45
DESKRIPTIVE EMPIRISCHE STUDIE Welche Gründe und welcher Zweck stehen laut Besucher und Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens von BARCELON A ÚrsulaMolinaRamón Barcelona,10.Dezember2014

Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

DESKRIPT IVE EMPIRISCHE STUDIE

Welche Gründe und welcher Zweck stehen

laut Besucher und Bürger

hinter einem Besuch des

ZoologischenGartens

vonBARCELONA

ÚrsulaMolinaRamón Barcelona,10.Dezember2014

Page 2: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

Die Mutter erzählt dem Sohn…

… Als die ersten Zoos eröffnet wurden, mussten Wärter die Tiere vor den Angriffen der Besucher schützen. Wusstest du das?

Die Zoobesucher dachten, sie könnten die Tiere beschimpfen und demütigen, als wären sie Kriegsgefangene. Vor langer Zeit schon begann der Krieg gegen die Tiere. Wir bezeichnen ihn als Jagd. Doch in Wahrheit sind Krieg und Jagd ein und dasselbe. […] Mehrere Jahrhunderte dauerte dieser Krieg an. Doch spätestens seit vor ein paar Jahrhunderten die Feuerwaffe erfunden wurde, ist der Mensch als klarer Sieger daraus hervorgegangen.

Erst seit diesem absoluten Sieg kultivieren wir unser Mitgefühl. Doch unser Mitgefühl ist nur eine sehr dünne äussere Schicht. Darunter verbirgt sich ein noch primitiveres Verhalten.

(Coetzee, 2001:104)

Page 3: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

INHALT 04 Einleitung

06 1. Methodik und wissenschaftliches Verfahren der Studie Ziele, Hypothese und Analysemethodik

Hypothesen für Umfragen A und B

07 Teilnehmer und Umfang

08 2. Die Besucher des Zoologischen Gartens von Barcelona

FRAGEBOGEN A

13 Wahrnehmung: Positive und negative Aspekte

16 Signifikante Beziehungen zwischen den Variablen des Fragebogens A

21 3. BarcelonasBürger gegenüber dem Zoo

FRAGEBOGEN B

24 Wahrnehmung: Positive und negative Aspekte

31 4. Einstellung gegenüber einer hypothetischen Umstrukturierung des ZGB-Modells

32 Signifikante Beziehungen zwischen den Variablen des Fragebogens B

35 5. Aktueller Ansatz in der Umweltbildung

38 6. Ergebnisse

39 7. Literaturverzeichnis

41 8. Anhang

Fragebögen A und B

Page 4: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

EINLEITUNG Zwei Fragen sollen in dieser Arbeit geklärt werden: Aus welchen Gründen gehen Besucher in den Zoologischen Garten von Barcelona (ZGB) und welchen wirklichen Nutzen ziehen sie daraus? Und: Was denken die Bürger über den Zoo?

Ziel dieser Studie ist es,

eine Grundlage für den Entwurf

neuer Strategien im

Bereich der Umwelt-

erziehung zu schaffen.

Das Neuartige an dieser Arbeit ist, dass dem wirklichen Nutzen der Institution Zoo auf den Grund gegangen wird. Es solluntersucht werden, wie dieser in Bezug auf die Aspekte Umweltschutz und Erhalt der Biodiversität in der Gesellschaft wahrgenommen wird.

Durch offen gestellte Fragen ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten wird die Meinung der Besucher mit einbezogen. So können die Ansichten der Besucher und Bürger sowohl qualitativ als auch quantitativ erfragt werden. Die gesammelten Informationen ergeben, dass das Ziel des Zoologischen Gartens von Barcelona,nämlichUmweltbildung zu betreiben, mangels Interesse seitens der Besucher nicht eingehalten werden kann. Der Nutzen und die Bedeutung des ZGB können also angezweifelt werden.

Ziel dieser Studie ist es, eine Grundlage für den Entwurf neuer Strategien im Bereich Umwelterziehung zu schaffen.

Laut Sophie K. Turley (2001), Professorin für Tourismus, besteht die Bedeutung von Zoos darin, eine Möglichkeit für Familienausflüge und Aktivitäten an der frischen Luft zu bieten. Ähnlich antworteten auch die Befragten. Die meisten der Besucher konnten sich nicht an die Informationen erinnern, die sie auf den Informationstafeln im Zoo gelesen hatten. Aufschlussreich ist auch, dass selbst die Besucher, meist Familien mit kleinen Kindern, den äusserst schlechten Zustand der Tiere erkannten. Dennoch wird der Zoobesuch als gewinnbringende Erfahrung für Kinder betrachtet.

Doch nach und nach kommt die Wahrheit über Zoos ans Licht, die auch in dieser Studie gezeigt wird. Dies gilt nicht nur für den Zoo von Barcelona – sondern auch für ähnliche Einrichtungen in anderen Städten in Europa, Australien, Kanada und den USA. All diese Länder sind führend in der Organisation und Unterhaltung von Zoologischen Gärten.

Der ZGB hat eine Fläche von 13,5 Hektar und verfügt über 2200 Exemplare von mehr als 315 exotischen und heimischen Tierarten.1892 wurde er auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung eröffnet.

Jährlich besuchen mehr als eine Million Menschen den ZGB, davon33.000 Familien, die 100.000 Personen entsprechen.

Nach eigener Aussagenistdieser Teil zahlreicher europäischer und internationaler Programme zur Sensibilisierung und zum Erhalt von vom Aussterben bedrohten Arten. Ebenfalls bietet er ein Stipendienprogramm zum Arterhalt und zur Forschung und unterstützt Universitäten weltweit. Der Zoo führt zusammen mit anderen Einrichtungen Programme zum Schutz von heimischen und nicht heimischen Tieren durch. Als Hauptaufgabe gilt der Schutz der Wildtiere und der weltweiten Biodiversität mittels Forschung und Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung bezüglich der Arten, Lebensräume und dem allgemeinen Ökosystem.

Der ZGB sollte als staatlicher Zoo die Auflagen und Gesetzte der europäischen Mitgliedsstaaten erfüllen. Für ihn gilt der gesetzliche Rahmen der EU und das spanische Gesetz 31/2003 Art. 4b vom 27. Oktober.

Deshalb sollte der ZGB diesen Bildungs- und Bewusstseinsbildungsauftrag gegenüber den Besuchern erfüllen, da dies eine bedeutende Komponente zur Rechtfertigung seiner Existenz und seiner kulturellen Bestimmung ist.

Die Besucher des ZGB erhalten lehrreiche Informationen auf verschiedene Arten: durch Infotafeln, Videos, Führungen und Ausstellungen. Schwerpunkt dieser Studie liegt auf den Informationstafeln als wichtigstes Medium, um Hintergrundinformationen zu den ausgestellten Tieren zu geben. Es soll in erster Linie festgestellt werden, ob die Besucher die Tafeln gelesen hatten, woran sie sich erinnern können und welches Wissen sie sich durch sie angeeignet hatten. Diese Indikatoren veranschaulichen das Interesse der Besucher, etwas über den Schutz der ausgestellten Wildtiere und die Biodiversität zu lernen.

Der ZGB verfügt ebenfalls über verschiedene Infrastrukturen und Serviceleistungen für die Besucher, wie Restaurants, Spielplätze, Souvenirläden, Fotoautomaten, kleine Züge und Ponyreiten. Das was man eben unter einer "ruhigen und familiären" Atmosphäre versteht. Auch die Bedeutung dieser Einrichtungen für die Besucher sollte untersucht werden,

Page 5: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

EINLETUNG

weshalb zwei offene Fragen zu den wichtigsten positiven und negativen Seiten des ZGB gestellt wurden. Dies gibt Aufschluss über die soziale Wahrnehmung des ZGB generell. Diese Studie soll die Gründe für einen Zoobesuch erörtern, um dessen Zweck zu verstehen:

Monika Ebenhöh (1992) hat bereits darauf hingewiesen, dass die Zoos der Zukunft hoch technologisierte Ausstellungen und virtuelle und interaktive Räume für Familien und Kinder bieten werden. Ziel wird sein, nur noch heimische Arten auszustellen.

In dieser Studie soll festgestellt

werden, ob die Bürger sich mit dem aktuellen

Zoomodell identifizieren

können und ob sie dieses als repräsentativ

erachten.

Was erwarten die Menschen von einem Zoobesuch? Zunächst wird auf Grundlage soziologischer Fragen das Besucherprofil festgelegt, dann konkretisiert sich die Art der Motivation anhand der Antworten. Mit einer dritten Umfrage, die an verschiedenen Plätzen Barcelonas durchgeführt wurde, wurden Informationen gesammelt die nichts mit dem noch bestehenden Eindruck eines eben erst erlebten Zoobesuches zu tun haben. In dieser Studie soll festgestellt werden, ob sich die Bürger mit dem aktuellen Modell des Zoos identifizieren können und was für sie in einem zukünftigen Zoo wichtig wäre.

Es muss ein klarer Zusammenhang gesehen werden zwischen der Informationsvermittlung eines möglichen neuen Zoos und dem Schutz der heimischen Biodiversität. Das Wohl der Tiere muss im Mittelpunkt der Botschaft stehen, die den Besuchern vermittelt werden soll. Iván Lozano-Ortega, (2004; 513), Berater für Wildtierhaltung, gibt zu bedenken, dass die erzieherische Botschaft wohl kaum ankommen kann "wenn […] die Besucher ein Tier mit Verhaltensstörungen in einem viel zu engen und nicht artgerechten Käfig betrachten. Respekt vor dem Tier oder gar Bewunderung werden hier wohl kaum gefördert".

Page 6: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

1. METHODIK

UND WISSEN-SCHAFTLICHE

VERFAHREN DER STUDIE: ZIELE, HYPOTHESE

UND ANALYSE-METHODE

Dieser Abschnitt beschreibt das Vorgehen bei der Forschung: Ziele, zugrunde gelegte Hypothese, Vorgehen bei der Umfrage und der Auswertung der erzielten Ergebnisse und der Fragebögen.

Wichtigstes Ziel und Schwerpunkt der Untersuchung ist es, die gesellschaftliche Wahrnehmung bezüglich des ZGB herauszuarbeiten. Daraus ergeben sich folgende Ziele:

...zu zeigen, wie der ZGB von der Gesellschaft wahrgenommen wird

...Gründe für den Zoobesuch, persönliche Interessen der Besucher und Nutzen, der daraus gezogen wird. Herauszufinden, ob die Besucher etwas über Wildtiere und Artenschutz lernen.

...Festzustellen, ob die, im Gesetz 31/2003 vom 27. Oktober (Art. 4) verankerten Themen zur Umweltbildung, bei den Besuchern des ZGB angekommen sind.

...Die Einstellung der Bürger und deren Identifizierung mit dem Zoo zu erfragen.

...Herauszufinden, ob die Bürger mit einer hypothetischen Umstrukturierung des Zoos, dahingehend, dass nur heimische Arten ausgestellt werden, einverstanden wären.

...Basierend auf der Meinung der Bürger, die wichtigsten Schritte zu einer Umgestaltung des ZGB festzulegen.

Die Umfragen wurden wie folgt durchgeführt: die am Eingang des ZGB an den stärker frequentierten Wochenenden. Die zweite Umfrage wurde an Werktagen an verschiedenen Plätzen Barcelonas durchgeführt.

Es gibt bisher keine vergleichbare wissenschaftliche Arbeit in diesem Forschungsbereich. Die in dieser Studie genannten Autoren behandeln das Thema allgemein und ihre Aussagen sollen der Untermauerung der Ergebnisse dienen. In diesem Zusammenhang kann die Studie dem neuen Forschungsfeld der Animal Studies oder Human-Animal Studies zugeordnet werden.

welches sich bereichsübergreifend mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandersetzt.

Aus Sicht der Anthrozoologen ist die Beziehung zwischen Zootieren und Menschen rein kulturell: Die Raubtiere werden gezähmt. Denn so sieht es die Manipulation, die tägliche Arbeit der Tierpfleger und auch die Präsentation der Tiere vor dem Publikum vor. Der Verlust der Autonomie - wie Futtersuche, soziale Beziehungen oder Fortpflanzung - macht die Tiere abhängig und nimmt ihnen die Möglichkeit, ihre Instinkte und ihren Charakter zu entwickeln.

HYPOTHESE FRAGEBÖGEN A UND B

Warum und mit welchem Ziel gehen die Menschen in den Zoo? Wieviel Wissen nehmen sie mit? Welchen Nutzen hat der Zoo für die Besucher? Das sind die Fragen, auf denen die Untersuchung basiert. Die zentrale Annahme besteht, auf Grundlage der Ergebnisse darin, dass die Besucher sich von einem Besuch des ZGB Unterhaltung erwarten und diesen als Freizeitbeschäftigung sehen.

Die Studie basiert auf einer deskriptiven, nicht experimentellen Methodik. Anhand von zwei Fragebögen wurden Informationen gesammelt. Es wurden 400 Fragebögen A ausgefüllt, wovon 392 gezählt werden konnten. Fragebogen B wurde von 160 Personen ausgefüllt. 149 davon waren gültig. Das Vorgehen bei den Umfragen entsprach den gängigen Umfragetechniken. Zunächst wurden die Fragebögen numeriert und die Variablen codiert und aufgezeichnet, Daten aufgenommen, Häufigkeiten und Prozentsätze tabelliert und schliesslich eine Überkreuzanalyse mit Chi-Quadrat-Kontingenztabellen und -tests durchgeführt. Ausgehend davon wurde eine deskriptive Untersuchung durchgeführt, um die Interpretation der Daten abwickeln zu können, die aufgrund des Testumfangs sehr wichtig war. Zur statistischen Bearbeitung wurde das Programm SPSS 12 verwendet.

Page 7: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

1.METHODIK

UND WISSEN-SCHAFTLICHE

VERFAHREN DER STUDIE: ZIELE, HYPOTHESE

UND ANALYSE-METHODE

TEILNEHMER UND UMFANG Um an der Befragung teilnehmen zu können musste die Volljährigkeit (18 Jahre) erfüllt sein, die als Voraussetzung für intellektuelle Reife und das Wissen über Rechte und Pflichten als Bürger gilt. Die Zahl der möglichen Teilnehmer an der Umfrage mit Fragebogen A lag bei 384. Die Zahl der gültigen Fragebögen A übertraf die der möglichen Teilnehmer mit 392. Die Zahl der möglichen Teilnehmer an der Umfrage mit Fragbogen B kann aufgrund ihres grossen Umfangs nicht festgelegt werden – es wird daher mit Näherungswerten gearbeitet.

Die untersuchten Grössen bezüglich der Gründe und dem Nutzen für die Besucher des ZGB sind:

BESUCHER. Es wird untersucht, wer den ZGB besucht und welche Charakteristiken die Besucher aufweisen. Die Indikatoren sind:

a) Geschlecht b) Alter c) Bildungsniveau d) Mitglieder des ZGB (nur in Fragebogen A). In

Fragebogen B wurde ausnahmsweise nach dem Wohnort gefragt.

TYPOLOGIE DER BESUCHE. Bei dieser Grösse sollten die Besuche des ZGB unter folgenden Aspekten untersucht werden:

a) Häufigkeit der Besuche b) Dauer c) Bevorzugte Tage für Zoobesuche (nur in Fragebogen A) d) Bevorzugte Saison für Zoobesuche (nur in Fragebogen A)

INTERESSE UND MOTIVATION. Bei dieser Grösse wird anhand folgender Indikatoren untersucht, ob der/die Befragte daran interessiert ist, sich Wissen anzueignen:

a) Offene Frage zur Ermittlung der Gründen für den Besuch des ZGB b) Lesen der Informationstafeln c) Zahl der gelesenen Informationstafeln

WISSEN. Es soll untersucht werden, wieviel Wissen sich die Besucher selbst über die Informationstafeln im ZGB angeeignet haben und ob der Auftrag der Bewusstseinsbildung zum Thema Umwelt durch die gestalterischen und informativen Aspekte der Tafeln aus Sicht der Besucher erfüllt wurde. Folgende Punkte wurden dabei erfragt:

a) Offene Frage zu den Informationen, die die Besucher im Gedächtnis behalten hatten

b) Einstellung zur erhaltenen Information

c) Multiple-Choice-Fragezu den über die Informationstafeln erhaltenen Informationen in folgenden Bereichen:

...Schutz der wichtigsten Ökosysteme unseres Planeten.

...Wie stark die ausgestellten Tiere vom Aussterben bedroht sind

...Programme zur Zucht und Auswilderung von vom Aussterben bedrohten Arten im ZGB

...Zusammenarbeit des ZGB mit

Bildungseinrichtungenund Institutionen zur Sensibilisierung für den Wildtierschutz

WAHRNEHMUNG Durch die Analyse der Wahrnehmung sollten die wichtigsten positiven und negativen Aspekte des ZGB festgehalten werden.

