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Buchbesprechungen Heimer, Thomas; Roßbach, Peter (Hrsg.) Management der Ressource Wissen in Banken ISBN 3-933165-40-7, Bankakademie Verlag, Frankfurt am Main 2001, 323 Seiten, a 39,90 In der Tradition, Wissen als vierten Produk- tionsfaktor neben Arbeit, Boden und Kapital zu betrachten, versuchen die beiden Heraus- geber eine intensive Auseinandersetzung mit der betrieblichen Wirklichkeit und den Akti- vita ¨ten fu ¨ r die Gewinnung, Bewahrung und Anwendung von Wissen. Es wird versucht, Wissensmanagement nicht als prima ¨r Tech- nologie-getriebenes Aktivita ¨tenbu ¨ ndel zu se- hen, sondern organisationelle und personelle Fragen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Herausgeber beru ¨ cksichtigen dabei sowohl wissenschaftliche als auch praktische Per- spektiven, wobei als Anwendungsbereich das Bankenwesen besondere Beru ¨ cksichti- gung findet. Das Buch ist u ¨bersichtlich in 3 Teile geglie- dert: Organisation des Wissensmanagements, IT-Lo ¨ sungen zur Unterstu ¨ tzung des Wis- sensmanagements, Management organisato- rischer Lernprozesse bei der Einfu ¨ hrung und Umsetzung von Wissensmanagement- Systemen. Im Rahmen der organisatorischen Betrach- tungen in Teil 1 wird eine Einleitung zum Thema Wissensmanagement gegeben. Dabei wird herausgearbeitet, dass mit der Einfu ¨ h- rung des Versta ¨ndnisses von Wissen als vier- ten Produktionsfaktor die Herausbildung neuer institutioneller Rahmenbedingungen von vordringlicher Bedeutung ist. Dabei wird unter Institutionen nicht so sehr die Festschreibung von Organisationsstruktu- ren, sondern vielmehr im handlungsorien- tierten Sinn die Erstellung bestimmter sozia- ler Regeln verstanden. Diese Regeln sollen helfen, soziales Verhalten zu steuern. Als Konsequenz daraus wird die Zusammen- arbeit von Mitarbeitern aber auch Dienstzei- ten und Entlohnungssystem als konstitutives Element eines Innovationsprozesses, welcher mit der Einfu ¨ hrung von Wissensmanage- ment in Zusammenhang steht, verstanden. Die Autoren betonen mehrfach, dass beson- ders im Bankenwesen die Dominanz der technologischen Lo ¨ sungen bei der Einfu ¨ h- rung von Wissensmanagement zu brechen ist. Die organisationellen Neuausrichtungen sind von ho ¨ herer Relevanz als die Installati- on und Konfiguration technischer Lo ¨ sun- gen. Auch wird aus den Praxisberichten deutlich, dass die organisationelle Neuaus- richtung ein Prozess der Organisationsent- wicklung ist, welcher nicht unbedingt har- monisch verlaufen muss. Dies wiederum fu ¨ hrt zum Schluss, dass Bescha ¨ftigte von Unternehmen mehr denn je in diese Vera ¨n- derungsprozesse einzubeziehen sind. Sie sind der entscheidende Faktor, um tatsa ¨ch- lich Vera ¨nderungen der Institutionalisie- rungsprozesse einzuleiten. Ihre Bedu ¨ rfnisse gilt es, bei der Umsetzung von Wissens- management-Systemen zu beru ¨ cksichtigen. Von Bedeutung sind dabei der Bezug zum fachlichen Kontext sowie ein behutsames Ri- siko-Management, welches versucht, mit Unsicherheiten bedingt durch zunehmende Steuerung durch Wissen und Vernetzung des Bankgescha ¨ftes entstehen. Risiko-Manage- ment verschiebt sich daher immer mehr in Richtung Komplexita ¨ts-Management. Im Teil 2, IT-Lo ¨ sungen zur Unterstu ¨ tzung des Wissensmanagements, werden Umset- zungsaspekte, bei denen Informationstech- nologie maßgeblich die Medien zur Spei- cherung und Verfu ¨ gbarmachung von Wissenselementen bereitstellt, diskutiert. Im Rahmen des Wissensmanagements ko ¨ nnen daher Unterstu ¨ tzungswerkzeuge des Wis- sensmanagement-Prozesses sowie spezielle Werkzeuge zur Speicherung und Bewahrung von Wissen eingesetzt werden. Eine Diskus- sion von Erfahrungen und kritischen Er- folgsfaktoren in Wissensmanagement-Pro- jekten rundet diesen Teil ab. Im Rahmen des dritten Teiles werden konzeptionelle Grund- lagen derart aufbereitet, dass sie helfen, ent- sprechende Maßnahmen-Entwicklungen (Strategiebildung, Lernzyklen) im Unterneh- men zu setzen. Der Begriff der lernenden Organisation sowie miteinander in Bezie- hung stehende Lernzyklen begleitet den Le- ser durch die einzelnen Beitra ¨ge dieses Teiles. Es wird betont, dass sowohl die Technologie als auch die Organisations-Entwicklung hier abgestimmt eingesetzt werden mu ¨ ssen. Hier- bei spielen erweiterte Qualifikations- und Kompetenzkonzepte sowie die Nutzung un- terschiedlicher menschlicher Intelligenzen eine entscheidende Rolle. Dieses Buch empfiehlt sich somit fu ¨ r jene Entwickler von Wissensmanagement-Pro- grammen und -Systemen, welche sowohl eine theoretische Fundierung als auch doma ¨nen- spezifische Anwendungen suchen. Insbeson- dere Teil 3 darf als eine gelungene șbersicht mit Bezug zu betrieblichen Anwendungen gesehen werden, welche zu Beginn einer Entwicklung in Richtung Wissensmanage- ment-Unterstu ¨ tzung, beru ¨ cksichtigt werden sollten. Die Dienstleistungs-Unternehmen werden ebenfalls auf Grund der fachlichen Beispiele aus dem Bankenwesen wertvolle Information finden, da das Bankenwesen zu Recht als treibende Kraft in Richtung Inno- vation bezu ¨ glich Wissensmanagement-Ein- fu ¨ hrungsprozessen verstanden werden darf. Zu guter Letzt empfiehlt sich auch das Studi- um der in dem Band angegebenen Literatur- quellen, und zwar fu ¨r alle Leser, welche auf origina ¨re Quellen bzw. vertieftes Wissen zu den angesprochen Themenbereichen zuru ¨ ck- greifen wollen. Christian Stary, Linz Jahnel, D.; Schramm, A.; Staudegger, E. (Hrsg.) Informatikrecht ISBN 3-211-83279-3, Springer Verlag, Wien, New York 2000, 296 Seiten, a 44,00 Die Literatur zum „Informatikrecht“ ist noch u ¨berschaubar, das Thema selbst aller- dings nicht mehr und es gewinnt auch in der Praxis immer mehr an Bedeutung. Eine sta ¨ r- kere Verankerung im Wirtschaftsinformatik- Unterricht wa ¨re daher wu ¨ nschenswert. Un- ter dem Begriff „Informatikrecht“ fassen die Herausgeber informatikbezogene oder infor- matikrelevante Rechtsgebiete im Sinne einer Querschnittsdisziplin zusammen. Da in der Praxis meistens nationales Recht zur An- wendung kommt, sollten interessierte Leser zu diesem Buch aber beachten, dass es in Șs- terreich verfasst wurde. Natu ¨ rlich besteht gerade zum deutschen Rechtssystem eine be- sondere Na ¨he, aber im entscheidenden Fall ko ¨ nnen natu ¨ rlich die Unterschiede aus- schlaggebend sein. Auch die zitierte Judika- tur stammt aus der o ¨ sterreichischen Rechts- sprechung. Selbst wenn dies den Leserkreis des Buches mo ¨ glicherweise deutlich ein- schra ¨ nkt, so soll damit seine Bedeutung nicht abgewertet werden. Im Vorwort wird das Buch als Lehrbuch be- zeichnet und es ist auch in einer Reihe von Kurzlehrbu ¨ chern der Rechtswissenschaft he- rausgegeben worden. Den Charakter eines Lehrbuchs wird der Leser allerdings weit- gehend vermissen. Er findet vielmehr eine Sammlung von themenbezogenen Aufsa ¨tzen, die eher an eine Monografie denken lassen. Der inhaltliche Bogen wird weit gespannt und reicht von den vertragsrechtlichen Rah- menbedingungen fu ¨ r den Electronic Com- merce, Rechtsfragen beim Erwerb von IT- Systemen, u ¨ ber gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht, Handelsrecht, Arbeit- nehmerschutzrecht, Verarbeiten und șber- mitteln von Arbeitnehmerdaten, Daten- schutzrecht, Verwaltungsrecht, bis zum Telekommunikationsrecht, Gewerbe- und Berufsrecht, Steuerrecht und Strafrecht. Die WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285 299 Buchbesprechungen 295

