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Buchbesprechung G. S. BOYD und R. M. S. SMELLIE (Hrsg.): Biological hydroxylation mechanisms. 250 S., Academic Press Inc., London, Ltd., 1972. £ 6.-. Der Einfiihrung von Hydroxylgruppen ist in den letzten Jahren vom mechanistischen Standpunkt her in der Biochemie besondere Bedeutung geschenkt worden. Aus diesem Grun- de ist es zu begriiBen, daB die Biochemical Society im Juli 1971 ein Symposium iiber biolo- gische Hydroxylierungsmechanismen in Edinburgh durchgefiihrt hat, dessen Berichte im vorliegenden Band zusammengefaBt sind. Es waren dort etwa 40 Teilnehmer versammelt, die zum groBen Teil fiihrend auf dem genannten Gebiet arbeiten. Nach einer allgemeinen Einfiihrung in die biologischen Hydroxylierungsreaktionen wUr- den spezielle Probleme abgehandelt. So wird in den Referaten iiber Modellsysteme fiir Mo- nooxygenasen, iiber die Rolle von Steroidhydroperoxiden im Steroidstoffwechsel, iiber funk- tionelle Komponenten und den Wirkungsmechanismus des die Hydroxylierung von Fettsau- ren, Kohlenwasserstoffen und exogen applizierten kiinstlichen Verbindungen katalysierenden mikrosomalen Enzymsystems aus Leber berichtet. Die Hydroxylierung derartiger unphysio- logischer organischer Verbindungen behandeln auch die Vortrage iiber die Bedeutung von Drogen-induzierten Spektralanderungen in Lebermikrosomen, iiber die Bindung von Metapy- ron an Cytochrom P 450 und seine inhibitorische Wirkung auf die mischfunktionelle Oxy- genase der Lebermikrosomen sowie iiber die mikrosomale Arylkohlenwasserstoffhydroxylase und ihre Rolle in der polycyc1ischen Kohlenwasserstoffcarcinogenese und Toxizitat sowie Mechanismen der Enzyminduktion. Weitere Vortrage betreffen verschiedene Aspekte von Struktur und Reaktionen von aktiven Zentren der Oxygenasen, besonders Cytochrom P 450 und Eisen-Schwefel-Proteine, und deren Bedeutung in Hydroxylierungsreaktionen. Der letz- te Beitrag behandelt speziell die Cholesterinhydroxylierung in der Nebennierenrinde und in der Leber. Die Vortrage zeigen, daB das Thema biologische Hydroxylierungsreaktionen von den verschiedensten Aspekten aus betrachtet worden ist, so daB diese Zusammenfassung von Vortragen einen guten Dberblick iiber den heutigen Stand auf diesem Gebiet liefert. Die einzelnen Vortrage behandeln in den meisten Fallen neben einer ausfiihrlichen Dbersicht spezielle neue experimentelle Ergebnisse. Die Kapitel sind erganzt durch teilweise sehr aus- fiihrliche Literaturverzeichnisse, so daB dem interessierten Leser ein wei teres Eindringen in die Materie ermoglicht wird. Zur besseren Dbersicht ist ein Autoren- und Sachregister ange- fiigt. Zusammenfassend kann gesagt werden, daB in diesem Band in sehr straffer Form die modernen Ansichten und Ergebnisse auf dem Gebiet der biologischen Hydroxylierung zu- sammengefaBt sind, so daB er jedem interessierten Biochemiker, Pharmazeuten, Pharmakolo- gen, aber auch allen anderen Interessierten empfohlen werden kann. H. R. SCHUTTE

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G. S. BOYD und R. M. S. SMELLIE (Hrsg.): Biological hydroxylation mechanisms. 250 S., Academic Press Inc., London, Ltd., 1972. £ 6.-.

Der Einfiihrung von Hydroxylgruppen ist in den letzten Jahren vom mechanistischen Standpunkt her in der Biochemie besondere Bedeutung geschenkt worden. Aus diesem Grun­de ist es zu begriiBen, daB die Biochemical Society im Juli 1971 ein Symposium iiber biolo­gische Hydroxylierungsmechanismen in Edinburgh durchgefiihrt hat, dessen Berichte im vorliegenden Band zusammengefaBt sind. Es waren dort etwa 40 Teilnehmer versammelt, die zum groBen Teil fiihrend auf dem genannten Gebiet arbeiten.

Nach einer allgemeinen Einfiihrung in die biologischen Hydroxylierungsreaktionen wUr­den spezielle Probleme abgehandelt. So wird in den Referaten iiber Modellsysteme fiir Mo­nooxygenasen, iiber die Rolle von Steroidhydroperoxiden im Steroidstoffwechsel, iiber funk­tionelle Komponenten und den Wirkungsmechanismus des die Hydroxylierung von Fettsau­ren, Kohlenwasserstoffen und exogen applizierten kiinstlichen Verbindungen katalysierenden mikrosomalen Enzymsystems aus Leber berichtet. Die Hydroxylierung derartiger unphysio­logischer organischer Verbindungen behandeln auch die Vortrage iiber die Bedeutung von Drogen-induzierten Spektralanderungen in Lebermikrosomen, iiber die Bindung von Metapy­ron an Cytochrom P 450 und seine inhibitorische Wirkung auf die mischfunktionelle Oxy­genase der Lebermikrosomen sowie iiber die mikrosomale Arylkohlenwasserstoffhydroxylase und ihre Rolle in der polycyc1ischen Kohlenwasserstoffcarcinogenese und Toxizitat sowie Mechanismen der Enzyminduktion. Weitere Vortrage betreffen verschiedene Aspekte von Struktur und Reaktionen von aktiven Zentren der Oxygenasen, besonders Cytochrom P 450 und Eisen-Schwefel-Proteine, und deren Bedeutung in Hydroxylierungsreaktionen. Der letz­te Beitrag behandelt speziell die Cholesterinhydroxylierung in der Nebennierenrinde und in der Leber.

Die Vortrage zeigen, daB das Thema biologische Hydroxylierungsreaktionen von den verschiedensten Aspekten aus betrachtet worden ist, so daB diese Zusammenfassung von Vortragen einen guten Dberblick iiber den heutigen Stand auf diesem Gebiet liefert. Die einzelnen Vortrage behandeln in den meisten Fallen neben einer ausfiihrlichen Dbersicht spezielle neue experimentelle Ergebnisse. Die Kapitel sind erganzt durch teilweise sehr aus­fiihrliche Literaturverzeichnisse, so daB dem interessierten Leser ein wei teres Eindringen in die Materie ermoglicht wird. Zur besseren Dbersicht ist ein Autoren- und Sachregister ange­fiigt. Zusammenfassend kann gesagt werden, daB in diesem Band in sehr straffer Form die modernen Ansichten und Ergebnisse auf dem Gebiet der biologischen Hydroxylierung zu­sammengefaBt sind, so daB er jedem interessierten Biochemiker, Pharmazeuten, Pharmakolo­gen, aber auch allen anderen Interessierten empfohlen werden kann. H. R. SCHUTTE