18
01/2002 1 Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 1

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Brandschutz im Haushalt

Brandschutz im Haushalt

Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

Page 2: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 2

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Die meisten Brände im privaten Wohnbereich, durch die Menschen zu Schaden kommen, brechen nachts zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr aus.

Page 3: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 3

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Traum vom Eigenheim endet verheerendMünchner Merkur: Montag, 7.01.2002 (Ulf Vogler)

Mutter und vier Kinder sterben bei Brand in Neubaugebiet – Vater konnte sich rettenTegernheim – Für die sechsköpfige Familie F. aus dem oberpfälzischen Tegernheim wurde der Traum vom eigenen Heim zum blanken Horror. In einem neuen Einfamilienhaus in dem Regensburger Vorort starben am Samstag bei einem verheerenden Brand die Mutter und ihre vier Kinder im Alter von acht bis 16 Jahren. Nur der Familienvater konnte schwer verletzt entkommen. Das Flammeninferno gilt als einer der schwersten Brandkatastrophen der letzten Jahre in Bayern. Gegen vier Uhr Früh hatte die 41-jährige Frau noch selbst per Notruf die Feuerwehr informiert. „Als die Helfer eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus dem Dachstuhl“, erklärte Polizeisprecher Manfred Schiegl. Der ebenfalls 41 Jahre alte Familienvater habe sich selbst noch ins Freie retten können. Er sei dann mit einer Rauchvergiftung in eine Klinik nach Regensburg gebracht worden, sagte der Pressesprecher. Sein Zustand sei aber nicht lebensbedrohlich.

Aus dem brennenden Gebäude in dem Neubaugebiet konnten die Retter noch die Frau und zwei ihrer Kinder befreien. Alle drei erlagen aber kurze Zeit später auf dem Weg ins Krankenhaus ihren Verletzungen. Zwei weitere Kinder konnten nur noch tot aus dem Haus geborgen werden. Außer dem 14-jährigen Jungen Manfred F. und der 16 Jahre alten Tochter Manuela starben bei der Familientragödie auch die achtjährigen Zwillinge Barbara und Monika.

Als Ursache ermittelten die Experten von der Regensburger Kripo und dem Bayerischen Landeskriminalamt einen technischen Defekt. Durch die elektrische Verkabelung oder ein Gerät wie vielleicht den Fernseher sei das Feuer im Wohnzimmer entstanden, sagte Schiegl. „Ein Fremdverschulden können wir auf jeden Fall ausschließen.“ Intern bemängelten Feuerwehrleute, dass in dem Haus wie in den meisten anderen Neubauten auch kein Rauchmelder installiert gewesen sei.

Bei der Brandbekämpfung machten den rund 120 Helfern die eisigen Temperaturen zu schaffen.....

Page 4: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 4

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Die Bewohner werden von einem Brand im Schlaf überrascht. Brandopfer kommen meist nicht durch die Flammen, sondern durch Brandrauch ums Leben.

Page 5: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 5

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Drei Geschwister sterben bei BrandSüddeutsche Zeitung: Mittwoch, 9.01.2002

Aachen (AP) – Beim verheerenden Brand eines Mehrfamilienhauses in der Nähe von Aachen sind am Dienstag drei Geschwister ums Leben gekommen. Für den neunjährigen Jungen und seine Schwestern im Alter von 13 und 18 Jahren gab es keine Rettung mehr. Die Eltern blieben unverletzt und hatten sich verzweifelt bemüht, ihren Kindern zu helfen. Die Brandursache war noch unklar. Der Brand in Alsdorf, rund 15 Kilometer nordöstlich von Aachen, überraschte die Bewohner nachts. Der Alarm ging bei der Feuerwehr am Dienstagmorgen gegen 01.40 Uhr ein. Beim Eintreffen der Rettungskräfte brannte das Haus lichterloh. Feuerwehrmänner, die sich durch die Flammen vorkämpften, fanden die Kinder tot in ihren Betten. Die Eltern wurden von Notfallseelsorgern betreut. Mehrere Feuerwehrmänner, zum Teil selbst Familienväter, brachen nach dem Einsatz zusammen und mussten von Psychologen behandelt werden.

Technischer Defekt löste Brand aus Süddeutsche Zeitung: Donnerstag, 10.01.2002

Aachen (dpa) – Ein technischer Defekt an einem Elektrogerät hat vermutlich das Feuer ausgelöst, bei dem am Dienstag in Alsdorf in Nordrhein-Westfalen drei Geschwister ums Leben gekommen sind. Zu diesem Ergebnis seien drei Experten nach Untersuchung des Brandortes gekommen, teilte die Aachener Polizei am Mittwoch mit. Bei dem Brand in einem Mehrfamilienhaus waren trotz massiver Rettungsversuche drei Kinder im Alter von 9, 13 und 18 Jahren gestorben. Fünf Menschen wurden leicht verletzt, die Eltern erhielten psychologische Betreuung.

Page 6: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 6

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Jährlich in Deutschland:• 200.000 Brände 800 Brandtote (davon 200 tote Kinder )• 6.000 Brandverletzte mit Langzeitschäden• Über 1 Mrd. EUR Brandschäden im Privatbereich.

Brandtote sind Rauchtote:

die Mehrheit stirbt an einer

Rauchvergiftung!

Page 7: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 7

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Wie kann man sich schützen?

