6
Buchbesprechungen Nickola8 D. Cheronis und H. Stein: Semimiero Experiments in General Chemistry and Qualitative Analysis. Mit zahlreichen Abb. und Tab., X, 310 S. New York: John de Graft, Inc. 1959. Dieses in seiner Ausstattung neuartige Bueh -- enth~ilt es doeh eine l~eihe wichtiger Arbeits- und (Tbungsbehelfe auf abtrennbaren gelochten Bl~tterrL -- bring~ in sehr iibersichtlieher Form den Halbmikrolehrgang ffir Studenten der Chemie sis Haupt- und I~Tebenfaeh. Es s~eilt den Niederschlag jahrelanger Erfahrungen am Brooklyn College mit der Einfiihrung der Halbmikrotechnik bei der I-Ieranbildung und Einffihrung in die ersten beiden Semester des Chemiestudiums dar. In seinem l. Tell bringt es in 30 Kapiteln eine Reihe yon (Tbungen aus dem Gesamtgebie~ der Chemie. So finde~ man hier unter anderem neben der Anleitung zum richtigen Gebrauch der Laborgergte einfache physikalisch-chemische Aufgaben fiber die kons~ante Zusammen- setzung chemiseher Verbindungen, die Gasgesetze. die Bestimmung der Gasdichte und tiber die Bestimmung des ungefghren Molgewiehtes oder des Xquivalentgewichtes sowie die Bestimmung der Gleiehgewichtskonstanten reversibler l~eaktionen, der S~ure- und Basenkonstanten mit Hilfe einfacher pH-Wertmessungen, einfache prgparative Aufgaben und l~eaktionen mit wichtigen organischen und anorganischen Verbindungen und Gruppen. Bei jedem Kapitei wird zun~chst eine kurze theore~ische Einleitmlg gegeben, erfreulieherweise in durchwegs moderner Darstellung. Am Ende des Kapitels wird jeweils der genaue Berich~splan fiber die angefiihrten Ubungen for den Schiller angegeben. Dabei wird besonders auf die bis ins Einzelne eingehende Beriehtsffihrung durch ausffihrliche Fragen Einflu~ genommen. Der 2. Tell, der die Kapi~el 31 his inldusive 38 umfal~t, enth~lt die Grund- lagen sowie Ubungen zu einem sehr sinnvo]l zusammengestellten Arbeitsgang der anorganisehen qualitativen Analyse. Es wird der Schwefelwasserstoffgang benfitzt, wobei aueh seltenere Elemente, wie Molybd~in, Vanadium, Titan und Utah, mitberficksichtigt werden. Als Sulfidreagens dient Thioacetamid. Sehr zu begrii2en ist die Anffihrung auch der mikrochemischen Nachweis- verfahren neben den fiblichen normalen analytischen Nachweisen der einzelnen Katiorlen und Anionen. Dabei werden nach grfindliehen theoretischen Ein- ffihrungen auch organisehe l%eagenzien empfohlen. Eine Liste der wichtigsten organisehen Reagenzien zur Bestimmung der Kationen und Anionen saint Angabe der Emlofindlichkeit in /~g/ml wird angeffihrt. Femer wird am Ende des Analysenganges nieht nur auf die Vorbereitung der Proben bei Spezialaufgaben (Spurensuche), sondern auch auf die Trennung you Ionen durch Papierchromatographie bzw. Ionenaustauseher hingewiesen. Der Anhang bringt neben einer Ubersicht fiber die nStige apparative Ausrfistung, die Reagenzien und Chemik~lien auch die Grundlagen ffir

Buchbesprechungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Buchbesprechungen

Buchbesprechungen Nickola8 D. Cheronis und H. S te in : Semimiero Experiments in General

Chemistry and Qualitative Analysis. Mit zahlreichen Abb. und Tab., X, 310 S. New York: John de Graft, Inc. 1959.

