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$orstwisfmfchaftliches (£entralhlatt 1926. 1. ©eptemherheft. I. .0bfyanMimgen. (Nachdruck verboten.) Brasilianische Sfi^en. *on iprof. D r , fi. (Sfc&mcb. (Mit 17 Stobilbmtgen.) (gortfe^ung.) 2. $>ie Stattschnetberametse und andere ^orftf^äbliitgc. J ) Wo mit Waldkultur begonnen wird, finden sich prompt «Schädlinge ein, die sich der Arbeit deS Renschen entgegenstellen, natürlich sind die forst- entomologifchen Kenntnisse in Brasilien, Ivo ein -gorftöetrieb überhaupt erst einsetzt, noch minimal. J n den oben erwähnten beiden forstlichen Versuchs- anstalten Von 9?io Klaro und Loretto und auch in EatjeiraS in dem Forstbetrieb des H e r r n W e i ß f l ü g merden ztoar Schon feit einiger Zeit alle an Eufalt)ptuS und den anderen Forstpflanzen Vorkommenden Infekten gesammelt, doch ift im all* gemeinen noch recht wenig über ihre LebenSmeife bekannt. 9?nr über ganz wenige, die befonderS häufig und fchädlich sind, missen mir etmaS näher Bescheid. Weitaus daS schlimmste gorstinseft ist *) Sine ettoaige' Auffassung, bat! ber gorftentornotoge fidj nur um gorjimfeften (ober toietteidjt gar nur um beutfdje ober batjerifctje!) ju fümmern fjabe, mürbe einen argen Mangel an toissenfdjaftl'idjem ©enfen bebeuten; j a , sie ttiürbe betoeifen, ba% ber, ber biese STuffassung fyat, ba8 SSesen ber SBissenfdjast überhaupt nid)t erfaßt tyat! Meiner Stefidjt tyat ber gorfientomologe bic ^fliä)t, flii) über afle Vorgänge, (SntbecEungen nnb (Srfinbnngen auf bem ©efamtgebut ber angetoanbt-entotnologifdjen äBifsenfdjaft ju unterrichten. 9ta auf biefe Seife toirb bie breite 33oft8 gefdjaffen, bie ben Soben für neue fruchtbare Sbeen auf bem engen ©jjqiatgebiet bifbet. Slud) bon biefem ©efid)t8))nnft au8 erjdjeiut mir bie -Ber* cffentlicfjung biefes unb bes fotgenben ITOscfmitte« in einer forftliitjen «Jeitfärift gerechtfertigt. -Besüglict) ber SSIattfctjneiberameife bürfte öie)Jeicf}t aud) nocji ber §int»ei« am 5ßlafce f e i n , bag «S ein beuts ^er gorftmann war (Möller!), ber ben §au)3tanteil an ber (Srforjdjung ber Sebenstuetfe biefer so überaus intereffanten Stiere tyat. FotftwiffenfchaftHches Sentralbfott. 1926. 41

Brasilianische Skizzen

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$orstwisfmfchaftliches (£entralhlatt 1926. 1. ©eptemherheft.

I. .0bfyanMimgen. (Nachdruck verboten.)

Brasilianische Sfi^en. * o n iprof. D r , fi. (Sfc&mcb.

(M i t 1 7 Stobilbmtgen.)

(gortfe^ung.)

2. $>ie Stattschnetberametse und andere ^orftf^äbliitgc. J)

W o mit Waldkultur begonnen wird, finden sich prompt «Schädlinge ein, die sich der Arbeit deS Renschen entgegenstellen, natürlich sind die forst-entomologifchen Kenntnisse in Brasilien, Ivo ein -gorftöetrieb überhaupt erst einsetzt, noch minimal. J n den oben erwähnten beiden forstlichen Versuchs­anstalten Von 9?io Klaro und Loretto und auch in EatjeiraS in dem Forstbetrieb des Herrn W e i ß f l ü g merden ztoar Schon feit einiger Zeit alle an Eufalt)ptuS und den anderen Forstpflanzen Vorkommenden Infekten gesammelt, doch ift im all* gemeinen noch recht wenig über ihre LebenSmeife bekannt. 9?nr über ganz wenige, die befonderS häufig und fchädlich sind, missen mir etmaS näher Bescheid. Weitaus daS schlimmste gorstinseft ist

*) Sine ettoaige' Auffassung, bat! ber gorftentornotoge fidj nur um gorjimfeften (ober toietteidjt gar nur um beutfdje ober batjerifctje!) ju fümmern fjabe, mürbe einen argen Mangel an toissenfdjaftl'idjem ©enfen bebeuten; ja , sie ttiürbe betoeifen, ba% ber, ber biese STuffassung fyat, ba8 SSesen ber SBissenfdjast ü b e r h a u p t n i d ) t e r f a ß t tyat! Meiner Stefidjt tyat ber gorfientomologe bic ^fliä)t, flii) über afle Vorgänge, (SntbecEungen nnb (Srfinbnngen a u f bem © e f a m t g e b u t ber a n g e t o a n b t - e n t o t n o l o g i f d j e n äBifsenfdjaft ju unterrichten. 9 t a auf biefe Sei fe toirb bie b r e i t e 33oft8 gefdjaffen, bie ben Soben für neue fruchtbare Sbeen auf bem engen ©jjqiatgebiet bifbet. Slud) bon biefem ©efid)t8))nnft au8 erjdjeiut mi r bie -Ber* cffentlicfjung biefes unb bes fotgenben ITOscfmitte« i n einer forftliitjen «Jeitfärift gerechtfertigt. -Besüglict) ber SSIattfctjneiberameife bürfte öie)Jeicf}t aud) nocji ber §int»ei« am 5ßlafce fein, bag «S ein b e u t s ^ e r g o r f t m a n n war ( M ö l l e r ! ) , ber ben §au)3tanteil an ber (Srforjdjung ber Sebenstuetfe biefer so überaus intereffanten Stiere tyat.

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594 Escherich:

die Vlattschuetberametse,

die besonders als SEulturschädling schtoeren Schaden in den jungen Pflanzungen anrichtet, ja vielfach Kulturarbeiten überhaupt unmöglich macht.

Die Vlattschneiderameisen sind fast über ganz Südamerika verbreitet und gehören dort zu den gefürchtetsten Schädlingen überhaupt. E§ gibt eine ganze Anzahl verschiedener Ar ten , die größtenteils der Gattung Atta angehören. A l s die häufigSte und fchädlichfte A r t im Staate Säo Paulo traf ich Atta sexdens L. , eine sehr große A r t , deren Weibchen eine Länge von 25 mm,

S16&. 3. Atta sexdens L. O b e r e iReibe Bon Unis nach recht«; ©eföiaetteä ÜBeibchen, entfliiflelteo SJBeibchen, aliännchen; u n t e r e SRei^e: arbeitet »erschietener ©rüge (Die beiben linlen: ©olbaten). Original (Sßbot. © e i f f ) .

deren Männchen eine solche von 20 mm und deren Arbeiterkaste durch einen starken Polymorphismus ausgezeichnet ist. Erreicht doch der größte Arbeiter eine Länge von ca. 15 mm, während dagegen der kleinste ein Jvinziger Zwerg von kaum 3 mm ist (Abb. 3). J m Volksmund werden die Vlattschneider-ameisen gewöhnlich „Sa l i va " genannt; man hör* auch zniveilen den Ausdruck „ M i n e i r a s " und „ Q u e m - Q u e m 1 ) , womit aber verschiedene Arten gemeint sind.