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Buchbesprechungen

Heimer, Thomas; Roßbach, Peter (Hrsg.)Management der Ressource Wissenin BankenISBN 3-933165-40-7, BankakademieVerlag, Frankfurt am Main 2001,323 Seiten, a 39,90

In der Tradition, Wissen als vierten Produk-tionsfaktor neben Arbeit, Boden und Kapitalzu betrachten, versuchen die beiden Heraus-geber eine intensive Auseinandersetzung mitder betrieblichen Wirklichkeit und den Akti-vitaten fur die Gewinnung, Bewahrung undAnwendung von Wissen. Es wird versucht,Wissensmanagement nicht als primar Tech-nologie-getriebenes Aktivitatenbundel zu se-hen, sondern organisationelle und personelleFragen in den Mittelpunkt zu stellen. DieHerausgeber berucksichtigen dabei sowohlwissenschaftliche als auch praktische Per-spektiven, wobei als Anwendungsbereichdas Bankenwesen besondere Berucksichti-gung findet.

Das Buch ist ubersichtlich in 3 Teile geglie-dert: Organisation des Wissensmanagements,IT-Losungen zur Unterstutzung des Wis-sensmanagements, Management organisato-rischer Lernprozesse bei der Einfuhrungund Umsetzung von Wissensmanagement-Systemen.

