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Die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie erfasst scheinbar nur eine begrenzte Region des mensch- lichen Körpers, dennoch reicht ihr Spektrum von den dentoalveolären Eingriffen bis zur hochkomplexen plastischen und Wiederherstel- lungschirurgie und den kraniofazialen Opera- tionen. Wenn auch in den letzten Jahrzehnten zu all diesen Teilgebieten eine Vielzahl von Publi- kationen erschienen ist, haben es die 3 Heraus- geber erstmalig vermocht, eine umfassende Be- schreibung des Fachgebiets aus internationaler Sicht zusammenzustellen. 135 Mitautoren aus aller Weit präsentieren den neuesten Stand des Wissens auf ihren Spezialgebieten. Sicherlich kommt es, wie bei jedem „Vielmännerbuch“, hierdurch zu Überschneidungen in einzelnen Kapiteln und somit zu einer gewissen Redun- danz der Aussagen. Andererseits ermöglicht ge- rade dies dem Leser, die Kapitel seines Interes- ses auch einzeln zu lesen, ohne das sehr ausge- dehnte Werk vollständig durcharbeiten zu müs- sen. Die 2 Bände gliedern sich in die großen Ab- schnitte Traumatologie und Onkologie mit re- konstruktiver Chirurgie (Bd I), Prinzipien der kraniofazialen Fehlbildungen (inklusive der Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, der orthogna- then und ästhetischen Chirurgie) sowie orale Chirurgie, in der u. a. auch die nichtmalig- nen Mundschleimhauterkrankungen, orofaziale Schmerzen, Kiefergelenkprobleme, Infektionen sowie die Implantologie abgehandelt werden (Bd II). Die jeweils dem Thema entsprechende bild- gebende Diagnostik wird dabei immer in ge- sonderten Abschnitten beschrieben. Ebenso fin- den sich interessante Abhandlungen zum Ein- satz der hyperbaren Sauerstofftherapie sowie zur Langzeitdokumentation und Auswertung von Behandlungs- und Operationsergebnissen. Die grundsätzliche Gliederung der Kapitel berücksichtigt Ätiologie, Pathogenese und Grundprinzipien der chirurgischen Behandlung von Erkrankungen oder angeborenen Fehlbil- dungen. Vielfach wird auf die historische Ent- wicklung chirurgischer Eingriffe hingewiesen und nicht zuletzt darauf eingegangen, wie auch ältere Operationsverfahren heute noch in be- sonderen Situationen sinnvoll zur Anwendung gebracht werden können. Alle bekannten Operationsmethoden wer- den eingehend beschrieben. Unterstützend fin- den sich dabei sehr klar gehaltene Schemata und klinische Bilder, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen, auch wenn sie durch- gängig in Schwarz/Weiß gehalten sind. Die Hin- weise zum operativen Vorgehen dürften für ei- nen erfahrenen Operateur völlig ausreichend sein, um auch neue Verfahren erstmals anzu- wenden, auch wenn das Buch nicht als reine Operationslehre konzipiert worden ist. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die beiden hier vorgelegten Bände jedem Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen als Standard- werk und Referenzbuch für den Stand des Fachs empfohlen werden können. Sie gehören in jede gute Fachbibliothek einer Klinik. Die hochwer- tige Qualität und Ausstattung des Werks recht- fertigen seinen Preis. A. Hemprich, Leipzig Eine sorgfältige und richtige Diagnose ist die Voraussetzung für den Behandlungserfolg. Ne- ben der klinischen Untersuchung sind v.a. die bildgebenden Verfahren zur Diagnosefindung von größter Bedeutung, besonders wenn es sich um Erkrankungen, Frakturen oder Missbil- dungen der Knochen oder der Zähne handelt. Hierzu ist die konventionelle Röntgenaufnahme immer noch die am meisten angewendete Me- thode, die in der Form des Zahnröntgenbilds oder der Panoramaschichtaufnahme allgemein verfügbar ist. In dem vorliegenden Buch wird daher auch den mit diesen Aufnahmetechniken dargestellten Veränderungen der Hartgewebe- substanzen große Bedeutung beigemessen. Aber auch die modernen bildgebenden Verfahren, wie Computertomographie, Magnetresonanztomo- graphie, Ultraschall und Szintigraphie werden zur Sicherung der Diagnose entsprechend her- vorgehoben. Sicherlich ist hierfür ein größerer apparativer Aufwand erforderlich, der nicht je- dem Behandler zur Verfügung steht. Falls je- doch mit den konventionellen Verfahren keine Klarheit bei der Diagnosefindung zu erzielen ist, ist der Einsatz dieser meist recht kostspieligen Techniken berechtigt. In allen Abschnitten des vorliegenden Buchs werden daher moderne bildgebende Verfahren, falls sie erforderlich und sinnvoll sind, in die Untersuchungsstrategie mit einbezogen. Bei der Übernahme einer so umfangreichen und anspruchsvollen Aufgabe wie sie ein Atlas der bildgebenden Diagnostik der Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen darstellt, ist v. a. das or- ganisatorische Talent des Herausgebers gefor- dert. Er muss nicht nur das sehr umfangreiche Gebiet in anatomische, funktionelle und krank- heitsbezogene Abschnitte aufgliedern, sondern es ist auch seine Aufgabe, Autoren, die Exper- ten auf ihrem Gebiet sein müssen, zu finden und zur Mitarbeit zu motivieren. Das Lösen dieser nicht einfachen Voraussetzungen ist Herrn Kol- legen Sitzmann in überzeugender Weise ge- lungen. Das große Stoffgebiet der Erkrankungen der Zahn-, Mund- und Kieferregion ist in Bezug auf die bildgebende Diagnostik in 16 Kapitel unter- teilt. Jedes dieser Kapitel ist systematisch auf- gebaut und beginnt in gleicher Weise mit einem Abschnitt über „anatomisch-pathologische Grundlagen“, gefolgt von „Grundprinzipien der bildgebenden Diagnostik“. Darauf folgen eine Auflistung und Beschreibung der gebietsbezo- genen Erkrankungen, Verletzungen oder Ano- malien. Am Ende des Kapitels ist ein Literatur- verzeichnis mit den wichtigsten Quellenanga- ben aufgeführt. Die besondere Beachtung von Systematik und Übersichtlichkeit, welche die- sen Atlas auszeichnet, zeigt sich in der Be- schreibung der zahlreichen Patientenbeispiele. Diese werden auf einem farbigen und vom übri- gen Text abgesetzten Feld dargestellt, wobei auch hier eine klare Anordnung eingehalten wird. Regelmäßig werden Alter und Geschlecht sowie Anamnese, klinischer Befund und Rönt- genbefund oder eine andere bildgebende Di- agnostik angegeben. In vielen Fällen wird auch die Differenzialdiagnose in die Fallbeschrei- bung mit einbezogen. Eine weitere organisatorische Glanzleistung ist dem Herausgeber gelungen, indem alle der etwa 1000 Abbildungen ausschließlich auf der rechten Buchseite zu finden sind. Dass diese perfekt nummeriert und in einem übersicht- lichen Layout angeordnet sind, ist bei der Akri- bie, mit der dieses Buch zusammengestellt wur- de, beinahe eine Selbstverständlichkeit. Die lin- ke Buchseite ist der Beschreibung des Krank- heitsbilds und den Patientenbeispielen gewid- met, was in der Tat einen ausgezeichneten Überblick gewährleistet. Mit dem idealistischen Einsatz und dem Fachwissen sämtlicher Autoren und unter der sorgfältigen Regie des Herausgebers ist hier ein Werk entstanden, das mit Recht als Atlas, was hier für „allumfassend“ steht, bezeichnet wer- den kann. Sämtliche bekannten Krankheitsbil- der im Zahn-, Mund- und Kieferbereich sind durch bildgebende Verfahren dargestellt und können daher als Vorlage bei der Suche nach der Ursache von pathologischen oder strukturellen Veränderungen der Hartgewebesubstanzen die- nen. Hierbei gilt allerdings die Einschränkung, dass es sich um Momentaufnahmen handelt, welche den Stand der pathologischen Verände- rung zum Zeitpunkt der bildgebenden Doku- mentation wiedergeben. Es können sich daher sehr wohl die einzelnen Krankheitsbilder ver- schieden präsentieren, was eine Interpretation erschweren kann. Auf diesen Umstand weist der Herausgeber in seinem Vorwort deutlich hin und 395 BUCHBESPRECHUNGEN Maxillofacial surgery, vol 2. Hrsg: Ward Booth P, Schendel SA, Hausamen J-E. Edinburgh London New York: Churchill Livingstone 1999. 1610 S., (ISBN 0-443- 05853-9), ca. DM 780,– Zahn-, Mund- und Kiefererkrankun- gen, Atlas der bildgebenden Diagnostik. Hrsg: Sitzmann F. München Jena: Urban & Fisher 2000. 712 S, 1000 Abb., (ISBN 3-437-05140-7) DM 498,–, öS 3635,–, sfr 443,– Mund Kiefer GesichtsChir (2000) 4 : 395–396 © Springer-Verlag 2000

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Die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie erfasstscheinbar nur eine begrenzte Region des mensch-lichen Körpers, dennoch reicht ihr Spektrumvon den dentoalveolären Eingriffen bis zurhochkomplexen plastischen und Wiederherstel-lungschirurgie und den kraniofazialen Opera-tionen. Wenn auch in den letzten Jahrzehnten zuall diesen Teilgebieten eine Vielzahl von Publi-kationen erschienen ist, haben es die 3 Heraus-geber erstmalig vermocht, eine umfassende Be-schreibung des Fachgebiets aus internationalerSicht zusammenzustellen. 135 Mitautoren ausaller Weit präsentieren den neuesten Stand desWissens auf ihren Spezialgebieten. Sicherlichkommt es, wie bei jedem „Vielmännerbuch“,hierdurch zu Überschneidungen in einzelnenKapiteln und somit zu einer gewissen Redun-danz der Aussagen. Andererseits ermöglicht ge-rade dies dem Leser, die Kapitel seines Interes-ses auch einzeln zu lesen, ohne das sehr ausge-dehnte Werk vollständig durcharbeiten zu müs-sen.

Die 2 Bände gliedern sich in die großen Ab-schnitte Traumatologie und Onkologie mit re-konstruktiver Chirurgie (Bd I), Prinzipien derkraniofazialen Fehlbildungen (inklusive derLippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, der orthogna-then und ästhetischen Chirurgie) sowie oraleChirurgie, in der u. a. auch die nichtmalig-nen Mundschleimhauterkrankungen, orofazialeSchmerzen, Kiefergelenkprobleme, Infektionensowie die Implantologie abgehandelt werden(Bd II).

Die jeweils dem Thema entsprechende bild-gebende Diagnostik wird dabei immer in ge-sonderten Abschnitten beschrieben. Ebenso fin-den sich interessante Abhandlungen zum Ein-satz der hyperbaren Sauerstofftherapie sowiezur Langzeitdokumentation und Auswertungvon Behandlungs- und Operationsergebnissen.

Die grundsätzliche Gliederung der Kapitelberücksichtigt Ätiologie, Pathogenese undGrundprinzipien der chirurgischen Behandlungvon Erkrankungen oder angeborenen Fehlbil-dungen. Vielfach wird auf die historische Ent-wicklung chirurgischer Eingriffe hingewiesenund nicht zuletzt darauf eingegangen, wie auchältere Operationsverfahren heute noch in be-sonderen Situationen sinnvoll zur Anwendunggebracht werden können.