*) 2>er SRarne „ O n e m - D n e m " besiegt jt$ auf Heinere -Blattfdjneiberarten ber Gattung A o r o m y r m e x .

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Brasilfanische Skizzen. 595

Welch große Bedeutung die Ameifen für das brasilianische Wirtschafts¬ leben haben, wird jedem, der nach Brasilien kommt, bald ffar: durch die vielen Artikel in den dortigen Tageszeitungen, durch die große Qat)t Von Ameifen-vertilgungSmitteln (FormicibaS), die heute schon existieren und die ständig Ver-meljrt werden, ferner durch die auffallende Reklame, die sowohl in den Zeitungen als in den Schaufenstern als auch an den Plakatsäulen für diefe Mittel gemacht wird. I n jedem Blumen-, Samen- und Drogengeschäft sind die F o r m i<--daS ju haben. I n jedem Geschäft für landwirtschaftliche Maschinen sind die Ver-fchiedensten Apparate (zur Einbringung der Mit tel i n ! Sßeft) von den einfachsten j u den komplizierteren, die zum T e i l 2—300 J6 koften. Vorrätig. Jeder Landwirt, jeder Gärtner, jeder Besitzer eines kleines SitioS (Landgut), ja jeder,

Stbb. i. Strnblätter, Don SBlattfcbneiberarneifcn befchnitten. dtwas bertteinret. Original (Spbot. ® e i f f ) .

der nur ein paar kleine Stücke Land zum Gemüsebau sein eigen nennt, hat einen Vor ra t an FormieidaS im Hause.

W o r i n besteht der S c h a d e n der S a i i v a S ? Dar in , baß sie die Gewohnheit haben, aus den Blättern große Stücke bis zur Völligen Entlaubung herauszuschneiden (Abb. 4), ober Stengel, Triebfpifcen oder üftadeln o.b^v&tx%tn, um sie ihren unterirdischen Hestern zuzuführen- Z n diesem ftmeä ziehen sie in loderen, schmalen T rupps oder auch vereinzelt bestimmte Straßen entlang auf die Bäume, Wo sie sich auf die verschiedenen Blätter Verteilen und sofort ihre Arbeit beginnen. Sie gehen dabei jeweils Vom Blattrand aus und schneiden mit chren scharfen, mit zahlreichen Zähnen befetzten Mandibeln, deren Spitzen beim vollkommenen Schluß-übereinandergreifen, wie mit einer Schere ein halb-

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596 Efcherich:

kreisförmiges Stück heraus, wobei sich die Ameisen um ihre Hinterbeine als Mittelpunkt drehen. Wenn man die schneidende Ameise mit der Lupe betrachtet (wobei sie sich in ihrer Tätigkeit durchaus nicht stören läßt), so sieht man deutlich, wie immer zuerst mit der Spitze deS einen Kiefers durch das Blatt bestochen und dann erst die Schere geschlossen wird. W o keine Sftippen z u

bewältigen sind, geht die Arbeit glatt und ohne Paufe vonstatten und beansprucht im Durchschnitt ca. 5 Minuten. Wenn es aber starke kippen oder gar die Mittelrippe des Blattes zu durchschneiden gilt, tritt eine längere Verzögerung ein: hier müssen die Kiefer (abwechfelnd einmal der rechte, einmal der linke) deS öfteren, mindestens 10—15 mal angesetzt werden, um durchzukommen.

Jst die Sägearbeit vollendet, So kommt das Schmierigste, nämlich das Aufladen der Last. Sowie der letzte Scherenschnitt getan ist, fo droht die Ameife mit dem abgeschnittenen Blattstück, auf dem sie steht, herunterzufallen; es gelingt ihr aber in den meisten Fällen gerade noch im letzten Moment, sich an dem sitzenden Blattstück mit den beiden Hinterbeinen festzuhalten. J n diefer hängenden Stellung schiebt sie das geschnittene BlattstücE mit den Vorderbeinen zwischen die Kieser. Hat sie wieder festen Fuß gefaßt, fo Bringt sie das Blatt¬ stück in anfrechtstehende Lage, so daß eS hoch üver den Kopf hinausragt und bei großen Stücken meift auch noch über den Leib rote ein Segel hinzieht- S o beladen marschieren sie nun auf denselben.Straßen, auf denen sie gekommen sind, ihrem üfteste zn, um mit dem Blattstück in der breiten ÜRestösfnung zn verfchtoinden. Sov ie l ich beobachten konnte, gefchah das Eintragen bei der A t ta sexdens nicht in breiten, dichten Kolonnen, fondern gewöhnlich einzeln oder höchftens im Gänfemarfch, wobei aber die Abstände der einzelnen Individuen meist recht groß waren. Ganz Selten sah ich dichter bevölkerte AmeiSenstraßen.

DaS Schneiden und das Eintragen geschieht Sowohl bei ÜJlacht als auch bei Tage, inwieweit die Temperatur, Betoölkung und überhaupt die Witterung dabei eine SRolle spielen, konnte ich bei dem kurzen Aufenthalt nicht feftstellen. Manche Farmer Sprachen mir von „ T a g " - und „üftachtschleppern", als ob es sich dabei um Verschiedene Arten oder fassen handelte; dies Scheint jedoch nach meinen Beobachtungen nicht als Siegel zn gelten, da ich die gleiche Ar t , ja die gleiche Kolonie sotvohl des SRachts als auch am Tage schleppen sah.

Die eingetragenen Stücke sind keineswegs auch nur annähernd .gleichgroß sondern ungemein Verschieden (Abb. 5), die einen um ein Vielfaches größer als die Träger in, die anderen lächerlich klein, so daß man nicht verstehen kann, was die Ameise Veranlaßt, wegen eines solches winzigen Stückchens einen so weiten Weg zurückzulegen. Dabei steht die Größe des Blattstückes durchaus nicht immer im direkten Verhältnis zur Größe der Ameise: größere Individuen tragen oft viel kleinere Stücke ein als kleinere und umgekehrt.

Das Eintragen der großen Stücke ist natürlich keine leichte Arbeit, besonders wenn stärkere Hindernisse zu überwinden sind oder wenn Wind herrscht- E s ift ein überaus komischer Anblick, wenn bei kleinen Windstößen die ganze ©e-

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seöschaft gleich wie Segelboote sich zur Seite neigt und schließlich völlig um¬ fällt und wenn die einzelnen Jnbividnen sich erst dann, wenn der Wind auf¬ hört, mühsam wieder aufrichten. Keine der Ameisen aber läßt trotz wieder¬ holten Henterns die Blatibeute los.

