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Buchbesprechungen 983 Buchbesprechungen (Imelins IIandbueh der anorg~nisehen Chemie; 8. Aufl., System Nr. 49, Niob, Teil B, Lieferung 2. VI, XVI, 307 S.m. 167 Fig. (Weinheim 1971, Verlag Chemie) Preis: DM 382, . Im neuen Niob-Band werden, dem Gmelin- System der letzten Stelle entspreehend, die Le- gierungen besproehen, die neben Niob die Elemente Lithium bis Vanadin enthMten, iTber legierungs- artige Phasen, die das Niob mit Bor, Kohlenstoff, Silieium, Antimon und Wismut bildet, wurde be- reits im Band Niob B 1 beriehtet, w~hrend sauer- stoffhaltige metMlkeramische Werkstoffe des Niobs im Band ,,Niob" B 3 abgehandelt werden sollen. Viele Niob-Legierungen haben teehnologiseh in- teressante Eigenschaften, bei den Titan- und, in kleinerer Zahl aueh bei den Zirkon-Legierungen gibt es Werkstoffe mit groBer Festigkeit, geringer Oxydierbarkeit aueh bei hohen Temperaturen und mit sehr guter S//urebestgndigkeit. Aueh die Supraleitf~higkeit, die bei vielen Niob-Legierungen auftritt, war Gegenstand intensiver Forsehung. Die umfangreiehsten Kapitel dieses Bandes be- sehreiben die Legierungen des Niobs mit Titan, Zirkon und Vanadium. Letztere zeiehnen sieh dureh hohe Sehmelzpunkte, grol~e I-I/~rte und Festigkeit aus. Aueh Legierungen, die zus/itzlieh zu den bei- den I-Iauptbestandteilen noch weitere Elemente enthMten, werden in grol3er Zahl abgehandelt. Um vine m6gliehst aktuelle Beriehterstattung tiber das auch in den letzten Jahren noeh intensiv dureh- forsehte Gebiet der Niob-Verbindungen und -Le- gierungen zu erhalten, hat man das Sehlul3datum der vollst~ndigen Literaturerfassung im vorliegen- den Band nieht, wie fiblieh, auf ein Jahresende ge- legt, sondern die wissensehaftliehen VerSffentli- chungen noch bis Mitre 1970 ausgewertet, verein- zelt Kndet man sogar Hinweise auf Originalar- beiten, die erst 1971 ersehienen sind. 1)er dem Band beiliegende Verlagsprospekt kiindigt an, dal3 die Lieferung Niob B 3 noeh im Jahre 1972 erseheinen wird: Sie erfM3t die restliehen Niob-Verbindungen und soll die Gmeli~-lVlonographie fiber das Niob absehliel3en. I)a13 aueh andere Bandeinteilungen diskutiert warden oder werden, darauf seheint der auf Seite 179 des vorliegenden Bandes zu fmdende I-Iinweis auf vine Lieferung ,,Niob" B 4 hinzu- deuten. C. Mahr (Marburg) Gmelins Handbueh der anorganisehen Chemie, 8. Aufl. System Nr. 47, Biei, Teil B 1. VI, XX, 497 Seiten m. 87 Figuren. (Weinheim 1971, Verlag Chemie) Preis: 1)M 596,--. In dem inzwisehen abgesehlossenen Gmelin- Band ,,Blei" C wurden die 2r die Ver- bindungen und die Legierungen des Bleis beschrie- ben. Der Tell B, dessen erste Lieferung nunmehr vorliegt, ist dem Element gewidmet. Naeh einer kurzen Betrachtung fiber die Stellung des Bleis im Periodensystem folgt im neuen Band das zweJte Kapitel, das die Untersehiede in der Isotopenzu- sammensetzung yon gew6hnlichem und yon radio- genera Blei abhandelt und fiber die Ermittlung des Atomgewiehtes beriehtet. Ffir dieses gilt seit 1970 der Wert 207,2 start bisher 207,19. Die verminderte Genauigkeit tr/igt den Schwankungen in der Isotopenzusammensetzung des gewShnliehen Bleis gechnung. ])as Kapitel 3, ,,Darstellung des Me- talls", umfal3t nur 7 Zeilen. Auger dem ttinweis auf den Band ,,Blei" C 1, in dem dieses Thema schon behandelt wurde, enth/~lt es noeh vier Nachweise neuerer