Im Rahmen der organisatorischen Betrach-tungen in Teil 1 wird eine Einleitung zumThema Wissensmanagement gegeben. Dabeiwird herausgearbeitet, dass mit der Einfuh-rung des Verstandnisses von Wissen als vier-ten Produktionsfaktor die Herausbildungneuer institutioneller Rahmenbedingungenvon vordringlicher Bedeutung ist. Dabeiwird unter Institutionen nicht so sehr dieFestschreibung von Organisationsstruktu-ren, sondern vielmehr im handlungsorien-tierten Sinn die Erstellung bestimmter sozia-ler Regeln verstanden. Diese Regeln sollenhelfen, soziales Verhalten zu steuern. AlsKonsequenz daraus wird die Zusammen-arbeit von Mitarbeitern aber auch Dienstzei-ten und Entlohnungssystem als konstitutivesElement eines Innovationsprozesses, welchermit der Einfuhrung von Wissensmanage-ment in Zusammenhang steht, verstanden.Die Autoren betonen mehrfach, dass beson-ders im Bankenwesen die Dominanz dertechnologischen Losungen bei der Einfuh-rung von Wissensmanagement zu brechenist. Die organisationellen Neuausrichtungensind von hoherer Relevanz als die Installati-on und Konfiguration technischer Losun-gen. Auch wird aus den Praxisberichtendeutlich, dass die organisationelle Neuaus-

richtung ein Prozess der Organisationsent-wicklung ist, welcher nicht unbedingt har-monisch verlaufen muss. Dies wiederumfuhrt zum Schluss, dass Beschaftigte vonUnternehmen mehr denn je in diese Veran-derungsprozesse einzubeziehen sind. Siesind der entscheidende Faktor, um tatsach-lich Veranderungen der Institutionalisie-rungsprozesse einzuleiten. Ihre Bedurfnissegilt es, bei der Umsetzung von Wissens-management-Systemen zu berucksichtigen.Von Bedeutung sind dabei der Bezug zumfachlichen Kontext sowie ein behutsames Ri-siko-Management, welches versucht, mitUnsicherheiten bedingt durch zunehmendeSteuerung durch Wissen und Vernetzung desBankgeschaftes entstehen. Risiko-Manage-ment verschiebt sich daher immer mehr inRichtung Komplexitats-Management.

Im Teil 2, IT-Losungen zur Unterstutzungdes Wissensmanagements, werden Umset-zungsaspekte, bei denen Informationstech-nologie maßgeblich die Medien zur Spei-cherung und Verfugbarmachung vonWissenselementen bereitstellt, diskutiert. ImRahmen des Wissensmanagements konnendaher Unterstutzungswerkzeuge des Wis-sensmanagement-Prozesses sowie spezielleWerkzeuge zur Speicherung und Bewahrungvon Wissen eingesetzt werden. Eine Diskus-sion von Erfahrungen und kritischen Er-folgsfaktoren in Wissensmanagement-Pro-jekten rundet diesen Teil ab. Im Rahmen desdritten Teiles werden konzeptionelle Grund-lagen derart aufbereitet, dass sie helfen, ent-sprechende Maßnahmen-Entwicklungen(Strategiebildung, Lernzyklen) im Unterneh-men zu setzen. Der Begriff der lernendenOrganisation sowie miteinander in Bezie-hung stehende Lernzyklen begleitet den Le-ser durch die einzelnen Beitrage dieses Teiles.Es wird betont, dass sowohl die Technologieals auch die Organisations-Entwicklung hierabgestimmt eingesetzt werden mussen. Hier-bei spielen erweiterte Qualifikations- undKompetenzkonzepte sowie die Nutzung un-terschiedlicher menschlicher Intelligenzeneine entscheidende Rolle.

Dieses Buch empfiehlt sich somit fur jeneEntwickler von Wissensmanagement-Pro-grammen und -Systemen, welche sowohl einetheoretische Fundierung als auch domanen-spezifische Anwendungen suchen. Insbeson-dere Teil 3 darf als eine gelungene �bersichtmit Bezug zu betrieblichen Anwendungengesehen werden, welche zu Beginn einerEntwicklung in Richtung Wissensmanage-ment-Unterstutzung, berucksichtigt werdensollten. Die Dienstleistungs-Unternehmenwerden ebenfalls auf Grund der fachlichenBeispiele aus dem Bankenwesen wertvolleInformation finden, da das Bankenwesen zu

Recht als treibende Kraft in Richtung Inno-vation bezuglich Wissensmanagement-Ein-fuhrungsprozessen verstanden werden darf.Zu guter Letzt empfiehlt sich auch das Studi-um der in dem Band angegebenen Literatur-quellen, und zwar fur alle Leser, welche auforiginare Quellen bzw. vertieftes Wissen zuden angesprochen Themenbereichen zuruck-greifen wollen.