WaS die $flanzenarten betrifft, die die Ameisen heimsuchen, fo dürfte eS nur wenige geben, die von den Ameifen gemieden Werden. Auf dem Si t io Suifso bei Mogij das (Srozes, wo ich dank dem liebenswürdigen Entgegen¬ kommen des Herrn He in r i ch von Sao $au(o mehrere Wochen in aller 9?uhe beobachten konnte, gab es laum eine Vflanje, die nicht die Spuren der Sai lVa zeigte. Allerdings ließen bie Ameisen für gewisse pflanzen Vorliebe erkennen,

86b. 5. -BrattstU*, eintrauenbra ©chleDtKr« einer Aolonie abucnonimen. SOian beachte bie »erfchiebene lärüsje: ffitwaä tjerüleinert. -Original (Sßljot. © e i f f ) .

wie vor allem für SJosen, dann für Birnen, Orangen, Kastanien usw., die am meisten zugerichtet waren. Doch gingen sie auch an alle übrigen auf dem Si t io vorhandenen ^ßflanzenaiten, tvernt auch nach ben geringen Beschäbigungen Zn fchließen, weit seltener. Besonders zu lieben scheinen sie junge zarte Blätter; so maren bei einem Kastanfenbaum nur bie äußersten, jüngsten Blätter an¬ gegangen, während bie älteren unberührt bikbm (A66.-6); barauf sinb wohl auch die besonders starken Schäden an jungen Kulturen zurückzuführen.

Die Saüvas scheinen übrigens Abwechslung zu bedürfen, da man bie Schlepper ber gleichen Kolonie einmal zu 9?osen, am nächsten T a g zu Obst¬ bäumen, bann wieber zu Akazien ziehen sieht. Verschiebentlich beobachtete ich.

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Slbb. 6 echte Safianie, beren Unbtriibe Bon -BlattichneiberameHen beinabe U'oaig entlaubt jlnb. -Dria,üial= aufnabme be« SBrtfafsctS.

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Brasilianische Sk.z?en. 599

daß sämtliche heimkehrenden Tiere ausschließlich mit Stücken von bereits Ver¬ trockneten, gelben Blättern beladen waren. Sie kamen von weit her, trotzdem in unmittelbarer üftähe deS üftesteS genügend solche Blätter znr Verfügung gestanden hätten. W a r u m also den weiten Weg machen? v. J h e r i n g 1 ) warf die gleiche Frage auf in 6ezng aus die Blätter lebender Bäume, die die S a ü v a ja ebenfalls oft von weiter Ferne her holen, obwohl dicht neben dem üfteft die gleichen Blätter in Mengen zn haben Wären. E r vermutet, daß „die Ameifen sich die nächste Umgebung des SMteS refervieren für ungünstige Zeiten" und daß »sie ferner sich sehr wohl des Schadens bewußt sind, den sie anrichten und daß sie denselben dadurch zn mäßigen trachten, daß sie den geschädigten Pflanzen Qeit lassen sich ju erholen". „9Znr aus diesem Grunde holen sie bald näher, bald weiter Weg, bald in biefer, balb in jener Dichtung ihr Grünzeug." Wenn ich als alter Mrjrmekologe auch eine h°he Meinung von den Ameisen habe, so möchte ich ihnen doch eine solche Überlegung nicht Zutrauen. Die eben erwähnte Beobachtung beS Einbringens Vertrockneter Blätter aus weiter Ferne ist {ebenfalls einer solchen Annahme nicht günstig.

Über die Verwendung der eingeschleppten Blattstücke brauche ich nicht Viel Zn sagen. Seit der klassischen Arbeit M ö l l e r s 2 ) ist bekannt, daß, waS B e l t schon lange vorher vermutet hatte, die Blätter nicht direkt zur Nahrung dienen, sondern als Substrat für Pilzkultur verwendet Werden. Die Blätter werben von den großen Arbeitern zerkleinert und zermalmt zn einem Mu§ , womit bann schwammartige Körper, die labtjrinthartig von Gängen und Kammern durchzogen sind, ausgebaut werden. Diese „Schwämme", die auch als „Pilz¬ kuchen" oder „Pi lzgärten" bezeichnet werden und übrigens sehr locker und hinfällig sind, liegen in großen Hohlräumen, mehr oder Weniger tief unter der Erde. J n ihnen, d. h- <n den Pilzgärten befindet sich die Bru t (Eier, Larven, Puppen) und neben zahlreichen frifch gefchlüpften Arbeitern jeder Größe viele kleine und kleinste ältere Arbeiter, die für die B ru t forgen und das stets reich­lich wuchernde Unkraut in den Pilzgärten durch emsig Wuchernde Jätarbeit niederhalten. Der von den Ameifen gezüchtete P i lz , den M ö l l e r als Ehozites gongylofora befchrieben hat, bildet unter der Behandlung der Arbeiterzn-erge kleine, ftark eiweißhaltige, weiße Körperchen, die „Kolrabie", die die Nahrung der Ameifen darstellen.8) DaS Blattmus verliert natürlich mit der Zeit seine iftährkraft, eS wird dann vom Pilzgarten abgerissen und in %otm Von kleinen Kügelchen nach außen geschafft, worauf die Lücke durch eine neue Blättermasse ausgefüllt wi rd. 4 )

1 ) bort E b e r i n g , ®te ätrnetfen öon 3iio Grrntbe bo @ u l . .Berliner (SntomologifcGe äeüjdjrift X X X I X . 1894, §eft I I I .

2 ) äTCiHter, S ü f r e b , ©te Pifsgärten einiger fübamerifanijdjer Ameisen. 3ena 1893. S ) @8 liegen ^ier biele Sinologien mit ben - p i f j j n d j t e n b e n - S o r f e n t ö f e m Bor. *) ©ielje @sd)erid&, ®ie Sümeife. 2. Susi. 1916, @ . 161.

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600 Escherich:

Die Hefter der meisten Blattschndderarten stimmen darin überein, daß sie unterirdisch größere und kleinere Kammern (bei einigen Arten auch nur eine Kammer) sür Aufnahme der Pilzgärten besitzen, die durch zahlreiche Gänge miteinander und mit der Oberpche verbunden sind (f. Abb. 8), weichen aber andererfeits in den Einzelheiten stark Voneinander ab. Auch ein- und biefelbe A r t kann eine fo große Mannigfaltigkeit in der ÜRestanlage zeigen, daß wir über die h°h e Plastizität des kleinen Ameisengehirns berechtigtes Erstaunen empfinden müssen. S o baut auch die At ta sexdens im trockenen Gelände ganz anders als im feuchten, im ebenen anders als im abschüssigen, im harten Boden anders als im sandigen usw. Jm allgemeinen kann man sagen, baß die bester umso tiefer gehen (mehrere Meter tief), je trockener der Boden ist, da ein gewisser

äbb. 7. Oberfläche eine« Atta=9iefte8, mit großen Staffen berausgeschaffter erbe bebest. Sßljot. ©. 3 . § u n t e r au« SHSbeeler.

