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DESIGN INTERVIEW MIT ROBERT SUK INTERVIEW WITH ROBERT SUK REGULA STÜDLI EIN ATELIERBESUCH PAYING A VISIT WALDORF ASTORIA, BERLIN FENSTER ZUR WELT WINDOW TO THE WORLD SANSIBAR, SYLT CURRYWURST UND KAVIAR CURRYWURST OR CAVIAR BONE CHINA

bone chIn A - rosenthal.de€¦ · liebe leser, Form folgt emotionen – das sehen wir im heutigen design immer wieder. während die gestalterische devise früher eher lautete: Gutes

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DesignIntervIew mIt robert Suk

IntervIew wIth robert Suk

Regula stüDlieIn AtelIerbeSuch

PayIng a vISIt

WalDoRf astoRia, BeRlinFenSter zur welt

wIndow to the world

sansiBaR, syltcurrywurSt und kAvIAr

CurrywurSt or CavIar

bone chInA

Design | Interview mit Robert Suk | Interview with Robert Suk

Juna | Blumen über Blumen | Flowers upon flowers

Curve Pepela | Schmetterlinge | Butterflys

Brillance | Die neue Form | The new range

T-light Delight | Es werde Licht | Let there be light

Golden und Silver Curve | Absolute ReduktionGolden and Silver Curve | Reduced to the very essence

Regula Stüdli | Atelierbesuch bei der Schweizer Designerin | Paying a visit to the Swiss textile designer

Curve Dandelion | Pusteblume! | Blowball

Sansibar, Sylt | Zwischen Currywurst und Kaviar | Between currywurst and caviar

Jade | Tischlein deck dich! | The wishing table

Brillance Fleurs Sauvages | Poetische Blütenträume | Poetic floral beauty

Curve | Alleskönner ganz in Weiß | An all-rounder entirely in white

Waldorf Astoria, Berlin | Fenster zur Welt | The window to the world

Herausgeber | Publisher rosenthal Gmbh

Creative Direction Andreas Gerecke

Projektleitung | Project lead daniela drees

gestaltung | Art Direction ulf ueck

text �Claudia�Simone�Hoff�

fotos | PhotosAndreas hoernisch > 1, 6, 8, 15, 18, 21, 27, 28Insa doan > 3Jorma müller > 10–13waldorf Astoria berlin > 22, 23Sansibar > 24, 25deniz Saylan > 25rosenthal Gmbh / Stephan Geiger > alle Anderen | all the rest

styling natascha Sanwald > 1, 6, 8, 15, 18, 21, 27, 28yvonne Gradl > 10–13

Druck | Print druckerei Schefenacker, deizisau | Germany

© Rosenthal gmbH, Autoren und Fotografen | authors and photographers, 2013

Rosenthal gmbH Philip-rosenthal-Platz 1 | d-95100 Selb | Germany telefon | Phone +49 (0) 9287-72-0 [email protected] | www.rosenthal.de

ImPrIntImPreSSum

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liebe leser,

Form folgt emotionen – das sehen wir im heutigen design immer wieder. während die gestalterische devise früher eher lautete: Gutes design muss unsichtbar sein. heute hingegen darf gutes design sichtbar und auch fühlbar sein.

Gutes design ist ein zusammenspiel von unter-schiedlichen materialien, Strukturen, mustern und Farben. derzeit feiern handwerkstechniken ein design revival. So werden etwa folkloristische Elemente�als�grafische�und�digitale�Muster�auf�zu-kunftsweisenden Formen umgesetzt. ein beispiel dafür ist das rosenthal-dekor Fleurs Sauvages. zwar mutet es an wie handgemalt, setzt sich je-doch zusammen aus einer digitalen collage von vielen verschiedenen blumen und blüten.

dekore und Formen spiegeln den zeitgeist wunder-bar wider. dabei spielt der wunsch nach Individu-alität eine wichtige rolle. Jede Saison ist deshalb eine Suche nach dem unbekannten und oft ist der weg das eigentliche ziel. Immer wieder entsteht aus experimenten neues. Inspirationen für dekore beispielsweise kommen oft aus dem modebereich, der wiederum aus dem zeitgeist schöpft. dekore werden inspiriert von Strukturen aus der natur wie erdkrusten, Perlglanz, marmor oder verläufen wie Ölspuren im wasser. um dann ganz neu interpre-tiert und umgesetzt zu werden.

visionen verbinden das wissen aus der vergangen-heit mit den erfahrungen der Gegenwart. dabei wiederholen sich Inspirationen, fügen sich aber immer�wieder�neu�zusammen.�Das�trifft�auch�auf�das material bone china zu. die reise hat gerade erst begonnen – wir sind gespannt, wohin sie uns führen wird.

insa Doan

Insa doan ist dozentin an der academie artemis (hogeschool voor styling en vormgeving) in amster-dam. dort unterrichtet sie die Fächer trendfor-schung, material und Farben.

dear readers,

Form follows emotion. this is something we see reflected in contemporary design time and again. while the design motto used to tell us that a good design must be inconspicuous, nowadays a good design can be both conspicuous and emotive.

A good design is an interplay of different materials, structures, patterns and colours. artisan techniques are currently celebrating a design revival. For example, folkloric elements are being implemented as graphic and digital patterns on trend-setting shapes. rosenthal’s Fleurs Sauvages design is an example of this. while it looks as though it has been painted by hand, the design is composed of a digital collage of many different flowers and blossoms.

Designs and shapes wonderfully reflect the spirit of the times. the desire for individuality plays a key role here. every season therefore entails a search to discover the unknown and the path is often the goal. experiments are constantly bringing new ideas to light. For example, inspirations for designs often come from the fashion industry, which in turn is devising creations from the spirit of the times. de-signs are inspired by natural structures such as the earth’s crusts, pearlescence, marble or the streams of oil traces in water, which are then interpreted afresh and implemented.

visions combine the knowledge from the past with the experiences of the present. here, the same inspi-rations recur, albeit in different formations every time. this also holds true for the material bone china. the journey has only just begun and we are excited to see where it will take us.

Insa Doan

Insa doan is a lecturer at the Academie Artemis (hogeschool voor styling en vormgeving) in Amsterdam where she teaches the subjects of trend research, material and colours.