• Feuerlöscher• Rauchmelder • Feuerlöschdecke

Page 8: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 8

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder• Brandrauch:

- wirkt einschläfernd und erstickend.- behindert die Atmung, ist giftig und teilweise ätzend (eine Rauch- vergiftung kann nach 2 Minuten tödlich sein).- ist heiß, behindert und nimmt die Sicht.- führt zur Orientierungslosigkeit, Panik und Angst.- kommt lautlos und kann tödlich sein!

Page 9: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 9

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder• Rauchmelder sind bestens dazu geeignet, die Familie bei der

Entstehung eines Brandes durch den lauten Alarmton (85 dB/3m) zu alarmieren. Mehrere Rauchmelder im Haus erhöhen die Chance, rechtzeitig zu entkommen.

• Besonders gefährdet sind schlafende Menschen. Giftiger Rauch und tödliches Kohlenmonoxid wecken nicht, sondern führen rasch zur Bewusstlosigkeit.

• Die meisten Brände beginnen zwischen 19.00 und 7.00 Uhr. Und zwischen 23.00 und 7.00 Uhr werden die meisten Menschen durch Brände im Privatbereich getötet oder verletzt.

Page 10: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 10

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder - Wo und wie montieren?

• Die Montage ist problemlos: Zwei Schrauben genügen.• Rauchmelder werden in der Raummitte an der Decke

angebracht.

Bild: ZVEI e.V.

MindestschutzOptimaler Schutz

Kleinwohnung

Page 11: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 11

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder - Wo und wie montieren?• Der Flur als Schnittstelle zwischen Wohn- und Schlafbereich ist

besonders geeignet. So werden schlafende Personen frühzeitig geweckt.

• In Zimmern, wo die größteGefahr droht:- Zimmer mit Elektrogeräten, Kinderzimmer, Schlafzimmer(Küche ohne Dunstabzug undBad sollten ausgenommenwerden, da Wasserdämpfe zuFehlalarmen führen).

Bild: ZVEI e.V.

MindestschutzOptimaler Schutz

3-Zimmer-Wohnung

Page 12: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 12

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder - Wo und wie montieren?• In mehrstöckigen Wohngebäuden empfiehlt sich in jeder Etage

mindestens ein Rauchmelder (Mindestschutz).• Besonders wichtig ist er am oberen Ende von Treppenhäusern.

Bild: ZVEI e.V.

MindestschutzOptimaler Schutz

Mehrstöckiges Haus

Page 13: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 13

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder - Die Technik

Bild: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.

Normalzustand Raucheintritt

Page 14: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 14

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Rauchmelder - Prüfzeichen

• Achten Sie beim Kauf auf geprüfte Geräte!• Prüfzeichen:

- VdS (Deutschland) – EN ISO 12239

- British Standard (BS)

- Underwriter Laboratories (USA)

ÄltereNormen!

Page 15: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 15

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Verhalten im Brandfall:• Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie überlegt!• Löschen Sie den Brand nur dann selbst, wenn Sie sicher

sind, dass Sie es schaffen. Ansonsten verlassen Sie schnell den Brandraum und schließen Sie die Tür hinter sich, um eine Ausbreitung von Rauch und Feuer zu verhindern!

• Warnen Sie alle Mitbewohner und verlassen Sie umgehend mit ihnen die Wohnung (nehmen Sie keine Gegenstände mit)!

• Helfen Sie älteren oder kranken Menschen und Kindern!• Wenn Sie unbedingt durch den Rauch müssen, bewegen

Sie sich in Bodennähe!

Page 16: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 16

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Verhalten im Brandfall:• Öffnen Sie keine Türen, die warm oder heiß sind (dahinter

könnte das Feuer lauern)!• Benutzen Sie keine Aufzüge!• Wenn der Weg nach draußen verqualmt ist, gehen Sie in ein

rauchfreies Zimmer und machen Sie sich dort am Fenster bemerkbar! (Türritzen mit Tüchern abdichten!)

• Alarmieren Sie so schnell wie möglich die Feuerwehr:- Wer meldet?- Was ist passiert?- Wo ist es passiert?- Wie viele Menschen sind betroffen, verletzt oder gefährdet?- Warten ob die Feuerwehr noch Fragen hat!

Page 17: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 17

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Bereiten Sie sich auf den Ernstfall vor:

• Besprechen Sie mit Ihren Mitbewohnern (Kinder!) die möglichen Fluchtwege und üben Sie diese im Dunkeln immer wieder ein. Prägen Sie sich Ihren Fluchtweg ein - die optimale Orientierung kann im Notfall ausschlaggebend sein!

• Halten Sie Taschenlampen griffbereit!

• Informieren Sie sich über den Standort und die Handhabung Ihres Feuerlöschers / Feuerlöschdecke.

• Alle Heiz-, Koch- und Wärmegeräte für feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe sowie alle Elektrogeräte müssen den anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

Page 18: Brandschutzaufklärung Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern BA 01/20021 Brandschutz im Haushalt Version 1.0 © Kreisbrandinspektion Ebersberg, Robert Wagner

01/2002 18

BrandschutzaufklärungBezirksfeuerwehrverband OberbayernBA

Zusätzliches Infomaterial:• Freiwillige Feuerwehr• www.lfv-bayern.de• www.bfv-obb.de• www.rauchmelder-

lebensretter.de

Quellen: LFV Bayern e.V., Aufklärungskampagne „Rauchmelder retten Leben“, Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., Bayerische Versicherungskammer, Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur.