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Bücher einmal anders! Es ist viel lustiger, mit einem Schaf zu verreisen und die Welt zu entdecken, als das Schaf einfach nur zu fressen. Diese Erkenntnis teilten die Kinder im Projekt

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1 Während „andere vor dem Fernsehen hocken mit verqualmten Fernsehso-cken...“, tanzte Frau Lenz mit ihren Pro-jektkindern viel lieber in der Turnhalle zu Rolf Zuckowskis „Büchermaus“. „Das macht so viel Spaß, denn das Lied ist su-per“, meinten Christopher und Victoria aus der 1. und 2. Klasse. Und natürlich wurde auch gelesen – denn Büchermäu-se, die nicht lesen, wären ja Tanzmäuse!

2 Spaghetti sind nicht nur lecker, son-dern man kann mit ihnen richtig stabile Türme bauen. Das fanden die Projektkin-der von Frau Wiese heraus. Aber mindes-tens genauso spannend war, wer ganz oben in den Spaghetti oder in den mit Hilfe von Schere und Pappe gebauten Türmen wohnt. Ist es der „Lindwurm“,

der „Schmetterling“ oder das „Eleeule-monster“?

3 Es ist viel lustiger, mit einem Schaf zu verreisen und die Welt zu entdecken, als das Schaf einfach nur zu fressen. Diese Erkenntnis teilten die Kinder im Projekt von Frau Böttcher mit dem gar nicht so bösen Wolf. Das Buch „Ein Schaf fürs Le-ben“ aus der Schulbücherei hatte sie auf die Idee gebracht, ein Projekt zu entwi-ckeln, in dem auch Häuser und Finger-puppen gebastelt wurden.

4 „Was ist so wertvoll wie Gold? - Wun-dersteine!“ Diese Antwort erkundeten die Schüler mit Frau Orth und Frau Porcelli gemeinsam mit der Maus Mats. Leider gab es zwar kein echtes Gold für die be-

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Bücher einmal anders!Ein Bericht über alle Workshops von Florestan, Laurens und Luis

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malten Steine der Kinder, aber die möch-ten sie sowieso nicht mehr hergeben, denn sie sind wundervoll geworden. „Die Atmosphäre war schön, und es hat Spaß gemacht zuzuhören“, meint Theodor aus der Projektgruppe der 1. Klasse.

5 „Was streute Hänsel, als er in den Wald ging?“ Mit einem Quiz erfuhren die Kleinen bei Frau Thiele und Frau Liepertz „Märchen einmal anders“. Mit Hilfe von Lükk-Kästen und Pantomime konnten sie auch „Schneewittchen“ neu entdecken. Auch dank des Lesepaten Herrn Graff ein gelungenes Projekt, von dem die Schüler noch lange erzählen werden.

6 Auf die wirklich große Frage „Warum bin ich auf der Welt?“ suchten Frau Lorenz und ihre Projektkinder malend, bastelnd und im gemeinsamen Nachdenken Antworten. Der eine Schüler meinte: um Fußball zu spielen! Und Handspinner zu kreiseln! Ein anderer

hingegen: damit ich anderen helfen kann! Was meinst du? Und was meinen Sie?

7 „Helen lernt leben“ - die beeindru-ckende Lebensgeschichte der 1880 gebo-renen taubblinden Schriftstellerin Helen Keller vermittelte Frau Powierski mit Hilfe eines wundervoll gestalteten Bilderbuchs und viel Einfühlungsvermögen. Dass die Kinder am Ende auch „Mama“ und „Papa“ in Gebärdensprache ausdrücken konnten, war nur ein Ergebnis dieses Projekts.

8 Wie gut, dass es das Internet gibt, denn hier fand Frau Bergner die tolle Idee für ihr Projekt. Gleich vier kleine Geschichten, wie die vom Fuchs und Raben, die vom Löwen und der Maus, haben die Kinder gelesen und dann als japanisches Fenstertheater „Kamishibai“ gestaltet und vorgeführt. Be-eindruckend, welche kreative Kraft in den Erst- und Zweitklässlern geweckt wurde.