Literatur fiber die Herstellung yon extrem reinem Blei. Von normMem Umfang ist dann wieder das folgende I<apitel fiber die Darstellung, Anreieherung und Abtrennung von Blei-Isotopen. In den bisher erw/~hnten Absehnitten h//lt sieh die Darstellmag in der Regel an das auf Ende 1969 fest- gelegte SehluBdatum der Literaturerfassung. Erst im Kapitel ,,Eigensehaften des Atoms und der Atomionen" wird eine Aktualit/% angestrebt, wie sie in den anderen gegen Ende 197i ersehienenen Gmelin-B/inden tiblieh ist. Besonders in den Ab- sehnitten fiber spektroskopisehe Saehverhalte fin- det man viele Zitate aus der erst im Jahre 1970 ersehienenen Literatur. Aueh in den Kapiteln fiber die kristallographisehen Eigensehaften kann fiber zahlreiehe Originalarbeiten des Jahres 1970 re- feriert werden, denn wichtige Untersuehungen fiber Keimbildung, Kristallwaehstum, Bildung yon Whiskern und anderer besonderer ~'ormen des Bleis stammen aus den letzten Jahren. Weitere Kapitel fiber die meehanisehen, thermischen, magnetisehen und optisehen Eigensehaften des Bleis leiten fiber zur Bespreehung seines ehemisehen Verhaltens. Dabei wird allerdings das Kapitel ,,Elektroehemie" bier ausgespart, denn es soll wegen seiner teehnisehen Bedeutung als gesonderter Teil B 2 erseheinen. Bei den im vorliegenden Band be- handelten Fakten fiber die ehemisehen tgeaktionen des freien Elementes stammen die Erkenntnisse vorwiegend aus zeitlieh sehon etwas zurfiekliegen- den Untersuehungen. Demzufolge ist hier und in den folgenden Kapiteln die Literatur wieder nur bis Ende 1969 berfieksiehtigt worden. Auffallend ist, dab das Verhalten des Bleis gegen organisehe Stoffe neuerd/ngs wieder h~ufiger untersueht wird. Im Kapitel fiber das VerhMten der Blei-Ionen in L6sung gibt der Absehnitt ,,Hydrolyse" einen IJberbliek fiber die in w/~13riger L6sung vorhandenen I-Iydroxokomplexe, wobei auf weitere Angaben im Band ,,Blei ~ C bei den basisehen SMzen und den Plumbaten hingewiesen wird. V611ig irreffihrend ist die auf S. 361 unter dem Stiehwort Mlgemeines Verhalten des Blei-Ions stehende Behauptung ,,die allgemeine Komplexbildungstendenz zweiwertiger Kationen verringert sieh in der l~eihenfolge Ba > Sr > Ca >Mg > Mn ~ Co ~ Cd > Zn > Ni > Cu >~I-Ig" Diese Anordnung steht im Gegensatz zu allen komplexehemisehen Erfahrungen und widersprieht in der reehten H/~lfte der l~eihe aueh der bekannten Irving- Williams-Regel. Die hier wiedergegebene Fest- stellung ~chwarzenbachs bezieht sieh in der OriginM- arbeit aussehlieftlieh auf das singul~re VerhMten vines ganz speziellen Chelatbildners, der zusfitzlieh vine positive Ladung tr~gt. ])as h/~tte in dem Gmeli~-l~eferat unbedingt vermerkt werden mfissen, noeh besser h/itte man diese Arbeit im Blei-Band nieht erw/ihnt, weil sie niehts Allgemeingfiltiges fiber das Blei-Ion aussagt.- Von den l~edox- ]~eaktionen des Bleis werden im vorliegenden Band nur einige eharakteristisehe Beispiele angefiihrt, bezfiglieh weiteren Materials wird auf den Band C and auf das noeh ausstehende Kapitel Elektro- ehemie verwiesen. Der analy~isehen Chemie des Bleis sind fiber einhundert Seiten gewidmet, tlier wird eine ausffihrliehe and naeh Saebgebieten ge- gliederte Zusammenstellung der ab etwa 1950 er- sehienenen wichtigeren Literatur fiber die Naehweis- methoden ffir Blei, auch in speziellen F~llen, gege- ben. Fiir die im ttandbueh der anMytisehen Chemie