Dieses in seiner Ausstat tung neuartige Bueh - - enth~ilt es doeh eine l~eihe wichtiger Arbeits- und (Tbungsbehelfe auf abtrennbaren gelochten Bl~tterrL - - bring~ in sehr iibersichtlieher Form den Halbmikrolehrgang ffir Studenten der Chemie sis Haupt- und I~Tebenfaeh. Es s~eilt den Niederschlag jahrelanger Erfahrungen am Brooklyn College mit der Einfiihrung der Halbmikrotechnik bei der I-Ieranbildung und Einffihrung in die ersten beiden Semester des Chemiestudiums dar. In seinem l. Tell bringt es in 30 Kapiteln eine Reihe yon (Tbungen aus dem Gesamtgebie~ der Chemie. So finde~ man hier unter anderem neben der Anleitung zum richtigen Gebrauch der Laborgergte einfache physikalisch-chemische Aufgaben fiber die kons~ante Zusammen- setzung chemiseher Verbindungen, die Gasgesetze. die Bestimmung der Gasdichte und tiber die Bestimmung des ungefghren Molgewiehtes oder des Xquivalentgewichtes sowie die Bestimmung der Gleiehgewichtskonstanten reversibler l~eaktionen, der S~ure- und Basenkonstanten mit Hilfe einfacher pH-Wertmessungen, einfache prgparative Aufgaben und l~eaktionen mit wichtigen organischen und anorganischen Verbindungen und Gruppen.

Bei jedem Kapitei wird zun~chst eine kurze theore~ische Einleitmlg gegeben, erfreulieherweise in durchwegs moderner Darstellung. Am Ende des Kapitels wird jeweils der genaue Berich~splan fiber die angefiihrten Ubungen for den Schiller angegeben. Dabei wird besonders auf die bis ins Einzelne eingehende Beriehtsffihrung durch ausffihrliche Fragen Einflu~ genommen.

Der 2. Tell, der die Kapi~el 31 his inldusive 38 umfal~t, enth~lt die Grund- lagen sowie Ubungen zu einem sehr sinnvo]l zusammengestellten Arbeitsgang der anorganisehen quali tativen Analyse. Es wird der Schwefelwasserstoffgang benfitzt, wobei aueh seltenere Elemente, wie Molybd~in, Vanadium, Ti tan und Utah, mitberficksichtigt werden. Als Sulfidreagens dient Thioacetamid. Sehr zu begrii2en ist die Anffihrung auch der mikrochemischen Nachweis- verfahren neben den fiblichen normalen analytischen Nachweisen der einzelnen Katiorlen und Anionen. Dabei werden nach grfindliehen theoretischen Ein- ffihrungen auch organisehe l%eagenzien empfohlen. Eine Liste der wichtigsten organisehen Reagenzien zur Bestimmung der Kationen und Anionen saint Angabe der Emlofindlichkeit in /~g/ml wird angeffihrt.

Femer wird am Ende des Analysenganges nieht nur auf die Vorbereitung der Proben bei Spezialaufgaben (Spurensuche), sondern auch auf die Trennung you Ionen durch Papierchromatographie bzw. Ionenaustauseher hingewiesen.

Der Anhang bringt neben einer Ubersicht fiber die nStige apparative Ausrfistung, die Reagenzien und Chemik~lien auch die Grundlagen ffir

Page 2: Buchbesprechungen

998 Buchbespreehungen

Recheilbeispiele, wie eine Tabelle des Wasserdampfdruekes bei verschiede~eil Temperaturen, der Aktivitgtsreihe einiger lVfetalle, der S~ure- und Basen- konstamter 4 der L6slichkeitsprodukte, der Atomgewichte und eine dreistellige Logarithme~tafel.

Alles in allem karm das Bueh als ausgezeichnete Hilfe fiir den Lehrer wie aueh fiir den SehOler bestens empfohlen werden. Es ist in seinem theoreti- sehen Teil fast durchwegs modern geschrieben und his auf kleine Druckfehler aueh druckteehniseh ausgezeiehnet. Leider wird der Begriff des pH-Wertes noch ohne Ber/icksiehtigung der Aktivi t~t abgeleitet. Nachteilig ist vielleieht aueh die Tatsaehe, dal~ das Bueh wohl eine sehr gute Inhaltsiibersieht, aber kein Irflaaltsverzeiehnis enthi~lt. Die Abbildungen sind, werm aueh zeiehneriseh manehmal etwas veraltet, doeh sehr Mar und tibersichtlieh trod tragen zum besseren Verst~ndnis gut bei. H. Ballczo-Wien

K. Decker: Die aktivierte Essigsiiure. Das Coenzym A und seine Acylderivate im Stoffweehsel der Zelle. (Sammlung chemiseher und chemisch-techni- scher Beitrfige, herausgegeben von R. Pummerer, Neue Folge Nr. 57.) Mit 55 Abb. und 64 Tab., VIII , 307 S. Stut tgar t : F. Enke. 1959. Geh. DSI 70,--, Gln. DM 74,80.