Feuchtigkeitsgrad sür daS Gedeihen des Pilzes vonnöten ist. Andererseits finden wi r da, wo der Grundivasserfpiegel nahe der Oberfläche ist, sehr aus¬ gedehnte flache Hefter usm.1)

Die Ober f läche der üftester, soweit sie im Wachsen begriffen sind, ist meist mit Hausen srischer Erde bedeckt (Abb. 7), die auS kleineren oder größeren

' ) ätudj bie Grösse, Sage, gor rn unb 3alj l ber Kammern sowie ber Ver lauf ber Kanäle (bie oft gebogen aie ein @l$ l )on angelegt sinb) toeisen je nad) ber -Besdjaffenl^eit beä Gelänbe« (ob starle Sßnrjeln, gross« Steine u|n>. toorbanben sinb) se^r betradjtliitje Unterschiebe auf. (§8 mürbe m i t ei« toon ber QEIjemiseljen gabr i f §. © .ue i roä , ber §er(teÖerin be8 am meißen gebrändjlidjen gormiciba« „3u)>iter", »ersertigter 1000 Meter g i l m über bie ©aiioa unb ifjre Veläm^fung »orgefüljrt, auf bem eine sanier unerfci)ij^flid.)e MannigfalttigEeit ber Dlejlsormen 5n (eben toar.

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Brasilianische Skizzen. 601

Sügetchen besteht. V e i alten Hestern (von vielleicht 20 Jahren oder mehr), deren V a u ungestört von statten ging, findet man [große, flache Hügel von 8—10 m Durchmesser. E in Durchschnitt diefer Hügel läßt oft deutlich Schichten

c SU>6. 8. -Brei »erschiebene Atta-Bester im schematischen 23urch(chnitt. nnterirbisch eine Slnsabl ffammern (mit ober Ulme iliiljfiichcn) burch (Sange miteiuanber unb nitt ber -Oberfläche uerbunben. 2>ie Oberfläche mit ber betau«» geschafften Erbe bebeitt, bei A getrennte ©iigel bilbenb, bei B (altes 3lest) j« einem breiten, stachen, flefchichteten .giigel eingeebnet unb bei 0 burch ÜBinb Bon Born^ereiu stach ausgebreitet (nach freunblichst iibetlasfenen ©liäjen

Bon O l i B e i r a ) -

erkennen, die durch GraSwuchs, üftestschutt usw. voneinander getrennt sind (Abb. 8B), auch können diese natürlich auch in geologischer Hinsicht verschieden fein, worüber v. S l j e r i ng folgenden interessanten Faß berichtet1): „E in Stuck

*) .p. » o n 3 s ) m n g , Über @d)idjtenbi(bitng bnrdj ätmeisen. 5)?eue« Sur fend, für Minerarcgie, 1882, SSanb 1.

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602 Efchertch:

Weideland war durch einen srifch auSgehobenen mehrere F u ß tiefen Graben abgegrenzt. Der Boden an jener Stelle ift ans Sand gebilbet, unter diesem folgt eine an den meisten Part ien in dieser Gegend in einer Tiefe von 4 F u f e oder etwas mehr eine Schicht fchweren, roten Lehmes. W a s mich nun an jenem Graben frappierte, war der Umftand, daß hier der Lehm Zn oberst lag und z*var in einer etwa 10 cm hohen Schicht. Die Erklärung h.efür sollten aber nicht geologifche, fondern zoologische Erfahrungen abgeben, indem eine nähere Jnspektion alsbald Ameifen als die Urheber der llmkehrung der nor¬ malen LagerungSfolge erwiefen. E s war das Werf der Atta sexdens und eS ist sehr fraglich, ob eS ein zweites Jnsekt gibt, ivelches diese enormen Leistungen der großen Atta-Arten erreicht."

Die Erdmasfen, die durch die Ameisen zutage gefördert werden, können in der T a t gewaltige Dimenfionen annehmen. D l i v e i r a schätzt diefelben bei alten Hestern auf 2—4 Kubikmeter. E in in voller Entwicklung begriffenes Neft, daS ich beim S i t io Sui f fo beobachtete, zeigte bei ca. 30 qm Ausdehnung eine Bedeckung mit lockerer Erde von durchschnittlich 20 cm Höhe.

Bei jungen Hestern von 3—5 Jahren münden die Hauptausgänge auf konischen Hügeln, die bis p 1 m h°ch werden können (Abb. 8A) Durch äußere Einflüffe Wie Wind, Stegen usw. werden diese allmählich flacher, wobei mit der abgetragenen Erde die Täler ausgefüllt werden. Handelt es fich um kahles ebenes, ftarken Winden ausgefegtes Gelände, fo kommt es überhaupt gar nicht erst zu einer ansgefprochenen Hügelbilbung, fondern bie Erde wird schon gleich von Anfang an immer wieber burch ben Wind ausgebreitet (Abb. 8C).

Jch habe verfchtebentlich auch Hefter angetroffen, bie gar keine Erb¬ bedeckung zeigten, bei denen also die Ausgänge direkt auf der unerhvhten Ober¬ fläche mündeten. Hier Wirb Wohl — es handelte sich durchgehend um Nester an Wegen oder in Gärten — burch den Verkehr oder absichtlich durch Renschen-Ijand eine Anhäufung größerer Erdmafsen verhindert worden sein. D l i v e i r a nimmt allerdings auch an, daß bie Ameisen die Erde zuweilen gar nicht nach oben schaffen, fondern in etwaige unterirdische, durch Verwesung von Wurzel» werk usw. entstandene natürliche Hohlräume oder in alte nicht mehr von Vi lzen besetzte Kammern tragen.

WaS endlich die ganz j u n g e n , e twa h a l b j ä h r i g e n bes te r betrifft, fo befitzen diefe eine einzige runde oder quere Öffnung Von etwa 1 cm Durch-meffer, die von einem kleinen, ziemlich steilen und auS grobem Sandl)ügelchen bestehenden Krater umgeben ist (Abb. 9). A n der groben Struktur des SandeS (in Verbindung mit der weiten Singangsösfnung) find die jungen Atta-Hefter leicht von ähnlichen Steftern anderer Ameifen, die überall ungemein zahlreich zu sehen sind, ohne weiteres zu unterscheiden (waS für die Bekämpfung von Be­deutung ift, siehe unten). Wenn man sein Auge etwas daraufhin trainiert hat, fo wird man sich kaum mehr täuschen; nur ganz zuerst machte ich einige gehl¬ diagnosen, später erlangte ich vollkommene Sicherheit im Erkennen der Atta-

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Brasilianische Skizzen. 603

Jungnester. Die Eingeborenen, die in der Sftaturbeobachtung uns vielfach überlegen sind, fehlen darin nie. Gräbt man ein solches Anfangsnest aus, fo kommt man bei etwa 25—30 cm Tiefe zn der einzigen in diefem Jugend¬ stadium existierenden runden Kammer. J n ihr findet sich ein überaus zarteS GebilDe von der Größe eines kleinen Apfels, der erste „Pilzkuchen". Dieser ist so locker, daß eS schwer ist, ihn unversehrt herauszubringen. Gelingt eS, ihn in intaftem Z u f tand auf die Handfläche zu bekommen, fo zittert er mie feinste Gallerte. J n ihm sind zahlreiche kleine und kleinste Arbeiter, zum Te i l

3166. 9' Sinaangsijffnuna. in ein Atta=-3ungntft (ca. 3abr alt), umgeben »on einem steilen, aus grosjeren @rb= liigelchen beftetjenben Srater. £>(iginalanfnabrae bes äSerfaffers. Slmialjeriib nat. ©rö§e.

noch ganz friSch und unauSgefärbt, ferner zahlreiche Eier, Larven unb Puppen enthalten; auf bem Pilzkuchen ober neben ihm finbet man zumeilen einige frifch eingetragene Blätter. Größte Überraschung ruft beim erstenmal baS riesige Weibchen rjeroor, baS meist in bem Zwischenraum zn>ifchen bem zarten Pilz¬ kuchen unb ber Kammerwand sich befindet (Abb. 10).