Zu beantworten waren folgende Fragen:

a) Offene Frage zu positiven Aspekten desZGB

b) Offene Frage zu negativen Aspekten des ZGB

BEWUSSTSEINSBILDUNG. Diese letzte Grösse sollte herausstellen, wie gross das allgemeine Bewusstsein der Besucher zu den Themen Tierschutz und Empathie gegenüber Tieren ist. Hierbei wurden verschiedene Multiple-Choice-Fragen und eine Likert-Skala mit5 Punkten (1.Überhaupt nicht einverstanden; 2. Nicht einverstanden; 3. Keine Meinung; 4. Einverstanden; 5. Absolut einverstanden) angewandt. Folgende Thesen sollten bewertet werden:

...Der Schutz der Arten in ihren jeweiligen Lebensräumen ist sehr wichtig zum Erhalt der Biodiversität.

...Das Wissen über die natürlichen Bedürfnisse der Tierarten ist sehr wichtig für deren Wohl.

...Tiere haben die gleiche Fähigkeit zu fühlen, wie Menschen, jedoch in anderer Intensität.

...Wenn es nach mir ginge gäbe es keine in Zoos eingesperrten Tiere.

Page 8: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

1.METHODIK

UND WISSEN-SCHAFTLICHE

VERFAHREN DER STUDIE: ZIELE,

HYPOTHESE UND METHODIK-

ANALYSE

Anhand des zweiten Fragebogens sollte festgestellt werden, wie stark sich die Bürger mit dem ZGB, so wie er heute besteht, identifizieren und wie der Zoo aussehen müsste, um den Werten der Befragten zu entsprechen. Auch die Personen, die den ZGB nicht besucht hatten wurden nach Gründen für einen Zoobesuch gefragt.

BEDEUTUNG. Ziel war es, die Bedeutung des ZGB für die Bürger und ihre Einstellung gegenüber diesem festzuhalten. Daher wurde eine Frage mit einer 5-Punkte-Likert-Skala eingefügt (1. Sehr wichtig; 2. Wichtig; 3. Keine Meinung; 4. Nicht sehr wichtig; 5. Überhaupt nicht wichtig; 9. Keine Meinung/Keine Antwort).

PRÄFERENZEN Die befragten Bürger hatten die Möglichkeit ihre Meinung bezüglich einer Umgestaltung des ZGB zu äussern. Folgende Punkte wurden dabei aufgelistet:

a) Art der Ausstellung der Tiere

b) Ausgestellte Tierarten

c) Zweck des ZGB

ZOO DER ZUKUNFT Um herauszufinden, welche Einstellung die Bewohner Barcelonas gegenüber einer konkreten Umgestaltung des Zoomodells haben - ein Zoo mit ausschliesslich heimische Arten, die später in der Region ausgewildert werden - wurde eine Likert-Frage mit einer 5-Punkte-Skala eingefügt (1. Absolut einverstanden; 2. Einverstanden; 3. Keine Meinung; 4. Nicht einverstanden; 5. Überhaupt nicht einverstanden; 9. Keine Meinung/Keine Antwort).

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES

ZOO-LOGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

INTERPRETATION UND ERGEBNISSE SOZIOLOGISCHE VARIABLEN

Bereits vor der Analyse der verschiedenen Dimensionen der Studie wurden die soziologischen Merkmale der befragten Personen bezüglich der Referenzvariablen (Geschlecht, Alter, Bildungsniveau) eingegrenzt. Dann wurden die beschreibenden Statistiken der Fragen eins bis dreizehn analysiert.

Die Gruppe der Befragten setzte sich aus 58% Frauen und 42% Männern zusammen. Bezüglich des Alters ergab sich eine relativ homogene Aufteilung: 57% der Befragten waren um die 38 Jahre alt. Der Durchschnitt lag bei 37, wobei 38 das am häufigsten genannte Alter war. Nach der Einteilung der Variable in Gruppen, wurde am häufigsten die Gruppe "30 bis 39 Jahre" (49%) genannt, gefolgt von der Gruppe "40 bis 49 Jahre" (30%). Bezüglich des Bildungsniveaus ergab sich eine Zahl von 49% Akademikern und45% mit höherer Schulbildung.

Die Zahl der Mitglieder des ZGB lag bei30% der Befragten; die Zahl der Nicht-Mitglieder lag in dieser Kategorie folglich bei 70%. Die Mitglieder machen – laut dieser Untersuchung - also ein Viertel der Gesellschaft aus. Der durchschnittliche Besucher weist folgendes Profil auf:

Er/Sie ist 38 Jahre alt, verfügt über ein mittleres bis hohes Bildungsniveau und ist möglicherweise Mitglied des ZGB.

BESUCHER

Die Mehrheit der Besucher sind Familien (64%), gefolgt von Gruppen (29%). Es wurde festgestellt, dass es sich meistens um Besuchergruppen mit mehr als zwei Personen handelt.

TYPOLOGIE DER BESUCHE

Die Analyse der Häufigkeit der Besuche hat drei Modalitäten hervorgebracht: An erster Stelle vereinzelte Besuche des ZGB – im Abstand von langen Zeiträumen ab zweieinhalb Jahre aufwärts - mit 41% der Befragten. An zweiter Stelle die jährlichen Besuche mit 40% der Befragten und an dritter Stelle, mit 19%, die monatlichen Besuche.

Die höchsten Besucherzahlen verzeichnet der Zoo am Wochenende (86%) und an Feiertagen (12%). Nur wenige gehen an Werktagen oder in ihrem eigenen Urlaub in den Zoo. Bezüglich der Jahreszeiten liegen die höchsten Besucherzahlen im Frühling und im Sommer (84% der Befragten), während nur ein kleinerer Prozentsatz der Befragten Besuche während des gesamten Jahres angab. Die mittlere Dauer der Besuche liegt bei fünfeinhalb Stunden, während die am häufigsten genannte Stundenzahl bei sechs Stunden lag. In Intervalle eingeteilt konzentrieren sich die Antworten auf "ganztätig" (6 Stunden) mit 68% der Befragten und

Page 9: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2. FRAGEBBOGEN A

DIE BESUCHER DES ZOO-LOGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

eine Mindestaufenthaltsdauer von "ein paar Stunden" (3 Stunden)mit 24% der Befragten.

Zusammengefasst finden die Besuche also an Wochenenden und Feiertagen im Frühling oder im Sommer statt. Der Zoobesuch findet einmal jährlich, einmal in einem langen Zeitraum oder, bei den wenigsten Besuchern, einmal monatlich statt. Die Besuche dauern ausserdem den ganzen Tag oder wenige Stunden.

INTERESSE UND MOTIVATION

In der offen gestellten Frage "Warum haben Sie sich für einen Besuch des ZGB entschieden?" wurden die häufigsten Antworten der Besucher in Kategorien eingeteilt. Die beiden häufigsten Antworten ergaben zwei Variablen für jeden Grund: Motivationsvariable 1 und Motivationsvariable 2.

Jede einzelne Antwort der Besucher wurde gemäss ihrem Inhalt verschiedenen Antwortenkategorien zugeordnet. Die restlichen, weniger häufig genannten Antworten wurden in anderen Kategorien zusammengefasst. Später wurden die Variablen codiert und Gruppen zugeordnet, um die Ergebnisse besser auf den Punkt bringen zu können.

Mit Motivation 1 codiert antworteten99% der Befragten (388 Personen). Besuch auf Wunsch der Kinder (32%) und Zeitvertreib (20%).

Mit Motivation 2 antworteten30% der Befragten (116 Personen). Am häufigsten genannt wurden hier der Kontakt zu Tieren und Natur (29%) und andere Gründe (24%).

Es kann also festgestellt werden, dass ein konkretes Interesse - Wunsch der Kinder - besteht, welches Zeitvertreib und Nähe zu Tieren und Natur impliziert.

DAS LESEN DER INFORMATIONSTAFELN

84% der Besucher bestätigten die Informationstafeln gelesen zu haben während16% sie nicht gelesen hatten. Konkret gaben 46% der Befragten an, ein paar Informationstafeln gelesen zu haben (1-11 Tafeln), 37% hatten einige gelesen (12+ Tafeln) und 16% aller Befragten hatten keine Informationstafel gelesen, woraus hervorgeht, dass kein Interesse bestand.

Grafik: Motivation 1 codiert

Grafik: Motivation 2 codiert

9

Page 10: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

10

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOO-LOGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

WISSEN

Um festzustellen, an welche Informationen sich die Besucher nach ihrem Zoobesuch erinnern konnten wurde eine offene Frage gestellt. Die Antworten wurden geordnet und in folgende drei Variablen eingeteilt: Wissen 1, Wissen 2 und Wissen3. Wie bei der Variable Motivation, wurden die einzelnen Fragen ihrem Inhalt entsprechend verschiedenen Antwortenkategorien zugeordnet. Die seltener genannten Antworten wurden in andere Kategorien zusammengefasst. Später wurde die Variable codiert und die Kategorien wurden in Gruppen zusammengefasst, um das Ergebnis besser auf einen Nenner bringen zu können.

Die Antworten zeigen, dass sich 7% der Befragten an keine der Informationen erinnern konnten und75% aussagten, sie können sich an ein paar Informationen erinnern. Die restlichen 18% der Befragten gaben keine Antwort. 75% der Befragten hatten sich ein primäres Wissen angeeignet. Beispiele: "Etwas über die Lebensräume", "Alles was auf den Tafeln stand", "Die Gewohnheiten der Tiere", "Die Tiere nicht füttern", "Die Gorillas nicht ärgern", "Ernährung", "Name", "Wir bauen um", "Gairebècap”, “D’onson”…

Von allen Befragten erlangten 52% ein sekundäres Wissen. Beispiele: "Nicht nähern", "Etwas über den Tiger", "Vom Aussterben bedroht", "Die Tiere nicht anfassen", "Keine Fotos machen", "Etwas über Affen", “Els amenaçats”, “Elpaísdelsanimals”, “Cap matís”, “El tigre dorm de dia”, "Es gibt verschiedene Tiere", "Herkunft"...

20% hatten sich ein tertiäres Wissen angeeignet:

Beispiele: “Konzert”, “Leoparden”, “Elparc”, “Algunainfo del animals, de les característiquesdessanimals del parc”, “Característiques”, “Namen aber nicht genau”, “Fütterung”, “QR-Code”, “Schutz”, “Les llagostes”, “Keine Fotos machen”…

In jeder dieser Kategorien bezogen sich die am häufigsten gegebenen Antworten auf das Wissen über die Tiere.

Aufschlüsselung der Kategorie Wissen 1:Allgemeines Wissen über Tiere 62%

Aufschlüsselung der Kategorie Wissen 2:Allgemeines Wissen über Tiere 78%

Aufschlüsselung der Kategorie Wissen 3:Allgemeines Wissen über Tiere 59%

An zweiter Stelle in diesen Variablen standen:

Aufschlüsselung Wissen 1: Regeln des Zoos 11% Aufschlüsselung Wissen 2: Vom Aussterben bedrohte Arten 10% Aufschlüsselung Wissen 3: Andere Aspekte 15%

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Besucher hauptsächlich an folgende Inhalte der Informationstafeln erinnern konnten: Allgemeine Information über Tiere.

Beispiele: "Name und Herkunft des "Viehs", "Gefährliches Tier", "Was sie essen", "Seehund, Bison".

Grafik: Wissen 1 codiert

Grafik: Wissen 2 codiert

Page 11: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

11

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOOLOGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

Grafik: Wissen 3 codiert

Um herauszufinden, wie die Besucher selbst ihr durch das Lesen der Informationstafeln erlangtes Wissen einschätzten, wurden sie gebeten, ihr Wissen in einer Likert-Skala mit 5 Punkten einzuteilen (1. Nichts, 2. Ein bisschen; 3. Weder viel noch wenig; 4. Einiges; 5. Viel).

Die Ergebnisse zeigten, dass ein Grossteil mit "Einiges" (32%), "Weder viel noch wenig" (29%) oder "Wenig" (24%) antwortete. Die von den Befragten am wenigsten häufig gewählte Kategorie war mit 5% „Viel“.

Grafik: Durch Informationstafeln erlangtes Wissen

Wir erinnern uns, welche Schwierigkeiten die Befragten hatten, ihr erlangtes sekundäres Wissen in Worte zu fassen (nur 52% der Befragten sagten aus, ein Zweitwissen erlangt zu haben). Das zeigt, dass die Besucher sich, obwohl sie die Informationstafeln gelesen hatten, kein Wissen, angeeignet hatten.

In dieser Studie soll herausgefunden werden, ob die Besucher Informationen erhalten hatten, die in Gesetz 31/ 2003, Art. 4b für Zoologische Gärten festgelegt sind: Hierfür wurden sie gebeten, eine Entscheidungsfrage zu beantworten (1. Ja; 2. Nein).

Page 12: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

12

Schutz der Ökosysteme 36% Der Erde.

64%

0%

Bedrohungsgrad der ausgestellten 68% Tiere

32%

-

ZGB-Programme zur Zucht in Ge-fangenschaft und Auswilderung 50% in natürliche Lebensräume

49%

1%

Zusammenarbeit des ZGB mit Bildungs- einrichtungen 44% und Institutionen zur Sensibilisierung für Wildtierschutz

55%

0%

Keine Antwort

2.FRAGEBOGENA DIE

BESUCHER DES

ZOOLOGISCHEN

GARTENS VON

BARCELONA

TABELLE. Multiple-Choice-Frage

zu Gesetz 31/2003 Art. 4b

Information erhalten

Information nicht erhalten

In der Kategorie der Frage 2 wurde in fast allen Variablen mit „Information nicht erhalten“ geantwortet.

Etwa 50% der Befragten wussten nicht einmal die Hälfte der grundlegenden Informationen, welche das Gesetz als verpflichtend für die Allgemeinbildung der Gesellschaft festlegt.

In anekdotenhafter Form erklärten viele der Befragten bei der Datenaufnahme, dass sie die Antworten auf unsere Fragen hauptsächlich durch die Delphinshow wussten, da ihnen der Delphintrainer viel über das Leben der Zootiere erklärt hatte. Fr. Dr. López de la Osa, Spezialistin im Bereich Recht und Tierschutz erklärt: "Die Vorführungen oder Shows, um den englischen Begriff zu nutzen, mit Tieren werden am besten vom Publikum aufgenommen, da die Erklärungen zur Bedeutung der Biodiversität, des Lebensraumes oder der Anpassung des Tieres an bestimmte Umgebungen auf aktivere Art und Weise vermittelt werden." (De la Osa; 2003:163)

Aspekte über die die Befragten nach eigenen Angaben keine Informationen erhalten hatten:

...Schutz der Ökosysteme im ZGB64% negative Antworten.

...Information über die Zusammenarbeit des ZGB mit Bildungseinrichtungen und Institutionen zur Sensibilisierung bezüglich Umweltschutz: 55% negative Antworten.

...Programme zur Zucht der Tiere und Auswilderung in ihre natürlichen Lebensräume: 49% negative Antworten

Am meisten hatten unsere Befragten darüber erfahren,

...wie stark die Tiere vom Aussterben bedroht sind:68%bestätigende Antworten

Aus kritischer Perspektive ist es widersprüchlich, Tiershows einen pädagogischen Wert zuzuschreiben, da gerade diese zeigen, in welchen Zwängen die aus ihren Lebensräumen geholten Tiere leben müssen. Problematisch ist, dass die vermittelten Informationen rein biologischer Art sind (Zahl der Flossen, der Zähne, der Atemlöcher, etc.) oder aus der Perspektive der verhaltensbasierten Ethologie vermittelt werden. Das sagt nicht viel darüber aus, wie die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung leben oder wie sie sich verhalten. Erst wenn das Wissen über das Verhalten der Tiere aus der Perspektive der kognitiven Ethologie vermittelt wird (Bekoff, 1999) und nicht mehr aus der Perspektive der verhaltensbasierten Ethnologie, wird es hinsichtlich der Zoomodelle einen Schritt in die richtige Richtung geben. Es wäre dann nicht mehr möglich Zoos so zu führen wie das heute üblich ist.

Page 13: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

13

2.FRAGEBOGENA

D I E B E S U C H E R D E S Z O O - L O G I S C H E N

WAHRNEHMUNG:POSITIVE UND NEGATIVE ASPEKTE

GARTENS VONBARCELO

NA

Durch die Analyse der Wahrnehmung sollten die wichtigsten, von den Besuchern wahrgenommenen positiven und negativen Aspekte erfragt werden, um so ein Bild der Einstellung der Allgemeinheit zu bekommen. Indikatoren waren:

a) Offene Frage zu positiven Aspekten desZGB b) Offene Frage zu negativen Aspekten desZGB.