Seit der Entdeckung des Coenzyms A dutch Lipmann und der Struktur- aufkli~rung der aktivierten Essigs/iure dnrch Lynen ist ein knappes Jahrzehnt vergangen. Seither hat sich erwiesen, dab damit eine neue Epoche in der Erforsehung des Stoffwechsels ihren Anfang genommen hat. Als langjiihriger Mitarbeiter Lynens ist der Verfasser wie kaum ein anderer berufen, den Gang dieser Entdeckungen naehzuzeichnen und eine Zusammenfassung der daraus ableitbaren SchluBfolgerungen und Erkenntnisse zu geben. Die Tatsaehe, dag hierzu mehr als 1500 wissenschaftliche Publikationen aus- zuwerten waren, gibt nur einen ungef/~hren Eindruek yon der weitreichenden Bedeutung und Fruchtbarkei t des neu ersehlossenen Gebietes bioehemiseher Zusammenh/~nge. Die Hemusarbei tung der zentralen Funktion der Essigs~ure als Partner zahlreicher enzymatischer Reaktionen gibt einen vorzfigliehen Einblick in die innige Verflechtung der fiir die Verwertm~g und den Aufbau k6rpereigener Stoffe bedeutsamen Vorggnge und zeigt eindringlich und klar, welehe Fiille bis dahin oftener Fragen einer plausiblen und verstgndlichen LSsung zugefiihrt werden konnten. Es mug Ms ein besonderes Verdienst des Autors gewertet werden, dab er hierfiir eine Art der Darstellung gefunden hat, die dem Leser dutch Hervorhebung der logisehen, experimentell begriin- deten Deduktionen das Eindringen in die Materie wesentlieh erleiehtert.

Es besteht wohl kein Zweifel, d al3 das Erseheinen dieses Buehes einem weitverbreite~en YVunseh entgegenkommt und mit dankbarer Aufnahme reehnen kann. Die damit gebotenen Informationen sind jedenfalls ffir Bio- ehemiker, Mediziner und Biologen yon gr613ter Aktualit/~t und zudem ge- eig~et, der Stoffweehselforsehung reiehe Anregung zu bieten.

M . K . Zaeherl-Wien

P. Priedrgchs: Das Glas im ehemischen Laboratorium. D r i t t e , verbesserte Aufl. Von Dr. Jose] Friedrichs. Mit 176 Abb., VII I , 154 S. Berlin- G6ttingen-Heidelberg: Springer-Verlag. 1960. Geb. DM 18,--.

Nach dem Tode des Verfassers erscheint nun die 3. Auflage dieses aus- gezeichneter~ und beliebten ]3uehes. Treu dem Geiste seines bekarmten I-Ierausgebers bringt der 1. Tell neben der Geschichte der Glastechnik wieder

Page 3: Buchbesprechungen

Buchbesprechungen 999

die allgemeine Technologic der Glasverarbeitung bis zur Normung der Ger~te ffir des chemische Laberatorium, die Anschlul~rnal3e, den Normschliff und die Einheitssehliffsysteme saint deren Prfifung und Behundlung; der 2. Tell behandelt die speziellen Methoden der Fertigung von Laboratoriumsgeraten, wahrend im 3. Tell, der neuen Entwieklung entspreehend, die Glasapparaturen- kunde erweitert uad erganzt wurde. Das Buch zeigt die erstaunliehe Saeh- kenr~tnis und grol~e Erfahrung des Verfassers. I n seinem klaren and iiber- sichtlichen Aufbau wird es jedem, d e r m i t Glasgeraten experimentiert, ~amregungen und Bereieherungen seines Wissens vermitteln. Besonders fiir den Chemiker dfirfte die umfangreiche Aloparatekunde yon groi]em l~utzen sein.