Christian Stary, Linz

Jahnel, D.; Schramm, A.; Staudegger, E.(Hrsg.)InformatikrechtISBN 3-211-83279-3, Springer Verlag,Wien, New York 2000, 296 Seiten,a 44,00

Die Literatur zum „Informatikrecht“ istnoch uberschaubar, das Thema selbst aller-dings nicht mehr und es gewinnt auch in derPraxis immer mehr an Bedeutung. Eine star-kere Verankerung im Wirtschaftsinformatik-Unterricht ware daher wunschenswert. Un-ter dem Begriff „Informatikrecht“ fassen dieHerausgeber informatikbezogene oder infor-matikrelevante Rechtsgebiete im Sinne einerQuerschnittsdisziplin zusammen. Da in derPraxis meistens nationales Recht zur An-wendung kommt, sollten interessierte Leserzu diesem Buch aber beachten, dass es in �s-terreich verfasst wurde. Naturlich bestehtgerade zum deutschen Rechtssystem eine be-sondere Nahe, aber im entscheidenden Fallkonnen naturlich die Unterschiede aus-schlaggebend sein. Auch die zitierte Judika-tur stammt aus der osterreichischen Rechts-sprechung. Selbst wenn dies den Leserkreisdes Buches moglicherweise deutlich ein-schrankt, so soll damit seine Bedeutung nichtabgewertet werden.

Im Vorwort wird das Buch als Lehrbuch be-zeichnet und es ist auch in einer Reihe vonKurzlehrbuchern der Rechtswissenschaft he-rausgegeben worden. Den Charakter einesLehrbuchs wird der Leser allerdings weit-gehend vermissen. Er findet vielmehr eineSammlung von themenbezogenen Aufsatzen,die eher an eine Monografie denken lassen.Der inhaltliche Bogen wird weit gespanntund reicht von den vertragsrechtlichen Rah-menbedingungen fur den Electronic Com-merce, Rechtsfragen beim Erwerb von IT-Systemen, uber gewerblichen Rechtsschutzund Urheberrecht, Handelsrecht, Arbeit-nehmerschutzrecht, Verarbeiten und �ber-mitteln von Arbeitnehmerdaten, Daten-schutzrecht, Verwaltungsrecht, bis zumTelekommunikationsrecht, Gewerbe- undBerufsrecht, Steuerrecht und Strafrecht. Die

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Buchbesprechungen 295

Autoren sind allesamt Fachleute und an ein-schlagigen Instituten tatig. Problematisch,wenngleich mit nur 16 Seiten begrenzt, istdie Einleitung zu ausgewahlten Themen derInformationstechnik. Sie wird zwar mit Er-klarungen und Relativierungen begonnen, istaber trotzdem nicht aktuell, in dieser Formuberflussig und auch fur Juristen nicht hilf-reich. Der Wert des Buches liegt in den rest-lichen Aufsatzen. Fur ein Lehrbuch ist aller-dings der innere Zusammenhalt zwischenden einzelnen Beitragen nicht stark genug.Das Stichwortverzeichnis ist zwar recht um-fangreich, kann aber eine Strukturierung undRechtssystematik nicht ersetzen. Die Beitrageselbst sind zwar unterschiedlich ausfuhrlich,aber aktuell. Ein rechtliches und informati-onstechnisches Grundwissen ist erforderlich,und die Verfugbarkeit der Gesetze bei derLekture nutzlich.

Das Buch trifft einen wichtigen Bedarf undstellt auch einen Schritt in die richtige Rich-tung dar. Was allerdings fehlt ist eine geord-nete Einfuhrung aus rechtlicher Sicht, die beieiner Neuauflage die informationstechnischeEinfuhrung ersetzen sollte. Damit wurdesich fast automatisch auch eine Ordnung furdie einzelnen Beitrage ergeben. Als Klammerkonnten eventuell in einem abschließendenAnhang die juristisch relevanten Begriffe er-lautert und dargestellt werden (wenn mog-lich aber mit Bezug zu den vorausgegange-nen Texten). Das Buch ist aber auch in dervorliegenden Fassung als Nachschlagewerkfur einschlagig interessierte Praktiker, sowieals Unterrichtshilfe an Hochschulen geeig-net. Letzteres legt allerdings eine begleitendeVorlesung oder �bung nahe, da es sich nichtwirklich um Texte zum Selbststudium han-delt.

Franz Lehner, Regensburg

Coenen, O.E-Learning-Architektur fur universitareLehr- und LernprozesseISBN 3-89012-826-2, Josef Eul Verlag,Lohmar 2001, 505 Seiten, a 53,68

Das vorliegende Buch ist eine Dissertations-schrift mit allen Merkmalen einer wissen-schaftlichen Arbeit. Man kann sie in die Rei-he einer kleinen Anzahl ahnlich gelagerterArbeiten stellen, die parallel, interessanter-weise aber ohne inhaltliche oder personelleVerflechtung, z. B. in Bamberg, Regensburgund einigen anderen Orten, entstanden sind.Es handelt sich um die Dokumentation jenerProjekte, bei denen E-Learning-Plattformen

entwickelt und in einem etwas großerenRahmen im Hochschulumfeld erprobt wor-den sind. Deutschlands Hochschulen sind indieser Hinsicht ohnehin als zogerlich zu be-zeichnen, da an den meisten Institutionenkeine klare Strategie zur Nutzung der Inter-net-Technologien in der Lehre besteht.

