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Selbstorganisiert wohnen, solidarisch wirtschaften Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte Die Häuser denen, die drin wohnen Das ist unser Haus! unabhängig und sozial bezahlbar und unverkäuflich! Die Häuser denen, die drin wohnen

Broschüre Nr. 7 Die Häuser denen, die drin wohnen · unser Haus! unabhängig undsozial bezahlbar und unverkäuflich! 1 ... Auf dem Weg zum eigenen Haus muss jede Projektinitiative

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Page 1: Broschüre Nr. 7 Die Häuser denen, die drin wohnen · unser Haus! unabhängig undsozial bezahlbar und unverkäuflich! 1 ... Auf dem Weg zum eigenen Haus muss jede Projektinitiative

Selbstorganisiert wohnen, solidarisch wirtschaften

Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

Die Häuser denen,die drin wohnen

Das ist unser

Haus!

unabhängig und sozial

bezahlbar und unverkäuflich!

Die Häuser denen,die drin wohnen

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das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

Editorial

Seit über zwanzig Jahren segelt das Mietshäuser Syndikatdurch die Untiefen des Immobilienmarktes. Das Ziel ist klar:Gemein eigentum an Haus und Grund, bezahlbarer Wohn -raum für Menschen mit wenig Geld, Raum für Gruppen undpolitische Initiativen, und das alles in Selbstorganisation.

Für die Gründung eines gemeinsamen Wohnprojekts gibt esunterschiedliche Motivationen. Sichere und preiswerteMieten sind sicherlich ein wichtiger Grund. Dazu kommt dasBedürfnis nach Gemeinschaft und nach Räumen, die nichteiner Verwertungslogik unterliegen. Die Schaffung vonGemeineigentum lässt diese Räume entstehen und derdauerhafte Verzicht auf Reprivatisierung schützt sie vordem spekulativen Immobilienmarkt. Belebt werden sie abererst durch die Eigenständigkeit und die Selbstorganisationder einzelnen Hausgemeinschaften. Eine besondere Be tei li -gungsstruktur zwischen Hausprojekten und Syndikats ver -bund bringt beides zusammen: Der Verbund sichert dieUnverkäuflichkeit des Gemeineigentums, und die Haus - projekte bewahren ihre Unabhängigkeit bei dessen Nutz ung.Gleichzeitig schafft er aber auch den ideellen Zusam men hangzwischen den verschiedenen Projekten, die somit als soli da -ri scher Verbund agieren können und nicht nur als einsameLeuchttürme im undurchsichtigen Nebel des ren di te -orientierten Immobilienmeers langsam verschwinden.

Das Mietshäuser Syndikat ist weder auf staatliche Hilfennoch auf Wohltätigkeit angewiesen. Es ist selbstorganisiert,eigenständig und solidarisch finanziert. Die Projekte im Syndikat sind vielfältig: Es gibt Häuser mit einzelnen Wohn ungen und Haus-WGs, Kleinstprojekte mitsechs und Miets häuser mit über 280 Menschen,Projekte ohne und mit gewerblicher Nutzung. Ver-mehrt organisieren Mieter_innen den Kauf ihrerHäuser, um der Spekulation mit ihrem Wohnraumzuvor zu kommen.

Das Syndikat ist mehr als ein Zusammenschlusseinzelner Mietshäuser. Viele Menschen im Syndikatteilen ihre Erfahrung mit interessierten Gruppen

und beraten diese bei der Verwirklichung von neuenProjekten. Wie sich jüngst zeigte, kann sich das Syndikatauch erfolgreich in politische Ent schei dungs prozesse ein -mischen. Als die Bundesregierung 2014 nach der Pleitedes Windparkbetreibers Prokon den grauen Kapitalmarktdurch ein neues Gesetz regulieren wollte (das sogenannte„Kleinanlegerschutzgesetz“), hätte diese Initiative nichtnur neuen Hausprojekten, sondern auch vielen anderensozialen Projekten eine solidarische Finanzierung un mög -lich gemacht. Diese vielleicht gut gemeinte Regulierung –schlecht umgesetzt und mit verheerenden Auswirkungen– konnte verhindert werden. Im Syndikat entstand eineInitiative, die es mit anderen solidarisch wirtschaftendenVerbänden schaffte, wichtige Ausnahmeregelungen fürsoziale Projekte in dem Gesetz zu verankern. Diese erfolg - reiche Auseinandersetzung zeigt, wie effektiv ein soli da -ri scher Verbund sein kann.

Nun, da wir diese Klippe erfolgreich umschifft haben, könnenwir uns wieder auf jedes neue Hausprojekt freuen, das beiuns festmacht. Wie das Mietshäuser Syndikat im Detailfunktioniert und wer schon mit uns segelt, das erfahrt ihr

in dieser Broschüre.Viel Spaß beimLesen. Alle Fragen,die danach nochoffen sein sollten,beantworten wirnatürlich gerne.

Die Redaktion

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inHalt

1. der ProjekteverbundDas Projekte-Sammelsurium – Häuser kollektiv aneignen – Die Kapital -frage – Der Blick über den Gartenzaun – Den Ausgleich organisieren

3. FinanzierungDie leidige Geldfrage – Die Eigen -kapitalfalle – Direktkredite alssolidarische Finanzspritze – Risiken& Nebenwirkungen

Seite 8

Editorial 1

Erster teildas Mietshäuser Syndikat 4

1. Der Projekteverbund

2. Die Verbundbausteine

3. Finanzierung

4. Solidartransfer

5. Ein Projekt scheitert

6. Das Syndikat in Betrieb

7. Perspektiven

das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte

2. die VerbundbausteineDie Grundstruktur – Keine Privatisierung – Stimm-recht gegen Hausverkauf – Selbstorganisation – Die Haus-GmbH als Grundmodul – Das Syndikatals Verbindungselement – Ausstieg und feindlicheÜbernahme – Zusammenfassung des Syndikats -modells – Keine Genossenschaft

Seite 4

Seite 6

4. SolidartransferSolidartransfer, eine Dauer bau -stelle – Solidarbeitrag – WeitereFormen des Solidartransfers

Seite 10

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6. das Syndikat in BetriebMietshäuser Syndikat Verein – MietshäuserSyndikat GmbH – Projektberatung – RegionaleBeratung und Regionale Koordinationen –Arbeits gruppen – Politische Unterstützung –Politische Auseinandersetzung

Seite 127. PerspektivenRegionalisierung – Wachstum und Grenzen – Wem gehört die Stadt? – Unterstützen Sie uns!

Seite 13

Zweiter teil

8. internationale Projekte 16

9. die Hausprojekte 18

10. Projektinitiativen 74

11. Projektdaten im Überblick 78

12. Standortkarte 81

5. Ein Projekt scheitertInsolvenz Eilhardshof – Das Solidaritätskomitee –Risiken für Direktkreditgeber_innen

Seite 11

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das Mietshäuser Syndikat

1. dEr ProJEktEVErBund

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das Projekte-SammelsuriumÜber 100 Hausprojekte und gut 20 Projektinitiativen bildeneinen festen Verbund. Das Bindeglied, das diesen Verbundherstellt, heißt Mietshäuser Syndikat. Jedes dieser bestehen -den Hausprojekte ist autonom, d. h. rechtlich selbstständigmit einem eigenen Unternehmen, das die Immobilie besitzt. Jedes hat die Rechtsform der GmbH, der „Gesellschaft mitbeschränkter Haftung“.

Und es werden mehr. Das Mietshäuser Syndikat ist generelloffen für neue, selbstorganisierte Hausprojekte; so auch fürdie vorher genannten Projektinitiativen, die sich „ihr Haus“erst noch aneignen wollen. Die Folge ist, dass der Verbundfröhlich weiter wächst.

Wie funktioniert das Mietshäuser Syndikat? Was ist derZweck? Kritisch gefragt: Was ist daran sinnvoll, eine festeVerbindung zwischen einer großen und wachsenden Zahl vonautonomen Hausprojekten herzustellen? Zwischen Projekten,die zum Teil Hunderte von Kilometern auseinander liegen.Deren Bewohner_innen die Leute aus den anderen Häusernoft nicht kennen. Und deren Unterschiedlichkeiten geradezuins Auge springen, von der Größe und Lage über die Ent -stehungsgeschichte bis hin zur politischen und sozialenZielsetzung. Welche Idee hält diesen Gemischtwarenladenvon Projektidentitäten zusammen? Und nicht zuletzt stelltsich die Frage: Warum liegt der Eigentumstitel jedes Hausesausgerechnet in den Händen einer erzkapitalistischen Rechts -form wie der GmbH, und nicht bei einem einge tragenen Vereinoder einer Genossenschaft?

Häuser kollektiv aneignenTrotz der Unterschiedlichkeiten findet sich bei allen Hauspro-jekten eine vergleichbare Ausgangssituation:

• Hier nimmt eine Gruppe tatendurstiger Menschen leereHäuser ins Visier: Sie wollen endlich zusammen wohnen. Sie suchen ausreichenden und vor allem selbstbestimmtenWohnraum – häufig auch in Kombination mit öffentlichenRäumen für Veranstaltungen, für Gruppen, Projekte undBetriebe.

• Da fügen sich die langjährigen Bewohner_innen einesHauses nicht resigniert den Verkaufsplänen des Haus -besitzers, sondern entwickeln eine Vision: Die Übernahme„ihres Hauses“ in Selbstorganisation.

• Dort suchen die Besetzer_innen eines sogenannten Abriss-objektes nach einer Perspektive, trotz der Wechselbädervon Räumungsdrohungen und Verhandlungen.

Allen gemeinsam ist der kollektive Wunsch nach einem Haus,in dem es sich selbstbestimmt leben lässt, dem nicht irgend-wann die Zwangsräumung oder Abrissbirne winkt; mit be zahl -baren Räumen, die nicht durch Hausverkauf oder Um nutzunglatent bedroht sind. Dieser Wunsch steht am Anfang einesjeden Projekts.

Wie wir wissen, werden Mietshäuser, die eine dauerhaftekollektive Selbstbestimmung der Bewohner_innen über dieeigenen vier Wände vorsehen, auf dem normalen Immobilien -markt nicht angeboten. Also fasst die betreffende Gruppeirgendwann den kühnen Plan, einen Hausverein zu gründen, um das Objekt der Begierde einfach zu kaufen.

Hausprojekt Jahre späterin der anfangsphase als etabliertes Hausprojekt

Haussuche bzw. bedrohter Wohnraum Mieter_innen in gesicherten Räumen

schwierige Gründungs- bzw. Bauphase stabile Dauerbetriebsphase

braucht Beratung, öffentliche Unterstützung hat Know-how, freie Kapazitäten

höchster Kreditbedarf: Hauskauf, Ausbau ist teilweise entschuldet („abbezahlt“)

relativ hohe Mieten relativ niedrige Mieten

Defizite in den ersten Jahren Überschuss (Solidarbeitrag)

Schwung, Idealismus („Pioniergeneration“) Tendenz zu Stagnation und Sinnkrisen

ausgleich

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die kapitalfrageLeider geht der starke Wunsch der Projektinitiative nach einemselbstorganisierten Hausprojekt so gut wie immer einher miteiner äußerst schwachen Kapitalausstattung der Mitglieder. InAnbetracht der erforderlichen Mittel hat sie allenfallssymbolischen Charakter. Denn für den Erwerb der Immobiliemuss der Hausverein Hunderttausende von Euros leihen: MitKrediten von der Bank und/oder direkt von Men schen, diedas Projekt unterstützenswert finden und dort ihre Ersparnis-se parken („Direktkredite“; darauf wird noch einge gangen).Das ist keine einfache Aufgabe.

Denn Kredite kosten laufend Geld, nämlich Zinsen und Til gung.Sie betragen oft mehr als 3/4 der Mietzahlungen. Soll dieMiethöhe sozial noch erträglich sein, ist der Spielraum äußerstknapp und das Projekt nur bei sehr niedrigen Kredit zinsenfinanzierbar.

Die Anfangsphase, in der die Zinskosten am höchsten sind,gleicht bei jedem Hausprojekt einem ökonomischen Draht -seilakt. Dazu gesellen sich erlebnispädagogische Streifzügeder Gruppe in die fremde Welt der Kaufverhandlungen undder politischen Durchsetzung, der Rechtsformsuche und derKreditwerbung, der Gruppenfindungsdynamik und nicht zu -letzt der Bauaktivitäten. Auf dem Weg zum eigenen Hausmuss jede Projektinitiative einen wahren Hindernis parcoursdurchlaufen. Das könnte einfacher sein.

der Blick über den GartenzaunRichten wir den Blick über die Grundstücksgrenze deseinzelnen Hausprojekts und beziehen wir andere Haus-projekte in die Überlegungen mit ein. Es ist zwarrichtig, dass alle Projekte in ihrer Anfangsphase ineiner ähnlich schwierigen Situation sind. Aber Jahrespäter sieht die Lage in der Regel anders aus.

Da bei einer größeren Anzahl von Projekten nicht allegleichzeitig in der schwierigen Anfangsphase sind,drängt die Gegenüberstellung die Überlegung auf,einen Ausgleich zwischen den unterschied lichenSituationen verschiedener Hausprojekte zu schaffen:

den ausgleich organisieren• Etablierte Altprojekte sollen neue Projektinitiativen bera -

ten und ihr Know-how zur Verfügung stellen: Man mussdas Rad nicht jedes Mal neu erfinden. Und sie können inpolitischen Auseinandersetzungen bei umkämpften Immo -bi lien öffentliche Unterstützung leisten.

• Vor allem: Die Altprojekte sollen Überschüsse zu Gunstenneuer Projektinitiativen transferieren, statt ihre wirt -schaft lichen Spielräume durch regelmäßiges Aufpeppendes Wohnstandards und/oder Mietsenkungen für sich zuverbrauchen. Denn durch die allmähliche Tilgung der Kre -dite ist die Zinslast bei Altprojekten erheblich niedrigerund sinkt von Jahr zu Jahr immer stärker.

• Umgekehrt kann der Kontakt mit Projektinitiativen undihrer Dynamik, die indirekte Teilhabe an aktuellen politi -schen Auseinandersetzungen um ein neues Hausprojektwieder Bewegung in das stehende Gewässer mancherAltprojekte bringen.

Ein solcher Ausgleich zwischen autonomen Hausprojektengeht aber nicht von selbst über die Bühne, sondern will orga -nisiert sein: Es muss vor allem eine dauerhafte Ver knüpf ungzwischen den Projekten hergestellt werden, die den Transferder Ressourcen und die dafür erforderliche Kommu nikationmöglich macht. Die Organisation eines solchen Solidar zusam -menhangs ist die Idee des Mietshäuser Syndikats. Sie wurdeerstmalig 1989 beim Freiburger Grether Projekt formuliert.Das Vereinsstatut des Syndikats von 1992 be nennt als Ziel, „dieEntstehung neuer selbstorganisierter Hausprojekte zu unter -stützen und politisch durchzusetzen: Menschenwür diger Wohn-raum, das Dach überm Kopf, für alle.“

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kapitalkosten(Zins und tilgung)

Solidarbeitrag

Bewirtschaftungskosten (instandhaltung und Verwaltung)

Jahre

Miete in %

Grafik stark vereinfacht

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auf. Der Eigentumstitel der Immobilie liegt nicht unmittelbarbeim Hausverein, sondern bei einer Gesellschaft mit be schränk - ter Haftung. Diese Haus-GmbH hat genau zwei Gesell schaf ter,zum einen den Hausverein, zum anderen das Miets häuserSyndikat als eine Art Kontroll- oder Wächterorgani sa tion: Inbestimmten Angelegenheiten wie Hausverkauf, Umwandlung inEigentumswohnungen oder ähnlichen Zugriffen auf dasImmobilienvermögen hat das Mietshäuser Syndikat Stimmrecht;und zwar genau eine Stimme. Die andere Stimme hat der Haus-verein. Das hat zur Folge, dass in diesen Grundlagenfragen eineVeränderung des Status quo nur mit Zustimmung beider Gesell-schafter beschlossen werden kann: Weder der Hausverein nochdas Mietshäuser Syndikat können überstimmt werden.

SelbstorganisationDamit aber das Selbstbestimmungsrecht der Mieter_innen nichtvon der „Kontrollorganisation“ ausgehebelt werden kann, istdas Stimmrecht des Mietshäuser Syndikats auf wenige Grund -lagenfragen beschränkt. Bei allen anderen Angelegenheiten hatgenerell der Hausverein alleiniges Stimmrecht: Wer zieht ein?Wie werden Kredite besorgt? Wie wird umgebaut? Wie hoch istdie Miete? Diese Entscheidungen und die Umsetzung ist alleini -ge Sache derjenigen, die im Haus wohnen und arbeiten.

die Haus-GmbH als GrundmodulFür die beschriebene Form des Immobilienbesitzes, mit „Ge wal -tenteilung“ zwischen Hausverein und Mietshäuser Syndi kat,eignet sich pikanterweise die GmbH, eine Rechtsform aus derfremdartigen Welt der Kapitalgesellschaften, ganz hervor ra gend.Die Satzung der GmbH heißt „Gesellschaftsvertrag“, hier werdendie oben genannten Regelungen verbindlich verein bart. Auchder Zweck der Gesellschaft wird festgelegt, z. B.: „Erwerb derImmobilie Neuschwansteinstr. 20 zur sozial ge bun de nen Ver -

Viele Häuser – ein Fundament: die Grundstruktur Die 113 Projekte und 20 Projektinitiativen unterscheiden sichunter anderem in der Größe der Wohn- und Nutzflächen, derLage, der Finanzie rungssummen und der Anzahl derBewohner_innen. Und doch gibt es einige Gemeinsamkeiten,die alle Projekte miteinander verbinden. Sie alle sindselbstorganisiert, bei allen ist das Mietshäuser Syndikat ander Haus-GmbH betei ligt, damit ein Hausverkauf für alleZeiten ausge schlos sen ist, und alle haben sich verpflichtet,Beiträge zum ge mein samen Solidarfonds zu bezahlen.

keine Privatisierung Bei den langen Zeiträumen, die unserem Plan zu Grundeliegen, könnten negative Entwicklungen auftreten. Was ist,wenn Hausprojekte, die in die Jahre kommen und übernennenswerte ökonomische Spielräume verfügen, auf denSolidartransfer pfeifen und sich aus dem Verbund verab -schieden? Besonders fatal wäre, wenn kollektives Eigentumnach Jahren oder Jahrzehnten entgegen den besten Ab sich -ten und Festlegungen der Gründer_innengeneration gewinn -bringend verkauft und/oder privatisiert würde. Beispieledafür gibt es in der Geschichte selbstorganisierter Projektegenügend. Wie idealistisch und sozial die Satzungs bestim -mun gen eines Hausvereins oder einer Hausgenossenschaftauch formuliert sein mögen – mit einer entsprechenden Mehr -heit der Mitglieder könn(t)en Beschlüsse zur Privati sie rungbzw. zum Hausverkauf gefasst und, falls erforderlich, die Sat-zung geändert werden.

Stimmrecht gegen Hausverkauf Um solchen Entwicklungen einen Riegel vorzuschieben, weisenalle Hausprojekte des Mietshäuser Syndikats eine Besonderheit

das Mietshäuser Syndikat

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2. diE VErBundBauStEinE

Gesellschafter Gesellschafterin

• Selbstverwaltung• Geschäftsführung• Vetorecht bei Hausverkauf, Satzungs -

änderun gen und Ergebnisverwendung

• Vetorecht bei Hausverkauf,Satzungs änderun gen und Ergebnisverwendung

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mie tung und Verwaltung in Selbstorganisation“. Logischerweisege hö ren Satzungsänderungen zu den Grund lagenfragen, dienur von beiden Gesellschaftern ge mein sam beschlossen werdenkönnen. Dieses Modell der Haus -GmbH ist allen Syndikats pro -jek ten gemeinsam. Es beruht auf einem Vorschlag von MatthiasNeuling (Auf fremden Pfaden. Ein Leitfaden der Rechtsformenfür selbstverwaltete Betriebe und Projekte, Berlin 1985).

das Syndikat als VerbindungselementDie einzelnen Haus-GmbHs der Projekte bilden quasi die Grund-module, aus denen sich unser Solidarverbund fast von selbstergibt: Da das Syndikat in seiner Rolle als „Kontroll orga ni -sation“ Gesellschafter in jeder Haus-GmbH ist, ist es gleich -zeitig das Bindeglied, das die Haus-GmbHs ver knüpft. Undzwar fest und dauerhaft, denn eine GmbH ist von keinemGesellschafter einseitig auflösbar.

ausstieg und feindliche ÜbernahmeDer Hausverein könnte zwar seine Gesellschaftsbeteiligungkündigen und aussteigen. Aber dann bleibt das Syndikat nachwie vor Gesellschafter und die Haus-GmbH samt Immobilien -vermögen im Solidarverbund mit den anderen Projekten. Einefinanzielle Gefährdung des Projekts oder persönliche Bereiche -rung der Vereinsmitglieder durch „Ausbezahlung“ des Haus -vereins besteht nicht. Denn im Gesellschaftsvertrag wirdverein bart, dass bei Ausstieg kein Anspruch der Gesellschafterauf Anteile an der Wertsteigerung besteht, die die Immobiliedurch den Markt erfährt; sogar die Rückzahlung des einbezahl -ten Anteils am Stammkapital der Haus-GmbH kann ausge -schlos sen werden. Der wirtschaftliche Anreiz zum Ausstieg ist

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Hausverein Haus-GmbH

leben auf dem land GmbH

Hausverein Vier Häuser Projekt

Vier Häuser Projekt GmbH,tübingen

Einzelpersonen

Hausvereine

Gesell-schafter

Gesel

lscha

fterin

damit für den Hausverein wie für das Syndikat praktisch gleichNull. Ausgeschlossen ist im Gesellschafts vertrag auch die„feindliche Übernahme“, d. h. der Verkauf eines GmbH-Anteilsgegen den Willen des anderen Gesellschafters.

Zusammenfassung des SyndikatsmodellsIm Ergebnis entsteht durch die beschriebene Beteiligung des Syndikats an den Haus-GmbHs ein Ver bund selbstorgani -sier ter Hausprojekte, die sich der Idee des Solidartransfersvon Altprojekt zu Neuprojekt verpflichtet haben. Die gene -relle Autonomie der Projekte wird durch ein Vetorecht desMiets häuser Syndikats gegen Zugriffe auf das Immobilienver-mögen eingeschränkt, um eine mögliche Re privatisierungund erneute Vermarktung der Häuser zu bloc kieren. DasMietshäuser Syndikat als Bindeglied bildet das stabileorganisatorische Rückgrat des Verbundes, in dem sich einvielfältiges Geflecht von Beziehungen, auch direkt zwischenden Projekten, entwickelt und Kommunikation und Solidar -transfer ermöglicht werden.

keine GenossenschaftDie Hausprojekte im Mietshäuser Syndikat sind von der Ideeher genossenschaftliche Projekte. Trotzdem wurde beimAustüfteln des Organisationsmodells Anfang der 90er Jahrenicht die deutsche Rechtsform der eingetragenen Genossen -schaft (eG) gewählt. Dafür gibt es viele Gründe: Einzel ge nos -senschaften lassen sich nicht miteinander verknüpfen wieGmbHs im Syndikatsmodell; eine Dachgenossenschaft hin -gegen, der alle Häuser gehören, ließe den einzelnen Haus -projekten zu wenig eigenen Spielraum. Außerdem ist dieRechtsform eG mit komplizierterer Gründung und Kontrolledurch den Genossenschaftsverband schwerer zu handhaben.Umso mehr freuten wird uns, als 2012 das Syndikat mit demKlaus-Novy-Preis für Innovationen beim genossenschaft li -chen Bauen und Wohnen ausgezeichnet wurde. Diesen Preisvergibt die Spar- und Bauverein eG in Solingen (zweitgrößteWohnungsgenossenschaft in NRW) alle fünf Jahre.

Mitglieder

Gruppen

einziger Gesell-schafter

Hausverein Vielseithof

Hausverein ProWo ProWo Gießen GmbH

Hausverein 2n40 W42 GmbH dresdenMiEtSHÄuSEr

SYndikatGmbH

MiEtSHÄuSErSYndikat

Verein

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die leidige GeldfrageHäuser und Grundstücke sind – besonders inBallungs gebieten – sehr teuer. Ein Miets -haus projekt braucht zu Beginn also sehr vielGeld – im All ge mei nen deutlich mehr, alsdiejenigen, die das Projekt planen und um -setzen wollen, selbst in der Tasche haben.

„Geld, das gibt es bei allen guten Banken undSpar kassen“ – warum sich nicht leihen, wasman selbst nicht hat? Immobilienfinanzierungist bei den meisten Banken gern gesehen, daeinerseits eine Grund buch ab sicherung des Bank -kredits im schlimmsten Fall einen Zugriff auf dieImmobilie erlaubt und Mieteinnahmen andererseits einerecht stabile Einnahmequelle darstellen; das Risiko für dieBanken bleibt also recht überschaubar.

die EigenkapitalfalleDoch zum einen sind Bankkredite teuer – auch die aktuelleNiedrigzinsphase wird wieder zu Ende gehen. Zu teuer jeden -falls für die sozialen Ziele, die solche Projekte vor Augenhaben: Bezahlbare Mieten für Menschen, die darauf an ge wie sensind. Zum anderen macht die Bank ihr Geld nur locker, wenndie zukünftigen Hausbesitzer_innen einen großen BatzenEigenkapital nachweisen können, meist etwa ein Drittel dergesamten Kauf- und Investitionskosten. Genau das könnenaber Menschen nicht leisten, die auf sozial ver träg licheMieten angewiesen sind, und auch das mit 25.000 Euro eherbescheidene Stammkapital der Haus-GmbHs ist hier nur dersprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.

direktkredite als solidarische FinanzspritzeDa aber auch Banken ihr Geld zum Großteil nur geliehenhaben, kam schon früh die Idee auf, den Weg zwischen deneigentlichen Geldgeber_innen – Menschen wie Du und ich –und den Hausprojekten als Kreditnehmer abzukürzen: Getreudem Motto „lieber 1000 Freund_innen im Rücken als eineBank im Nacken“ leihen sympathisierende Privatpersonenoder Gruppen den Haus-GmbHs direkt Geld, ohne den Umweg

das Mietshäuser Syndikat

3. FinanZiErunG

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über eine Bank, und wissen damit auch, wofür es eingesetztwird. Diese Art der solidarischen Finanzierung nennt sichdaher auch Direktkredit. Das spart nicht nur Kapitalkostenund hält die Mieten auf einem erträglichen Niveau – eine Bankwill schließlich nicht nur ihre Kosten, sondern auch ihreGewinnspanne bezahlt haben – sondern schließt auch dieFinanzierungslücke, da dieses direkt geliehene Geld von eini genBanken als Eigenkapitalersatz akzeptiert wird. Außer dem er -möglicht es auch Menschen außerhalb des Syndikats, die dieIdee gut finden, Hausprojekte solidarisch zu unter stützen:Viele, die es sich leisten können, verlangen nur niedrige Zinsenoder verzichten sogar ganz auf eine Rendite. Die Rück zah lungerfolgt nicht nur durch die Einnahmen aus der Miete, sondernmeistens ebenfalls durch das Annehmen neuer Direktkredite.Durch diese Art der Umschuldung können die Tilgungskostenund damit auch die Miete niedrig ge hal ten werden.

Der Verbindlichkeitenspiegel zeigt die Zusammensetzung derFinanzierungsmittel bei den Hausprojekten an.

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risiken & nebenwirkungenAllerdings sind Direktkredite nicht risikofrei. Hausprojektesind keine Banken und können auch keine entsprechendenSicherheiten bieten; auch wenn sich die Syndikatsidee bisherals Erfolgsmodell erwiesen hat, kann ein Scheitern nie aus -geschlossen werden (siehe auch „Ein Projekt scheitert“). Wer sich dafür interessiert, ein Hausprojekt seiner/ihrer Wahldurch einen solidarischen Direktkredit zu unterstützen, solltesich daher nicht nur über die Mög lich keiten informieren, diediese Finanzierungsform für Hausprojekte und Direktkredit -geber_innen bietet, sondern ebenso über die damit verbunde -nen Risiken und gesetzlichen Rahmen bedingun gen. So wichtigder Beitrag von Direkt kredit geber_in nen für das Gelingeneines Hausprojekts ist: Ob ein Direkt kredit für den oder dieEinzelne_n tatsächlich eine geeignete Anlage form darstelltoder auch nicht, lässt sich am besten in einem ausführlichenpersönlichen Gespräch klären.

Durch die zunehmende Reglementierung von Finanzierungs -formen jenseits des Bankensektors wird auch die Unter stüt - zung von Mietshausprojekten und anderen Initiativen dersolidarischen Ökonomie zusehends zum Politikum. „Bürger -schaftliches Engagement“ wird von Politiker_innenseite zwarregelmäßig lautstark gefordert, doch wer sich finanziellengagiert – ins besondere auch entgegen den Interessen derrendite orientierten Immobilienwirtschaft – wird mit auftre -tenden Risiken alleine gelassen; eine gesellschaftliche odergar staatliche Absicherung ist nicht vorgesehen. SolidarischeUnterstützung bleibt in unserem Wirtschaftssystem leidernach wie vor „Wagnispotential“ – doch wer nicht wagt …

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das Mietshäuser Syndikat

4. SolidartranSFEr

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alle Projekte zahlen anfänglich 0,10 Euro/m2 /Monat ein.

• Öffentlichkeitsarbeit• Beratung für neue Projektinitiativen• teilweise Stammkapital• anschubfinanzierung

Solidartransfer: eine dauerbaustelleDer Solidartransfer ist vom Prinzip her klar und einfach:Bestehende Hausprojekte zahlen in einen gemeinsamen Topf,den Solidarfonds, aus dem neue Hausprojekte nicht nur inder Anlaufphase unterstützt werden. Die Umsetzung ist aller -dings komplizierter, zumal steuerliche Gesichtspunkte berück -sichtigt werden müssen. Deshalb ist der Solidartransfer eineorganisatorische Dauerbaustelle mit verschiedenen Elemen -ten, die nebeneinander bestehen.

SolidarbeitragVon 1992 bis 2002 haben die Mieter_innen der älterenSyndikats pro jekte Solidarbeiträge von monatlich 25 Cent je m2 Nutz fläche in den Solidarfonds eingezahlt. Seitherentrichten die Syn di kats projekte ihre Beiträge in einermodifizierten Form: Jedes Projekt, das den Hauskauferfolgreich hinter sich gebracht hat, beginnt mit einemBetrag von 10 Cent je m2 Nutzfläche im Monat, der jährlichum 0,5% der Vorjahreskaltmiete an steigt. Sofern die Miete80% der ortsüblichen Miete über steigt, kann die Steigerungdes Solidarbeitrags ausgesetzt werden.

Der Solidarfonds ist ein Sondervermögen, das vom Miets häuserSyndikat verwaltet wird.

Daraus wurden in den vergangenen Jahren Stammeinlagendes Syndikats an neuen Haus-GmbHs, Infrastrukturkostenund gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Zudemkonnten bei Finanzierungslücken teilweise Kredite gewährtwerden.

Weitere Formen des SolidartransfersNeben dem Solidarbeitrag gibt es eine Reihe weiterer Formendes Solidartransfers zwischen den Hausprojekten. Bei spiels -weise erhöhen etablierte Altprojekte ihr Kreditvolumen odergründen Leih- und Schenkgemeinschaften, um Finan zie rungs -lücken beim Hauskauf eines neuen Projektes zu schließen.Aber auch Projektinitiativen stellen ihre gesammelten Kreditebis zum Hauskauf bereits bestehenden Projekten als Zwi schen -finanzierung zur Verfügung.

Teilweise werden von Altprojekten auch einzelne Arbeiten, z. B. die Annahme und Verwaltung von Direktkrediten, oderbesser noch, ganze Projektpartnerschaften übernommen.Unbezahlbar und elementar ist der Know-how-Transfer vonAltprojekt zu Neuprojekt.

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das Mietshäuser Syndikat

Das Scheitern eines Projekts ist kein Eventual-Szenario:

insolvenz EilhardshofIm Jahr 2010 ist ein Projekt im Mietshäuser Syndikat ge -scheitert: Die Eilhardshof GmbH aus Neustadt an der Wein-straße musste im Juli desselben Jahres Insolvenz anmelden.Eklatant steigende Baukosten, die für dieses Projekt abseh-bar wurden, konnten trotz zweijähriger Bemühungen umNachfinanzierung bei Banken und im gesamten Umfeld desProjekts nicht aufgefangen werden. Die Konkursmasseerbrachte nicht einmal die den Direkt krediten vorrangigenBankdarlehen in voller Höhe; die Direktkreditgeber_innengingen leer aus.

das SolidaritätskomiteeZur Unterstützung der geschädigten Direktkredit geber_in nender Eilhardshof GmbH wurde im April 2011 aus dem Umfelddes Mietshäuser Syndikats der Verein Solidaritätskomitee ge -gründet, mit dem Ziel, für die geschädigten Kredit gebe r_in - nen der Eilhardshof GmbH Spenden zu sammeln. Es konntenvon der Kreditsumme von insgesamt 400.000 Euro anteiligder Höhe der einzelnen Direktkredite bisher rund 115.000Euro an die Kreditgeber_innen ausbezahlt werden.

risiken für direktkreditgeber_innenDie Gründung des Solidaritätskomitees geht auf eine Ini tia -tive von Einzelpersonen zurück und bezieht sich aus schließ -lich auf das Scheitern des Eilhardshofes. Sicherlich bemühensich alle Akteure und Projekte im Mietshäuser Syndikat, eineweitere Projekt-Insolvenz zu vermeiden. Eine Garantie gibt esallerdings leider nicht. Ebenso gibt es keine Garantie dafür,dass ein weiterer Fonds zur Entschädigung von Direktkredit -geber_innen gegründet würde.

Das Mietshäuser Syndikat möchte an dieser Stelle alle Kredit-geber_innen ausdrücklich darauf hinweisen: Für die an ge nom - menen Kredite haftet ausschließlich das jeweilige Pro jekt; dieSicherheit für die Rückzahlung der Kredite kann das Miets -häuser Syndikat nicht übernehmen. Kreditgeber_innen selbstjedoch können das Risiko minimieren, indem sie ihren Kredit,je nach Kredithöhe, auf zwei, drei oder mehrere Pro jekte ver-teilen.

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5. Ein ProJEkt ScHEitErt

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das Mietshäuser Syndikat

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Mietshäuser Syndikat VereinÜber die Beteiligung des Syndikats an der Gründungeiner Haus-GmbH entscheidet grundsätzlich dieMitgliederversammlung des Vereins Mietshäuser Syndikat. Die neuen Initiativen stellen dort ihreProjekt idee vor. Voraus setzungen für einen Beteili -gungs beschluss sind Selbstorganisation, Aus schlussder Wieder vermarktung durch Vetorecht des Syn di -kats und Beteiligung am Solidartransfer durchZahlung des Solidarbei trags, und Weitergabe von Know-how u. Ä. Der Rauswurf von Alt mieter_innen sowie die Verknüpf -ung des Einzugs an finan ziel le Bedingungen stellen hingegenAusschlussgründe für eine Beteiligung dar. Die Vielfalt derWohn- und Lebens ent würfe in den unterschiedlichen Projek tenist eine der Stärken des Syndikatsverbundes. Das heißt abernicht, dass es keine Grenzen gibt; über jeden Beteiligungs be -schluss wird im Ein zel fall entschieden. Völlig abgelehnt sindFälle wie das „selbst organisierte“ Projekt einer kommerziellenBauträger firma, das anti-emanzipatorische Projekt einerPsycho-Sekte oder, noch krasser, das einer Neonazi-Kamerad -schaft.

Die Mitgliederversammlungen finden je nach Bedarf etwadrei- bis viermal im Jahr an unterschiedlichen Orten statt.Die MV wird immer auf ein Wochenende gelegt und bietetauch Raum für Austausch, Beratung, Arbeitsgruppen, Work -shops, gegenseitige Hilfen und nicht zuletzt auch Gelegenheitzum Kennen lernen von Menschen aus anderen Projekten oderEinzel mit gliedern.