Obwohl im Ruhmen dieses Buehes eine zu weitgehende Detaillierung unmSglieh erscheint, ware fiir den Chemiker doch interessant, etwas mehr fiber die chemischen Methoden der Untersuchung des Glases yon Labora- toriumsger~ten, die GrS~e der zugelassenen Fehler bei der Eichuug yon Me~geraten, oder die Zusammensetzung der auf S. 33 angegebenen Schliff- 16sungsl6sung naeh Bredemann, n~heres fiber den interessanten Planschliff- h~hn ,,Vesta]e" (S. 86), oder ~iber die als Gegenmittel zu Flul3saure empfohlene Sandozinjektion (S. 64) zu erfahren (I~ezepte oder Hinweise auf die ent- spreehende Literatur).

Sonst kann jedoeh dem sorgf~itig durehgeurbeiteten Buch aueh in druek- techlliseher Hinsieht nur des beste Zeugnis ausgestellt werden. Die Abbildun- gen sind klar ~md fibersichtlich. Nur bei Abb. 132 auf S. 112 wurde beim Titrierapparat nach Pellet-Friedrichs mit teleskopiertem Ffillrohr und Rfick- laufhahn der Absehlul3 des Vorratsgef~il~es gegen den Bfirettenraum zu zeiehnen vergessel~; ebenso fehlen auf S. 20 bei der Angabe der Abmessungen der genormten Sehluuehverbindungen die Dimensi0nen.

Dennoch kann dieses wirklich lesenswerte und lehrreiehe Bueh nur bestens empfohlen werden. Ja, es ware wfinsehenswert und nfitzlich, wenn es jeder Experimeutator zur Grundlage seiner experimentellen Arbeiten maehen wiirde. H. Ballczo. Wien

Lettr~-InhoHen-Tschesche: Uber Sterine, GallensSuren und verwandte Natur- sto~fe. Zweite, stark ver~inderte und erweit. Aufl. Zwei t3ande. Zweiter Band. Bearb. yon H. H. Inho]]en, Braunschweig. Mit 29 Tab., XII , 707 S. Stut tgart : F. Enke. 1959. D~r 220,--, Ganzl. DlVI 225,--.

Die Zeitsparme yon 5 Jahren, die zwischen dem Erscheinen des ersten und des zweiten Bandes liegt, ist ein Zeiehen ffir die Sehwierigkeiten, die dem Unternehmen entgegenstanden. Es ist ja yon zahlreiehen h6ehststehenden Ferschern der ganzen Welt eine ungeheure Arbeit uuf dem in l%ede stehenden Gebiet geleistet worden, und so ist es zu verstehen, dal3 H. Inhof]en sich der Mitarbeit bestbekannter Speziulisten uuf best immten Teilgebieten versieherte und versichern mul3te. Des Werk hat dudureh nur gewonnen.

Die Androstan-Verbindungen (S. 1 bis 113) sind yon H. Heusser, Ziirieh, und H. Jahnl~v, Bruunsehweig, die (Jstron-Verbindungen (S. 114 bis 181) yon H. Jahnlce und die Pregnen-Verbindungen (ohne Cll-Suuerstoff, S. 182 bis 352) von F. Blomeyer, Braunsehweig, bearbeitet. J. Elks, Greenford, England, hat das gut ins Deutsche fibersetzte Kapitel fiber Steroide mit zumindest einer O-Funktion an Cll geschrieben (S. 353 bis 587) and A. Wett- stein, Basel, den Absehnltt fiber Aldosteroa (S. 588 bis 617). Die Verfasser des Kupitels fiber die heute so wiehtige Konstellationsanalyse der Steroide,

Page 4: Buchbesprechungen

1000 Buehbespreehungen

D. H. R. Barton, London (S. 618 bis 636 ins Deutsche fibersetzt), die Aromati- sierung des l%inges A yon Steroiden (S. 637 bis 654), H. H. InhofJen, und die Totalsynthese des Vitamins Da, K . Irmscher, Braunschweig (S. 655 bis 664), biirgen ebenfalls ffir die hohe Qualit/~t des Inhalts.