Alle bekannten Operationsmethoden wer-den eingehend beschrieben. Unterstützend fin-den sich dabei sehr klar gehaltene Schemata undklinische Bilder, die an Deutlichkeit nichts zuwünschen übrig lassen, auch wenn sie durch-gängig in Schwarz/Weiß gehalten sind. Die Hin-

weise zum operativen Vorgehen dürften für ei-nen erfahrenen Operateur völlig ausreichendsein, um auch neue Verfahren erstmals anzu-wenden, auch wenn das Buch nicht als reineOperationslehre konzipiert worden ist.

Zusammenfassend lässt sich feststellen,dass die beiden hier vorgelegten Bände jedemMund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen als Standard-werk und Referenzbuch für den Stand des Fachsempfohlen werden können. Sie gehören in jedegute Fachbibliothek einer Klinik. Die hochwer-tige Qualität und Ausstattung des Werks recht-fertigen seinen Preis.

A. Hemprich, Leipzig

Eine sorgfältige und richtige Diagnose ist dieVoraussetzung für den Behandlungserfolg. Ne-ben der klinischen Untersuchung sind v. a. diebildgebenden Verfahren zur Diagnosefindungvon größter Bedeutung, besonders wenn es sichum Erkrankungen, Frakturen oder Missbil-dungen der Knochen oder der Zähne handelt.Hierzu ist die konventionelle Röntgenaufnahmeimmer noch die am meisten angewendete Me-thode, die in der Form des Zahnröntgenbildsoder der Panoramaschichtaufnahme allgemeinverfügbar ist. In dem vorliegenden Buch wirddaher auch den mit diesen Aufnahmetechnikendargestellten Veränderungen der Hartgewebe-substanzen große Bedeutung beigemessen. Aberauch die modernen bildgebenden Verfahren, wieComputertomographie, Magnetresonanztomo-graphie, Ultraschall und Szintigraphie werdenzur Sicherung der Diagnose entsprechend her-vorgehoben. Sicherlich ist hierfür ein größererapparativer Aufwand erforderlich, der nicht je-dem Behandler zur Verfügung steht. Falls je-doch mit den konventionellen Verfahren keineKlarheit bei der Diagnosefindung zu erzielen ist,ist der Einsatz dieser meist recht kostspieligenTechniken berechtigt. In allen Abschnitten desvorliegenden Buchs werden daher modernebildgebende Verfahren, falls sie erforderlich undsinnvoll sind, in die Untersuchungsstrategie miteinbezogen.

Bei der Übernahme einer so umfangreichenund anspruchsvollen Aufgabe wie sie ein Atlasder bildgebenden Diagnostik der Zahn-, Mund-und Kiefererkrankungen darstellt, ist v. a. das or-ganisatorische Talent des Herausgebers gefor-dert. Er muss nicht nur das sehr umfangreiche

Gebiet in anatomische, funktionelle und krank-heitsbezogene Abschnitte aufgliedern, sondernes ist auch seine Aufgabe, Autoren, die Exper-ten auf ihrem Gebiet sein müssen, zu finden undzur Mitarbeit zu motivieren. Das Lösen diesernicht einfachen Voraussetzungen ist Herrn Kol-legen Sitzmann in überzeugender Weise ge-lungen.

Das große Stoffgebiet der Erkrankungen derZahn-, Mund- und Kieferregion ist in Bezug aufdie bildgebende Diagnostik in 16 Kapitel unter-teilt. Jedes dieser Kapitel ist systematisch auf-gebaut und beginnt in gleicher Weise mit einemAbschnitt über „anatomisch-pathologischeGrundlagen“, gefolgt von „Grundprinzipien derbildgebenden Diagnostik“. Darauf folgen eineAuflistung und Beschreibung der gebietsbezo-genen Erkrankungen, Verletzungen oder Ano-malien. Am Ende des Kapitels ist ein Literatur-verzeichnis mit den wichtigsten Quellenanga-ben aufgeführt. Die besondere Beachtung vonSystematik und Übersichtlichkeit, welche die-sen Atlas auszeichnet, zeigt sich in der Be-schreibung der zahlreichen Patientenbeispiele.Diese werden auf einem farbigen und vom übri-gen Text abgesetzten Feld dargestellt, wobeiauch hier eine klare Anordnung eingehaltenwird. Regelmäßig werden Alter und Geschlechtsowie Anamnese, klinischer Befund und Rönt-genbefund oder eine andere bildgebende Di-agnostik angegeben. In vielen Fällen wird auchdie Differenzialdiagnose in die Fallbeschrei-bung mit einbezogen.