POSITIVE ASPEKTE DES ZGB

Die von den Besuchern am häufigsten wiederholten Antworten bezüglich der positiven Aspekte des ZGB wurden - unter Anwendung der oben genannten Codierungsmassnahmen - kategorisiert. Dies ergab eine recht eindeutige Zuweisung der Antworten. Berücksichtigt wurden die ersten zwei von den Besuchern genannten Konzepte, woraus sich zwei Kategorien ergaben: Positive Aspekte 1 und positive Aspekte 2.

Nach der Einteilung der generierten Antworten nach Konzepten, entstanden zahlreiche Antwortenkategorien:

Kein Aspekt; Angenehmer Ort; Erholungsbereiche; Kinderbereiche; Infrastruktur für Besucher: Reinigung der Infrastruktur für Besucher, Artenvielfalt; Exotische Tiere; Bauernhoftiere; Delphinshows; Bildungsbereich; Nähe zu Tieren und Natur; Tiere sehen; Programme zum Schutz der Tiere; Neue Käfige und Gehege; Familiäres Ambiente; Tiere; Andere Aspekte.

Dies führte zu folgenden Ergebnissen:

...Positive Aspekte 1: Andere Aspekte 13%; Delphinshows: 11%; Artenvielfalt 9%

...Positive Aspekte 2: Andere Aspekte 23%; Exotische Tiere 8,2%; Tiere sehen 8%

171 Besucher antworteten mit mehr als einem positiven Aspekt, was 44% der Befragten ausmacht. Beispiele: “Moltbèpelsvisi- tants, zona de descansambmoltaombra”; “Delphinarium und Show”; “Neteja”; “Ara mateix tot estámoltbé”; “Es gibt viele Toiletten”; “Sehr schönfür Kinder"; “Lloc ideal per anarambnensperquèno hi ha cotxes”…

Diese Variable führten wir später zu einer kleineren Anzahl von Kategorien zusammen:

“Einrichtungen für Besucher”; “Tiere und Natur”; ”Delphinshow”; “Bildungsaspekt“; „Einrichtungen für Tiere“; “Schutzprogramme”; “Andere Aspekte”; “Kein Aspekt”

Dies führte zu folgenden Ergebnissen:

...Positive Aspekte codiert 1:

Einrichtungen für Besucher 30% ; Tiere und Natur

30%, Andere Aspekte 13%, Delphinshow11%.

...Positive Aspekte codiert 2:

Einrichtungen für Besucher 33%; Tiere und Natur

29%, Andere Aspekte 23%, Delphinshow 7%.

Die Einrichtungen für die Besucher werden also als positiv bewertet. Allgemein wurde dieser Aspekt von den Befragten als positivster Aspekt des ZGB angesehen.

Grafik: Positive Aspekte1codiert

Grafik: Positive Aspekte 2codiert

Page 14: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOO-

LOOGISCHEN GARTENS VON

BARCELONA

NEGATIVE ASPEKTEDESPZB Die Kategorien für negative Aspekte wurden mit derselben Methodik aufgestellt, wie in vorhergehender Frage. So ergeben sich diezwei Variablen negative Aspekte 1 und negative Aspekte 2.Beispiele: “Elpreu de l’entrada”; “Espectaclescurts”; “He vistgacelesambdards”; “Instalacionsdescuidades”; “Emfampenaelsanimalsperquete- nenpocespai”, “Ich habe nicht besonders darauf geachtet”; “Animals tancats”; “Gabiespetites”; “Tigres i lleonsbenpas- sadets per dir algo”; “Nichts, alles war wunderbar”; “Bewegungslose Tiere”...

Nachdem die erhaltenen Antworten in Inhalte unterteilt wurden ergaben sich auch hier zahlreiche Kategorien:

"Kein Aspekt; Eintrittspreis des ZGB; Preise im ZGB; Delphinshow; Schlange vor der Delphinshow; Dauer der Delphinshow; Grösse des Delphinariums; Bauarbeiten; Schlechtes Verhalten der Besucher gegenüber den Tieren; Wahrnehmung des physischen Zustandes der Tiere; Wahrnehmung des psychischen Zustandes der Tiere; Gefangenenstatus; Grösse der Käfige und Gehege; Absenz des ausgestellten Tieres bzw. schlechte Sicht auf das ausgestellte Tier; Stumpfheit der Tiere; Zugänglichkeit; Andere Aspekte.“

Die Antworten waren sehr verschieden, weshalb sich niedrige Prozentzahlen für verschiedene Kategorien ergaben. Dennoch haben mit 96% fast alle Befragten auf diese Frage geantwortet und einen negativen Aspekt genannt.

...Zu negative Aspekte 1: Grösse der Käfige und Gehege des ZGB 16%; Gefangenschaft der Tiere 10%; Andere Aspekte 10%; Kein Aspekt 7%; Wahrnehmung des physischen Zustandes der Tiere 7%; Preise im ZGB 6%

...Zu negative Aspekte 2: Andere Aspekte18%; Grösse der Käfige und Gehege im ZGB 16%; Wahrnehmung des physischen Zustandes der Tiere8%; Wahrnehmung des psychischen Zustandes der Tiere8%; Reinigung der Käfige und Gehege 7%.

49% der Befragten nannten einen zweiten negativen Aspekt.

Beispiele: “Elpreu de les begudes, fotos, tot car”, “Animals ambpocespai”, “Els animalsfanpenatancats”, “Fapudor!”; “Animals apàtics”, “Traurig wirkende Tiere”; “Zu wenige Tiere”; “Moltesparts en obres”; “He vistunmicoquevoliasortir”, “Delfinaripetit”...

Anschliessend wurden die Variablen in Gruppen eingeteilt, wodurch sich acht Variablen ergaben:

14

Unterbringung der Tiere; Einrichtungen für die Besucher; Wahrnehmung des gesundheitlichen Zustandes der Tiere; Preis; Gefangenschaft der Tiere; Delphinshow; Schlechtes Verhalten der Besucher gegenüber den Tieren

Ergebnisse:

...Negative Aspekte codiert: Unterbringung der Tiere 30%; Andere Aspekte 16%; Wahrnehmung des gesundheitlichen Zustandes der Tiere 15%; Gefangenschaft 10%

...Negative Aspekte 2 codiert: Unterbringung der Tiere 32%; Andere Aspekte 20%; Wahrnehmung des gesundheitlichen Zustandes der Tiere 19%; Preise 15%

Es kann festgestellt werden, dass es aus Sicht der Befragten einige negative Aspekte im ZGB gibt, die sich in folgender Reihenfolge zusammenfassen lassen: 1) Unterbringung der Tiere; 2) Andere Aspekte; 3) Wahrnehmung des gesundheitlichen Zustandes der Tiere; 4) Tiere in Gefangenschaft; 5) Preise

Grafik: Negative Aspekte 1 codiert

Grafik: Negative Aspekte2codiert

Page 15: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOO-

LOOGISCHEN GARTENS VON

BARCELONA

Die Befragten gingen ohne Vorbildung, weder zoologischer noch biologischer Art in den Zoo und vielen war nicht Bewusst, welche Artenvielfalt sie dort sehen würden. Sie verliessen den Zoo aber mit dem Eindruck, dass es den Tieren im ZGB nicht gut geht, dadortBedingungen herrschen, die deren Wohl nicht zuträglich sind. Das heisst, es herrschen Bedingungen, in denen das artspezifische Verhalten nicht berücksichtigt wird. Obwohl viele der Käfige und Gehege im ZGB umgestaltet wurden, blieb den Besuchern nicht verborgen, dass die Tiere in einem schlechten Zustand sind. Das zeigt, dass es zwar Verbesserungsmassnahmen und -faktoren für ein besseres Wohlbefinden der Tiere gab, dass diese jedoch nicht ausreichen oder aus irgendeinem Grund nicht fruchten.

BEWUSSTSEINSBILDUNG

Um etwas über die Einstellung der Befragten über verschiedene Aspekte bezüglich Artenschutz und empathisches Verhalten gegenüber Tieren zu erfahren wurde eine Likert-Skala mit fünf Punkten eingefügt (1.Überhaupt nicht einverstanden; 2. Nicht einverstanden; 3. Keine Meinung; 4. Einverstanden; 5. Absolut einverstanden). So konnte festgestellt werden, wie die häufigsten Antworten auf diese Frage lauteten.

Zur Codierung dieser vier letzten Variablen wurden drei Antwortenkategorien festgelegt:

1. Einverstanden, 2. Keine Meinung, 3. Nicht einverstanden.

Der Schutz der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen ist sehr wichtig für den Erhalt der Biodiversität: Einverstanden 95% der Antworten.

Die Bedürfnisse der Tiere zu kennen ist sehr wichtig für deren Wohlbefinden im Zoo: Einverstanden 96% der Antworten.

Tiere können fühlen wie Menschen nur in anderer Ausprägung: Einverstanden 94% der Antworten.

Wenn es nach mir ginge, gäbe es keinen Tiere in Gefangenschaft: Einverstanden 63% der Antworten.

Generell haben die Besucher eine positive Einstellung zum Naturschutz und zeigen Mitgefühl mit den Tieren. Sie befürworten sogar, dass Tiere nicht in Zoos gefangengehalten werden sollten.

Abschliessend zeigt die Studie Folgendes:

1.TD 2.D 3.I

4A 4A

Der Schutz der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen ist sehr wichtig für den Erhalt der Biodiversität.

Die Bedürfnisse der verschiedenen Arten zu kennen ist sehr wichtig für das Wohlbefinden - der Zootiere.

Tiere fühlen Wie Menschen - nur in anderer Ausprägung.

Ginge es nach mir, gäbe es in Zoos kein Tiere in Gefangenschaft -

- -

- -

- - 23% -

21% 20% 34% 35%

74% 76% 60% 28%

15

Page 16: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

2. FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOOLOGISCHEN

GARTENS VON

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

WICHTIGE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN VARIABLEN DES FRAGEBOGENSA

BARCELONA Über die erzielten Ergebnisse hinaus weisen die im Folgenden aufgezeigten Daten eindeutige Beziehungen zwischen Variablen, die mit Kontingenztabellen gekreuzt wurden, auf.

LESEN DER INFORMATIONSTAFELN UND ALTER

Es wurde herausgefunden, dass das Alter mit dem Lesen der Informationstafeln zusammenhängt. An erster Stelle stehen die 30 - 39-jährigen, gefolgt von der Altersgruppe 40 - 49. Diese Altersgruppen lassen auf Eltern von kleinen Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren schliessen. Ein Alter, in dem man den Kindern die Tafeln noch vorlesen muss. Das durchschnittliche Alter in dem spanische Frauen ihr erstes Kind bekommen liegt bei 31,3 Jahren und bei Männern bei 34 Jahren (InstitutoNacional de Estadística).

MOTIVATION 1 CODIERT UND ALTER

Die Motivation für einen Zoobesuch hängt ebenfalls vom Alter der Besucher ab. Die Gründe gehen mit den Bedürfnissen der verschiedenen Altersgruppen einher. Dieser Zusammenhang besteht nicht rein zufällig. Er entsteht vielmehr aus einem konkreten kollektiven Wunsch nach einer Freizeitbeschäftigung an der frischen Luft, der Folgendes erfüllt: Wunsch der Kinder befriedigen, einen schönen Tag verbringen und einen Bildungsausflug machen. Dies führt zu der Interpretation, dass die letztendliche Entscheidung teilweise gar nicht bei den erwachsenen Konsumenten und Entscheidern der Altersgruppen 30 bis 39 und 40 bis 49 liegt, sondern dass der Besuch im ZGB von den Kindern ausgeht.

ANZAHL DER GELESENEN TAFELN UND MITGLIED

Es besteht eine Beziehung zwischen der Anzahl der gelesenen Informationstafeln und den Mitgliedern des Zoos. Gerade die Nicht-Mitglieder hatten am meisten Schilder gelesen.Mitglieder antworteten am häufigsten mit 4 – 7 gelesenen Tafeln (32%).

Folglich lesen die Mitglieder am wenigsten Informationstafeln. Durch diese Tatsache wird auch der generelle Zweck des ZGB, klar: Freizeitspass und Unterhaltung, mit gleichzeitigem Bildungseffekt, der nicht erfüllt wird.

16

Grafik: Lesen der Tafeln und Alter

Grafik:Motivation 1 codiert und Alter codiert

Grafik: Anzahl der gelesenen Tafeln und Mitglied

Page 17: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOOLOGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

MOTIVATION1CODIERT UND MITGLIEDER Die Gründe für einen Besuch im ZGB stehen in direktem Zusammenhang mit der Möglichkeit Mitglied zu sein. Mitglieder nennen als Hauptgründe für einen Besuch des ZGB Wunsch der Kinder (41%) und Freizeitbeschäftigung (27%). Bei den Nicht-Mitgliedern werden folgende Hauptgründe genannt: Wunsch der Kinder (29%) und Bildungsausflug (19%). Es stellt sich heraus, dass die von Nicht-Mitgliedern genannten Gründe mehreren Interessensfeldern - Kategorien – entsprechen während sich die Aussagen der Mitglieder auf zwei Gründe konzentrieren.

Mitglieder besuchen den ZGB - vergünstigt und mit einer grösseren Häufigkeitswahrscheinlichkeit - aus zwei Gründen: Wunsch der Kinder und Freizeitbeschäftigung. Für sie scheint es gar ein Zeitvertreib zu sein. Nicht-Mitglieder gehen aus verschiedenen Interessen heraus in den ZGB.

ANZAHL DER GELESENEN TAFELNUND BESUCHSDAUER CODIERT

Die meisten Informationstafeln - mehr als 15 Tafeln – wurden, laut codierter Besuchsdauer, von denjenigen gelesen, die einen ganzen Tag im ZGB verbrachten.

Als erstes Zwischenergebnis kann also festgehalten werden, dass die Besucher mit der längsten Besuchsdauer diejenigen sind, die den Zoo jährlich oder alle zweieinhalb Jahre besuchen. Folglich ist die Besuchsdauer bei den Personen, die am meisten Tafeln lesen, höher und sie besuchen den ZGB jährlich und/oder in Zeiträumen von zweieinhalb Jahren oder länger.

ANZAHL DER GELESENEN TAFELN

UND BILDUNGSSNIVEAU CODIERT

Die Gruppe der Besucher mit höherer Schulbildung hatte am meisten Tafeln gelesen, gefolgt von Akademikern. Es besteht eine Beziehung zwischen diesen zwei Variablen, jedoch in umgedrehter Form: Je mehr Informationstafeln gelesen werden, desto niedriger das Bildungsniveau und je weniger Tafeln gelesen werden, desto höher das Bildungsniveau.

Laut dieser Ergebnisse betrachten Akademiker die Informationstafeln des ZGB als unwichtig. Die Besucher mit einem niedrigeren Bildungsniveau widmen den Tafeln dagegen mehr Aufmerksamkeit; sie sind die aktivsten Leser. Auch wenn generell kaum konkrete Informationen im Gedächtnis hängenbleiben.

.

Grafik: Motivation1codiert und Mitglied

Grafik: Anzahl der Tafeln und Besuchsdauer codiert

Grafik: Anzahl der gelesenen Tafeln und Bildungsniveau

17

Page 18: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHERDES ZOO-LGISCHEN

GARTENS VON BARCELONA

JAHRESZEITEN UND BESUCHERTYP

Laut der Mehrheit der Befragten ist der Frühling die beliebteste Jahreszeit für einen Zoobesuch. Familien und Gruppen besuchen den Zoo hauptsächlich in dieser Jahreszeit. An zweiter Stelle stehen Familien, die den Zoo unabhängig von der Jahreszeit besuchen. Es kann als festgehalten werden, dass sich Besuchergruppen, hauptsächlich Familien in zwei Besuchertypen einteilen lassen:

- Die Hauptbesuchergruppe der Familien, die den ZGBim Frühling besuchen.

- Die Hauptbesuchergruppe der Familien, die den Zoo unabhängig von der Jahreszeit besuchen.

BESUCHSDAUER CODIERT UND MOTIVATION 1

Die Gründe der Besucher mit einer höheren Besuchsdauer konzentrieren sich auf die ersten drei Kategorien: Wunsch der Kinder, Freizeitbeschäftigung und Bildungsausflug. Besucher mit kürzeren Aufenthalten nennen ebenfalls die oben genannten Gründe, abgesehen von Besuchern mit halbtägigen Aufenthalten, bei der Grund Bildungsausflug nicht angegeben werden.