Vor Mlem der Chemiker wird von dem ausgezeictmeten Inhalt des Buehes angesprochen: ffir andere Wissensehaftler, die an der besprochenen K6rper- Masse interessiert sind, wie ]3iologen, Mediziner, Pharmakologen und Physio- logen, ist das Buch ein unentbehrlicher Naehsehlagebehelf f fir chemische Fragen. Die Literatur, die sehr ersch6pfend zitiert und teilweise bis 1959 berfieksichtigt wurde, das grfindlieh bearbeitete Sach- und Autorenregister erh6hen den Wert des Buches, das auch in der/iul3eren Ausstattung verw6hn- ben Ansprfiehen gerecht wird. So wird auch der hohe Preis verst/~ndlich, der abet fiir den Interessenten kein tt indernis sein kann, dieses deutsche Standard- werk der Steroidchemie zu erwerben. F. Wesse[y-Wien

2~ranz Leuthardt: Lehrbuch der physiologisehen Chemic. Begrfindet yon S. Ed[bacher. 14, neubearb, u. erweit. Aufl. iViit 76 Abb., XVI, 917 S. Berlin: W. de Gruyter. 1959. Ganzln. DM 42,-- .

Die in raseher Folge n6tigen Neuauflagen dieses bekannten Lehrbuehes zeigen seine Beliebtheit, die natfirlich nieht yon ungef~hr kommt, sondern sehr wohl begrfindet ist. Seine Vorzfige wurden oftmals hervorgehoben. Zu ihnen gehSrt neben der Klarheit der Ausdrueksweise und der Sorgfalt der Darstellung wohl vor allem die ungeheure Ffille des nach dem neuesten Stand der Forsehung bearbeiteten Materials, aus dem der Leser reiehen Nutzen zieht und dessen Lektfire reine Freude bereitet. Wet immer sieh mit bioehemischen Fragen zu befassen hat, wird aus diesem ]3ueh Belehrung und Information aus berufenster Quelle empfangen k6nnen.

M. K. ZacherL Wien

Papierchromatographie in der Botanik. Herausgegeben yon H. &. Linskens. 2 , erweit. Aufl. Mit 124 Abb. und 2 Farbtafeln, XVI, 408 S. Berlin- G6ttingen-I-Ieidelberg: Springer-Verlag. 1959. Gln. DM 58,--.

Das vorliegende Werk fiber Papierchromatographie ]iegt seinem Umfang und der Zahl der verwendeten Literaturstellen nach (fast 1500) zwisehen den Bflchern yon F. Cramer bzw. E. und M. Lederer. Die einzelnen Kapitel sind yon versehiedenen Autoren verfaBt, wobei besonders die veto I-Ierausgeber gesehriebenen (Methodik, Proteine, Aldehyde und Ketone, Phenole) hervor- gehoben werden sollen. Die zahlreiehen Arbeitsanleitungen erm6gliehen ein direktes Naeharbeiten oktle grebe Vorkenntnisse oder Literaturstudium. Natfirlich ist vieles yon den anderen Bfiehern fiber Papierehromatographie her bekannt; darfiber hinaus finder man aber besonders gute Anweisungen zur Vorreinigung der Proben und zur Untersuehung sonst wenig behandeRer Stoffklassen, z. B. pflanzlieher Toxine und Farbsto//e. Abbildungen, Papier und Aufmachung des Buehes sind hervorragend.

Die ~_nderungen gegenfiber der ersten Aufiage sind leider nicht sehr tiefgreifend. So wird z. ]3. die ]3estimmung der N-terminalen Arninos~ure in Peptiden kaum mehr dureh Desaminierung durehgeffihrt. Daffir h~%te man zumindest erw~hnen k6nnen, dab es aueh Methoden zur Aufkl~rung des earboxylgruppenseitigen Endes gibt. Fiir die Praxis seheint die Tabelle mit den Bewegliehkei%en der Zueker bei der Elektrophorese in Boratpuffern dureh die Arbeiten yon Frahn und Mills fiberholt zu sein. Man finder ferner

Page 5: Buchbesprechungen

Buehbesprechungen 1001

fast keine Angaben fiber Zueker, die friiher einmal als selten galten, aber inzwischen vielfaeh in pflanzliehem Material angetroffen wurden, wie z .B. Apiose, verschiedene Heptosen und h6here Zueker. Es gibt aueh wesentlieh besser trennende Verteilungsmittel fiir Diearbons~uren (Kalbe) , als die Seite 121 angegebenen'.

