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Zwei Regensburger Prachthandschriften Das Sakramentar Kaiser Heinrichs II. Der Uta-Codex Handschriften aus bayerischen Bibliotheken auf CD-ROM Haus der Bayerischen Geschichte · Bayerische Staatsbibliothek Booklet_Prachthandschriften 23.05.2003 16:38 Uhr Seite 1

Booklet Prachthandschriften 23.05.2003 16:38 Uhr Seite 1 · Heinrichs II. und dem Uta-Codex werden zwei der prächtigsten Handschriften aus ottonischer Zeit vorgestellt, die als kostbare

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Zwei Regensburger Prachthandschriften

Das SakramentarKaiser Heinrichs II.

Der Uta-Codex

Handschriften aus bayerischen Bibliotheken auf CD-ROMHaus der Bayerischen Geschichte · Bayerische Staatsbibliothek

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Mit der Reihe „Handschriften ausBayerischen Bibliotheken auf CD-ROM“ sollen prachtvolle Schätzemittelalterlicher Buchkunst mitmodernen Mitteln zugänglich ge-macht werden. So wie man vortausend Jahren einen Codex zurHand nahm, erschließen sich dieDoppelseiten einer Handschriftdem Betrachter auf der CD-ROMim ursprünglichen Zusammen-hang.

Wie in einem gebundenenBuch lässt sich nach Lust undLaune darin blättern: Man kanndas virtuelle Buch öffnen undschließen, darin vor- und zurück-blättern und an beliebiger Stelleverweilen.

Zwei Regensburger Prachhand-schriften aus der BayerischenStaatsbibliothek setzen diese Reihe

Die Blätterbuch-Reihe

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fort. Sie entstanden innerhalbzweier Jahrzehnte im bayerischenZentrum der Buchmalerei, demRegensburger Kloster St. Emme-

ram. Beide Meisterwerke der spät-ottonischen Kunst sind bishernicht oder nur teilweise veröffent-licht.

Das vom Haus der BayerischenGeschichte und der BayerischenStaatsbibliothek entwickelte Com-puterprogramm bietet die einzig-artige Möglichkeit der wirklich-

keitsgetreuen Betrachtung, da dieHandschrift im virtuellen Raum indreidimensionaler Form nachge-bildet wird.

Das Programm ist durch wei-tere Erschließungsmöglichkeiten

zum Einsatz in Schule,Wissenschaft und Er-

wachsenenbildungbesonders geeignet.Eine Leselupe ver-größert Bild- und

Textpartien präzise.Neben der Buchsimula-

tion ist eine Informationsebeneenthalten. Die Recherche-Optio-nen, die Vorschaufunktion und die„Links“ zu Transkriptionen, Über-setzungen und Begriffserklärun-gen erschließen die Handschriftzusätzlich.

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Im 11. Jahrhundert war Regens-burg der Zentralort Bayerns, dascaput regni. Für kein anderes Her-zogtum ist in dieser Zeit eine ver-gleichbar beherrschende Stellungeines einzelnen Ortes belegt.

Auf dem Grundriss des anti-ken Römerlagers drängten sich diekarolingische Pfalz, Dom undBischofspalast, Klöster und Stifteaneinander. Viele auswärtige Ad-lige oder Klöster hatten hier eine

Niederlassung. Bischof und Her-zog nutzten diese Infrastruktur.Besonders Bischof Wolfgang undHerzog Heinrich der Zänker stell-ten bis 995 die kirchliche undweltliche Ordnung Bayerns vonRegensburg aus auf eine neueGrundlage. Dann folgte der gleich-namige Sohn Heinrichs des Zän-kers seinem Vater als Herzognach.

Unmittelbar an die viereckigeStadtanlage schloss sich das Klos-ter St. Emmeram innerhalb derStadterweiterung Herzog Arnulfs

Regensburg: caput regni

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an. Hier ruhte der heilige Em-meram, der im Zuge der iroschot-tischen Mission Regensburg im 7.Jahrhundert christianisiert hatte.

Als nach dem unerwarteten Toddes 21-jährigen Kaiser Ottos III.im Jahr 1002 die Krone an diebayerische Seitenlinie der Ottonenfiel, rückte der Herzogssitz in dasZentrum der Reichspolitik. DieKönigskrönung des BayernherzogsHeinrich, Sohn Heinrichs desZänkers, war in den ersten Jahrennicht unumstritten.

Der neue Herrscher bereistedas gesamte Reich, hielt Hoftageund Synoden ab, war bei Kirch-weihen anwesend und gründeteselbst Klöster und das jüngsteBistum im Reichsgebiet: Bamberg.Überall erstrahlte der Glanz seinesKönigtums, überall wurden Ge-folgsleute und Kirchen beschenkt– nicht selten mit liturgischenHandschriften, die einheitliche

Gottesdienstformenüber das Reich ver-breiteten.

Gerade in derAnfangszeit seinerHerrschaft war dieRegensburger Schreib-und Malschule von entscheidenderBedeutung. Denn wegen desWiderstands Herzog Hermannsvon Schwaben stand die bishervon seinen kaiserlichen Vorgän-gern genutzte Werkstatt auf derBodenseeinsel Reichenau nicht zurVerfügung. Gleichzeitig sollten re-präsentative Geschenke die Legi-timität des neuen Königs unter-streichen.