Mietshäuser Syndikat GmbHDie Mitgliederversammlung fungiert auch als alleinigesEntscheidungs- und Kontrollorgan der Mietshäuser SyndikatGmbH und erteilt Weisungen an deren Geschäftsführung. DieMietshäuser Syndikat GmbH dient aus rechtlichen Gründenals ökonomischer Arm und Firma des ideellen Vereins, demsie zu 100% gehört. Sie hält formell die Beteiligungen anden Haus-GmbHs und unterhält als Koordinationsstellen dieSyndikatsbüros.

ProjektberatungDie Beratung und Begleitung einer Hausinitiative erfolgtgrundsätzlich kostenlos und wird ehrenamtlich von enga - gierten Aktivist_innen erledigt.

Klassisches Beispiel: Die Mieter_innen eines Hauses wollenihrem Hausbesitzer die Bürde des Eigentums abnehmen undkontaktieren das Syndikat. In gemeinsamen Treffen mit denMieter_innen werden Machbarkeit und Finanzierungsmöglich-keiten geklärt, Projektkonzept und Baupläne durch ge sprochen,Feinheiten des Organisationsmodells erklärt, Fragen zur lau fen -den Haus- und Finanzverwaltung beantwortet und beimGmbH- und Kaufvertrag mitgewirkt. Eine intensive Beratung,der Transfer von Know-how und die Vorstellung und Diskus sionder Projektidee auf einer Mitgliederversammlung sollen schonim Vorfeld verhindern, dass ein Projekt scheitert. Aber: DieArbeit wird der Initiative nicht abgenommen, auch nicht dieVerantwortung und die Entscheidungen. Das Syndikat hilftnicht bei Gruppenfindungsprozessen oder bei der Wohnraum-und Immobilienvermittlung.

Die Projektgründungsphase ist häufig ein jahrelanger Pro zess,der durchaus scheitern kann: So musste die Gruppe um denEilhardshof in Neustadt an der Weinstraße 2010 Insolvenzanmelden (siehe auch Kap. „Ein Projekt scheitert“). Nebenfinanziellen Engpässen können auch personelle Un -stimmigkeiten zu einer großen Belastung für eine Projekt -gruppe werden. In vielen Projekten wird die Gruppenstrukturin der Bauphase geprägt. Sie verfestigt sich oftmals unterdem Primat von Sachzwängen und fern gedachter Grundsätze.

6. daS SYndikat in BEtriEB

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Aufkommende Konflikte werden in der Folge als Bedrohungempfunden statt als Normalfall, mit dem es konstruktivumzugehen gilt. Solidarisches, hierarchiefreies, vorurteils -freies, respektvolles Verhalten unterliegt einem mühsamenLernprozess. Hierbei können sich Projekte auch schon in derGründungsphase gegenseitig unterstützen. Und natürlich istauch das Syndikat selbst nicht vor Fehlentwicklungen gefeit;was für die einzelnen Projekte gilt, gilt auch für den ganzenVerbund.

Beratungsarbeit ist der umfangreichste Teil der Syndikats -arbeit. Der Beratungsaufwand für ein Projekt ist extremunterschiedlich, je nach Projektsituation und personellenRessourcen sowohl bei der Initiativgruppe als auch beimSyndikat. Mittlerweile finden vor jeder Mitglieder versam m lungTreffen der Berater_innen und Aktiven statt, um sich aus zu -tauschen und aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

regionale Beratung und regionalekoordinationenBeratung und andere Aufgaben werden mit zunehmender Re gio -nalisierung immer häufiger von Menschen aus den Pro jektenvor Ort und den Regionalen Koordinationen übernommen, diegleichzeitig auch als Anlaufstellen für Syndikatsinteressiertedienen. Anfragen aus Regionen ohne Regionale Koordinationkönnen auch an ein Hausprojekt in der Nähe gestellt werden;mehr Infos finden sich auch auf unserer Webseite.

Sachsen, Sachsen-anhalt und thüringenregionale Beratung leipzig Kontakt: [email protected]

regionale Beratung dresdenKontakt: [email protected]

regionale Beratung ErfurtKontakt: [email protected]

Berlin und Brandenburgregional aG Berlin/Brandenburghttp://syndikat.blogsport.euKontakt: [email protected]

niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburgregionale koordination nordKontakt: [email protected]

Mittelhessen, region Marburg, GießenKontakt: [email protected]

Baden-Württemberg, region tübingen, Stuttgartregionale koordination tübingenwww.syndikat-tuebingen.deKontakt: [email protected]

Baden-Württemberg, Südbaden, region Freiburgregionale koordination Freiburgwww.syndikat.org/freiburg-regio.htm Kontakt: [email protected]

Bayernregionale Beratung BayernKontakt: [email protected]

arbeitsgruppenNeben Beratung oder der Teilnahme an einer RegionalenKoor dination gibt es weitere Möglichkeiten, aktiv beimSyndikat mitzumachen, z. B. in einer der verschiedenenArbeitsgruppen. Es gibt einige Arbeitsgruppen, die schonseit mehreren Jahren existieren, etwa zu den Themen inter -nationale Kontakte, Konflikte & Soziales und Struktur desSyndikats, aber auch neu gegründete wie zur Flüchtlings -situation und zu Genderthemen, oder auch solche, die eherverwaltungstechnischer Natur sind wie die Besprechung derBilanzen und der Solidarzahlungen. Die Struktur der Arbeits -gruppen im Syndikat ist dynamisch und ändert sich regel -mäßig; gut möglich, dass in der nächsten Broschüre an dieserStelle eine ganz andere Liste steht.

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Politische unterstützungDass sich eine Projektinitiative ein leeres Haus auf Grundeiner Kleinanzeige kauft, soll schon vorgekommen sein, istaber die seltene Ausnahme. Die Regel sind meist langwierigeAuseinandersetzungen mit Privateigentümer_innen. Diesehaben oft exorbitante Preisvorstellungen für ihren Reihen -hauspalast oder können schwer ertragen, dass „ihr Haus“ indie Hände eines Kollektivunternehmens der Mieter_innengerät. Auch einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, diean Stelle von preiswerten Kommunalwohnungen Eigentums -wohnungen bauen und verkaufen will, um Haushaltslöcher zufüllen, ist schwierig beizukommen. Eine besonders kniffligeAufgabe steht an, wenn für den Erhalt des Hauses erst nochein Bebauungsplanentwurf zu Fall gebracht werden muss.

Damit Projekte bei politischen Auseinandersetzungen undanderen schwierigen Situationen eine bessere Chance haben,unterstützt das Syndikat auch gerne offensiv: Den Konfliktöffentlich machen, Verbündete suchen, Aktionen überlegenusw. Bei komplizierten Verhandlungen mit Eigentümer_innenoder Behörden helfen Aktivist_innen des Syndikats mit ihrenErfahrungen aus anderen Projekten, um geeignete Strategiengemeinsam auszuklügeln. Durch die Öffentlichkeitsarbeitwerden das Projektkonzept und die Ideen des Syndikats vorOrt verbreitet, außerdem für die Unterstützung bestehenderund anderer neuer selbstorganisierter Mietshausprojektegeworben: durch Flugblätter, Pressearbeit, Veranstaltungenund Workshops und nicht zuletzt durch Broschüren wie diese.

Nicht in jedem Fall führen die gemeinsamen Anstrengungenvon Projektgruppe und Syndikat zum Erfolg, immer wieder gehtder eine oder andere Kampf gegen Profitinteressen und poli ti -sche Blockaden verloren, z. B. bei der Initiative „Rat haus -sterne“ für die ehemalige Polizeiwache in Berlin-Lichten berg.

Politische auseinandersetzungViele Menschen aus dem Syndikatsverbund engagieren sichstadtpolitisch auch in anderen Zusammenhängen. Der Bau -ver ein „Wem gehört die Stadt?“ (www.wemgehoertdiestadt.org)beispielsweise erarbeitet als wohnungspolitische Initiative inFreiburg anhand konkreter Projekte und Konflikte Alter na ti -ven zur üblichen Verdrängungsökonomie und versucht in denneuen Baugebieten gegen die Bauträger-Lobby Mietshauspro-jekte durchzusetzen, wie z. B. aktuell das 3HäuserProjekt.

Auch die Teilnahme an Veranstaltungen, Workshops und Kon-gressen, wie z. B. zur Solidarischen Ökonomie oder zur Stadt-entwicklung sind sehr erwünschte Aktivitäten unter demLabel des Mietshäuser Syndikats.

das Mietshäuser Syndikat

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6. daS SYndikat in BEtriEB

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das Mietshäuser Syndikat

regionalisierungNeben Freiburg entstanden neue Knotenpunkte in den Regio -nen Tübingen, Leipzig/Dresden, Hamburg, Berlin/Brandenburgund Frankfurt/Hessen heraus. Syndikatsbüros gibt es inzwi -schen außer in Freiburg auch in Leipzig und Tübingen. Aufregio na len Syn di kats treffen tauschen sich Projekte und neueInitia tiven aus. In (fast) allen Regionen gibt es Leute, dieBe ra tungs jobs übernehmen.

Bei der Syndikatsversammlung im September 2003 in Frank -furt wurde der ursprüngliche Plan, mittelfristig eigenständigeregionale Syndikate anzustreben, abgeändert: Der Gesamt -zusammenhang eines gemeinsamen Mietshäuser Syndikatswird nicht aufgegeben, sondern über die Regionen hinwegweiterentwickelt. Denn es ist erfrischend und anregend, dieNase aus dem Sumpf des eigenen Hausprojekts, des Kiezesund der Region hinauszustrecken. Durch die zunehmendeGröße des Syndikats und seiner Mitgliederversammlungen,die von manchen als eine Tendenz zur Anonymisierung em -pfunden wird, wächst aber gleichzeitig auch der Wunsch nachüberschaubareren Strukturen neben dem Gesamt ver bund, sodass der Ausbau von regionalen Strukturen zunehmend wiedermehr in den Vordergrund rückt.

Wachstum und GrenzenWie groß soll ein Syndikatsverbund werden? Gibt es Grenzen?100, 500, 1000 Projekte? Gibt es eine optimale Größe? Wirwissen es nicht, werden es aber herausfinden. Durch diedezentrale Organisation des Syndikats mit weitgehend auto -nomen Hausprojekten ist der Gefahr einer Machtballung beimBindeglied Mietshäuser Syndikat ein wirksamer Riegel vor ge -schoben, und regionale Strukturen können sich nach Bedarfund Interesse entwickeln. Alle freuen sich über jedes weitereMietshaus, das dem Immobilienmarkt entzogen wird, damitdie Wertsteigerungsspirale der Immobilienverkäufe abbricht,und die Mieter_innen den Weg in die Selbst orga ni sa tion wagen.Deshalb sind wir grundsätzlich für neue Haus projekte offenund begrüßen und unterstützen derlei Bestrebungen auch imAusland (siehe nächstes Kapitel).

Handlungsrichtschnur bleibt der universalistische Grundsatz„Menschenwürdiger Wohnraum, das Dach überm Kopf, füralle“, wie er schon immer im Statut des Mietshäuser Syndi katsverankert ist. Solange der Syndikatsverbund die Grundstücks-grenzen und die Selbstbezogenheit der einzelnen Haus pro jekteüberwindet, gibt es keinen wirklichen Grund, an Regional-oder Ländergrenzen Halt zu machen. Der Solidartransfer sollAusgleich schaffen zwischen Ressourcenmangel einerseits

und Ressourcenüberschuss andererseits, auch an verschie dens -ten Orten. Das ist ein Kontrastprogramm zum kapitalis ti schenInvestitionsverhalten, welches Kapital als Hebel benutzt, umüber Zinsen ein Vielfaches der investierten Gelder wiederherauszuholen.

Wem gehört die Stadt? Eigentlich dürfte es uns gar nicht geben, denn wir verstoßenschon vom Ansatz her gegen die Marktgesetze: Profitstreben,Kapitalverwertung und per sön licher Eigentumserwerb geltenals unverzichtbare Grundlage aller Wirtschaftsunternehmun gen.Aber uns gibt es – das Syndikat und die Projekte – und wirsind unter ihnen: Wir tummeln uns im Dickicht der Stadtunter Baulöwen und Immobilienhaien, unter Häuslebauernund Wohnungs eigen tümer_innen, unter Wohnungsbau gesell -schaften und Kapitalanlageunternehmen. Im Kampf gegenVerdrängung kon kur rieren wir mit ihnen um die eine oderandere Immobilie und spielen Monopoly im Maßstab 1:1. Wir basteln mit Eifer am wachsenden Projekteverbund desMietshäuser Syndikats. Mit neuen Projekten werden weitereImmo bilien dem Markt entzogen und können als Gemeingüter(„Commons“) dauer haft gesichert werden.

unterstützen Sie uns!Das Syndikat kann aber nur im selben Maße wachsen, wiesich auch Menschen finden, die bereit sind, die Syndikatsideezu unterstützen und einen Teil der verschiedenen Aufgabenzu übernehmen – denn mit der Größe des Syndikats wächstauch die anfallende Arbeit. Der Syndikatsverbund lebt vomMitmachen.

Am besten geht das im Rahmen einer Mitgliedschaft imMietshäuser Syndikats Verein – egal, ob sich jemand aktiveinbringen will oder lieber „nur“ als stimmberechtigtes Mit -glied an den Versammlungen teilnimmt und die Entwick lun -gen im Syndikat aufmerksam beobachtet. Interesse? Dannwenden Sie sich an unser Büro, entweder per Email([email protected]), telefonisch (0761/281892, AB) oderauf dem Postweg (Mietshäuser Syndikat, Adlerstraße 12,79098 Freiburg)!

7. PErSPEktiVEn

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Die Pieter Nieuwlandstraat 93 – 95 istSOWETOs Pilotprojekt als gemeinnützigeWohnungsbaugesellschaft. Mehr als 6Jahre dauerten die Verhandlungen mitdem Bezirk Ost-Amsterdam und verschie -de nen Banken, aber dann, im dritten Ver such, hat SOWETO es im November2014 endlich geschafft ein Gebäude an zu -kau fen, um eine Wohn- und Arbeits ge -mein schaft mit sozialem Zentrum zuverwirk lichen. Ausschlaggebend für dieSiche rung der Finanzierung war, nachfrus trie renden Verhandlungen mit nieder -ländischen Banken, dass sich das Miets -

häu ser Syndi kat erfolgreich für uns beider GLS Bank ein gesetzt hat. Die Pieter Nieuwlandstraat 93 – 95 ist einSchulgebäude aus dem späten neun zehn -ten Jahrhundert, dessen Fassade unterDenkmalschutz steht. Es ist eines derwenigen Gebäude, die nach der Stadt er -neu erung der achtziger Jahre in diesemBezirk noch von der ursprünglichen Be bau -ung übrig geblieben sind. Das Gebäude hat drei Etagen, wovon dieoberen beiden einer 11-köpfigen WG alsWohnraum dienen. Eine große Gemein -schaftsküche mit Wohnraum betont dieIdee, dass hier freundschaftlich zusam mengewohnt wird und bietet der politisch undsozial engagierten Gruppe Raum, umsich zu organiseren und Aktivitäten zuplanen. Die Wohngemeinschaft ist auch maß geb -lich am Betreiben des sozial-politisch-

kulturellen Zentrums „NieuwLand“ imErdgeschoss beteiligt. Leider haben wirnoch immer Probleme, von der Gemeindedie erforderlichen Genehmigungen zubekommen um öffentliche Veranstal tun -gen durchführen zu dürfen. Deswegenfinden im Moment nur „interne“ Ver an -stal tungen statt und finanziert sich dasZentrum hauptsächlich über Spenden undSoli-Veranstaltungen. Im Erdgeschoss sind neben „NieuwLand“auch sieben Arbeitsräume auf etwa 400 m2

untergebracht, wie z. B. eine Kung-Fu-Schule für Kinder und Jugendliche, eineOrganisation zur Unterstützung von Flücht -lingen (Here to support) und eine DIYFahrradwerkstatt. Das ganze Projekt wird ermöglicht durchdie unermüdliche Arbeit von vielen Frei -willigen, die selbst umbauen, reno vie ren,verwalten, administrieren, verhandelnund organisieren. Viele eigene Arbeits -bei träge und Selbstorganisation der Be -woh ner und Nutzer sind ein Grund prinzipvon SOWETO, um Mieten so er schwing -lich wie möglich zu halten.

Mehr Informationen gibt es auf derWebseite der Pieter Nieuwlandstraat:nieuwland.cc und der WohnungsbaugesellschaftSOWETO: soweto.nl

Das Mietshäuser Syndikat bekam und bekommt immer mehrAnfragen aus dem Ausland von Gruppen, die etwas Vergleich-bares aufbauen möchten. Es gilt natürlich: andere Länder,andere Rechtssysteme, so dass das Syndikatsmodell nichteins zu eins übertragen werden kann. Jede Gruppe aus einemanderen Land, die ein syndikatsähnliches Modell gründenwill, steht vor den gleichen Aufgaben wie die kleine Gruppeaus Freiburg Anfang der 1990er Jahre: Wie trotzt man einemauf Profitmaximierung ausgerichteten Wirtschaftssystem ein

das Mietshäuser Syndikat

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Modell ab, das für unsere Vorstellungen vom guten lebenfür alle funktioniert – bei dem Aufwand und Nutzen in einemvernünftigen Verhältnis stehen? Während mancherorts nochdaran gearbeitet wird, wurden in Frankreich, Österreich undden Niederlanden ebensolche Modelle bereits erfolgreichgegründet. Sie versuchen auf ihre Weise, Häuser dem Immo -bi lienmarkt für immer zu entziehen und für Gruppen selbst -bestimmtes und sozialverträgliches Wohnen umsetzbar zumachen. Ein paar davon stellen sich hier exemplarisch vor.

8. intErnationalE ProJEktE

Pieter nieuwlandstraat93 – 95 / nieuwlandAmsterdam

Gründung: 2008Kauf: 2014Grundstück: 400 m2 Gebrauchsflächeplus 130 m2 Hinterhof/GartenWohnraum: 750 m2 für 11 MenschenGewerberaum: 400 m2

Gesamtkosten: 708.000 €Miete: 5.500 € / Monat für dasganze GebäudeSolidarbeitrag: Miete enthält Beitragfür zukünftige Soweto-Projekte

Besitzer ist Woningbouwvereniging SowetoPieter Nieuwlandstraat 93–951091XN [email protected], nieuwland.cc

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Willy*Fred in Linz (Ober -österreich) ist dasPionier projekt deshabiTAT, welches seitAnfang 2014 mit Herz-blut die Struk tu ren desdeutschen Miets häuser Syndikats in denösterreichischen Rechtsraum übertragenhat. Somit ist das Willy*Fred-Haus daserste seiner Art in Österreich und machtauch hier nun endlich solidarischesWohnen und Wirtschaf ten möglich. DieBenennung des Hauses soll ein Geden kenan die Widerstands gruppe Willy-Fred zuZeiten des Natio nal sozialismus und Austro - faschismus setzen, welche außer ordent -liche Courage und Netzwerkarbeit ge -leistet hat. Die Säulen der Solidaritätund Selbstorganisation will die Hauspro-jektgruppe durch dieses Gedenken in dieZukunft tragen.Im Haus selbst leben derzeit 24 Erwach -se ne und 6 Jugendliche, wobei rund dieHälfte der Bewohner*innen aus Alt mie - ter *innen besteht. Zusätzlich zu denWohn flächen werden großzügige Flächenvon gemeinnützige Vereinen genutzt.Derzeit engagieren sich hier: „daskollektiv.“ – kritische Bildungs-, Bera -tungs- und Kulturarbeit von und fürMigrantinnen; „fiftitu%“, Vernet zungs -

stelle für Frauen in Kunst und Kultur inOberösterreich und „vimö“, Verein inter -sexueller Menschen Öster reich. Weiter istnoch der Aufbau eines Kulturkollektivsund eines Info ladens in Planung.

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Im Gegensatz zur Hausbesetzerbewegungder 70er und 80er Jahre ist aus den Nie -der landen der grundlegende soziale Woh -nungs bau und Mieterschutz wohl wenigerbekannt. Noch immer ist jede Miet woh -nung für weniger als 700 Euro pro Monatauf unbestimmte Dauer gegen Räumungund Mieterhöhungen geschützt.In den letzten Jahren wurde jedoch einbewusster Abbau der Vorschriften be trie -ben und so der kommerzielle Markt sub -ven tioniert.Vieles aus der Blütezeit des Sozial woh -nungs baus ist noch übrig, so wie Wohn -projekte aus der Hausbesetzerzeit.Einiges ver schwin det jedoch mit der Zeitz. B. da durch, dass Abkommen auslaufenund der po li ti sche Wille zum Erhalt fehlt.Deswegen gibt es auch eine Gegen b e we -

gung, die versucht das Blatt zu wenden.So die Initiative Soweto, die 2015 einerstes Wohnprojekt gegründet hat. An de -re Hausprojekte haben sich danach unterdem Namen Vrijcoop zusammengetan,um in der Art des Mietshäuser Syndikatseinen ähnlichen Verbund zu entwickeln. Die Idee des Syndikats lässt sich auf dieNiederlande einfach übertragen; derjuris tische Aufbau orientiert sich, wie inDeutschland, an den Möglichkeiten derhiesigen Finanzgesetze.Es findet ein reger Austausch zwischenhier und dem Mietshäuser Syndikat stattdurch Besuche bei Mitglieder versamm -lun gen oder Syndikats-AG-Treffen inAmsterdam.Eine gegenseitige Mitgliedschaft zwischendem Syndikat und Vrijcoop ist absehbar!

Interessierte sind herzlich eingeladen,an diesem Austausch teilzunehmen undihn zu bereichern ([email protected]).

Willy*FredLinz

Gründung: 2015Kauf: 2015Grundstück: 1.651 m2

Wohnraum: 1.231 m2 für 30 MenschenGewerberaum: 420 m2

Gesamtkosten: 2.830.000 €Miete: 6,61 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2 an dashabiTAT

Willy-Fred GmbHGraben 3, A-4020 LinzTelefon: +43 732 / 28 70 [email protected]: habitat.servus.at/willy-fred

www.degroenegemeenschap.org

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Die Hausprojekte im Syndikatsverbundhaben alle entscheidenden Schritte, alsodie Gründung einer Haus-GmbH mit Syn-dikatsbeteiligung und den Kauf einesHauses und/oder eines Grundstücks be -reits hinter sich gebracht. Die Bandbreite

der Projekte ist bei einer Anzahl von überHundert, Tendenz steigend, natür lichgroß: Sie unterscheiden sich in Alter,Bewohner_innenschaft, Lage, Ziel setzung,Größe und Gebäudeart – manche steckennoch mitten in der Sanierung und Aufbau -

phase, andere können bereits neueInitiativen unterstützen. Einen Eindruckvon der Vielfalt innerhalb des Syndikats-verbunds gibt die folgende Vorstellungder Haus projekte.

Es ist wieder Suppe da!

Die ehemalige Küche und Kantine derDeutschen Bahn in Dresden-Friedrich stadthat ihren Betrieb wieder auf ge nommen.Im Moment noch mit Um- und Ausbaubeschäftigt, werden die 12 Betriebs köch * - innen (plus Kinder) ab 2016 ein täglichwechselndes Menü anbieten, das alleZutaten des Lebens enthält.

Von purem Wohngenuss bis zu aufwändigund anstrengend zubereiteter Stadt teil -arbeit enthält unsere Speisekarte alles,was uns so schmeckt. Dazu gehören in -ten sive Küchenteambesprechungen, dasSyndikats-Allerlei, der Nahrungsmittel -lieferant Gemeinschaftsgarten undsowei-terundsofort. Darüber hinaus wird in derdirekten Umgebung der Betriebsküchenoch das berühmte Dresdner Gericht ge -kocht: Angebranntes nach sächsischerArt. Hier sehen wir dringenden Auf klä -rungs- und Weiterbildungsbedarf!Zusammen mit den von weither ge reis ten

Köchen und Köchinnen dieser Welt rührenwir schon kräftig am Ein ge koch ten. Dabeientsteht nicht nur unser eigenes Süpp chen,sondern ein Ge mein schaftsauflauf säch -sisch-international, der für jeden Ge schmacketwas bereit hält.

Das Leben und Kochen in der Betriebs -küche wird laut, bunt und ziemlichturbulent. Wir sagen: if you can standthe heat, come into the kitchen!

In diesem SinneEure Betriebsköch*innen

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das Mietshäuser Syndikat

9. diE HauSProJEktE

BetriebskücheDresden

Gründung: 2014Kauf: 2014Grundstück: 3.740 m2

Wohnraum: 560 m2 für 12 (zahlende) Menschen + KinderGesamtkosten: 647.400 €Miete: 5,81 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

B63 GmbHBerliner Straße 63a, 01067 DresdenTel. 0351 / 65 32 23 [email protected], www.kuneterakete.de

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Bei uns in der Mangelwirtschaft be völ kernseit Anfang des Jahres 2015 etwa 20Personen, ein Hund und ein Kater dasHaupthaus, den Garten und unserenBau wagen. Unsere Versuche einer kollek -tiven Lebensführung bringen trotzunseres Namens keinen Mangel hervor.Vielmehr stammt dieser von einer altenWäschemangel, die sich lange Zeit inunserem Nebenhaus befand. Da wir unsPlatz für sozio-kulturelle Projekte wün -schen, zog die Wäschemangel nun in densicheren Hafen eines Familienmuseumsum. Nun steht ein ganzes Nebenhaus mit

sechs Räumen für Gruppen, Ideen undSpinnereien zur Verfügung. Gerade dievölkisch-rassistische Stimmung in Dresdenmacht solche Freiräume für politischengagierte Menschen unabdingbar. UnserHaus ähnelt einem Bienenstock: Es wuselnviele Menschen durch die Gänge undKüchen und Zimmer und im Sommerschwärmen alle in den großen Gartenaus. Dort genießen wir die Sonne auf derWiese oder im Baumarkt-Pool, frühstückengemeinsam, pflanzen Erdbeeren odererzählen uns Geschichten am Lagerfeuer.Im Winter wärmen wir uns an unserem

blauen Berliner Kachelofen und erholenuns in der selbst gebauten Sauna.

Wider den sächsischenalltag

Im Jahr 1999 wurde nach einer lang -wierigen Kampagne das Haus in derRobert-Matzke-Str. 16 in Dresden be -setzt. Noch immer teilen wir Bewoh ner -_innen die Ziele der Besetzung. Nebeneinem solidarischen und be zahl barenZusammenleben soll das Haus mit sei -nem Bar- und Veran stal tungs raum sowieKonzertkeller eine linke Alter na tive zumsächsischen Alltag bieten. Deswegenwar die RM16, wie auch andere Projektein Dresden, oft Ziel von Naziangriffenund staat licher Repression. Trotz allerÜbergriffe konnten wir das Projektetablieren und verstärkt Einfluss aufpolitische Diskurse nehmen. Nach derSperrung unserer Veranstal tungs räumesowie dem drohenden Verkauf mussten

wir das Haus er wer ben, um esnicht zu verlie ren. Dank einerbreiten Solidari sie rung gelanges uns im Oktober 2014 dieRM16 gemeinsam mit demMietshäu ser Syndikat zu kaufen.Wir werden das Pro jekt dauer -haft als Ort eman zi patorischer

Politik und Kultur für uns und andereGruppen erhalten.

MangelwirtschaftDresden

Gründung: 2012Kauf: 2014Grundstück: 1.877 m2

Wohnraum: 396 m2 für 20 MenschenGewerberaum: 92 m2

Gesamtkosten: 645.681 €Miete: 6,49 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

WLD GmbHOverbeckstraße 26, 01139 [email protected]://hausprojekt.blogsport.de/das-haus/

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rM16 Dresden

Gründung: 1999, Kauf: 2014Grundstück: 600 m2

Wohnraum: 480 m2 für 12–14MenschenGewerberaum: 70 m2

Gesamtkosten: 440.680,46 €Miete: Wohnen 4,34 €/m2

Veranstaltungsräume 0 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

RM16 GmbHRobert-Matzke-Str. 16, 01127 Dresden

Tel. 0351 / 858 45 [email protected], rm16.de

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Weinbergsweg 21 ist die Adresse einesdenkmalgeschützten, 200 Jahre altenDreiseithofes im Dresdener StadtteilOberpoyritz in Sachsen. Wir sind 15Erwachsene und 15 Kinder jeden Alters,Frauen und Männer, Paare und Singles,die gemeinsam und einander zugewandtleben möchten. Wir wollen selbst organi -siert, ökologisch und verantwortungsvoll

bauen und wirtschaften. Neben den ge -meinschaftlich genutzten Haus be rei chenist es uns wichtig, einen ökologisch be -wirtschafteten Gemeinschaftsgarten an -zulegen, welcher der Selbstversorgungund der Erholung dienen soll. Wir wollenGemüse und Obst für unseren Eigen be -darf anbauen und Tiere halten.

WIR sind 16 Erwachsene und 8 Kindermit einer Altersspanne von rund 70Jahren. Unsere Gruppe besteht ausFamilien und Einzelpersonen, die teils inseparaten Wohnbereichen leben, teilsZimmer haben, die an einem gemeinsamgenutzten Flur liegen. Die Hälfte derGesamtfläche des Hauses wird ge mein -schaftlich genutzt (z. B. gemeinsamesBüro oder Toberaum für die Kinder). Wirleben in einem ehemaligen Genossen -schaftshaus aus dem Jahr 1919 am

südlichen Stadtrand Dresdens. UNSERGRUNDSTÜCK liegt zwischen Platten -viertel und idyllischem Altdorfkern mitKirche auf dem Berg und ist Teil desGrünkorridors Leubnitz-Neuostra mitkleineren Wald- und Wiesenflächen.WICHTIG SIND UNS gegenseitige Unter -stützung sowie eine authentische undvertrauensvolle Kommunikation. Wir ver-suchen uns und anderen einen Raum zugeben, sich zu erfahren, zu reflektierenund zu entwickeln. Wir setzen uns für

eine Kultur des Miteinanders und gegendie Diskriminierung von Menschen auf -grund irgendwelcher Zuschreibungen ein.UNSERE PLÄNE für die nähere Zukunftsind unsere Einkaufsgemeinschaft weiterzu organisieren, im Keller Räume füröffentliche Veranstaltungen auszubauenund unser Außengelände zu gestalten.Wir wollen auch durch Aktionen und Ver -anstaltungen dazu beitragen, dass Leub -nitz-Neuostra noch bunter und welt offenerwird.

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2n40Dresden

Gründung: 2013Kauf: 2014Grundstück: 1.638 m2

Wohnraum: 660 m2 für 24 MenschenGesamtkosten: 934.433 €Miete: 6,83 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

W42 GmbHWilhelm-Franke-Str. 43, 01219 [email protected]

Weinberg 21Dresden

Gründung: 2015Kauf: 2016Grundstück: 3.522 m2

Wohnraum: 923 m2 für 30 MenschenGewerberaum: 40 m2

Gesamtkosten: 1.781.628 €Miete: 6,35 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

Weinberg 21 – Hausprojekt GmbHWeinbergsweg 21, 01326 DresdenTel. 0162 70 71 433, [email protected]

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2013 haben wir beschlossen, einen seitca. 15 Jahren leerstehenden Altbau zuunserem Zuhause zu machen. Der Besitzer,ein Investor aus dem Ausland, hattewohl keine Geduld mehr, auf eine höhereRendite beim Verkauf zu warten – dassollte unser Glück sein. Dann ging allesrasend schnell und nach ziemlich genaueinem Jahr Bauphase, inklusive unzäh li -ger Plena und Wochenenden auf der Bau-stelle, sind wir im Spätsommer 2014eingezogen. Seitdem wohnen hier meist9 Erwachsene und 5 Kinder. Unser Hausbefindet sich in einem Stadtteil, in demin den letzten Jahren zahlreiche alter na -tive Projekte entstanden sind. Dies, diedirekte Nachbarschaft zum Hausprojekt„KunterBunte 19“, sowie die gemeinsa meNutzung unserer Hinterhöfe waren ent -scheidende Argumente für dieses Haus.Während die Wohnungen fertigge stelltsind, gilt es nun, den Laden als Gemein-schaftsraum dauerhaft nutzbar zu machenund das Treppenhaus zu reno vieren. DerHof soll begrünt werden, Spielflächen fürdie Kinder geschaffen und auf lange Sicht

das Hinterhaus noch in Wohnfläche ver -wandelt werden. Die BewohnerInnen desHauses engagieren sich in der Syndikats-beratung, in der Straßenfestorga und inder SoLaWi. Die Ladenfläche soll mittel -fristig auch für die Nutzung durch externeVereine/Projekte/Gruppen geöffnet sein.

Wir sind eine kleine Gruppe, die Stü ckfür Stück ihr gemütliches Heim zu sam -men baut, in dem 6 Erwachsene und 4Kinder, 3 Hunde und 2 Völker Bienenwohnen – ein klitzekleines Wohn pro jekt.Wir haben alle Ofenheizung und für alle„Davor-Fürchter“: einfach nur geil, wirhaben immer noch Plumpsklos.Das Haus befindet sich in der ländlichenRegion bei Dresden, ist aber mit demZug sehr schnell zu erreichen. Tharandtist ein schöner und auch junger Ort.Vieles ist bei uns schon geworden:Dach, Erdgeschosswohnung und eineWohnung im 1. Stock. Natürlich stehtnoch einiges an. Gerade machen wirfast alle Fenster im Erdgeschoss neu,das Bad im Erdgeschoss und und und. Wir sind ein bisschen stolz darauf, dasswir jegliche Sanierungen, innen wieaußen am Haus ohne Bank, also nur mitKrediten von Privatpersonen, hinbe -kom men haben.

Am Anfang des Sommers findet bei unsein großes Fest mit 3 Bands, im Herbstein kleines und im Winter das Fest derLiebe statt – im Frühling gibt’s leiderkein Fest.Kommt doch einfach mal vorbei, mankann auch exzellent draußen sitzen.

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Spieszgesellen Leipzig

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 324 m2

Wohnraum: 334 m2 für 14 MenschenGewerberaum: 46 m2

Gesamtkosten: 454.517 €Miete: 4,58 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

GSS 21 GmbHGeorg-Schwarz-Straße 21, 04177 [email protected]

Hc9TharandtWohnerhaltungstrieb HC9 GmbHHeinrich-Cotta-Str. 9, 01737 TharandtTel. 03 52 03 / 33 97 [email protected], hc9.org

Gründung 2010Kauf: 2011Grundstück: 450 m2

Wohnraum: 195 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 71.000 €Miete: 2,44 € / m2

Solidarbeitrag: 0,14 € / m2

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Die KunterBunte 19… das sind 17 große und kleineMenschen in der Wohngruppe und drei Ini-tiativen in den Gewerberäumen, die buntge mischt sind, aber durch den Wunschgeeint nach einem selbstbestimmtenWohnen und Wirken in einer Haus ge mein - schaft.Solidarische Assoziation, individuelleHandlungsmöglichkeiten und privater

Rückzugsraum in einemHaus, das allen ge mein -

sam und nie mand allein ge hört. Das sinddie ideellen Säulen, auf denen das Projektaufgebaut wurde und die es noch immertragen!Nach gut zweieinhalbjähriger Bauzeit anHaus und Gruppe, auferstanden aus Ruinenbeleben wir nun unser kunte r buntes Zu -hause – die „KuBu“. Seit Spät sommer 2014

wird endlich gewohnt und wir probensoli darischen Alltag in unserer Mehr ge -nera tionen-WG. Und in den Läden? Die Autodidaktische Initiative nutzt ihreRäume für selbstbestimmtes, kollektivesLernen. Der Hausladen steht auch an de renGruppen für verschiedene Projekte offen.Etwa als Raum in der Nachbarschaft, alsMoment der kulturellen Infrastruktur, umsolidarische Netzwerke zu knüpfen.In diesem Sinne teilen wir uns den Ladenderzeit mit dem Haus- und WagenRat e. V.,eine lokale Struktur der „Lobbyarbeit“ fürselbstorganisierte Räume und der RotenBeete, einem Kollektiv für solidarischeLandwirtschaft.