Der Titel des Buches ist nicht ganz treffendgewahlt, weil technisch-konzeptionelle�berlegungen trotz des mehr als 500 Seitenumfassenden Inhalts nicht vertiefend behan-delt werden. Das Pilotsystem wurde auf derBasis von Lotus Domino, Learningspace so-wie verschiedener Microsoft-Technologienrealisiert. Die Darstellung ist uber weite Stre-cken eher akademisch-theoretisch und vieleshatte sich sicherlich kurzer oder konkreterfassen lassen. Auch als Nachschlagewerk fureinschlagige Literatur zum E-Learning istdas Buch nicht unbedingt geeignet, da sichzwar viele bekannte Quellen finden, aber ei-ne wirklich grundliche Recherche vermisstwird. Dafur wird gerne auf allgemeine Wirt-schaftsinformatik-Literatur zuruckgegriffen,die fur dieses spezielle Thema nicht wirklichweiterfuhrend ist. Etwa zur Halfte des volu-minosen Werkes erfolgt der �bergang zumempirischen Teil, bei dem die Ziele mit Hilfevon Hypothesen an Unterrichtsteilnehmernuberpruft werden. Der akademische Charak-ter setzt sich auch hier fort und macht dieLekture oft etwas muhsam. Auch die Thesenhatten sich wohl pragnanter und kurzer fas-sen lassen konnen. Trotzdem bietet diesebreite Darstellung viel Datenmaterial undauch einen recht umfassenden Einblick.Selbst wenn die Ergebnisse an manchen Stel-len fast trivial wirken, konnen sie als Refe-renz fur weitere Untersuchungen im Hoch-schulumfeld dienen. Und darin wird auchdie Starke des Buches gesehen, das trotz ge-genteiliger Hinweise im Geleitwort vor al-lem Wissenschaftlern empfohlen wird. �berE-Learning-Architekturen im engeren Sinneerfahrt man aber eher nur wenig.

Franz Lehner, Regensburg

Rohde, M.; Rittenbruch, M.;Wulf, V. (Hrsg.)Auf dem Weg zur virtuellen OrganisationFallstudien, Problembeschreibungen,LosungskonzepteISBN 3-7908-1378-8, Physica Verlag,Heidelberg, New York 2001, 276 Seiten,a 45,97

Virtualitat – fur die Bedeutung diesesSchlagwortes im beginnenden 21. Jahrhun-dert wird der Leser bereits im Vorwort sen-

sibilisiert. Der Zugang zu Dienstleistungenwie virtuellen Hochschulen, virtuellen Ein-kaufszentren oder virtuellen Unternehmenwird dabei in der Regel uber die Nutzungvon Informationstechnologie (IT) ermog-licht. Eine Vielzahl solcher Konzepte basiertjedoch auf realen Dienstleistungen. Durchzwischenbetriebliche Kooperation in Formvon Netzwerken konnen sich Organisatio-nen starker auf ihre Kernkompetenzen kon-zentrieren und flexibler auf Markterforder-nisse reagieren.

Im vorliegenden Buch werden die gesam-melten Ergebnisse mehrerer Forschungspro-jekte zu dieser Thematik gebundelt, die inden letzten drei Jahren unter leitender Betei-ligung der Universitat Bonn durchgefuhrtwurden. Erfolge und Probleme des IT-Ein-satzes in virtuellen Organisationen wurdendokumentiert und Hinweise fur weiterenForschungsbedarf gegeben. Das Buch willdamit einen Beitrag zu einer verstarkt an-wendungsorientierten Forschung leisten,welche im Rahmen des fundamentalen Wan-dels hin zur Informationsgesellschaft in vie-len gesellschaftlichen Bereichen eingefordertwird.

Der Sammelband aus 13 durchaus aufeinan-der abgestimmten Aufsatzen von 18 Autorenwird in drei Hauptabschnitte gegliedert.Nach einem einleitenden Beitrag der He-rausgeber werden zunachst I. Problemana-lysen virtueller Organisationen besprochenund aus verschiedenen Forschungsperspekti-ven beleuchtet. Danach werden II. Gestal-tungs- und Entwicklungsaufgaben fur virtu-elle Organisationen prasentiert, diegemeinsam mit Partnern aus unterschiedli-chen Unternehmen und Praxisbereichen er-arbeitet wurden. Zuletzt widmen sich dieAutoren der Rolle von III. Technologien zurUnterstutzung virtueller Organisationen.Die Hauptabschnitte simulieren dabei ver-einfacht den im Buchtitel angegebenen Wegzur virtuellen Organisation. Die Gestaltungeiner solchen wurde anhand von Langzeit-studien und zahlreichen Fallbeispielen prazi-siert. Die dazu gehorenden Screenshots inder zweiten Buchhalfte entschadigen fur diestellenweise Textlastigkeit der Aufsatze inder Ersten.

Insgesamt ist die Thematik solide erarbeitetund durch umfangreiche Literaturverzeich-nisse informativ hinterlegt. Der gesunde Mixaus einleitendem Forschungsuberblick undPraxisberichten macht das Buch zu einemguten Sammelwerk, das dank seiner kom-pakten Form auch fur den Einsatz in derLehre zur praktischen Untermalung vonFachinhalten empfohlen werden kann.

Diana Klein, Dresden

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296 WI – Literatur

Etzel, H.-J.; Heilmann, H.; Richter, R.(Hrsg.)IT-Projektmanagement – Fallstricke undErfolgsfaktorenErfahrungsberichte aus der PraxisISBN 3-932588-83-5, dpunkt.verlag,Heidelberg 2000, 303 Seiten, a 40,39

Mit ihrer Publikation greifen die Heraus-geber und Autoren gezielt in die gegenwarti-ge wissenschaftliche Diskussion und den Er-fahrungsaustausch uber Erfordernisse, Wege,Formen und Methoden eines erfolgreichenIT-Projektmanagements ein. Sie konzentrie-ren sich auf zwei grundlegende Fragenkom-plexe:

& Welche Anspruche, Faktoren sind es vorallem, die ein erfolgreiches IT-Projektma-nagement und so das Gelingen sehr ver-schiedener IT-Projekte ermoglichen?