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edItorIAl

interview mit Robert suk

Porzellan und Design sind sein Metier. er entwi-ckelt ideen, tüftelt an Designkonzepten und ar-beitet mit renommierten gestaltern zusammen. Robert suk leitet die Produktentwicklung bei Rosenthal. am standort selb studierte er auch: Modellbau und formentwurf. Danach war Robert suk für KPM und die italienische Designlegende enzo Mari tätig, ehe er 1997 zurückkehrte nach selb und 2003 die leitung des Rosenthal Creative Center übernahm. Wir sprachen mit dem Porzellan-liebhaber über die gestalterischen Herausforde-rungen von Bone China, die Besonderheit des Materials und seine lieblingstücke.

Herr suk, ist Bone China beliebt?

Definitiv.�Bone�China�wird�sogar�immer�beliebter.�mit seinem gelblichen Farbton wirkt es wärmer als hartporzellan, das durch einen leichten blauanteil eher kühl anmutet. viele menschen mögen auch den dünnen Scherben von bone china.

Was unterscheidet Bone China noch von Hartporzellan?

zum einen die zusammensetzung der Porzellan-masse. zwar besteht diese – ähnlich wie bei hart-porzellan – aus kaolin und Quarz, doch wird hier noch rinderknochenasche beigemischt. zum an-deren der herstellungsprozess. hartporzellan wird bei 900 °c gebrannt, anschließend die Glasur auf-getragen und in einem zweiten brennvorgang – auch Glatt- oder Glasurbrand genannt – bei 1400 °c gebrannt. Im unterschied dazu erfolgt bei bone

china der erste brand bei 1240 bis 1300 °c und der zweite bei 1100 °c. So entsteht eine Glasur, die glatter und transparenter ist als bei hartporzellan – einfach, weil sie nicht so hoch eingebrannt ist.

Hat das Einfluss auf das Dekor?

Ja, denn weil die temperatur beim einbrennen des dekors geringer ist, stehen beim bone china mehr Farben zur verfügung. Sie sind außerdem brillanter, während die hohen temperaturen beim brand von hartporzellan die intensiven Farbkörper wie rot oder Purpur einfach wegbrennen.

Weiß man eigentlich schon beim entwurf, aus welchem Porzellan ein objekt gefertigt wird?

bereits beim entwurf steht fest, aus welchem ma-terial eine kollektion hergestellt werden soll. beim Speiseservice brillance beispielsweise war von An-fang an klar, dass es aus bone china bestehen und gut dekorierbar sein sollte. nur weil das material von beginn an feststand, haben die teller diese extrem breiten Fahnen – das wäre in hartporzellan nicht möglich gewesen.

Das farbintensive Dekor fleurs sauvages von Regula stüdli fällt durch die üppigen, mit dem Computer verfremdeten Blüten auf. Wird es auf dem gedeckten tisch deshalb vorwiegend mit weißen stücken kombiniert?

der eher konservative käufer wird sich das kom-plette Service kaufen – vom Speiseteller über den Platz- bis hin zum Suppenteller. und es nicht ver-mischen mit anderen teilen. der moderne, trends

gegenüber aufgeschlossene käufer hat erfahrungs-gemäß mehr Spaß am experiment und mischt das florale�Dekor�mit�undekorierten�Stücken.

Mit Regula stüdli haben sie eine textildesignerin mit einem Dekor beauftragt. Das ist sehr unge-wöhnlich. gibt es bei Rosenthal so etwas wie trendforschung?

wir sind immer auf der Suche nach trends, bei-spielsweise auf den wichtigen messen der möbel- und textilbranche. dort kann man interessante handschriften entdecken und mit designern in kontakt treten. Genauso ist auch die zusammen-arbeit mit regula Stüdli entstanden.

Wie sieht die Zukunft von Bone China aus?

die nachfrage wächst. deshalb wird es demnächst auch ein neues Service von rosenthal aus bone china geben. wir arbeiten gerade mit dem darm-städter designbüro metz & kindler an der umset-zung. das Service ist für den hotelbereich konzi-piert, modern gestaltet und statt mit einem dekor mit einem relief versehen.

ihr lieblingsstück von Rosenthal?

bei bone china mag ich am liebsten die Salatscha-len der neuen Form brillance – die weiße version in kombination mit einigen wenigen dekorierten Stücken. da bin ich sehr experimentierfreudig [lacht]. Ansonsten esse ich zuhause von Jasper morrisons entwurf moon.

Herr suk, vielen Dank für das gespräch.

bone chInA

good to know…Gut zu wISSen…

An interview with Robert Suk

Porcelain and design are his forte. He develops ide-as, tinkers away on design concepts and works to-gether with renowned designers. Robert Suk is Head of Product Development at Rosenthal. He also studied model making and form design in Selb. Following this, Robert Suk worked for KPM and Italian design legend Enzo Mari before returning to Selb in 1997 and taking on the position of Director of the Rosenthal Creative Centre in 2003. We talked to the porcelain enthusiast about the design chal-lenges of bone china, the uniqueness of the material and his favourite pieces.

Mr Suk, is bone china popular?

absolutely. In fact, bone china is becoming more and more popular. Its yellowish tone gives it a warmer shine than hard-paste porcelain, which contains a slight touch of blue, giving it more of a cool look. many people also like the thin material of bone china items.

What else distinguishes bone china from hard-paste porcelain?

the composition of the porcelain paste for a start. Similar to hard-paste porcelain, bone china is made up of kaolin and quartz. however, it also contains bovine bone ash. the production processes are also different. Hard-paste porcelain is fired at 900°C. Following this, glaze is applied and the porcelain is fired for a second time at 1,400°C. This second firing is also known as glost/glaze firing. In contrast to this, bone china is first fired at 1,240°C to 1,300°C

and then at 1,100°C. This makes the glaze glossier and more transparent than it is with hard-paste porcelain, simply because it is not fired at such a high temperature.

Does this influence the design?

Yes. The lower firing temperature opens up a wider palette of colours for bone china designs. what is more, these colours are brighter, whereas the high firing temperature for hard-paste porcelain simply burns away vivid pigments such as red or purple.

When designing the piece, do you really already know which type of porcelain will be used to make it?

The material to be used for a collection is specified as early as the design stage. For example, with the brillance dinner set, it was clear right from the be-ginning that the collection was going to be made from bone china and therefore offer good decoration opportunities. the plates only have such extra-wide rims because we knew what material they were going to be made from right from the start. these rims would not have been an option for hard-paste porcelain plates.