Eine weitere organisatorische Glanzleistungist dem Herausgeber gelungen, indem alle deretwa 1000 Abbildungen ausschließlich auf derrechten Buchseite zu finden sind. Dass dieseperfekt nummeriert und in einem übersicht-lichen Layout angeordnet sind, ist bei der Akri-bie, mit der dieses Buch zusammengestellt wur-de, beinahe eine Selbstverständlichkeit. Die lin-ke Buchseite ist der Beschreibung des Krank-heitsbilds und den Patientenbeispielen gewid-met, was in der Tat einen ausgezeichnetenÜberblick gewährleistet.

Mit dem idealistischen Einsatz und demFachwissen sämtlicher Autoren und unter dersorgfältigen Regie des Herausgebers ist hier einWerk entstanden, das mit Recht als Atlas, washier für „allumfassend“ steht, bezeichnet wer-den kann. Sämtliche bekannten Krankheitsbil-der im Zahn-, Mund- und Kieferbereich sinddurch bildgebende Verfahren dargestellt undkönnen daher als Vorlage bei der Suche nach derUrsache von pathologischen oder strukturellenVeränderungen der Hartgewebesubstanzen die-nen. Hierbei gilt allerdings die Einschränkung,dass es sich um Momentaufnahmen handelt,welche den Stand der pathologischen Verände-rung zum Zeitpunkt der bildgebenden Doku-mentation wiedergeben. Es können sich dahersehr wohl die einzelnen Krankheitsbilder ver-schieden präsentieren, was eine Interpretationerschweren kann. Auf diesen Umstand weist derHerausgeber in seinem Vorwort deutlich hin und

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BUCHBESPRECHUNGEN

Maxillofacial surgery, vol 2. Hrsg: WardBooth P, Schendel SA, Hausamen J-E.Edinburgh London New York: ChurchillLivingstone 1999. 1610 S., (ISBN 0-443-05853-9), ca. DM 780,–

Zahn-, Mund- und Kiefererkrankun-gen, Atlas der bildgebenden Diagnostik.Hrsg: Sitzmann F. München Jena: Urban &Fisher 2000. 712 S, 1000 Abb., (ISBN 3-437-05140-7) DM 498,–, öS 3635,–, sfr 443,–

Mund Kiefer GesichtsChir (2000) 4 :395–396 © Springer-Verlag 2000

betont dabei gleichzeitig, dass die bildgebendeDarstellung der Zahn-, Mund- und Kieferer-krankungen eine anspruchsvolle Aufgabe mitnie endenden Verbesserungen und Vervollstän-digungen ist.

Der Preis des Atlas der bildgebenden Di-agnostik ist nicht zu hoch angesetzt, wenn diehervorragende Ausstattung und die tadelloseWiedergabe der 1000 Abbildungen als Maßga-be genommen werden. Zudem bietet das Bucheine umfassende Darstellung der derzeit mög-lichen und praktikablen bildgebenden Verfah-ren, welche es dem Lernenden, aber auch demErfahrenen leicht machen sollte, ein bestimmtesKrankheitsbild diagnostisch einzuordnen. Ins-gesamt gesehen ist dem Herausgeber, den Auto-ren und dem Verlag ein Buch gelungen, das auf-grund seiner vollständigen Darstellung und sei-ner übersichtlichen Anordnung für lange Zeitein Standardwerk in der Zahn-, Mund- und Kie-ferheilkunde bleiben wird.