Vermutlich dachte 1998 noch keines derVereinsgründungsmitglieder daran irgend -wann das Haus zu kaufen. Damals wurdeuns ein Mietvertrag für das ganze Objektangeboten. Seitdem verwalten wir dasHaus weitestgehend selbst. Mehr Verant-wortung – aber auch mehr Freiheit! Undso veränderten sich mit den Jahren auchnicht nur die Farben an den Wänden:Wohnungen und Zimmer wurden je nach

Bedürfnissen der Bewohner neu zu sam -mengelegt oder wieder getrennt, eineWohnung wurde gänzlich für die gemein-same Nutzung frei gehalten, und nachund nach wandelte sich auch die Pflaster - steinwüste im Hof zu unserem kleinengrünen Paradies mit Kirschbaum undFeuerstelle. Nach einem Eigentümer -wechsel gerieten diese Freiheiten aller -dings ins Wanken. Nach den Vor stell un gendes Eigentümers sollten wir wieder„normale“ Mieter werden. Einzelmietver-träge, Mieterhöhung, tolles neues Lami natund schicke Balkone kamen für uns nichtin die Tüte! Nach ungefähr zwei Jahrenvoller Gespräche und Ver handlungen wares dann soweit: wir kauften das Haus!Ohne Angst irgend wann doch hier rauszu müssen, können wir nun weiter Stückfür Stück reno vie ren, im Sommer unsereeigenen Kirschen pflücken, abends amFeuer sitzen, Straßen feste mitgestalten,Partys feiern … und vor allem einkleines bisschen selbstbestimmter leben.

kunterBunte 19Leipzig

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 400 m2

Wohnraum: 559 m2 für 17 MenschenGewerberaum: 126 m2

Gesamtkosten: 673.236 €Miete: 4,01 € (Gewerbe 3,00 €) / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

KunterBunte 19 GmbHDreilindenstr. 21, 04177 LeipzigTel. 0341 /91858925 oder 0178 /[email protected]

WukLeipzig

Gründung: 1998Kauf: 2013Grundstück: 550 m2

Wohnraum: 604 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 276.159 €Miete: 3,10 € / m2

Solidarbeitrag: 0,11 € / m2

WuK GmbHHolteistr. 7, 04177 [email protected]

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Die Idee zur Meuterei entstand 2009 ausdem Bedürfnis, dauerhafte linke Wohn-und Projekträume im Leipziger Westenzu schaffen, sie nahm mit dem Kauf vonzwei unbewohnten Gründer zeithäusern2011 Gestalt an. Der Kiez ist noch vonrelativ günstigen, aber deutlich steigen -den Mieten geprägt.In Zukunft gibt es in den beiden Häusernauf sieben Etagen Wohnraum und aufdrei Etagen Platz für Projekte, Gruppenund Initiativen. Vieles ist im Gespräch:Seminarräume, Solipartys, selbstorgani -sierte Kinderbetreuung, Büros für dieregionale Syndikats koor di nation undselbst organisierte Ar beits kollek tive.Zusammen mit anderen loka len Akteurenkonkre ti sieren und reali sie ren wir dieseIdeen.Bei der Sanierung war uns eine Balancezwischen Mietpreisen, energetischer Effi -zienz und ökologischen Baustoffenwichtig. Obwohl unsere Miete auch fürLeipzig noch günstig ist, konnten wir dasHaus mit Dreifachverglasung, Holz pellet-Heizung und breiter Innen- und Außen -

dämmung auf KfW-70-Standard sanieren.Wir wollen nicht in den eigenen vierWän den oder der Szene versumpfen,sondern in den Stadtteil und darüberhinaus kulturell wie politisch wirken,Debatten und progressive Dynamikenanstoßen. Die Häuser geben uns undunseren Projekten den dafür not wen di -gen privaten wie organi sa to ri schenRückhalt. Damit können wir uns nichtzuletzt für die unserem Projekt zugutegekommene Unter stützung bedanken.

Die kleine Zollschuppenstraße in demehemals industriell geprägten west li -chen Stadtteil Plagwitz ist in vieler leiHinsicht einmalig für Leipzig. Die denk -malgeschützten Häuser wurden nach derWende komplett verlassen und in denFlächennutzungsplänen der Stadt Leipzigals „zur Perforation geeignet“ aus ge -zeichnet – also zum Abriss freigegeben.Im Jahr 2003 begannen jedoch einigemotivierte Menschen, die Häuser wiederin stand zusetzen und zu bewohnen, undso der Straße neues Leben einzu hau chen.Die Entwicklung hat stattgefunden: dieStraße und das Umfeld ist voll be wohntund saniert – es gibt nun sogar einestraßeneigene Bushaltestelle. Wir, diezo11e, sind Teil dieses Straßen zugesund seiner Entwicklung und haben alserstes Leipziger Syndikatsprojekt An -fang 2009 die Zollschuppenstr. 11 ge -kauft und in einem intensiven Jahrsaniert.

Die Wohn- und Lebensräume im 1. bis 3.Stock haben wir im April 2010 bezogen.Daneben gibt es im Erdgeschoss öffent-liche Räume mit (Vekü-tauglicher) Küche,Barbereich, Seminarraum und Büro. Siestehen für unsere NachbarInnen und allemög li chen Projekte und Initiativen zurregelmäßigen oder einmaligen Nutzungoffen.

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die MeutereiLeipzig

Gründung: 2011 Beschluss Syndikats beteiligung: 2011Kauf: 2011Wohnraum: 535 m2 für 11 MenschenGewerberaum: 90 m2

Gesamtkosten: 455.000 €Miete: 4,39 € (Gewerbe 2,00 €) / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

HausprojektgesellschaftZollschuppenstrasse 1 mbHZollschuppenstraße 1-3, 04229 [email protected]://meuterei.blogsport.de

Zolle 11Leipzig

Gründung: 2007Kauf: 2009Grundstück: 430 m2

Wohnraum: 480 m2 für 13 MenschenGewerberaum: 120 m2

Gesamtkosten: 390.000 €Miete: 3,90 € (Gewerbe 2,00 €) / m2

Solidarbeitrag: 0,15 € / m2

Zolle GmbHZollschuppenstraße 11, 04229 [email protected]

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Seit 2013 gibt es das Klaus-Haus inAnger-Crottendorf im Leipziger Osten,wo sich Hipster und und abgehängtesPrekariat gute Nacht sagen. Eine Riesen -bude mit zwei Flügeln und 4 Stock wer ken.Zur Zeit wohnen hier mehr oder wenigerzwanzig Leute und wenn die Sanierungabgeschlossen ist, sollte Platz für 35Menschen sein. Da das Haus zwanzigJahre leer stand, war und ist noch vielzu tun. Gas, Wasser und Elektrik musstenkomplett erneuert, diverse Balken aus -getauscht und das Dach neu gedecktwerden. Es gibt schon zwei funktionie -ren de Bäder und zwei Küchen. Der großeHof entwickelt sich zu einer grünen Oaseund lenkt davon ab, dass das Haus an

drei aufeinander zulaufenden Haupt ver -kehrs adern mit Lärm und Abgasen ge -legen ist. Im Erdgeschoss entstehen eine Biblio thekmit Infoladen, ein Sportraum und einmultifunktionaler Ver an stal tungs raum,die von einem eigenen Nutzer* innen-Plenum verwaltet werden. Mit denGewer beflächen wollen wir unser Hausweg vom reinen Wohnprojekt hin zueinem tendenziell politischen Projektführen und im Stadtteil ein anderes Kul -turangebot jenseits von Kaufland, Party-Hedonismus und Deutscher Kneipe bieten. Aber das Private ist für uns auch poli tisch.Daher sind wir stets bemüht die ver schie - denen Hintergründe und Ein stell un gen

der vielen Bewohner*innen unter einenHut zu bekommen. Wenn uns bis dahinkein Blitz das Dach abfackelt, haben wirdie nächsten 97 Jahre Zeit das aus zu -diskutieren. Dann endet nämlich der Erb -baurechtsvertrag mit den Anthro po sophenund wir holen uns die Bude hoffent lichendgültig.

Wir sind drin!Dank derHilfe vielerMen schen sindwir im Mai2015 in unsergrün leuch ten -des Haus ein ge zogen. Wir sind 15Erwachsene und gerade noch 8 Kinder.Seit der Grün dung, der Suche und demHauskauf sind drei bewegte Jahre ver -gangen mit dem Ergebnis, dass wir jetzteinen Raum für uns, unsere Ideen und

allerlei Schabernack haben. Das ist super! Wie das genau aussehen soll, wissen wirzwar (noch) nicht, aber lieber plan los le ben als leblos planen, heißt es doch soschön, oder? Jedenfalls gibt’s schon eineMenge Ideen: Gemein schafts zimmer, Werk -statt zimmer, Kinozimmer, Boul der wand -zimmer, Astronautenzimmer, Astro nau tin -nenzimmer, Vergangen heits zimmer (u. v.m.). Im Eckladen wird ge chillt (ge fäl -ligst). Doch auch hier be ste hen schonernst hafte Überlegungen ein Bällebad mit8 m-Sprungbrett zu ins ta llie ren.Schließlich sind wir ja auf Außen wirkungbedacht und wollen in den Stadt teil auchpolitisch, sozial und ökologisch „hinein -wirken“. In unserem üppigen Garten ent -steht neben der Kakao plantage (strik teMonokultur – aber wächst halt so auchbesser) ein eigener Bereich zum öffent -lichen Prakti zieren selbst entworfenerEndzeit religio nen. Über ein Baumhaushaben wir schon länger nicht nach ge -dacht. Wir sind drin und wollen alles –außer uns – (selbst) verwalten.

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P9Leipzig

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 550 m2

Wohnraum: 600 m2 für 26 MenschenGewerberaum: 100 m2

Gesamtkosten: 470.000 €Miete: ca. 4,48 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Hausprojektgesellschaft Pörstener Str. 9 mbHPörstener Str. 9, 04229 [email protected]

klausHausLeipzig

Gründung: 2010Kauf (Erbbaurecht): 2014Grundstück: 1.745 m2

Wohnraum: 1.290 m2 für 35MenschenGewerberaum: 210 m2

Gesamtkosten: 430.000 €Miete: 3,40 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

KlausHaus GmbHWurzener Str. 2a, 04315 [email protected]

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28 km südlich von Leipzig liegt der Hof„Die Lobelei“. Hier schaffen wir ge mein -sam einen Ort, an dem jeder nach seineneigenen Wünschen und nach ge mein -schaft lichen Bedürfnissen leben, wohnenund arbeiten kann – ob im Bauwagenoder im Haupthaus. Dazu gehören eineFachwerkscheune, ein Werkstatthaussowie ein großer Gemüsegarten mitvielen alten Weinreben. Auf der 4.000 m2

großen Obstbaumwiese wachsen ver -schie dene Apfel-, Birnen- und Kirsch -bäume und unsere Schafe halten dasGras kurz. Die Pleiße fließt an der west -

lichen Grenze des Grundstücks. Ein gro ßerVereinsraum mit Gemein schafts küche undTerrasse, Werkstätten und Ateliers, Jahres-zeitenfeste, artgerechte Tier hal tung, ge -meinsames ökologisches Gärt nern undErnten sind und werden Begegnungs -punkte für uns sein. Wir wünschen uns, dass nach und nachauf der Lobelei Räume für Kooperationenmit anderen Vereinen und Einrichtungenentstehen – für Workshops und Veran -stal tungen und für die Dorfgemeinschaft.Einen kleinen Anfang hat unser Hof vereinbereits gemacht ...

So nen alter Knacker hat mal ge sun gen:„You don't need a weatherman to knowwhich way the wind blows.“Wir sind bekanntlich nicht die ersten,die sich das zu Herzen genommen haben– man denke nur an Weather Under -ground, die Weathergirls oder tausendehaarige Hippies – trotzdem haben wiruns 2012 zum Handeln ver anlasst ge -sehen und damit begonnen einen Ortaufzubauen, in dem idealerweise keinWettermann, kein Macker mann, keinStaat, kein Dogma was zu suchen haben.Und weil wir eben wissen wie der Windweht, haben wir uns kein Strohhaus undauch kein Holzhaus sondern, ein schönessteinernes Gründerzeithaus im LeipzigerOsten angeeignet, das, dank dem Miets -häuser Syndikat, nicht mal mehr vom

Immo bilien wolf weggeblasen werdenkann und – u. a. im Austausch dafür,dass einige von uns sich mit Krank heitenwie Buchhaltung herumquälen – auchkeine böse Schweinchen mehr antastendürfen.

Inzwischen Leben wir hier mit 22Menschen zusammen und so weiterblablabla…

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Gründung: 2014Kauf: 2014Grundstück: 6.330 m2

Wohnraum: 331 m2 für 8 MenschenGesamtkosten: 291.011 €Miete: 4,60 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Lobel GmbHVictoriastr. 3704575 Neukieritzsch OT Lobstä[email protected], www.lobelei.de

WurzeLeipzig

Gründung: 2012Kauf (Erbbaurecht): 2013Grundstück: 340 m2

Wohnraum: 681 m2 für 24 MenschenGewerberaum: 133 m2

Gesamtkosten: 265.638 €Miete: 2,64 € / m2

Solidarbeitrag: 0,07 € / m2

Kollektivhaus Wurze GmbHWurzner Str. 2, 04315 [email protected], www.wurze.de

lobeleiLobstädt

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Gemeinsam mit dem Mietshäuser Syn di kathaben wir, die Gruppe „La Gata Negra“, imHerbst 2015 ein denk mal geschütztesHaus gekauft, um dort bezahlbaren selbst -verwalteten Wohnraum in insgesamt vierWGs zu schaffen. Nach der Renovierungwerden dort insgesamt neun Erwachseneund drei Kinder leben. Auch ein un kom -mer zielles Stadtteilzentrum mit Räumen

für Bibliothek, Café und Werkstätten imErdgeschoss gehört zu unserem Projekt.Unser Haus ist ein viergeschossigesJugendstilgebäude an der Siegener Stra-ße in Plauen, das zuvor etwa 15 Jahreleer stand. Im finsteren konservativen Sachsen sind„schwarze Katzen“ wie wir eher die Aus-nahme. Wir wollen den steigenden Mietenund Immobilienspekulationen in unseremViertel begegnen, indem wir bewusst einHaus „entprivatisieren“. Bezahlbares,kollektives Wohnen in der „SchwarzenKatze“ ist ebenso unser Ziel wie dieSchaffung eines Raumes, an dem politi -sche und soziale Aktivitäten in unseremStadtteil einen Raum be kom men. Wirstreben ein Zusammenleben ohne Dis kri -mi nierung und hierarchische Strukturenan – dies ist unsere Form einer Utopiefür eine andere Gesell schaft. „La GataNegra“ ist unkommer ziell, uneigen nützig,antifaschistisch und antirassistisch.

Eher mehr als weniger nüchtern entstandim Eisenberger Kneipenkollektiv „Konsum“und dessen Umfeld die spontane Idee:„Wir kaufen ein Haus“. Das letzte Er spar tewar schnell zusammengekratzt und zumErstaunen aller erhielten wir Ende 2006den Zuschlag für den Kleinstadtbahnhofder Stadt ohne Gleisanschluss mit ehe -maligem Bahnsteig. Momentan hat unser Projekt elf Bewoh -ner_innen aus sehr unterschiedlichen

politischen Zusammenhängen, mit unter -schiedlichen Ansprüchen und Lebens pla -nun gen. Oft ist es für uns nicht einfach,Alles und Jede_n unter einen „Hut“ zubringen. Deshalb hat das wöchentlichePlenum einen besonderen Stellenwert.Grund sätzlich möchten wir gleich berech -tigt zusammen leben und treffen Ent schei -dun gen im Konsens.Langfristig möchten wir die Mieten äußerstniedrig halten, um auch zukünftig sozialBenachteiligten güns ti gen Wohnraum zurVerfügung stellen zu können und für dieBewohner_innen eine weitgehende Un ab -hängigkeit von ökonomischen Sach zwängenzu erreichen.Soziale Projekte, u. a. eine Moped- undFahrradwerkstatt, eine Nähwerkstatt, eineSiebdruckerei, eine regelmäßige vegane„Küfa“, werden in den Werkstatt- bzw.Vereinsräumen größtenteils ge mein schaft - lich zusammen mit unserem Freun d_in nen-und Unterstützer_innenkreis organisiert.

BahnhofEisenberg

Gründung: 2006Kauf: 2006Grundstück: 1922 m2

Wohnraum: 280 m2 für 10 Menschen Gewerberaum: 358,4 m2

Gesamtkosten: 85.000 €Miete: 2,86 € / m2 Wohnbereich /Gewerbe- bzw. Kulturbereich 0,50 bis1 € / m2

Solidarbeitrag: 0,16 € / m2

ENTGLEIST GmbHBahnhofstrasse 26, 07607 [email protected]

la Gata negraPlauen

Gründung: 2014Kauf: 2015Grundstück: 340 m2

Wohnraum: 500 m2 für 12 MenschenGesamtkosten: 157.500 €Miete: 2,04 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

LA GATA Wohnen GmbHWildstraße 11, 08523 [email protected]

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Die Bödikerstraße 9 gibt es als Haus -projekt seit 19 Jahren. Ausgehend voneiner Besetzung und der nachfolgendenRäumung, wurde das Quergebäude 1994als Ersatzobjekt angeboten. Nach eini genRepressionen und Kämpfen konnten wirdas Haus Anfang 2013 kaufen.Wir leben mit offenen Türen in 26 Wohn -räumen, darunter ein Gäste- und ein Soli -zimmer, deren Kosten wir kollektiv tragen.Teile unseres Hauses öffnen wir für kultu -relle und soziale Projekte. Ent schei dun gentreffen wir auf dem wöch ent lichen Plenumnach dem Konsens prinzip.

das Schloss GersdorfDas Schloss befindet sich in einem kleinenDorf zwischen Dresden, Chem nitz undLeipzig. Das Grundstück bie tet aus rei -chend Platz für ge mein sames Wohnen,Arbeiten, Tiere, Gärten sowie größereKulturereignisse. Das Gelände umfasst4,8 ha Land, auf dem das Schloss, dasVerwalterhaus sowie das Kutscher hausstehen. Das gesamte Projekt bietet Raumfür 20 – 25 Erwachsene. Das En sem bleschließt einen großen Park, einen Teich,sowie Wiesen- und Gartenflächen ein.

Wer wir sindWir sind im Moment 12 Erwachsene und5 Kinder. Es gibt hier noch 3 Kater, 3Hunde, 6 Hühner und zwei Bienen völ -ker. Was uns alle miteinander ver bin det,ist der Wunsch ökologisch nachhaltigsowie sozial miteinander zu leben undzu wirtschaften.

Wir verstehen uns als einen Zusammen-schluss verschiedenster Menschen, dieein solidarisches familiäres Miteinanderleben wollen.Da wir im strukturschwachen ländlichenRaum sind, kommen wir nicht umhin

neben der Selbstorganisation im Wohn-und Kulturbereich uns auch im wirt schaft -lichen Sektor zu engagieren. Wir schaffenneue Arbeitsplätze am Ort um uns Be -wohnern langfristig einen attrak tivenLebensraum zu ermöglichen.

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Bödi9Berlin

Gründung: 1994Kauf: 2013Grundstück: 407 m2

Wohnraum: 690 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: 678.000 €Miete: 5,87 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Bödi9 GmbHBödikerstr. 9, 10245 [email protected]

kooperative Schloss GersdorfStriegistal

Gründung: 2007Kauf: 2012Grundstück: 48.000 m2

Wohnraum: 1.200 m2 für 25 Menschen,Gewerberaum: 400 m2

Gesamtkosten: 184.700 €Miete: 1,19 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Kooperative Schloss Gersdorf GmbHGersdorf 23, 09661 StriegistalTel. 03 43 22 / 66 17 [email protected]

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Im Juni 2008 entstand aus dem neun -köpfigen Hausprojekt Rigaer78 unserneues selbstverwaltetes Zuhause. Diekleine Gruppe hatte vier Jahre zäh gegendie Verwertung des Gebäudes gekämpftund ihre Exbesetzer-Mietverträge ver tei -digt. Die Hausgruppe tat sich im Früh -jahr 2008 mit Menschen der FreiRaum -Initiative Berlin und dem schon fast ge -räumten Hausprojekt Almstadtstraßezusammen, um eine langfristige Pers pek -

tive für ihr Haus zu entwickeln. Der Kaufkonnte nur durch Beißen, Kratzen, Stin ken,Glück und das Geschick vieler HelferIn nenverwirklicht werden. In Koopera tion mitder Edith Maryon Stiftung wurde Grundund Boden der 78 in letzter Minute nachdem Erbbaurechtsmodell dem Immo bi lien -markt entzogen – bis 2107.Seit Juni 2008 sanieren wir größtenteilsin Eigenregie und wohnen fröhlich chao -tisch auf der gemeinsamen Baustelle.JedeR kann handwerklich und organisa - torisch was von den MitbewohnerInnenoder von anleitenden Fachfirmen lernen –so sind wir zwar langsam aber kontinu ier -lich dabei unser Zuhause zu konstru ie ren.Unser Veranstaltungsraum ist zwischenverschiedenen Bauabschnitten immerwieder geöffnet. Er unterhält im kiez -

typischen D.I.Y. Stil sowohl uns als auchdie Nachbarschaft auf ungebrochenhohem Niveau ;) Selbsthilfewerkstättenund Proberäume sind bereits ein ge rich tet– weitere Projekträume stehen in denStartlöchern.Wir: • leben als Hausgemeinschaft ohne WGs

und Putzpläne• diskutieren und streiten auf wöchent -

lichen Haustreffen und in drei Arbeits-gruppen

• empfangen Gäste aus aller Welt

22 Jahre nach der Besetzung der Grüni73hat sich der vor unserer Türe liegende„Boxi“ in Berlin-Friedrichshain sozial -räum lich und -strukturell radikal ver än -dert – die Gentrifizierung ist in vollemGange. Von Dutzenden Hausprojekten istnur noch eine Handvoll übrig, um somehr freut es uns, mitten im Mieten-und Spekulatiuswahn eine Alternative

für bezahlbares, selbstorganisiertesWohnen aufzuzeigen. Nach zwei JahrenBaustelle haben wir seit Anfang 2012Seitenflügel- und Hinterhausfassade ge -dämmt und bemalt, und das schad stoff -belastete Dachgeschoss gegen neueWohn räume und eine sonnige Dach te r -ras se ausgetauscht. Eine Solaranlage istebenso dazu gekommen wie die Grau -wasseranlage im Keller. Im Moment er -holen wir uns von der Bauphase undbeginnen langsam die Planung vonFassadendämmung und Dachsanierungim Vorderhaus. Durch den Dachausbausind wir jetzt nicht mehr 40, sondern 55Leute, darunter 9 Klein- und Kleinst be -wohner_innen. Die Erdgeschossräumewerden vom Stadtteilladen Zielona Gora,dem Künstler_innen-Kollektiv Pappsatt,dem Sportverein NSC und dem „Kurzfilm-festivals auf Reisen“ – Moviemiento –genutzt. Und wenn die Immobilienblaseerst geplatzt ist, schnappen wir uns denganzen Boxi! Seid Ihr dabei?

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Grünberger 73Berlin

Gründung: 1990Kauf: 2004Grundstück: 870 m2

Wohnraum: 1907 m2 für 55 MenschenGewerberaum: 380 m2

Gesamtkosten: 1.700.000 €Miete: 4,55 € / m2

Solidarbeitrag: 0,14 € / m2

Grünberger 73 GmbHGrünberger Straße 73, 10245 [email protected]://gruenberger.so36.net/

Wohn- und kultur -projekt rigaer78

Berlin

Projektgründung: 2006Kauf (Erbbaurecht): 2008Grundstück: 1.013 m2

Wohnraum: 2.166 m2 für 54 MenschenGesamtkosten: 530.000 €Miete: 4,00 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Rigaer 78 GmbHRigaer Straße 78, 10247 BerlinTel. 030 / 420 17 957 (AB)[email protected]

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Wir sind 13 Erwachsene (43 –58 Jahre) und 5 Kinder (3 bis14 Jahre), die in unter schied -lichen Wohnformen (WG,Familien, Alleinlebende) imnicht ganz so hippen undcharmanten Kaskelkiez, zwi -schen Garten, Park und S-Bahnleben. Unser 5-stöckiger Neu -bau entstand nach 3,5 Jahrenintensiver Gruppenfindung,Planungs phase und einem Jahr Bauzeit.In einem lebendigen, mitunter aufregen -den Pro zess ist es uns gelungen, einWohn haus mit bezahlbaren Mieten zuverwirklichen. Die eigenen Möglich keiteninnerhalb der Hausgemeinschaft, Ange -hörige und Freund_innen waren einewichtige Hilfe, um das Projekt zu stem -men. Die Bauzeit mit abschlie ßen derSelbsthilfe ist vor bei, im Januar 2015sind wir eingezogen und zur Zeit atmenwir durch. Was läuft? Wir treffen uns regel mäßig zum Aus tausch, persön licheBezieh un gen und Freund schaften habensich verstärkt. Die Ge mein schafts flächen

werden ge -staltet undgenutzt, Gästegehen ein undaus. Es wird ge -werkelt, ge fei -ert, der Gartennimmt Form anund mit 2 Bie -nen völkernteilen wir unsere Dach ter rasse. Wirwünschen uns, dass der Gemein schafts -raum auch von Menschen außer halb derHausgemein schaft genutzt wird. Es gabschon erste Ideen und wir sind ge -spannt, was die Zukunft noch bringt.

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türrschmidt30Berlin

Gründung: 2011Kauf (Erbbaurecht): 2013Grundstück: 517 m2

Wohnraum: 730 m2 für 18 MenschenGesamtkosten: 1.230.000 €Miete: 6,50 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Türrschmidt30 GmbHTürrschmidtstr. 30, 10317 Berlin [email protected] www.türr30.de

Die Scharnweberstraße 38 / Colbestraße19 ist ein großes Eckhaus in Friedrichs -hain mit etwa 1200 m2 Wohnfläche. DasHaus wird zur Zeit von einem Wohn pro -jekt, bestehend aus etwa 34 Menschenunterschiedlichsten Alters und Herkunft,genutzt, darunter 1 Kind. Das Haus ver -fügt über 2 Gemeinschaftsräume, einGästezimmer, ein Büro, einen Party-/

Konzertkeller, einen Versammlungsraum,ein offenes Büro (momentan von einemFahrradkurierkollektiv genutzt), eineWerkstatt, einen Proberaum und 3 ge -meinschaftlich genutzte Küchen. DieScharni will mehr sein, als ein reinesWohnprojekt. Unser Konzept des Lebensmiteinander in kritischer Auseinanderset-zung beinhaltet die Nutzbarmachung des

uns zur Verfügung stehenden Raumesauch für andere Initiativen und Gruppen.Die AntiRassistische Initiative (ARI) und„Schnittstelle“ haben ihr Büro hier. Wir haben einiges saniert, neue Fenster,eine Holzpellet-Zentralheizung, und dasnächs te Bauvorhaben wird das Dach sein. Wir sind kein reines Wohnprojekt, son -dern wollen politisch und sozial wohnen.

Scharni 38Berlin

Gründung: 1990Kauf: 2005Grundstück: 551 m2

Wohnraum: 1.050 m2 für 34 MenschenGewerberaum: 226 m2

Gesamtkosten: 956.261 €Miete: 4,53 € / m2

Solidarbeitrag: 0,24 € / m2

Itzevil GmbHScharnweberstr. 38 / Colbestr. 19, 10247 BerlinTel. 030 / 29 04 90 [email protected], www.s38.info

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Mit unserem Haus im Weit ling kiezin Berlin-Lichtenberg sind wir dasbundes weit erste inner städtischeEnergie-Plus-Mehr gene ra tio nen haus. DieGruppe der vier Initia tor* innen ist in zwi -schen auf 26 erwachsene (30 – 73 J.) und13 jüngere (1 – 18 J.) Menschen an ge -

wach sen. Wir wohnen seitSommer 2014 in 16 teilsroll stuhl gerechten Woh -nun gen in unter schied li -chen Kons tella tio nen –solo, als Paar, Fa mi lie oder WG.Ein großer Raum im Erd -geschoss steht zur ge mein -schaftlichen Nutzung undfür Veranstaltungen – auchfür Gruppen und Ini tia ti -ven aus dem Kiez – zur

Verfügung. Daneben ge -hören eine große Küche,ein Kinder zimmer, ein

Gäs te zimmer und ein Bürozu den Gemein schafts flächen, ge nauso wieunser 800 m2 großer Garten samt Fahrrad-und Geräteschuppen.Mit unserem Energie-Plus-Haus, mit demwir im Jahresdurchschnitt mehr Energieerzeugen als wir verbrauchen, wollen wirzeigen, dass ein ressourcenschonenderNeubau bezahlbar sein kann. Das ge schiehtbei LaVidaVerde über eine Photo voltaik -anlage und Wärme rück gewinnung aus Ab -wasser und Abluft. Außerdem wollen wirso bald wie möglich unsere Wasser auf be -reitungsanlage in Betrieb nehmen.Unser Projekt setzt ein Zeichen für Selbst -verwaltung, Solidarität und Öko lo giemitten in der Großstadt.

Wer wir sind:Wir sind etwa 65 Menschen verschiede nenAlters und mit verschiedensten Beschäf ti -gungen. Viele sind gesellschafts- und ge -werk schafts poli tisch en ga giert. Der Wunschnach einer ge meinschaftlichen Form desZusammen lebens führte uns zu sammen.Wir ge stalten unseren Wohnraum undunsere Gemeinschaftsflächen gemeinsamund unterstützen uns gegenseitig beigroßen und kleinen Aufgaben des Alltags.Wir fühlen uns dem Grund satz ver pflich tet,

uns nicht nur um unsere eigenen vier Wän -de zu kümmern, son dern uns für so zialeMieten in der Stadt ein zusetzen. Darumhaben wir auch ent spre chend kosten güns -tig gebaut und Wohnraum konzipiert.das Haus: Magdalenenstraße 19Das Haus befindet sich in der Magdalenen -straße 19 in Lichtenberg und ist Teil desehemals dort angesiedelten Ver wal tungs -komplexes des Ministeriums für Staats -sicher heit der DDR. Links neben uns be fin -den sich ein Wohnheim für „min der jährigeAsylsuchende“ und direkt gegen über dasFrauengefängnis.Öffentliche räumeDie Räume sind gut geeignet, einen konk -reten politisch-sozialen und kulturellenGebrauchswert für unsere neuen Nach ba -r_ in nen und Freund_innen zu haben. DieNutzung ist vielfältig. Von kul ture l len Ver-anstaltungen wie Lesungen, poli tischenVeranstaltungen – z. B. zu Nazis im Stadt -teil, zu sozialen Aspekten wie Lern grup pen,Yoga-Gruppen usw. …

laVidaVerdeBerlin

Gründung: 2008Kauf (Erbbaurecht): 2012Grundstück: 1.146 m2

Wohnraum: 1.208 m2 für 39MenschenGesamtkosten: 2.920.000 €Miete: 8,80 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

LaVidaVerde GmbHSophienstr. 35, 10317 BerlinTel. 030 / 510 64 886 (AB)[email protected], www.lavidaver.de

WilMa19 Berlin

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 1588 m2

Wohnraum: 2.330 m2 für 65 MenschenGesamtkosten: 2.300.000 €Miete: 4,70 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Magda GmbHMagdalenenstraße 19, 10365 [email protected], wilma19.de

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Im Herbst 2012 zogen wir in den frischerrichteten grauen Neubau mit dem Dachaus Blech und transparenten Plastik plat -ten, am Ende einer ruhigen Straße ineinem ruhigen Stadtteil, der einmal eineHochburg der Hausbesetzungen war. Imvon den ArchitektInnen mit uns ent wic ke l -ten Grundriss liegt der Schwerpunkt aufden Gemeinschaftsflächen, die ein zelnenZimmer sind klein gehalten. In unseremHaus wohnen 22 Menschen, drei davonsind Kinder. Außerdem gibt es zwei Katzenund einen Dachs, der Dachs ist ein Block -heizkraftwerk, das erzeugt Strom, wenn

wir warm duschen. Unser Haus liegt ganzam Rand des Stadtteils und direkt anden Bahngleisen. Schon von weitem istunsere auffällige Fassade zu sehen. Hieran der Vorderseite führt eine Außen treppein die öffentlichen Räume, einmal imMonat gibt es dort Essen gegen Spende,und auch sonst viele politische undkulturelle Veranstal tungen und Treffen.Auch der Vorplatz ist als öffentlicher Raumgestaltet, mit einem Beet und einem Um -sonst kühl schrank. Mit dem Neubau, derkeine Bau gruppe ist, den unerhört nied-rigen Baukosten und dem trotzdem guten

Energie stand ard, und dem „Zimmer sozia lis -mus“ der „größten WG Berlins“ kon ntenwir einige Aufmerksamkeit gewinnen.Wir hoffen auch weiterhin Beispiel undInspiration einer anderen Architektur,einer anderen Stadt und eines anderenZusammen lebens zu sein.

Hausprojekt M29Berlin

Gründung: 2009Grundstückskauf: 2011Grundstück: 831 m2

Wohnraum: 800 m2 für 22 MenschenProjektfläche: 80 m2

Gesamtkosten: 1.050.000 €Miete: ca. 6 € / m2

Solidarbeitrag: 0,12 € / m2

Hausprojekt M29 GmbHMalmöer Straße 29, 10439 [email protected]

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1980 besetzt, 1983 legalisiert, ist dieOranien 45 nun seit über zwölf Jahrenein Mietshaus in Selbstverwaltung. Nachdem Kauf ging es genauso turbulent undvoller Auseinandersetzungen weiter wiein den zurückliegenden 33 Jahren. Dochmit etwas Abstand betrachtet segelt dasHaus in ruhigen Gewässern. Und ver gli chenmit vielen anderen Häusern in der Nach-barschaft, die von den städti schen Woh -nungsbaugesellschaften an private In ves -to ren verkauft wurden, haben wir geradenoch rechtzeitig den Sprung ins kalteWasser geschafft. In zwischen jonglierenwir mit und ent scheiden über Zehn tau sen -de von Euros als hätten wir es immerschon so ge macht, bauten eine Heizungein und schlossen uns an das groß städti -sche Fernwärmenetz an, aus der Werk -statt machten wir Wohnungen und be -halten auf unserem Mallorca-Strand aufdem Hinterhausdach den Überblick. Dazukommt die Food-Coop, der Musikkeller,

das Antiquariat und das Kneipenkollektiv„Tante Horst“ sorgt für den inter natio na -len Bekanntheitsgrad des Hauses vonBuenos Aires bis Tel Aviv …

oranienstraße 45Berlin

Gründung: 1980 besetzt und 1983legalisiert, Kauf: 2004Grundstück: 664 m2

Wohnraum: 1.432 m2 für 34 MenschenGewerberaum: 124 m2

Gesamtkosten: 875.000 €Miete: 3,40 €/ m2 (Gewerbe 9 €/ m2)Solidarbeitrag: 0,21 €/ m2

Oranienstraße 45 GmbHOranienstr. 45, 10969 [email protected]

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Gemeinsam in die Schlossallee: Im Som mer 2012 haben wir – drei (Wohn-)Gruppen, die teils seit Jahren auf derBerliner Projektbühne unterwegs sind –das ehemalige Neuköllner Jugendamt imMariendorfer Weg bezogen. Wir teilenden Wunsch nach kollektivem, solida ri -schem Leben, herrschaftskritisch und soselbstbestimmt wie möglich. Dabei wol -len wir hier nicht nur wohnen, sonderneinen Raum für Kultur, Kietz initiativenund politische Zusammen hänge schaf fen,um den gesellschaft li chen Ver hält nissenetwas entgegenzusetzen.