Diefes Weibchen hat ca. 6 Monate vorher, etwa im Oftober, allein mit dem Gründungswerf begonnen, nachdem eS auf dem Hochzeitsflug befruchtet worden war. Bei der Größe ber Tiere ist ber Hochzeüsftng natürlich eine aufsattende Erfcheinung, bie jedem Brasilianer bekannt ist. üftach dem Fest in

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604 Escherfch:

den Lüften kommen die Weibchen massentoeife auf den Boden (auch in den Städten auf den Straßen, in ben Höfen ufw.), um z u r Gründung einer Familie zu fchreiten. Eine Unmasse der ausgeschwärmten Weibchen geht z u * gründe, hauptsächlich durch Vögel aller A r t , die sich bei diesen Schwärmen

äbb. 10. Atta=3ungnest, etwa Va 3abr alt. S i e einjige ffararaer ist jurn größten Seil mit bem ersten ^iljtuchen ausgesliOt. «eben letjterem (seitlich) bie Königin: aufjerbem stebt man Born einige eingeschlettBte SSlälter nnb einen

2lrbeiler. -flach einer ©liste bes -Berfaffetä ausgeflibtt Bon Dr. a l b e r t S i e b e r m a n n .

Zusammenfinden. Die Vögel geben sich gewöhnlich mit dem dicken Hinterleib allein zufrieden und fo fallen viele Verstümmelte JndiVibuen, bie nur noch aus Kopf unb Brust (mit ben Flügeln) bestehen, herunter. Merkwürdigerweise sind diese h.nterleibslofen Krüppel noch vollkommen lebensfähig, ja sie gehen noch nach v. J h e r i n g genau fo wie die intakten an die Arbeiten, die zur Familien-

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Brasilianische Skizzen- 605

gründuug notwendig sind. Wie groß deren Z°hl sein kann, geht aus einer Beobachtung desselben Forschers hervor, der auf einer Plantage auf 30 ver-ftümmelte nur 1 intaktes Weibchen feststellte.

Aus die Vorgänge der K o l o n i e b i l d u n g brauche ich hier nicht weiter ein¬ zugehen; sie sind durch die Arbeiten H u b e r S und anderer allgemein bekannt geworden 1). Das Wichtigste zum Gelingen tft die Anlage eines Pilzgartens, Zn welchem Zweck das Weibchen eine Port ion Pilzmaterial in der Jnfrabucal-tafche aus feinem GeburtSneft mitbringt. DiefeS kleine F a c h e n wird, fobalb das Weibchen den unterirdischen Hohlraum gegraben, ausgebrochen und bildet die Grundlage des ersten PilzkuchenS. Das Weibchen, daS sich in der Kammer Vollkommen von der Außenwelt abgeschlossen hat, düngt den P i lz fleißig mit feinen Exkrementen, fo baß der Garten rasch heranwächst; unterdessen hat eS auch zahlreiche Eier gelegt, von denen es allerdings einen Te i l (bis zn 9 0 % ) wieber auffrißt (bie Nahrung ift notwenbig zur Düngerfabrifation). Wenn bie ersten kleinen Arbeiter erfchienen finb, helfen sie zunächst ber Mutter beim Düngungs-gefchäft; erst nach 8—10 Tagen bahnen sie sich einen AuSWeg auS bem Kessel, beginnen mit bem Blattschneiben unb fuhren durch Eintragen Von Blättern eine Änderung der Düngungsweife herbei. J n diesem Stadium befanden sich die meisten der Jungnester, die ich auf dem Si t io Suifso in großer Zah l ausgrub.

WaS den Schaben betrifft, ber ber Lanb- und Forstwirtschaft durch die Sa i i va zugefügt wirb, fo ist dieser ein sehr erheblicher. Jeder Brasilianer, der irgend etwas mit Pflanzenbau zu tun hat, Weiß Klagelieder in allen Tonarten Zn singen, wie die Gemüsegärten in einer üftacht zugerichtet, wie die 3?osen und Obstbäume entlaubt (Abb. 11), die jungen EukalhptuSpslanzen zerstört werden usw. Die FazenderoS haben jährlich große Ausgaben, um bie Ameisen nieber-Zuhalten. Gute Kenner ber bortigen Verhältnisse, wie O l i v e i r a u, a. berechnen ben Schaben unb bie Ausgaben im Staate Säo Paulo auf jährlich minbestens 40 Mill ionen Mark. Andere schätzen die Verlufte noch weit höher. Besonders schmerzlich empfindet ber frifch eingewanberte Farmer bie Wirkung ber S a u v a , wenn er sieht Wie feine ersten Pflanzungen, bie er auf mit unenblicher Mühe biirch Abho lung dem Urtoalb abgerungenen Gelände angelegt hat, gleich wieber Zerstört werden.

J n forst l icher B e z i e h u n g tarnt man die Bedeutung ber Blattschneiber-ameise in dem einem Satz zusammenfassen: e i ne A u f f o r s t u n g o h n e v o r ¬ h e r i g e A u s r o t t u n g der S a ü v a ist u n m ö g l i c h . Unferem schlimmsten Würgengel der Waldjugend, dem Holybius, vergleichbar, übertrifft die Sa i i va diefen in chrer fchädlichen Wirfung noch weit. Kaum find die jungen Pflanzen gesetzt, fo stellen sich die Ameisen prompt ein und berauben sie ihrer Blätter oder Tadeln oder beißen auch die zarten Triebspitzen ab. Die im ersten Ab¬ schnitt mehrfach genannte „Eompagnia Paulista" t) at ca. 200000 Jb aus-

l ) ©ie|e CSfcfieridj, ®ie äfaeife. 2. Auflage.

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Slbb. 11. asirnbanme, »on -Blattschneiberautetfeu fast boaia. entlaubt Originalaufnabme be« SBerfaffers.

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gegeben, um die Ameisen auf den Kulturflächen vor Aufnahme der Vflanznng Zu vernichten, und auch in der Folgezeit wurden ftets einige Leute gehalten, lediglich zn dem Qmd etwaige neue bester auszusuchen und zu zerfiören 1). J n SatjeiraS (s. o. S . 593) haben einige Saüva-Kolonien in den Easuarinen-Kulturen argen Schaden angerichtet (Abb. 12) und man geht nun nach diesen Erfahrungen auch dort jetzt daran, baS ganze Gelände, das jeweils aufgeforstet Wird, vorher ameisenfret zn machen.