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9 Für einige Leseanfänger war es der ers-te Besuch in der Zehlendorfer Gott-fried-Benn-Bibliothek: Frau von Hoerschel-mann, Frau Bäßler und Frau Becker zeigten den Erstklässlern, dass man Bücher nicht nur kaufen, sondern auch ausleihen kann. Maus und Fuchs erklärten zunächst im Lehrfilm, wie eine Bibliothek funktioniert, dann durften die Kleinen auf gemütlichen Sofas schmökern. Als Erinnerung bastelten sie noch eine „kleine Hexe“ aus Pappe.

10 Nun wirklich keine Faultiere waren die Projektkinder um Frau Krüger, die von der Malerin Sondra Mohr und der Schriftstellerin Julia Noack bei der Produktion von eigenen Büchern kräftig unterstützt wurden. Die Bü-cher „Das kleine Faultier“ und das „Viertel-land“ wird es in unserer neuen Bibliothek zu bestaunen geben - unverkäufliche Unikate!

11 Viele kleine Papagenos und Papagenas im Musikraum: Zwei Szenen der „Die Zau-

berflöte“ spielten die Schüler bei Frau Fehl mit Instrumenten nach. Zuerst lasen und hörten sie die Oper, dann setzten sie sie mit Xylophon, Querflöte, Blockflöte und Klavier in Szene. Thea: „Es ist toll, dass wir lesen und singen konnten.“

12 Schwere Holzpressen waren nötig, um aus losen Blättern mit Leim, Stoff und Pap-pe ein gebundenes Buch herzustellen. Frau Steinmetz ist es so sicherlich gelun-gen, die Achtsamkeit im Umgang mit Bü-chern zu schärfen. Denn jetzt wissen ihre Projektkinder, wieviel Arbeit in jedem Buch allein handwerklich steckt. „Hat total Spaß gemacht“, war die einhellige Meinung.

13 Was lesen meine Mitschüler am liebsten? Das erfuhren die Kinder im Workshop von Frau Faccin. Nachdem alle ihr Lieblingsbuch vorgestellt hatten, bastelten sie einen Leselotsen: Das ist eine Art Papier-Fächer, der beim Verstehen schwieriger Texte hilft.

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Getestet haben die Kinder den Leselotsen gleich an einem Text über Jeans.

14 Für Bücher braucht man Papier - die-ses produzierten die Kinder mit Frau Pü-plichhuisen, Frau Schur und Frau Bäßler aus alten Zeitungen, Wasser, weißem Pa-pier und Lebensmittelfarbe. „Mir gefällt es besonders, dass man lernt Papier herzu-stellen“, so Ronit aus der 4. Klasse, die besonders eifrig Papier schöpfte.

15 Eine Fortbildung im Cornelsen Verlag brachte Frau Reiff auf die beeindruckende Idee, die Kinder selbst ein Buch schreiben zu lassen. Mit Hilfe eines Text- und Buch-stabengerüstes entstanden so lustige und niedliche Geschichten über „Ms“ – mutige Mädchen, die Melone mit Mus in München essen oder „Gs“ – Giraffen, grüne Grütze und Geheimnisse. Stolz präsentierten die Kinder ihre selbst bebilderten Bücher.

16 Wer lesen kann, kann auch kochen!“ Eine Erkenntnis, die zumindest die Pro-jektkinder von Frau Lingemann, Frau Fer-ling und Frau Jaster nicht hungrig nach Hause gehen ließ. Wie bereite ich eine le-ckere Gemüsesuppe und wie einen köstli-chen kalten Hund zu? Wer lesen kann, darf auch schlemmen, das lernten die Schüler im Kochrezepte-Workshop. Ma-this und Leonard aus der 4. Klasse sind sich einig: „Das Projekt ist das beste, weil man hier satt wird.“

17 „Mama Muh“ macht Yoga? Wie lustig und schön es sein kann, einmal zu jedem Wort eine Bewegung zu machen – das wissen jetzt die Schüler von Frau Schulz genau. Ganz entspannt zeichnete jeder ein eigenes Baum-haus. Und dann entdeckten sie noch ein eng-lisches Kinderbuch mit Leib und Seele und entwickelten zu „The Gruffalo“ passende Yo-ga-Bewegungen. Am besten hat Coco aus der 4. Klasse das „Yoga-Memory“ gefallen.