Regula Stüdli’s brightly coloured Fleurs Sauvages design stands out due to the luxuriant, computer-modified blossoms. Will this collection primarily be used in combination with white pieces at the table?

more conservative buyers will buy the whole set – from the dinner plate to the charge plate to the soup dish – and not mix it with other pieces. how-

ever, experience has shown that modern buyers that are open-minded to trends have more fun experi-menting and will combine the floral design with plain pieces.

In Regula Stüdli, you tasked a textile designer with the development of a design. That is very unusual. Is there such a thing as trend research at Rosenthal?

we are always on the lookout for trends, for example at important trade fairs for the furniture and textiles industry. they enable us to discover interesting styles and come into contact with designers. this is exactly how our cooperation with regula Stüdli came about.

What does the future of bone china look like?

demand is growing. rosenthal will therefore also release a new bone china set shortly. we are cur-rently working on implementation with darmstadt-based design studio metz & kindler. the set is de-signed for the hotel industry, has a modern look and is decorated with a relief design instead of a pattern.

What is your favourite Rosenthal piece?

my favourite bone china pieces are the salad bowls from the new brillance collection – the white version in combination with a few decorated items. I am very adventurous [laughs]. apart from that, I use Jasper morrison’s moon design at home.

Mr Suk, thank you very much for speaking with us.

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Eine�Fläche�trifft�auf�eine�Kugel.�Es�entsteht�Span-nung. das verheißungsvolle wechselspiel zweier perfekter Geometrien – das ist die Idee von bril-lance. und für diese Form eignet sich bone china ganz besonders. denn das material ist nicht nur durchscheinend und warm glänzend. der dünne Scherben verschmilzt Fläche und kugel zu einer Form. wie bei den kannen, tassen und Schälchen, die über den tisch zu schweben scheinen. das gestalterische highlight sind jedoch die verschie-denen teller der kollektion. es gibt sie mit über-breiten Fahnen oder mit leicht abgesenkten Spie-geln in der coupvariante. In ihnen vereint sich aufs Schönste minimalistische Gestaltung mit hand-werklicher Perfektion.

A flat surface meets a spherical curve, emitting a feeling of creative tension. the alluring interplay of two perfect geometries – that is the idea behind brillance. and bone china is particularly well-suited for this range as the material not only has a translu-cent, warm shine, but the thin material also brings together flat surfaces and spherical elements to create a single shape – just like with the jugs, cups and small bowls that appear to be floating above the table. However, the collection’s different plates constitute the design highlight. they are available as coupe plates with extra-wide rims or slightly dip-ped reflective surfaces. They combine a minimalist design with handcrafted perfection in the most beautiful of ways.

Handgemalt | Hand-painted

Einen eleganten Kontrast zum warm glänzenden Scherben bildet die von Hand aufgetragene feine Platinlinie des Dekors Ligne d’argent.

The fine, hand-applied platinum line of the Ligne d’argent design forms an elegant contrast to the warm, shiny material.

brIll Ance

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(* 1974) nach dem Studium an der hochschule für Gestaltung und kunst zürich war regula Stüdli über zehn Jahre beim renommierten schweizeri-schen textilhersteller Jakob Schlaepfer gestalte-risch tätig. Ihre überaus kunst- und fantasievollen Textildrucke�finden�sich�auf�Kleidern,�Möbeln�und�tapeten. regula Stüdli lebt und arbeitet in der bodenseeregion.

(* 1974) After studying at the Zurich University of art and design, regula Stüdli worked as a designer at the renowned Swiss textiles company Jakob Schlaepfer for over a decade. her extremely artistic and imaginative textile prints can be found on clothing, furniture and wallpaper. regula Stüdli lives and works in the lake Constance region.

brIll Ance

reGulA StüdlI

eine blume ist eine blume ist eine blume. das scheint sich – frei nach Gertru-de Stein – die Schweizer textildesignerin regula Stüdli gedacht zu haben. mit dem dekor Fleurs Sauvages ist ihr ein großer wurf gelungen. und zwar deshalb, weil Fleurs Sauvages üppig und überraschend zugleich ist. zweige, blätter und�ganz�verschiedene�Blüten�ranken�über�die�glänzenden�Oberflächen�aus�bone china. mal verstreut über die breite tellerfahne hinaus, mal wie ein wilder Strauch über die gesamte Fläche des objekts verteilt oder gleichmäßig auf-blühend�entlang�des�Tellerrands.�Das�naturalistische�florale�Dekor�setzt�einen�visuellen kontrapunkt zur Form. denn brillance ist alles andere als wild. Im Gegenteil: Ausgesprochen sachlich in der Anmutung gefällt die Form im zu-sammenspiel der Geometrien.

A flower is a flower is a flower. This free adaptation of Gertrude Stein’s poem is what seems to have run through Swiss textile designer regula Stüdli’s mind. She has enjoyed huge success with the Fleurs Sauvages design, namely because Fleurs Sauvages is both luxuriant and surprising at the same time. twigs, leaves and an array of different blossoms climb across the shiny bone china surfaces. Some times strewn across the plate’s wide rim, sometimes scattered over the entire surface of the object like a wild-growing shrub or blossoming evenly along the edge of the plate. The naturalistic floral design makes for a visual contrast to the range as brillance is anything but wild. Quite the opposite, it has an extreme-ly functional look and is an appealing feature in the interplay of geometries.

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brIll Ance FleurS SAuvAGeS

atelierbesuch bei der schweizer textildesignerin

Regula stüdli liebt Blumen. auf stoffen, auf tape-ten, auf Porzellan. Dafür wird jede einzelne der Blumen, Blüten und Pflanzen in der Natur foto-

grafiert, am Computer verfremdet und zu moder-nen, atemberaubend farbintensiven stillleben zu-sammengestellt.

Regula�Stüdlis�Liebe�zum�floralen�Dekor�kommt�nicht von ungefähr, war die designerin doch elf

Jahre für den renommierten textilhersteller Jakob Schlaepfer in St. Gallen tätig und hat sich mit digitalen drucken einen namen gemacht. deshalb kann es durchaus passieren, dass sich selbst holly-woodstars in die fantasievollen kreationen der Schweizerin hüllen – in einem Fall halle berry in ein modell von matthew williamson mit dem psychedelischen dekor colorful.