W i e k a n n d ie © a ü v a b e k ä m p f t w e r d e n bezm. wie kann man sich vor ihren Zerstörungen schützen? Ich werde an anderer Stelle ausfuhrlich diese Frage behandeln und beschränke mich hier nur aus Grundsätzliches.

Theoretisch kann man an verschiedene Wege denken, %. B. an den Schutz der jungen pflanzen durch Bespritzen mit Substanzen, die die Ameisen abhalten. Sei älteren Bäumen an den Leimring, ber den Ameisen den Weg zur Krone versperrt. F e r n e r u^re eine Vergiftung der Blätter in Erwägung zu gießen mit einem Mischgift (sßilz und zugleich Jnfeftengtft), das den sßtlz im -Jcest Znm Absterben bringt und zugleich die Ameisen tötet (wie etwa die Arsen-Kupser-Kalfbrüt)e). D l i v e i r a hat bereits Versuche mit vergifteten Bohnen gemacht: diese wurden zwar eingetragen, aber bald wieder herausgeschafft. E s scheint also im Jnnern deS Heftes eine scharfe Kontrolle des eingetragenen Materiates stattzufinden, was den letztgenannten Weg nicht gerade für fet)r aussichts¬ reich erscheinen läßt. Dasselbe gilt dann natürlich auch sür die Jdee, bie ich vor meiner .Heise am Schreibtisch gesaßt habe, nämlich die heimfehrenben, mit Blätter beladenen Ameisen mit Arsenkupferfalkbrühe zu bespritzen. Jch bin Von dieser Jdee übrigens selbst sofort wieder abgekommen, als ich bie Schlepper nicht in geschlossenen, breiten Kolonnen, fondern vereinzelt in sehr lücfenreichem Gänsemarsch heimziehen sah¬

Neuerdings macht eine Mitteilung eines Farmers] Von 9?ordbrasilien die Stunde durch alle brasilianischen Zettungen: darnach soll man durch Anbau Von S e s a m (Gergeline) die Sa i ivas vertreiben bezw. Vernichten können. E s Wird Von jenem behauptet, daß überall da, wo Sesam angepflanzt ift/ die Ameisen¬ plage verschwindet. Die Ameifen sollen mit besonderer Vorliebe die Sesam» Blätter und -Samen eintragen, und daS verarbeitete Sesammatertal soll nun (vielleicht durch Gärungsvorgänge) eine abtötende Wirkung auf den V i f z haben

*) d « Würben i m ganjen ca. 83000 bester äerßört, barunter fold&c bou riesiger 2fn« ä

befjnung (bis 16 m Surdjmeffer!) . ®ie Koßen betrugen in biesem %aU im -.Durchschnitt toro Dfejl etwa« mehr aU 2 ®ieser billige Preis iß auf bie gute Organisat ion ber genannten Gesellschaft äurüdfäufüljren. 3 m allgemeinen rechnet man bei (ginselbetiimbfung 4—5 Jl. für bie -Vernichtung eine« Sfteße«. D U t o e i r a nimmt (briefliche Mi t te i lung!) a n , baß auf VS ber Gefaimfladje be« Staate« @ao Paulo (gleich 84300 -Ouabratfifometer) bur$fa;nitrtictj 15 Dhßer -pro §eltar ( in mandjen Gegenben 50 unb mehr!) öorhanben finb. ®a« Würbe für ben gan3en Staat ca. 126000000 Sfteßer ergeben. So l l te man einen Generalfelbjug gegen bie ämeife unternehmen, fo Würbe (bei n u r 2 Jt .pro SWeß) biefer im Staate @ao Paulo allein etwa 250000000 „4 erforbern!

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608 Efcherich:

und dadurch die Kolonie ihrer .Jiahrung berauben. W a s davon richtig ist, müssen erst eingehende Versuche dartun. O l i v e i r a hat solche bereits ein¬ geleitet, auch stellte er allen Farmen, die sich dasüc interessieren, fostenlos SesamsSamen zur Verfügung, um so ein Experiment im großen anstellen zn lasfen. ES herrscht jedenfalls gegenmartig in Brasilien große Aufregung über

»bb. 12. Einiüljrige Safuarinen»s)5flan8en »on SBlattfchneiberameifen (unb Serntiten ?) befreffen. Original.

die Nachricht jenes Farmers, die verfchiedentlich auch sehr zuversichtlich beurteilt ivird. Wurde mir doch, als ich am Sandwirtschastsminiskerium in 9iio de Janeiro vorsprach, mitgeteilt, daß daS Sativa-Problem jetzt gelöst sei. Jch Vermochte mich dieser optimistischen Anschauung noch nicht anzuschließen und bin der Meinung, daß eS noch vieler intensiven Arbeit bedürfen wird, bis wir Von einer befriedigenden Lösung sprechen dürfen.

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Brasilianische Skizzen. 609

M a n hat auch an einen anderen Weg der b i o l o g i s c h e n B e k ä m p f u n g gedacht, nämlich mit Hilfe einer anderen, der S a ü v a feindlichen Ameife, der fogenannten Sutjabä Ameife, Prenolepis fuWa Mahr. Schon feit längerem sind erbitterte Kämpfe znnichen den beiden Ameifen beobachtet worden, waS den Besitzer einer größeren Facenda veranlaßt hat, Prenolepis-Kolonien in BambuS¬ stocken zn znchten, um fo ständig eine größere Hilfstruppe bereit zn fyabm. Der Erfolg fcheint aber ben Erwartungen nicht entsprochen zn haben; denn dieses Beispiel fand, foviel ich erfahren konnte, feine Nachahmung. Auch Von J h e r i n g 1 ) hat sich mit dieser Frage beschäftigt und experimentell im Labo¬ ratorium heftige Kämpfe zwischen den Prenolepis und Atta hervorgerufen, wie auch im Freien folche studiert. Andererseits hat er jedoch auch ebenso oft Prenolepis-Kolonien friedlich neben Atta-Kolonien häufen feilen, fo daß alfo die Feindfchaft znnfchen den beiden keine feftgelegte Srbeigenfchaft zn fein fcheint. E r sieht deshalb von einer ollgemeinen Empfehlung diefer biologischen Methode ab, rät aber, die Frage weiter eingehend zn studieren.