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18 Bücher gibt es auf der ganzen Welt und über die ganze Welt. Eine Auswahl aus vielen Ländern haben Frau Palm und Frau Bohlen-Hesse zusammengestellt und mit den Schülern 16 Länderplakate ent-worfen. Danach wurde zum Thema ge-bastelt – Spielzeug, Puppenkleidung und was der Filz, die Bastelwolle und vor allem die Fantasie so hergaben.

19 Bei Herrn Einacker ging es um die kre-ative Lösung eines aktuellen Problems: Im Bilderbuch „Punkte“ entdeckten die Schüler „volle“ Punkte, die für Menschen stehen, denen es gut geht. Und „leere Punkte“ für die Menschen, denen es nicht so gut geht und die deshalb zu den ande-ren Punkten wollen. Ein Workshop zum Nachdenken über Flucht, ihre Ursachen und Folgen. Den kleinen Zeichnern hat es großen Spaß gemacht, eine Lösung - zu-mindest auf dem Papier – zu finden.

20 Schreiben wie Opa und Oma – das probierten die älteren Schüler, setzten ei-nen Text in Sütterlin-Schrift um und ver-zierten ihn. Dann ging es sogar noch wei-ter zurück in die Geschichte: Im Neuen Museum erkundeten sie Hieroglyphen und Papyrus. Am Freitag entdeckten sie mit Frau Stepczynski und Frau Radzischewski alte und moderne Bibeln im Bibelkabinett, ritzten Bibelverse in Tontafeln und druck-ten auf einer Druckerpresse.

21 Ein ganz besonderes Leseabenteuer in der Natur unternahmen Frau Rex und Frau Smereka mit der Klasse 6c. Mit der Lektüre „Caius, der Lausbub aus dem al-ten Rom“ im Rucksack fuhren die Schüler am Dienstag nach Kladow und suchten sich auf dem Abenteuerspielplatz sonnige Leseorte. Am Mittwoch ging es noch wei-ter hinaus in den Britzer Garten, wo sich die Schüler auf blühenden Wiesen in die Abenteuergeschichte mit Caius vertieften.

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Das begleitende Lektüreheft müssen die Sechstklässler bald abgeben. 22 Mandela und ihr Bruder Nelson leben in einer armen Familie, bis ihr Vater einen Zoo eröffnet, sich ihr Schicksal wendet und endlich Zeit zum Fußballspielen ist. Dieses sehr inspirierende Buch hat Herr Brzesny für die Fünft- und Sechstklässler ausgewählt, dazu gab es passende Ar-beitsblätter. Herr Brzesny war begeistert vom Eifer seiner Projektteilnehmer und belohnte diese gerne mit einem Eis!

23 Das Logo für unsere neue Bibliothek ist nicht nur schön, sondern setzt kreative Energie frei. Mit Hilfe von Frau Buttenberg und Frau Harting bauten die Schüler Lein-wände und malten darauf das Logo mit Acrylfarbe in leicht verfremdeter und stark vergrößerter Form. Den Kindern hat es viel Freude bereitet, dass sie jeweils selbstbe-stimmt und ganz entspannt an den drei

Bildern ein Stück weitermalen durften. Au-ßerdem gestalteten die Künstler einen Turm für die Aktion „Bücherturm“. Schaut Euch die Ergebnisse selbst an – sie hängen schon in unserem „Bücherparadies“.

24 Schließlich wurden auch 35 Schüler der 5. Klassen in der Projektwoche zu Eipis ausgebildet. Unter Leitung von Frau Höf-ler-Scheibe, Frau Stöckmann, Frau Haaß und Frau Böhm lernten sie, wie man als Eisbär (Buddy) oder Pinguin (Konfliktlotse) Verantwortung für die Schulgemeinschaft übernimmt. Die jungen Ehrenamtlichen sollen ab Sommer ihren Dienst als Biblio-thekshelfer, Paten für die 1. und 2. Klas-sen, Sanitäter, Ordner und Helfer auf dem Schulhof antreten. Frau Höfler-Scheibe: „Die Kinder hatten sehr viele Ideen, wie sie der Schulgemeinschaft helfen können und wollen.“ Über ihre Ausbildung haben die Eipis auch zwei coole Videos produziert!