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Mariendorfer Weg 74Berlin

Gründung: 2011Kauf: 2012Grundstück: 1600 m2

Wohnraum: 1200 m2 für 40 MenschenGesamtkosten: 1.300.000 €Miete: 5,75 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

WiG Wohnen in Generationen GmbHMariendorfer Weg 74. 12051 [email protected]

Im Januar 2012 trafen sich zwei Ber li -ner Hausprojektsgruppen durch Ver mitt -lung des Mietshäuser Syndikats bei einer

gemeinsamen Besichtigung des ehemali genJugendamts Neukölln. Schnell war klar,dass die Chancen auf den Kauf mit ver -einten Kräften ein fach größer waren –und dass wir mit beiden Gruppen in denvierge schössi gen Altbau von 1898 hinein -passen würden. Nach nervenauf rei ben denKaufverhandlungen mit dem Liegen -schafts fonds bekamen wir Mitte Juniendlich die Schlüssel unseres Hau sesüberreicht. Seitdem üben wir uns fleißigim Dielen abschleifen und ver legen,

plenieren, für 28 Leute in einer 8 m2-Küche kochen, Haustiere bespaßen,Tapeten und PVC-Böden rausreißen, Kon -sens finden, Rost von Stahlträgern ab -flexen, antike Bier dosen aus Zwischen -

decken bergen, Wasserschöpfen im Keller… Sollten die wichtigsten Um bau arbeitenerst einmal vorbei sein, wer den wir

außer unserem Wohnbereich ein kleinesBüro, einen Seminar- und Plenums raumsowie einen Veran stal tungs raum mit Cafébeherbergen. Unsere öffent lichen Räumekönnen dann gerne von (nicht nurunse ren eigenen) politi schen Gruppengenutzt werden. Wir möchten, dass dasHaus für „uns“ (durch solidarisches Zu -sam men wohnen) und „andere“ (durchdie öffentlichen Räume) zum Knoten -punkt für emanzipatorisches Denkenund Handeln wird.

chuzpe PlietschBerlinNK44 Immobilien GmbHKarl-Marx-Straße 282, 12057 BerlinTel. 030 / 68 97 56 [email protected]

Gründung: 2012. Kauf: 2012Grundstück: 665 m2

Wohnraum: 980 m2 für 28 MenschenGesamtkosten: 930.000 €Miete: 5,20 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

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Alles ging rasend schnell: Im Mai 2013haben wir auf die ehemalige Kanal be -triebs stelle der Berliner Wasserbetriebegeboten, um dann tatsächlich schonzwei Monate später den Kaufvertrag zuunterschreiben. Das Haus liegt in einerWohngegend etwas außerhalb der Innen-stadt unweit des Tempelhofer Feldes undmit dem Fahrrad oder der U-Bahn kommenwir schnell auch in andere Be zir ke. Nacheinigen Bauarbeiten zogen nach undnach 30 Erwachsene und 10 Kinder indas Projekt. Diese waren teil weise durchlangjährige Freund schaf ten miteinanderverbunden, andere von uns wiederumhaben sich erst durch das Projekt kennen -gelernt. Unser Haus ist in autonomen

Wohneinheiten strukturiert – von 3-Zimmer -wohnung bis 12er-WG. Die große, zuvorvon den Wasserbetrieben als Garage ge -nutzte Fläche im Erd ge schoss haben wirin eine vielfältig nutzbare Gemein schafts -fläche umgewandelt. Bisher haben wireine provisorische Küche, einen Seminar -raum, eine Lein wand für Kinoabende,eine Bar mit Tischtennisplatte undKicker, Werk statt platz und Kinderspiel -fläche in Haus und Hof. Anfang 2016folgt nun endlich auch ein Klo, so dassdiese besser für Externe nutzbar wird.Wir erhoffen uns, dass unseren Räum lich -keiten noch mehr zu einem Treffpunktwerden und ein Ort für Veranstaltungenund Treffen von und für externe Gruppen.

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Hausprojekt BurgeBerlin

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 1.118 m2

Wohnraum: 1.324 m2 für 40 MenschenGesamtkosten: 1.800.000 €Miete: 6,20 € / m2

Solidarbeitrag: 0,12 € / m2

Hauswärts GmbHBurgemeisterstr. 17, 12103 [email protected], www.burge.li

Ein bisschen mehr vom Himmel sehenund jeden Tag einmal Waldboden unterden Füßen spüren. Abends mal schnell inden See springen, die Hunde durch denWald rennen lassen und Kinder, die aufder Straße skaten und rollern können.Doch damit nicht genug: In einem Hauswollten wir leben, nicht in einem Rendite -

objekt! Wir wollen selbst Wohnraum ge -stalten, der für jede/n bezahlbar bleibtund uns der möglichen Bedrohung durchInvestorInnen und gewinnorientierteLuxussanierung nicht mehr aussetzenmüssen.Wir sind 7–8 Erwachsene und 3–4 Kindermit unterschiedlichen Lebensentwürfen,familiären Situationen und finanziellenAusstattungen. Was uns eint, ist dasInteresse am Verlernen von kapitalis -tisch vorgegebenen Normalitäten undLebensweisen.Die Zimmer sind klein, doch es gibtmehrere Gemeinschaftsräume und denGarten. Bisher haben wir v. a. die Infra -struktur des Hauses verbessert, haben esans Stadtwasser angeschlossen, einenTrockengraben gelegt, Wände eingerissenund uns mehr Ausblick durch Holzfensterverschafft, wo vorher nur Stein war. Wei-tere Bauvorhaben warten auf uns: dieKüche, eine bessere Wärmedämmung,eine Nutzwasserzisterne, der Garten undirgendwann die Dachterrasse.

Hausprojekt Berlin-rahnsdorf

Gründung: 2011Kauf: 2011Grundstück: 900 m2

Wohnraum: 259 m2 für 11 MenschenGesamtkosten: 310.000 €Miete: 6,19 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Hausprojekt Berlin-Rahnsdorf GmbHPüttbergeweg 77, 12589 Rahnsdorf Tel. 030 / 89 56 66 [email protected]://www.hausprojekt-berlinrahnsdorf.net

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Viele Generationen, Religionen, Kulturenund besonders Individualisten – das istunser Haus, die Jagowstraße 15. Teil -weise seit Jahrzehnten befreundet undzusammen lebend zeichnen wir unsdurch eine hohe Solidarität und einenstarken Gemeinsinn aus. Unser Haus istein Altberliner Mietshaus mit demCharme von überwiegend noch Außen -

toiletten und Ofenheizungen und hohemSanierungsbedarf. In den 1 1/2 Jahrenseit dem Hauskauf haben wir mit un se -rem „Verein zur Förderung alternativerPublizistik und alternativer Lebensformene. V.“ eine Zentralheizung eingebaut,die Hoffassade als Kunstprojekt erneuertund das Dach saniert. Auch bei der öko-logischen Sanierung der 24 Wohnungenarbeiten wir zusammen. In der Span dauerNeustadt gelegen, ist unser Haus einesder wenigen, das noch eine schöneStuck fassade besitzt, die wir erhaltenwollen. Besonders ungeduldig wartenwir auch auf das kommende Vorhaben,den großen grünen Innenhof gärtne rischumzugestalten und zu erneuern. Alserstes Haus dieser Art im Berliner BezirkSpandau erfahren wir zudem eine zu -nehmend stärkere Nachfrage über dasProjekt und über das Miethäuser Syndi -kat. Die Havelstadt Spandau hat nochPlatz für viele selbstverwaltete Wohn -projekte.

2010 beschlossen wir unseren Wunschnach gemeinschaftlichem Zusammen -leben auf dem Gartengelände der Kolo -nie straße 57 in die Tat umzusetzen. Zuunseren alten Gebäuden zählt das unterDenk mal schutz stehende, 1783 erbaute„älteste Haus im Wedding“, auch Kolo -nistenhaus genannt. Nachdem wir vielZeit mit der Sanierung der bau fälli genGebäude verbracht haben, gilt es nun,

unser Selbstverständnis etwas inten -siver mit Leben zu füllen. Wir wollenherr schafts armes Zusammensein undgegen seitige Unterstützung in derPraxis üben und unter anderem mitSympathie – mög lichst über unsereSommerfeste hinaus – im Kiez wirken. Aus unserem Selbstverständnis: DieWelt, in der wir gegenwärtig leben, istbe herrscht von Gewalt und Unter -

drückung auf verschiedenen Ebenen.Wir streben eine Gesellschaft an, in derwir gegen seitig unsere Bedürfnisse res-pektieren und – sofern wir von einerEntscheidung betroffen sind – die Mög -lichkeit haben, jene mitzugestal ten.Notwendig er scheint uns dafür eineregelmäßige Reflexion und Entwicklungunserer Umgangsweisen sowie ressour cen -schonendes Leben.

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Gründung: 2010Kauf: 2010Grundstück: 1.900 m2

Wohnraum: 340 m2 für 15 Menschen,derzeit 140 m2 für 7 MenschenGesamtkosten: 500.000 €Miete: 8,90 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

PinkePanke GmbHKoloniestraße 57, 13359 [email protected]

Weddinger initiative fürlibertäres dasein (wild) e. V.

Berlin

Jagowstraße 15Berlin

Gründung: 2004Kauf: 2014Grundstück: 500 m2

Wohnraum: 1.375 m2 für ca. 30MenschenGewerberaum: 75 m2

Gesamtkosten: 618.000 €Miete: 3 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Jagow 15 GmbHJagowstr. 15, 13585 BerlinTel. 0163 44 19 [email protected]

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Die Zeppi 29 ist ein mitten in Potsdambe stehendes Wohn- und Kulturprojekt. Esist ein selbstverwaltetes Haus, welchesschon seit 1998 als solches existiert.Dieses Haus ist eines der wenigen Über -bleibsel einer umfangreichen Haus be setz er - szene der neunziger Jahre in Potsdam.Wir sind eine Gruppe bestehend aus Be -wohnerInnen, SympathisantInnen undUnterstützerInnen. Sie setzt sich zu sam -men aus StudentInnen, SchülerInnen,Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden.

Diese Gruppe hat sich zusammen ge fun den,um das seit Anfang 2011 durch den Ver -kauf des Hauses bedrohte Projekt in derZeppelinstraße 29 in Potsdam zu erhaltenund zu legalisieren. Wir verstehen uns alsein Zusammenschluss von gleich berech -tig ten Menschen, die weiterhin ein ge -meinschaftliches Leben ermöglichenwollen und denen Platz für individuelleEntfaltung gegeben wird, in dem menschseine Träume und Ideale verwirklichenkann. Hier sollen neue Räume geschaffen

werden und bestehen deMöglichkeiten ausgebaut werden, wie z. B. ein Probe raum, der Vereinsraum, dasgeplante Atelier sowie eine Druckwerk -statt. Das Pro jekt soll weiterhin eine An -laufstelle für Menschen jeder Alters gruppe,Herkunft und sozialer Schicht sein. Wobeiselbst ver ständlich rassis ti schen, faschis ti -schen, sexistischen, homophoben odersons ti gen menschenverachtenden Hand -lungen und Gedanken kein Platz gebotenwird.

Zeppi 29Potsdam

Gründung: 1998Kauf (Erbbaurecht): 2016Grundstück: 275 m2

Wohnraum: 450 m2 für 10 MenschenGewerberaum: 190 m2

Gesamtkosten: 19.000 €Miete: 3,35 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Zeppi 29 GmbHZeppelinstraße 29, 14471 PotsdamTel. 0173 60 76 712, [email protected]://zeppi29.de

Seit 2005 leben wir mit unserem Projektin Potsdam eine Alternative, in der dasMiteinander, Toleranz, generations über -greifendes Wohnen und Gemeinschaft imMittelpunkt stehen.Unser Haus liegt in Stadtrandlage, wurdein den 20er Jahren des 20. Jahrhundertsals Klubhaus eines Golfplatzes errichtetund später zum Wohnhaus umgebaut.Das Haus, mehrere Bauwagen im 11.000 m2

großen Garten, zwei Nebengebäude undein Bungalow bieten Platz für ca. 15 Men - schen groß und klein. Seit dem Kaufhaben wir das Haus umfangreich um ge - staltet und saniert. In den nächstenJahren stehen Dach- und Fassaden sa nie -run gen an.Wir verstehen uns als offener Begeg nungs -raum und bieten Platz für Veranstaltungen– zum Beispiel PizzaVokü, Filmabende,Konzerte und Feste.Wir gestalten unser Leben bewusst öko -logisch. Dazu gehört das Heizen mitselbstaufbereitetem Holz, eine effizienteRaumnutzung und ein Nutzgarten. Seit

einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, Lebenund Arbeiten vermehrt mit ein an der zuverbinden. Dafür stehen ver schie de neWerkstätten und ein Projektbereich imAußengelände zur Verfügung.Neben der Selbstorganisation diskutierenund entscheiden wir über unser Zu sam men -leben und die Entwicklungen des Projek tesgemeinsam, was auch nach 10 Jahren Pro-jekt weiterhin eine Heraus for de rungbleibt.

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Eichelkämper GmbHEichelkamp 3,14469 [email protected]

Eichelkämper_innenPotsdam

Gründung: 2003Kauf: 2005Grundstück: 11.000 m2

Wohnraum: 390 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 250.000 €Miete: 4,36 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

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Das Wohn- und Kulturprojekt U24 gibtes als Hausprojekt seit 1994. Nach derRäumung zweier besetzter Häuser imJahr 1994 bot die Stadt Potsdam dendamaligen Besetzer_innen die Uhland-straße 24 in Babelsberg als zeit wei li -ges Ausweichprojekt an, das einige

Jahre später an die ur -sprünglichen Besitzer_in -nen rück über tragen wurde.Damit stand das Objekt2008 kurz vor der Räu mungund nur ein Kauf durch dieBewoh ne r_innen verbliebals letzte Möglichkeit zumErhalt des Frei raums. Ineiner Stadt, die zwar viel

Geld für die Wiederherstellung vonhistorischen Gebäuden hat, aber kaumsozialen Wohnraum zur Verfügung stellt,sind Orte wie die U24 Rück zugs räumefür Menschen, die weder Geld für nochLust auf das Preußen-Disneyland Pots -dam haben.Mit einer Vielzahl von Unterstütz er_ in -nen und Hilfe des Syndikats kam es imgleichen Jahr zum Kauf. 15 damals jun-ge Men schen grün deten eine GmbH undwurden Hausbesitze r_in nen. Neben demge mein schaft lichen Wohnen und derSelbstverwaltung des Objektes bie tendie Räume den Bewohner_innen sowieallen interessierten Menschen Pots damsdie Möglichkeit, ihr kul tu rel les, so zia lesund politisches Engage ment um -zusetzen. Wir bieten regelmäßig kleineund große Ver an stal tungen an. In denletzten Jahre wurde viel sa niert, wei te reBaustellen gibt es immer :) Wir habeneinen schönen Garten und Obstbäume.

Das Projekthaus ist ein Ort für den prak -tischen Versuch gesellschaftlicher Alter -nativen. 31 Menschen von 0 bis 53 Jahrenhaben hier einen selbst organi sier tenRaum für gemeinsames Wohnen, Lebenund Arbeiten sowie für sozial-politischesEngagement geschaffen. Nach 10 JahrenVorbereitung wurde das Objekt im Mai2005 gekauft. Neben Büros, Projekt -

räumenund Werkstätten be trei ben wir eineEinmietungsetage mit ca. 20 Schlaf -plätzen und 2 Seminarräumen. Zum Pro-jekthaus-Verbund gehören mitt ler weileauch ein Neubau (Passivhaus 2014) unddie Projekthaus West GmbH (abgeschloss -e ner Mietkauf 2015). Unsere Hauptprojekt -bereiche sind außer schu li sche Bildungs ar -beit in den Bereichen Öko lo gie, soli da ri scheÖkonomie und Nach haltige Entwicklung.Weitere wichtige Bereiche sind Projekt -management, Beratung für kollektive

Hausprojekte, Integration von und mitGeflüchteten, Theater- und Medien pro -jek te und antirassistische Bil dung. EinGrundanliegen des Projekt hauses ist es,verschiedene Gruppen und Einzelaktivemit Räumen, Infrastruktur, Technik,Know-how und Finanzen zu unter stützen.Unser Ziel ist es, den Gruppen und Pro -jekten Kontinuität zu geben, Synergie -prozesse zwischen den einzelnen Akteu -r_innen und Bereichen zu fördern undnicht zuletzt deren Fi nan zierung für dieZukunft zu gewährleisten.

Projekthaus PotsdamPotsdam

Gründung: 1997Kauf: 2005Grundstück: 5.855 m2

Wohnraum: 1.000 m2 für 31 Menschen Gewerberaum: 800 m2

Gesamtkosten: 2.150.000 €Miete: 5,50 – 7,50 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

INWOLE GmbHRudolf-Breitscheid-Str. 164, 14482 PotsdamTel. 0331 / 70 47 66 80 [email protected]

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u-24 Wohn- &kulturprojektPotsdamUhland 24 Kollektiv GmbHUhlandstr. 24, 14882 PotsdamTel. 0331 / 290 84 [email protected], www.fu24.net

Gründung: 1994Kauf: 2008Grundstück: 896 m2

Wohnraum: 471 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 485.000 €Miete: 5,55 € / m2

Solidarbeitrag: 0,29 € / m2

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Seit 2009 gibt es in dem kleinen DorfSaar mund 10 km südlich von Potsdam undBerlin ein Syndikatsprojekt. Wir sind 9Erwachsene und 8 Kinder und be woh neneinen immer schöner werdenden Drei-Seiten-Hof im alten Ortskern.Da wir alle ehemalige Stadtmenschen sind,versuchen wir uns natürlich mit viel En ga -gement und wechselhaftem Er folg in derGartenarbeit und haben uns allerlei Vieh -zeug angeschafft.Erstmals haben sich sechs von uns im Jahr2004 zusammengefunden, um unsere Vor-stellungen von gemeinsamem Leben undsozialem Arbeiten auf dem Land zu for mu -

lieren. Eine Verknüpfung dieser beidenAspekte war die Ursprungsidee, welcheuns zusammengeführt und moti viert hat,den Hof zu kaufen. So leben bei uns vierder Kinder ohne ihre leib lichen Eltern undwerden von drei der Bewohner_innen fa -milienanalog betreut (ähnlich wie in einerPflege familie). Eini ge andere Ideen habenwir nicht um gesetzt. Dennoch bleiben wiroffen für politische oder soziale Pro jek te,die sich durch uns und bei uns ver wirk li -chen lassen. Wichtig ist uns die regionaleSyndikatsarbeit, politisch und sozial sinddie einzelnen Bewohner_in nen in Pots damund Berlin aktiv.

Hausprojekt SaarmundSaarmund

Gründung: 2004Kauf: 2009Grundstück: 6.195 m2

Wohnraum: 599 m2 für 17 MenschenGesamtkosten: 230.000 €Miete: 3,72 € / m2

Solidarbeitrag 0,17 € / m2

miteinander wohnen GmbHAm Markt 14, 14558 Nuthetal OT [email protected]

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20 Erwachsene und 10 Kinder wohnenüberwiegend schon hier bzw. werden nachder ersten Ausbauphase alle hier wohnen.Aber es geht um mehr: Wir möch ten dieMühle als offenen Raum ausbauen underhalten. Menschen sollen mit ge stal tenund sich ausprobieren können – auch,wenn sie nicht hier wohnen, sondern z. B.aus Berlin kom men. Dabei bietet die Mühle Platz für unzähligeArten der Selbst ver wirk li chung: Neben denGebäuden gibt es eine Wasser kraftanlage

und zudem 18 ha mit Wald, Acker, Weide-/Wiesenfläche, Garten- und Streuobst wiesen-Fläche. Es existieren Projekte in der Anfangs phase:Ein Waldgarten, ein Umsonst laden, eineMetall- und eine Holz werk statt und imSommer im Kornhaus ein Musikraum undein Näh- und Mal ate lier. Im Silohaus istPlatz für einen Veran stal tungssaal; eineinstiger Stall und eine Scheune bergenRaum für mehr. Garten und Acker sollenfür solidarische Land wirt schaft genutzt,

der Wald natur gemäß bewirtschaftet wer -den. Im Sommer kommen Gruppen, die inder Mühle Raum und Ruhe für Gruppen pro -zes se finden. Im Wohnbereich der Mühlewird der Dachboden ausgebaut und einkomplett neues Treppenhaus errichtet;eine neue Holz-Heizanlage ging im Herbst2015 in Betrieb.Wir freuen uns, mit dem Syndikat dafürsorgen zu können, dass die Mühle einoffener Raum ist und bleibt.

alte Mühle GömnigkBrück OT Gömnigk

Gründung: 2013Kauf: 2014Grundstück: 182.610 m2 (also 18,26 ha)Wohnraum: 510 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: ca. 650.000 €Miete: 5,61 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Mühlenstein GmbHDorfstraße 1, 14822 BrückTel. 033844 / 14 99 [email protected]

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Der doma e. V. setzt sich derzeit aus 21Vereinsmitgliedern zusammen, die zumGroßteil seit ihrer Kindheit in Straus -berg oder der näheren Um ge bung leben.Politisch, sozial und kulturell stammenwir aus dem selbstverwalteten Zentrumin unserer Stadt. Der Motivation ge mein -sam in einem Hausprojekt zu leben undzu arbeiten, liegt der Wunsch zugrunde,an Ort und Stelle eine langfristige Pers -

pektive zu schaffen. Die Region ist seitJahren vom Wegzug vor allem jungerMenschen betroffen. Mit doma unter -nehmen wir den Versuch, dem einenalternativen Lebensentwurf vor Ort ent-gegenzusetzen.Am 11.04.08 haben wir als Verein ineinem Zwangsversteigerungsverfahrenden Zuschlag für ein Grundstück in derStrausberger Innenstadt erhalten. DasGrundstück umfasst sechs sanierungs -

bedürftige Gebäude, eine Fläche von ca.2.060 m2 und auf dem gesamten Geländeliegt Denkmalschutz. Unser Schwer punktliegt klar auf der Versorgung der Mit -glie der mit Wohnraum. Wenn in fernerZukunft alles saniert ist, können ca. 25Menschen in den Häusern wohnen. Dieehemalige Montagehalle ist bereits zuGewerberäumen umgebaut worden. Dortbefinden sich Druckerei und Holzwerk -statt. Das Vorderhaus ist seit Ende 2012bezogen. Zur Zeit befindet sich dieSanierung der restlichen Gebäude in derPlanungsphase.

Zurück aufs land

„Für die Erziehung eines Kindes brauchtman ein ganzes Dorf.“

Afrikanisches Sprichwort

Wir – das sind drei Familien, die gemein-sam auf dem Dorf, auf dem Lande lebenwollen. Im Jahr 2010 haben wir die füruns passende Immobilie – einen im Jahr1896 erbauten, ehemaligen Vierseitenhof –in Trebitz im ländlichen Brandenburg ge -funden. Nach umfangreicher Sanierungdes Wohnhauses mit nachhaltigem Ener-

giekonzept und ökologischen Bau mate -ria lien zogen wir im Sommer 2013 ein.2015 vollendeten wir den Ausbau einesStallgebäudes und konnten so endlichdas lang ersehnte HofCafé mit Gemein -schaftsraum und zwei Gästezimmern er -öffnen. Dieser Ort ist Treffpunkt der Hof -bewohner, wie auch der Menschen ausdem Dorf. Hier treffen sich Flücht lings -helfer und die Kirchengemeinde nachdem Gottesdienst. Hier probt der Männer -chor und bringen befreundete MusikerKultur ins Dorf. Und am Wochenendekönnen Radfahrer und Nachbarn hier ge -mütlich einkehren, bei fairem Bio-Kaffeeund selbstgebackenem Kuchen. Zur Zeitsind wir dabei, neue Pläne zu schmieden.Seit einem Jahr gehören zwei weiterePersonen zur Gruppe, die zunächst in dieNachbarschaft ziehen werden. Außerdemwerden die in zwi schen acht Kinder grö ß er.Die Schaffung wei te ren Wohnraums stehtdaher für die kommenden Jahre ganzoben auf der Wunsch liste.

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VielseitenhofTrebitz

Gründung: 2009 Kauf: 2010 Grundstück: ca. 3.600 m2

Wohnraum: 245 m2 für 14 Menschen Gesamtkosten: 530.000 €Miete: 5,60 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Vielseitenhof – Leben auf dem Land GmbHHauptstraße 2, 14822 Brück/OT TrebitzTel. 0151 / 21 [email protected], www.vielseitenhof.de

doma Strausberg

Gründung: 2006Kauf: 2008Grundstück: knapp 2.000 m2

Wohnraum: 600 m2 für 20 MenschenGewerberaum: 320 m2

Gesamtkosten: 850.000 €Miete: 5,30 € / m2

Solidarbeitrag: 0,12 € / m2

doma Strausberg Verwaltungsgesellschaft mbHGroße Straße 45/An der Stadtmauer 715344 StrausbergTel. 0 3341 / 30 51 31 (AB), [email protected]

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Nach zehn Monaten Bauzeit zogen imNovember 2015 die letzten Bewohner In -nen in unser Altes Rathaus. In der Ge -meinschaftsküche und dem großen Wohn -zimmer findet das Zusammen wohnenstatt. Werkstatt, Atelier, Versammlungs -raum und Musikprobenraum im Neben -gebäude sind regelmäßig in Gebrauch.Eigenleistungen im Haus und auf demGrundstück bleiben zu tun: zweimal imMonat ist Bausamstag. Im Frühlingwollen wir das Außengelände zu einemschönen Lebensraum umgestalten.Dass die Gemeinde unser geplanteszweites Objekt nicht an uns ver -kaufte, war eine Enttäuschung. Wirsuchen Wohn pers pek tive für die imRathaus nicht unter ge kom menenVereins mit glie der und Raum für nach-barschaftliche soziale und kul tu relleAngebote. Eine Ar beits gruppe be -schäftigt sich mit den Möglichkeiten,ein anderes Grund stück zu erwerben.Seit Mai 2014 haben wir eine festeGruppenstruktur. Wir treffen uns ein-

mal monatlich in der Großgruppe undhaben sechs AGs. Freitags kommen allezum ge meinsamen Kochen und Essen zu -sam men. Innerhalb unserer Gruppe legenwir gro ßen Wert auf einen respektvollenund solidarischen Umgang. Wir möchten möglichst viele Menschenaus Schöneiche in die Entwicklung undNutzung des Projekts einbeziehen. EinOrt der kulturvollen Begegnung und deskreativen Gestaltens für alle soll ent -stehen.

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WohnprojektSchöneicheSchöneiche

Gründung: 2014, Kauf: 2014Grundstück: 1.855 m2

Wohnraum: 390 m2 für 9 Erwachseneund 3 KinderProjekträume: 160 m2

Gesamtkosten: 440.000 €Miete: 5,61 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

WohnTat Wohnprojekte GmbHBrandenburgische Str. 40 15566 Schöneiche bei BerlinTel. 030 / 25 01 61 73 und 0173 89 48 494kontakt@wohnprojekt-schoeneiche.dewww.wohnprojekt-schoeneiche.de

Wir sind ein Wohn- und Sozialprojekt mitdezidiert links-alternativem Anspruch.1993 wurde in Neuruppin ein Haus be -setzt und schnell legalisiert. Die Geburts-stunde unseres Projektes! Seither ver su chenwir unsere Vorstellungen von gemein sam -em Leben & Arbeiten umzusetzen, aus zu -probieren und weiter zu entwickeln. Der

Schritt nach 20 Jahren Miets haus erfah rungendlich unser eigenes Haus zu kaufen,war eine der besten Entscheidungen, diewir je getroffen haben! Jetzt haben wirunseren festen Ausgangspunkt für densozialen Umsturz, für Kunst und Kultur,fürs gemeinsame Organisieren, Zusam men -leben und Experimentieren.Wir organisieren uns basisdemokratischund möglichst hierachie-arm. Neben denvier Wohneinheiten gibt es Werkstätten(Holz, Fahrrad & Metall), einen Konzert -saal mit Kneipe, Proberaum und Ton stu dio,

Büros, ein Aktionsbüro, ein Notfall zim merfür vorübergehend obdachlose Jugend -liche, eine Bibliothek, einen Seminar -raum, Schlafräume für Gäste, eine KüFaund viel Liebe zum Detail. Bei der Sa nie -rung des Daches 2014 hatten wir tat kräf -tige Unterstützung von Wander ge sel l _In -nen, seitdem versuchen wir das meisteselbst zu machen. Natürlich ist noch nichtalles fertig und wahrscheinlich wird auchniemals alles wirklich fertig werden. Esgibt immer was zu tun!Denn wir haben Großes vor!

JWP-MittendrinNeuruppin

Gründung: 1993Kauf: 2013Grundstück: 2.190 m2

Wohnraum: 465 m2 für knapp 20MenschenGewerberaum: 477 m2

Gesamtkosten: 400.000 €Miete: 4,90 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Soziales Zentrum Bahnhofstraße 10a GmbHBahnhofstraße 10a, 16816 NeuruppinTel. 03391 / 70 08 [email protected]://www.jwp-mittendrin.de

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Die Landpartie findet ihr im Randowtalzwischen Berlin und der Ostsee. Die StadtPrenzlau mit Einkaufsmöglichkeiten undBahnhof, eine Autobahnauffahrt sowiezwei freie Schulen und Kitas sind guterreichbar. Die nächstgrößere Stadt istStettin in 40 km Nähe. Seit 2012 be ste -hen wir als GmbH und Projekt sind wirseit 2013. Wir haben mehrere Häuser mit einzelnenWohnungen, jeweils mit eigener Kücheund Bad und ein Gemeinschaftshaus.Diese Wohnform hat sich für uns als sehr

alltagstauglich für Familien heraus ge -stellt. Wir bauen dieses Jahr zum erstenMal unser eigenes Gemüse an. Mit unsleben unsere Pferde, Hühner, Enten unddie Katzen. Als Nächstes planen wir denAusbau eines weiteren Hauses mit dreiWohneinheiten, eine davon für eine ge -flüchtete Familie. Unser Projekt ist multi -kulturell, familiär, nachhaltig und natur-verbunden. Unsere Interessen sind u. a.Kinder, Lehm- und Lehmofenbau, Tiere,Garten und Selbstversorgung, Hand werk,Meditation und unsere Arbeit.

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Das Gutshaus Grauenhagen liegt am nörd -lichen Rand der Feldberger Seenland -schaft/Uckermark. Momentan sind wireine Gruppe von 6 Erwachsenen und 2Kindern auf einer Wohnfläche von ca.950 m2. Es gibt also noch eine MengePlatz, für die wir Mitbewohner_innensuchen. Der größte Teil der statischen Bau -ar bei ten, die Sa nie rung von Dachstuhl undNeu ein deckung sind bereits erledigt. ImInnenausbau planen wir weiteren Ausbaubei Bedarf und entsprechender Nachfrage.Wir versuchen auf der Basis eines kol lek - tiven Grundverständnisses, den einze l nenVorstellungen vom Wohnen gerecht zuwerden. D. h. es gibt die Möglich kei ten,alleine zu wohnen oder in Wohn ge mein -schaften. Bau- und Finanzent schei dun gen

werden gemeinsam getroffen; Essen,Kochen, Einkauf und Brennholz werbungwerden überwiegend gemein sam or ga ni -siert. Die gerade fertiggestellte großeGemeinschaftswohnküche steht auchGruppen zur Verfügung, die sich zu Work -shops, Erholung oder beidem gerne indiesen dünn besiedelten Landstrich auf -machen. Zurzeit können wir ein ge räu mi gesGästezimmer und einen Gäste bau wagen fürÜbernachtungen anbieten, im Sommerlässt es sich im großen Garten auchwun der bar zelten.

Das Gutshaus Grauenhagen freut sichüber alle Besuchsanfragen, Wohninter -essierte und Vernetzungsideen – undnatürlich jede Unterstützung!

Gutshaus GrauenhagenGrauenhagen

Gründung: 2003Kauf: 2005Grundstück: 4.000 m2

Wohnraum: ausgebaut ca. 350 m2

für 8 MenschenGesamtkosten: 240.000 €Miete: 2,80 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,09 €/ m2

Gutshaus Grauenhagen GmbHZum Anger 2, 17348 Woldegk OT GrauenhagenTel. 0 3963 / 25 [email protected]

uckermärkerlandpartieZiemkendorf

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 14.600 m2

Wohnraum: 300 m2 für ca. 20 MenschenGewerberaum: 80 m2

Gesamtkosten: 175.000 €Miete: 3,50 € / m2

Solidarbeitrag: 0,12 € / m2

Uckermärker Landpartie ULP-Z GmbH Ziemkendorf 10, 17291 RandowtalTel. 0152 55 60 57 [email protected]

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WirDa der Stadtteil in den letzten Jahr zehn -ten massiv ‚aufgewertet’ wurde, sowie auf-grund der generell teuren (und stei gen den)Mieten in Hamburg ist es keine Selbstver -ständlichkeit für Menschen mit wenig Geld,hier leben zu können. Diese Möglichkeitwerden wir aber wenigstens in diesen zweiHäusern für die Zukunft erhalten.Wir sind 27 Menschen zwischen acht Jahrenund Rentenalter. Uns verbindet der Wunsch,hier weiterhin selbst ver wal tet und ge -meinschaftlich leben zu können. Dabei

sind wir auch im Stadtteil aktiv. Im Pro-jekt gibt es ab und zu VoKü, eine Fahr -rad werkstatt und Sommerfeste in unseremGartenloch.Mitte der 90er: Protest der Bewohner_in -nen der Nr. 28 gegen den teilweisen Leer -stand des Hauses, 1998: Abrisspläne fürdie Nr. 26 und 28, daraufhin symbolischeBesetzung, Übergabe an die Steg undABB-Sanierung (mit Eigenleistung), seit2005 Selbstverwaltung, 2014 Kauf derHäuser zusammen mit dem MietshäuserSyndikat.

die Häuser... sind zwei Gründerzeithäuser aus demJahr 1896 (etwa 1.000 m2 Gesamtfläche)am Rande des Schanzenviertels in Ham burg.Haus Nr. 28 besteht aus 15 Wohn un gen (àca. 40 m2) sowie einer Gemein schafts -wohnung; Haus Nr. 26 besteht aus fünfWohnungen (à ca. 73 m2), in denen WGsbzw. Alleinerziehende mit Kind leben.Die Häuser sind 2003 – 2005 komplettsaniert worden und in gutem Zustand.

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Vereinsstraße e. V.Hamburg

Gründung: 2005Kauf: 2014Grundstück: 358 m2

Wohnraum: 1.058 m2 für 27 MenschenGesamtkosten: 1.639.000 €Miete: 5,90 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Vereinsstraße 26/28 Hausverwaltungs GmbHVereinsstraße 26/28, 20357 HamburgTel. 0179 49 17 079, [email protected]

Wie auch auf dem Wohnungsmarkt sinddie Bedingungen für Kleinbetriebe inHamburg, die Gewerbeflächen anmietenmüssen, seit Jahren konstant schlecht.Der Verdrängungsdruck lässt viele alt -eingesessene Betriebe ohne Nachfolgerschließen, so dass in manchen ViertelnHamburgs das Kleingewerbe fast gänzlichfehlt. Andererseits sind, durch die Ent -

wicklung des Arbeitsmarktes, viele Arbeits -kräfte in die Selbstständigkeit ge gangen.Dies potenziert das Problem be zahl ba ren/preiswerten Gewerberaums. Der Handwerkerhof Ottensen wurde vonetwa 15 Einzelpersonen/Betrieben 2011als Verein gegründet, um auf einem bra -chen städtischen Grundstück nach einer„Anhandgabe“ durch die Stadt einen Ge wer -be-Neubau mit der Vorgabe von Werk -stätten und Büros auf mehreren Etagen zubauen. Mittlerweile sind wir 25 Personen.Wir sind verschiedene Handwerks betrie be:Glaserei, Tischlerei, Instrumentenbau,Innenausstattung/Design, Polsterei, Hei-zung- und Sanitärinstallation, Reparatur-service für Haushaltsgeräte, Bauten schutzund Bausanierung, sowie verschiedeneBüroraum-NutzerInnen: Architekturbüro,Finanzberatung, Akustiker, Anwalts kanz lei,Coaching, Shiatsu, Vertrieb von Holz häu -sern, Bauberatung. Die Synergien imHause fruchten, der Alltag ist für alleBeteiligten ein großer positiver Gewinnim Vergleich zu vorher!