überraschendes

Sind es bei diesem kleid extravagante Farbprismen, ist es bei rosenthal ein bunter blumenreigen, der die Sinne betört. das dekor Fleurs Sauvages ist ein�über�die�glänzende�Oberfläche�der�Kollektion�brillance wie hingeworfen anmutender blumen- und Farbenrausch. von Anfang an stand fest, dass die�sympathische�Schweizerin�ein�florales�Dekor�für das bone china entwerfen sollte, wie robert Suk – leiter des rosenthal creative center – er-zählt: „wir hatten ihre textilien gesehen und ge-nau diese handschrift wollten wir auch für unser dekor haben. der entwicklungsprozess war span-nend. vorher weiß man ja nie genau, was am ende herauskommt – ein wenig überraschung ist also immer dabei.“ überraschend ist vor allem die vielzahl der eingesetzten Farben, weshalb Fleurs Sauvages nicht ganz einfach umzusetzen war: „das dekor war eine technische herausforde-rung, denn es umfasst 23 Farben und jede Farbe muss einzeln gedruckt werden. dabei müssen die Filme passgenau übereinandergesetzt werden, damit die richtige Farbe an der richtigen Stelle sitzt“, erklärt robert Suk den herstellungspro-zess.

Durch die Blume

Für Farben hat regula Stüdli übrigens ein beson-deres Faible und für blumen sowieso: „Ich mag den mohn. Seine Farbe, seine taktilität, seine Feinheit. und zugleich sein schnelles verblühen –�diesen�Moment�finde�ich�wahnsinnig�schön.“�die designerin arbeitet sehr bildhaft, wobei die Beschaffenheit�des�Materials�nur�eine�untergeord-nete rolle spielt. deshalb umgibt sie sich mit allen möglichen dingen: textilien, Farbmustern, zeitschriften, erinnerungsstücken. diese Impres-sionen gehen dann – zuweilen unbewusst – in

GrüezI! reGulA StüdlI

ihre entwürfe ein. „Ich arbeite gern aus dem taktilen heraus“, sagt die designerin, was auch erklärt, warum sie für den entwurf von Fleurs Sauvages zuerst echte blumen sammelte und auf weißen Porzellantellern arrangierte. „An der zu-sammenarbeit mit rosenthal hat mir besonders gefallen, dass mit Fleurs Sauvages ganz verschie-dene vorschläge einer Idee umgesetzt wurden und jedes Stück für sich stehen darf. das kam meiner Arbeitsweise sehr entgegen, weil ich aus einer welt komme, in der variationen sehr ge fragt sind“, erzählt sie.

Ziemlich überwältigt

regula Stüdli hat für rosenthal mit dem material bone china übrigens überhaupt das erste mal mit Porzellan gearbeitet. entstanden ist ein dekor, das zeitgenössisch ist und dennoch die tradition im Auge behält. Auf den ersten blick wie ein tra-ditionelles�florales�Muster�anmutend,�wird�die� digitale verfremdung der blüten, blumen und Pflanzen�erst�auf�den�zweiten�Blick�sichtbar.�Ge-nau diese herangehensweise hat die designerin bei Jakob Schlaepfer gelernt, wo sie die Abteilung für digitalen druck mit aufbaute. warum dekore zurzeit so en vogue sind erklärt sie so: „Gerade

in wirtschaftlich nicht so sicheren zeiten besteht die Sehnsucht nach etwas, das Gefühle weckt. etwas, das heimat bedeutet. etwas, das berührt.“

vor kurzem hat sich die textildesignerin mit ei-nem eigenen designbüro in der bodenseeregion selbstständig gemacht – dort, wo sie die blumen noch�selbst�pflücken�kann.�Auch�der�Fokus�ihrer�Arbeit hat sich verschoben. hin zum Interiorde-sign, das nachhaltig und nicht so schnelllebig wie die mode ist. So stammen aus der Feder der

Schweizerin nicht nur wandgestaltungen für Pri-vathäuser und Ausstellungen. Ihre überbordende Fantasie�findet�ihren�Ausdruck�auch�in�aufwändi-gen tapetenkollektionen. regula Stüdli jedenfalls scheint immer kreativ zu sein, zeichnet und malt sie doch auch. Aber das Schönste ist ihre begeis-terungsfähigkeit. den moment, als sie das fertige dekor Fleurs Sauvages zum ersten mal gesehen hat, beschreibt sie so: „Ich war ziemlich überwäl-tigt.“

Ink-Jet Print auf feinem Polyestergewebe: Diese Kreation entstand im Designteam von Jakob Schlaepfer. Modell von Matthew Williamson, Prêt-à-porter-Kollektion Winter 05/06.

Inkjet print on fine polyester fabric: this creation was developed by Jakob Schlaepfer’s design team. Dress by Matthew Williamson, Prêt-à-porter collec-tion, winter 05/06.

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Paying a visit to Regula Stüdli’s studio

Regula Stüdli loves flowers. On fabrics, wall-paper and porcelain. Each individual flower, blossom and plant in nature is photographed, computer modified and pieced together to create modern, breathtakingly bright still-life designs.

Regula Stüdli’s love of floral designs is not with-out reason. In fact, the designer spent eleven years working for renowned textiles company Jakob Schlaepfer in Saint gallen and made a name for herself with digital prints. there is therefore every chance that even hollywood stars will be captivated by the Swiss designer’s imaginative creations – just like halle berry was by a matthew williamson dress with the psychedelic Colorful design.

Surprise!

with this dress, it is the extravagant blocks of colour that constitute a feast for the senses. With Rosenthal, it is a colourful array of flow-ers. the Fleurs Sauvages design is a frenzy of flowers and colours that look as though they have been sprinkled across the shiny surface of the brillance collection. right from the be-ginning, it was clear that the friendly Swiss designer should conjure up a floral design for bone china pieces, as robert Suk – director of the rosenthal Creative Centre – explains: “we saw her textiles and her style was exactly what we were looking for in our design too. the development process was exciting. you never know beforehand exactly how it is going to turn out, so there is always a certain element of surprise.” the wide range of colours used is particularly surprising, which meant that Fleurs Sauvages was not quite so easy to im-plement: “the design presented a technical

challenge as it contains 23 colours and each colour has to be printed separately. here, the films must be arranged on top of each other with extreme accuracy to ensure that the right colour is in the right place,” says robert Suk, explaining the production process.