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Alle setzen sich, langsam kehrt Ruhe ein. Dann betritt Erzbischof Heiner Koch die Aula unserer Schule. Alle singen „Du hast uns Herr gerufen“.Die Klasse von Frau Schur führt zur Lesung vom „brennenden Dornbusch“ einen Tanz vor. Der Erzbischof fragt nach den Unter-schieden zwischen ihm und Pfarrer Mertz. Er erzählt viel. Dann zeigt er seinen Bischofsstab aus Afrika, seinen Ring und die Mit-ra, dafür dürfen die Kinder aus der 1. und 2. Klasse sogar nach vorne kommen. Heiner Koch erklärt uns: „Mit Gott kommst du gut voran!“ Wir singen „Hallelujah“, am Klavier begleitet uns Herr Kaufhold, der auch in Herz Jesu Orgel spielt. Dann lesen unsere Mitschüler ihre Fürbitten vor.Nach der Kommunion singen alle richtig laut das Projektwo-chen-Lied „Lesen heißt auf Wolken liegen“. Zum Schluss des Gottesdienstes segnet Heiner Koch die Bücher, die wir gespendet haben. Pfarrer Mertz meint: „Toll, dass die Kinder dem Erzbischof einen so herzlichen Empfang bereitet haben.“Danach geht Heiner Koch mit den Klassen- und Schulsprechern in unsere neue Bibliothek und weiht sie mit echtem Weihwasser ein. Die Klassensprecher erklären dem Erzbischof erst mal, was ihre Aufgabe ist. Der fragt sie dann, was an St. Ursula toll ist und was man verändern kann. „Die Turnhalle muss größer werden“, sagt ein Schüler. „Die Toilettendeckel müssen befestigt werden“, meint ein anderer.Mittags trifft Heiner Koch die Schulleitung. Frau Stepczynski sagt: „Ich fand den Erzbischof angenehm locker und ruhig. Und den Gottesdienst sehr schön.“Schließlich führt Heiner Koch Gespräche mit den anderen Leh-rern, den Erziehern, Elternvertretern und Religionslehrern. Frau Schulz berichtet uns: „Es war toll, dass der Erzbischof mit jedem Lehrer einzeln gesprochen hat. Ich fand ihn offen und witzig. Wir haben freundlich miteinander über den Religionsunterricht an der Schule geredet.“ Frau Schulz wünscht sich, dass er öfter zu Besuch kommt. Um 13 Uhr fährt der Erzbischof weiter. Es war ein spannender Besuch.

“Mit Gott kommst du gut voran“Der Besuch des Erzbischofs in St. UrsulaEine Reportage von Jannek, Jasper, Friedrich und Malte

Schulleiterin Frau Stepczynski begrüßt Heiner Koch vor der Schule

Erzbischof Heiner Koch predigt in der Aula

Die Schüler lauschen gespannt

Fotos: © Siegfried Purschke

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„Mein Lieblingsbuch war Jim Knopf”Interview mit Erzbischof Heiner Koch zum Thema Lesen

Welche Geschichte in der Bibel mögen Sie am liebsten? Weshalb?Die Geschichte von Jona in Ninive, weil sie mich so an meine Aufgabe in Berlin erinnert.

Konnte Jesus lesen?Ja. In der Heiligen Schrift steht, dass Jesus in der Syna-goge aus der Heiligen Schrift vorgelesen hat (LK 4,16).

Welches war als Kind Ihr liebstes Kinderbuch?„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende.

Welches Buch lesen Sie gerade?C.S. Lewis‘ „Pardon, ich bin Christ“ und Jane Gardams „Ein untadeliger Mann“.

Welches ist Ihr Lieblingsplatz zum Lesen?Im Winter mein gemütlicher Sessel im Wohnzimmer und im Sommer die Bank im Garten unseres Pfarrhauses.