HandwerkerhofottensenHamburg

Gründung: 2011, Kauf: 2013Grundstück: 1.080 m2

Gewerberaum: 1.350 m2 für 25 MenschenGesamtkosten: 2.950.000 €Miete: 8,60 €/ m2,

Werkstätten + Büros 13,60 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Handwerkerhof Ottensen Verwaltungs GmbHBahrenfelder Straße 321, 22765 HamburgTel. 040 / 39 80 54 [email protected]

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Das Projekt Atelier Arnoldstr. 16 e. V. isteine Gruppe von freiberuflich tätigenHand werkern und Künstlern aus den Be -rei chen Theater, Film, Kostüm, Bühnen -bild und Architektur, die hier in Ham burg-Altona seit 1995 als Atelier gemein schaftzusammen arbeitet.Im Jahr 2006 stand unsere „Arbeits-Heimat“ zum Verkauf durch die StadtHam burg. Durch die Bedrohung unseresGewerbestandortes sahen wir die Fort -führung unserer Ideengefährdet, denn außerden freundschaftlichenVer flech tun gen inner -halb der Etage sind füruns auch die Bindungenzur Nachbarschaft undangrenzende Betriebevon großer Bedeutung.Mit Hilfe der Handwerks -kammer, der poli ti schenParteien, der Behörde

für Wirtschaftsförderung und auch derStadt Hamburg ist es uns gelungen, denVer kauf an einen Investor zu verhindernund es selbst zu er wer ben.Seit her arbeiten wir voller Freude in unse -rer Etage und sind froh, den Pro zess gutdurchgestanden zu haben. Wir habenetwas rea li siert, das zunächst als Visionbegann, nun ge lebt und in der Zukunftweiter ent wickelt wird.

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arnoldstraße 16Hamburg

Gründung: 2006Kauf: 2007Grundstück: 459 m2

Gewerberaum: 232 m2 für 16 MenschenGesamtkosten: 178.000 €Miete: 9,27 € / m2 warmSolidarbeitrag: 0,31 € / m2

Arnoldstraße 16 Vermietungs-GmbHArnoldstraße 16, 22765 HamburgTel. 040 / 39 90 59 [email protected]

Wir sind eine Gruppe von der-zeit 17 Menschen, die hierge meinsam wohnen, arbeitenund vor allem leben. Nachzwei Jahren Suche haben wir2009 den Eschen hof gefundenund gekauft. In den letzten sieben Jahren, also seitwir hier wohnen, haben wir viel ge macht:das Wohnhaus in Eigenarbeit komplettsaniert, unkommerzielle Werk stätten undVeranstaltungsräume gebaut, viel lecke -

res Essen gekocht,einen Kräuter- undGemüsegarten an -gelegt, 2.000 LiterApfel saft gepresst,wir sind politisch

zusam men unterwegs gewesen undhaben über die Gruppe, unsere Utopienund aktuelle politische Kämpfe dis ku tiert,wir haben viel Besuch aus aller Welt ge -kriegt, verschiedene Putzpläne aus pro -biert, vegane Steaks gegrillt, und viel

gefeiert, gestritten und gelacht! Wir ver-stehen uns als politisches Projekt undwollen nicht nur einen ressourcen schon en - den Lebensstil durch kollektive Orga ni sa -tion führen, sondern uns auch ein mischen.Darum organisieren wir Diskussions ver -an staltungen, Filmabende oder stellenunsere Räume anderen politi schen Ini tia -tiven zur Verfügung. Uns ist das Lebenin Gemeinschaft, nachhaltiges Wirt schaf -ten und ein solidarisches Mit einanderwichtig.

Projekt EschenhofHamburg

Gründung: 2007Kauf: 2009Grundstück: 8.000 m2

Wohnraum: 346 m2 für 17 MenschenGesamtkosten: 500.000 €Miete: 7,39 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Immobilienverwaltung Eschenhof GmbHAchterschlag 24, 21039 HamburgTel. 040 / 75 76 17 [email protected]://www.projekt-eschenhof.org/

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Inter-Pares begann 2003 seine Idee einesgemeinschaftlichen, sozial gerechtenund selbstverwalteten Wohnens in dieTat umzusetzen. Unser Wunschobjektkonnten wir im September 2006 in derChemnitzstraße 78 –80 in Altona-Altstadtkaufen. Das baufällige Gebäude, in demfrüher die Hamburger taz-Redaktion saß,wurde im März 2009 abgerissen. An -schlie ßend haben wir ein Niedrig energie -haus nach KfW-40-Standard mit zehnWohnungen gebaut und im Sommer 2010fertiggestellt.

Heute sind wir eine Gruppe von 20 Erwach -senen und sechs Kindern. Im Erd ge schosssitzt der Verein El Rojito (www.el-rojito.de),der mit fairem Kaffee aus Zentralamerikahandelt. Hinter dem Haus steht der Bau -wagenplatz Hospi, der vor über 20 Jahrenim Viertel seinen eigenen Wohnraumgeschaffen hat. 2006 drohte mit demgeplanten Verkauf des Geländes anFinanzinvestoren die Auf lösung desWagenplatzes. Durch unseren Neubaumit Durchfahrt sind wir jetzt Nachbarnund der Erhalt ist dauerhaft gesichert.Gegenüber und nebenan stehen zweiweitere Wohnprojekte.

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inter-ParesHamburg

Gründung: 2003Kauf: 2006Grundstück: 591 m2

Wohnraum: 808 m2 für 26 MenschenGewerberaum: 211 m2

Gesamtkosten: 2.850.000 €Miete: 6,30 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,17 €/ m2

Inter-Pares Hausverwaltungs-GmbHChemnitzstr. 78, 22767 [email protected]

Die druckwelten GmbH wurde 1978 als„reines“ Druck- und Medienkollektiv insLeben gerufen. Inzwischen ist daraus ein

vierköpfiges „Geschäftsführungs kollek -tiv“ mit weiteren fünf Angestellten ge -wor den.Die alten Räume im Herzen von HamburgOttensen wurden von einer Investment -gruppe gekauft und in „schöne“ Lofts für4.– 5.000 € / m2 verwandelt. Auf derSuche nach neuen Räumen stie ßen wirauf ein schönes Hinterhof ge bäu de mit12 Garagen, nur wenige hundert Metervom alten Standort entfernt. DiesesHaus haben wir gekauft, das Erd geschossfür druckwelten umgebaut und in denObergeschossen sollten Wohn un genentstehen. Dies hat aus baurecht li chenGründen nicht geklappt und so sind dortdie Genossen schaften „das Taxi“ www.das-taxi.org und Mediendenkfabrik eG einge -zogen.

omabaHamburg

Gründung: 2009Kauf: 2009Grundstück: 788 m2

Gewerberaum: 540 m2 und 8 GaragenGesamtkosten: 980.000 €Miete: 7,00 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Omaba Hausverwaltung GmbH Bahrenfelder Str. 101 a, 22765 HamburgTel. 040 / 39 90 41 [email protected], www.druckwelten.net

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land für alle!Die frischenbauern sind in der CittàslowMeldorf, Dithmarschen, hinterm Deich.Auch hier gibt es Mietwucher. Inves ti tio -nen lohnen nicht, daher baut niemandgerne Mietwohnungen. Oft ist die Ab zockeprivater Not geschuldet, aber Ab zockebleibt Abzocke. Dadurch, dass wir hiersind, bringen wir’s zur Sprache. Wir haben ein Altstadthaus in der „Geh-straße“. Im Haus wohnen sieben Leuteaus Deutschland, Italien, Rumänien undPolen. Der Laden im Erdgeschoss ist unserVeranstaltungsraum. Den ver mie ten wir

für Bewegungs- und Tanzkurse, Lesun gen,Workshops und öffentliche Gesprä che,dort beteiligen wir uns am Leben derInnenstadt, die sich gegen den Trend derZentralisierung wehrt. Wir gaben Anstoßfür einen Regionalmarkt und eine offeneWerkstatt, veranstalten einen Kunst marktund arbeiten an einem besseren ÖPNV. Wir haben einen großen Garten am Stadt - rand, wo Mitte des 19. Jahr hun dertsArmen gärten entstanden. Dänemark warpleite und die Menschen hungerten. DasGelände zwischen Marsch und Geest istsehr fruchtbar. Vier von uns experimen -tieren mit alten Sorten. Anfang 2016zieht eine Familie aus NRW nach Mel dorf,um in dem Garten mit zuarbeiten. Weil unser recht kleines Projekt nochnicht ganz aus den Kin der krankheitenraus ist, können wir jede Hand ge brau -chen. Und jeden Geldschein, den manuns als Direktkredit gewährt.

Selbstbestimmt und gemeinschaftlichleben und wohnenZwischen 2009 und 2012 haben wir unsereschöne Altstadtvilla komplett energetischsaniert und mit viel Schweiß, Muskel-und Nervenkraft neuen Lebens- und Wohn -raum geschaffen. Hier leben wir derzeitmit 13 Erwachsenen, einer Jugend lichenund zwei Kindern; ein paar Katzen undzwei Hunde gehören auch noch dazu. Un -se re Finanzierung steht dank För de run gen

durch Stiftungen und vieler Direkt krediteauf soliden Beinen. In unserer Ge mein -schaftsküche im Erdgeschoss kommen wirzum ge mein samen Essen zusammen. Imgroßen Ge mein schafts raum plenieren wirwöchentlich, toben die Hunde und Kinderüber die Sofas oder kicken mit Bällen rum,übernachten Gäste, finden Spiel- undKino abende statt u. v. m. Im Souterrain-Keller sind seit Mai 2012

die Kulturräume des Kneipen- und Kul tur- Kollektivs Ohrlaube und seit Frühjahr2015 die Catering-Küche des „Pausen -glück“-Lieferservice. Wir sind als Gemeinschaft dem LübeckerSolidaritätszentrum für Geflüchtete ver -bunden. Die politische Arbeit für die RechteGeflüchteter bildet den Schwer punktunseres gemeinsamen Interesses: freedomof movement is everybody’s right!

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Freie HütteLübeck

Gründung: 2005Kauf: 2009Grundstück: 800 m2

Wohnraum: 455 m2 für 16 MenschenGewerberaum: 12 m2

Gesamtkosten: 900.520 €Miete: 6,10 € / m2

Solidarbeitrag: 0,18 € / m2

Freie Hütte GmbHFritz-Reuter-Str. 9, 23564 LübeckTel. 0451 / 48 93 90 [email protected]

frische bauernMeldorf

Gründung: 2011Kauf: 2012Grundstück: 492 m2

Wohnraum: 301 m2 für 7 MenschenGewerberaum: 123 m2

Gesamtkosten: 300.000 €Miete: 3,57 € / m2

Solidarbeitrag: 0,14 € / m2

Frischer Wohnen GmbHSüderstraße 9, 25704 MeldorfTel. 0 48 32 / 95 19 [email protected]

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Wir sind 7 Frauen und 6 Männer im Altervon 30 bis knapp 60 Jahren, die in 5unterschiedlich großen Wohn gemein -schaf ten in einem Mietshaus im BremerSteintorviertel leben. Als wir Ende 2010erfuhren, dass die Eigentümer unser Hausals „Investitionsobjekt mit ausbau fähi gerRendite“ zum Verkauf anbot, wurde unsklar, dass wir unser Recht auf Wohnen indiesem Stadtteil aktiv ver tei di genmüssen. Während wir den Investorendeutlich machten, dass wir MieterInnengut organisiert und wenig kooperativsind, haben wir gleichzeitig mit den Eigen -tümern über den Kaufpreis ver han delt. MitHilfe des Mietshäuser Syndikats wurdedann im Mai 2011 das Haus erfolgreichin das Eigentum der Mieterschaft über -führt und wir be gan nen, es selbst zu verwalten.Jetzt, fast 5 Jahre nach der Übernahme,können wir sagen, dass das Wohnen ineigenverantwortlicher Selbstverwaltungden Austausch, den Gemeinsinn und einaufmerksames Miteinander fördert. Wir

sind mehr denn je davon überzeugt, dasses wichtig ist, bezahlbaren Wohnraum zuerhalten und Handlungsoptionen auf zu -zeigen, mit denen MieterInnen den Ver -wertungsinteressen ihrer Hauseigen tümerentgegentreten können.

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Die Grünenstr. 18 ist ein selbst ver wal te -tes Wohn- und Kulturprojekt in Bremen.1989 wurde das leerstehende Speditions-gebäude besetzt, ein Nutzungs- undMiet vertrag mit der Stadt folgte. So istdie G18 seit 20 Jahren Veranstaltungs -zent rum, Treffpunkt und Freiraum für alle,die lieber selber organisieren, als zu kon -su mieren. Hierfür steht ein Veran stal tungs -raum mit Bar für Konzerte, Partys, Info -treffen, Spiele-, Film-, Kneipen aben de

oder als Sport- und Fitnessraum zur Ver -fü gung, sowie ein Proberaum. Was un se -ren Verein allerdings immer wieder insStocken brachte, war die Tatsache, dassnie klar war, wie lange der Mietvertragnoch verlängert würde, und so war einelangfristige Planung nicht mög lich. DochÄmterdschungel, Ban ken und viele in ter -ne Diskussio nen konnten uns nicht auf -hal ten: am 16.11.06 haben wir unserenTraum wahr gemacht und den Kaufvertragun ter schrieben. Wichtig ist, dass wir keinPrivateigentum schaffen wollen, sondern,dass auch Menschen nach uns ihre Vor -stellungen von solidarischem Lebenumsetzen können. Danke an die vielenMenschen, die uns mit Rat und Tat undauch finanziell unterstützen. G18 liebteuch und war, ist und bleibt unser.

G18 »come together e.V.«Bremen

Gründung: 1992Kauf: 2006Grundstück: 323 m2

Wohnraum: 183 m2 für 7 MenschenGewerberaum: 1.219 m2

Gesamtkosten: 200.000 €Miete: 4,91 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,19 €/ m2

Grünenstr. 18 GmbHGrünenstr. 18, 28199 [email protected]

Freies Haus 3dBremen

Gründung: 2010Kauf: 2011Grundstück: 373 m2

Wohnraum: 730 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 917.000 €Miete: 6,86 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Freies Haus 3d GmbHSchweizer Straße 3d, 28203 BremenTel. 0421 / 7 [email protected]

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Mosaik – das ist ein Mehrgenerationen -haus, in dem 26 Erwachsene und 12Kinder wohnen. 2008 hatte eine Kern -gruppe die Idee vom Gemeinsam-Wohnenmit jung und alt, arm und reich, Men schenmit unterschiedlicher Herkunft, mit eige -nen Wohn- und Lebensmodellen. So buntwie möglich eben. Das ließ sich am bes -ten über eine gemeinsame Fi nan zierungerreichen, zudem fanden wir die Ideecharmant, auch über unsere Zeit hinausgünstige Mieten zu sichern.

Die Grund -stücks suchewar langund bis zumKauf muss -ten wir nochganz schön Präsenz zeigen, um als Käuferüberhaupt berücksichtigt zu werden. Nachdem Grund stückskauf wurde klar, wie großdas Haus und damit die Gruppe werdensollte. Über 8 Jahre sind Leute ge kom menund ge gan gen; wir haben geplant, ge -lernt, ge feiert, ge schwitzt, gelacht undge strit ten. Und nun 2016 haben wir’s ge -

schafft: Wir ziehen ein!! DasMosaik-Haus hat 21 Woh nun -gen, einen großen Gemein -schafts raum, eine Dach -terrasse und einen kleinenGarten.

Der Stadtteil – Huckelriede – gilt Man chemnoch als schwierig und „auf der falschenSeite der Weser“. Tatsächlich wird er durchdie unmittelbare Nähe zum Stu den ten- undKulturviertel Neustadt aber im mer belieb -ter. Wir finden es einfach schön, ganz naham Werdersee; und die soziale und kul tu -relle Mischung passt uns gerade gut.

In den ehemaligen Arbeiter_innen-Stadt teilen steigen die Mieten, günstigerMietwohnraum wird in Eigentum um ge -wandelt, Häuser werden besetzt undSchei ben von „12 € / m2“-Sanierungs -objekten klirren. In diesem Trubel habenwir eine denkmalgeschützte Schule um -gebaut. Neben 15 Wohneinheiten gibt esbereits eine Kneipe, einen Seminar- undGruppenraum und eine Fahrradwerkstattin Selbstverwaltung. Eine Vokü, ein Info-laden, ein Sportraum, weitere Werkstät -ten und einiges mehr wird in dernächsten Zeit folgen.

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MosaikBremen

Gründung: 2008Kauf: 2012Grundstück: 1600 m2

Wohnraum: 1.550 m2 für 37MenschenGesamtkosten: ca. 4.000.000 €Miete: 6,50 bzw. 9 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Mosaik Wohnprojekt GmbHBuntentorsdeich 21, 28201 [email protected]

StadtteillebenHannover

Gründung: 2012Kauf: 2013Grundstück: 4.300 m2

Wohnraum: 2.841 m2 für 72 MenschenGewerberaum: 150 m2

Gesamtkosten: 2.800.000 €Miete: 5,45 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Stadtteilleben GmbHFröbelstraße 5, 30451 [email protected]://www.stadtteilleben.org

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Also, der Masterplan ist folgender:Mit der Entprivatisierung unseres Hausesan der Schnittstelle zwischen Stadt undTeutoburger Wald wollen wir dauerhaftgünstigen und selbstorganisierten Wohn-raum schaffen, der auch einen Ort fürsozialen Austausch und die Umsetzungvon Ideen und Projekten bietet. Daskönnen ein Musikkeller oder eine Esel -weide sein, der schickste Sandkasten derStadt oder ein episches Sommerfest.Derzeit sind wir aber noch mit der Sanie -rung und dem Ausbau des Hauses sowiedem Leben auf der Baustelle be schäftigt,was uns einerseits immer wieder vor

praktische Herausforderungen stellt, unsandererseits aber auch immer wiederstolz und glücklich macht.Mit unserem Projekt verfolgen wir denpolitischen Anspruch, Lebensweisen jen-seits von Kleinfamilie und Privat eigen -tum auszuprobieren und zu unterstützen.Konkret heißt das dann zum Beispiel, dassdie im Haus wohnenden Kinder auch Be -zugspersonen haben, die nicht ihre leib-lichen Eltern sind, oder dass wir andere,am Mietshäuser Syndikat interessierteGruppen beraten, damit auch hier in Ost-westfalen in Zu kunft noch viele weitereSyndikatsprojekte ent stehen können.

Unser hehres Ziel ist es, solidarischesMit einander und individuelle Bedürfnissemiteinander zu verbinden – so gut wirdas im kleinen Rahmen unseres Alltagseben hinkriegen.

Seit Juni 2011 ist die Walkemühle 1adas Zuhause des „freiraum hameln e. V.“.Der Verein stellt Räume zur Ver fügung,die jede*r für seine*ihre eigenen Ideenund Projekte nutzen kann – selbst -organi siert und unkommerziell. Durchviel Eigenarbeit und zahlreiche Sach -spenden sind Werkstätten, Seminar -räume, die Umsonstboutique, die Kücheund der Konzertsaal zu dem geworden,was der Freiraum heute ist: Ein Ort derBe gegnungen mit unzähligen Mög lich -keiten für jede*n, der*die bereit ist,respektvoll mit ihren*seinen Mit men -schen umzugehen.Wir – die Walkemühle GmbH – habendas geschichtsträchtige Gebäude ge -kauft, um dem freiraum hameln dauer -haft gesicherte Räumlichkeiten zu güns-tigen Mieten zur Verfügung zu stellen.Im zugehörigen Gebäudeflügel, der seitAnfang 2014 leer stand, entsteht unserWohnprojekt – der sogenannte Wohn -raum, denn nur mit zwei Flügeln könnenwir fliegen.

Im Wohnraum können bis zu 25 Men schenin verschiedenen Lebenssituationen einZuhause finden, das sie selbst nach ihrenBedürfnissen mitgestalten können. Essollen sowohl WGs, als auch Einzel woh -nungen entstehen.Das Gebäude ist uns nicht nur in denJahren des Mietens ans Herz ge wach sen,auch die Lage – nahe dem Stadtzentrumund Bahnhof, gleichwohl in einer ver -kehrsarmen Sackgasse – überzeugt.

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f.l.o.s.s.e. – Föderation für ein leben ohne Sachzwang, Sorgen und Eigentum

Bielefeld

Gründung: 2014Kauf: 2014Grundstück: 11.777 m2

Wohnraum: 254 m2 für 9 MenschenGesamtkosten: 508.000 €Miete: 5,35 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

f.l.o.s.s.e GmbHBodelschwinghstraße 87, 33604 BielefeldTel. 0521 / 32 99 07 [email protected]

Walke – ein Haus inBewegungHameln

Gründung: 2011Kauf: 2014Grundstück: 1.500 m2

Wohnraum: 1.451 m2 für 20 – 25MenschenGewerberaum: 566,7 m2

Gesamtkosten: 786.700 €Miete: 3,98 € / m2

Solidarbeitrag: 0,10 € / m2

Walkemühle GmbHWalkemühle 1 -1a, 31785 HamelnTel. 0 51 51 / 91 98 [email protected]

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Wer wir sind und was wir wollen

Wir, das sind sechs Erwachsene und mitt-lerweile zwei Kinder, bewohnen einschönes altes Haus mit großem Gartendirekt an der Lahn in Marburg.Einige von uns haben schon in selbstver-walteten oder besetzten Häusern gelebtund wollten wieder raus aus der Ab hän -gigkeit von VermieterInnen und staat -lichen Trägern rein in die Freuden undLeiden der Selbstverwaltung.Im März 2011 haben wir das Haus alsWohnprojekt Sonnendeck GmbH für422.000 Euro gekauft, die wir komplettaus Direktkrediten aufbringen konnten.Da das Haus vom Schnitt her gut füreine kollektive Nutzung geeignet ist,mussten wir wenige substanzielle Ver -änderungen durchführen. Daher konnten

wir uns auf ersteSchritte einer öko-logischen Sa nie -rung konzentrieren(Dämmung, Solar -anlage, Hei zung).Zwar gibt es na tür -lich immer wieder

etwas zu tun, aber wir haben die Mög -lichkeit, unsere Ziele in aller Ruhe undmit viel Eigenarbeit anzugehen.

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SonnendeckMarburg

Gründung: 2010Kauf: 2011Grundstück: 618 m2

Wohnraum: 240 m2 für 8 MenschenGesamtkosten: 520.000 €Miete: 8,14 € / m2

Solidarbeitrag: 0,12 € / m2

Wohnprojekt Sonnendeck GmbHAugust-Rohde-Straße 18, 35037 [email protected]

Kassels bisher einziges Syndikatsprojektbefindet sich inmitten von viel leben di -ger Flora und Fauna in direkter Nach bar -schaft der nicht mehr ganz so Leben di genauf dem Hauptfriedhof. Seit 2006 lebenwir in wechselnder Besetzung mit 16großen und kleinen Menschen zwischen6 und 46 Jahren auf unserer Scholle sehrzentral im Kassler Nordstadt-„Kiez“ –

frü her ein Arbeiter*innen-Viertel, durchdie Uni inzwischen aber auch mehr stu -den tisch geprägt, mit einigen nettenKneipen und alternativen Zentren. Wir wohnen in unterschiedlichen Wohn -einheiten zusammen – einige alleine,andere in WGs. Auf dem schmucken Ge -län de der ehemaligen Gärtnerei ist zwi schenden zwei Häusern und sechs Bau wägenviel Platz für Obstbäume, Ge müse undLagerfeuer. Außerdem haben wir einengroßen Gemeinschaftsraum, der für allezugänglich ist und in dem neben aus -ufern den Plena und Klein grup pen treffenauch ab und zu öffentliche Veranstal tun -gen wie Kino, Kneipe oder Par tys statt -finden. Viele von uns sind seit Jahren in derpolitischen und kulturellen Szene aktiv.Mit einigen der vielen Kommunen, Pro -jekte und Wagenplätze in Kassel undUmgebung sind wir eng vernetzt. Kommtgerne vorbei, wir freuen uns stets überBesuch – es gibt Platz im Gästewagenoder -zimmer und einen Besucher* in -nen parkplatz für die mobilen Leute!

agatheKasselAlte Gärtnerei GmbHTannenheckerweg 5, 34127 [email protected] www.agathe-kassel.de

Gründung: 2006Kauf: 2006Grundstück: 2.500 m2

Wohnraum: 519 m2 in 4 Wohnungenund Wägen für 16 MenschenGewerberaum: 3 GaragenGesamtkosten: 350.000 €Miete: 3,91 € / m2

Solidarbeitrag: 0,21 € / m2

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Wir sind ein zentral und trotzdem wald -nah-gelegenes kleines Wohnprojekt mitderzeit neun großen und fünf kleinenMenschen. Unser Viertel hat sich in denvergangenen 10 Jahren vom Schmuddel -quartier zu einem begehrten und teurenFlecken gewandelt. Ein paar Fahrrad be -geisterte und der Umstand, dass derzeitniemand von uns ein Auto besitzt, sowiebewegungsfreudige Kinder, machen unszu einer WG, die relativ viel Zeit draußenverbringt. Trotz der unterschiedlichenTagesrhythmen ist es uns wichtig auch

den Alltag (teilweise) gemeinsam zu be -streiten; so versuchen wir z. B. jedenTag zusammen Abend zu essen undkommen oft im gemütlichen Wohnzimmerzu sam men. Neben den wöchentlichen Projekt-Plenagibt es alle zwei Wochen ein WG-Plenummit Kindern. Im Herbst 2015 haben wirunsere Mieten in einer Bieterrunde neugeregelt, so dass nun die individuellenfinanziellen Möglichkeiten und Spiel -räume Berücksichtigung finden können.Wir sind Mitglied der SoLaWi Marburg

und teilen uns die Gemüseernte mit 150anderen Haushalten. Außerdem mischenwir uns in die Marburger Lokalpolitik vorallem in Sachen Verkehr und Stadtent -wick lung ein. Auch sonst versuchen wirsoweit und sooft es möglich ist, unspolitisch zu engagieren. Daher ist unseine bewusste Auseinandersetzung mituns und unserem Umfeld sehr wichtig.

Das Projekt erstreckt sich auf einenWest- und auf einen Ostflügel. Ge wohntwird hier auf insgesamt drei Etagen mitgroßer Gemeinschafts küche und riesigemWohnzimmer, Terrasse mit Grasdach undgrandiosem Blick auf die Lahn (Lokal -zeitung says: „Klein Venedig“).Wir sind neun Leute unterschied lichs tenAlters und diverser Tätigkeits felder.Außerdem gibt’s noch einen Wuffi aufdem Grasdach, ein Fitness studio, einGästezelt unterm und die Fahne auf’mDach und ein Billard zim mer zur ge pfleg -ten Freizeit gestal tung. Die Haus&Wohn-Orga läuft über 14-tägige Plena, in de -nen alles Wesentliche gemeinsam be -spro chen und entschieden wird. Einaus for mu lier tes Selbstverständnis wird’snie geben. Allerdings sind einige grund -sätz liche Vorstellungen bereits im Wohn-

alltag angekommen bzw. werden stetigdis ku tiert. Klar ist, dass wir uns einselbst verwaltetes und selbstbestim mtesZusammenleben & -wohnen außerhalbvorgefertigter Vorstellungen erarbeitenwollen. Dabei verorten wir uns un dog -matisch im Kontext diverser sehr guterProjekte. Gemeinsame Grundlage ist derVersuch, emanzipatorische Ansätze imAlltag umzusetzen.

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ketzerbachMarburg

Gründung: 1977Kauf: 2006Grundstück: 466 m2

Wohnraum: 319 m2 für 14 MenschenGesamtkosten: 600.000 €Miete: 5,78 € / m2

Solidarbeitrag: 0,23 € / m2

Ketzerbach GmbHKetzerbach 50, 35037 MarburgTel. 0 64 21 / 69 03 [email protected]

Hausprojekt am GrünMarburg

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 330 m2

Wohnraum: 240 m2 für 9 MenschenGesamtkosten: 270.000 €Miete: 5,25 € / m2

Solidarbeitrag: 0,16 € / m2

Hausprojekt Am Grün GmbHAm Grün 30, 35037 MarburgTel. 0 64 21 / 15 [email protected]

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Wir, eine bunte Gruppe von Menschen (32Erwachsene, 12 Kinder) in den ver schie -dens ten Lebensphasen, haben es tat säch -lich geschafft, nach Jahren voll Arbeit,Mühen, Hoffen und Bangen un se ren Traumvom solidarischen und gemeinsamen Woh -nen in Gießen zu verwirk li chen. Seit über4 Jahren leben wir nun am Ende des Regen -bogens in einem großen Haus mit nochgrößerem Garten, wo die Arbeit leider nieaufhört, es aber immer schöner wird.

Wir treffen uns einmal im Monat zum Ple -num und jeden 3. Sonntag zum Brunchoder auch zum Sport hinterm Haus, zumBoule-Tunier auf der eigenen Boule-Bahn(yeah!), zum Ostereier suchen und Weih -nachtsbaum verbrennen, Tatort/Fußball/Filme gucken in der Gemeinschafts woh -nung, zum (Mantra und Chor-) Singen,zum Grillen, auf ein Bier/Tee/Kaffee. Die Motivation und das Engagementschwanken, wir arbeiten immer noch aneiner gewaltfreien Kommunikation, feiernSommerfest im Winter, warten auf denEismann und rauchen am Feuer dieFriedenspfeife. Wir blicken erwartungsvoll in die Zu kunft,wenn unsere frisch gepflanzten Obst -bäume tragen, unser politisches, sozialesund kulturelles Engagement steigt, es eineWerkstatt/Food-Coop/Sauna/Hühner/Kneipe/Eisenbahn im Garten (ääh … keinKommentar) gibt … und sind gespannt.

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ProWoGießen

Gründung: 2008Kauf: 2010Grundstück: 4.010 m2

Wohnraum: 1.840 m2 für 44 MenschenGesamtkosten: 1.650.000 €Miete: 5,30 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,16 €/ m2

ProWo Gießen GmbHLincolnstr. 13, 35394 GießenTel. 0641 / 46 04 32 [email protected]

Zusammengefunden haben wir uns nach dem Ende mehrjähriger Hausbesetzung.Von Anfang an verfolgten wir zwei Ziele:Harmonisch und im Konsens zusammenzu leben und das ohne Gruppenzwangund ellenlangen Regelkatalog.Nachdem das Leben im Steinhof schei ter -te, entschlossen wir uns die Gemein schaftauf einer komplizierten Ebene fortzu füh -ren: Wir kaufen ein Haus! Mit dem Miets-

häuser Syndikat aus Freiburg wurde dieVEB Wohnfabrik GmbH gegründet. Dabeiverzichteten wir bewusst auf finanzielleHilfen seitens der Stadt, des Landes da wireine zu starke Abhängigkeit be fürch ten.Am 04.03.03, endlich – nach fast zweiJahren Verhandeln, Behördentortur undgeduldigen Wartens – wurde der Kaufver-trag unterschrieben.Da Ausbau und Instandhaltung zu den

Selbstverständlichkeiten zählen, ist dieDiskussion zum „Wohin geht’s“ ein stän -diger Begleiter:Ein Ziel kann es sein, zusammen zu lebenund auch nach außen ein alternativesBeispiel von Lebenskultur aufzuzeigen.Ein 2. Ziel ist das Lernen, wie Menschmit logischen kausalen Zusammenhängengesetzesfrei leben kann.– Wir hoffen weitere Ziele in der nächs -ten Broschüre zum Besten geben zukönnen ;) –Unabhängige, selbstverwaltete Projektesind regional selten geworden, ganz zuschweigen von den schwierigen Rahmen -bedingungen. Daher freuen wir uns mitLÜDIA einen regionalen Begleiter be -grüßen zu dürfen.

VEB Wohnfabrik Halberstadt

Gründung: 2001Kauf: 2003Grundstück: 350 m2

Wohnraum: 300 m2 für 10BewohnerInnenGesamtkosten: 30.000 €Miete: 3,50 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,17 €/ m2

VEB Wohnfabrik GmbHWernigeröder Str. 35. 38820 HalberstadtTel. 0 39 41 / 58 44 [email protected]

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Die „Grafschaft 31“ ist ein Wohnprojektauf einer Hofstelle mit Bauernhaus undScheune – umgeben von etwa 4 ha Land– am südlichen Stadtrand von Münster.Das Zentrum von Münster ist lediglich 6 kmentfernt und mit dem Fahrrad gut inweniger als 30 Minuten erreichbar. DieGrafschaft 31 ist das erste Projekt desMietshäuser Syndikats im Münsterland.Die Startbesetzung der Wohnprojekt -gruppe besteht aus etwa einem DutzendErwachsenen zwischen 1 und 50 Jahren.

Wir, die Grafschafter*innen, leben schonseit vielen Jahren in Münster, kennenuns aus unterschiedlichen emanzipa to ri -schen Polit-Zusammenhängen und wohn -ten zum Teil bereits vorher in Wohn ge -mein schaften zusammen. Mit dem Aus -bau der Scheune soll schließlich Platzsein für 16 bis 20 große und kleine Be -wohner*innen und rund 150 m2 zusätz li -chen Gemeinschaftsräumen.Das Leben in größerer Gemeinschaft istfür viele von uns ein langgehegter Traum.

Es gibt unterschiedlicheIdeen, die in diesem Rah -men verwirklicht werdensollen. Dazu gehört dieÖffnung des Projektes undder Gemeinschaftsräume/-flächen, ebenso wie dieeigene kulturelle und po -li tische Bildungsarbeitmit ver schie denen Ver an -stal tungen auf dem Ge -län de, aber auch derAckerbau zur Deckung desEigenbedarfs.

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Grafschaft31Münster

Gründung: 2013Kauf: 2014Grundstück: 39.946 m2

Wohnraum: 316 m2 für 14 MenschenGesamtkosten: 527.000 €Miete: 6,17 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

wopro GmbHGrafschaft 31, 48163 Mü[email protected]

Der Verein LÜDIA e. V. wurde im Jahr 2007gegründet und erwarb ein Grundstückzusammen mit dem Mietshäuser Syndi kat.Das Projekt befindet sich in länd licherIdylle im Bördekreis des Bundes landesSachsen-Anhalt. Das Grundstück umfasst1,5 ha, worauf sich 3 Gebäude befinden,wovon 2 als Wohnraum um- undausgebaut wurden. Momentan leben hier 11 Menschen infried licher Koexis tenz mit bezauberndenTieren, die eine ehemalige Pferde stal lungihr eigen nennen dürfen. Mittlerweileleben bei uns einige Hüh ner, Gänse, 2klei ne Minischweine namens Udo und Ute.

Das Grundstück bietet viel Platz und Raumfür Selbstversorgung, Erholung, Campingund natürlich auch Arbeit. Der Aus- undUmbau der ei nzel nen Wohn räume ist nochnicht abge schlos sen und wird perspek ti -visch auch noch einige Zeit in Anspruchnehmen. Unser Ideal liegt im energie -effizienten und ressour cen orientier tenAusbau. Ein anderer Schwerpunkt in die -sem Jahr soll nun endlich die Umsetzungder Trink wasser versor gung beinhalten. Unsere Bienen bereichern uns weiterhinjedes Jahr mit köstlichem Honig undsorgen dafür, dass unsere Obstbäumereichlich Früchte tragen.

lÜdia Hadmersleben

Gründung: 2007Kauf: 2008Grundstück: 14.046 m2 + 781 m2

WasserflächeWohnraum: 470 m2 für 11 MenschenGewerberaum: 32 m2

Gesamtkosten: 140.000 €Miete: 4,50 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

LÜDIA in Hubertushöhe GmbHVor dem Magdeburger Tor 639387 Oschersleben OT HadmerslebenTel. 03 94 08 / 928 112 oder 928 [email protected]

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Mitten im historischen Rosviertel und 15Minuten fußläufig vom Aachener Domentfernt, befindet sich das WohnprojektWohnsinn. Wir organisieren hier ins ge samtdrei Häuser, einen Innenhof inklu siveeinem kleinem Garten. Einige Wohn un genin unseren zwei denkmal geschütz tenAltbauten vom Ende des 19. Jahr hun dertskonnten seit dem Kauf 2008 saniertwerden. Weitere Wohnräume werden wohlSchritt für Schritt folgen. Obgleich unserVerein im Jahre 2002 und die GmbH in2008 gegründet wurden, gibt es noch vielzu tun. Auch der Neu bau, ein Niedrigener -giehaus aus dem Jahre 2010, muss gehegtund gepflegt werden. Dieser beherbergtbereits eine solarthermische Anlage zuranteiligen Warmwasserversorgung. Einzukünftiges gesellschaftspolitischesProjekt ist die weitestgehende „Energie -autar kie“ im Wohnprojekt zu erreichen.Nach wie vor wollen wir hochwertigenWohnraum gerade in Sozialwohnungenanbieten. Alles in allem sind wir einbunter Haufen von verschiedensten

Leuten, die schon mehrfach zusammenkomplexe und auf reibende Situationengemeistert haben. Da wir uns aber nichtnur mit uns be schäftigen wollen, pflegenwir den Kon takt zu weiteren AachenerWohnprojekten, die nicht im MietshäuserSyndikat sind, aber wertvolle Gesprächs -partner darstel len, sowie zu unsererdirekten Nachbar schaft. Wir freuen unsalso immer auf Besuch!