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Die Buchmalerei erlebte um dieJahrtausendwende in Regensburgihre bedeutendste Blüte nach derKarolingerzeit. Neben den Mal-schulen der Reichenau, Echter-nachs oder Fuldas gehören die inRegensburg entstandenen Hand-schriften zu den prächtigsten ausottonischer Zeit. Während derReichenauer Malstil durch eineReduzierung der Ornamente nacheiner Monumentalisierung der Bilder strebte, erreichte der Buch-schmuck in Regensburg seinegrößte Prachtentfaltung und bezogselbst den Text in die phantasie-volle Gestaltung der Zierseiten ein.

Das Scriptorium des Klosters St.Emmeram stützte sich auf einenbedeutenden Bestand kostbarer,alter Handschriften. Beim Buch-schmuck konnte man sich an den

karolingischen Prachthandschrif-ten und den Codices aus St. Gallenorientieren.

Die wertvollste RegensburgerHandschrift, der Codex aureus,eine Buchstiftung Kaiser Karls II.,des Kahlen (um 870; BayerischeStaatsbibliothek, Clm 14000), warals Geschenk Kaiser Arnulfs vonKärnten (887-899) nach Regens-burg gekommen.

Unter Abt Ramwold von St.Emmeram (975 -1001) wurde derCodex restauriert. Seine Prachtdiente als Vorbild für die beidenhier vorgestellten Handschriften.Daneben bestanden Kontaktenach Salzburg und Seeon, dieneben Regensburg von Kaiser

Regensburger Buchmalerei

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Heinrich II. in besonderer Weisegefördert wurden und zahlreicheBände für die Ausstattung des neu-gegründeten Bistums Bamberg an-fertigten. Auftraggeber und Werkeder Regensburger Schreibschulelassen sich so außergewöhnlichgut nachvollziehen.

Die Herstellung einer Handschrifterforderte einen enormen Auf-wand an Zeit und Kunstfertig-keit. Zunächst musste das Perga-ment aus Tierhaut gewonnen undfür das Beschreiben zugerichtetwerden. Dabei verschlang einegroßformatige Handschrift durch-aus eine ganze Schafherde. Au-ßerdem benötigte man seltenePflanzen, Mineralien, Edelsteineund Metalle für die Herstellungder Farben.

Schreiber kopiertendie biblischen oder litur-gischen Texte aus älterenHandschriften, bevor die

einzelnen Bögen dann an Buch-maler zur Ausschmückung derInitialen und Bildseiten gingen.Schließlich band man den Buch-block zwischen Holzdeckel, diemit Gold und Edelsteinen ge-schmückt waren und häufig ältereKunstwerke integrierten, durchderen würdevolles Alter der Werteiner solchen Prachthandschriftnoch stieg.

Mit dem Sakramentar KaiserHeinrichs II. und dem Uta-Codexwerden zwei der prächtigstenHandschriften aus ottonischerZeit vorgestellt, die als kostbareStiftungen für den Dienst am Altaraus dieser Blütezeit der Regens-burger Buchmalerei erhalten ge-blieben sind.

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Hinweise zur InstallationDie Programmierung dieser CD-ROM basiert auf Methoden der 3D-Simulation. Diese ermöglichen eine realitätsnahe Abbildung und das vir-tuelle Blättern von Buchseiten. Sie bestimmen als Betrachter, ob und wieschnell Sie das vor Ihnen liegende „Bildschirmbuch“ durchblättern.

System-Voraussetzungen IBM-PC oder kompatibler PC· Pentium II, besser Pentium III mit mindestens 64 MB Arbeitsspeicher · ab MS Windows 98· Bildschirmauflösung: mind. 800 x 600/True Color (24 Bit Farbtiefe)· Bildschirmanzeige: „Kleine Schriftarten“ (= small fonts) im System· Treiber: QuickTime 5 (von der CD-ROM installierbar)Verfügt Ihr Rechner über ein 16-fach, besser 32-fach CD-ROM-Lauf-werk, kann das Bildschirmbuch direkt von der CD betrachtet werden.Nach dem Einlegen startet die CD automatisch. Sollte die Autostart-Funktion des CD-ROM-Laufwerks nicht aktiviert sein, öffnen Sie mitdem Windows Explorer die CD und führen mit einem Doppelklick dieDatei „Start.exe“ aus.

AnmerkungenFür das Funktionieren des Blätterns ist QuickTime unerlässlich. In selte-nen Fällen benötigen die Standardeinstellungen von QuickTime eineAnpassung an Ihren PC. Die Erklärungen dazu finden sich in der„Liesmich“-Datei der CD-ROM.Selbstverständlich kann die CD auch ohne QuickTime betrachtet werden.Dabei entfällt allerdings die Simulation des Blätterns.

Windows ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft, Inc.QuickTime ist ein eingetragenes Warenzeichen der Apple Computer, Inc.

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