Haben Sie überhaupt Zeit zum Lesen?Ja, Vieles muss ich für meine Arbeit lesen. Aber für viele schöne Bücher nehme ich mir auch gerne Zeit.

Wie finden Sie Harry-Potter-Bücher?Ich habe noch keines gelesen, nur einen der Filme gesehen.

Wollen Sie selber mal ein Buch schreiben?Mein erstes Buch „Miteinander leben – miteinander glau-ben“ schrieb ich 1984. Das bisher letzte war „Keiner glaubt allein; Ermutigung für Familien“ im Jahre 2015.

Hatten Sie früher auch eine Bibliothek in Ihrer Schule?Ja, ich fand sie aber langweilig zusammengestellt.

Sind Sie gerne zur Schule gegangen?Nicht an allen Tagen und nicht zu jedem Lehrer, aber sonst wirklich mit Spannung, Freude und Ausdauer.

Die Kinder der 4c spielen den „brennenden Dornbusch“

Die Klassensprecher stellen dem Erzbischof Fragen

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Was hat Sie dazu inspiriert, Autorin zu werden?Ich wollte eigentlich Lehrerin werden, aber damals gab es keine Stellen. Dann habe ich erst beim Radio gearbeitet, und da hat mich vor 30 Jahren jemand gefragt, ob ich Geschichten für Kinder schreiben will. Von da an war ich Kinderbuchautorin. Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Bücher - haben Sie z.B. davon geträumt?Meine Ideen kommen von meinen tägli-chen Erlebnissen. Ich wäre nie auf den Inhalt von „Miss Braitwhistle“ gekommen, wenn ich davor nicht so viele Lesungen in Schulen gemacht hätte. Dabei ist so manches passiert, das später in meinen Büchern vorkam. Ganz wichtig sind mir auch die Namen der Personen in meinen Büchern, die Lehrerin Frau Sauermann gab es wirklich. Ich habe auch schon mal von dem Titel eines Buches geträumt.

Haben Sie schon geschrieben, bevor sie Autorin geworden sind?Ich habe Schreiben früher gehasst und hasse es heute auch noch. Geschichten habe ich mir aber immer sehr gerne aus-gedacht, es ist nur so mühsam alles auf-zuschreiben.

Welches Tier wären Sie gerne?Dann wäre ich gerne eine Katze. Es gibt Katzenmenschen und Hundemenschen.

Welches Ihrer Bücher mögen Sie am liebsten?Ich habe jetzt 43 Bücher geschrieben, aber ich habe kein Lieblingsbuch. Es sind erfolg-reiche Bücher dabei, aber auch welche, die gefloppt sind. Ich liebe sie alle gleich, so wie eine Mutter alle ihre Kinder liebt.

Hatten Sie selber eine so verrückte Lehrerin wie „Miss Braitwhistle“?Nein, ich hatte nur doofe Lehrerinnen. Ich war auch am Anfang keine so gute Schülerin.

Wie fanden Sie den Besuch bei uns?Ich war schon zwei Mal hier zu Besuch. Ich finde katholische und evangelische Grundschulen immer sehr schön.

Werden Sie bald ein neues Buch schreiben?Gestern habe ich ein neues Buch zum Dru-cken gebracht. Man kann es ab September kaufen. Es hat 262 Seiten, ist ein Krimi, spielt in England und heißt „Pandora und der phänomenale Mr. Philby“. Ich habe 9 Mona-te daran geschrieben. Ich schreibe jeden Tag fünf Seiten. Wenn ich das nicht schaffe, muss ich am Wochenende nachsitzen.

„Ich schreibe jeden Tag fünf Seiten”Marlena und Jacqueline haben Kinderbuchautorin Sabine Ludwig interviewt

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Wieso bist du Autorin geworden?Ich habe schon Geschichten gelesen, als ich sehr jung war. Ich liebe Sprache und Worte. Schreiben ist das, was ich am besten kann. Es macht mich total glücklich, wenn ich mei-ne Gedanken in Worte fassen kann.