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Wohnsinn aachenAachen

Gründung: 2002Kauf: 2008Grundstück: 1.780 m2

Wohnraum: 1.415 m2 für 35Menschen Gesamtkosten: 2.000.000 €Miete: 5,80 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,18 €/ m2

WOHNSINN-AACHEN GmbHStephanstraße 24, 52064 AachenTel. 0241 / 56 52 09 [email protected]://www.wohnsinn-ac.de

Wir schreiben das Jahr 1977 – Der Häuser - kampf tobt durch Köln-Ehren felds Stra -ßen und im Eck Lessing- und Marien -straße werden um die zehn Häuser be -setzt. Unter anderem auch die Hausnummer33, die seitdem vielen Wohngemein -schaf ten und Einzelnen als Wohnortgedient hat.2007: „Bürokratiekrampf“ – oder auchBuchhalter-Skills statt Besetzer-Thrills.Um das Jahr 2000 wurde das Haus vonden damaligen Besetzer_Innen in Formeiner GbR gekauft. Nachdem die Be woh -ner_Innen-Struktur in den fol gen denJahren häufig wechselte, sind wir 2007als neue Fünfer-WG eingezogen, habendas Haus in eine GmbH über führt und

sind damit Teil des Miet s häuser Syndi katsgeworden.Mit dem Modell des Mietshäuser Syndi -kats haben wir endlich eine Formgefunden, die der Geschichte des Hau sesund un se ren Vorstellungen vom gemein -sa men Woh nen entspricht. Nun lehnenwir uns ab und an aus unserensanierten Fens tern, schauen auf dieimmer schicker wer dende Straße undüberlegen, wie wir unsere rotte, denk -mal geschützte und Parolen-ge schmüc k -te Fassade am „stil echtesten“ kon ser -vie ren könnten. Klar lack? Vorschlägenehmen wir gerne entgegen …Manchmal anstrengend aber meistenstoll, immer Neues zu lernen (A wie Ab -rechnung bis Z wie Zuführschnecke derPelletsheizung). Es ist super, die Mög -lich keit zu haben, selbstbestimmt undfinanzierbar zusammen leben zu könnenund zu wissen, dass das in die sem Hauseso bleiben wird.

dreilessidreiKöln

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 170 m2

Wohnraum: 170 m2 für 5 Menschen Gesamtkosten: 120.000 €Miete: 5,50 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,21 €/ m2

Quinternio GmbHLessingstraße 33. 50825 KölnTel. 0221 / 55 79 [email protected]

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Das Wohnprojekt Assenland, kurz: Assi,liegt gut geschützt hinter den Ästeneiner großen Linde. Erst nach dem Ein -tritt durch das Hoftor erhebt sich das300 Jahre alte Gutshaus, seit 1987 Sitzder Assi. Viel hat sich dort seit ihremKauf verändert: Das marode Dach wurdeabgerissen und neu gedeckt. Im Winterarbeitet nun eine moderne Heizanlagegegen die Zugluft der einfach verglastenFenster, und Ritzen im Fachwerk sindpassé. Denn jetzt erstrahlen auch dieAußenwände in neuem Glanze. Dazu

packten die Bewohner_innen und vieleFreund_innen schweres Gerät und schlu -gen die Fassade des Hauses ab, reno vier -ten das Fachwerk und fachsimpelten überdenkmalgerechte Farbkonzepte. Einesolch perfekte Abstimmung zwi schenFensterrahmen und eierschalen far be nemPutz braucht eben Zeit. Die 14 Erwach se -nen und 5 Kinder leben hier auf 4 Eta -gen verteilt, teilen sich eine Küche unddas Bewusstsein, dass es Sinn machtgemeinsam zu wohnen und in einemNetz sozialer und politischer Ini tiativen

in Rödelheimverwurzelt zu sein. Danicht alles nur Fassadeist, gehört zum Woh nenin der Assi viel Energienicht nur für weitereBaustellen am Haus,son dern genauso fürdie großen und kleinenBaustellen des Lebens,po li ti sche Baustellenund den Einsatz fürselbst organisiertesWohnen und Wohn -raum für alle.

Endlich, vier Jahre nach dem Kauf un se -res besetzten Hauses „Fritze 18“, habenwir einen Bierautomaten im Keller undeine Terrasse auf dem Dach. Diese Kom-bination macht uns prak tisch autark. DasHaus verlassen wir nur noch zum Arbeiten,und das Ziel ist natürlich, auch das zulassen, aber soweit sind wir noch nicht.Arbeit im Haus gibt es auch noch genug,das Geräusch von Bohr- und Schleif ma -schinen ist unser Soundtrack, und zu -nehmend macht sich die Befürchtungbei uns und in der Nachbarschaft breit,dass das niemals aufhören wird.Auf den zweiwöchig stattfindenden Ver -sammlungen dominieren zwei Fragen: Wokommt eigentlich der ganze Müll undSchutt schon wieder her und wann wirder von wem weggefahren und: Wer gehtals nächstes in den Keller Bier holen.Neue Ziele müssen gesteckt werden,soviel ist sicher. Und so träumen wir,

ein kaltes Bier in der Hand, in einerheißen Sommernacht, auf der Dach -terrasse Richtung Taunus blickend be -reits von einem Zigarettenautomatenund einer Jukebox.

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assiFrankfurt (Main)

Gründung: 1987Kauf: 2006Grundstück: 550 m2

Wohnraum: 330 m2 für 15–20MenschenGesamtkosten: 776.000 €Kaltmiete: 7,47 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,26 €/ m2

Assenland GmbHAssenheimer Straße 15, 60489 Frankfurt (M.)Tel. 069 / 78 50 63, [email protected]://assenland.org/

FritzeFrankfurt am Main

Gründung: 1991Kauf: 2002Grundstück: 252 m2

Wohnraum: 630 m2 für 21 MenschenGesamtkosten: 530.000 €Miete: 5,00 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,35 €/ m2

Hausprojekt Fritze GmbHFritzlarer Str. 18, 60487 Frankfurt am [email protected]

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Im Oktober 2003 kauften wir – zweihandvoll Leute, die sich aus dem Auto -nomen Zentrum Metzgerstraße kannten –das Haus in der Danzigerstraße 7. Die Auf regung der Anfangszeit wich überdie Jahre einer gewissen Routine. Ob esdiverse Ein- und Auszüge oder Konfliktein der WG waren, Direktkredit-Akqui si tionoder die jährlichen Buchhaltungs fristen –Syndikatsprojekt zu sein scheint nichtimmer ganz leicht, aber fühlte und fühltsich stets als die richtige Ent schei dung

an. Daher wurden wir sehr hell hörig, alsunsere NachbarInnen ihr Haus ver kaufenwollten: Sollte dies die einmalige Chancesein unser Projekt zu vergrößern? Die Aufregung begann von vorne: Plänewurden gesponnen, Risiken abgewogen,Diskussionen geführt, interessierte Neu -bewohnerInnen begrüßt und unerwarteteRückschläge durchgestanden bis endlichder entscheidende Hand-Shake mit Sektgefeiert werden konnte. Dem Hauskauffolgten intensive Monate der Sanierung,

so manch gewagter Bau plan aus der An -fangszeit wurde noch nicht vollständigumgesetzt oder wieder in der Versenkungverschwunden, aber mittlerweile ist fürsieben weitere Men schen ein gemein -schaft liches Wohnen in der Schwarzen 79Alltag geworden.Seit Sommer 2013 sind wir nun doppeltso viele Menschen im Projekt, in dreiWohn einheiten unter zwei Dächern undin einer gemeinsamen GmbH.

Diwodasodrinnwohnedun 2016

Die Umstrukturierung und sogenannte„Aufwertung“ der Hanauer Innenstadtund die damit einhergehende Redu zie -rung bezahlbaren Wohnraums gehören zu den Gründen unseres Wunsches nachselbstbestimmtem Wohnen und Arbeiten.Nach langem verzweifelten Suchen fan - den wir unser heutiges Zuhause schluss -endlich auf ebay-Kleinanzeigen – werhätte das gedacht?Das „Alte Neuwirtshaus“ in Hanau/Groß auheim, ein ehemaliges Hotel,umfasst 15 Zimmer mit eigenen Dusch -bädern.

Im April 2015 konnten wir die Reno vie -rung unseres Wohnzimmers (ehemaligeGastwirtschaft) mit einem gigantischenKonzert mit über 150 Besucher*innenfeiern. Wir veranstalten weiterhin immerwieder Konzerte und Lesungen. Auchsonst bietet die alte GastwirtschaftBewohner*innen und Freund*innen vielPlatz um am Tresen mit ZapfanlageKneipenabende zu genießen und in derGroßküche gemeinsam zu kochen. Unser nostalgischer Pflastersteinhoferfreut sich großer Beliebtheit für Hof -partys, Lagerfeuerabende und Freiluft -kinos. Ebenfalls bieten eine Garten wirt -schaft wie diverse Nebengebäude Platzfür z. B. Werkstätten, Ateliers und Pro -be räume. Außerdem haben wir das dazu -gehörige Ackerland mit ca. 5.600 m2 ge -pachtet, wo unser Schweinefreund Siggisein Zuhause gefunden hat und wir schonunser erstes eigenes Gemüse erntenkonnten.

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Schwarze 79Hanau

Gründung: 2003Kauf: 2003Grundstück: 1.442 m2

Wohnraum: 396 m2 für bis zu 16MenschenGesamtkosten: 750.000 €Miete: 7,20 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,20 €/ m2

Schwarze Sieben GmbHDanziger Straße 7, 63454 HanauTel. 06181 / 30 07 [email protected]

k.a.W.a.M (kulturell autonom- und Wohnautarkes geMeinschaftsprojekt)

Hanau

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 2.600 m2

Wohnraum: 455 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 335.000 €Miete: 4,59 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,13 €/ m2

K.A.W.A.M GmbHAm Neuwirtshaus 4, 63457 [email protected]

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Konsens statt Kommandos, Lebendigkeitstatt Drill: Es tut richtig gut, das Ge mein -schaftsleben in unserer befriedeten Ex-Kaserne zu genießen. Anfang 2010machte sich eine wackere Schar anti -kapitalistisch gesinnter Menschen auf,das marktbefreite Wohnen auch in Mann-heim zu etablieren. 13haFreiheit nanntesie sich, weil sie mutig das gesamteGelände der denkmalgeschützten, guthundertjährigen Turley-Kasernen ins Augegefasst hatte. Nach einigem Streit undkräftigem Wachstum konnten wir immer -hin das schönste Gebäude am Platz er -wer ben und mit ökologischen Bau materi a -lien in Wohnungen ver schie dens ten Zu -schnittsum gestalten.Wir lernten mitBau vor schrif -ten und hun -dert tau sen denEuro zu jong -lieren und mit30, 40,

schließlich 50 Menschen Ent schei dun genim Konsens zu treffen. Als WGs, Famili -en, Paare oder Singles tum meln sich nun50 Erwachsene jeden Alters und derzeitzehn Kinder im Ge bäude 472, brutzeln inder Gemein schaftsküche, spielen unddiskutieren im großen Ge mein schafts -raum, basteln im Werkraum und säenund ernten auf gemeinsamen Balkonenund im Gärtchen ums Haus. Vor unsererHaustür auf dem früheren Exer zier platzsprießt denk mal geschütztes Grün, nebenuns haben zwei weitere Mietshäuser Syn-dikats-Projekte neu gebaut und auch wirwachsen weiter: Unsere Dach böden sollenebenfalls Wohnraum werden.

Nach mehr als 5 JahrenSanierung des Wohn hau ses,die wir mit Hil fe von vielenFreund _innen fastausschließlich selbst ge machthaben, konnten wir uns 2012der Sanie rung der beidenkleinen Nebengebäudezuwen den. 2013 sind auchdie ehemalige Garage und dieWaschküche fertig gedämmt.Im nächsten Winter werdensie eben falls schnuckeligwarm sein. Einen blühen -den Garten und einen ein -ladenden Hof werden wirauch 2013 basteln.Schon 2012 konnten wiruns mehr und mehr denschöneren Seiten des Lebenszuwenden (noch schöner als die Sa nie -rung!). Bis auf kleinere Reste sind wir fer-tig und wohnen jetzt in einem kom for ta belökologisch sanierten und gedäm m ten

Eigenheim. Allen, die unsam Anfang gesagt haben: „dasschafft ihr nie“, kön nen wir jetzt eineNase drehen. Und allen, die uns Mutgemacht haben, danken wir von Herzen.

Es ist schon beeindruckend, zu sehen wasSolidarität – ob ökonomisch, praktischoder ganz allgemein unterstützend – allesschaffen kann.Wir freuen uns nach wie vor über Men schen,die uns Direktkredite geben, weil unserelangjährigen Direktkredit gebe r_ in nen soallmählich ihr Geld wieder brauchen.Die Häuser denen, die darin wohnen und/oder arbeiten!

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Wohnprojekt 472(13haFreiheit)

Mannheim

Gründung: 2010Kauf: 2014Grundstück: 2.318 m2

Wohnraum: 2.627 m2 für 60 MenschenGesamtkosten: 4.500.000 €Miete: 7,60 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

F 13 Turley GmbHTurleyplatz 8–9, Gebäude 472, 68167 MannheimTel. 0157 51 18 37 [email protected]://www.13hafreiheit.de

knotenpunktSchwalbach

Gründung: 2004 Kauf: 2006Grundstück: 584 m2

Wohnraum: 155 m2 für 6 MenschenGesamtkosten: 302.000 €Miete: 7,00 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,26 €/ m2

Knotenpunkt GmbHTaunusstraße 16, 65824 SchwalbachTel. 0 61 96 / 8 50 [email protected]

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SWK steht für solidarischer Wohn- undKulturraum. Solidarität bedeutet für unsgemeinsames Handeln, gegenseitigeUnter stützung und respektvoller Um gang.In einem solidarischen Wohn- undKultur raum wollen wir mit- und nichtneben- oder gegeneinander wohnen undleben. Solidarität ist unsere Antwort aufVereinzelung, Konkurrenz, Unterdrückungund Diskriminierung. Nach der Konversion der ehemaligenKaser nen der US-Armee in Mannheimhaben wir im Herbst 2014 ein Grund stückauf den Turley Barracks in der Neckar -

stadt-Ost gekauft und im Frühjahr 2015mit dem Hausbau begonnen. Unser Hausist wie eine einzige große Wohnung auf-gebaut. Im Erdgeschoss und im Unterge-schoss befinden sich große Gemein schafts -räume, vor allem eine große Küche undeine Mischung aus Wohnzimmer undKneipe, die auch als öffentlich zugäng -liche Räume für Veranstaltungenkünstlerischer, politischer und kulturellerArt genutzt werden sollen. Der Kellerumfasst ein Tonstudio, eine Werkstattsowie einen großen Projektraum, derebenfalls für Veranstaltungen geeignetist. In selbstverwalteter Organisierungunserer öffentlichen Räume sehen wirdie Möglichkeit, politische Interventionzu stärken. Wir sehen uns nicht im luft -leeren Raum, sondern als aktiver, gestal -te rischer Teil der Gesellschaft. Nach demgroßartigen Richtfest im Sommer 2015freuen wir uns riesig am 01. April 2016endlich unser Haus zu beziehen!

Unsere Gruppe besteht seit Herbst 2011;zu ihr gehören nun 14 Erwachsene und 8Kinder zwischen 2 und 57 Jahren. Auf

dem ehemaligen Militärgelände Turley inMannheim haben wir 2014 ein Grund stückvon der Stadt erworben und im Sommer2015 mit dem Bau eines 4-ge schossigenWohnhauses begonnen. In 12 einzelnenWohnungen ist Platz für Fa mi lien, Paare,Singles und einen Gemein schaftsraum.Uns verbindet, dass wir mit Menschen

zusammen leben wollen, an denen unsetwas liegt, und mit denen wir unsereZukunft selbstbestimmt gestalten wollen.Nachhaltigkeit ist uns besonders wichtig,so dass wir einerseits möglichst preis-wert, andererseits möglichst „gut“ bauenwollten. So entstand Mannheims höchs tesHolzhaus in barrierearmer Hybridbau weise(Holz/Beton) mit einer Solarthermie- undPhotovoltaikanlage sowie einer Latent -speicherheizung, und wir können frei vonfossilen Brennstoffen eine günstige Warm -miete erreichen.Unser Versuch, zwei Wohnungen imSozialen Wohnungsbau zu realisieren, istan bürokratischen Hürden gescheitert.Nun möchten wir diese an Menschen miterschwertem Wohnungsmarktzugang ver-mieten, angesichts der aktuellen Situa -tion an Flüchtlinge. Außerdem beteiligenwir uns an der Gestaltung des neu ent -ste henden Quartiers, u. a. in der Grün -flächenplanung (Urbanes Gärtnern) undder Realisierung eines Bürgerhauses.

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Solidarischer Wohn-und kulturraum (SWk)Mannheim

Gründung: 2011Kauf: 2014Grundstück: 999,85 m2

Wohnraum: 849,86 m2 für 22MenschenGesamtkosten: 1.916.671,09 €Miete: 8,32 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

SWK Turley GmbHFritz-Salm-Straße 10, 68169 [email protected]://www.swk-mannheim.de

umBau2 turleyMannheim

Gründung: 2012 Kauf: 2014Grundstück: 1.000 m2

Wohnraum: 980 m2 für 25–30MenschenGesamtkosten: 2.672.261 €Miete: 8,96 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Turley Umbau2 GmbHFritz-Salm-Str.12, 68167 MannheimTel. 0621 / 43 62 23 [email protected]

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Wir sind ein selbstverwaltetes politi schesHausprojekt mit Veranstaltungsräumen,Büros, WGs, einem Infoladen und einemCafé. Unser Haus bietet in erster Linieeine Infrastruktur für Menschen, Grup penund Initiativen, die für eine Perspektivejenseits des Kapitalismus aktiv sind, sichan sozialen Kämpfen beteiligen odergegen rassistische und patriarchaleDiskriminierung engagieren. Es bietetRaum für GewerkschaftsaktivistInnen,UmweltschützerInnen, Flücht lings ini tia -tiven, sowie antifaschistische, anti mili -ta ristische, linke und revolutionäreGruppen. Je nach Bedarf fest zurMiete im eigenen Büro oder kos -ten los. Die Räume laden zumgemeinsamen Aus tausch ein,zum Diskutieren und Feiern inlocker er und solidarischer At mo -sphäre, sowie zur Beteili gungund Selbstorganisierung. Sie stehen fürverschiedene Veranstal tun gen, Film -abende, Workshops, Partys und Konzertezur Verfügung. Sie sollen auch einenFreiraum bieten, in dem ein solidarischer

und konstruktiver Umgang herrscht, Ego-ismus und Konkurrenz den ken außen vorbleiben und der Ablauf kollektiv undselbstverwaltet organisiert wird.

Da der Templerorden 1312 wegen Ketze -rei und Nutzlosigkeit aufgelöst wurde,kann unser Haus mit denen nix zu tunhaben. Alt ist es trotzdem. Unser Ge -wöl bekeller – heute die Mikro brauerei„Church of Beer“ – war vor 500 Jahrennoch ein jüdischer Gebetsraum, und 7Meter unter un se rem Ge mein schafts -büro wartet eine große Mikwe (jü di -

sches Tauch beckenfür rituelle Wa schun -gen) auf ihre archä -ologische Wieder -entdeckung – viel -leicht als Tauch beckenfür unsere Sauna.Wenn die Kindergroß sind!

Schon zu Kolumbus’ Zeiten schütztendie 80 cm dicken Mauern die Bewoh nervor Sturm, Feuer und Rittern. Heuteverzweifelt lediglich unsere Hilti aneinem Durchkommen. In den dickenWän den und lehmgefüllten Böden fan -den wir im Zuge der Umbauten bereitsdiverse Schätze: Haarwuchsmittel von1920, Tageszeitungen aus den 40ern,hinter Tapeten versteckte Akt zeich nun genund einen Sandsteinbogen aus demJahre 1379. Zwischen diesen Wänden bewegen sichsechs Erwachsene und sechs Kinderzwischen 80 cm und 1,83 m – und dreiKater in den Farben Schmutz, Rost undKohle. Wer sich bei einer ausgesuchten Kaffee-spezialität und dem grandiosen Blickauf die Weinheimer Burgruine zu denKatern auf die rote Küchencouch ge -sellen möchte, ist jederzeit herzlichwillkommen.

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linkes Zentrum lilo HerrmannStuttgart

Gründung: 2009Kauf: 2010Grundstück: 265 m2

Wohnraum: 151 m2 für 7 MenschenGewerberaum: 410 m2

Gesamtkosten: 800.000 €Miete: 11,28 (3,83 Gewerbe) €/ m2

Solidarbeitrag: 0,15 €/ m2

ISZ Heslach GmbHBöblinger Straße 105, 70199 Stuttgartmail@linkeszentrumstuttgart.orgwww.linkeszentrumstuttgart.org

templerhaus Weinheim

Gründung: 2005Kauf: 2005Grundstück: 630 m2

Wohnraum: 363 m2 für 12 MenschenGewerberaum: 22 m2

Gesamtkosten: 800.000 €Miete: 8,31 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,33 €/ m2

Templerhaus GmbHMünzgasse 11, 69469 WeinheimTel. 06201 / 25 66 [email protected], www.templerhaus.de

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Das Wohnprojekt Lu15 entstand 1979nach einer spontanen Hausbesetzungund ging 1989 offiziell in das Eigentumdes Tübinger Studentenwerks A.d.ö.R.über. Studierendenwohnheim war es je -doch nie – in Selbstverwaltung lebtenhier Menschen mit unterschiedlichenLebensentwürfen. Gegen die Kün di gun -gen des Studierendenwerks 2004, diedarauf folgende Räumungsklage undandere Versuche, das Haus zu räumen,wehrten sich die Bewohner*innenerfolg reich. Nach langen Verhandlungenkonnte das Projekt endlich im Mai 2009

von der Bewohnerschaft gekauft werdenund wurde im gleichen Sommer ener ge -tisch saniert.

anders als geWohntDie Lu15 versteht sich als Freiraum, dermehr eröffnet als „schöner wohnen“.Sowohl Utopien über das Zusammen -leben werden experimentiert und gelebt,als auch versucht, die gesellschaftlicheUmwelt aktiv zu gestalten und zu ver -ändern.Damit sowohl das Zusammenleben, alsauch das politische, soziale und kultu -relle Engagement, sowie die Ver wal tungdes Hauses funktionieren, haben sich dieca. 30 Bewohner*innen auf eine gemein -schaftlich organisierte Haus struk tur mitwöchentlichen Hausversamm lun gen,Arbeitskreisen und Einzelaufgabengeeinigt.Bei uns gibt es viel zu entdecken: Um -sonstladen, Hausbars, Konzerte, Kletter -wand, Küche für alle, Infoabende undeiniges mehr …

Wir, die Hegelstraße 7, haben 2008 indirekter Nachbarschaft zum WohnprojektSchellingstraße 6 unser Haus gekauft.Daraufhin wurde es rundum saniert unddabei mit Regenwasseranlage, Pellet -heizung und Wärmedämmung versehen.2015 wurde auch noch das Grundstückgekauft. Zurzeit leben im Haus 16 Be -woh ner*innen mit einer bunt ge wür fel ten

Mischung aus Lebensjahren und Be ru fen,drei Kindern, ein Hund und zwei Meer -schwein chen. Damit aber noch nichtgenug: jeden Tag wuseln weitere Kinderdurch den Garten, die in die selbst ver -wal tete Kita Casa KiTaNa gehen. Die Casaist die größte Mieterin im Haus.Unser gemeinschaftliches Wohnen istgekennzeichnet von einem gemeinsamenHaushalt, Entscheidungsfindung imregel mäßigen Plenum und der gemein sa -

menNut-zungun -se rerdreiBalkon terrassen, zwei Küchen und desgroßen Wohnzimmers. Dazu haben wireinen Gewölbekeller, den wir für dasFeiern unserer Partys sowie als Raum für(sub) kulturelle Veranstaltungen nutzen.

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Hegel 7 Tübingen

Gründung: 2007Kauf: 2008Grundstück: 1.193 m2

Wohnraum: 560 m2 für 24 Menschen Gewerberaum: 350 m2

Gesamtkosten: 1.200.000 €Miete: 9 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,22 €/ m2

Wohnprojekt Hegelstraße 7 GmbHHegelstr. 7, 72072 Tü[email protected]

lu15Tübingen

Gründung: 1979Kauf: 2009Grundstück: 935 m2

Wohnraum: 708 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: 800.000 €Miete: 5,50 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,24 €/ m2

LUtopia GmbHLudwigstraße 15, 72072 Tü[email protected], lu15.de

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Das Gebäude Huberstraße 14/16 ist einbesonderes Mietshaus. Hier lebten vieleJahre unter einem Dach Menschen zu -sammen, die üblicherweise getrenntwohnen. Drei Tübinger Vereine: der Wal-dorfkindergarten (Südstadt) sowie be -treute Wohngruppen der AIDS-Hilfe unddes Vereins zur Sozialpsychiatrie e. V.(VSP). Die andere Hälfte des Hauses ist„privat“ vermieteter Wohnraum. Undgenau diese Wohnform wird im Wohn -projekt auch nach dem Einzug im Früh -jahr 2017 weiterhin gelebt.Nach langer Vorbereitungszeit haben wirendlich am 21.01.2016 das Haus derGWG abgekauft. Seitdem ist die Huber -straße 14–16 in der Sanierungsphase.Das Zusammenleben soll danach selbst -organisiert und gemeinschaftlich ge stal -tet werden. Ziel unserer Gruppe ist es,unterschiedliche Lebens- und Wohn for mengenerationenübergreifend unter einemDach zu ermöglichen. Beim WohnprojektHuberstraße kommt der bislang selteneAspekt hinzu, dass „private“ und soziale

Wohnungssuchende gemeinschaftlichzusammenleben.Die umfangreichen Sanierungsarbeitenorientieren sich v.a. an den Bedürfnissender Vereins-Wohngruppen und des Kin der -gartens. So wird z. B. ein Aufzug ein ge -

baut und somit ca. 2/3 derca. 2.300 m2 Wohn -fläche barrierefreierreichbar sein.Zudem wird einemöglichst energie -effiziente Sanierungangestrebt.

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Wohnprojekt tante Huber Tübingen

Gründung: 2012 Kauf: 2016Grundstück: 2.564 m2

Wohnraum: ca. 2.048 m2 für 36Menschen und 2–3 Wohngruppen derVereineGewerberaum: 277,92 m2

(Kindergarten) Gesamtkosten: 5.725.750 €Miete: 7,20 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Wohnprojekt Tante Huber GmbHSchellingstr. 6, 72072 TübingenTel. 0 70 71 / 79 21 36, [email protected]://huberstrasse.de

100 Menschen, 13 WGs und eine ideedie ideebunt wohnen, quer denken, anderslebendie WGs1980 besetzt, 23 Jahre vom Studen ten -werk verwaltet, dann gekauft und sa -niert für die und von denen, die drinwohnendie MenschenWir leben gerne in der Schelling, weil• irgendjemand immer weiß oder hat,

was man gerade braucht• es Räume wie die Hausbar und den

Infoladen gibt, für selbstorgani sier teKultur und Politik

• bei uns Silvester auch im Maistattfindet

• man sehen kann, wie ein Projektwächst und funktioniert, auch wennwir uns manchmal sehr uneinig sind,völlig überarbeitet und genervt

• am 18. Juni 1980 in Tübingen nichtsBesseres los war

• hier Leute ganz unterschiedlichenAlters miteinander leben und ihreErfahrungen, Elan und Möglichkeitenteilen können

• es im Garten so schön grün ist undman so gut draußen untermSternenhimmel übernachten kann

• wir keine Bowlingbahn und keine

Sauna haben und sie irgendwannbauen werden

• unsere Food-Coop Bioessen zu er -schwing lichen Preisen auf den Tischbringt

• Tassen, Teller und Besteck so schönzirkulieren und alles irgendwannwieder auftaucht

Gründung: 1980Kauf: 2004Grundstück: 5.661 m2

Wohnraum: 2.711 m2 für 110 MenschenGemeinschaftsraum: 227 m2

Gesamtkosten: 1.865.000 €Miete: 4,09 € (Gemeinschaftsraum 0 €)/ m2

Solidarbeitrag: 0,22 €/ m2

Wohnprojekt Schellingstraße gGmbHSchellingstr. 6, 72072 TübingenTel. 0 70 71 / 79 21 [email protected]

WohnprojektSchellingstraßeTübingen

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Seit Sommer 2011 leben wir – 107 Men -schen, davon 46 Kinder – in vier ehe ma -li gen französischen Offiziersgebäuden inTübingens Südstadt. Unsere Häuser sinddie einzigen Immobilien aus dem ehe -maligen Bestand der Landesbank Baden-Württemberg, die nicht als Spielball aufdem Markt endeten (die restlichen 21.000Wohnungen wurden 2012 für 1,4 Mrd.Euro an einen Augsburger Immobilien -

spekulanten verhökert, der „langfristigesEngagement versprach“ und sie dann2015 für 1,9 Mrd. Euro an Deutschlandsgrößten Wohnungskonzern weiter ver -kaufte). Neben vielen tausend Stunden Eigenleis-tung haben wir vor allem als Gruppe vielerreicht. Unsere Häuser und Gärten habensich seit dem Einzug sichtlich verändert.Unsere Basis ist die Entscheidung für

gemeinschaftliches Wohnen und die Be -reitschaft auch bei schwierigen Fragenkonsensorientierte Lösungen zu suchen.Über das Treiben innerhalb unserer Struk -turen hinaus, mischen wir uns immerwieder aktiv in das Leben der Stadt einund bieten Räume für Gruppen und Men -schen an, die unsere Ideen von solida ri -schem Leben teilen, z. B. durch unsereFood Coop und unser Stadtteilcafe.

Das Soziale Zentrum Käthe ist ein selbst-verwaltetes und politisches Hausprojektin Heilbronn, das Veranstaltungsräume,Büros, einen Infoladen und kollektivesWohnen unter einem Dach vereint.Ins Leben gerufen wurde die „Käthe“ imJahr 2010 zunächst als kleines Zentrumin angemieteten Räumen. Nach zwei be -wegten Jahren stand fest, dass in un se -rer Stadt der Bedarf und das Potentialfür Größeres vorhanden war. So nahmeine Gruppe von Aktivist*innen das Pro-jekt „Immobilienkauf“ in Angriff.Im Oktober 2012 erwarb die „SL-Soli da -risch Leben Heilbronn GmbH“ unser Hausin der Heilbronner Innenstadt. Nach um -fangreichen Umbau- und Sanierungsmaß-nahmen feierten wir im September 2013die Eröffnung. Seitdem werden die Räumevon verschiedenen Initiativen und Einzel -personen genutzt. Engagierte gegen Rassismus und Neonazis finden bei unsgenauso einen Platz wie anti mili ta ris ti -sche Zusammenschlüsse, Klima-Aktivist* -

innen und linke Organisationen. Regel -mäßig finden im Zentrum Veranstal tun gen,Kino-Abende und offene Treffen statt.Der Gewölbekeller steht für nicht kom -merzielle Partys und Konzerte zur Ver -fügung.Langfristig soll unser Haus zu einem Ortwerden, in und von dem aus aktiv umVeränderung der Gesellschaft gestrittenwird.

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Vier Häuser Projekt Tübingen

Gründung: 2011Kauf: 2012Grundstück: 5.733 m2

Wohnraum: 2.780 m2 für 107 MenschenGesamtkosten: 3.200.000 €Miete: 7 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,18 €/ m2

Vier Häuser Projekt GmbHc/o Wohnprojekt Schellingstraße gGmbHSchellingstr. 6, 72072 Tübingen Tel. 0 70 71 / 79 21 [email protected]

Soziales Zentrum kätheHeilbronn

Gründung: 2012Kauf: 2012Grundstück: 265 m2

Wohnraum: 182 m2 für 8 MenschenGewerberaum: 166 m2

Gesamtkosten: 464.361 €Miete: 6,74 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

SL Solidarisch Leben Heilbronn GmbHWollhausstr. 49, 74072 HeilbronnTel. 07131 / 79 02 [email protected], www.sz-kaethe.org

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Mitten in der Heilbronner Innenstadtwohnen wir in unserem eigenen Haus –selbstverwaltet, nicht-kommerziell undkollektiv. Im August 2014 ist es unsgelungen, mit der Unterstützung vielerMenschen die „Wollhausstraße 47“ zuerwerben. Damit konnten wir ver hin dern,dass das ältere Gebäude zum Profit objekteines finanzstarken Investors wurde.Denn die Stadt wird seit einigen Jahrenverstärkt umgestaltet, gerade auch imZuge der Vorbereitungen für das Mega-Projekt „Bundesgartenschau 2019“. DieZahl der Sozialwohnungen sinkt, dieMieten steigen und zentrumsnaherWohn raum wird immer mehr zur Luxus -ware. Prekär Beschäftigte, Rentnerinnenund Rentner, alleinerziehende Mütterund Studierende leiden darunter. Aufvier Stockwerken versuchen wir in der„W-47“ eine Alternative zu leben. Einigevon uns wohnen dort schon seit vielenJahren, andere sind erst mit dem Start

des Projektes eingezogen. Wir organi sie -ren unseren Alltag selbst und kümmernuns gemeinsam um unser Haus. Ent schei -dungen treffen wir kollektiv im Plenum.Auf einigen Stockwerken haben wir be -reits begonnen, das Gebäude zu sanie -ren. Mit unserem Nachbarprojekt, demSozialen Zentrum Käthe, verbindet unsnicht nur der gemeinsame Hinter hof.Denn auch wir wollen zeigen:Solidarisches Wohnen und Wirtschaftenist möglich!

Passivhaus für aktive Frauen –Gemeinsam dem alter entgegen leben

Wir wollen in einer Gemeinschaft vonFrauen selbstbestimmt unser Älterwerdengestalten. Und zwar durch Begegnungund gemeinsame Aktionen, durch gegen-seitige Inspiration und solidarischeUnterstützung, Spaß und Heraus forde -rung im Zusammenleben – all das hältbekanntermaßen geistig und körperlichfit. Diese Vision hatten drei Frauen imJahr 2002. Daraus entwickelte sich 2004der WîB e. V. (Wohnen in Begegnung).Die Vereinsfrauen machten sich dann aufdie Suche nach einem Mietshaus, doches ließ sich kein geeignetes Mietobjektfinden. So entschlossen sie sich, selbstein Haus zu bauen. Damit hatten sie auchdie Möglichkeit, eine Wohnanlage ganznach eigenen Vorstellungen zu ge stal -ten: Alters- und behindertengerecht, einmöglichst hoher ökologischer Standard,eigene, abgeschlossene Wohnungen undein Gemeinschaftsraum. Die Gruppe vonacht Frauen zwischen 52 und 69 Jahren,

begann im Februar 2009 im KonstanzerStadtteil Paradies mit ihrem Hausbau-Projekt. Der Einzug von 10 Frauen er -folgte im Frühsommer 2010. Seither gehtes bunt weiter: Nach dem gemeinsamenHausbauen geht es jetzt um die Erfah run -gen des Zusammen-Lebens. Mittlerweilewohnen wir fast in einem Mehr genera tio -nen-Haus: Eine junge Mutter mit Sohnund eine Logopädin mit Musikpassionbeleben zusätzlich unsere Gemeinschaft.