Die heute am meisten, ja fast ausschließlich angewandten Methoden zielen darauf hinaus, d i e A m e i s e n samt i h r e r B r u t im Nest z n v e r n i c h t e n . Die Z a h l der Mittel und Apparate, die zn diesem Zn-eck hergestellt und in den Handel gebracht wurden, sind Legion. J m allgemeinen lassen sich die Mit te l nach ben Hauptbestandteilen in 3 Gruppen einteilen:

1. Schmeselkohlenstoff-Präparate, 2. Arsen-Schwefel-Präparate, 3. Erjanöerbinbungen (Blaufänre).

Der Schwefe lkoh lens to f f ist beshalb besonberS geeignet, Weil seine Dämpfe schwerer als Luft sinb unb infolgedessen keine Apparatur notwendig ist, um bieselben in bie tiefen Teile des Nestes ju bringen. Die Antoenbung geschieht meistens so, daß zuerst zahlreiche Kannen Wasser in das Nest gegossen werden, dann ein je nach der Größe des NefieS zu bestimmendes Quantum SchWeselkohlenstoff nachgeschüttet und dieser endlich angezündet wi rd, worauf eine durch daS ganze Nest gehende Ejplosion stattfindet. Die aufsteigenden Dämpfe zeigen die verschiedenen Ausgänge an , die dann sofort zugetreten werden. Das Anzünden hat wohl mehr einen pfhchologifchen Hintergrund, da die brasilianischen Farmer eben gerne eine sichtbare Wirkung sehen wollen; denn zweifellos würde auch der nicht entzündete Schwefelkohlenstoff seine tödliche Wirkung ausüben. 2) J n manchen Präparaten ist allerdings im Schwefelkohlen-

' ) £>. Bon S p r i n g , A s Formigas Cuyabanas empregadas como meio de destruoap das Formigas cortadeiras, $I?t>st8 (5Bueno8 Slire«) 33b. I I I , 1917. @iel)e a u * bie 3eits(t)rist Sateinamerifa ( B ) , 3n l i 1925, @ . 665.

2 ) 3 a , bie grpfofton fann sogar nod, eine redjt unangenehme SSirfung fyaUn, nämlid) bie Verstopfung einiger iKesiteire, bie bann »on ben giftigen Gafan »ersdjont bleiben. V o n tiefen isolierten Sfajfteifwt auä gestielt ber Siebtrcmfban ber Kolonie I

FotstwiffenfchaftIi<Se8 Centratblatt. 1926. 42

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610 Escherich:

stoff noch gelöster Schwefel enthalten, der sich dann bei der Ejplosion ent¬ Zündet und längere Zeit weiterbrennt, Schwefeldioxid entwickelnd.

Bei den Ar fen= S c h w e f e l p r ä p a r a t e n find größere Apparate notwendig, in denen die Dämpfe durch ein kleines Holz- oder Holzkohlenfeuer entwickelt und dann in die üßestöffnung eingepumpt bezm. eingeblasen werben. E s gibt eine ganze Anzahl lolcher Apparate, die bis zu ^ k o s t e n . Auch bie beutiche F i rma E . öftere!, Darmstadt, hat einen derartigen Ventilator kon¬ struiert (Abb. 13) und mit dem in Backsteinform hergestellten Arsen; Schwefel¬ Präparat in den Handel gebracht;

»bb. 13. „Strncifenttjtet" ber Firma <£. Sfterct (Earmstabt) beim 3.rans))ort jur SBettilannflSstellc.

W a s endlich die @ h a n v e r b i n d u n g e n betrifft, fo werden diefe haupt* fächlich in Pulver- oder Staubform (Erjano^Dusi) verwendet. Der Staub wird ebenfalls mit besonderen Pumpen in die Öffnung geblasen, wo dann im Jnnern sich Blausäure entwickelt. Einer allgemeinen Einbürgerung dieses VersahrenS steht die Giftigfeit bes Präparates entgegen. Jch sah auf einem Landgut ben Verwalter mit einem Küchenmesser die Büchse öffnen und mit dem Giststaub an, den Hände« feine Mahlzeit einnehmen. ® a ß bei dieser Sorglosigkeit nicht mehr Unglück passiert, ist erstaunlich.

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Brasilianische Skizzen. 611

Neuerdings wurden auch bie „ H o r a " - P a t r o n e n , die bei uns bei der Mäusevertilgung verwandt werden, gegen die Blattfchnetder verfucht und nach den Berichten von Dr . W i l l e (Por to Allegre) wurde mit bem Gas dieser Patronen in Laboratoriumsversuchen eine 100% ige töbliche Wirkung aus bie Ameifen unb ihre Brut erzielt.

J m allgemeinen werden gewöhnlich nur bie großen, alten Nester bekämpft, raährenb man den j u n g e n , h a l b j ä h r i g e n A n s a n g s n e s t e r n , die ich oben beschrieben habe, wenig Beachtung schenkt. U n d gerade diese sol l te man mi t besonderem Nachbruck ve rn i ch ten , denn aus ihnen entwickeln sich ja in nicht all§u langer Zeit bie großen Kolonien. Diese Unterlassung ist umso ausfallender, als diese Bekämpfung ohne Aufwand von Zeit und Geld durchzuführen ist, während die Bekämpfung der alten Nester doch immerhin beträchtliche Ausgaben erfordert. Die Erkennung der Jungnefier ift, wie ich üben bereits betont, sehr leicht und ebenso leicht ist ihre Vernichtung. D a nur ein Eingangskanal in die einzige vorhandene Kammer führt, fo braucht man hier nur etwas Schwefelkohlenstoff einzugießen, um die wenigen Insassen zu töten. Oder Wenn kein Schwefelkohlenstoff vorhanden ift, so kann man einfach mit einem oder Wenigen Hieben mit einer Hacke das ganze Nest zerstören. I n einer halben Stunde habe ich auf einem kleinen Grundstück beim Si t io Suif fo 5 Jungnefter ausgegraben, wobei zu berücksichtigen ist, daß ich sehr vorsichtig vorging, um ben Nestinhalt möglichst intakt zu bekommen. Meiner Ansicht nach müßte bie Zerstörung ber jungnefter eine« Wichtigen Bestandteil der Smitm-Vefämpfung burftellen.1)

Weiter kann auch durch eine planmäßige V e r n i c h t u n g der Weibchen nach dem H o c h z e i t s f l u g eine Verminderung herbeigeführt werden. Dieser Gedanke war eS Wohl in erster Linie, der die Jesuiten dazu gebracht hat, die Jndianer auf die Schmacfhaftigkeit der Saüva-Weibchen hinzuweisen unb fie beren diele Hinterleibe verzehren zu lehren.

W i r fehen alfo, baß es eine ganze Neil)e von Wegen gibt, bie zur Aus¬ rottung bezw. Verminberung ber Sa i i va führen können. Der aussichtsreichste Weg wirb Wohl immer in der Vernichtung der Kolonien in ben Nestern zu suchen fein. Unb in diefer Beziehung feige ich f ü r die chemische J n b u f t r i e t rotz der v i e l en M i t t e l , die be re i t s auf bem M a r k t s ind, noch eine sehr dankbare A u f g a b e : Möglichft einfache Handhabung ohne größere Apparatur und Waffer , fichere 100%ige Tötung der Ameifen nebst Brut , nicht zn h°her Preis, lange Haltbarkeit und Ungefährlichfeit für den Menfchen — dürften die Hauptrtchtttnien für die Herstellung neuer Mittet sein.