Grafik: Jahreszeit1und Besuchertyp

Grafik: Besuchsdauer und Motivation1

18

Page 19: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOO-

LOGISCHEN GARTENS VON

BARCELONA

BESUCHSDAUER CODIERT UND MOTIVATION 2

Wie im vorhergehenden Abschnitt, gehen die Variablen Besuchsdauer und Motivation 2 miteinander einher. In diesem Fall, kann die Abhängigkeit zwischen Besuchsdauer und Motivation durch die, an zweiter Stelle genannten Gründe erklärt werden. Es ergab sich folgende Reihenfolge:

1) Tiere sehen

2) Bildungsausflug

3) Wunsch der Kinder

Ausschlaggebend für die Art von Besuch ist also eine längere Aufenthaltsdauer. Die Faktoren Wunsch der Kinder, Tiere sehen und Bildungsausflug gewinnen an Bedeutung, je länger der Aufenthalt im ZGB dauert. Letzterer Faktor wird als zusätzliche Bildung während der Ferien und im Rahmen von Freizeitbeschäftigungen gesehen. An letzter Stelle der Gründe für einen Zoobesuch steht andererseits

der Eintrittspreis. In einigen Einrichtungen stellt der Eintrittspreis ein Hindernis für viele Besucher dar. Im Falle der Zoobesucher ist das aber generell nicht der Fall. Der Wunsch der Kinder fällt bei der Entscheidung schwerer ins Gewicht als der Preis. Der Eintrittspreis ist also kein Entscheidungsfaktor. Entscheidender ist vielmehr eine Vergünstigung für Kinder, welche stark emotional und kulturell verankert ist.

Preisvergünstigungen führen nicht automatisch zu einer längeren Aufenthaltsdauer. Sie dienen eher als Anreiz für Familien - die grösste Besuchergruppe. Diese ihrerseits weisen eine hohe Aufenthaltsdauer auf. Grund dafür ist allerdings die Beschäftigung der Kinder.

Die restlichen Besucher, diejenigen, die ohne Kinder in den Zoo gehen, bleiben auch nicht so lange. Sie suchen die Nähe zur Natur und den Tieren und sehen den Besuch als tagesfüllende Beschäftigung oder Freizeitgestaltung.

Grafik: Besuchsdauer codiert und Motivation2

19

Page 20: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

2.FRAGEBOGENA

DIE BESUCHER DES ZOO-

LOOGISCHEN GARTENS VON

BARCELONA

GRÜNDE 2 CODIERT

UND AUFENTHALTSDAUER CODIERT

Wenn man dieim vorhergehenden Absatz herausgearbeitete Beziehung in Betracht zieht, kann hier nun gänzlich bestätigt werden, dass beide Variablen voneinander abhängen. Ausserdem wird hier deutlich, dass die Variable Motivation 2 von der Variable Besuchsdauer codiert abhängt und umgekehrt. Das Interesse für Tiere und Natur sticht heraus (29%), da dieses mit einer Mindestaufenthaltsdauer von sechs Stunden - entspricht einem Tagesaufenthalt – in Zusammenhang steht.

MOTIVATION 1

UND HÄUFIGKEIT DER BESUCHE CODIERT

Die Befragung zeigt, dass die Hauptgründe für einen Besuch des ZGB dazu führen, dass die Besucher in Abständen von einem Jahr und/oder weniger kommen. Die Befragten, die als Hauptgrund für einen Besuch des ZGB den Wunsch der Kinder angegeben hatten, sind auch diejenigen, die amhäufigsten innerhalb eines Jahres oder in anderen Abständen (zweieinhalb Jahre) kommen.

Die Befragten, die als Hauptgrund für einen Besuch des ZGB Freizeitbeschäftigung angegeben hatten, sind diejenigen, die am öftesten innerhalb eines Jahres oder in anderen Abständen (zweieinhalb Jahre) dorthin gehen.

Diejenigen, die Bildungsausflug als Hauptgrund genannt hatten, besuchen den Zoo mit der Angabe von „andere Abstände“ (zweieinhalb Jahre) am seltensten.

In den drei Hauptkategorien der Variable Motivation 1 stehen die monatlichen Besuche an dritter Stelle.

Folglich finden Besuche des ZGB aus der Motivation eines Bildungsausfluges heraus sehr vereinzelt statt. Zu erkennen ist das an der Kategorie „Andere Häufigkeiten“, welche vereinzelte Zoobesuche im Zeitraum von zweieinhalb Jahren impliziert. Die spiegelt weder das generelle Interesse an einem Zoobesuch, noch die grundsätzliche Meinung der Gruppe der Befragten wider.

Grafik: Motivation 2 codiert und Besuchsdauer codiert

Grafik Motivation 1 codiert und Häufigkeit codiert

20

Page 21: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER GEGENÜBER

DEM ZOO

ANALYSE UND BESCHREIBUNG DER ERGEBNISSE SOZIOLOGISCHE VARIABLEN

Wie in Fragebogen A wurde zur Analyse der Ergebnisse zunächst eine Annäherung der soziologischen Merkmale der Befragten durchgeführt, um dann die restlichen Variablen beschreiben zu können. Die Befragten, die Fragebogen B ausgefüllt hatten - die kleinere der beiden Gruppen - waren mindestens 18 Jahres alt, davon 64% Frauen und 35% Männer. Das durchschnittliche Alter lag bei 34 Jahren, am häufigsten wurde ein Alter von 22 angegeben.

Nach der Codierung der Variablen zeigte sich, dass die Gruppe der18 bis 29-jährigen mit 39% die grösste Gruppe darstellten, gefolgt von den 30 bis 39-jährigen (21%). Diese beiden Gruppen stellen 60% der Befragten dar. Im Vergleich zu Fragebogen A handelt es sich hierbei um eine auf jüngere Personen konzentrierte Umfrage. Die Auswertung ergab, dass die Befragten insgesamt über ein eher hohes Bildungsniveau verfügten: 55% Akademiker und 42% mit höherer Schulbildung.

54% der Befragten gaben als Wohnsitz Barcelona an, genauer gesagt die Stadtviertel Eixample (24%) und SantAndreu (17%). 42% der nicht aus Barcelona stammenden Befragten kommen aus der Metropolregion. 57% gaben eine andere Herkunft an. Generell umfasste die Umfrage mögliche und potentielle Besucher des ZGB.

BESUCHER

Die meisten der Befragten hatten den ZGB schon einmal besucht (87%). Nur wenige waren noch nie im ZGB (13%). Diese letzte Gruppe begründete dies wie folgt: "Ich möchte mir keine ihrer Freiheit beraubten Tiere ansehen“ (37%) oder "Andere Gründe” (26%).

Es kann festgestellt werden, dass Zoobesuche als soziale Unternehmungen gesehen werden, die weitverbreitet und akzeptiert ist und zu einem Ritual werden. In diesem Zusammenhang bestätigten viele der Befragten, dass sie ein oder zweimal in ihrem Leben im Zoo waren. Der erste Besuch fand in der Schulzeit statt (kaum Erinnerung). Der zweite Besuch fand mit Eltern und/oder Verwandten statt (stärkere Erinnerung).

Diese Ausflüge – Schulausflüge oder Zoobesuche mit den Eltern – unterscheiden sich von den anderen Arten der Zoobesuche auch wenn sie eventuell häufiger stattfinden. Die Kinder fällen die Entscheidung, in den Zoo zu gehen, nicht selbst, wodurch die Existenzberechtigung des Zoos gar nicht erst in Frage gestellt und sogar gerechtfertigt wird. Später wiederholen sie diese rituellen Zoobesuche dann mit ihren Kindern: Es handelt sich um Erinnerungen, die als normaler Bestandteil der Kindheit von wichtigen Bezugspersonen – Eltern oder Lehrer – an die Kinder weitergegeben werden. So entsteht eine unerschütterliche Bindung zwischen der Gesellschaft und dem ZGB. Dieses Ritual soll als sozialer Wert gesehen werden, der Ausdruck für ein geordnetes gesellschaftliches Leben ist. Die Funktion von Riten ist es, laut Radcliffe-Brown (1996:180) "die Gefühle, von denen die Verfassung einer Gesellschaft abhängt zu regeln und von einer Generation zur nächsten zu übermitteln". Einstellung und Verhalten gegenüber Tieren scheinen eng mit Kindheitserinnerungen verknüpft zu sein (Hall, et al.,2006:144)

Die Mehrheit der Befragten erinnert sich an einen langen Zooaufenthalt - 61% ganztägig. Die restlichen Befragten sprechen von Aufenthalten zwischen einigen Stunden (20%) und einem halben Tag (19%). Am öftesten wurde mit 81% „Andere Häufigkeit“ genannt.Diese Zahl beinhaltet alle Besuche mit einer Häufigkeit von einmal alle zweieinhalb Jahre oder länger. Laut der Daten finden Besuche des ZGB generell eher vereinzelt statt - nur wenige Besucher gehen monatlich oder jährlich in den Zoo – und dauern meistens einen ganzen Tag oder mehrere Stunden.

INTERESSE UND MOTIVATION

Die Analyse der Gründe in Fragebogen B führte zu anderen Ergebnissen als in Fragebogen A: Befragt wurden jüngere Menschen, die das katalonische Durchschnittsalter meist noch nicht erreicht hatten - laut Idescat (katalonisches Statistikamt) lag das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes im Jahr 2013 bei 31,6 Jahren. Deshalb wurde hier kaum mit Wunsch der Kinder oder Freizeitbeschäftigung geantwortet. Damals waren sie der Grund für die Familienausflüge... Ausflüge, auf die ihre heutige Einstellung zurückgeht. Beweis dafür sind die bei der Datenaufnahme am häufigsten

21

Page 22: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER DEM

ZOO

genannten Gründe für den Zoobesuch: Familienausflüge40% und Schulausflüge 25%. Ebenfalls sticht die Gruppe der Familien mit kleinen Kindern heraus, die einen schönen Tag im Zoo verbringen (10%) und in Kontakt mit der Natur sein wollen (16%).

LESEN DER INFORMATIONSTAFELN

Die Befragten antworteten mit 53%, dass sie die Informationstafeln gelesen hatten. 35% hatten sie nicht gelesen und 12% konnten sich nicht daran erinnern, ob sie sie gelesen hatten oder nicht. Insgesamt ergaben sich viel höhere Prozentzahlen, obwohl das Interesse, sich mittels der Informationstafeln des ZGB Wissen anzueignen, im Vergleich zu Fragebogen A, sehr viel geringer war. Wir erinnern uns an das beinahe vorbildliche Ergebnis aus der Befragung mit Fragebogen A: 84% der Befragten hatten die Informationstafeln gelesen.

ANZAHL GELESENE INFORMATIONSTAFELN

Bezüglich der Anzahl der gelesenen Informationstafeln, wurde am häufigsten mit „Keine Tafel gelesen“ (51%), gefolgt von „Viele Tafeln“ (21%) geantwortet – codierte steht diese Kategorie 15 oder mehr gelesene Tafeln.

Während der Datenaufnahme gaben viele der Befragten an, dass sie nicht genau sagen konnten, wie viele Tafeln sie gelesen hatten, da der Besuch des ZGB in ihrer Kindheit stattgefunden hatte, also schon sehr lange zurücklag. So lässt sich erklären, warum 9% der Befragten nicht mehr wussten, wie viele Tafeln sie gelesen hatten und „Keine Meinung/Keine Antwort“ angaben. Ausserdem sagten einige der Befragten zunächst, dass sie die Tafeln gelesen hatten, konnten später aber keine konkrete Anzahl festlegen. Auch das spiegelt sich in den Daten wieder.

22

Grafik: Motivation codiert

Grafik: Lesen der Informationstafeln

Grafik: Zahl der gelesenen Tafeln codiert

Page 23: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER DEM

ZOO

WISSEN

Auf die Frage: An welche der Informationen erinnern sie sich noch?" nannten 33% der Befragten verschiedene Punkte.Beispiele: “On viuen”, “Herkunft des Tieres”, “Vorsicht vor dem Löwen”, “Nicht berühren”, “Name des Tieres”, “Arten”, “Lebensraum”, “Herkunft”, “Nodonar de menjar”, etc.

Daraus gehen folgende Antwortenkategorien hervor: Allgemeine Informationen über Tiere 23%, Nichts 11% und Regeln des ZGB 6%. Sehr oft wurde mit 57% „Keine Meinung/Keine Antwort“ angegeben. Die Befragten wissen nicht mehr welche Informationen sie während des Besuches aufgenommen hatten oder konnten sich nicht mehr daran erinnern, da die meisten von ihnen seit ihrer Kindheit nicht mehr im Zoo waren.

Die Beantwortung dieser Frage schien den Befragten schwer zu fallen. Nicht nur das lässt vermuten, dass die Inhalte der Informationstafeln keine emotionale Wirkung auf die Befragten hatten. Der pädagogische Schwerpunkt eines Besuches im ZGB liegt folglich nicht auf der Umwelterziehung. Zoos wurden grundsätzlich als Orte der Unterhaltung und der Freizeitgestaltung konzipiert und erst seit etwa 30 Jahren werden Umweltschutz und –erziehung offiziell thematisiert.

Nur 15% der Befragten konnten sich an eine zweite Information erinnern, die sie dort erhalten hatten. Am besten konnten sich die Besucher an allgemeine Informationen über die Tiere (11%), Andere (2%) und Regeln des Zoos (1%) erinnern.Beispiele: “Merkmale der Tiere”, “Ernährung”, “Herkunft”, “Not’acostis”, “Kleinster Affe der Welt”, “Was man ihnen nicht geben darf”, etc.

WAHRNEHMUNG DER ERHALTENEN INFORMATIONEN

Auf die Frage, wieviel sie durch das Lesen der Informationstafeln gelernt hatten, antworteten die Befragten wie folgt:

Weiss nicht/Keine Antwort - 58%; Ein bisschen - 13%, Weder viel noch wenig - 11% ; Einiges - 9%; Viel - 2%. Die hohe Anzahl der Antworten in der Kategorie Weiss nicht/Keine Antwort sticht mit 58% ins Auge. Diese Zahl scheint im Zusammenhang mit den langen Zeitspannen zu stehen, die zwischen den Besuchen des ZGB liegen und daran, dass wenig über das gelernte Wissen nachgedacht wird.

23

Grafik: Wissen1codiert

Grafik: Wissen2codiert

Grafik: Durch Informationstafeln erhaltenes Wissen

Page 24: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER DEM

ZOO

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

WAHRNEHMUNG: POSITIVE UND NEGATIVE ASPEKTE

POSITIVE ASPEKTE DES ZGB Als positivsten Aspekt des ZGB sahen die Befragten den Kontakt zur Natur und den Tieren 27%, Andere 17% und Kein Aspekt 16%. Nur 8% bezogen sich auf Bildung und 1% nannte Artenschutzprogramme des ZGB.

Beispiele: “Grün”, “Spaziergang”, “Sauberkeit”, “Säugetiere sehen”, “Unterschiede bei den Tieren”, “Els nensaprenen, veuenanimals”; “Els tenenbencuidats”, “Ort für Familienausflüge”, “L’espectacledels do- fins”, “Els llops, que de petitano hi havia”, “Es gran”, “Res”, “Queelsanimalstenenmenjar”, “Diversitatd’animals”, “Keine Ahnung, was die Tiere zu fressen bekommen”, “Tiere zu sehen, die man im Alltag nicht sehen würde”…

15% der Befragten nannten noch einen zweiten positiven Aspekt wohingegen 85% sich nicht äussern wollten – Keine Meinung/Keine Antwort-. Der am häufigsten genannte Aspekt war der Kontakt zu Natur und Tieren10%.

Im Vergleich zu Fragebogen A stehen die positiven Aspekte in Verbindung mit der Nähe zur Natur. Dies erklärt die Werte der heutigen Generation.

Die aktuelle Literatur befasst sich stark mit unserer Beziehung zur Natur, die eine grosse Rolle für unsere physische und psychische Gesundheit spielt. Die veränderten Bedürfnisse der Zoobesucher werden in der Unterhaltungsindustrie eine neue Richtung vorgeben: Grüne Orte und Lernerlebnisse in der Natur. Die Neustrukturierung des Sektors wird dahin gehen, weitestgehend Dienstleistungen von höchster Qualität anzubieten, die auf Nachhaltigkeit, Natur und Respekt basieren.

24

Grafik: Positive Aspekte 1 codiert

Grafik: Positive Aspekte 2 codiert

Page 25: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

25

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER DEM

ZOO

NEGATIVE ASPEKTE DES ZGB Was den Befragten laut ihrer Aussage am negativsten im ZGB auffiel, war die Tatsache, dass die Tiere in Gefangenschaft lebten (32%) gefolgt von den Gehegen und Käfigen der Tiere mit 19%, Andere mit12% und der gesundheitliche Zustand der Tiere mit 11%.