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Buchbesprechungen 983

Buchbesprechungen (Imelins IIandbueh der anorg~nisehen Chemie;

8. Aufl., System Nr. 49, Niob, Teil B, Lieferung 2. VI, XVI, 307 S.m. 167 Fig. (Weinheim 1971, Verlag Chemie) Preis: DM 382, .

Im neuen Niob-Band werden, dem Gmelin- System der letzten Stelle entspreehend, die Le- gierungen besproehen, die neben Niob die Elemente Lithium bis Vanadin enthMten, iTber legierungs- artige Phasen, die das Niob mit Bor, Kohlenstoff, Silieium, Antimon und Wismut bildet, wurde be- reits im Band Niob B 1 beriehtet, w~hrend sauer- stoffhaltige metMlkeramische Werkstoffe des Niobs im Band ,,Niob" B 3 abgehandelt werden sollen. Viele Niob-Legierungen haben teehnologiseh in- teressante Eigenschaften, bei den Titan- und, in kleinerer Zahl aueh bei den Zirkon-Legierungen gibt es Werkstoffe mit groBer Festigkeit, geringer Oxydierbarkeit aueh bei hohen Temperaturen und mit sehr guter S//urebestgndigkeit. Aueh die Supraleitf~higkeit, die bei vielen Niob-Legierungen auftritt , war Gegenstand intensiver Forsehung. Die umfangreiehsten Kapitel dieses Bandes be- sehreiben die Legierungen des Niobs mit Titan, Zirkon und Vanadium. Letztere zeiehnen sieh dureh hohe Sehmelzpunkte, grol~e I-I/~rte und Festigkeit aus. Aueh Legierungen, die zus/itzlieh zu den bei- den I-Iauptbestandteilen noch weitere Elemente enthMten, werden in grol3er Zahl abgehandelt. Um vine m6gliehst aktuelle Beriehterstattung tiber das auch in den letzten Jahren noeh intensiv dureh- forsehte Gebiet der Niob-Verbindungen und -Le- gierungen zu erhalten, hat man das Sehlul3datum der vollst~ndigen Literaturerfassung im vorliegen- den Band nieht, wie fiblieh, auf ein Jahresende ge- legt, sondern die wissensehaftliehen VerSffentli- chungen noch bis Mitre 1970 ausgewertet, verein- zelt Kndet man sogar Hinweise auf Originalar- beiten, die erst 1971 ersehienen sind. 1)er dem Band beiliegende Verlagsprospekt kiindigt an, dal3 die Lieferung Niob B 3 noeh im Jahre 1972 erseheinen wird: Sie erfM3t die restliehen Niob-Verbindungen und soll die Gmeli~-lVlonographie fiber das Niob absehliel3en. I)a13 aueh andere Bandeinteilungen diskutiert warden oder werden, darauf seheint der auf Seite 179 des vorliegenden Bandes zu fmdende I-Iinweis auf vine Lieferung ,,Niob" B 4 hinzu- deuten. C. Mahr (Marburg)

Gmelins Handbueh der anorganisehen Chemie, 8. Aufl. System Nr. 47, Biei, Teil B 1. VI, XX, 497 Seiten m. 87 Figuren. (Weinheim 1971, Verlag Chemie) Preis: 1)M 596,--.

In dem inzwisehen abgesehlossenen Gmelin- Band ,,Blei" C wurden die 2r die Ver- bindungen und die Legierungen des Bleis beschrie- ben. Der Tell B, dessen erste Lieferung nunmehr vorliegt, ist dem Element gewidmet. Naeh einer kurzen Betrachtung fiber die Stellung des Bleis im Periodensystem folgt im neuen Band das zweJte Kapitel, das die Untersehiede in der Isotopenzu- sammensetzung yon gew6hnlichem und yon radio- genera Blei abhandelt und fiber die Ermit t lung des Atomgewiehtes beriehtet. Ffir dieses gilt seit 1970 der Wert 207,2 start bisher 207,19. Die verminderte Genauigkeit tr/igt den Schwankungen in der Isotopenzusammensetzung des gewShnliehen Bleis gechnung. ])as Kapitel 3, ,,Darstellung des Me- talls", umfal3t nur 7 Zeilen. Auger dem ttinweis auf den Band ,,Blei" C 1, in dem dieses Thema schon