Say it with flowers

Incidentally, regula Stüdli has a special passi-on for colours and flowers alike: “I like the co-

lour, feel and delicacy of poppies. I also like that fact that they wither quickly. that is an absolutely beautiful moment for me.” the designer has an extremely visual style of wor-king, whereby the properties of the material play only a minor role. She therefore surrounds herself with all manner of items: textiles, colour samples, magazines and souvenirs. She then integrates these looks in her designs – sometimes without knowing. “I like to work using my sense of touch,” says the designer,

An der Wand auf der Höhe der Sofalehne erregt ein buntes Etwas die Aufmerksamkeit. „Das ist eines meiner Monster“, sagt Regula Stüdli la-chend. Und meint damit eine Collage, die ihrer verschwenderischen Fantasie entsprungen ist.

A colourful item on the wall at the height of the sofa back attracts attention. “That is one of my monsters,” says Regula Stüdli, laughing. She is referring to a collage created from her extravagant imagination.

which also explains why she first collected real flowers and arranged them on white porcelain plates when designing Fleurs Sauvages. “In my cooperation with rosenthal, I particularly enjoyed the fact that, with Fleurs Sauvages, numerous different suggestions for one idea were implemented and that each piece has its own individual look. this really suited my style of working as I come from a world in which there is great demand for variation,” she exp-lains.

Fairly overwhelmed

regula Stüdli’s cooperation with rosenthal was the first time she had worked with the material bone china. Incidentally, it was also the first time she had ever worked with porce-lain altogether. She developed a design that is contemporary but does not lose sight of tradi-tion. At first glance, it looks like a traditional floral pattern, but a second look reveals the digital modification of the blossoms, flowers

and plants. It is precisely this approach that the designer picked up at Jakob Schlaepfer, where she helped develop the department for digital prints. her explanation for why designs are currently so en vogue is as follows: “Parti-cularly in times of certain economic instability, there is a desire for something that awakens emotions. Something that means home. Some-thing that moves us.”

the textile designer recently became self-em-ployed and set up her own design studio in the lake Constance region, where she can continue to pick the flowers herself. The focus of her work has also shifted to interior design, which is sustainable and less fast-paced than fashion. the Swiss designer not only works on wall decorations for private houses and exhi-bitions, but her exuberant imagination also finds expression in extravagant wallpaper coll-ections. at any rate, regula Stüdli seems to be getting more creative by the day – she now draws and paints as well. but her ability to instil enthusiasm in others is her greatest skill. Upon seeing the finished Fleurs Sauvages design for the first time, she explains she felt “fairly overwhelmed.”

„Jede Blume, die auf dem Dekor Fleurs Sauvages zu sehen ist, habe ich draußen selbst fotogra-fiert“, sagt die Designerin Regula Stüdli.

“I went outside and photographed every flower in the Fleurs Sauvages design myself,” says designer Regula Stüdli.

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ein üppiges bündel seltsam verfremdeter blüten ergießt sich über das Porzellan. Grazile Insekten schweben auf einem untergrund aus abstrakten mustern in Pastellfarben. blätter ranken sich um einen imaginären blumenkranz. wie in einer mär-chenwelt mutet die sinnliche komposition von blau, rot, Gelb, Grün und lila an. mit dem com-puter verfremdete Fotos bilden die Grundlage der zwei surrealen dekore, die regula Stüdli für die Geschenkkollektion Juna entworfen hat. während lagoon in blautönen gehalten ist und an meer, wellen und wasserwelten denken lässt, verbindet Flore die farbintensiven blüten zu einem frei arran-gierten blumenkranz. ebenso faszinierend ist der visuelle kontrast zwischen der strengen rechtecki-gen Form der Schalen aus bone china und den organischen dekoren.

A luxuriant bundle of unusually modified blossoms spills across the porcelain. delicate insects hover above a surface of abstract patterns in pastel co-lours. leaves entwine around an imaginary wreath of flowers. The sensuous composition of blue, red, yellow, green and purple gives an imitation of the world of fairy tales. The computer-modified blos-soms constitute the basis of the two surreal designs created by regula Stüdli for the Juna gift collection. while lagoon is available in blue tones and is remi-niscent of the sea, waves and water worlds, Flore brings together the brightly coloured blossoms to form a wild splendour of flowers. The visual contrast between the rigid rectangular shape of the bone china dishes and the organic designs is equally fasci-nating.

Blumen im Quadrat | Square flowers

Seltsam, schön, surreal: Die rechteckigen, in zwei Größen erhältlichen Schalen aus Bone China setzen als gekonnte Farbkleckse ein Ausrufezeichen auf jedem Tisch.

Strange, stunning, surreal: The rectangular, bone china dishes – available in two sizes – add a striking feature and a brilliant splash of colour to every table.

JunA

Schummriges�Kerzenlicht�erhellt�flackernd�den�raum. es durchbricht einen kugeligen körper aus weißem bone china und tritt durch viele kleine Aussparungen. die israelische keramikerin Ady Shapira liebt das Spiel mit dem licht und dem durchscheinenden material. Gleich vier verschie-dene dekore hat sie für die teelichthalter t-light delight entworfen. Im Fokus ihres entwurfs stehen kreisrunde durchbrechungen, durch die das kerzen-licht ins Freie drängt. In verbindung mit den von hand applizierten Porzellandekoren summieren sie sich zu einem umlaufenden muster an der Au-ßenwand der fragilen lichtobjekte – in Form einer Pusteblume oder als abstrakte wellenlinien. „das entwerfen ist ein ständiger dialog: zwischen be-schaffenheit,�Struktur�und�dekorativen�Aspekten�des materials, zwischen Anwesenheit und Abwesen-heit von licht, zwischen industriellem und manu-ellem herstellungsprozess“, sagt die designerin.

Dim, flickering candlelight illuminates the room. It bursts out from inside a rounded object made from white bone china and passes through numerous in-terstices. the Israeli ceramicist ady Shapira loves playing with light and the translucent material. She conjured up four different designs for the Tealight delight range of tealight holders. the focal feature of her design comes in the form of the circular gaps that allow candlelight to burst out into the open. In combination with hand-applied porcelain designs, these interstices come together to form a circumfe-rential pattern on the outside of the fragile lighting objects in the form of a blowball or as abstract wavy lines. “designing involves constant dialogue between quality, structure and the material’s deco-rative aspects, between the presence and absence of light, between industrial and manual production processes,” says the designer.

(* 1975) die israelische Gestalterin Ady Shapira hat an der bezalel Academy of Art and design in Jerusalem keramik- und Glasdesign studiert. In dem von ihr gegründeten wapa Studio entwirft und fertigt sie objekte aus Porzellan: dekoratives, tableware, leuchtobjekte und Schmuck. Ady Shapira lebt und arbeitet in Avichail, Israel.