Wie kommst du auf die guten Ideen für deine Bücher?Ich mag andere Menschen und finde es interessant, dass alle so unterschiedliche Geschichten haben, traurige und schöne. Ich unterhalte mich viel mit Freunden, aber auch mit Fremden. Diese Geschich-ten verbinde ich mit meinen eigenen phi-losophischen Gedanken über die Welt.

Wenn du ein Tier oder Fabelwesen sein könntest, welches wärest du gerne?Ich wäre gerne eine Sphinx, ein ägypti-sches Wesen mit Löwenkörper und Men-schenkopf. Die Sphinx stellt den Men-schen immer Rätselfragen, das mag ich.

Schreibst du gerade ein Buch?Ja, ich schreibe gerade ein neues Buch für Erwachsene, das im nächsten Frühjahr fertig sein soll. Es handelt von Werten und davon, wie wir erwachsen werden und in welcher Welt wir leben wollen.

Warum sind in deiner Familie so viele Schriftsteller?Wir müssen uns in unserer Familie mit

unserer historischen Verantwortung aus-einandersetzen, weil mein Großvater ein Nationalsozialist war. In unserer Familie reden alle sehr viel und wollen mit Spra-che was bewirken. Wir möchten andere Geschichten erzählen, weil wir uns für eine Geschichte schämen.

Wo schreibst du am liebsten und wie lange sitzt du an einem Buch?Ich schreibe gerne daheim an meinem schönen Schreibtisch oder im Café. Für meine kleine Tochter kommt dann ein Ba-bysitter. Über manche Bücher denke ich jahrelang nach. Ein Schriftsteller und sei-ne Themen ist so etwas, was man in der Tasche hat und es lebt mit einem.

Warum hast du den Schülern aus der „Roten Zora“ vorgelesen?Die ‚Rote Zora‘ ist ein richtig cooles Mäd-chen. Ich habe das Buch gelesen, als ich so alt war wie ihr, und ich konnte es nie vergessen, weil es so aufregend ist. Ich habe auch den Film gesehen, fand das Buch aber schöner.

Hast du schon als Kind Bücher ge-schrieben?Nein, aber damals habe ich mit Gedichten angefangen. Bis heute schreibe ich jeden Wochentag ein Gedicht über das Wetter, das könnt ihr bei Twitter nachlesen unter @ariztweet.

„Die ‚Rote Zora’ fand ich schon als Kind cool”Katharina und Mara haben Ariadne von Schirach interviewt

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Gute Geschichten erzählen Kinderbücher eigentlich besser durch Bilder als durch ihren Text. So kam es, dass die Berliner Autorin Sabine Knauf („Einsteigen bitte! Mücke und Floh fahren U-Bahn“) eines Tages entschied, aus ihren Zeichnungen Geschichten zu machen. Wie toll Frau

Knauf auch mit dem Computer zeichnen kann, durften die Erst-und Zweitklässler am Mittwoch nach ihrer Lesung live mit-erleben. Eline wurde in der Projektwoche sieben Jahre und bekam ein ganz per-sönliches Geburtstagsporträt von Sabine Knauf per Beamer!

Sabine Knauf liest und zeichnet!

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Unsere Buchempfehlungen Eine Umfrage von Leon…

Hausmeister Herr Weist: Mein Lieblingsbuch ist „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner. Ich habe es gelesen, als ich 12 Jahre alt war. Es ist sehr lustig erzählt und spannend.

Schulleiterin Frau Stepczynski: Mein Lieblingsbuch ist „Der sa-tanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende. Ich war ungefähr 10 Jahre alt, als ich es gelesen habe und fand es spannend. Am liebsten wäre ich der Kater, weil er so lustig und pfiffig ist. Michael Ende ist ein sehr guter Autor.“

Schulsekretär Herr Constantin: Mein Lieblingsbuch ist „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ von Joanne K. Rowling. Es ist gut geschrieben und spannend erzählt. Ich wäre am liebsten Sirius Black, weil er cool ist. Er hat so eine mysteriöse Art und seine Rolle ist nicht klar. Ich war 13 Jahre alt, als ich es von mei-nem großen Bruder empfohlen bekommen habe. Ich habe auch die Harry-Potter-Filme gesehen und finde sie sehr gut.“

Katharina: Mein Lieblingsbuch ist „Reiterglück für vier“ von Dag-mar Hoßfeld. Ich mag Pferde, und es hat eine spannende Hand-lung. Meine Lieblingsperson ist Marie, weil sie ihren eigenen Kopf hat und sehr lustig ist.