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Paradies Wohn-GmbH –ein FrauenwohnprojektKonstanz

Gründung: 2004Kauf: 2008Grundstück: 784 m2

Wohnraum: 644 m2 für 11 Bewohner -Innen Gesamtkosten: 1.700.000 €Miete: 10,75 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,13 €/ m2

Paradies Wohn-GmbHRosenlächerweg 2 A, 78462 KonstanzTel. 0 75 31 / 36 59 [email protected]

W-47Heilbronn

Gründung: 2014Kauf: 2014Grundstück: 357 m2

Wohnraum: 300 m2 für 9 MenschenGesamtkosten: 355.960 €Miete: 5,30 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

SL Solidarisch Leben HeilbronnWollhausstr. 47, 74072 HeilbronnTel. 0 71 31 / 79 02 [email protected]

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Tief im Süden des Grethergeländes, dawo der Gewerbebach rauscht, ein spät -mittelalterliches Überbleibsel der Gerberund Fischer, und da, wo sich Wasserratteund Hauskatze gute Nacht sagen, habenwir, 9 Erwachsene und 1 Jugendlicher in4 Wohnungen, diverse Büromenschenund das Frauen- und LesbenzentrumZuflucht vor den Unbilden des Woh nungs -marktes gefunden. Zufrieden und wohl -genährt leben und arbeiten wir hier sovor uns hin. Bei gelegentlich statt fin den -den Zusammenkünften entscheiden wir,

wo Rosen gepflanzt, die Briefkästen auf-gehängt oder ein neues Türmchen an ge -baut werden soll. Jeden Abend um Punkt19.00 Uhr klappen wir unsere Bürger -steige hoch, um sie am nächsten Morgenmit dem ersten Hahnengeschrei wiederherunterzulassen. Im Sommer beteiligenwir uns an dem legendären, jährlichstatt findenden Gretherhoffest und amJahresende veranstalten wir immer eingemeinsames Weihnachtsessen.Ach ja, das Projektleben ist so schön! Unddas nächste Mal kaufen wir uns eine Burgam Rhein. Da können wir nach demSchatz suchen und dem Gesang derLorel ey lauschen.

Auch wenn niemand die Absicht hat eineMauer zu errichten – den zersetzenden Ein -flüssen von Kulturimperialismus (Strand -café) und kurzwellig-libertärer Propaganda(Radio Dreyeckland) aus dem Westentrotzen wir seit Jahren erfolg reich. Inunseren beiden Kaderschmieden (Kitas)wird ideologiefester Nachwuchs geformtund unser egalitär-nachhaltiges Kla motten -

lager (Zündstoff) garantiert uns non-kon-formistische Bekleidungs sicherheit. Einenweiteren wichtigen Be stand teil unsererautozentrierten Ent wick lungs strategiewird fortan unsere neu gegründete Braue -rei (Malt & Hops) bilden; die ideolo gi -sche Einhegung des dekadenten Westenswird von unserem umtriebigen Propagan-daministerium (Druckerei) gewährleistet.

Unser Leuchtender Pfad zur Welt revo lu tionwird einerseits akribisch dokumentiert(Archiv Sozialer Bewegungen; Foto studio)und andererseits durch ver schie dens teLeibes- und Geistes er tüch ti gun gen (Yogaund Vorträge im Bewegungs raum) weiter -gesponnen. Der emanzipato ri sche Ansatzunserer Bewegung wird durch die Queer -köpfe unseres Zentralkomitees (Rosa Hilfe)sichergestellt. Unsere Miets ka ser nen in derGießereihalle und den Lagerwohnungengeben die realsozialis ti sche Tönung vorund unterstreichen unse ren proletari schenKampfeswillen. Zuletzt beweist auch diezeitlose Schön heit unserer Platte (derbarrierefreie Neu bau) die unbändigeSchaffenskraft der östlichen Avantgarde.

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Grether ostFreiburg

Gründung: 1991Kauf: 1995Grundstück: 2.477 m2

Wohnraum: 1.477 m2 für 47 MenschenGewerberaum: 1.219 m2

Gesamtkosten: 4.500.000 €Miete: 6,00 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,53 €/ m2

Grether Ost GmbHAdlerstr. 12a, 79098 FreiburgTel. 0761 / 24 [email protected]

Grether SüdFreiburg

Gründung: 2000Kauf (Erbbaurecht): 2000Grundstück: 543 m2

Wohnraum: 451 m2 für 10 MenschenGewerberaum: 258 m2

Gesamtkosten: 700.000 €Miete: 6 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,33 €/ m2

Grether Süd GmbH79098 Freiburg, Faulerstr. 20Tel. 0761 / 24 [email protected]

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Bleiben wir einen Moment stehen undsehen zu, wie sich das schwere rote Tor,über dem ein kleines Schild mit einer 8angebracht ist, nach innen öffnet. DasRot des Tors gefällt den Leuten imViertel, die meisten glauben, es sei alt,historisch oder so. Das ist es nicht, aberschön ist es schon. Und die Tür jetztoffen. Also weiter durch einen schmalenGang, ein Auto würde hindurchpassen,musste es früher auch, denn hier war

mal eine Autowerkstatt – heute parkenFahrräder im Gang. Nun stehen wir aufdem Innenhof, auf den von jeder Woh -nung mindestens ein Fenster geht. Hiertreffen sich die Blicke und die Menschen,die hier leben. Als Ende des letzten Jahr - tausends bekannt wurde, dass der Eigen -tümer das denkmalgeschützte Anwesenmit Vorder- und Hinterhaus verkaufenwollte, haben sich die Be woh nerInnenentschlossen es nach dem Modell des

Mietshäuser Syndikats in Eigenregie zuübernehmen. Im ersten Jahr des aktu el -len Jahrtausends wurde der Kaufvertragunterschrieben. Seitdem ist viel passiert,es wurde renoviert und ausgebaut, alters -gerecht und barrierefrei. Menschen kamen,gingen und blieben. Und irgendwann hatirgendwer das Tor rot angestrichen – undalle denken, das wär schon immer sogewesen.

Vermutlich hätte unser Haus in seinerEntstehungszeit der gestrengen Prü fungder Syndikats-MV nicht standgehalten:Mit irgendwie stillschweigender Duldungder Stadt Freiburg begann die GretherBaukooperative mit dem Umbau der ehe -maligen Maschinenhalle der GretherFabrik in Wohn- und Gewerberäume. MitPrivatdarlehen in Höhe von 500.000 DM,ohne Bankkredit – und ohne Kaufvertrag. Nach Baubeginn 1983 hat die Baukoopfast 5 Jahre mit der Stadt Freiburg um die sozialen Festschreibungen im Erb bau -rechtsvertrag gerungen, bevor nachUnter zeichnung endlich auch Wohn bau -fördermittel beantragt werden konnten.In zehnjähriger Bauzeit füllte sich dasHaus nach und nach mit einem buntenGemisch aus BewohnerInnen, Ini tia ti venund Kleingewerbe; in der Bauküche brüte -ten die Baukoopler weiter über Bauplänenund über der Idee, einen Solidartransferfür neue Hausprojekte zu organisieren,aus der dann das Miets häuser Syndikat

entstehen sollte. In zwi schen finden sichhier das Freie Radio Dreyeckland, Strand -café, Mini-Rasthaus mit Medinetz, einGebraucht warenlager, eine Töpferei unddas Syn di kats-Büro. Vielleicht müssensich unsere BewohnerInnen im Jahr 2062,wenn der Erbbau rechtsvertrag abgelaufenist, ihr Haus wieder neu erstreiten: Der -zeit jedenfalls ist die Stadt „aus Flächen -vorrats grün den“ nicht gewillt, uns dasGrundstück zu verkaufen.

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Grün 8Freiburg

Gründung: 2001Kauf: 2001Grundstück: 493 m2

Wohnraum: 704 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 1.100.000 €Miete: 6,60 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Grün8 GmbHIm Grün 8, 79098 FreiburgTel. 0761 / 15 40 29 [email protected]

Grether WestFreiburg

Gründung: 1980Kauf (Erbbaurecht): 1987Grundstück: 1.032 m2

Wohnraum: 848 m2 für 32 MenschenGewerberaum: 780 m2

Gesamtkosten: 1.443.000 €Miete: 6,25 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,46 €/ m2

Grether West GmbHAdlerstr. 12, 79098 FreiburgTel. 0761 / 24 [email protected]

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Ein reines Wohnprojekt ist die JB9 in derJacob-Burckhardt-Str. 9 am Rande derFreiburger Innenstadt. Im gegenüber -liegenden Stadtgarten tummelt sich imSommer das Leben, das Zentrum liegt umdie Ecke, trotzdem ist man schnell aufdem Schlossberg in der Natur. 2002 wurdezunächst nur eine damals leer stehendezweistöckige Eigentums woh n ung gekauft,dann monatelang in Eigenarbeit reno -viert. Die beiden anderen Wohnungen desvierstöckigen Gebäudes mit kleinemGarten im Hinterhof wurden, wie schon

von Anfang an geplant, im Jahr 2006dazu gekauft. In drei Wohnungen lebeninzwischen neun Erwachsene, drei Kinderund zwei Katzen, die die weinbewachseneFassade als Kletterrevier entdeckt haben.

Urspünglich entstand unser WohnprojektLoretta aus dem Zusammenschluss vonBewohnern der „Wonnhalde“ in Freiburg,einem Mietshaus, das der Stadt Freiburggehört und in dem wir nach jahrelangemKampf nicht weiter wohnen konnten.Aber sieben Menschen zwischen 30 und60 Jahren hielten an ihrem Wunsch fest,altersübergreifend und selbst be stimmtzu wohnen und machten sich gemeinsamauf die Suche nach einem Zuhause.2011 fanden wir ein passendes Haus aufdem Lorettoberg in Freiburg, stadtnahund doch am Waldrand gelegen. Nachdem Kauf folgte eine intensive Zeit derSanierung, in der wir das Haus moder ni -sier ten und mit viel Eigenleistung weiterenWG-tauglichen Wohnraum schafften. Ge startet wurde das Hausprojekt in einerselbstgestrickten Projektform, bevor wirim Januar 2014 dann den ursprünglichenWunsch, ein Mietshäuser Syndikats-Pro -jekt zu werden, verwirklichten und drei

Etagen des Hauses dauerhaft dem –immer ver rückter werdenden – FreiburgerImmo bi lien markt entzogen.Insgesamt wohnen in dem Haus neun Er wachsene und drei Kinder in vier Woh -nungen. Dabei sind uns ein soli da ri schesMiteinander und viele nette gemeinsameMomente beim Arbeiten, Essen und „Zu sammenhocken“ sehr wichtig.Wir freuen uns, ein Teil des MietshäuserSyndikats zu sein und hoffen auf weitereProjekte in unserem Villenviertel!

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JB9Freiburg

Gründung: 2001Kauf: 2001 und 2006Grundstück: 309 m2

Wohnraum: 411 m2 für 12 MenschenGesamtkosten: 806.000 €Miete: 7,75 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,28 €/ m2

JB9 GmbHJacob-Burckhardt-Str. 9, 79098 FreiburgTel. 0761 / 12 04 [email protected]

lorettaFreiburg

Gründung: 2010 Kauf: 2014Grundstück: 1.093 m2

Wohnraum: 311 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 778.399 €Miete: 6 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Loretta-Freiburg GmbHStephanienstr. 29, 79100 [email protected]

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Die Wogen haben sich geglättet und dieArche ist auf einem Stück Land gestran -det. WOGE und ARCHE, zwei Projektehaben sich zusammengeschlossen undmiteinander einen Traum verwirklicht:generationsübergreifendes Wohnen –solidarisch, selbstbestimmt, bezahlbarund barrierefrei.Die WOGE ist ein gemeinnütziger Verein,der in der Betreuung und Begleitung vonMenschen mit Demenz neue Wege geht. Inder 300 m2 großen Erdgeschoss wohnungleben zehn an Demenz erkrankte Men schenzusammen in einer Wohngruppe. Im Mittel - punkt des zukunftsweisenden Konzeptsder WOGE steht der gemeinsam mit denBewohnerInnen gestaltete Alltag. In der ARCHE leben 14 Erwachsene und6 Kinder im Alter von 2 bis 72 Jahren in13 Sozialwohnungen. Wir arbeiten inhandwerklichen, künstlerischen undsozialen Berufen und leben miteinanderin einer offenen, solidarischen Nach bar -schaft. Wir sind alleinerziehende Mütterund Väter mit ihren Kindern, Rentner in -nen und StudentInnen, Alleinstehende

und Paare. Unsere Wohnungen sind bar -rie refrei und haben einen hohen öko lo gi -schen Standard. Die W.A.S. GmbH ist Teil des Bau gruppen -projekts Sonnenhof, das von Anfang aneine soziale Durchmischung zum Zielhatte. Neben den Wohneinheiten desSyndikatsprojekts liegen Eigentums woh -nun gen und Gewerberäume und mitten -drin unser begrünter Innenhof. Er bietetviel Platz für gemeinsame Aktivi tä tenund Feste.

Die Selbstorganisierte UnabhängigeSiedlungsInitiative (SUSI) gründete sich1990 mit dem Ziel, aus frei wer den denKasernen alternative Lebensräume zuschaffen. Bis wir 1993 in die um kämpf -ten ehemaligen Mannschaftsgebäudeeinziehen konnten, war viel zu tun: Wirentwickelten ein Bau- und Finanz kon zept,warben für unser Vorhaben und ver han -delten mit Bund, Land und Stadt, aufderen Zustimmung und Unterstützungunser Projekt angewiesen war. Es galt,Direktkredite einzuwerben und schluss -endlich konnten wir nach dem Prinzip„vom Notwendigen zum Ansehnlichen“preiswertes Wohnen realisieren, um da -rauf mit solider Finanzierung die Stan -dards in Ökologie und Wohnkomfort an -zu heben. Inzwischen leben in unse renbunten, ökologisch sanierten Häusern(45 Wohnungen, meist WGs) sowie inden Bauwägen dazwischen rund 285Erwachsene, Kinder und Jugendliche.

Wir legen Wert auf konsensorientierteEntscheidungen und Solidarität. Ge mein -sam bestimmen wir die Höhe unsererMiete und wie das Geld ein gesetzt wer densoll. So sind wir im Öko-Modell-StadtteilVauban bald die Einzigen, die noch be -zahlbaren Wohnraum für nicht so begü -ter te Bevölkerungsschichten zur Ver fü -

gung stellen, denn bei allen an de ren,einst geförderten Wohnungen ist dieMietpreisbindung längst aus ge lau fen.

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WoGE und arcHE im SonnenhofFreiburg

Gründung: 2004, Kauf: 2006Grundstücksanteil: ca. 1.080 m2

Wohnraum: 994 m2 für 30 MenschenGesamtkosten: 2.050.000 €Miete: ARCHE 6,55 €/ m2; WOGE 10,75 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,25 €/ m2

W.A.S. GmbHLise-Meitner-Str. 6-8 (Postadresse: 12),79100 FreiburgTel. 0761 / 47 99 253, [email protected]

SuSi – Selbstorganisierteunabhängige Siedlungs initative

Freiburg

Gründung: 1990Kauf (Erbbaurecht): 1995Grundstück: 15.000 m2

Wohnraum: 7.300 m2

für rund 285 MenschenGesamtkosten: 5.500.000 €Miete: 5,30 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,35 €/ m2

SUSI gGmbHVaubanallee 2a, 79100 FreiburgTel. 0761 / 4 57 00 [email protected], www.susi-projekt.de

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3HäuserProjekt Gutleutmatten Freiburg

Im neuen Freiburger Stadtteil Gutleut -matten entstehen drei Mietshäuser, fürderen Planung, Finanzierung und Bauvon Anfang an die zukünftigen Mieter In -nen die Verantwortung tragen: Die dreiökonomisch jeweils eigenständigen Haus-projekte Luftschloss, LAMA und schwere -Los haben sich in den Bereichen Öffent -lichkeitsarbeit, Verhandlungen mit Bankenu. a. Themen zusammen ge schlos sen.

Auch hat man sich für ein Architektur -büro entschieden, das die drei Häuserplant und baut.Die Grundstücksvergabekriterien der StadtFreiburg sollten für gute Durch mischungim Quartier sorgen: miet preis gebundener,barrierefreier Wohnraum, besondere Wohn -formen wie Mehr gene ra tionenwohnen.Bei der Vergabe konnten Luftschloss undLAMA mit optimaler Erfüllung dieser Krite -rien punkten: geförderter Wohn raum, max i - male Miet preis bindung, komplette Barriere -

freiheit der Gebäude. Das Grundstück fürschwereLos wurde im Losverfahren ge -wonnen. Insgesamt werden 45 Wohnungen füretwa 130 Menschen gebaut: Familien,Wohngemeinschaften und Singles. Injedem Haus gibt es Gemeinschaftsräumeund es wird jeweils eine Wohnung fürMenschen mit Fluchterfahrungen reser -viert. Gebaut wird seit dem Frühjahr2016, bis zum Sommer 2018 sollen alleWohnungen bezogen sein.

Überzeugt von der Idee solidarischenWohnens, wachsen wir seit Anfang 2014zu einer arbeits- und tragfähigen Gruppezusammen – und das noch immer ziem -lich schwereLos!Derzeit arbeiten 22 Erwachsene – unter -stützt von 19 Kindern und Jugendlichen– mit Begeisterung und viel Engagementdarauf hin, im Frühjahr 2018 einen L-för migen, bis zu fünfstöckigen Neubauzu beziehen.Hinsichtlich Alter (1 bis 69), Wohnform(Groß-WG, Familien-, Paar- und Single-Wohnungen), Herkunft, Beruf und Lebens -entwurf sind wir eine bunte Gemein schaft.Die soziale Ausrichtung unseres Projektsliegt uns sehr am Herzen. Wir schaffenWohnraum auch für Menschen, die es aufdem Wohnungsmarkt besonders schwerhaben: Eine große Wohnung ist reser viertfür Flüchtlinge, zwei kleinere Woh n un genfür von Wohnungslosigkeit be drohteFrauen und für Menschen mit Psychia trie - erfahrung.

Wir bauen insgesamt 19 Wohnungen, 14 davon nach dem Landeswohnraum-Förder programm. Das ganze Haus istdurchgängig barrierefrei geplant, eineWohnung wird rollstuhlgerecht aus ge -baut werden.Außer uns BewohnerInnen findet hierauch eine Kita mit drei Gruppen Platzund ein Gemeinschaftsraum, der nicht nuruns, sondern auch anderen Gruppen unddem Stadtteil zur Verfügung stehen soll.

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schwerelosFreiburg

Gründung: 2014, Kauf: 2016Grundstücksgröße: 2.207 m2

Wohnraum: 1.729 m2 für 56MenschenGewerberaum: 586 m2

Gesamtkosten: 7.845.000 €Miete: Wohnen 6,60 €/ m2, Gewerbe 12 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

schwereLos GmbHAdlerstr. 12, 79098 FreiburgTel. 0761 / 38 48 403 (AB)[email protected]

3HäuserProjekt Gutleutmatten Freiburg als Zusammenschluss dreier Projekte ineinem Stadtteil: Luftschloss / LAMA / schwereLos FreiburgAdlerstr. 12, 79098 Freiburg, Tel. 0761 / 38 48 403 (AB)[email protected], www.3haeuserprojekt.org

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Der Wunsch nach selbstbestimmtemWohnen, Gemeinschaft und solidari schemTeilen von Ressourcen hat uns als Gruppezusammengebracht. Wir sind zur Zeit 28Menschen zwischen 0 und 65 Jahren. Wirhaben zum Teil schon zusammen ge wohnt,kennen uns über unsere Arbeiten, Freund -schaften und unser politisches und

soziales Engagement. Da es in Freiburgkaum Häuser zum Kaufen gibt, haben wiruns entschlossen als Teil des3HäuserProjekts auf einem Neu bau grund -stück bezahlbaren Wohn- und Lebens raumfür ca. 35 Personen zu bauen. Entschei dun -gen fällen wir nach dem Konsens prin zipund sind daher eine diskussions freu di ge

Gruppe. So haben wir auch über denNamen „Haus verein Luftschloss“ längerdiskutiert: Manchen in der Gruppe war ernicht konkret genug, manche fandengerade das Unbestimmte reizvoll. Wiralle wollen jedoch, dass unser Haus keinLuftschloss bleibt.

Wir sind eine Gruppe von Mieter_innenaus der Langemarckstraße in Freiburg.Schon lange schwebte uns ein selbst -verwaltetes Wohnprojekt vor. Doch keineder wechselnden Eigentümer ge sell schaf tenunserer Gebäude rea gier te positiv aufunsere Kaufangebote. Die immer neuenAnläufe (und auch die regelmäßig not -wendigen Widerstände gegen über zo ge -ne Mieterhöhungen) haben unsereohnehin schon sehr guten nach bar schaft -lichen Beziehungen weiter ge fes tigt.Jetzt bauen wir unser eigenes Miets -haus! 13 Wohnungen für Menschen in

unterschiedlichen Lebenslagen, da run -ter viele Kinder. Wir möchten unsereWohnangelegenheiten in die eigenenHände nehmen und dauerhaft bezahl -baren Wohnraum im neuen StadtteilGutleutmatten garantieren. Uns ist be -wusst, dass die Familienphase, in dersich viele von uns aktuell befinden, nureine vorübergehende ist. Unser Haus istvon Anbeginn auf einen Generationen -wechsel angelegt. So werden immer wie -der Wohnungen z. B. für junge Fa mi lienfrei. Solidarität in der Nachbarschaft istfür uns LAMAs kein leerer Begriff. Klar

unterstützen wir uns gegenseitig – undzusammen feiern tun wir übrigens auchsehr gerne. Im Hier und Jetzt (März2016) stehen wir noch kurz vor demersten Spatenstich – wenn du dieseBroschüre in der Hand hältst, wohnenwir vielleicht schon im gemeinsamenHaus.

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luftschlossFreiburg

Gründung: 2010Kauf: 2016Grundstück: 835 m2

Wohnraum: ca. 1.075 m2 fürvoraussichtlich 35 MenschenGesamtkosten: ca. 3.500.000 €Miete: ca. 6,50 bis 7,50 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Luftschloss GmbHMoltkestr. 11, 79098 FreiburgTel. 0170 50 20 [email protected] www.3haeuserprojekt.org

laMaFreiburg

Gründung: 2010 Kauf: 2016 Grundstück: 871 m2

Wohnraum: 1.082 m2 für ca. 39 MenschenGesamtkosten: ca. 3.500.000 €Miete: 6,65 / 7,70 € / m2 (geförderterWohnraum/nicht geförderter Wohn raum) Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Lamakat GmbHLangemarckstr. 90, 79100 FreiburgTel. 0761 / 40 87 [email protected], www.lamakat.dewww.3haeuserprojekt.org

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Seit 2008 gehört die Höhe3 im Frei bur gerNorden zum Mietshäuser Syndikat. Dasaltehrwürdige Haus wurde 1913 gebaut.In den Neunziger Jahren bauten sich dieBesitzer auf dem weiten Grundstück einzweites Haus und vermieteten die alteVilla an Wohngemeinschaften. In derFolge kamen Menschen unterschiedlicherGenerationen unter diesem Dach zusam -men. Der Idealismus der ehemaligenBesitzer bewirkte, dass das Haus 2008 andas Mietshäuser Syndikat verkauft wurde.

Mit viel Tatendrang wurden kleinere undgrößere Renovierungsarbeiten durch ge -führt. Alte Fenster, Böden, Küche undDach wurden saniert. Bedingt durch die besonderen Möglich -keiten auf der Höhe3 können wir unsvielfältig engagieren: Unser Gästeraumbeherbergt immer wieder FreundInnen,CouchsurferInnen, MusikerInnen, Hand -werkerInnen und andere Menschen, dieein Dach über dem Kopf benötigen. Wirveranstalten Hausfeiern, und unter stüt zenmit den Einnahmen soziale Projekte. Zu -dem befindet sich im Haus ein Verteil -punkt der Gartencoop, einer solidari schenLandwirtschaftsinitiative in Freiburg. Wirversorgen auf diese Weise ein DutzendHaushalte mit lokalem und saisonalemBio-Gemüse. Im Keller des Hauses findetman außerdem einen kleinen Verkaufs -laden, eine sogenannte Foodcoop, dierund 100 Personen im Norden Freiburgsmit regionalen und biologischen Lebens-mitteln versorgt – verpackungssparendund auf Vertrauensbasis.

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Höhe dreiFreiburg

Gründung: 2005Kauf: 2008Grundstück: 537 m2

Wohnraum: 230 m2 für 8 MenschenGesamtkosten: 380.000 €Miete: 7 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,29 €/ m2

Höhe Drei GmbHHöheweg 3, 79104 FreiburgTel. 0761 / 13 78 [email protected]/de/projekte/hoehe-3/

Das ehemalige Gesindehaus einer Land -wirtschaft am früheren Stadtrand liegtheute mitten in der Stadt, im bahnhofs-nahen Stühlinger.Dringend sanierungsbedürftig, aberpreis günstig und gemütlich mit einemkleinen Grundstück drum herum, bot

dieses Haus eine Alternative zum über -teuerten Wohnungsmarkt. Mit dem Kauf des Hauses 1998 von derStadt Freiburg konnte mit der Sanierungbegonnen werden. Noch im gleichenJahr wurden zusammen mit dem Einbaueiner Heizung die Gas- und Wasser insta l -lation und die Elektrik erneuert und einBadezimmer eingebaut. Das Dach wurde erneuert und gedämmt.Das Haus bekam eine neue Fassade.In zwischen haben die BewohnerInnenihr Wohnkonzept den individuellen Be -dürfnissen angepasst. Das Haus hat jetztdrei abtrennbare Wohnungen, die, jenach Bedarf, Lust und Laune, für alleoffen stehen.Im Sommer 2012 haben wir uns endlichdem Außenbereich zuwenden können. DaMathias Landschaftsgärtner ist, konnteer sein Know-how bestens einbringen undso bekam unser wunderschönes Hausnoch einen wunderschönen Garten.Und immer noch bleibt einiges zu tun,Fortsetzung folgt …

rennerstr.12Freiburg

Gründung: 1998, Kauf: 1998Grundstück: 217 m2

Wohnraum: 154 m2 in 3 Wohnungenfür 4 Erwachsene und 2 Kinder, bzw.4 – 6 PersonenGesamtkosten: 230.000 €Miete: kalt 6,00 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Rennerstr.12 Grundstücks GmbHRennerstr. 12, 79106 FreiburgTel.: 0761 / 15 62 48 03 oder 4 70 94 31

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Unser Haus ist eine denkmal geschützte,250 Jahre alte Ölmühle am südlichenRand des Freiburger Stadtteils SanktGeorgen. Auf dem ca. 2000 m2 großenGrundstück steht außer dem Wohnhausnoch eine alte Scheune. Die Gruppe umdas Wohnprojekt „Öle“ besteht seitFrühjahr 2004 und setzt sich derzeit aus 10 Menschen zusammen. Zwischen2007 und 2008 wurde das Wohnhausgrößten teils in Eigenleistung saniertund wir konnten das seit Jahrzehntenleer stehen de Gemäuer ab 2009 wiedermit Leben füllen. Im Anschluss an dieFertig stellung des Wohnhauses habenwir mit der Planung für die Sanierungder maro den Scheune begonnen. Dort

entstehen Werkstätten und Atelier -räume, die auch Raum für kulturelleVeranstaltungen bieten sollen. Übers Jahr finden bei uns verschiedeneVeranstaltungen statt: Unser jährlichesSommerfest, Open-Air-Kino, kleineKonzerte, etc.

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ÖlmühleFreiburg

Gründung: 2004Kauf: 2006Grundstück: 1.932 m2

Wohnraum: 275 m2 für 10 MenschenGewerberaum + Kulturraum: 192 m2

Gesamtkosten: 650.000 €Miete: 7 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,21 €/ m2

Ölmühle GmbHBasler Landstraße 121, 79111 FreiburgTel. 0761 / 45 36 98 [email protected]://oelmuehle-freiburg.org/

Die ehemaligen Tagelöhnerhäuser in derMarkgrafenstr. 18 – 20 gehören zu denletzten Überbleibseln des historischenOrtskerns in Haslach. Nach über einemJahr Verhandlungen mit der evan ge li schenKirche konnten wir die Häuser im Sommer2002 in Erbbaurecht übernehmen.Die sogenannten Melanchthonhäuser be -stehen aus einem Gebäudeensemble vondrei kleinen Häusern und einer Scheune.Seit 2007 ist die Sanierung der denkmal-geschützten Häuser und Scheune ausdem 17. Jahrhundert abgeschlossen.

Hierbei haben wir die Häuser, von deneneines unbewohnt war, zu einem einzigenWohngebäude zusammengefasst. Wir

haben nun Wohnraum für neun Personen.Auch der Zusammenbruch der Scheunemusste verhindert werden, doch alle Maß - nahmen konnten wir mit Erfolg durch -führen.Über drei Stockwerke verteilt wohnt essich bei uns mittlerweile richtig gut! Derruhige schattige Innenhof lässt an dieToskana und Urlaub denken und durchdie Verflechtungen aus alten Gemäuernund neuen Elementen wartet auch derInnenraum mit einem ganz besonde renFlair auf.

mark20Freiburg

Gründung: 2001Kauf (Erbbaurecht): 2002Grundstück: 460 m2

Wohnraum: 360 m2 für 9 MenschenGesamtkosten: 420.000 €Miete: 5,60 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,26 €/ m2

mark20 GmbHMarkgrafenstr. 20, 79115 FreiburgTel. 07 61 / 4 53 81 [email protected]

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Die Villa Nostra ist eine alte Villa mitgroßem Garten im Herzen von Bad Kro -zin gen. Hier leben 7 Erwachsene und 6Kinder in einer Hausgemeinschaft mit 4Wohnungen zusammen. Unser Haus wurdeum 1895 gebaut und ist mitt ler weile einStück Stadtgeschichte inmitten moder nerNeubauten geworden. Um ge ben voneinem wunderschönen Garten, der vielenVögeln und Insekten ein Zu hause bietet,steht das Haus im Schatten einer über100 Jahre alten Platane. Unser Projektbietet reichlich Platz für allerlei Aktio -nen und Kreatives. Im Anbau neben derGarage haben wir gemeinsame Werkstatt -

räume mit Holz werkzeugen und zweiTöpferscheiben eingerichtet.Als eines der ältesten Hausprojekte fei -erten wir 2016 das 20-jährige Bestehender Villa Nostra. In dieser Zeit ist vielpass iert – das Haus wurde aufwendigund mit viel Eigeninitiative umfassendaus ge baut und saniert, viele Menschensind ein- und wieder ausgezogen. In der

ruhigen Kurstadt Bad Krozingen wollenwir Zeichen für Solidarität und Selbstver-waltung und gegen die kapitalistischenVerwertungsträume von Wohn- und Lebens - raum setzen und mit einem bun ten An ge -bot an Aktionen und Festen im Stadt -leben präsenter werden. Das ist unser Haus! Auf die nächsten 20Jahre!

Unser unverkäufliches Haus, das fünfWohnungen aufweist, in denen Menschenunterschiedlichen Alters zu Hause sind,halten wir offen für alles, was hier mög -lich ist. So sind wir immer wieder bereit,das Treppenhaus in einen Ausstellungs -raum zu verwandeln. Im Keller wiederumgibt es eine Druckwerkstatt, die intere s -sierten Besuchern die Möglichkeit bietet,mit Linoldruck selbst tätig zu werden.Der größte Raum dort unten ist für allereserviert und kann zum Billardspielen,

Musizieren, Übernachten oder für Film -vorführungen und Feste genutzt werden.Wie bei unseren Nachbarhäusern auchgelangt man durch einen Vorgarten insHaus, kann es direkt durchqueren underreicht auf der Rückseite einen kleinenGarten, der vor allem im Sommer genutztwird und bei den jährlichen Hausfesteneine wichtige Rolle spielt. Hier auf derSüdseite sind die Wohnungen durch Bal -ko ne erweitert worden.

Das 100 Jahre alte Haus bekam nach demKauf ein neues Dach und damit eine zu -sätzliche Wohnung im Dachstuhl. „Wohl -behütet“ stehen aber weitere Sanierun genan, da das Haus unterschiedliche Er hal -tungs zustände aufweist. Es ist also not -wendig, dass sich immer wieder Men schenentscheiden, Freunde und Unterstützerunseres Projektes zu werden und ihr Geldin Form von Direktkrediten bei uns an zu -legen.

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collageFreiburg

Gründung: 2007Kauf: 2007Grundstück: 263 m2

Wohnraum: 412 m2 für 11 MenschenGesamtkosten: 700.000 €Miete: 7 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Collage GmbHHaslacher Str. 88, 79115 FreiburgTel. 0761 / 45 64 [email protected]

Villa nostraBad Krozingen

Gründung: 1996Kauf: 1996Grundstück: 1.637 m2

Wohnraum: 424 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 877.500 €Miete: 6,35 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,31 €/ m2

Villa Nostra GmbHStaufener Str. 5, 79189 Bad KrozingenTel. 07633 / 82 09 [email protected]

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1978 ist die Krone in Sulzburg, ein 200Jahre altes Gasthaus, von unserem Vereingekauft worden. Stand zu Beginn nochdas gemeinsame Wirtschaften und Ar bei -ten im Mittelpunkt, ist es inzwischen zueinem selbstverwalteten Wohnprojektgeworden. Auf dem Hof, bzw. in denNebengebäuden der Krone, haben mitt ler -weile vier Gewerbebetriebe ihren Platzgefunden. Eine Schreinerei, eine Safterei,eine Mosterei und ein Biologen-Büro.Zusätzlich gibt es ein Maleratelier undim Gewölbekeller steht der Wein aus demeigenen kleinen Weinberg. Aktuell habenwir die umfassende Sanierung des Daches

unseres Haupthauses hinter uns gebracht– lange ins Auge gefasst und nun end -lich realisiert, eine große Freude für uns!

Die ehemalige Gaststube mit großer Kücheund Besuchertoiletten sind Gemein -schafts flächen, die von allen genutztwerden. Diese Räumlichkeiten könnengemietet werden und Kulturvereine, Ini-tiativen und Privatpersonen machendavon Gebrauch. Wir selbst laden dortregelmäßig zu Kinoabenden, Konzerten,Lesungen und sonstigen Veranstaltungenein. Ein großes Sommerfest darf natür -lich nicht fehlen! Es ist uns wichtig, dasKulturdenkmal „Gasthaus zur Krone“ alsunseren Lebensort weiter zu gestaltenund für zukünftige Bewohner gene ra tio nenzu erhalten.

Unser Haus liegt am Schönberg am Frei -burger Stadtrand. Wir haben die erstenJahre das Haus um- und ausgebaut undsind weiterhin dabei, es nach unserenVorstellungen zu gestalten. In unsererGemeinschaft leben nicht zufällig, son -dern gewollt, 15 große und kleine Men -schen aller Altersstufen und ein Kater.Mit der Entscheidung für das Miets -häuser syndikat wollen wir zur Schaffungvon kollektivem Wohnraum beitragen. Unseren Alltag versuchen wir solidarischund gemeinschaftlich zu leben. AlleEnt scheidungen treffen wir auf unseremwöchentlichen Plenum im Konsens. Wirwollen in die Gesellschaft hineinwirken,z. B. durch Engagement in den Berei chenArbeiter_innenkämpfe, Friedensarbeit,Medien, Selbstverwaltung, regionaleBio-Lebensmittelversorgung, Globali sie -rung von linksunten, sowie regenerativeEnergien. Seit Sommer 2015 haben wireine Photovoltaikanlage auf dem Dach,

ein BHKW und einen Holzkessel im Keller.Neben den individuellen Wohnräumengibt es eine große Wohnküche, eineSauna, das Filmstudio vom Medien kollek -tiv cinerebelde.org sowie einen groß -zügigen Terrassenbereich. Das Pro jektist auch ein Verteilpunkt der solidari -schen Landwirtschaftsprojekte Garten -coop und Luzernenhof. Gäste aus allerWelt sind bei uns immer willkommen.