(* 1975) Israeli designer Ady Shapira studied cera-mic and glass design at the bezalel academy of art and design in Jerusalem. She founded the wapa Studio where she designs and produces porcelain items: decorative accessories, tableware, lighting objects and ornaments. ady Shapira lives and works in avichail, Israel.

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t-lIGht delIGht

Ady ShAPIrA

It’s tea time!

Dafür nehme man: butterweiche Muffins, herrlich nussige Florentiner und einen frisch gebrühten Tee – serviert in den feinen weißen Teetassen der Form Curve.

Imagine soft, buttery muffins, wonderfully nutty florentines and a pot of freshly brewed tea – served in refined white teacups from the Curve collection.

weiß ist frisch. weiß ist zeitlos. weiß ist vielseitig. wenn es einen klassiker gibt auf dem gedeckten tisch, dann ist es zweifellos das weiße Service aus bone china. es dient als basis jeder tischdekoration und mutet immer wieder anders an – je nach tages-zeit und Anlass. Seine volle wirkung entfaltet es im zusammenspiel mit dekorierten Stücken aus Porzellan,�feinem�Silber,�fragilem�Glas,�Stoffservi-etten, gemusterten tischtüchern oder frischen blumen. curve zeigt, dass weiß viele Facetten hat. Gefertigt aus bone china, glänzt es mit seiner zeitlosen Form und einem feinen, cremefarbenen Scherben. teller und Platten in allen variationen machen die bühne frei für unterschiedlichste tischszenarien. So kommt mamas hausmanns-kost ebenso gut zur Geltung wie hauchdünne Pizza oder frische Sushi und Sashimi.

white is fresh. white is timeless. white is versatile. If there was one classic piece on a laid table, it would undoubtedly be the white, bone china porce-lain set. It serves as the basis of every table design and adds a different visual touch every time – de-pending on the time of day and the occasion. how-ever, using the set in combination with decorated pieces made from porcelain, fine silver and fragile glass, fabric serviettes, patterned tablecloths or fresh flowers maximises its impact. Curve demonst-rates that white has many facets. made from bone china, the range stands out due to its timeless shape and delicate cream material. Plates and platters in all variations set the stage for a wide range of table designs. Mum’s home cooking therefore fits in just as well as wafer-thin pizza or fresh sushi and sashimi.

curve

Silber und Gold | Silver and gold

Am Rand und doch im Fokus: Der Gold- oder Silberrand als klassisches Dekor veredelt jedes Porzellanservice in Weiß- und Cremetönen.

The gold and silver lines may be on the edges of the plates, but they still constitute the focal feature of the classic design, adding an elegant touch to every white and cream porcelain set. eine linie ist mehr als eine linie. eine linie ist

Geometrie. eine linie ist begrenzung. eine linie ist dekor. So wie die silbernen und goldenen linien, die teller, tassen und kannen der klassischen Form curve zieren. So einfach die Form, so einfach die linien, die am äußersten rand der objekte aus bone china aufgebracht sind. dabei steht das de-kor in einem eleganten kontrast zum warm schim-mernden, transparent anmutenden material. Abso-lute reduktion von Form und dekor gepaart mit höchster handwerklicher kunst – dieses gestalteri-sche konzept steckt hinter den kollektionen Silver curve und Golden curve.

a line is more than just a line. a line is geometry. It is limitation, decoration. Just like the silver and gold lines adorning the plates, cups and jugs of the classic Curve collection. Its shape is as simple as the lines running around the outermost edges of the bone china pieces. the design elegantly contrasts with the material’s warm shine and transparent look. Shape and design reduced to the very essence coupled with top-of-the-range handcrafted art – this is the design concept behind the Silver Curve and golden Curve collections.

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Golden curveSIlver curve

Strahlender Sonnenschein, azurblauer himmel, saftige blumenwiesen. und auch er ist da: der löwenzahn. Gerade noch kanarienvogelgelb blü-hend, wird er rasch zur Pusteblume. kinder lieben sie ebenso wie erwachsene. einmal auf das perfek-te zart-weiße Gebilde gepustet und der wind trägt die wabernden Früchte davon. diesen Augenblick auf Porzellan gebannt hat rosenthal mit dem dekor Dandelion.�Hier�trifft�das�zarte�elfenbeinfarbige�bone china der Form curve auf eine feine graue Skizze und weiße highlights. Gepunktete Gold-akzente betonen die umrisse der auseinander stie-benden Pusteblume, die wie zufällig auf der glän-zenden�Porzellanoberfläche�niederschwebt.

Bright sunshine, azure skies and luscious flower me-adows. and there it is as well: the dandelion. no sooner has it begun blooming canary yellow than it rapidly transforms into a blowball. Children and adults alike love dandelions. blow once on the per-fect, delicate white object and its billowing fruits will float away in the breeze. With the Dandelion design, rosenthal has captured this moment on porcelain. here, the delicate, ivory bone china of the Curve range meets a fine grey sketch and white highlights. Scattered golden accents emphasise the outline of the dispersing seeds, which float down haphazardly on to the shiny porcelain surface.

Pusteblume | Blowball

Taraxacum officinale – so lautet die botanische Bezeichnung des gewöhnlichen Löwenzahns. Ist er verblüht, wird daraus eine Pusteblume. Ihre schlanken, tonnenförmigen Früchte sind mit haarigen Flugschirmen ausgestattet und werden vom Winde verweht.

Taraxacum officinale is the botanical name of the common dandelion. Once wilted, it transforms into a blowball. Its slim-line, barrel-shaped fruits have tufty parachutes and are blown away by the wind.

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curve dAndelIon

wo tummeln sich feingliedrige Schmetterlinge in Grün, Pink und blau auf tassen, kannen und zu-ckerdosen?�Wo�fliegen�zarte�Gebilde�unbeirrt�ihre�kreise entlang von tellerrändern? wo meint man einem Flügelschlag zu lauschen, ehe sich ein Schmetterling niederlässt auf einem zartgrünen rankenwerk aus Frühlingsblättern? zwar ist curve Pepela�ein�Porzellanservice�und�die�flatternden�Schmetterlinge auf feinstem bone china sind nur gemalt, doch sehen sie ihren vorbildern in der natur zum verwechseln ähnlich. kreisförmige, teils ineinander verwobene zarte linien halten das dekor zusammen und betonen die leichtigkeit der flatternden�Insekten.�Die�feinen,�lasurartig�aufge-tragenen Farben des dekors kommen auf dem elfenbeinfarbenen Scherben besonders gut zur Geltung.