Trotzdem kann das Bueh jedem, der sieh nieht gerade fiir die neueste Entwieklung auf dem Gebiet der Papierehromatographie interessiert, empfohlem werden. H. M i c h l - W i e n

C. J . van Nieuwenburg u n d J . W. L. van Ligten: Qualitative Chemisehe Analyse. Deutsche, naeh der vierten holl~ndischen Auflage besorgte Ausgabe. Mit 4Abb. , IX, 295 S. Wien: Springer-Verlag. 1959. Ganzl. flexibel S 192,--, DM 32,--, sfr. 32,80, $ 7,60, s

Das Bueh ist in ers~er Linie fiir den Unterricht gedaeht . Es sei aber aueh als Nachsehlagewerk fiir die praktisehe Arbeit empfohlen, da es das Problem der qualitativen anorganisehen Analyse in durehaus realistiseher Weise behandelt und vide gute Ratschl~ge enth/~lt. Nach Meinung des Referenten ist es fiir die Allgemeinausbildung yon Chemikern gerade deswegen zu empfehlen, weil es ernsthafte Beseh~ftigtmg mit qualitativer Analyse voraus- setzt.

Ffir die Durchfiihrung yon Trennungs- und Vorbereitungsarbeiten ist im allgemeinen der Zentigramm- oder Milligramm-Mai3stab vorgesehen, doch k6nnte nach Wahl aueh mit grSl3eren oder kleineren Mengen gearbeitet werden. Als Identit~tsproben werden Kristallfgllungen und Tiipfelproben zur j eweiligen Auswahl besehrieben. Die Anionen werden ebenso griindlieh behandelt wie die Kationen, mad aueh die Mehrzahl der sogenannten seltenen Elemente ist beriieksichtigt. Weder die Vorprfifung auf troekenem Wege noeh die Analyse des ,,unl6slichen" Riiekstandes sind vernaehl~ssigt.

Fiir die systematische Analyse wird eine Auswahl verschiedener Verfahren mit und olme Berfieksiehtigung der ,.seltenen" Elemente zur Verfiigung gestellt. Dabei sind genaue Mengenangaben in den Arbeitsvorsehriften vermieden, was im Falle eines Lehrbuehes gebilligt werden mul~.

A . A . Benede t t i -P ieh ler -New York, N .Y.

Rechtschreibung der teehnischen und chemisehen Fremdwiirter. Heraus- gegeben vom Verein Deutseher Ingenieure und der Gesellschaft Deutscher Chemiker. 2, neugestMtete Aufl. besorgt durch L. Mackensen . 276 S. Diisseldorf: VDI-Verlag, bzw. Weinheim/Bergstr. : Verlag Chemie. 1959. Plastikeinband DM 17,--.

Die einheitliehe Fremdwort-Reehtschreibung ist ein wiehtiges Anliegen der wissensehaftliehen Literatm'. Diesem Ziel dient die Neuherausgabe der seig langem vergriffenen tmd wohl aueh veralteten ,,t~eehtsehreibtmg" von H. Jansens . Es diirfte in vielen F~llen sehwierig sein, die spraehgesetzlich richtige Wahl zwisehen mehreren iibliehen Schreibungen zu treffen, aber es seheint etwas willkiirlieh, die Gepflogenheiten eines bestimmten Verlages oder bestimmter Faehzeitsehriften sehleeh~hin als Norm anzuerkennen, ohne dug im einzelnen Fall eine plausible Begriindung hierfiir vorliegt. Warum sollte z. B. ,,Zellulose" weniger riehtig sein als ,,Cellulose" (lat. eella) und ,,Nuclear '~ besser als ,,Nuklear" (lat. nucleus), wenn anderseits ,,zykliseh" oder ,,cyeliseh" eher gelten soll als ,,eykliseh" (grieeh. kyklos)? Ni tunter haben sich aueh