& Durch welche Probleme, „Fallstricke“ undVersaumnisse im Projektmanagement undihrem Umfeld wird der Prozess der Vor-bereitung und Realisierung von IT-Projek-ten gestort oder gar zumMisserfolg?

In einem Einfuhrungsbeitrag und in den fol-genden sechs in sich geschlossenen „Erfah-rungsberichten“, die als Fallbeispiele ange-legt sind, werden reale, unterschiedlicheIT-Projekte aus den 90er Jahren beschrieben,kritisch analysiert und wichtige Erfahrungenbei der Entwicklung des IT-Projektmanage-ments, des Erfolgs bzw. Misserfolgs verall-gemeinert und zur Diskussion gestellt.

Dabei ist es zweifellos von Vorteil, dass dieeinzelnen „Fallbeispiele“ abschließend vonden drei Herausgebern nach einheitlichenformellen und inhaltlichen Kriterien vergli-chen, in ihren Wechselbeziehungen betrach-tet, bewertet und kommentiert werden. Ge-rade dadurch erreichen die vorgestelltenErfahrungen eine hohere Verallgemeine-rungsebene.

Es ist ein Vorzug des Buches, dass die syste-mische, komplexe Sicht und Arbeitsweisenicht nur als ein Hauptkriterium des IT-Pro-jektmanagements gekennzeichnet wird, son-dern in der Analyse und Verallgemeinerungder Erfahrungen durch die Herausgeber undAutoren als methodologisches Prinzip prak-tiziert wird.

Sie bieten so interessierten Spezialisten derIT-Branche, aber auch den auf diesem GebietLehrenden und Studierenden eine Publikati-on an, die in vielerlei Hinsicht dem Charak-ter eines „Handbuches wichtiger praktischerIT-Erfahrungen“ gerecht wird.

Auf folgende in den sieben Beitragen des Bu-ches behandelten Sachverhalte sei besondershingewiesen:

Der von Heidi Heilmann verfasste erste Bei-trag, „Grundzuge des IT-Projektmanage-ments“, fuhrt die Leser in die Thematik ein.Er beinhaltet eine konzentrierte, theoretischbegrundete und praxisbezogene Gesamtdar-stellung der Grundzuge, der Phasen, Haupt-kettenglieder, Erfolgsfaktoren und Fallstrickedes IT-Projektmanagements, der IT-Projekteund beschreibt die Methodik der Vorgehens-weise im Buch.

Die Thematik ist in den Gesamtzusammen-hang aktueller sozialer, okonomischer, wis-senschaftlich-technischer und internationalerRahmenbedingungen eingeordnet. In diesemKontext setzt sich die Autorin mit der aktu-ellen Arbeitsmarktsituation in Deutschland,dem Fehlen von IT-Spezialisten und der not-wendigen �ffnung des Arbeitsmarktes furauslandische IT-Fachkrafte auseinander. Siehebt zugleich hervor, dass der Erfolg der ver-schiedenen IT-Projekte letztlich von demWissen und Konnen, dem zielstrebigen En-gagement, dem Teamgeist, der Qualitat undEffizienz der Arbeit der in IT-Projekten tati-gen Menschen bestimmt wird. Der in diesemZusammenhang benutzte Begriff „mensch-liche Komponente“ ist m. E. zu eng und des-halb missverstandlich.

Im zweiten Beitrag des Buches, „Umsetzungeiner IT-Strategie in einem stark veranderli-chen betrieblichen Umfeld“, zeigen Hans-Joachim Etzel, David Faißt und ReinhardRichter wie erst durch das Erfassen der viel-faltigen Wechselbeziehungen der aufzulegen-den IT-Projekte mit den sich in Veranderungbefindenden Strukturen und Prozessen in-nerhalb des Unternehmens und dem daruberhinaus reichenden Umfeld die IT-Strategieerfolgreich umgesetzt werden konnte.

Im dritten Beitrag, „BenutzerorientiertesProjektmanagement in großen Softwareent-wicklungs- und -einfuhrungsprojekten“, ge-langt Martin Kutz zu der Schlussfolgerung,dass es zu den Bedingungen eines erfolgrei-chen IT-Projektmanagements gehort, demProjektteam ausreichende Kompetenz zuubertragen, eine wirkungsvolle Projektorga-nisation und analoge Arbeitsweise zu sichernsowie ein funktionierendes System der Kom-munikation innerhalb des Projektteams, mitallen unmittelbar und mittelbar an dem Pro-jekt Beteiligten und Betroffenen zu ent-wickeln. Von besonderem Interesse durftendie vorgestellten Erfahrungen uber die Ar-beit eines Lenkungsausschusses an der Spitzeeines in mehrere Teilprojekte gegliedertenIT-Großprojektes sein.