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kronESulzburg

Gründung: 1978Kauf: 1978Grundstück: 1.350 m2

Wohnraum: 499 m2 für 14 MenschenGewerberaum: 288 m2

Gesamtkosten: 426.000 €Miete: 4,50 (Gewerbe 1,06) €/ m2

Solidarbeitrag: 0,27 €/ m2

Krone GmbHHauptstr. 11, 79295 [email protected]

kommunita lotta Merzhausen

Gründung: 2006Kauf (Erbbaurecht): 2009Grundstück: 860 m2

Wohnraum: 450 m2 für 15 MenschenGesamtkosten: 430.000 €Miete: 7 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,28 €/ m2

Sowas GmbHHerchersgarten 20, 79249 MerzhausenTel. 0761 / 12 01 75 [email protected]

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Die Ligsalz8 ist ein Wohnprojekt imMünch ner Westend, das sich im Rahmendes Mietshäuser Syndikats selbst ver wal tet.Als solches sind wir Teil des NetzwerksMünchen, dem Zusammenschluss selbst -verwalteter Projekte und Betriebe. Nacheiner Renovierungs- und Bauphase istdas Haus in der Ligsalzstr. 8 seit Novem ber2008 vollständig bewohnt. Das Pro jektbietet allen BewohnerInnen die reizvolle

Möglichkeit, trotz keinem oder be schränk -tem Eigenkapital, ein solches Objekt zuerwerben und es so dem ex plo die rendenMietmarkt zu entziehen, um langfristigfinanzierbare Mieten für alle Bewohne rIn -nen zu garantieren. Unserem Selbst ver -ständ nis folgend, haben wir die Laden -etage im Erdgeschoss in einen großenVeranstaltungsraum umgewan delt, der fürein breites Spektrum an Informations -

veranstaltungen, Aus stel lungen, Probeneines Chors, seit Mai 2011 für ein kleinesHome-Kino und ähnliches verwendet wird.Da rü ber hinaus öffnen wir diesen Teil desHauses regel mäßig am ersten Sonntagdes Monats für ein kulinarisches Kennen-lernen und Austauschen. Und solange das kleine Lächeln bei unsauf der Hauswand ist, sind wir um keinenBesuch von FreundInnen der Ligsalz8 undInteressierten verlegen.

Altötting 2016: Sieben Jahre AMK, 8.276Arbeitsstunden auf dem Bau – manchesprechen immer noch von der „Kommune“.Der alternative Lebensraum im schwarzenHerz Bayerns hat sich etabliert, die städ -tische Politprominenz kann uns nichtmehr ignorieren: wir sammeln immer mehrUnter stützer und Interes sierte, vom Nach-barn bis zum Landkreisabgeordneten, fürverschiedenste Projekte – Expansion istante portas! Für viele ist die so genann-te „Konve“ Anlaufstelle und Freiraum füralternative Gedanken und freie Ent fal tung– egal ob Theaterprojekte, Lesungen,Musik, Kunst oder Politik. Auch dreiFlüchtlinge aus Eritrea haben bei unseine Bleibe gefunden und nicht nur imGarten trifft bayerische Gemütlichkeitauf afrikanisches Flair. Der Bierautomatmuss nach gefühlten 25.138 aus ge ge be -nen Flaschen langsam ausgetauschtwerden – wir sind noch lange nichtfertig (und nicht nur mit dem Trinken)!

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ligsalz8München

Gründung: 2004Kauf: 2007Grundstück: 190 m2

Wohnraum: 434 m2 für 12 MenschenGewerberaum: 30 m2

Gesamtkosten: 842.000 €Miete: 7,10 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,27 €/ m2

Ligsalz8 GmbHLigsalzstraße 8, 80339 Mü[email protected]://www.ligsalz8.de

altöttinger Mieterkonvent – aMkAltötting

Gründung: 2007Kauf: 2009Grundstück: 2.607 m2

Wohnraum: 752 m2 für 20 MenschenGesamtkosten: 900.000 €Miete: 5,40 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,19 €/ m2

Konve GmbHKonventstraße 82, 84503 Altö[email protected]

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Zwar ist die kleine Landeshauptstadt inder Mitte von Thüringen ein verschla fe nesNest, doch auch an Erfurt ist in denletzten zehn Jahren der Immobilien boomnicht spurlos vorbeigegangen. DasBesetzte Haus wurde geräumt, um einemFuttermittelladen Platz zu machen undzahlreiche spannende und unsanierteWohnungen wurden als Anlageobjektinteressant. Auch ein Teil von uns warunmittelbar von Sanierungen und Miet er -höhungen betroffen. So schlossen wir uns2010 zusammen, um zusammen mit demMietshäuser Syndikat Alternativen zumewigen Kreislauf aus Wohnungs suche und -kündigung zu finden. Bereits Mitte2011 gab es beim großen Ausver kauf derkommuna len Wohnungs bauge sell schafteine Traum bruch bude zu ersteigern: Die Lassalle straße 50 im Erfurter Norden.Malerisch gelegen in einem ehemaligenArbeiter bezirk und heute eines von fünfThü rin ger „Gefah ren gebieten“, standzunächst eine grundständige Sanierungan. Seit 2012 bietet die L50 (der Wohn -bereich) und die [L50] (der öffentliche

Bereich) nun einen Ort für gemeinschaft -liches Wohnen, politisches Arbeiten undun kommerzielle Begegnungen. Im öffent -lichen Bereich finden regelmäßig Lesun -gen und Diskussionen statt, es gibt einwöchentliches Food-Projekt für die Nach -bar schaft, Spieleabende und ein RepairCafé.

Die DANZ ist eine seit ca. 1973 exis tie -rende Wohngemeinschaft im nord öst -lichen Teil von Regensburg. Doch sie istviel mehr als das. Wohnraum für bis zu10 Menschen bietend, hat die DANZ überall die Jahre einen Platz zum Leben, Dis-kutieren, Feiern, Streiten, Lieben undAusprobieren, zum Kinder-Großziehenund Spielen, gemeinsamen Kochen undEssen, zum Musizieren oder einfach zumVorbeikommen geboten. Da wir unserenWohnraum als nicht kommerziell odergewinnorientiert verstehen, kannMensch hier erfahren, dass sich mitSpaß und Solidarität manchmal vielmehr erreichen lässt als mit einemdicken Geldbeutel. Als 2012 das Hausan der Danziger Freiheit 5 durch dendamaligen Eigentümer verkauft werdensollte, entschied sich die Haus gemein -schaft gemeinsam mit dem MietshäuserSyndikat das Gebäude ein für alle Mal„frei“ zu kaufen und so als kleinen

Freiraum in Regensburg auch für künf tige Generationen zu erhalten.Nun auch für die Verwaltung undInstand hal tung des Hauses verant -wort lich, treffen die Bewohner_Innenihre gemeinsamen Entscheidungennach dem Konsens prinzip in regel -mäßig stattfindenden Plena.

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Wohnopolis / l50Erfurt

Gründung: 2010Kauf: 2011Grundstück: 475 m2

Wohnraum: 329 m2 für 9 MenschenGewerberaum: 69 m2

Gesamtkosten: 473.353 €Miete: 5,90 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,11 €/ m2

wohnopolis GmbHLassallestr. 50, 99086 [email protected]://wohnopolis.de/

danzRegensburg

Gründung: 2010Kauf: 2012Grundstück: 576 m2

Wohnraum: 240 m2 für 10 MenschenGesamtkosten: 275.000 €Miete: 10,86 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,16 €/ m2

Die Danz GmbHDanziger Freiheit 5, 93057 RegensburgTel. 0941 / 62 [email protected]

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Unser Wohnhaus auf dem schönen Konkor dien platz ist ein vierstöckiger Gründer-zeit-Altbau mit einer Wohnfläche von etwa500 m2, auf welcher acht Wohnungen verteiltsind. Außerdem nutzen wir gemein schaftlicheinen kleinen Hinterhof, auf dem eine beein -druckend große Winterlinde steht. Im bislangleer stehenden Erdgeschoss soll eine weitereWohnung für eine gemischte Wohngemein -schaft entstehen, gern auch mit geflüchtetenMenschen. Außerdem bietet das ErdgeschossRäume für eine kleine Gemeinschaftswerk -statt, sowie ein Büro bzw. eine Begegnungs -stätte für uns und andere Vereine.

Das erste Syndikatsprojekt Weimars stehtim Osten der Klassikerstadt. Nach dreiJahren intensiven Suchens, Planens,Bauens und Gruppenfindens konnten imFrühjahr 2016 20 jüngere und ältereMenschen zwischen 1 und 62 ihre Heim -statt im Baumhaus beziehen. Seit März2015 waren wir Tag für Tag dabei, dasWerkstattgebäude einer ehemaligen „Gärt -nerischen Produktions genossen schaft“ in

ein Wohngebäude umzubauen. 8 größereund kleinere, zum Teil barrierefreie, Woh -nungen sind entstanden, wobei einekleinere Wohn einheit tempo rärem Woh -nen (z. B. für Ge flüch tete, Gäste, Men -schen mit be son de ren Bedar fen) vor be -halten ist. Für ge mein schaft liches Seinund Werden bieten Gemein schafts raum,Werkstatt, Terrasse ge nü gend Potential.Neben dem Wohn ge bäude konnten wirauch eine alte Lager halle dazu erwerben.Uns verbindet die Sehn sucht nach be rei -chern der Gemein schaft, autonomerLebens gestaltung und langfristigen nach -bar schaft lichen Bin dun gen. Selbstversor -gen de Struk turen (z. B. Bienenhaltung,Ge mein schafts garten, Solidarische Land -

wirt schaft) sollen konsumistisches Han -deln sukzes sive ergänzen und teilweiseersetzen. Nach außen bereichern wir eine Ein fa mi -lienhaus-Sied lung am Stadtrand um einökologisches Mehr familien haus und dasWohn projek te spektrum Weimars um einge mein schaftliches Miet wohn projekt undstehen gern Modell für weitere. Wir sehenuns eingebunden in die hiesige Transi tion-Town-Initiative und sind Mit ini tia torendes regio nalen Wohn projekte stamm tisches.

Die sich auf den folgenden Seiten vor stel -lenden Projektinitiativen haben eini geSchritte zum Hausprojekt bereits hintersich, aber noch nicht alle: Sie habeneinen Hausverein gegründet, dieser istMitglied beim Mietshäuser Syndikat, und

sie haben in den meisten Fällen ein kon -kretes Haus, welches sie erwerben wol len.Außerdem hat die Syndikats versam mlungden Beschluss gefasst, mit der jeweili genProjektinitiative eine Haus-GmbH zugründen, sobald der Kauf ihres Wunsch -

objekts möglich wird. Ihre Anzahl ändertsich laufend; die folgende Aufstellung isteine Momentaufnahme zu Redaktions -schluss, die beim Druck dieser Broschürewahrscheinlich schon wieder überholt ist(aktuelle Liste auf www.syndikat.org).

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Baumhaus WeimarWeimar

Gründung: 2014Kauf: 2014Grundstück: 3.400 m2

Wohnraum: 715 m2 für 19 MenschenGesamtkosten: 1.100.000 €Miete: 5,95 €/ m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/ m2

Baumhaus-Projekt GmbHBaumschulenweg 4d, 99425 WeimarTel.: 0157 78 79 50 [email protected]

das Mietshäuser Syndikat

10. diE ProJEktinitiatiVEn

Gründung: 2015Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2016 Grundstück: 350 m2

Wohnraum: 500 m2 für ca. 12 MenschenGesamtkosten: 498.650 €Miete: 5,61 €/m2

koko 3DresdenK-hoch-3 Dresden GmbHKonkordienplatz 3, 01127 Dresden Tel. 0157 56 08 58 [email protected] www.k-hoch-3-dresden.de

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Wir sind 30 Menschen zwischen 3 und 70 Jahren mitunterschiedlichen Lebens entwürfen, die ein reflek tier - tes kollektives Zusammenleben frei von Diskrimi nie -rung anstreben. Das zusätzliche Werkstattgebäudeauf unserem Gelände bietet Platz für Veranstaltungenverschiedener Art und soll auch externen Menschenzur Nutzung zur Verfügung stehen. Wir wollen mit

unserem Projekt der Gentrifi zie -rung im Stadtteil entgegenwirken.Es soll auch Menschen mit gerin genmone tären Mitteln möglich sein,sich zu betei li gen. Durch dieZusammen arbeit mit der Terra LibraImmobilien GmbH und dem Miets-häuser Syndi kat wird das Grund -stück dem Speku la tions markt ent -zogen und das ist gut so!

Gründung: 2014Kauf: November 2014 von TerraLibraImmobilien GmbH, 2016 wird der Erbbaurechtsvertrag abgeschlossenGrundstück: ca. 3.000 m2

Wohnraum: ca. 1.100 m2 für ca. 30Menschen, Gewerberaum: 160 m2

Gesamtkosten: 1.160.000 €Miete: ca. 4,50 €/m2

conserveLeipzigLe.Conserve GmbHDemmeringstr. 115, 04179 [email protected]

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Wir sind als Gruppe von 20 Menschen imRahmen eines Ausbaukonzepts ab Ende2013 in das leer stehende Haus gezogen.Schnell wurde aus uns Mieter*innen eineHausgemeinschaft, aus den Küchen Ideen -schmieden und aus dem staubigen Dach -boden ein gemütliches Wohnzimmer.Genauso schnell erkannten wir die Nach -teile des Ausbaukonzepts, waren wir fürden Eigentümer doch nur eine Zwischen -lösung bis zur Weiterverwertung desHauses. Dies haben wir durch den Kaufnun verhindert und sind dabei, das Hausbedürfnisorientiert zu sanieren. Außer -dem soll es durch öffentliche Veranstal -tun gen in einem Teil des Erdgeschosseszu einem Schutz- und Aktionsraum fürviele werden.

Gründung: 2014 Kauf: 1.8.2015

Grundstück: ca. 200 m2

Wohnraum: 560 m2 für ca. 20 MenschenGewerberaum: 120 m2

Gesamtkosten: 442.290 €Miete: 3,76 €/m2

Solidarbeitrag: 0,10 €/m2

Schlicht&Ergreifend GmbHEisenbahnstraße 125, 04315 Leipzig

[email protected]

Schlicht&ErgreifendLeipzig

Gründung: 2004Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2012Grundstück: 7.940 m2

Wohnraum: 540 m2 für 13 MenschenGesamtkosten: 97.488 €Miete: 1,78 €/ m2

EggeGlauchauEgghalde 1208371 GlauchauTel. 0 3763 / 41 9231 o. 0162 / 6 [email protected]

Eine Villa im städtischen Urwald -dick icht, 13 Zweibeiner + ein stetigwachsender Kleintierzoo = die all -morgendliche Frage „Wie langebrauchst du noch?“ vor der Klotür,liebevolle Debatten über die Besei - tigung der Aufwaschberge und sichauch nach über 8 Jahren abendszusammen auf einen Teller Kürbis -suppe treffen und zu wissen, manist zu Hause … selbstbestimmt undselbstverwaltet … Provinz fetzt …

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Gründung: 2012, Kauf: 2015Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2015Grundstück: 10.000 m2

Wohnraum: 924 m2 für 25 MenschenGesamtkosten: 1.400.000 €Miete: 8,52 €/m2

wurzeln und wirkenWustermarkwurzeln und wirken Wohnprojekt GmbHFriedrich-Rumpf-Str. 16 – 1814641 WustermarkTel. 03 32 34 / 30 93 [email protected]

Gründung: 2015, Kauf: 2015 Beschluss Syndikats beteiligung: 2015Grundstück: 17.000 m2

Wohnraum: 2.800 m2 für max. 75Menschen (45 Erwachsene und bis zu 30Kinder), Gewerberaum: noch nicht klarGesamtkosten: 6.340.000 €Miete: 10,66 €/m2

Auf einem Grundstück von knapp17.000 m2 in Michendorf, etwa 15 kmsüdwestlich von Berlin, wollen wir mit 45 Erwachsenen und bis zu30 Kindern wohnen und leben. Wirwollen aktiv zu einer generationen -über greifenden Gemeinschaft wach -sen, in der achtsamer Umgang mit -ein ander, Gewaltlosigkeit, Offenheitund Vertrauen wichtig sind.

Individualität und Verschiedenheit tragen zurleben digen Gemeinschaft bei. Die Balancezwischen der Freiheit und Selbstbestimmung des

Ein zel nen und deren Grenzen durch die Bedürfnisse anderer lotenwir täg lich aus. Ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen undMateria lien unserer Welt ist uns wichtig sowohl beim Bauen alsauch im täglichen Leben.

wurzeln und wirken – das sind bisher:… zwei Kinder und ebenso viele Katzen,15 (auf dem Papier erwachsene) Men -schen, ein altes Haus (und ehemaligeBäckerei), eine Scheune, ein roter Bau -wagen… und ein Grundstück mit noch vielfreiem Platz, das bespielt, bepflanzt undgestaltet werden kann.Hier, 30 Bahnminuten von Berlin, wollenwir selbstbestimmt, offen, solidarischund ökologisch zusammen leben. Undwenn das Strohballenhaus, das wir geradebauen, tatsächlich im kommen den Früh-jahr fertig ist, dann werden wir hoffent -lich noch ein paar mehr … Kinder,Katzen, Menschen!

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Wohnmichel e. V.MichendorfWohnMichel Gemeinschaft GmbHOrionstr. 2, 14552 MichendorfTel. 03 32 05 / 46 [email protected]

RaumPlusX sind ca. 15 Menschen zwischenanderthalb und Anfang 50. Wir wollengenerationenübergreifend und möglichstbarrierearm wohnen, mit unterschied -lichen Lebensentwürfen und alternativengesellschaftlichen Praxen wie das Lebenmit Kindern in Wahl familien und Wohn -gruppen. Optimal wären flexible Wohn -formen, sodass mensch trotz sich än dern -der Bedürfnisse oder Lebens be din gungenwie Familien gründung, Krank heit, Behin-derung, Alter oder Zuzug pflege bedürf ti -ger Eltern im Projekt wohnen bleibenkann. Es ist uns wichtig, eine solida ri -sche Hausgemein schaft zu sein. Diesschließt die Ver netzung mit der Nach bar -schaft ein.

Gründung: 2009BeschlussSyndikatsbeteiligung: 2009

RaumPlusX GmbHc/o Metrogap, Lausitzer Straße 1010999 [email protected]

raumPlusXBerlin

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Viereinhalb Jahre nach Gründung der Gruppe haben wir esendlich geschafft und 1,5 Häuser auf der Konversionsfläche

Mark-Twain-Village gekauft! Uns Butzenverbindet der Wunsch, mit vielen ver -schie denen Menschen zu sammen zu -wohnen, unabhängig von Alter, sozia lemStatus, Natio nalität oder Handicaps.Im Erd ge schoss entstehen barriere -freier Wohnraum so wie Gemeinschafts -flächen, die wir auch als Be geg nungs - stätte für den Stadtteil nutzen wollen.Es ist für uns eine große Motivation,dass durch unser Projekt auch in Zu -kunft viele Men schen in Heidelbergvon der Idee des mietgünstigen Wohnensprofitieren können.

Gründung: 2012Kauf: 24.06.2016Grundstück: 3.554 m2

Wohnraum: 2.219 m2 für 60–70MenschenGewerberaum: 257 m2

Gesamtkosten: 2.919.500 €Miete: 6,40 €/m2

HageButzeHeidelbergHageButze GmbHRheinstraße 2–6, 69126 [email protected]

Gründung: 2016, Kauf: 2016Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2016

Grundstück: 95.000 m2

Wohnraum: 548 m2 für ± 18 MenschenGewerberaum: 30 m2

Gesamtkosten: 697.657 €Miete: 5,24 €/m2

Körbelbach GmbHSchwarzwaldstr. 7, 78250 Tengen

Telefon: 0 77 36 / 9 24 31 [email protected]

https://mittleremuehle.wordpress.com/

Mittlere Mühle tengenTengen

Die Kauz zählt momentan 6 große und 2 kleine Bewohner*innen. Wirwohnen in einem großzügigen, aber sanierungsbedürftigen ehemali genGewerbegebäude, das auf einem großen schönen Grundstück direkt amFluss steht. Wir haben eine schicke Bibliothek, ein Gewächshaus, 4Bau wagen und im Sommer viel Garten gemüse. Derzeit ist die eineHälfte des Gebäudes be wohnt,die andere Hälfte be her bergtoffene Werk statt räume fürHolz, Metall und Fahrräder. Wirmöchten das Gebäude, dasGrund stück und die angren zen -de Scheune gern käuflich er -wer ben, um unser Wohn- undWerkstattprojekt in einesichere und vom Gut dünkenunseres Vermieters unab hän gi -ge Zukunft führen zu können.

Gründung: 2009Beschluss Syndikatsbeteiligung: 2010

Grundstück: ca. 1.000 m2

Wohnraum: 160 m2 für ca. 8 MenschenGewerberaum: 100 m2

Gesamtkosten: 278.525 m2

Warmmiete: 6,76 €/m2

Zur Kaute 7c35041 Marburg

Tel. 0 64 21 / 18 65 [email protected]

kauz Marburg

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Derzeit sind wir 10 Erwachsene und 3Kinder in unserer bunten basis demo kra ti -schen Landgemeinschaft mit viel Ge stal -tungsfläche. Die Mühle verfügt über 6Wohnbereiche. Im Zentrum liegt unsereGemeinschaftsküche mit riesiger Terrasseam Garten. Im Erdgeschoss entsteht einekooperative Praxis für Heil praktik, Massage,Ergo- und Physiotherapie. 9,5 ha Landmit Naturschutzgebiet, Wald, Wiesenund Äckern ermöglichen Tier haltung,teilw. Selbstversorgung und natur -pädagogischen Erholungs- und Erfah -rungs raum. Die große Scheune bietetHolzwerkstatt, Lager und Platz fürSeminar- und Kulturraum. Gerade sindwir am Heizungsbau, 2017 folgt dieDachsanierung.

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1 13haFreiheit 68167 Mannheim 2010 2013 2014 2.318 2.627 – 60 4.551.550 237.133

2 2n40 01219 Dresden 2013 2015 2014 1.638 660 – 24 934.433 52.046

3 Agathe 34127 Kassel 2006 2006 2006 2.500 519 – 16 350.000 17.770

4 Alte Mühle Gömnigk 14822 Brück OT Gömnigk 2013 2015 2014 182.610 510 – 30 650.000 11.220

5 Altöttinger Mieter Konvent 84503 Altötting 2007 2009 2009 2.607 752 – 20 900.000 45.346

6 Arnoldstraße 16 22765 Hamburg 2006 2007 2007 459 – 232 16 178.000 19.200

7 Assi 60489 Frankfurt Main 1987 2005 2006 550 330 – 15 776.000 21.130

8 Bahnhof Eisenberg 07607 Eisenberg 2006 2006 2006 1.922 280 358 10 85.000 12.694

9 Baumhaus 99425 Weimar 2014 2016 2014 2.937 715 – 19 1.075.721 50.336

10 Betriebsküche 01067 Dresden 2014 2015 2014 3.740 560 – 12 647.400 40.594

11 Bödi9 10245 Berlin 1994 2013 2013 407 690 – 30 678.000 48.607

12 Chuzpe Plietsch 12057 Berlin 2012 2012 2012 665 980 – 28 930.000 58.441

13 Collage 79115 Freiburg 2007 2007 2007 263 412 – 11 700.000 34.608

14 Danz 93057 Regensburg 2010 2011 2012 576 240 – 10 275.000 17.107

15 Die Meuterei 04229 Leipzig 2011 2013 2011 1.040 535 90 11 455.000 30.318

16 doma 15344 Strausberg 2006 2008 2008 2.000 600 320 20 850.000 44.160

17 DreiLessiDrei 50825 Köln 2007 2007 2007 170 170 – 5 120.000 11.220

18 Eichelkämper_innen 14469 Potsdam 2003 2005 2005 11.000 390 – 15 250.000 16.248

19 f.l.o.s.s.e. 33604 Bielefeld 2014 2015 2014 11.777 254 – 9 508.000 19.738

20 Freie Hütte 23564 Lübeck 2005 2006 2009 800 455 12 15 900.520 34.770

21 Freies Haus 3d 28203 Bremen 2010 2011 2011 373 730 – 13 917.000 59.945

22 frische bauern 25704 Meldorf 2011 2012 2012 492 301 123 7 300.000 20.240

23 Fritze 60487 Frankfurt Main 1991 2001 2002 252 630 – 21 530.000 36.000

24 G18 »come together e.V.« 28199 Bremen 1992 2006 2006 323 183 122 7 200.000 10.760

25 Grafschaft31 48163 Münster 2013 2015 2014 39.946 316 – 14 527.000 23.400

26 Grether Ost 79098 Freiburg 1991 1994 1995 2.477 1.477 1.219 47 4.500.000 176.318

27 Grether Süd 79098 Freiburg 2000 2000 2000* 543 451 258 10 700.000 48.495

28 Grether West 79098 Freiburg 1980 2003 1987* 1.032 848 780 32 1.443.000 111.355

29 Grün8 79098 Freiburg 2001 2001 2001 493 704 – 15 1.100.000 50.536

30 Grünberger 73 10245 Berlin 1990 2003 2004 870 1.907 380 55 1.700.000 119.903

31 Gutshaus Grauenhagen 17348Woldegk OT Grauenhagen 2003 2005 2005 4.000 350 – 8 240.000 12.553

32 Handwerkerhof Ottensen 22765 Hamburg 2011 2013 2013 1.080 – 1.350 25 2.950.000 160.848

33 Hausprojekt Am Grün 35037 Marburg 2007 2007 2007 330 240 – 10 270.000 15.120

34 Hausprojekt Berlin Rahnsdorf 12589 Berlin 2011 2011 2011 900 259 – 11 310.000 19.238

35 Hausprojekt Burge 12103 Berlin 2012 2013 2013 1.118 1.324 – 40 1.800.000 96.720

36 Hausprojekt M29 10439 Berlin 2009 2010 2011 831 800 80 22 1.050.000 69.120

37 Hausprojekt Saarmund 14558 Nuthetal OT Saarmund 2004 2008 2009 6.195 599 – 17 230.000 26.739

Nr. Projekt PLZ Ort Gründung Beteili- Kauf Grund- Wohn- Gewerbe- Personen Kosten Mietegung stück fläche fläche pro Jahr

das Mietshäuser Syndikat

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11. ProJEktdatEn iM ÜBErBlick

Alle Flächen in m2, Kosten und Miete in Euro, * beim Kaufjahr kennzeichnet Erbbaurecht

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38 HC9 01737 Tharandt 2010 2012 2011 450 195 – 10 71.000 5.709

39 Hegel 7 72072 Tübingen 2007 2008 2008 1.193 560 350 24 1.200.000 98.280

40 Höhe Drei 79104 Freiburg 2005 2008 2008 537 230 – 8 380.000 26.335

41 Inter-Pares 22767 Hamburg 2003 2012 2006 591 808 211 26 2.850.000 117.388

42 Jagowstraße 15 13585 Berlin 2004 2014 2014 500 1.375 75 30 618.000 45.549

43 JB9 79098 Freiburg 2001 2001 2001 309 411 – 12 806.000 36.003

44 JWP-MittenDrin 16816 Neuruppin 1993 2013 2013 2.190 465 477 20 400.000 29.000

45 K.A.W.A.M 63457 Hanau 2012 2013 2012 2.600 455 – 10 335.000 28.222

46 Kastanienallee 85 10435 Berlin 1990 2014 2013 798 1.823 164 43 1.822.000 122.463

47 Ketzerbach 35037 Marburg 1977 2005 2006 466 319 – 14 600.000 22.125

48 KlausHaus 04315 Leipzig 2010 2015 2014* 1.745 1.290 210 35 430.000 61.200

49 Knotenpunkt 65824 Schwalbach 2004 2005 2006 584 155 – 6 302.000 14.290

50 Kommunita Lotta 79249 Merzhausen 2006 2009 2009* 860 450 – 15 430.000 38.210

51 Kooperative Schloss Gersdorf 09661 Striegistal OT Gersdorf 2007 2011 2012 48.000 1.200 400 25 184.700 22.770

52 KRONE 79295 Sulzburg 1978 2008 1978 1.350 499 288 14 426.000 28.647

53 KunterBunte 19 04177 Leipzig 2012 2012 2012 400 559 126 17 673.236 30.249

54 La Gata Negra 08523 Plauen 2014 2015 2015 340 500 – 12 157.500 12.268

55 LAMA 79100 Freiburg 2010 2015 2016 871 1.082 – 39 3.500.000 99.790

56 LaVidaVerde 10317 Berlin 2008 2012 2012* 1.146 1.208 – 39 2.920.000 127.592

57 Ligsalz8 80339 München 2004 2007 2007 190 434 30 12 842.000 36.976

58 Linkes Zentrum Lilo Herrmann70199 Stuttgart 2009 2010 2010 265 151 410 7 800.000 59.786

59 Lobelei 04575 Lobstädt 2014 2015 2014 6.330 331 – 8 291.011 18.823

60 Loretta 79100 Freiburg 2010 2014 2014 1.093 311 – 10 778.399 22.392

61 Lu15 72072 Tübingen 1979 2007 2009 935 708 – 30 800.000 51.825

62 LÜDIA 39397 Hadmersleben 2007 2008 2008 14.827 470 – 11 140.000 16.162

63 Luftschloss 79098 Freiburg 2010 2015 2016 835 1.075 – 35 3.500.000 94.837

64 Mangelwirtschaft 01139 Dresden 2012 2014 2014 1.877 396 92 20 645.681 37.980

65 Mariendorfer Weg 74 12051 Berlin 2011 2012 2012 1.600 1.200 – 40 1.300.000 82.800

66 mark20 79115 Freiburg 2001 2002 2002* 460 360 – 9 420.000 24.192

67 Mosaik 28201 Bremen 2008 2014 2012 1.600 1.550 – 37 4.000.000 143.734

68 Ölmühle 79111 Freiburg 2004 2005 2006 1.932 275 192 10 650.000 29.754

69 Omaba 22765 Hamburg 2009 2012 2009 788 – 540 0 980.000 64.800

70 Oranienstraße 45 10969 Berlin 1980 2003 2004 664 1.432 124 34 875.000 66.662

71 P9 04229 Leipzig 2012 2012 2013 550 600 100 26 470.000 32.682

72 Paradies Wohn-GmbH 78462 Konstanz 2004 2008 2008 784 644 – 11 1.700.000 88.320

73 PinkePanke 13359 Berlin 2010 2011 2010 1.900 340 – 15 500.000 26.500

74 Projekt Eschenhof 21039 Hamburg 2007 2016 2009 8.000 346 – 16 500.000 20.760

75 Projekthaus Potsdam 14482 Potsdam 1997 2005 2005 5.855 1.000 800 31 2.150.000 86.870

76 ProWo 35394 Gießen 2008 2010 2010 4.010 1.840 – 44 1.650.000 91.584

77 Rennerstraße 12 79106 Freiburg 1998 1998 1998 217 154 – 6 230.000 15.624

78 Rigaer78 10247 Berlin 2006 2008 2008* 1.013 2.166 – 54 530.000 103.968

79 RM16 01127 Dresden 1999 2014 2014 600 480 70 14 440.680 22.538

80 Scharni 38 10247 Berlin 1990 2005 2005 551 1.050 226 34 956.261 69.363

81 Schlicht&Ergreifend 04315 Leipzig 2013 2015 2015 200 560 120 20 442.290 30.719

Nr. Projekt PLZ Ort Gründung Beteili- Kauf Grund- Wohn- Gewerbe- Personen Kosten Mietegung stück fläche fläche pro Jahr

79Alle Flächen in m2, Kosten und Miete in Euro, * beim Kaufjahr kennzeichnet Erbbaurecht

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das Mietshäuser Syndikat

80

11. ProJEktdatEn iM ÜBErBlick

82 Schwarze 79 63452 Hanau 2003 2003 2003 1.442 396 – 16 750.000 37.730

83 schwereLos 79098 Freiburg 2014 2016 2016 2.207 1.729 586 56 7.845.000 209.760

84 Sonnendeck 35037 Marburg 2010 2011 2010 618 240 – 8 520.000 23.453

85 Soziales Zentrum Käthe 74072 Heilbronn 2012 2012 2012 265 182 166 8 464.361 28.149

86 Spieszgesellen 04177 Leipzig 2012 2013 2013 324 334 46 13 454.517 22.080

87 Stadtteilleben 30451 Hannover 2012 2012 2013 4.300 2.841 150 72 2.800.000 169.417

88 SUSI 79100 Freiburg 1990 1997 1995* 15.000 7.300 – 285 5.500.000 446.760

89 SWK 68169 Mannheim 2011 2014 2014 1.000 850 – 22 1.916.671 110.155

90 Templerhaus 69469 Weinheim 2005 2005 2005 630 363 22 12 800.000 25.532

91 Türrschmidt30 10317 Berlin 2011 2013 2013* 517 730 – 18 1.230.000 70.948

92 U-24 Wohn- & Kulturprojekt 14482 Potsdam 1994 2008 2008 896 471 – 15 485.000 31.400

93 Uckermärker Landpartie 17291Randowtal OT Ziemkendorf 2012 2014 2013 14.600 300 80 20 175.000 13.870

94 UmBAU2 Turley 68169 Mannheim 2012 2013 2014 1.000 980 – 25 2.672.261 100.000

95 VEB Wohnfabrik 38820 Halberstadt 2001 2002 2003 350 300 – 10 30.000 12.600

96 Vereinsstraße e.V. 20357 Hamburg 2005 2014 2014 358 1.058 – 27 1.639.000 66.330

97 Vielseitenhof 14822 Brück OT Trebitz 2009 2012 2010 3.600 245 – 14 530.000 40.952

98 Vier Häuser Projekt 72072 Tübingen 2011 2011 2012 5.733 2.780 – 107 3.200.000 233.520

99 Villa Nostra 79189 Bad Krozingen 1996 1996 1996 1.637 424 – 13 877.500 29.765

100 W-47 74072 Heilbronn 2014 2014 2014 357 300 – 9 355.960 19.080

101 Walke 31785 Hameln 2011 2015 2011 1.500 853 567 20 786.700 51.320

102 Weinberg 21 01326 Dresden 2015 2016 2016 3.522 923 40 30 1.781.628 84.128

103 WiLMa19 10365 Berlin 2012 2012 2012 1.588 2.330 – 65 2.300.000 141.000

104 WOGE & ARCHE im Sonnenhof 79100 Freiburg 2004 2005 2006 1.080 994 – 30 2.050.000 88.712

105 Wohnopolis / L50 99086 Erfurt 2010 2012 2011 475 329 69 9 473.353 28.202

106 Wohnprojekt Schellingstraße 72072 Tübingen 1980 2001 2004 5.661 2.711 – 110 1.865.000 133.000

107 Wohnprojekt Schöneiche 15566 Schöneiche 2014 2014 2014 1.855 390 160 12 440.000 37.026

108 Wohnprojekt Tante Huber 72072 Tübingen 2012 2015 2016 2.564 2.300 – 58 5.600.000 220.800

109 Wohnsinn Aachen 52064 Aachen 2002 2008 2008 1.780 1.415 – 35 2.000.000 76.536

110 WuK 04177 Leipzig 1998 2013 2013 550 604 – 13 276.159 22.795

111 Wurze 04315 Leipzig 2012 2014 2014* 340 681 133 24 265.638 25.817

112 Zeppi 29 14471 Potsdam 1998 2014 2016* 275 450 190 10 19.000 20.000

113 Zolle 11 04229 Leipzig 2007 2009 2009 430 480 120 10 390.000 22.176

Summen: 489.694 90.538 12.658 2.839 128.771.130 6.828.731

Nr. Projekt PLZ Ort Gründung Beteili- Kauf Grund- Wohn- Gewerbe- Personen Kosten Mietegung stück fläche fläche pro Jahr

Alle Flächen in m2, Kosten und Miete in Euro, * beim Kaufjahr kennzeichnet Erbbaurecht

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Das Mietshäuser Syndikat

Tübingen

Bad Krozingen Merzhausen

Sulzburg

Hamburg

Bremen

Lübeck

Köln

München

Konstanz

Halberstadt

HanauSchwalbach

Eisenberg

Weinheim

Freiburg

Grauenhagen

Kassel

Marburg

Altötting

Leipzig

Strausberg

Saarmund

STANDORTKARTEMeldorf

Randowtal

Neuruppin

11

6

3

1 1

1

161

14

Berlin

1

1

9

1

Potsdam

Hadmersleben

2Brück

1 1

Lobstädt

Dresden5

Gersdorf

Tharandt11Weimar

1

Erfurt

1

Plauen

11

Regensburg1

1

5

Stuttgart1

1

Heilbronn2

11

1

16

22

1

Frankfurt / Main

1Aachen

13

Gießen1

1

Münster 1

Hameln1

Bielefeld1

Hannover1

Mannheim 3

Schöneiche1

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Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte: www.syndikat.org