behandelt wurde, enth/~lt es noeh vier Nachweise neuerer Literatur fiber die Herstellung yon extrem reinem Blei. Von normMem Umfang ist dann wieder das folgende I<apitel fiber die Darstellung, Anreieherung und Abtrennung von Blei-Isotopen. In den bisher erw/~hnten Absehnitten h//lt sieh die Darstellmag in der Regel an das auf Ende 1969 fest- gelegte SehluBdatum der Literaturerfassung. Erst im Kapitel ,,Eigensehaften des Atoms und der Atomionen" wird eine Aktualit/% angestrebt, wie sie in den anderen gegen Ende 197i ersehienenen Gmelin-B/inden tiblieh ist. Besonders in den Ab- sehnitten fiber spektroskopisehe Saehverhalte fin- det man viele Zitate aus der erst im Jahre 1970 ersehienenen Literatur. Aueh in den Kapiteln fiber die kristallographisehen Eigensehaften kann fiber zahlreiehe Originalarbeiten des Jahres 1970 re- feriert werden, denn wichtige Untersuehungen fiber Keimbildung, Kristallwaehstum, Bildung yon Whiskern und anderer besonderer ~'ormen des Bleis stammen aus den letzten Jahren. Weitere Kapitel fiber die meehanisehen, thermischen, magnetisehen und optisehen Eigensehaften des Bleis leiten fiber zur Bespreehung seines ehemisehen Verhaltens. Dabei wird allerdings das Kapitel , ,Elektroehemie" bier ausgespart, denn es soll wegen seiner teehnisehen Bedeutung als gesonderter Teil B 2 erseheinen. Bei den im vorliegenden Band be- handelten Fakten fiber die ehemisehen tgeaktionen des freien Elementes stammen die Erkenntnisse vorwiegend aus zeitlieh sehon etwas zurfiekliegen- den Untersuehungen. Demzufolge ist hier und in den folgenden Kapiteln die Literatur wieder nur bis Ende 1969 berfieksiehtigt worden. Auffallend ist, dab das Verhalten des Bleis gegen organisehe Stoffe neuerd/ngs wieder h~ufiger untersueht wird. Im Kapitel fiber das VerhMten der Blei-Ionen in L6sung gibt der Absehnitt , ,Hydrolyse" einen IJberbliek fiber die in w/~13riger L6sung vorhandenen I-Iydroxokomplexe, wobei auf weitere Angaben im Band ,,Blei ~ C bei den basisehen SMzen und den Plumbaten hingewiesen wird. V611ig irreffihrend ist die auf S. 361 unter dem Stiehwort Mlgemeines Verhalten des Blei-Ions stehende Behauptung ,,die allgemeine Komplexbildungstendenz zweiwertiger Kationen verringert sieh in der l~eihenfolge Ba > Sr > Ca >Mg > Mn ~ Co ~ Cd > Zn > Ni > Cu >~I-Ig" Diese Anordnung steht im Gegensatz zu allen komplexehemisehen Erfahrungen und widersprieht in der reehten H/~lfte der l~eihe aueh der bekannten Irving- Williams-Regel. Die hier wiedergegebene Fest- stellung ~chwarzenbachs bezieht sieh in der OriginM- arbeit aussehlieftlieh auf das singul~re VerhMten vines ganz speziellen Chelatbildners, der zusfitzlieh vine positive Ladung tr~gt. ])as h/~tte in dem Gmeli~-l~eferat unbedingt vermerkt werden mfissen, noeh besser h/itte man diese Arbeit im Blei-Band nieht erw/ihnt, weil sie niehts Allgemeingfiltiges fiber das Blei-Ion a u s s a g t . - Von den l~edox- ]~eaktionen des Bleis werden im vorliegenden Band nur einige eharakteristisehe Beispiele angefiihrt, bezfiglieh weiteren Materials wird auf den Band C and auf das noeh ausstehende Kapitel Elektro- ehemie verwiesen. Der analy~isehen Chemie des Bleis sind fiber einhundert Seiten gewidmet, t l ier wird eine ausffihrliehe and naeh Saebgebieten ge- gliederte Zusammenstellung der ab etwa 1950 er- sehienenen wichtigeren Literatur fiber die Naehweis- methoden ffir Blei, auch in speziellen F~llen, gege- ben. Fiir die im t tandbueh der anMytisehen Chemie

