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18/11/2011 #28 8. T+16 .EIN BRIEF AUS COSTA RICA .DER SCHLUSSSPURT HAT BEGONNEN! .DAS VERFLIXTE RUDERBLATT! POSITION_ 13 30.85’ N 77 48.44’ W GESCHWINDIGKEIT_ 13.1 nds FRÜHSTÜCK_ Porridge framboise MAHLZEIT 1_ Salade de riz DESSERT_ Yaourt aux myrtilles MAHLZEIT 2_ Couscous BORDTAGEBUCH

Bordtagebuch #28

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- Ein Brief aus Costa Rica- Der Schlussspurt hat begonnen!- Das verflixte Ruderblatt!

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18/11/2011 #28

8. t+16

.Ein BriEf aus Costa riCa

.DEr sChlussspurt

hat BEgonnEn!

.Das vErflixtE

ruDErBlatt!

position_ 13 30.85’ N 77 48.44’ W

gEsChwinDigkEit_ 13.1 nds

frühstüCk_ Porridge framboise

MahlzEit 1_ Salade de riz

DEssErt_ Yaourt aux myrtilles

MahlzEit 2_ Couscous

BorDtagEBuCh

Lieber Dominique, liebe Michèle,

Endlich bin ich in Puerto Limon angekommen -

bereit, Euch willkommen zu heissen und erste Ein-

drücke mit Euch zu teilen. Ich habe Euch vor zwei

Wochen zurückgelassen, wie Ihr eingekleidet in

Faserpelz und Schwerwetterbekleidung bereit

wart, den Stürmen im Nordatlantik zu trotzen.

Nun bereite ich mich darauf vor, Euch in Shorts

und T-Shirt und leuchtenden Augen über das erle-

bte Abenteuer wiederzusehen.

Meine Reise hat vierundzwanzig Stunden ge-

dauert, dreizehn davon im Flugzeug, vier im Bus

und den Rest in Flughafenhallen. Während all die-

ser Stunden hatte ich Zeit, über die 18-19 Tage

Eurer Reise nachzudenken, die Ihr benötigt habt,

um dieselbe Route zurückzulegen – Ihr allerdings

nur durch die Kraft des Windes angetrieben. Ich

ziehe den Hut vor Euch!

Der Zeitunterschied beträgt sieben Stunden, doch

darüber mag ich mich nicht beklagen eingedenk

der Tatsache, dass Ihr in kleinen Tranchen von

jeweils einer Stunde schläft, um so den Ausfall Eu-

rer Ruderanlage zu kompensieren. Ich bezweifle

zwar, dass Euch mein Landwetterbericht von Nut-

zen ist, doch gestern Abend ist hier auf dem Fest-

land Regen gefallen, begleitet von einer dichten

Wolkendecke. Spätere klart es auf. Es ist absolut

windstill, weshalb es nun ordentlich schwül ist.

Der Buschauffeur hat mir gestern Abend erklärt,

dass Costa Rica als die Schweiz von Zentralame-

rika gilt. Ich frage mich, weshalb das wohl so

ist, bedenkt man die riesigen ausgedehnten tro-

pischen Regenwälder und die ausgewaschenen

Strassen, auf welchen einem in halsbrecherischer

Weise kleine Lastwagen und Autos entgegen

kommen.

Über Puerto Limon kann ich Euch noch nichts

berichten: Die Nacht ist bereits um 17.30 Uhr

hereingebrochen und ich habe nichts gesehen!

Dahingegen habe ich dem Gesang der vielen Vö-

gel lauschen können, welche Costa Rica zu einem

Paradies für Ornithologen machen.

Nun ist es vier Uhr morgens, und ich warte unge-

duldig darauf, den berühmten Kaffee aus Costa

Rica zu kosten. Euch wünsche ich guten Wind

und eine handbreit Wasser unter dem Kiel!

2 www.dominiquewavre.com

Ein BriEf aus Costa riCa

facebook.com/dominiquewavre

youtube.com/DominiqueWavre

Die Mirabaud segelt seit Mittwoch in den Kari-

bischen Gewässern. Der Wind ist immer noch

ziemlich stabil, sollte aber in den kommenden

Stunden abflauen.

„Wir befinden uns auf einer relativ direkten

Route“, erzählt Dominique über das Satellitente-

lefon. „Doch der Wind wird knapp 50 Seemeilen

von der Küste total zusammenbrechen, und so

kann noch alles passieren. Die vor uns liegenden

Boote werden dadurch massiv an Geschwindig-

keit und an Vorsprung einbüssen, doch auf uns

wartet die Schwachwindzone dann eben auch

noch. Hier gilt es, Chancen zu nutzen.“

Das Team der Paprec Virbac verfügt über einen

genügend grossen Vorsprung, um die letzten See-

meilen in Ruhe anzugehen, wie auch die Hugo

Boss. Doch dahinter sind die Abstände deutlich

kleiner, und das Blatt kann sich da noch wenden.

www.dominiquewavre.com 3

DEr sChlussspurt hat BEgonnEn!

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Mirabaud & Cie, banquiers privésLaurent Koutaïssoff29, boulevard Georges-Favon1204 GenèveT: +41 58 816 23 90M: +41 79 786 78 93

MaxComm CommunicationBernard SchopferT: +41 22 735 55 30M: +41 79 332 11 [email protected]

Crédits photosWavre/ParetDR

Dominique und Michèle wechseln sich seit

nunmehr knapp einer Woche stündlich am Steuer

ab, da sie ihren Autopiloten nicht nutzen können

bei mehr als 15 Knoten Wind. Grund dafür ist

eine Asymmetrie zwischen den beiden Ruderblät-

tern. „Das Boot zieht nach links, wenn man auf

einem Bug segelt und nach rechts auf dem ande-

ren Bug“, erzählt Dominique.

Michèle Paret erzählt uns, wie sie diese schwierige

Situation handhaben: „Wir sehen uns nicht viel,

wir kreuzen uns jeweils, wenn einer den anderen

am Steuer ablöst! Heute Morgen hat Dom mich

geweckt, indem er an der „Schnur“ gezogen hat,

die jeweils am Arm desjenigen angebracht ist,

welcher schläft, zum Zeichen, dass es an der Zeit

ist, an Deck zu gehen!! Das Boot macht einen rie-

sigen Krach, und die Müdigkeit ist so gross, dass

man durch einen Wecker nicht mehr geweckt

würde. Aus diesem Grund haben wir das System

D entwickelt, welches nicht ganz so elegant ist,

dafür aber todsicher funktioniert!“

18/11/2011 - 11:00 GMT

1. VirbaC PaPreC 3 0.00 angekommen

2. HUGO BOSS +69.80

3. MACIF +101.30

...

7. BUREAU VALLéE +193.50

8. Mirabaud +282.60

www.dominiquewavre.com

Das vErflixtE ruDErBlatt!

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