Where do delicate green, pink and blue butterflies flutter around on cups, jugs and sugar bowls? Where do elegant insects fly unwaveringly in circles around the edges of plates? Where can you almost hear the flapping of wings before a butterfly lands on a soft green border of spring leaves? While Curve Pepela is a porcelain set and the fluttering butterflies are me-rely painted on the finest bone china, the insects are a lifelike imitation of their counterparts in nature. Circular, partially interwoven delicate lines hold the design together and accentuate the lightness of the fluttering insects. The ivory material highlights the design’s fine, glaze-like colours particularly well.

Schmetterlinge | Butterflys

Das Tafel- und Kaffeeservice mit dem Dekor Pepela erfreut nicht nur als komplette Kollektion – Einzel-stücke sind auch wunderbar dekorative Geschenke.

The table and coffee set with the Pepela design not only fills you with delight as a complete collection, but the in-dividual pieces also make for wonderfully decorative gifts.

curve PePelA

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fenster zur Welt

Berlin ist nicht nur um ein neues fünf-sterne-Hotel reicher – im Waldorf astoria ist auch ein Juwel aus den goldenen Zwanzigern auferstan-den: das legendäre Romanische Café.

Gleich gegenüber der kaiser-wilhelm-Gedächtnis-kirche und nicht weit von der eleganten Flaniermeile kurfürstendamm entfernt trafen sich im berlin der zwanziger Jahre Intellektuelle, künstler und literaten. egon erwin kisch, mascha kaléko, bertolt brecht und George Grosz palaverten, schrieben Gedichte, skizzierten�und�tranken�ihren�Kaffee�im�Romanischen�café. das von erich kästner einmal als „wartesaal der talente“ bezeichnete und bei einem bombenan-griff�1943�ausgebrannte�Café�ist�nun�wiedererstan-den – als teil des neuen waldorf-Astoria-hotels.

im Hotel: das interieur-Konzept

Gerade�eröffnet�atmet�auch�das�Fünf-Sterne-Haus�eine reiche Geschichte, steht es doch ganz in der tradition des berühmten new yorker Stammhauses an der 301 Park Avenue. 232 mit rosenthal-vasen

dekorierte Gästezimmer und Suiten in berlin bieten durch raumhohe Fenster nicht nur einen wunder-baren blick auf das westliche Stadtzentrum der deutschen hauptstadt – das hotel gefällt durch ein elegantes Interieur in gedeckten Farben, das stilistisch zwischen reduziertem Art déco und klassischer moderne wandelt. diese Idee von Ge-staltung – bei der die verwendung hochwertiger materialien eine besondere rolle spielt – wird auch in den verschiedenen gastronomischen ein-richtungen des waldorf Astoria umgesetzt.

auf dem tisch: Bone China & silber

hier stehen die tischgedecke im Fokus. deshalb finden�sich�wie�im�Gourmet-Restaurant�Les�Solistes�by Pierre Gagnaire auch im romanischen café feine teile aus Porzellan. üppig dekorierte torten, köst-lich belegtes ciabatta und grüner tee werden ser-viert�auf�den�glänzenden�Oberflächen�der�elfen-beinfarbenen bone-china-kollektion Jade – stilvoll ergänzt�um�silberne�Menagen,�Brotschalen,�Kaffee-�und teekännchen von Sambonet. die große Formen-vielfalt von Jade macht sich gut auf den gedeckten Tischen�des�Cafés:�Der�dampfende�Milchkaffee�in�

einer großen tasse wird von einer weiß beschürz-ten kellnerin serviert, während in einem winzig kleinen Schälchen ein einzelner Schokoladenkeks als�willkommene�Koffein-Beilage�lockt.�Ein�Blick�nach draußen auf die vorbeiströmenden Passan-ten – und der tag könnte schöner nicht sein.

wAldorFAStorIA

berlIn

Window to the world

Berlin has not only gained a new five-star hotel – the Waldorf Astoria is also home to a gem revived from the Golden Twenties: the legendary Romani-sches Café.

In the 1920s, intellectuals, artists and writers in berlin would meet up directly opposite the kaiser wilhelm memorial Church and not far from the elegant kurfürstendamm boulevard. egon erwin kisch, mascha kaléko, bertolt brecht and george grosz palavered, wrote poems, sketched and drank their coffees in the Romanisches Café. The café was once referred to as the “waiting room of the talen-ted” by erich kästner and was burned down in an air raid in 1943. It has now been reconstructed as part of the new waldorf astoria hotel.

Inside the hotel: the interior design concept

The recently opened five-star hotel also breathes a wealth of history but is in keeping with the tradition of the famous headquarters at 301 Park Avenue in New York. In Berlin, 232 guest rooms and suites decorated with Rosenthal vases not only offer a wonderful view of the western centre of germany’s capital city through room-high windows, but the hotel also boasts an appealing, elegant interior de-sign in muted colours, the style of which alternates between basic art deco and Classic modernism. the use of high-quality materials plays a special role with this design idea, which is also implemen-ted in the various gastronomy facilities of the waldorf astoria.

At the table: bone china & silver

the table settings are the focus here. Just like in the gourmet restaurant les Solistes by Pierre gagnaire, the Romanisches Café therefore also uses fine porce-lain pieces. luxuriantly decorated cakes, ciabatta with delicious fillings and green tea are served on the shiny surfaces of the ivory bone china pieces from the Jade collection – stylishly complemented with silver cruets, bread baskets, coffee pots and teapots from Sambonet. the wide variety of shapes in the Jade range fit in perfectly with the café’s table designs. Steaming white coffee is served in a large cup by a waitress wearing a white apron while a single chocolate biscuit sits enticingly in a tiny bowl as a welcome addition to the caffeine. A look out-side shows the pedestrians rushing past – the day could not be more beautiful.

Waldorf Salad

Peel two raw apples and cut them into small pieces, say about half an inch square, also cut some celery the same way, and mix it with the apple. be very careful not to let any seeds of the apples be mixed with it. the salad must be dressed with a good ma-yonnaise.

Waldorf-salat

Schälen Sie zwei rohe Äpfel und schneiden Sie diese in kleine Stücke (etwa einen zentimeter dick).Schneiden Sie etwas Sellerie in ebenso kleine Stücke und mischen Sie diese unter die Apfel-stücke. Achten Sie darauf, dass keine Apfelkerne in diese mischung gelangen. der Salat sollte mit einer guten mayonnaise angemacht werden.