Beispiele: “Els bitxosestántancats”, “Es ist grausam, Tiere in Gefangenschaft zu halten”, “Veureelsanimalsgrans en espaispetits”, “Mir gefällt der Umgang mit den Tieren nicht”, “les gabiesdelsllopssónmoltpetites”, “Viele Leute”, “Unordentlicher Picknickplatz”, “Teuer”, “Animals descuidats: la olor, nonetejen!”, “Tot en obres, novaigpoderveureelsanimals”, “Animals tristos en condicionsnoidonees”, “Tigrestancats en gabies feien pena”, “Estatd’ànimdelsanimals”, “Nichts positives”, “Nos’hocurren, elsanimalsnos’entretenen”, etc.

Diese Ergebnisse verfestigen den negativen Aspekt der Tiere in Gefangenschaft. In Fragebogen A standen dahingegen die Käfige und Gehege der Tiere an erster Stelle. Offensichtlich ist es ein Anliegen der Bürger, dass die Tiere nicht ihr ganzes Leben in Gefangenschaft verbringen müssen. Dieser Aspekt steht noch vor dem Zustand der Käfige und/oder Gehege. Aus den Kommentaren der Befragten geht hervor, dass ein allgemeines Interesse der Besucher am Wohlbefinden der Tiere besteht.

Viele der Befragten, 70%, nannten keinen zweiten negativen Aspekt. Von den anderen 30% nannten 7% als zweiten negativen Aspekt die Käfige und Gehege, 7% Andere und 6% die Wahrnehmung des gesundheitlichen Zustandes der Tiere.

Grafik: Negative Aspekte 1 codiert

Grafik: Negative Aspekte 2 codiert

Page 26: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

26

Schutz der Ökosysteme 9% der Erde

52%

38%

Bedrohungsgrad der ausgestellten 28% Tierarten

39%

33%

Programm zur Zucht in Gefangenschaft im ZGB und zur 21% Auswilderung in ihre natürlichen Lebensräume.

44%

36%

Zusammenarbeit des ZGB mitBildungs- Einrichtungen & 18% Sensibilisierung bezüglich Wildtierschutz

44%

38%

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER

DEMZOO

BEWUSSTSEINSBILDUNG IN GRUNDSÄTZLICHEN THEMEN DER ALLGEMEINBILDUNG

laut Gesetz 31/2003 Art. 4b

Um festzustellen, ob die Besucher Informationen über grundsätzliche Themen zur Bewusstseinsbildung, wie Biodiversität und Wildtiere erhalten hatten, wurde, wie in Fragebogen A, gefragt, ob Informationen zu bestimmten Themen erhalten wurden. (1. Ja; 2. Nein; 99. Weiss nicht/Keine Antwort).

�Aspekte, über die die Bürger laut ihrer Aussage generell keine Information erhalten hatten:

�Schutz der Ökosysteme des ZGB

52% - Keine Informationen erhalten

�Informationen über die Zusammenarbeit des ZGB mit Bildungseinrichtungen und Institutionen zur Sensibilisierung für Umweltschutz 44%

�Programme zur Zucht und Auswilderung der Tiere in ihre natürlichen Lebensräume 44%

Am einstimmigsten bestätigten die Befragten Informationen zu folgendem Aspekt erhalten zu haben:

�Grad in dem die Tiere vom Aussterben bedroht sind28%

Der Prozentsatz der Antwort weiss nicht/Keine Antwort ist sehr hoch, da die Befragten den ZGB zum Teil schon seit langem nicht mehr besucht hatten. Dennoch nannten sie dieselben Themen, die auch von den mit Fragebogen A Befragten angesprochen wurden, als sie dazu befragt wurden, ob sie Informationen erhalten hatten. Wahrscheinlich wurden die Texte der Informationstafeln seit vielen Jahren nicht mehr verändert und die Befragten erinnern sich nur an die Informationen, die am anschaulichsten vermittelt wurden.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

Tabelle 2. Multiple -Choice -Fragen Gesetz 31/2003 Art. 4b

Ja Nein KA

Page 27: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

27

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER DEM

ZOO

EINSTELLUNG DER BEFRAGTEN

Wie in Fragebogen A, sollte die Einstellung der Befragten zu verschiedenen Tierschutzaspekten und zur Empathie mit den Tieren erfragt werden.

Tabelle3.Einstellung der Befragten

Es wurde eine Likert-Skala mit 5 Punkten herangezogen (1. Absolut nicht einverstanden; 2. Nicht einverstanden, 3. Keine Meinung; 4. Einverstanden; 5. Absolut einverstanden). So konnte die am häufigsten gegebene Antwort auf diese Fragen festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die grosse Mehrheit - 92% der Befragten - mit den untengenannten Aussagen einverstanden sind

T.D D I A T.A

Der Schutz der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen ist sehr wichtig für den Erhalt - der Biodiversität

Die Bedürfnisse der verschiedenen Arten zu kennen ist wichtig - für ihr Wohlbefinden im Zoo.

Tiere fühlenwie Menschen nur in anderer Intensität -

Ginge es nach mir,gäbe es in Zoos keine Tiere in Gefangenschaft. -

- - - - - 7% - 12%

22% 24% 36% 31%

76% 75% 55% 47%

BEDEUTUNG

Die Bedeutung die die Bürger dem ZGB zumessen ist ein wichtiger Aspekt, um die Hauptinteressen bezüglich der Zoos in Barcelona herauszufinden. Die Ergebnisse zeigen, dass der ZGB für ein Drittel der Bevölkerung eine Rolle spielt (36%). Keine Bedeutung hat der Zoo für die restlichen Befragten (64%). In beiden Kategorien sind die Prozentzahlen sehr hoch, da es sehr verschiedene Interessen gibt. Um diesen Interessenskonflikt zu lösen, sollte ein Zoomodell entworfen werden, das den grössten Teil der Interessen deckt: Der ZGB sollte ein Ort zur öffentlichen Nutzung, mit pädagogischen und wissenschaftlichen Elementen sein undder familiären Freizeitgestaltung dienen. Der ZGB wird der weltweit herrschenden humanitären Sicht auf Wildtiere angepasst werden, damit Barcelona

auch in dieser Hinsicht "der beste Platz der Welt" wird. Eine solche Entwicklung würde eine 360°-Drehung in Richtung einer neuen Philosophie,einer neuen Mission und anderen Werten bedeuten: Die Bildung der Öffentlichkeit aus emotionaler, kognitiver und sozialer Sicht. Der Psychologe Daniel Goleman (2012 20-21) erläutert diesen Wandel mit folgenden fünf Strategien: 1) Entwicklung der Empathie mit allen Lebensformen; 2) Umsetzung der Nachhaltigkeit in der Gemeinschaft; 3) Das Unsichtbare sichtbar machen; Verdeutlichung der Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt 4) Aufzeigen der zu erwartenden Folgen, vorausschauendes Denken fördern 5) Die Abhängigkeit unseres Lebens von der Natur begreiflich machen.

Page 28: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER GEGENÜBER

DEMZOO

Grafik: Bedeutung des ZGB Grafik: Bedeutung des ZGB codiert

PRÄFERENZEN

ART DER AUSSTELLUNG

Die Befragten bevorzugten mit 54% eine Ausstellung von Tieren, die zeitweise in Freiheit leben. An zweiter Stelle steht ein virtueller Zoo mit 39% und an letzter Stelle der herkömmliche Zoo mit 7%.

An erster Stelle der Präferenzen der Befragten steht also ein Zoomodell, in dem die Tiere zeitweise in Freiheit leben. Der kleinste Teil der Befragten war dafür, das herkömmliche Zoomodell beizubehalten. Sogar der virtuelle Zoo steht, als Zweitplazierter, noch höher im Kurs. Es wird deutlich, dass die Menschen das Interesse daran verloren haben, eingesperrte Tiere zu betrachten.

Grafik: Präferenz herkömmlicher Zoo

28

Grafik: Präferenz Halbfreiheit

Grafik: Präferenz virtueller Zoo

Page 29: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

Grafik: So viele Tiere wie möglich

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER

DEMZOO

ART DER TIERE

Bezüglich eines hypothetischen Wandels des Zoomodells antworteten die meisten Befragten damit, so viele Tiere wie nur möglich sehen zu wollen (39%) - Virtuelle Tiere versteht sich.

An zweiter Stelle stehen mit 62% exotische und heimische Tierarten. Diese Kategorie beschreibt die Situation, die in den meisten gewöhnlichen, auf Familien ausgerichteten und konservativen Zoos herrscht.

An dritter Stelle der Präferenzen stehen exotische Tiere 42%. Warum exotische Tiere nach wie vor so gefragt sind liegt daran, was die Tiere verkörpern: Die Anziehungskraft der Ferne und des Unbekannten. Die Neugierde und den Zugang zu etwas Seltenem. Seltene und bedrohte Arten ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. So werden Besucher geködert und der Wert der ausgestellten Tiere gesteigert.

Dabei muss berücksichtigt werden, dass Geschichten und Legenden über exotische Tiere seit jeher Teil des menschlichen Lebens sind. Das hat - nicht zufällig - die Auswirkung, dass die Menschen sich an diese besonders gut erinnern können und eine grosse Achtung vor ihnen haben.

An letzter Stelle stehen die heimischen Arten mit 25%. Diese sind am wenigsten bekannt, haben die unauffälligsten Farben und ziehen viel weniger Aufmerksamkeit auf sich. Das geringe Interesse für heimische Tierarten rührt von dem fortschreitenden Verlust des Kontaktes mit der Natur im städtischen Umfeld und fehlenden Inhalten in den Lehrplänen.

Die Ergebnisse zeigen folgenden Widerspruch: Die Tiere sollen zeitweise in Freiheit leben aber gleichzeitig sind exotische und heimische Tierarten erwünscht. Dies in die Praxis umzusetzen würde bedeuten, die verschiedenen Bedürfnisse der Tiere nicht berücksichtigen zu können. Es herrschen generell viele Widersprüche in den Antworten. Die Zoobesucher verfügen nur über geringe Kenntnisse im Bereich Zoologie, Artenschutz und Biologie. Daher kann eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema nur auf Basis von Expertenmeinungen und nicht auf Basis eines Volksgefühls stattfinden.

In diesen Zusammenhang erklärt die Philosophin Úrsula Wolf (2012: 213) dass Menschen manche Tiere aus einem ästhetischen Empfinden heraus vorziehen. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf die schönen Arten, nicht auf die unansehnlichen.

29

Grafik: Exotische & heimische Tiere

Grafik: Exotische Tiere

Grafik: Heimische Arten

Page 30: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

3.FRAGEBOGENB

BARCELONAS

BÜRGER

GEGENÜBER

DEMZOO

Diese Denkweise des Menschen wird in der Unterhaltungsindustrie genutzt. So wird hier der Schwerpunkt auf das gesetzt, was Wheeller (2005: 266) als “Kuschelkultur” - cultofthecuddly – bezeichnet: Die besonders niedlichen Tierarten kommen am besten bei den Zoobesuchern an.

Der Biologe Heini Hediger (Ellenberger, 1974: 73) behauptet ebenfalls, dass es bestimmte Tierarten gibt, die die Aufmerksamkeit der Menschen mehr auf sich ziehen als andere: a) Exotische Tierarten - Elefanten, Kamele, Giraffen; b) Grosskatzen; c) Grosse Schlangen; d) Tiere, die im Rahmen von Shows mit dem Publikum interagieren; d) Züchtungen oder sehr kleine Tiere ; e) Tiere, die auf zwei Beinen stehen können, wie Affen, Bären oder Pinguine.

Die Ergebnisse der Studie ähneln der Aussage von Hediger sehr. Die Bürger möchten die "Klassiker" - exotische und heimische Tierarten - im Zoo sehen, was eine unbewusste und im Kopf fest verankerte Vorstellung impliziert. Durch dauerhafte individuelle und kollektive Bildung könnte erreicht werden, die Denkweise in Richtung einer grösseren Empathie zu lenken. Die Bedürfnisse der Tiere im ZGB sollten über den Wünschen der Kinder, den noch unbesorgtesten und impulsivsten Besuchern des Zoos, stehen.

ZWECK

Bezüglich der Frage, welchen Zweck der ZGB letztendlich hat, gaben die Befragten Erhalt der Artenvielfalt, Umweltbildung und wissenschaftliche Bildung mit je 46% an. Die Antwort internationales Ansehen lag an dritter Stelle (18%) und den Zweck des wirtschaftlichen Ertrages wählten 89% der Befragten auf Platz fünf. Es ist unschwer zu erkennen, dass dieser, auf den letzten Platz gewählte Aspekt ein Indiz dafür ist, dass der Zweck Gewinne einzubringen bei einer öffentlichen Institution von den Bürgern nicht gerne gesehen wird.

Grafik: Internationale Anerkennung

30

Grafik: Erhalt der Artenvielfalt

Grafik: Umwelterziehung und wissenschaftliche Bildung

Grafik: Wirtschaftliche Gewinne

Page 31: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

4. E INSTELLUNG

GEGENÜBER EINER HYPO-THETISCHEN

UM-STRUKTURIERUNG DES ZGB

EINSTELLUNG GEGENÜBER EINER HYPOTHETISCHEN UMSTRUKTURIERUNG DES MODELLS DES ZGB

85% der Befragten befürworteten eine hypothetische Umgestaltung des Zoomodells dahingehend, dass nur heimische Arten ausgestellt werden, die dann wieder ausgewildert werden.

Die Befragten fühlen sich schlecht dabei, die Tiere im ZGB zu betrachten, da ihnen bewusst ist, dass diese nicht unter den besten Bedingungen leben. Sie verdeutlichen ihre Unzufriedenheit damit, dass sie sich für eine Umgestaltung des ZGB aussprechen. Es handelt sich hierbei um Menschen, die eine humanitärere Perspektive eingenommen haben, welche auch ein würde- und respektvolles Verhalten gegenüber Tieren beinhaltet. Deshalb sollten diese Aspekte als Interesse der Bürger und als soziale Forderung nach ethischen Zoos gesehen werden. Zoos zu legitimieren wirkt sich negativ auf das Wohl der Tiere aus. Diese Tatsache wird auch von den Besuchern wahrgenommen.

Nur noch heimische und keine exotischen Arten mehr auszustellen würde sicherstellen, dass die Tiere in ihrer artgerechten Umwelt leben. Die Zootierelitten nicht an dem rauhen Klima, das nichts mit ihrem natürlichen Lebensraum zu tun hat. Wie kann man zum Beispiel einen Löwen, der es gewohnt ist, in der Wüste bei Temperaturen von 50º zu leben in einen Zoo sperren, in dem nur 20ºC herrschen. Das Klima ist nur einer von vielen Aspekten, die dem Wohl der Tiere schaden. Ein weiterer sehr schädlicher Aspekt, der auch häufig kritisiert wird, ist, dass die Tiere ausserhalb ihres natürlichen Lebensraumes leben und so ihren Lebensinhalt und ihren Wert verlieren. Sie sind für immer Teil des pädagogischen Konzeptes des Zoos (Turley, 1999: 347).

Ein weiterer Vorteil einer Umstrukturierung des Zoomodells hin zu heimischen Tierarten ist die Auseinandersetzung mit Umweltbildung und nachhaltiger Entwicklung, wie die UNO in ihrer Agenda21 (Programm 21, Kapitel 36, Aktivität h) verlauten lässt: “Die Länder sollten […] Bildungsinstrumente entwickeln, die Fragen und regionale Initiativen im Bereich Umwelt und Entwicklung beinhalten und an ihre eigenen Bedürfnisse angepasstes Lernmaterial verwenden”. Der leitende Vorstand des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (PNUMA), Dr.Klaus Töpfer (2006), erklärt im Vorwort zu diesem Programm:

"Dadurch, dass wir die Perspektive im Kleinen auf den Wert der Umwelt in unserer Region lenken,

31

können wir darauf hinarbeiten Taten in die Wege zu leiten, die, auch wenn sie in anderen Kontextenstattfinden, allesamt zu einem weltweiten Umweltschutz führen”. Wenn die Menschen die Tiere aus ihrer Region kennen und sich der lokalen Umweltprobleme bewusst sind, wäre das allgemeine öffentliche Bewusstsein näher an den aktuellen Ansichten der wichtigsten internationalen Organisationen.

