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Bruchrechnung
Bruchrechnung in der Schule
Nach Thüringer Lehrplan für Mathematik
In Klasse 6 drei Themenabschnitte: Teilbarkeit, natürliche Zahlen: 5 Wochen Rechnen mit gebrochenen Zahlen: 14
Wochen Symmetrien und Abbildungen: 9 Wochen
Vier Konzepte zur Behandlung
Größenkonzept Äquivalenzklassenkonzept Gleichungskonzept Operatorenkonzept
Größenkonzept
ausgehend von konkreten Brüchen
(e… Einheit) gelangt durch
Abstraktion zu fester Bezugsgröße „Das Ganze“
en
m
n
me
n
m
Größenkonzept
Vorteile Nachteile
- Nähe zur Anwendung Motivation- Rückgriff auf Vorkenntnisse- geeignet für Erweitern, Kürzen, Anordnung, Addition, Subtraktion
- Grenzen bei der Multiplikation und Division Methodenreinheit
Operatorkonzept
Bruchzahl als Operator bzw. Funktion ausgehend vom alltäglichen Sprechen
„3/4 von 4 kg“ Anschaulichkeit: Operatoren als
„Maschinen“ Einstieg mit Multiplikation und Division
Operatorkonzept
Vorteile Nachteile
- Einführung der Multiplikation und Division
- typische Fehler bei Addition- keine anschauliche Vorstellung für Kürzen und Erweitern- Herleitung der Anordnung der Bruchzahlen aufwändig
Äquivalenzklassenkonzept
Bruchzahl als Äquivalenzklasse von quotientengleichen Paaren von natürlichen Zahlen
Rechenoperationen (Addition, Multiplikation, etc.) werden definiert
Äquivalenzklassenkonzept
Vorteile Nachteile
- mathematisch einwandfreie Definition
- keine Anwendungs-orientierung, zu formal
- knüpft nicht an Vor-wissen der Schüler an
Gleichungskonzept
Bruchzahl als Lösung einer linearen Gleichung
Gleichungskonzept
Vorteile Nachteile
- einfache, mathematisch einwandfreie Einführung der Rechenoperationen
- Lösbarkeit der Gleichung wird vorausgesetzt
- erforderliche Vorkenntnisse über Gleichungssysteme nicht vorhanden
- sehr formal
- Probleme bei Einführung der Division
Anwendungsaspekte von Bruchzahlen
Maßzahlaspekt Relationsaspekt Operatoraspekt Skalenwertaspekt Quotientenaspekt
Zwei Grundvorstellungen
Bruch als Teil eines Ganzen
Bruch als Teil mehrerer Ganzen
Bruch als Teil eines Ganzen
Bruch als Teil eines Ganzen
Gleichheit beider Vorstellungen
Unterschied zu natürlichen Zahlen
Möglichkeit der Zuordnung mehrerer Bruchzahlen zu einem Repräsentanten
Bruchdomino
Addition von Bruchzahlen
²dm5
2²dm
5
1+
²dm5
3=
Addition zweier gleichnamiger Brüche:• Veranschaulichung über (z. B.) Flächen
• weitere Variationen / Beispiele
(intuitives) Erkennen der Regel für Addition gleich- namiger Brüche:
bzw. (ohne Größeneinheit e)
ec
bae
c
be
c
a
c
ba
c
b
c
a
Addition zweier ungleichnamiger Brüche:
²dm3
2
²dm4
1
+
Addition zweier ungleichnamiger Brüche:
²dm3
2
²dm4
1
passende Unterteilung des Rechtecks in gleich große Teilflächen
Addition zweier ungleichnamiger Brüche:
• gröbste gemeinsame Unterteilung wird rechnerisch durch das Finden des Hauptnenners (kgV der beiden Nenner) realisiert
• beide Brüche werden entsprechend erweitert und gemäß der Additionsregel für gleichnamige Brüche addiert
• allgemeine Regel:
bd
bcad
d
c
b
a e
bd
bcade
d
ce
b
a bzw.
Addition von Bruch und natürlicher Zahl:
• Einbettung der natürlichen Zahlen in die Bruchzahlen:
• entsprechende Anwendung der Rechenregeln
1
nn
Einführung gemischter Zahlen
• Kurzschreibweise, z. B.:
• erleichtert Addition, z. B.:
statt:
3
17
3
17
15
1323
15
3
15
10)1211(
5
112
3
211
5
61
3
35
15
358
15
183
15
175
5
61
3
35
Typische Schülerfehler bei der Addition
db
ca
d
c
b
a
Addition zweier ungleichnamiger Brüche:
Ursachen:
• Übertragung der Multiplikationsregel
• fehlendes Verständnis
• Übertragung von Alltagssituationen
Typische Schülerfehler bei der Addition
bd
ca
d
c
b
a
Addition zweier ungleichnamiger Brüche:
• Fehler beim Erweitern der Brüche auf einen Hauptnenner
• z. B.:
Typische Schülerfehler bei der AdditionAddition von Bruch und natürlicher Zahl:
b
an
b
an
b
nan
b
a bzw.•
• falsche Einbettung der natürlichen Zahlen in die Bruchzahlen:
n
nn
Gruppenarbeit
Aufgabe:
Erarbeiten Sie einen schülergerechten Weg zur Erarbeitung bzw. Einführung der Rechenregel für die Division zweier Bruchzahlen!
cb
da
c
d
b
a
d
c:
b
a
„Wenn man die gemeinen Brüche eingeführt hat, muss man dann überhaupt noch die Dezimalbrüche einführen? Oder reicht es nur eines von beiden zu behandeln?“
Quellen
Padberg, F. (1995): Didaktik der Bruchrechnung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, Oxford
Pietzsch, G. (1985): Zur Behandlung der gebrochenen Zahlen im Unterricht. Volk und Wissen, Berlin
http://www.fachmoderator-mathematik.de/54.1.html (Stand: 23.06.2007)
http://www.hattendoerfer.de/friedrich/bruchrechnung/bruc-0.html (Stand: 23.06.2007)
http://www.math.uni-augsburg.de/prof/dida/Lehre/AlgebraAlt/Algebra.html (Stand: 23.06.2007)