E. W. Steinhäuser, Erlangen

„Im wesentlichen werden bei internationalenwissenschaftlichen Diskussionen und – heuteimmer häufiger – internationalen Regelungen(z.B. ISO-Normen) englischsprachige Beiträgeberücksichtigt, andere wissenschaftliche Veröf-fentlichungen dabei nicht oder kaum zur Kennt-nis genommen, auch wenn ihre Qualität dem er-forderlichen Niveau entspricht. Elektronisch zu-greifbare Datenbanken für wissenschaftliche Li-teratur bevorzugen ebenfalls englischsprachigeZeitschriften. Dieses Problem stellt sich auchfür die wissenschaftliche Zahnheilkunde unddamit für die DGZMK, deren Organ, die DZZ,bei aller wissenschaftlichen Wertschätzung,eben in deutscher Sprache erscheint; die dorti-gen Artikel erleiden allzuoft das oben aufge-zeigte Schicksal”. Diese Ausführungen vonProf. Dr. G. Schmalz in den Mitteilungen derDGZMK 2/96 bringen es auf den Punkt: Ohnefundierte, fachspezifische Kenntnisse der engli-schen Sprache lassen sich zahnmedizinischeund mund-kiefer-gesichtschirurgische For-schungsergebnisse global nicht präsentieren.Das vorliegende Wörterbuch der Zahnmedizinund Zahntechnik Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch von Herbert Bucksch versucht genauhier, Hilfestellung zu leisten.

Es folgt den Regeln der internationalen Le-xikographie, so dass der erfahrene Benutzer be-reits mit den Symbolen vertraut ist, der uner-fahrene sich anhand einer übersichtlichen Ein-führung schnell orientieren kann. Fachbegriffewerden nicht nur übersetzt, sondern auch in der

jeweiligen Sprache kurz definiert. Damit stehteinerseits ein Vokabular aus dem Kontext desbetreffenden Wortes zur Verfügung, andererseitsträgt dies zur verbalen Präzision bei und ver-meidet linguistische Ambivalenzen. Erfreulichist auch die für ein Wörterbuch ungewöhnlicheFülle von Sachinformationen zu bestimmtenStichworten, die diesem Buch einen gewissenlexikalischen Wert zukommen lassen. Querver-weise auf Synonyma und Differenzierung zwi-schen englischen und amerikanischen Fachter-mini sowie lateinischen Wörtern, die in derFachliteratur im angelsächsischen Sprachraumangewendet werden, erleichtern die Überset-zungsarbeit. Ein Buchstabenregister am Seiten-rand unterstützt das schnelle Auffinden der Be-griffe.

Das Vokabular umfasst alle Teilgebiete derZahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Der An-spruch auf Vollständigkeit wird bei mehr als40.000 Stichwörtern und Erklärungen weitge-hend erfüllt, dennoch wäre es wünschenswertgewesen, zumindest die gängigsten Generikamit zu berücksichtigen. Es fehlen zudem Be-griffe wie „Betaisodonna“/„Povidone-Iodine“.Umrechnungstabellen von Feet und Inches inZentimeter oder Grad Fahrenheit in Grad Cel-sius hätten das Wörterbuch komplettiert. Anga-ben zur Aussprache auf der Grundlage der Zei-chen der „International Phonetic Association(IPA)“ wären dem einen oder anderen sicherlicheine zusätzliche Hilfe.

Das kompetente Nachschlagewerk eignetsich für jeden, der Fragen zur Übersetzung zahn-medizinischer Fachtexte aus dem Deutschen insEnglische und umgekehrt hat, als wertvoller Be-gleiter im wissenschaftlich-publizistischen All-tag. Auch in Anbetracht der Druckqualität ist derPreis gerechtfertigt.

J. Jackowski, Witten

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BUCHBESPRECHUNGEN

Herbert Bucksch: Wörterbuch derZahnmedizin und Zahntechnik,Deutsch-Englisch, Englisch-Deutsch.Heidelberg: Hüthig Zahnmedizin, 2000.997 S., DM 198,–/ÖS 1810,–/SFr 176,–