Page 2: Buchbesprechungen

984 Kollo~d-Zeit.sehri/t und Zeitschri/t [i~r Polymere, zRand 250 �9 Hef t 10

1966 bereits beschriebenen allgemeinen Bestim- mungs- und Trennungsmethoden wird im vorliegen- den Band nur die neuere Sekund~r-Literatur auf- geffihrt. Zus~tzlich geben u..mfangreiche Abschnitte einen reeht vollst~ndigen Uberbliek fiber die Be- st immung des Bleis in speziellen Materialien. I)as Schluttkapitel fiber die Toxizit~tt des Bleis und eini- ger seiner anorganischen und organisehen Verbin- dungen dfirfte unter den heutigen Voraussetzungen besonderes Interesse finden, zumal es mit seinen Unterkapiteln: Aufnahme und Ausscheidung, Wir- kungsweise, Diagnose, Therapie und anderen, atle Aspekte dieses Problemkreises berfihrt. Es ist da- her zu begrfil~en, dal~ auch in diesem Kapitel wieder wichtige Arbeiten aus dem Jahre 1970 berficksich- tigt wurden. C. M a h r (Marburg)

Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, 8. Auft., System Nr. 14, Kohlenstoff, Teil D 1. VI, XXI I , 475 S. m. 51 Fig. (Weinheim 1971, Yerlag Chemie) Preis: DM 574,--.

Die Aufteilung der G m e l i n - M o n o g r a p h i e fiber den Kohlenstoff und seine anorganischen Verbin- dungen in die vier Unterabteilungen A-D zeigt, wie heterogen und umfangreich das zu referierende Material ist. Der vorliegende Band D i behandelt die reinen C--N-Verbindungen und solche, die zus~tzlieh Wasserstoff und/oder Sauerstoff ent- halten. Die Auswahl der Verbindungen, die ffir diesen Band vorzugsweise unter anorganisch- ehemisehen Gesichtspunkten vorgenommen wurde, erstreckt sich im wesentlichen auf einfaehe, nu t ein Kohlenstoff-Atom enthaltende C - N-Verbindungen und deren Oligomere. Daneben wurden jedoch auch noeh eine Anzahl komplizierterer Verbindungen berficksichtigt, die entweder mit den einfacheren durch enge Verwandtschaftsbeziehungen verknfipft sind oder als Grundstrukturen Interesse beanspru- chen d(irfen. Eine tabellarische l~bersieht erl~utert die Art und Anordnung der ira vorliegenden Band behandelten Substanzen, Ionen oder Hadikale. Zur Charakterisierung des Inhaltes seien als Aus- wahl aus den 49 abgehandelten Yerbindungen fol- gende Kapitelfiberschriften erw~hnt: Des CN- l~adikal, das CIN--Ion, des Dicyan, der Cyanwasser- staff (dessen Besprechung allein ein Viertel des Bandumfanges beansprucht), des Cyanamid und der I-Iarnstoff, bei dem aueh grunds~tzliche Be- trachtungen fiber seine Clathrate zu finden rind. In allen F~llen, in denen die Sachverhalte starker in des Gebiet der organischen Chemie hineinrei- chen, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten wi.rd dutch Hinweise auf des Beilstein-Handbuch ein weiterffihrendes Literaturstudium ermSglicht. Trotz a]ler Sehwierigkeiten der Abgrenzung nnd trotz gelegentlicher Uberlappungen mit den Hand- bfichern der organisehen Chemie entspricht der Inhal t dieses Kohlenstoff-Bandes m i t d e r umfas- senden Heranziehung der Patentl i teratur, m i t d e r Behandlung der teehnisehen Darstellung und mit dem ausfiihrlichen Eingehen auf die physikalischen Sachverhalte weitgehend dem der anderen Gmel in - B~nde. Die Darstellung ist so aktuell wie nur denkbar, denn die Literatur wurde bis Ende 1970 vollst~ndig ausgewertet, aber auch wichtige Ver- 5ffentliehungen aus dem Jahre 1971 noch berfiek- sichtigt. Hierdurch konnte z. B. des alte Problem des tautomeren Gleichgewichtes be im Cyanamid so dargelegt werden, wie es rich aufgrund neuer, erst 1971 ver6ffentlichter Untersuchungen derzeit