Der ZGB passt sich nach und nach auf internationaler Ebene diesem Handlungstrend an. Beweis dafür ist das neue “Pla desostenibilitat del zoo de Barcelona 2013-2016” worin 32 geplante Umweltschutzaktionen aufgelistet sind. Das scheint die Antwort auf die Strategie der internationalen Institutionen WAZA, UINC und auf die Agenda 21 zu sein. Konkret soll folgendes im Bereich Bildung im ZGB umgesetzt werden:

�Verbreitung der Umweltaspekte des Zoos in den sozialen Netzwerken

�Schulung des Personals zu den Themen Müll und Umwelt

�Entwicklung von Bildungsprogrammen zum Thema Nachhaltigkeit

� Funktion als Umweltforum für Mitarbeiter

�Flächendeckende Kommunikation der Umweltpolitik des Zoos in allen Bereichen Grafik: Einstellung gegenüber ZGBmit

nur heimischen Tierarten

Page 32: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

4.EINSTELLUNG

GEGENÜBER E INER HYPOTHET ISCHEN

UM-STRUKTURIERUNG DES ZGB

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

WICHTIGE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN VARIABLEN DES FRAGEBOGENSB

MOTIVATION CODIERT UND DAUER CODIERT

Laut der Daten bestimmt der Grund für einen Zoobesuch auch die Dauer des Besuches. Konkret bedeutet das, dass Besuche im Rahmen der Kategorien Familienausflug, Schulausflug und Kontakt mit Tieren und Natur die längste Besuchsdauer aufweisen. Die geringste Dauer wurde bei Freizeitbeschäftigung und Andere Gründe festgestellt.Es wird daran erinnert, dass in Fragebogen B eher jüngere Menschen befragt wurden.

Das relativiert die Daten weitestgehend. Hinzu kommt, dass die Entscheidung für einen Zoobesuch durch Eltern oder Lehrer fremdbestimmt war und es somit nicht sie selbst waren, die den Besuch oder die Besuchsdauer festgelegt hatten. Im Grossen und Ganzen ist der ZGB für Familien und Schulen ein Ort, an dem man einen ganzen Tag oder den grössten Teil des Tages verbringt. So ergeben sich zwei grosse Gruppen die dem ZGB - buchstäblich - Leben einhauchen. Ohne sie wäre die Existenzberechtigung von Zoos und auch der Nutzen, der einem Zoobesuch zugeschrieben wird dahin.

Grafik: Motivation codiert und Besuchsdauer codiert

32

Page 33: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

4.EINSTELLUNGGEGENÜ

BER

E INERHYPOTHET ISCHEN

UMSTRUKTURIERUNG

DES ZGB

MOTIVATION CODIERT UND NEGATIVE ASPEKTE 2 CODIERT

Die verschiedenen Gründe für einen Zoobesuch stehen mit Aspekten in Verbindung, die als negativ empfundenen werden. Die Art des Grundes für einen Besuch des ZGB bestimmt die Wahrnehmung oder die fehlende Wahrnehmung der Faktoren, die auch das Interesse bestimmen.

An erster Stelle steht die Gruppe Familienausflug, die andere Aspekt, Einrichtungen für Besucher und Käfige und Gehege als negativ empfand.

Die Gruppe Schulausflug steht an zweiter Stelle und nannte als negative Aspekte des ZGB Käfige und Gehege, gefolgt von Gefangenschaft der Tiere. Es handelt sich hier um die Aussagen junger Menschen bezüglich der negativen Aspekte, die mit dem Zoo in Verbindung gebracht werden.

An dritter Stelle stehen die Besucher, die als Grund Freizeitbeschäftigung genannt hatten.

Negativ sind ihnen die Preise und der schlechte gesundheitliche Zustand der Tiere aufgefallen.Die Befragten, die aus dem Grund der Nähe zu Natur und Tieren in den Zoo gingen, empfanden den gesundheitlichen Zustand der Tiere, die Delphinshow und die Käfige und Gehege als negativ.

An letzter Stelle nannten diejenigen, die als Grund „Andere Gründe“ angegeben hatten vor allem den gesundheitlichen Zustand der Tiere als negativen Aspekt.Der Gesundheitszustand der Tiere wurde einstimmig als negativster Punkt von fast allen Gruppen genannt. Es wird also deutlich, dass der schlechte Zustand der Tiere allen Besuchern, mit Ausnahme der Gruppe Familienausflug, aufgefallen war. Die Befragen der Gruppe Schulausflug gaben Gefangenschaft der Tiere am häufigsten aber fast als einzige als negativen Aspekt an.

Grafik: Motivation codiert und negative Aspekte 2 codiert

33

Page 34: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

4.EINSTELLUNG

GEGENÜBBER E INER HYPO-THET ISCHEN

UM- STRUKTURIERUNG DES ZGB-MODELLS

BEDEUTUNG DES ZOOS CODIDERT UND BESUCHSHÄUFIGKEIT CODIERT Die Bedeutung des Zoos für die Befragten hängt direkt mit der Besuchshäufigkeit zusammen. Für die Mehrzahl, 61%, spielt der Zoo keine Rolle und sie besuchen den Zoo jährlich und/oder sehr über das Jahr verteilt. Für die restlichen 39% wurde die gleiche Häufigkeit, jedoch mit langen Pausen zwischen den Besuchen – länger als zwei Jahre - und monatliche Besuche (2%) verzeichnet. Deshalb ist die Häufigkeit der Besuche ein Anzeichen für die Bedeutung des ZGB. Sein Nutzen für die Gesellschaft und als Allgemeingut wird angezweifelt.

Ein Bildungsangebot des ZGB für die Gesellschaft könnte einen zusätzlichen Nutzen darstellen und sich somit positiv auf seine Bedeutung auswirken. Mehr Wert auf die Präsentation zu legen und die Besucher durch "zweckentsprechenden Interaktion” (Hall. D et al2006: 149) zu eigenen Interpretationen zu animieren, wären der Schlüssel zu diesem zusätzlichen Nutzen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur bisherigen Mensch–Zootier-Beziehung, die darauf beruht, dass die Tiere als visuelle Attraktion gesehen werden.

Diese Interpretation soll dazu führen, dass der Besucher auf mitfühlende Art und Weise in Kontakt mit dem Tier tritt: Der Besucher sollte die Geschichte des Tieres, seine Bedürfnisse, sein natürliches Verhalten in Freiheit, usw. kennenlernen. Und damit eine solche Erfahrung eines zusätzlichen Nutzens erfolgreich ist, sollte eine offensive, stimmige, direkte und vor allem glaubhafte Kommunikationsstrategie angewandt werden.Durch diese Strategie kann der Besucher Inhalte selbst erfassen. Gleichzeitig sollte für das Wohlergehen der Tiere gesorgt und der respektvolle Umgang mit Ihnen gesichert werden. Käfige und Gehege dürfen keine vernachlässigten, improvisierten oder unangenehme Orte sein. All diese Massnahmen würden dem ZGB ein höheres Ansehen bei Besuchern und Bürgern einbringen: Der ZGB als emotionale Einrichtung, die die Gefühle zwischen Tieren - menschlichen und nicht menschlichen –verknüpft und die persönliche Verantwortung bezüglich umweltrelevanter Themen fördert. BEDEUTUNG DES ZOOS CODIERT UND ALTER CODIERT Die Bedeutung des ZGB hängt vom Alter der Besucher ab. Es zeichnet sich ab, dass der für ältere Menschen von Bedeutung ist; für jüngere dagegen nicht. djlkö

Die Einrichtung Zoo hat an Wert für junge Leute und Menschen mittleren Altersverloren (für 44% spielt er keine Rolle) während die Bedeutung für ältere Menschen weiterhin gross ist (15%). Der ZGB zieht generell weder die Aufmerksamkeit noch das Interesse junger Menschen und Personen mittleren Alters auf sich. Die Werte der neuen Generation stimmen nicht mit dem Bild, das der Zoo verkörpert überein. Dieses deckt sich weder mit ihren Interessen noch mit ihren Vorstellungen. Selbst die Hauptbesuchergruppe - Eltern (30 bis 39 Jahre und 40 bis 49 Jahre) mit kleinen Kindern – misst dem Zoo keine Bedeutung bei. Die "Magie" des Zoos geht in der jungen Generation verloren. Ihre Begeisterung für gefangene Tiere ist sehr gering.

Grafik: Bedeutung des ZGB codiert und Besuchshäufigkeit codiert

Grafik: Bedeutung des ZGB codiert und Alter codiert

34

Page 35: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

5.PÄDAGOGISCHER ANSATZ

DERZEITIGER PÄDAGOSICHER ANSATZ IN DER UMWELTBILDUNG

Jeremy Rifkin, Psychologe und Wirtschaftswissenschaftler erklärt in seinem Buch “Die empathische Zivilisation” (2010), dass das Paradigma des 21. Jahrhunderts für die heutige Generation die Entwicklung eines empathischen Bewusstseins ist. In der bildenden Pädagogik findet ein grundlegender Wandel statt. Es werden Programme entwickelt, die die Fähigkeit der Kinder, sich in andere hineinzuversetzen fördern sollen. Laut Rifkin ist die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und zum Verständnisdie Grundlage für die Entwicklung von Mitgefühl. Dieses wiederum führtschliesslich zu einer gerechteren Gesellschaft.Inzwischen, so der Autor, weicht die wissenschaftliche Methode der Illustration- bekannt als klassische Lernform:Informationen sammeln, Phänomene beobachten, Tatsachen quantifizieren und einzelne Bestandteile betrachten - einer gegenteiligen Ansicht: Die Realität wird ganzheitlich betrachtet, immer davon ausgehend, dass sie mehr ist als die Summe ihrer einzelnen Bestandteile.

Rifkin (2010: 590-606) erklärt, dass Empathie inzwischen ein fester Bestandteil des Unterrichtsin den meisten US-amerikanischen und kanadischen Schulen ist. Vermittelt wird empathisches Verhalten durch Projekte, die die Dozentin Mary Gordon in ihrem Buch„The Roots ofEmpathy“ beschreibt. Einmal im Monat besucht eine Mutter mit ihrem Säugling den Unterricht. Die Schüler werden dazu aufgefordert, die Interaktion und insbesondere die Kommunikation der beiden zu beobachten. Dann teilt jeder Schüler seine Gefühle und Vorstellungenmit und versuchtdiesein eigene Worte zu fassen.Zweck der Übung ist es, dass sich die Schüler in das Baby hineinversetzen. Während des Schuljahres verfolgen die Schüler die Entwicklung des Kindes und lernen, es als individuelles Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Wünschen, welche ihren sehr ähnlich sind, wahrzunehmen. Dadurch wird eine emphatische Beziehung zu Mutter und Kind entwickelt. Aus einem pädagogischen Ansatzwird ein gemeinsames Erlebnis im Klassenzimmer. Das Modell erfordert unter anderem Teilnahme, Mitarbeit, Empathie und eine funktionierende Kommunikation. Diese Aspekte führen wiederrum zur Entwicklung des kritischen Denkens, der sozialen Verantwortung und der Führungsfähigkeit.

Zweifellos handelt sich es dabei um eine emotionale Erziehung die Gordon selbst als “Fähigkeit, die Menschlichkeit in anderen zu sehen” bezeichnet (Gordon, 2005:6).

Dieses Beobachtungsmodell könnte auch auf Tiere zugeschnitten und angepasst werden, vorausgesetzt, dass dies kein Eingriff in deren Leben und Umwelt ist. Zum Beispiel könnten die Kinder anhand von Videoaufnahmen erklären, was sie gesehen hatten. Ein Experiment, das darauf abzielt, die Empathie der Gesellschaft im Allgemeinen zu stärken.

Auf ebendieser Grundlage entwarf die Affenforscherin Jane Goodall das ProgrammRoots&Shoots zur Umweltbildung und zur Entwicklung der Humanität, welches in 127 Ländern angewandt wird. Es basiert auf freiwilligen Tätigkeiten verschiedener Einrichtung oder Organisation, die Projekte zum Erhalt der wildlebenden Arten unterstützen oder für die sogenannten „drei Rs“ (reduce–reuse - recyle) tätig werden und den ökologischenFussabdruck reduzieren möchten. Dieses Programm soll Verantwortung und ein globales Bewusstsein fördern. Auf diesem Wege wird ein dauerhafter positiver Wandel in der Gesellschaft und im Umgang mit Tieren und Umwelt herbeigeführt.

Auch die Perspektive der internationalen Zoo- und Aquarienverbände hat sich verändert. Menschliche Werte und die Ansichten der heutigen Generation, der Millennials, gewinnen an Bedeutung. Die Menschen dieser Generation sind keine Unterhaltungs- und Freizeitgestaltungskonsumenten wie ihre Eltern oder Grosseltern. Ihr Interesse und ihre Motivation liegen vielmehr in den neuen Technologien, der Unmittelbarkeit, "Öko"-Produkten, Unternehmen, die sozial Verantwortlich handeln und in der Anerkennung der Menschenrechte. Folglich sind die Millennials nicht bereit, für Dienstleistungen zu zahlen, die sich nicht mit diesen Werten decken. Die Zoos werden also nicht mehr um einen grundsätzlichen Strukturwandel herumkommen: Botschaft, Format, pädagogische Ansätze, Interaktion und Ziele des Zoos werden sich verändern. Und die Zoomitarbeiter werden ganz anders ausgebildet als bisher (ein gutes Beispiel dafür sind Kurse der EAZA - European Associationof Zoos andAquaria - für Zoopersonal und zooaffine Menschen, wie „DevelopingSocialand Emotional AspectsintoConservation Programmes; Educational conceptsandtecnologies; CommunicatingBiodiversitythoughVisitor Engagement…“).

Eine ähnliche Tendenz lässt sich in den neusten Arbeiten feststellen, die im September 2014 auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress der IZE

35

Page 36: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

5.PÄDAGOGISCHER ANSATZ

(International Zoo EducatorAssociation) vorgestellt wurden. In Zoos und Aquarien soll mit Hilfe der neusten Technologien eine Erziehung hin zur Empathie stattfinden.

Das Programm SEAL (Socialand Emotional Aspectsof Learning) der LZS (London Zoological Society) ist ein Beispiel dafür: Es sieht Aktivitäten und Aufgaben vor, die eine emotionale Erfahrung voraussetzen.

Schülergruppen, die den Zoo besuchen, nehmen die Rolle der Helfer ein und erledigen Arbeiten, die ihnen die Routine und die grundlegenden Bedürfnisse der Tiere näherbringen: Pflege, Reinigung, Fütterung. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Tiere kennenzulernen und darüber nachzudenken. Gleichzeitig haben sie das Gefühl, an einer Verbesserung der Unterbringungsmöglichkeiten der Tiere mitgewirkt zu haben. Dies führt zu einer Verbesserung der Situation der Tiere und zur Entwicklung eines empathischen Bewusstseins. Die direkte Arbeit mit den Tieren und das Co-working zu zweit mit einem gemeinsamen Ziel führen zu einer besseren Zusammenarbeit, Teamgeist und sozialer und empathischer Intelligenz. Das Programm SEAL basiert auf dem Buch „Ecoliterate“ des Psychologen Daniel Goleman.

Auch die AZA (Associación de Zoos & Aquariums) bietet durch ihr Programm „Education in Future Zoos andAquaria: What will successlook like?“ eine Möglichkeit, die Veränderungen in dieser Industrie zu messen und so eine schnellere Anpassung an die Verhaltensänderungen der Besucher, wie die psychologische Entwicklung des Konzeptes der „Arterhaltung“, zu garantieren. Auserdem werden neue Inhalte verbreitet, um die Besucher von der Notwendigkeit des Wissens um die Umweltauswirkungen zu überzeugen.Es wird empfohlen den Schwerpunkt auf ethische und humanitäre Themen zu setzen. Gleichzeitig spielt die Technologie eine grosse Rolle, durch die eine erweiterte Realität und das direkte Erleben derTiere ermöglicht werden.

Ein weiteres Programm der AZA, welches sehr gut in den Vereinigten Staaten, Frankreich, China und Hong Kong aufgenommen wurde, ist das Programm Children&NatureNetworks. Dieses Programm fordert dazu auf, "Naturclubs" zu bilden (bekanntestes Beispiel: die Nature Play Programs). Diese Programme werden von Zoos und Aquarien unterstützt und subventioniert. Ziel ist es, allen Familien mit kleinen Kindern die Möglichkeit zu bieten an Aktivitäten in der Natur (Wald, Felder, Strände, Flüsse...) teilzuhaben. Es soll eine direkte Verbindung zwischen Kind und Natur zu geschaffen werden, wobei das Kind von Ausbildern und Eltern begleitet wird:

Aufmerksam Geräuschen lauschen, Gewebestrukturen fühlen, verschiedene Witterungen spüren, das Verhalten der Tiere kennenlernen, usw. Die Kinder sollen Spass haben, in Kontakt mit der Natur sein und dabei ein respektvolles Handeln und einen gewissen Stolz auf ihre Region entwickeln. Das Programmbasiert auf Richard LouvsBuch“Last Child in the Woods: saving our children from nature-deficit disorder” (2005).