Das im vierten Beitrag vonMartin Raulf un-tersuchte Fallbeispiel, „Analyse, Auswahl,Anpassung, Fehlschlag – die Historie einerStandardsoftwareeinfuhrung“, lasst den Le-

ser nachvollziehen, unter welchen Umstan-den und bei welchen Fehlleistungen der Be-teiligten – trotz ihrer vielfaltiger Bemuhun-gen – ein IT-Projekt scheitern kann.

Fabian Domer weist im funften Beitrag,„Projektmanagement – Erfahrungen bei derMigration von Informationssystemen“, u. a.nach, dass die langfristige, systematischeProjektplanung, die Planungsanpassung anauftretende Veranderungen und die zielge-richtete Umsetzung der geplanten Teilaufga-ben in der IT-Projektdurchfuhrung unver-zichtbar sind.

Im sechsten Beitrag analysieren Jasmin Grahl,Jorg Puchan und Andreas Senzenberger denVerlauf und die Ergebnisse des Fallbeispiels„Systematisches Management eines Jahr-2000-Projekts“. Zu den Erfolgsfaktoren die-ses Projektes gehort zweifellos auch die hoheWirksamkeit des Qualitats- und Risikoma-nagements sowie Controllings.

Im siebenten Beitrag, „Sanierung eines IT-Projekts – Einfuhrung einer Standardsoft-ware zur Vertriebsabwicklung“, gelingt esden Autoren,Hans-Joachim Etzel und HorstVollberg, weitgehend, die Problematik undKompliziertheit der Entwicklung undDurchsetzung eines Sanierungskonzepts ineinem in „Schieflage“ geratenen Projekt, dasdie Einfuhrung einer neuen Vertriebssoft-ware zum Inhalt hatte, zu vermitteln.

Die didaktische Gestaltung des Buches istgelungen und erleichtert dem Leser die in-haltliche Orientierung. Dem Buch hatte esjedoch gut getan, wenn es mit einer Schluss-betrachtung der Herausgeber abgeschlossenworden ware.

Hermann Wandschneider, Bad Orb

Muller, A.; von Thienen, L.e-ProfitControlling-Instrumente fur erfolgreichese-BusinessISBN 3-448-04485-7, Haufe Verlag,Freiburg u. a. 2001, 268 Seiten, a 39,88

Die unreflektierte Umsetzung von E-Busi-ness-Vorhaben garantiert keine Wett-bewerbsvorteile fur das jeweilige Unter-nehmen. Vielmehr ist eine an denUnternehmenszielen ausgerichtete E-Busi-ness-Strategie zu definieren, umzusetzenund in der Umsetzungsphase im Hinblickauf Fortschritt und Zielkonformitat zu uber-wachen. Vor diesem Hintergrund und aufder Basis praktischer Erkenntnisse der Auto-ren wurde die Methode „E-Roadmap“ ent-wickelt.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

Buchbesprechungen 297

Nachdem im ersten Kapitel die grundlegen-den Moglichkeiten von E-Business und des-sen beispielhafte Umsetzung erlautert wer-den, erfolgt im zweiten Kapitel zunachst dieHerleitung zur Notwendigkeit einer ent-sprechenden Methodik. Die 5 Phasen der„E-Roadmap“ werden anschließend kurzvorgestellt und die Praktikabilitat anhand ei-nes Erfahrungsberichts verdeutlicht.

In den weiteren Kapiteln werden die 5 Pha-sen der Methodik vertieft und durch zahlrei-che Beispiele von eingesetzten Werkzeugenund Checklisten grafisch verdeutlicht. DieMethode geht von einer Auswahl der richti-gen E-Business-Initiative (Kapitel 3) basie-rend auf der Portfoliotechnik sowie einerStarken-/Schwachen- und Chancen-/Risi-koanalyse aus. Kapitel 4 widmet sich derPriorisierung der zuvor bestimmten E-Busi-ness-Initiativen (synonym zu E-Business-Projekten). Hierzu werden auf der Grund-lage des House of E-Business die relevantenTeilprozesse der Wertkette mittels einer Wei-terentwicklung der Quality-Function-De-ployment-Methode (QFD-Methode) imHinblick auf die Kundenanforderungenpriorisiert.

Kapitel 5 widmet sich der Wirtschaftlich-keitsbetrachtung der zuvor identifiziertenund priorisierten E-Business-Projekte aufBasis der dynamischen Investitionsrechnung.Kapitel 6 thematisiert die Umsetzungspla-nung. Hierzu wird ein Projektrahmen beste-hend aus 4 zeitlich aufeinander folgendenStufen sowie 4 zu berucksichtigenden Ebe-nen (Prozesse, Organisation, MitarbeiterTechnologie.) entwickelt. Die laufende Er-folgskontrolle des implementierten E-Busi-ness-Systems wird im Kapitel 7 behandelt.Nach Einfuhrung des Balanced-Scorecard-Ansatzes als Basis fur das Controlling wer-den entsprechende Erfolgsfaktoren zur Ana-lyse des E-Business-Systems abgeleitet.Abschließend fassen die Autoren die vor-gestellte Vorgehensweise in 4 Thesen zusam-men, die entsprechend erlautert werden.