rs Der Inhal t des Bander bestieht durch bersiehtlichkeit und Klarheit. Hierffir sorgt,

trotz des Verzichtes auf herausgehobene Kapitel- fibersehriften, die Dezimalklassifikation, durch die eine eindeutige Zuordnung der oft nur wenige Zeilen umfassenden selbstgndigen Abschnitte auf den ersten Blick mSglich ist. Die Klarheit und gute Lesbarkeit des Textes wird dadurch erreicht, da2 nunmehr an allen daffir geeigneten Stellen und selbst in kurzen Abschnitten die Literaturzitate nicht mehr als st6rende Zwisehenschaltungen auf- treten, sondern im Anschlul~ an den Text gemein- sam aufgeffihrt werden. W/ihrend so ffir die Dar- bietung der Sachverhalte ein befriedigendes und i~ul~erst rationelles Satzbild gefunden warden ist, scheinen die Herausgeber mit der Anordnung der zusammenfassenden Literatur noch zu experimen- tieren. Die alphabetische Anordnung ist dann not- wendig, wenn im nachfolgenden Kapitel auf die erw~ihnte Literatur durch 1Xlennung des Autoren- namens Bezug genomraen wird. Ist des nicht der Fall, so wird eine alphabetische Anordnung nur in speziellen F~llen sinnvoll rein, etwa dana, wenn vor Kapiteln fiber die analytische Chemie des betref- fenden Elementes alle bekannteren Hand- und Lehrbfieher der qualitativen und quantitativen Analyse aufgeffihrt werden sollen. In allen anderen F~illen dfirfte eine Anordnung nach dem Erschei. nungsjahr, mitder neuesten Ver6ffentliehung be- ginnend, am ehesten den Bedfirfnissen der Gmelin- Benutzer entspreehen. Noeh besser w~re es aller- dings, wenn der Leser bei der allgemeinen Literatur Hinweise auf den Umfang und auf die Bedeutung des einzelnen Werkes ffir den in Frage stehenden Sachverhalt finden wfirde, aber dieser Wunseh dfirfte wahl unerffillbar rein. Bei den nut wenige Titel umfassenden ~bersiehten fiber die allgemeine Literatur, wie sie der vorliegende Band enth~ilt, ist es belanglos, daI~ zwei Aufstellungen rich an die zeitliche Heihenfolge, drei Listen rich an die alpha- betische Anordnung halten, aber ffir grSI~ere Litera- turzusammenstellungen etwa in spgteren B~nden sollte man eine einheitliehe Hegelung anstreben.

C. Mahr (Marburg)

Organic Peroxides Vol. 1. (Organische Peroxide, Band 1.) Herausgegeben van D. S w e r n - PhiladeL phia. IX, 654 Seiten mit zahlr. Abbildungen und Tabellen (London-New York 1970, Intcrscience Publishers, a Division of John Wiley & Sons). Preis: geb. 300 s.

Die Bedeutung organiseher Peroxide ist st~ndig im Wachsen, da sie insbesondere auch van grol~em kommerziellem Interesse rind. Au2er ihrer Verwen- dung bei der Vinylpolymerisation, der Oxidation van Fetten, dem oxidativen Abbau van Benzin, usw. rind sie wiehtige Zwischenstoffe einer groi~en Zahl industrieller Produkte. Aber auch bei Synthe- sen im Labormal]stab haben Peroxide eine gro2e Anwendungsbreite.

Somit ist eine umfassende Monographie fiber die organischen Peroxide, deren erster van drei B~n- den jetzt vorliegt, van gr6f~ter Wichtigkeit. Er ent- h~lt elf Kapitel, verfa2t vain Herausgeber D. S w e r n und zw61f Mitautoren. Synthesen, Eigenschaften, Nachweise, Heaktionen, thermodynamisehe und kinetische Daten, Heaktionsmechanismen (palate und radikalisehe) sowie auch ihre industrielle Be- deutung und Anwendung rind in grol~er Ausf'uhr- lichkeit, jedoch klar und fibersiehtlich dargestellt.

Das Buch enth/ilt eine groI]e Menge an Informa- tion und ist daher aueh als Nachschlagwerk vorzfig- lich geeignet. W . R i e d (Frankfurt/M.)