Aber die besten Mittel haben feinen oder nur halven Erfolg, wenn sie nicht richtig angewandt werden. Bei der chemischen Bekämpfung der großen Nester ist j . B . Wohl z u berücksichtigen, daß eS oft mit einer einmaligen A u s -

*) SBet ben großen Sompagnien unb auf ben großen gajenben ist bie8 audj bereit» ber %aü. 42*

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612 Eicherich:

fnhrung nicht getan ist, indem einzelne Neftteile so abgefpent sein können, daß das G a s nicht hinrommt und daß daher nach einigen Wochen die Behandlung wiederholt werden muß. Doch tvird in dieser Beziehung besonbers bei Klein* besitzern ost recht nachlässig verfahren. Sch Selbst habe gesehen, wie ein kleiner Landwirt damit genug getan zu haben glaubte, daß er jeden Abend Vor einige AuSgangSlöcher etwas (Stjanfalt streute. A m nächsten Morgen zeigte er mir dann freudestrahlend den Er fo lg , der darin bestand, daß vielleicht 10 oder 20 Ameisen, die beim Heimfehren mit dem Gift in Berührung famen, tot vor dem Eingang lagen. Daß diese wenigen gar nichts zn bedeuten hatten, davon ließ er sich nicht überzeugen.

Will sich Brasilien Von der Sa i i va befreien, so ist vor allem eine O r ¬ g a n i s a t i o n z n schaffen, die die B e k ä m p f u n g z u e iner a l l geme inen macht! Denn toaS nützt es, wenn der eine die Ameisen gründlich Vernichtet, der andere aber nichts dagegen tut ; in wenigen Jahren ist das Land des ersteren von ben Länbereien ber gleichgültigen Nachbarn her wieder Verseucht.

Am erfolgreichsten wird der allgemeine Kampf dann durchgeführt werden können, wenn die O r g a n i f a t i o n mi t f taat l i cher Unters tü tzung die B e -fämpsung selbst in die H a n d n immt beztv. Übermacht. Wenn es möglich war, große Landesteile Brasiliens Vom gelben Fieber zu befreien, wenn es in wenigen Jahren gelungen ift, den gefährlichen Kaffeekäfer auf eine unschädliche Z a h l herunterzudrücken, fo wird es dem Können der brasilianischen Entomologen wohl auch gelingen, die S a ü v a erfolgreich zn Bekämpfen.

Andere Forstschädlinge,

Außer den Blattschnetderameisen gibt eS noch eine Sieche anderer Jnseften, die sich als forstliche Schädlinge heute schon recht unangenehm bemerkbar machen. Unter ihnen stellt der sogenannte S e r r a d o - K ä f e r , ein Eerambrjdde (Oncoderes), eine befonders auffallende Erscheinung dar. E r bringt eS fertig, Stste und Stämme bis zn Armsdicke durchznfchneiden. Die Schnittfläche ift beinahe so eben wie ein Sägeschnitt. J m „Si t io Su t f fo " sah ich eine junge Cryptomeria Von ca. 4 m Höhe, deren Wipsel in der Höhe von 1 m glatt abgeschnitten war. Jch wollte es nicht glauben, daß ein Käser der Ur¬ heber mar, bis ich im Jnstituto Defeso do Eafe mehrere ähnlich gesägte Fra߬ stücke zugleich mit dem Miffetäter sah. Das Durchsägen ist ein Akt der Brut¬ pflege für die Nachkommenschaft, die sich in dem abgesägten Stück entwickelt.

Endlich seien noch die T e r m i t e n erwähnt, deren wirtschaftliche Bedeutung in Brasilien noch nicht allgemein erkannt zn sein scheint. Termitenhügel gibt eS in Unzahl und ich sah in manchen Wiesen hunderte von meterhohen Hügeln stehen; manche sind auch noch viel größer und erreichen Höhen von 2 — 2 y 2 m . Die Systematik und Biologie der brasilianischen Termiten liegen noch sehr im Argen und es ift sowohl B o m wirtschaftlichen wie vom wissenschastlichen Stand¬ punkt aus ein eingehendes Studium in dieser Hinsicht dringend zn sordern.

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Brafilianifche Skizzen. 613

Über den Schaden an lebenden Pflanzen wird von den Landwirten im allgemeinen Wenig geklagt (vielleicht aus Unkenntnis?) und fo laffen sie die Hügel meist ruhig flehen. N u r der deutfche Öbersörfier in EatjeraS berichtete mir von großen Termitenfchäden in feinen Kulturen. Die Termiten sollen da ganze Triebe abbeißen und ebenso schädlich mie die Blattschnetderameisen tverden.

Anders verhält es sich bezüglich der Gefährlichkeit der Termiten für verarbeitetes Holz- Diese ist allgemein bekannt und richtig gewürdigt, da die Schäden dieser A r t sich überall aufdringlich dokumentieren. Einen Niesenschaden, wie ich ihn noch nirgends, auch nicht in Eet)ton beobachtet habe 1), sah ich in Nio de Janeiro im Kloster S a n Antonio, wo mich der bekannte Mhrmefologe Pater B o r g m a i e r aufs liebenswürdigste empfing. F a s t alle Holzteile des großen Gebäudes mie der Dachftnhl, die Türstüde, die Deckenbaffen, der Bodenbelag usw. sind derartig zerfreffen und ausgehöhlt, daß die Gefahr deS Zusammenstürzens drohte. ES Werben deshalb gegenwärtig alle befallenen Holzteile entfernt und durch neue mit Earbolineum getränkten Balken unb Brettern erfetzt, was einen Kostenauswanb von annähernd einer halben Mi l l ion Mark verursachen bürste. Unerfetzliche Verluste litt bie Bibliothek, beren wert¬ vollsten Werfe so zerfressen würben, baß sie nicht mehr geöffnet werben können, ba sie fönst völlig auSeinanberfaßen mürben. Unter allen biefen Trümmern befanben sich einige alte herrliche Schränke völlig intatt: S ie bestehen auS termi tenfesten H ö l z e r n , beren eS in Brasilien eine ganze Neche gibt (Jacaranda, Peroba, Vüchatico usw.).

Die B e k ä m p f u n g bezm. bie Vorbeugung des Termitenfraßes ist noch ein ungelöstes Problem (soweit man nicht die sehr teuren termitensesien Hölzer verwenden kann). E s fällt teilweise zusammen mit dem Problem, baS auch uns in Deutschlanb gegenwärtig sehr beschäftigt, nämlich mit ber Jmmunisierung ber Leitungsmasten gegen Käferfraß (Hylotrupes bajulus u. a.). ES finb in biefer Beziehung schon zahlreiche Ansätze gemacht, die aber bis jetzt noch- zu keinem befriedigenden Nesuftat geführt haben. J n der Hauptfache laufen die Verfuche darauf hinaus, ein Jnfettengift ins Holz Z u bringen und darin möglichst gleich¬ mäßig zu verteilen. M a n hat dies durch Imprägnierung oder Jnjizierung mit einem Gemisch von Earbolineum oder Ölen mit Arsenverbindungen versucht. Jch möchte nicht versäumen, die chemische Jndustrie anzuspornen in biefer Nichtung weiterarbeiten zu lassen. Denn isi einmal ein einfacher und sicherer Weg gefunden,- fo wird fich die Arbeit bei der großen Verbreitung der Holz-fchädlinge, speziell in den Tropen, reichlich lohnen. (@$tog folgt.)

i ) @iel)e g ( ^ e r i i J ) , Sterrnitenreben auf <Se?fou (3ena 1912) unb 2>ie Termiten ober weißen ameifen C&tyjiS 190Ö).