… und von Carlo und Matteo

Marlena: Mein Lieblingsbuch ist „Mein Sommer mit Holly“ von Stephanie Polak. Ich habe das Buch gelesen, weil der Titel sehr spannend klang. Ich wäre am liebsten Holly, weil sie ein sehr net-tes Mädchen ist. Das Buch ist auch sehr lustig.

Carlo: Mein Lieblingsbuch ist „Schüler-und Lehrerwitze“. Es geht um einen Jungen, der aus seinem Leben erzählt. Jede Zeile ist ein Witz oder eine Scherzfrage, das Ganze ist wie ein Tagebuch. Alles ist aus dem Schulalltag und zum Kringeliglachen. Die Witze sind für Groß und Klein. Hier ein Ausschnitt: „Was willst du denn einmal werden? fragt die Lehrerin. Ich werde Arzt, antwortet der Schüler. Die Zeitschriften für das Wartezimmer habe ich schon!“

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Unser BücherparadiesSo schön ist die neue Schulbibliothek geworden

In diesem Paradies lassen wir den Schulalltag ganz weit hinter uns: viele bunte Bücher, kuschelige Sitzmatten und ein richtig modernes Ausleihsystem. In den letzten Wochen ist im Erdgeschoss die neue Bibliothek von St. Ursula entstanden. Erzbischof Heiner Koch hat sie zu Beginn der Projektwoche eingeweiht.Die Elternratsvorsitzenden Anne Harting und Stephanie Wegener von Tengg hatten gemeinsam mit der stellvertretenden Schulleiterin Frau Wiese die Planung übernom-men. „Es ist großartig, dass die Schulgemeinschaft dieses Projekt in kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat“, freut sich Frau Wiese. Es wurde eine Bücher-Wunschliste der Kinder erstellt, und bereits im Frühjahr spendeten Eltern und Schüler viele Lieblingsbücher, die einen eigenen Spendenaufkleber bekamen. Über den Namen der neuen Bibliothek - „Bücherparadies“ - stimmten die Schüler schließlich ab. Familie Patsiavou entwarf das farbenfrohe Logo. Frau Buttenberg gestaltete in der Projektwoche mit den Fünft- und Sechstklässlern die bunten Bilder an den Wänden.Der Förderverein sammelte mit der Aktion „Blumen für Bücher“ über 2300 Euro Spen-den für die Bibliothek. Insgesamt unterstützt er das „Bücherparadies“ sogar mit 7000 Euro. Damit wurden die von Hausmeister Weist aufgebauten Regale angeschafft und bereits 1350 Bücher finanziert, die Frau Höfler-Scheibe und die Elternvertreter ein-räumten. Außerdem wurden Teppiche, Buchstützen und Etiketten gekauft. Durch das moderne Ausleihsystem mit Barcodescanner können die Eipis ab sofort Bücher an alle Schüler ausleihen. „Die sogenannten Schmökerstunden sind jetzt fester Bestandteil des Unterrichts“, erklärt Frau Wiese. Ob Erstlesebücher, Sachbücher, Lexika, Tierbü-cher, die beliebten Reihen „Das magische Baumhaus“, „Lola“ oder „Die Schule der ma-gischen Tiere“ – in unserem „Bücherparadies“ werden wir spannende Lektüre finden!

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Lesen oder Fernsehen – was ist besser? Ein Kommentar von Leon

„Im Fernsehen laufen viele Serien, aus denen man lernen kann (z.B. Dokumentationen, Wissenssendungen). Es macht viel mehr Spaß. Mit einem Buch kann man aber auch sehr gut lernen und man bildet sich meistens. Seine Fantasie kann man besser ausweiten als im Fernsehen. Die Rechtschreibung

ist auch immer richtig (außer bei Druckfehlern). Ich empfehle euch zu lesen, aber ab und zu auch Fernsehen zu schauen!“

Ein Kommentar von Mara

„Ich finde es besser zu lesen, weil man sich dabei selber ein bisschen mehr hineinversetzen kann und auch etwas über Rechtschreibung lernt. Wenn ich lese, beginne ich über die Welt nachzudenken und begreife auch, dass vieles sinnvoll ist wie alltägliche Regeln. Außerdem kann man die Welt an verschiedenen Stellen erleben, während man selbst am glei-chen Ort ist.“

und du bist mit dabei!