Das Buch stellt eine praxiserprobte Vor-gehensweise fur die Implementierung vonE-Business-Initiativen vor. Hervorzuhebensind die Phasen der Identifikation und Prio-risierung von E-Business-Projekten im Vor-feld der technischen Implementierung sowiedie Erfolgskontrolle implementierter Syste-me. Ferner wird der Leser durch die zahlrei-chen Checklisten, Fragebogen und anderenTools auf der beigefugten CD-ROM unter-stutzt. Insgesamt ist das Werk sowohl furPraktiker mit einem konkreten Projektvor-haben als auch fur alle anderen an der The-matik interessierten empfehlenswert.

Lars Schwarze, Frankfurt/Main

WI – Dissertationen

Die Rubrik Dissertationen ist unter derAdresse http://www.wirtschaftsinforma-tik.de online (uber die Links „Hochschule“und „Dissertationen“) zu erreichen. Auf die-sen Seiten wird zurzeit eine Datenbank mitabgeschlossenen sowie laufenden Disserta-tionen auf dem Gebiet der Wirtschaftsinfor-matik aufgebaut. Alle Doktoranden werdengebeten, sich unter der oben genanntenAdresse zu registrieren. Drei der Eintrage indie Datenbank abgeschlossener Dissertatio-nen sind nachstehend aufgefuhrt.

Stock, SteffenModellierung zeitbezogener Daten imData WarehousePromotion am 2000-11-27, erschienenbeim Deutschen Universitatsverlag,197 Seiten, a 49,00,ISBN: 3-8244-7333-X

Ein Data Warehouse ist in der betrieblichenPraxis haufigen �nderungen unterworfen.Einerseits kann sich die Dimensionsstrukturim Zeitablauf andern, andererseits erweistsich der Informationsbedarf eines Entschei-dungstragers haufig als unstetig und dyna-misch. Bei einer nachtraglichen Beurteilungvon Entscheidungssituationen ist jedoch diezum Entscheidungszeitpunkt vorherrschen-de Informationslage von elementarer Bedeu-tung.

Steffen Stock erweitert das Data-Warehouse-Konzept um das Konzept der zeitbezogenenDaten, damit die zu jedem Zeitpunkt verfug-baren Daten und Klassifikationshierarchiendauerhaft gespeichert werden konnen. Hier-zu fuhrt der Autor eine Gultigkeitszeitma-trix ein, die eine Vergleichbarkeit der Faktenauch nach �nderungen der Klassifikations-hierarchien ermoglicht. Durch diese Erwei-terungen konnen im Zeitablauf auftretendebetriebswirtschaftlich bedingte Struktur-anderungen modelliert werden.

Gutachter: Prof. Dr. Peter Chamoni, Uni-versitat Duisburg; Prof. Dr. Bernd Rolfes,Universitat Duisburg

Stichworte: Data Warehouse, TemporaleDatenbanken, OLAP, Datenmodellierung

E-Mail: [email protected]://www.uni-duisburg.de/FB5/BWL/WI/orga/stock.html

Hoffmann, ChristophLogistik in digitalen Geschaftsmedien:Modelle fur einen Logistics ServiceProvider im Kontext des ElectronicBusinessPromotion am 2001-04-02, erschienenbeim Deutschen Universitatsverlag,370 Seiten, a 64,00,ISBN: 3-824-40570-9

In der vorliegenden Dissertation ist es dasHauptziel, die Auswirkungen des ElectronicBusiness auf die Logistikbranche zu ana-lysieren und Potenziale anhand von ver-schiedenen Szenarien fur einen Logistics Ser-vice Provider (LSP) zu entwickeln. Dabeisteht die folgende Kernfrage im Vorder-grund: Wie soll ein intermodaler LogisticsService Provider im Kontext des ElectronicBusiness konzipiert sein und welche Ent-wicklungsmoglichkeiten konnen identifiziertwerden?

In der Arbeit werden Grundlagen, Faktorenund Ideen fur ein Betreiberkonzept eines in-termodalen LSP auf Elektronischen Marktenerarbeitet. Das Konzept soll eine spontaneund anonyme Aufnahme und Durchfuhrungder Geschaftstatigkeit fur Logistikdienstleis-tungen erlauben.

Gutachter: Prof. Dr. Beat F. Schmid, Uni-versitat St. Gallen; Prof. Dr. Roman Boutel-lier, Universitat St. Gallen

Stichworte: Logistik, Electronic Business,Geschaftsmedien, Elektronische Markte, Lo-gistics Service Provider

E-Mail: [email protected]://www.mcm.unisg.ch/people/choff-mann/

Patig, SusanneFlexible Produktionsfeinplanung mit Hilfevon Planungsschritten – Ein Planungs-ansatz zum Umgang mit Storungenbei der ProduktionPromotion am 2001-05-17, erschienenbei Peter Lang – Europaischer Verlag derWissenschaften, 202 Seiten, a 35,30,ISBN: 3-631-38402-5

Die flexible Produktionsfeinplanung mithilfevon Planungsschritten ist ein Planungs-ansatz, der Plananderungen beim Auftretenvon Storungen wahrend der Produktion ver-meidet. Von den Strategien des Storungs-managements und den existierenden Imple-mentierungen ausgehend, wird dieNotwendigkeit eines neuen Planungsansat-zes begrundet. Die daraus resultierende fle-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 44 (2002) 3, S. 285–299

298 WI – Literatur