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Zwischen Currywurst und Kaviar

Wellen rauschen. gischt spritzt an den strand. sanddünen glitzern sanft im sonnenlicht. Der blaue Himmel ist durchzogen von weißen Wolken. eine kräftige Brise weht. Wir sind auf sylt. ganz im süden der nordseeinsel – auf einem schmalen, langgezogenen landzipfel inmitten der Dünen bei Rantum – liegt einsam ein Restaurant, das ganz und gar unprätentiös ist. es trägt den ver-heißungsvollen namen sansibar.

Gut, es stehen auch weine für 2.000 euro pro Fla-sche (château Petrus) auf der legendären wein-karte des restaurants. und eine tranche vom Filet-stück wird gern mit dreißig Gramm kaviar garniert. Doch�gibt�es�ein�Glas�offenen�Rotwein�bereits�ab�sieben und das kotelett vom Susländer Schwein für 21 euro. Für jeden Geschmack etwas und dabei

immer von herausragender Qualität – das ist das credo dieser Sylter Institution.

treffpunkt: in den Dünen

Angefangen hat alles 1978 mit einer Imbissbude, in der harald Seckler hausmannskost verkaufte. damals konnte er nicht ahnen, dass er für diese Idee über dreißig Jahre später vom Gault millau zum „restaurateur des Jahres“ ausgezeichnet wer-den würde. die Sansibar ist seither zum kulinari-schen hot Spot avanciert, zu dem menschen aus aller welt pilgern. egal ob Prominenter oder ein-facher dünenwanderer – die Gäste tummeln sich am liebsten auf der terrasse. kein wunder, ist diese doch buchstäblich auf Sand gebaut und sieht mit ihrer holzkonstruktion noch fast genauso urtüm-lich wie zu ihren Anfängen aus.

Das eine oder keines

Auch wenn das Äußere des restaurants eher un-scheinbar wirkt, gekocht wird auf hohem niveau. zu den klassikern der Sansibar gehören knob-lauchbrot, currywurst, kraftbrühe mit Flädle – schließlich ist harald Seckler waschechter Schwa-be – und wiener Schnitzel. Serviert werden die kulinarischen köstlichkeiten von küchenchef dietmar Priewe übrigens auf Jade von rosenthal. das umfangreiche Sortiment aus bone china überzeugte den Sansibar-Gründer sofort. harald Seckler steuerte zielstrebig auf Jade zu, obwohl auf dem weinprobiertisch aus dem 16. Jahrhundert noch andere Porzellankollektionen eingedeckt waren und auf seine begutachtung warteten. „das nehmen wir, logo drauf und los!“ soll er gesagt haben.

SAnSIbArSylt

Between currywurst and caviar

Waves crash. Water sprays onto the beach. Sand dunes sparkle softly in the sunlight. The blue sky is interspersed with white clouds. A strong breeze blows. We are in Sylt. In the very south of the island in the North Sea – on a narrow, long salient among the dunes in Rantum – is one lone restaurant that is completely and utterly unpretentious. It goes by the alluring name of Sansibar – German for Zanzibar.

well, the restaurant’s legendary wine menu also in-cludes wines for €2,000 per bottle (Château Petrus). And a portion of sirloin steak is garnished with 30 grams of caviar. however, you can buy a glass of open red wine for as little as €7 and a Susländer pork chop for €21. It offers something to suit every taste and is always of outstanding quality – this is the credo of the Sylt-based restaurant.

Meeting point: in the dunes

It all began in 1978 with a snack bar in which Harald Seckler sold home-cooked food. back then, there was no way he could have known he would be certi-fied “Restaurateur of the year” by Gault Millau for this idea over 30 years later. Sansibar has since transformed into a culinary hotspot attracting peo-ple from all around the world. whether prominent figures or simply people hiking through the sand dunes, the guests love to bustle around on the terra-ce. no wonder. the terrace is literally built on sand and looks almost as natural as it did in its early days thanks to its wooden construction.

One or none

even though the restaurant looks rather inconspi-cuous from the outside, it offers high-quality food. Sansibar’s classic dishes include garlic bread, curry-wurst, consommé with pancake strips – after all, harald Seckler is a true Swabian – and wiener schnitzel. Incidentally, the culinary delicacies are served by head chef dietmar Priewe on Jade crockery by rosenthal. the wide range of bone china pieces immediately impressed the founder of Sansibar. harald Seckler made a beeline for the Jade collec-tion even though the wine-tasting table from the 16th century was laden with other porcelain collec-tions awaiting his assessment. Supposedly, his words were: “we’ll take it. add the logo and let’s go!”

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tischlein deck dich! egal ob klassisch, fernöstlich oder casual – es gibt ein bone china, das alles kann. und zwar deshalb, weil Jade mit seiner klaren Form und eleganten linienführung ausgesprochen zeitlos gestaltet ist. die vielzahl an kollektionsteilen – egal ob rechteckiger teller, ovales tablett oder runde Suppentasse – setzt der kombinationsfreude des�Porzellan-Aficionados�keine�Grenzen.�Ausge-sprochen asiatisch mutet beispielsweise die ge-deckte tafel an, wenn die runden Schalen mit passendem deckel mit reis gefüllt und um Stäb-chen ergänzt werden. Ganz anders wirken sie indes auf dem nachmittäglich gedeckten tisch, wenn aus den cremefarbenen Schalen heißer tee dampft und der deckel mit süßen keksen und konfekt lockt.

the wishing table furnishes itself. be it traditional, oriental or casual, there is one bone china collec-tion that suits every occasion. this is because, with its clear shape and elegant lines, Jade has an extre-mely timeless design. the wide range of collector’s pieces – be it rectangular plates, oval trays or round soup bowls – provides fans of porcelain with an unlimited range of opportunities for delightful com-binations. For example, when filled with rice and accompanied by chopsticks, the round bowls and matching lids add a pronounced asian touch to your table design. however, they have a completely different effect when hot tea is steaming from the cream bowls and the lids are luring you in with biscuits and sweets on a table set in the afternoon.

Tassenvielfalt | Cup variety

Rund, oval oder doch lieber eckig? Jade zeichnet sich durch verschiedene Formen und eine große Anzahl von Kollektionsteilen aus, die multifunktional und gut kombinierbar sind.

Round, oval or angular? Jade is characterised by various shapes and a wide variety of collector’s pieces that can be used for many purposes and in many combinations.

JAde

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