Wetten, das schaffen wir gemeinsam? Wir wollen uns den 46 Meter hohen Bücherturm der Kirche „Herz Jesu“ erle-sen. Und das ist ganz einfach: Du liest zu Hause ein Buch. Dann misst du, wie dick der Buchrücken ist (z.B. 1,5cm). Das Ergebnis trägst du in die Liste ein, die ab sofort in un-serer neuen Bibliothek ausliegt. Wie rechnen alle Buchrü-cken zusammen, und wenn wir 46 Meter erreicht haben, haben wir es geschafft. Die stellvertretende Schulleiterin Frau Wiese: „Ich hoffe, dass wir bis zu den Herbstferien unseren Bücherturm gebaut haben.“

Wir bauen einen Bücherturm –

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● Das kleinste Buch der Welt ist nur 2,4 mm mal 2,9 mm groß und hat 32 Seiten! Es heißt „Josua Reicherts Bilder-ABC“ und enthält das Alphabet. Umblättern muss man mit einer Pinzette.

● Das erfolgreichste Buch aller Zeiten ist natürlich die Bibel. Sie wurde 2 bis 3 Milliarden Mal verkauft und in fast 3000 Sprachen übersetzt, darunter auch in Klingonisch, Eskimo-Sprache und Comic-Deutsch.

● Dorothy Straight aus Amerika ist die jüngste Autorin der Welt. Sie hat mit vier Jahren ein Buch darüber geschrieben, wie sie sich die Entstehung der Welt vorstellt.

● Das längste deutsche Wort im Duden ist: Grundstücksverkehrsgenehmi- gungszuständigkeitsübertragungsver- ordnung

● Aus dem Holz eines Baumes können 17 Bücher hergestellt werden.

● Das älteste Buch der Welt ist das Gilgamesch-Epos. Es wurde 2000 v. Chr. von den Babyloniern in Tontafeln geritzt.

● E-Books (also Bücher, die man auf einem Computer, Tablet oder

Smartphone liest) werden immer beliebter: Ein Drittel aller deutschen Schüler hat schon mal ein E-Book gelesen.

● Den Weltrekord im Lesen hat eine Gruppe von Studenten aus der Dominikanischen Republik geschafft: Sie haben abwechselnd 365 Stunden gelesen.

● In Berlin gibt es mehr als 60 öffentliche Bibliotheken. Der Ausleih-Ausweis ist für Schüler kostenlos.

● Weltweit wurden mehr als 500 Millionen „Harry Potter“-Bücher verkauft. Die Autorin Joanne K. Rowling hat 728 Millionen Euro verdient und ist so reicher als die britische Königin geworden.

● Der Welttag des Buches ist jedes Jahr am 23. April.

● Das am längsten ausgeliehene Buch der Welt heißt „Sunshine Sketches of a Little Town“. Ein Mann lieh es 1916 in einer Bibliothek in Kanada aus und vergaß es auf dem Dachboden. Nach seinem Tod fand es eine Nachmieterin 1998 beim Aufräumen und brachte es nach 82 Jahren zurück in die Bibliothek. Die Mahngebühr von 7200 Kanadischen Dollar wurde ihr erlassen.

Was du bestimmt noch nicht über Bücher weißt!

Impressum:

Erstellt von den Schülerreportern: Carlo, Florestan, Friedrich, Jacqueline, Jannek, Jasper, Katharina, Laurens, Leon, Luis, Malte, Mara, Marlena, Matteo

Leitung: Miriam Gösmann, Ruth Rehs-Müller, Isabelle von Stechow

Layout: Agnieszka Grabowska, Oliver Müller