Als letztes Beispiel soll hier noch die Arbeit der WAZA genannt werden, die mit ihrem Programm „Biodiversityisus“ Apps für Mobilgeräte – Smartphones und Tablets - entworfen hat, die den Zoo- und Aquarienbesuchern zur Verfügung gestellt werden sollen. Diese bieten Inhalte, Poster, Dokumentationen, QR-Codes undeine Einführung in die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter. All diese Ansätze geben den Zoos die Möglichkeit Vorreiter im BereichUmwelterziehung und Umweltbewusstsein zu werden.

Auch die UNO geht durch ihr „United Nations Environment Programme (UNEP)“ auf die weltweite Relevanz dieser Themen ein. Das Programm beinhaltet ein Handbuch für Lehrer mit Schwerpunkt auf den Themen Arterhaltung und Umweltschutz im täglichen Leben. Die Schüler sollen dabei ihre Meinung formulieren und alltägliche Situationen in Frage stellen. Verschiedene Themen und Problematiken werden aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet, um eine Auseinandersetzung damit zu fördern und ein Bewusstsein für die Ungleichheit zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt zu schaffen. “Bezüglich der kritischen Auseinandersetzung mit der Biodiversität und der essentiellen Bedeutung, die sie für unser Überleben und unser Wohlbefinden hat, herrscht eine grosse Bewusstseinslücke in der Gesellschaft”. Die Biodiversitätskonvention – Convention on Biological Diversity (CBD) – und das UICN (International Union forConservationof Nature and Natural Resources) haben die „20 Aichi-Ziele“ (Perspektiven bezüglich der Biodiversität weltweit 2014: 32) aufgestellt, welche auf „2050 im Einklang mit der Natur leben“ basieren. Diese Ziele wurden 2010 von Mitgliedern der Biodiversitätskonvention festgelegt. Zur Umsetzung der Ziele wurden bestimmte Werkzeuge entwickelt. Eines davon ist das von der CEPA (Kommunikation, Bildung und öffentliches Bewusstsein) erstellte Handbuch „kit“. Es ist ein Leitfaden für Menschen, die Strategien und Aktionspläne zum Thema Biodiversität entwickeln.

36

Page 37: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

5.PÄDAGOGISCHER ANSATZ

Es enthält Strategiepläne für konkrete Situationen.Der Schwerpunkt wird darauf gesetzt, den Menschen aktiv zuzuhören, um ihre Umweltprobleme in Angriff nehmen zu können. Durch dieses kommunikative und emotionale Vorgehen findet eine Weitervermittlung des Ansatzes statt.

“Die neue Wissenschaft führt uns weg von einer kolonialen Sicht auf die Natur. Wurde sie damals als Feind gesehen, der geplündert und unterdrückt werden musste,gilt sie als Freund, um den wir uns kümmern müssen. Das Recht die Natur auszuschöpfen, zu kultivieren, sie sich anzueignen und in Eigentum zu verwandeln wird durch die Verpflichtung, diese zu beschützen und sie mit Würde und Respekt zu behandeln ersetzt. Der Nutzwert der Natur weicht langsam ihrem Eigenwert." (Rifkin, 2010: 589-590)

Das Zookonzept, so wie wir es heute kennen, wird also nach und nach verschwinden, um einer grundlegenden Umstrukturierung hin zu technologisierten Zoos, in denen das Wohl der Tiere Priorität hat, zu weichen: Zoos werden Klassenräumen ähneln, in denen Wissen über das Individuum und Kenntnisse zur Tierhaltung vermittelt werden. Probleme, die aus der fehlenden natürlichen Umgebung entstehen, wird es nicht mehr geben. Der Schwerpunkt wird auf heimischen Arten und der Thematisierung von Umweltproblemen in der Region liegen.Die wichtigste Komponente in diesen Zoos wird der respektvolle Umgang mit der Natur sein. Zudem werden die Tiere in Gehegen untergebracht werden, in denen sie ihr natürliches Verhalten beibehalten können wodurch der Gefangenschaft geschuldete Krankheiten, wie ein stereotypes Verhalten, Selbstverletzung, Kloprophagie, Lethargie, Langeweile, etc. vermieden werden können. Auch andere Störungen, die Folge der Gefangenschaft sind, wie die emotionale Vernachlässigung, Desorientierung, Entwurzelung, Stress oder Arteriosklerose werden keinen Platz mehr haben. (Ellenberger,1960: 85).

Das Überleben der Zoos hängt davon ab, ob sie es schaffen, die menschlichen Werte über die widersprüchlichen Werte zu stellen, die heute ihre Existenzberechtigung darstellen. Um weiterhin eine Rolle in Grossstädten spielen zu können muss ein Wandel stattfinden. Ein Beispiel ist das avantgardistische Projekt des "E-Zoos" der tiernahen Fondation Franz Weber, welches den Menschen das natürliche Verhalten der Tiere mittels neuster Technologie näherbringen soll.

Die Einführung dieser Art von Zoos würde zu einer ethischeren Gesellschaft führen und die Freiheit der Tiere und die Erhaltung der Arten in ihrem natürlichen Lebensraum sicherstellen. So könnte der legale und illegale Wildtierhandel gestoppt werden, es gäbe keine vom Aussterben bedrohten Arten und das Sammlersyndrom würde an Popularität verlieren.

Zoos sind Privateigentümer knapper Ressourcen,deren einziger Zweck das Vergnügen einiger weniger ist. Dieser Egoismus wird durch eine kollektive Verantwortung ersetzt werden.

Die grosse Mehrheit der Zoos und Aquarien der Welt sind nicht mehr zeitgemäss und erfüllen ihre sozialen Pflichten nicht. Es gibt jedoch viele Zeichen dafür, dass langsam eine Umstrukturierung des Zoomodells stattfindet: neue Konzepte, neue Inhalte, neue Lehrpläne mit mehr Eigeninitiative (Umwelterziehung, Ethik und Handlung UNEP 2006; Elliot Einer: 10) und neue Methoden auf Basis der Entwicklung der Empathiefähigkeit.

Keith Wheeler - Vorstand der Kommission für Bildung und Kommunikation der UINC und der CEPA - formuliert es folgendermassen: “Wenn wir uns auf die herkömmliche Kommunikations- und Bildungsperspektive beschränken, werden wir unsere Ziele, die zu einem Wandel führen sollen, nicht erreichen.” (2006: 6). Vor allem in den als "petfriendly" deklarierten Städten nehmen viele Behörden inzwischen diese positive Einstellung an. Die Entwicklung des Mitgefühls der Bürger hat eine zentrale Bedeutung für die Förderung einer neuen Daseinsberechtigung der Zoos: Sie können an der Entwicklung eines positiven Sozialverhaltens der Gesellschaft, durch ethisch geprägte Bildungsalternativen, die von offizieller Stelle anerkannt und wertgeschätzt werden, mitwirken und eine zu einer Veränderung der "kulturellen Annahmen" und der "entwertenden Minderungen" (Educaciónambiental, ética y acción 2006; Anthony Weston:14) beitragen, an denen sich die Menschen in ihrem sozialen Verhalten orientieren.

“Es handelt sich um ein Bildungsprogramm, das auf Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit bezüglich der Arterhaltung ausgerichtet ist. Es werden nicht nur Informationen über die ausgestellten Arten zur Verfügung gestellt, sondern eine Ausbildung der breiten Öffentlichkeit und eine institutionelle Zusammenarbeit gefördert[…]" (VVAA, 2010: 64)

37

Page 38: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

6.FAZIT

Nach Abschluss der Untersuchungen kann bestätigt werden, dass die vorgesehenen Ziele erreicht wurden und die aufgestellten Hypothesen bestätigt werden konnten. Nachfolgend werden die wichtigsten Daten der Studie zusammengefasst. Die Auflösung der zugrundeliegenden Hypothesen führen zu folgendem Ergebnis:

Die Hauptgründe für einen Zoobesuch sind für die Bürger - sprich die Bürger, die auch Zielgruppe des ZGB sind (Familien mit Kindern) und diejenigen, die nicht der Zielgruppe entsprechen (der Rest) - hauptsächlich der Wunsch der Kinder, Freizeitbeschäftigung und Nähe zu Tieren und Natur. Dies zeigt, dass die Gründe generell nicht bildungsmotiviert sind, sondern andere Gründe die Entscheidung für einen Besuch des ZGB beeinflussen.

BESUCHER

Die Besucher des Zoos erinnern sich nicht an grundlegende Informationen zum Thema Umweltschutz, die ihnen im Zoo zur Verfügung gestellt wurden. Die Befragten konnten sich hauptsächlich an allgemeine Informationen über die Tiere erinnern, konnten jedoch keinen konkreten Satz dazu formulieren. Die Verhaltensregeln im Zoo sowie die roten Schilder, die darauf hinwiesen, in welchem Grad ein Tier vom Aussterben bedroht ist, blieben eher im Gedächtnis hängen. Das erlangte Wissen reicht also nicht zu einer Schulung der Gesellschaft in den Themen Bewusstseinsbildung und Erhalt der Artenvielfalt aus.

Die Aussagen der Besucher über positive Aspekte des Zoos zeigten, dass sie das Gelände, vor allem die Einrichtungen für die Besucher, als einladend empfanden. Positiv bewertet wurden auch die Nähe zu den Tieren und die Delphinshows. Dies verdeutlicht auch die Nachfrage der Gesellschaft, die befriedigt werden muss. Die Qualitäten des Zoos –wie Dienstleistungen oder Infrastruktur –werden als Rechtfertigung genutzt, um Zoobesuche weiterhin in die Reihe der Familienausflüge aufzunehmen. Trotzdem hinterlassen die Gehege, der schlechte gesundheitliche Zustand der Tiere und ihr Gefangenenstatus einen schlechten Eindruck bei den Besuchern. Es fällt auf, dass die grosse Mehrheit der Besucher den Erhalt der Biodiversität befürwortet, was bedeutet, dass der tieferliegende Grund für einen Besuch einen bildenden Nutzen (für ihre Kinder)haben sollte obwohl die Aussagen sehr häufig kognitive Dissonanzen aufweisen BÜRGER

Der Gesundheitszustand der Tiere ist fast allen Befragten negativ aufgefallen. Vor allem die Befragten der GruppeSchulausflugäusserten

am häufigsten und fast als einzige ihr Missfallen bezüglich des Gefangenenstatus der Tiere.Ausser ihnen bemängelten noch die Befragten der Kategorie Familienausflugden gesundheitlichen Zustand der Tiere.

Die Meinung der Bürger Barcelonas - befragt wurden vor allem junge Menschen - weicht von der der Besucher ab. Meist lag die Entscheidung, in den Zoo zu gehen, nicht bei ihnen sondern bei den Eltern, weshalb als Grund sehr oft Familien- und Schulausflüge genannt wurden. Sie erinnern sich weder an das Konzept des Zoos noch daran, ob sie Informationstafeln gelesen hatte. Diese Personen nannten als positive Aspekte des Zoos, den Kontakt zu den Tieren und zur Natur und andere Aspekte. Dass die Tiere in Gefangenschaft leben wird als negativ angesehen, ebenso wie die Gehege und/oder Käfige und der schlechte gesundheitliche Zustand der Tiere. Für diese neue Generation hat der Zoo keine Bedeutung und die grosse Mehrheit befürwortet eine hypothetische Umstrukturierung des Zoos dahingehend, dass nur noch heimische Arten, dessen Wohl an oberster Stelle stehtausgestellt werden und diese dann wieder ausgewildert werden. Die Einstellung der heutigen Generation ist sehr von Umweltschutz und Tierliebe geprägt. Die Bürger äussern sich kritisch gegenüber dem Zoo und die Ansicht, dass ein Zoobesuch zur Bildung beiträgt teilen sie nicht.

Der bildende Aspekt des Zoos ist definitiv unzureichend und erfüllt die staatlichen Richtlinien 31/2003, Art.4b nicht. Diese Tatsache konnte anhand der hier vorliegenden Studie bestätigt werden.

Aus beiden Fragebögen wurde ersichtlich, dass die Menschen den direkten Kontakt zur Natur suchen. Es besteht eine effektive Nachfrage nach grünen Plätzen in der Stadt, die eine gewisse Qualität bieten. Wohl wissend, dass sie diese Eigenschaften erfüllen können, sind Zoos "Institutionen mit eingeschränktem Zugang" für all diejenigen, die nicht der Gruppe der Familien mit kleinen Kindern angehören oder die sich einen solchen Besuch leiste können. Alle anderen müssen andere Möglichkeiten finden oder Eintritt bezahlen.

Es besteht die Notwendigkeit den Zoo umzustrukturieren, um ihn den neuen Bedürfnissen - sowohl der Tiere als auch der Menschen - anzupassen. Hierbei muss vor allem das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen. Dass das heutige Zoomodell bereits seinen Niedergang erlebt, konnte durch die, im Rahmen der Studie gesammelten Informationen belegt werden. Die einzige Erwartung, die die Zoobesucher haben, ist - im Laufe ihres gesamten Lebens - einen Tag mit der Familie an der frische Luft in Kontakt mit Tieren und der Natur zu verbringen ohne auch nur das geringste Risiko einzugehen. Und wieder und wieder lernen Kinder, wie die Natur gebändigt wird.

38

Page 39: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

7.B IBL IOGRAPHIE

Abram,David,(2000)LaMagiade los sentidosBarcelona:Kairós. Allen,Colin;Bekoff,Marc,(1999)Speciesofmind.Thephilosophyandbiologyofcognitiveethology,MIT Press. Amerigo,Maria,(2006)“LainvestigaciónenEspañasobreactitudesproambientalesycomportamiento ecológico”,MedioAmbienteyComportamientohumano,7(2),45-71. Berger,John,(1980)Modosde ver,Barcelona,GustavoGili. Coetzee,John.M,(2001)Lasvidasde los animales,Barcelona,Mondadori. ColladosSariego,Gustavo,(1997)“Elrolde los zoológicoscontemporáneos” http://www.zoolex.org/publication/collados/collados.pdfconsulta:7/07/2014. DeWaal,Frans,(2013)Laedad de laempatía,Barcelona,Tusquets. Ellenberger,Henri.F,(1960)“ZoologicalGardenandMentalHospital”,CanadianPsychiatricAssociation Journalnum.5. http://www.clas.ufl.edu/users/burt/spliceoflife/ellenberger.pdf,consulta:17/08/14. Fiby,Monika,(2012)“FutureofZooSymposium” http://www.zoolex.org/publication/fiby/futureofzoos2012/2012_future-of-zoos_summary.htmlconsulta:15/05/14. Goleman,Daniel,(2013)EcoEducación:educadoresimplicadoseneldesarrollode lainteligenciaemocio- nal,socialyecológica,Barcelona,Juventud. GómezGalán,José,(2010)Valoresmedioambientalesenlaeducación:situacióndel futuro profesorado de Extremaduraantelaecologíayelcambioclimático,Madrid, Ministeriode Educación,SecretariaGene- ralTécnica. Gordon,Mary,(2005)RootsofEmpathy,Toronto,ThomasAllenPublishers. Hall,DerekyBrown,Frances,(2006)Tourismandwelfare:ethics,responsibility,andsustainedwell-being, CABI,London. Infozoos&BornFree,(2009)“The EUZooInquiry2011,ZooAssesmentProtocol.” http://endcap.eu/wp-content/uploads/2013/02/EU-Zoo-Inquiry-Report-Findings-and-Recommendations.pdf,consulta:04/09/14. Lópezde laOsaEscribano,Pilar,(2013)ElRégimenJurídicode los ParquesZoológicosy Acuarios, Pamplona,Aranzadi. Louv,Richard,(2005)LastchildintheWoods:savingour childrenfromnature-deficitdisorder,NewYork, AlgonquinBooksofChapelHill. Lozao-Ortega,Iván,(2004)“Eldiseñode exhibicionesde faunaenlaAméricaTropical. Memorias:Ma- nejode faunasilvestreenAmazoniayLatinoamérica” http://www.zoolex.org/publication/lozano/design_lozano_2004.pdf,consulta:18/04/14. MartínezHuerta,Joseba,(2014)“Leccionesde unadécada”,CentroNacionalde EducaciónAmbiental (CENAM) http://www.magrama.gob.es/es/ceneam/articulos-de-opinion/2014-04-martinez-huerta_tcm7-322136.pdf, consulta:2/04/14.