Page 6: Buchbesprechungen

1002 Buchbespreehungen

Irrtfimer eingesehliehen: so bedeutet Okkasion nieht Vorfall; es ist die Verdeutsehung yon oeeasio = die Gelegenheit trod h~ingt nicht unmittelbar mit oeeidere zusammen, das seinerseits nieht vorfallen sondern niedersehlagen bzw. niederfallen bedeutet. Offensiehtlieh falsch ist die Sehreibtmg ,,Ogdoeder" start ,,Oktaeder" und ,,Azetometer" statt ,,Azotometer", doeh handelt es sieh hierbei wohl nur urn Versehen, allerdings kaum urn Druckfehler. Im Mlgemeinen wird man sieh des Buches wohl mit Vorteil bedienen k6nnen. Seine I-lerausgabe ist daher zu begriiBen. M. 142. Zacherg.Wien

Cecil L. Wilson and David W. Wilson: Comprehensive Analytical Chemistry. Volume I A: Classical Analysis. XIX, 577p. Amsterdam: Elsevier Publishing Company. 1959. Dfl 55,00; s

So erw[inscht der Versuch ist, die analytisehe Chemic in einem umfassenden ~Verk zur Darstellung zu bringen, so miihevoll und verantworttmgsreieh ist die Durchfiihrung eines solehen Vorhabens. Die als hervorragende Analytiker, abet aueh in literariseher Hinsicht bestqualifizierten I-Ierausgeber haben sieh daher der Mitwirkung eines Stabes international bekannter Faehleute ver- siehert, um der geplanten Aufgabe gereeht werden zu k6nnen. Durch die heabsiehtigte Aufnahme jeder Art analytischer Verfahren (klassische, instrumentelle, physikalisehe) und die sich aus dem Zweck des Buehes er- gebende Notwendigkeit, die X~Iethoden sowohl vom theoretisehen wie vom praktisehen Gesiehtspunkt aus zu behandeln und dabei aueh auf industrielle und auf biochemisehe Erfordernisse R/ieksieht zu nehmen, ist der Rahmen des Werkes aul?erordentlieh welt gesteckt, zumal damit, wenn irgend m6glieh, verwertbare Arbeitsvorsehriften und keineswegs nur Referate oder I-Iinweise auf die Originalliteratur beigebraeht werden sollen.

Eine kurze Aufzfihlung der einzelnen Abschnitte des bisher vorliegenden umfangreichen ersten Teilbandes zeigt am besten den systematisehen Aufbau. Naeh der allgemeinen Er6rterung und Besehreibung der fLir analytisehe Verfahren geltenden Grundlagen und n6tigen Gerfite, der Probenahme, der statistischen Auswertung, der W/tgung, der Volumenmessung, der Extraktion und der besonders fiir die Verwendung organiseher iqeagenzien in der an- organisehen Analyse g~Itigen Besonderheiten werden in weiteren Kapiteln behandelt: die Gasanalyse, die anorganische qualitative Analyse, die organi- sche qualitative Analyse und die anorganisehe Gravimetrie. Fiir weitere Teilb~inde sind die anorganisehe und organisehe Mal?analyse sowie die Gravi- metrie und Mal3analyse der Elemente vorgesehen.

Die Bearbeitung der angefiihrten Abselmitte l~il~t nieht nur die kritisehe Sichtung des Materials dureh die Ilerausgeber erkennen, sondern zeigt, ohne weitschweifig zu werden, die gebotene Ausfiihrliehkeit und Klarheit der Ausdrueksweise. Sie wird dureh ein umfangreiehes Sachregister in vorteilhafter Weise erg~nzt. Soweit sieh erkermen I/igt, ist die wich$igste Literatur bis 1958 beriicksiehtigt.

Sehon der vorliegende Teilband wird sich als ausgezeiehnetes Hilfsmittel in der I-land der Analytiker bew/ihren m~d sic den Ilerausgebem zu Dank verpfliehten. Er bereehtiglb, dem Erseheinen der weiteren B/~nde mit groBen Erwar~ungen entgegenzusehen. M. K. Zacherl-Wien