39

Page 40: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

40

7.BIBL IOGRAPHIE MartínezHuerta,Joseba,(2013)“Evaluaciónde programasde educaciónparalasostenibilidad”,Centro Nacionalde EducaciónAmbienta(CENAM),http://www.magrama.gob.es/es/ceneam/articulos-de-opinion/2013-01-martinez-huerta_tcm7-238099.pdf,consulta:2/04/14. Radcliffe-Browm,AlfredReginald,(1996)Estructurayfunciónenlasociedadprimitiva.Barcelona,Penín- sula. Rifkin,Jeremy,(2009)Lacivilizaciónempática.Lacarrerahaciaunaconscienciaglobalenunmundoen crisis,Barcelona,Paidós. Turley,Sophie.K,(2001)“Childrenandthe demandforrecreationalexperiences:the caseofzoos”,Leisure Studies,Taylor&Francis,20(1),1–18. WAZA,(2005),ConstruyendounfuturoparalaFaunaSalvaje.EstrategiaMundialde los Zoos yAcuariospa- ralaConservación.Fuente:www.waza.org,consulta:10/9/14. Weil,Zoe,(2004)ThepowerandpromiseofHumaneEducation,GabriolaIsland,NewSocietyPublishers. Wheeller,B,(2005)“Ecotourism/egotourismanddevelopment.”,Nature-basedTourisminPeripheralAreas: DevelopmentorDisaster?,C.M. andBoyd,ChannelView,Clevedon,263–272. Wolf,Ursula,(2012)Éticade larelaciónentrehumanosyanimales,Madrid,PlazayValdés. VVAA(1998)EducationEstándars,AIZA.http://www.aiza.org.es/pdf/estandares_es.pdf,consulta:21/11/14. VVAA(2002)VisitorLearninginzoosandAquariums,aliteraturareview.AmericanZooandAquariumAsso- ciation. VVAA(2003)Enhancingthe zoovisitor’sexperiencebypublicanimaltrainingandoralinterpretationatanot- terexhibit. http://www.izea.net/education/Enhancing%20the%20Zoo%20Visitors%20Experience%20by%20Public%2 0Training%20and%20Interpretation.pdf, consulta:14/06/14. VVAA(2004)Tècniquesd'investigaciósocialQuantitatives,Barcelona,EdicionsUniversitatde Barcelona. VVAA(2006)TourismandWelfare:Ethics,ResponsabilityandSustainedwellbeing,Oxford, Internationalli- braryofCongresscataloginginpublicdata. VVAA(2006),EducaciónAmbiental,ÉticayAcción:Unlibrode trabajoparaponermanosalaobra, CEPA, PNUMA,http://www.oei.es/decada/ethics_sp.pdf,consulta:8/6/14. VVAA(2007)WhyZoos&AquariumsMatter:Assesingthe impactofavisitaZooorAquarium,Colesville:Sil- verSpringMD.https://www.aza.org/uploadedFiles/Education/why_zoos_matter.pdf,consulta:5/04/14. VVAA(2010)Elparquezoológico,unnuevoaliadode labiodiversidad.Madrid,Ministeriode MedioAmbien- teyMedioRuralyMarino.DirecciónGeneralde MedioNaturalyPolíticaForestal. http://www.magrama.gob.es/es/biodiversidad/publicaciones/doc_guia_aplicacion_ley_31_2003_zoos_tcm7- 327029.pdf,consulta:22/05/14. VVAA(2014)PerspectivaMundialsobrelaDiversidadBiológica.Montreal,Secretariadel Conveniosobrela DiversidadBiológica,http://www.cbd.int/doc/publications/gbo/gbo3-final-es.pdf,consulta:12/09/14. VVAA(2014)Buildingthe futureofEducation:Museumsandthe learningEcosystem,Washington,Ameri- canAllianceofMuseums.www.Aam-us.org,consulta:6/07/14.

Page 41: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanosdelparquezoológicodeBarcelona

41

8ANHANG

FRAGEBOGENA

BESUCHER DES ZOOS VON BARCELONA.

S.Mit wem waren Sie im Zoo?

FRAGEBOGENA O1.NiemandO2.PartnerO 3.Eigene KinderO4.Andere

VerwandteOS.Andere

KinderO6.Freunde(Erwachsene)O7.WN/KA 1.Sind sie Mitglied des Zoos?

01.Ja02.Nein

6.Aus welchen Gründen haben Sie den Zoo besucht?

2.Wie oft gehen Sie normalerweise in den Zoo? 7.Wie lange waren Sie im Zoo?(in Stunden)

O1.Einmal monatlichO2.Zwei mal monatlich

O3.Öfter als zweimal monatlichO4.Einmal jährlich 8.Haben Sie die Informationstafeln an Käfigen und/oder

OS_ Zweimal jährlichO6_Öfter als zweimal jährlichOB. Andere Häufigkeit

Gehegen gelesen?

3. An welchem Wochentag gehen Sie in den Zoo? O 2.Nein

O1.Wochenende O2.FeiertageQ3.Eigener Urlaub O1.Ja->9.Wieviele Tafeln?

O4. WerktageO5. Weiss nicht/keine Antwort O1.1bis3Tafeln O3.8bis11Tafeln

O2.4bis7Tafeln O4.12 bis15Tafeln

4.Welche Jahreszeit bevorzugen Sie?

O1_FrühlingO2_SommerO3_HerbstO4_WinterOS_KA

10.An welche Informationen der Informationstafeln erinnern Sie sich noch?

O5. Mehr als1STafeln 14.Haben Sie im Rahmen ihres Zooaufenthaltes Informationen

zu folgenden Themen erhalten... Si No

11.Wieviel haben Sie durch den Zoobesuch a)Schutz der Ökosysteme Q Q

über Tiere gelernt... unserer Erde 1

b) Grad, in dem die Tiere vom Q o Q1.Gar nichtsO2.Ein bisschenQ3.Nicht viel, nicht wenig

O4.EinigesQ5.Viel

Aussterben bedroht sind

e)Zucht- und Auswilderungsprogramme Q Q

12.Positive Aspekte des Zoos? des Zoos von Barcelona

d) Zusammenarbeit des Zoos mit

13.Negative Aspekte des Zoos? Bildungseinrichtungen(Universitäten, o Schulen...)und Institutionen(ONG's,

internationale

Umweltschutzorganisationen..)z

ur Sensibilisierung bezüglich Wildtiere

.

Welche Einstellung haben Sie nach Ihrem Zoobesuch

zu folgenden Themen ? 1:Überhaupt nicht einverstanden;2:Nicht

einverstanden,

3:Unschlüssig;4:Einverstanden;5:Absolut einverstanden

1

2

3

4 S

KA

16.Der Schutz der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen ist sehr wichtig für den

Erhalt der Biodiversität.

r:l

r:l

r:J

r:l

r:l

r:J 17.D i e B e d ü r f n i s s e d e r T i e r a r t e n z u k e n n e n i s t s e h r w i c h t i g f ü r i h r W o h l e r g e h e n i m Z o o .

r:l

r:l

r:l

r:l

r:l

r:l

18.Tiere können fühlen wie Menschen, nur in anderer Ausprägung. r:l

r:l

r:J

r:l

r:l

r:l

19.Wenn es nach mir ginge, gäbe es in Zoos keine Tiere in Gefangenschaft.

r:l

r:l

r:l

r:l

r:l

r:l

DATEN DER BEFRAGTEN Geschlechtr:l1.Weiblichr:l2.Männlich

Geburtsjahr---------------

BILDUNGSNIVEAU

CJ1.Analphabet, physische oder psychische GründeO2.Analphabet, andere Gründe(kann weder lesen noch schreiben)

O 3.Keine Ausbildung(weniger als 5 Jahre Schulbildung – abgesehen von Kindergarten)

CJ4.Grundlegende Schulbildung(6 – 12 Jahre Schulbildung)

OS.Höhere Schulbildung(12 – 16 Jahre Schulbildung:ESO,Sozialmassnahme,Schulabschluss) e6.Ausbildung(technische

Ausbildung, Konservatorium…)o7.Schulabschluss(LOGSE-Abitur,BUP(mit oder ohneCOU),kirchl. Schule,

Mittelschulreform)

C8. Höhere Berufsausbildung(mittleres, hohes Niveau)

e9.Universitätsstudium oder ähnliches(Diplom,Bachelor,Ingenieur, Doktorexamen,Master...)

010.Andere

Page 42: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanos delparquezoológicodeBarcelona

42

Haben Sie bei Ihrem Zoobesuch

Informationen zu folgenden Themen

erhalten?

1.Ja

2.Nein 9.

KA

12.Schutz der wichtigsten

Ökosystemeder Erde Cl Cl Cl

13. Wie stark die Tiere vom Aussterben bedroht sind

Cl Cl Cl

14.Zucht und Auswilderungsprogrammel Des Zoos von Barcelona

Cl Cl Cl

15. Zusammenarbeit des Zoo von Barcelona

mit Bildungseinrichtungen(Universitäten,

Schulen...)und Institutionen zur

Sensibilisierung(NGO's, internationale

Umweltschutzorganisationen..)für den

Schutz der Wildtiere.

Cl

Cl

Cl

8.ANHANG

FRAGEBOGENB

EINSTELLUNG DER BÜRGER GEGENÜBER DEM

ZOO.FRAGEBOGENB

1. Waren Sie schon einmal im Zoo von Barcelona?

*Falls Sie bei Frage 2* mit NEIN antworten – weiter zu Frage 20 3.Aus welchem Grund gingen Sie in den Zoo?

O 1.Ja 4.Wie lange waren Sie im Zoo? (in Stunden)------------

O2.Nein2.Warum nicht?

S. Wie oft gehen Sie (einschliesslich dieses Besuchs) in den Zoo? O 1.Tiere interessieren mich nicht

O 2.Keine Zeit

O 3.Ich möchte keine Tiere in Gefangenschaft sehen

O 4.Zoos sind etwas für Kinder

Q 5.Zoos tragen nichts zum Umweltschutz bei

O1.Einmal monatlichQ2.Zweimal monatlich O3.Öfter als zweimal monatlichO4.Einmal jährlich QS.Öfter als zweimal jährlichCl6.Andere Häufigkeit

O 6.Die Tiere im Zoo sehen schlecht aus

O 7.Eintrittspreis

O 8.Andere

O 9.Weiss nicht/Keine Antwort

6. Haben Sie die Informationstafeln an Käfigen und/oder

Gehegen gelesen?

Cl9.Weiss nicht/Keine

AntwortCl l.Ja

Cl 2.Nein->7.Wieviele Tafeln?

Cl1.1-3TafelnCl2.4-7Tafeln

Cl3.8-11TafelnCl4.12-15Tafeln

ClS.Mehr als15SchilderCl9.WN/KA

9.Wieviel haben Sie durch das Lesen der

Informationstafeln gelernt?

Cl 1.Gar nichtsCl 2.Ein bisschenCl 3.Weder viel noch

wenigCl 4.EinigesCl S.VielCl 9.WN/KA

1O.Positive Aspekte des Zoos?

11.Negative Aspekte des Zoos?

Welche Einstellung haben Sie nach dem Zoobesuch zu folgenden Themen?

1:Überhaupt nicht einverstanden;2:Nicht einverstanden; 3 :Keine Meinung

4:Einverstanden; 5:Absolut einverstanden

1.

2.

3.

4.

5.

S.

egal

16.Der Schutz der Wildtiere in ihren natürlichen Lebensräumen ist wichtig für den Erhalt der Biodiversität.

Q Q Q Q Q Q

17. Die Bedürfnisse der Tiere zu kennen ist wichtig für ihr Wohlbefinden im Zoo.

Q Q Q Q Q Cl

18.Tiere können fühlen wie Menschen, nur in anderer Ausprägung.

Q Cl Q Q Q Cl

19. Ginge es nach mir, gäbe es im Zoo keine Tiere in Gefangenschaft.

Q Q Q Q Q Q

*20.Wie wichtig ist der Zoo für Sie?*

Q 1.Sehr wichtigQ 2.WichtigQ3.EgalQ 4.EtwasQ S.Nicht wichtig Q 9.KA

Page 43: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Motivacionesyusosdelosvisitantes yciudadanos delparquezoológicodeBarcelona

43

8.ANHANG

Page 44: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

8.ANHANG

i BoletínOficialdelEstado(BOE).www.boe.es,konsultiert am:3/04/14 ii GómezGalán,José,Valoresambientalesenlaeducación:situacióndel futuroprofesoradode

Extremaduraantelaecologíayelcambioclimático,2010.Obrade laquesesigueeneste estudiocomomodelometodológicolacualobtuvoelPremioNacionalde Medioambienteen Españaelaño2010.

iii CitadoporHallDerecketalten“Tourismandwelfare:Ethics,responsabilityandsustainedwell

being”,Kidd,A.H.,Kidd,R.M.andZasloff,R.L.Pp.(1995)“Developmentalfactorsinpositiveattitudestowardzooanimals”.PsychologicalReports76(1),71–81.(1995)

iv Turley(1999)citadadaenTourism’s andwelfare:Ethics,responsabilityandsustainedwellbeing. (2006) v “Esnecesariofortalecer,enunplazode cincoaños,elintercambiode informaciónmedianteel

mejoramientode latecnologíaylos mediosnecesariosparapromoverlaeducaciónsobreel medioambienteyeldesarrolloylaconcienciadel público.Lospaísesdeberíancooperar entresíyconlos diversossectoressocialesygruposde poblaciónparapreparar instrumentoseducacionalesqueabarquencuestioneseiniciativasregionalesenmateriade medioambienteydesarrollo,utilizandomaterialesyrecursosde aprendizajeadaptadosasus propiasnecesidades”

http://www.un.org/spanish/esa/sustdev/agenda21/agenda21spchapter36.htmskonsultiert am:4/05/2014

vi PlandeSostenibilidaddelzoode Barcelona2013-2016.

http://sostenibilitatbcn.cat/attachments/article/61/Pla_Accio_Zoo%20de%20Barcelona.pdfkonsultiert am:26/11/14

vii EstrategiadeWAZA(2006)

http://www.waza.org/files/webcontent/1.public_site/5.conservation/conservation_strategies/understanding_animals_brochure/Marketing%20brochure.pdf konsultiert am:4/05/2014

viii Estrategiade UINC(2013-2016)

http://cmsdata.iucn.org/downloads/programa_de_la_uicn_2013_2016_final_29_nov_12.pdfkonsultiert am:4/05/2014

ix EstrategiaAgenda21

http://www.un.org/spanish/esa/sustdev/agenda21/agenda21toc.htmkonsultiert am:4/05/2014

x ProgramaRootsandshoots,fuenteconsultadaJunio 2014

http://www.rootsandshootsspain.blogspot.com.es/p/prueba.htmlkonsultiert am:4/05/2014

xi ConceptoMillenials,fuenteconsultadaenseptiembre2014:

http://sociedad.elpais.com/sociedad/2014/04/04/actualidad/1396638618_990658.htmlkonsultiert am:4/05/2014

xii Programasformativosde“EAZAAcademy”,consulta:20/09/14

http://www.eaza.net/activities/academy/Documents/EAZA%20Academy%20prospectus%2020 14.pdf Konsultiert am:4/05/2014.

44

Page 45: Bürger hinter einem Besuch des Zoologischen Gartens

8.ANHANG

Gründe für einen Besuch des Zoologischen Gartens von Barcelona und Nutzen aus Sicht der Besucher und Bürger

xiii CongresoBianualdeIZE.

http://www.oceanpark.com.hk/ize2014/en/programme.htmlkonsultiert am:4/05/2014.

ProgramadelcongresoSeptiembre2014. http://www.oceanpark.com.hk/ize2014/pdf/PresentationSchedule_Aug25.pdfkonsultiert am:18/10/14

xiv ProgramaSEALdelZoologicalSocietyofLondon.

www.oceanpark.com.hk/ize2014/pdf/download/ws4-sarah-thomas.pdfkonsultiert am:20/09/14

xvi AZA,Educationinfuturezoosandaquaria:whatwillsuccesslooklike?

http://www.oceanpark.com.hk/ize2014/pdf/download/P05-Nette-Pletcher.pdfkonsultiert am:20/09/2014.

xvii ProgramaBiodiversityisusparaFacebookyTwitter.

https://www.facebook.com/BioDiversityIsUs;@twitter.com/BioDivuskonsultiert am:20/09/2014.

xviii Librode formaciónenéticaambiental

http://www.unep.org/training/downloads/PDFs/ethics_sp.pdf

xix “Mas-que-humano”terminoacuñadoporDavidAbramensulibroLaMagiade los sentidos,Kairós, Barcelona,2000,yutilizadoporPNUMAensulibrode formaciónEducaciónambiental,ética yacción,pp.1,pararomperconelantropocentrismoeneltermino“nohumano”.

http://www.unep.org/training/downloads/PDFs/ethics_sp.pdfkonsultiert am:20/09/2014.

45