4
~a,,a 122 ] B/icherbesprechungen 113 Heft 2 (1951) ] Biicherbesprechungen Colloid-Science (Kolloid-Wissenschaft). Von A. E. Alexander-Cambridge u'nd P. Johnson- London, 2 Bfinde. zs. 837 Seiten mit zahlreictlen Abb. (Load on 1949, Oxford University Press). Preis zs.: geb. 3 s net. IDas mit einem Varwort vo:n Erick Ri'deal versehene Werk will einen ge~dr/ingten Querschnitt fiber die m o d e r n e Belhandlnng kolloider Sysfe- me b ringen. Es will ein Mittelding darstellen zwi- schen einem rein besckreibenden Lehrbuch u'nd den zahlreichen speziellen B.eitr~igen u'nd Monogra- phi en fiber die neuesten Forts.chriKe au~f diesem Oebiet, so glei.c'hermal3en brau:chbar fiir Unter- riehtszwecke wie auch ffir w:issenschaftliche u nd industrielle Forscher und fiir Biologen. Die 21 Kapitel wa:rden in drei: Hauptteile .ge- teilt. Der erste Tell gibt einen historischen nnd allg.emeinen Obe rblick und bringt Stabilitfits.be- dingungen und Thermodynamik. Der zweite Teil behandelt die wichtigste:n Experimentalmethode.n und i hre theoretische Basis (osmotiseher Druck, Diffusion usw.), lm dritten Tell sind die einzelnen Kapitel den vers,chieden.en Zustfinden, den Solen, den Gelen, den Pasten usw. gewidmet. Die Wahl des Titels ,,Kolloidwissenschaft" an Stelle des fiblichen ,,Kolloidehemie" lfiBt erken- hen, dab auf die allgemeinen P~rinzi:pien u:nd Eigen- schaften, die mit dem kolloiden Zusta.nd zusam- menh/ingen, Wert gelegt wi~rd. Dementsprechend fin,det man eine Betraehtung, die, anders als in vielen bisherigen Werken, weniger au~ den Che- mismus, kau,m a~nf die Methoden der Herstellung z. B. von Solen oder Makromo:lekfi,len ausgeht, sondern vor allem die Untersn,c:hungsmetno,den und die phys.ikalis~chen und physi,kalisch-chemi- s~chen E.rscheinu~ngskomplexe erfal~t. So werdeu, um als Beispiel das Kapitel Sole im Tell 3 zu w/ihlen, die Herstellungsm6gli.chkeiten auf weni- gen Seiten zusammengefaBt und der gr613ere Tell des Platzes ether gedrfingte:n Darstellung der Eigens~chaften, den Einflfissen yon Salzen, Nicht- elektrolyten u'nd anderen Kollofden, der Kinetib der Koagulation gewidmet. Das Kapitel fiber Po- lymere (ebenfalls im Tell 3) u'mfal3t die prinzi- piellen Typen, ihre Oitterordnung, die Ordnungs- zust/inde, die Kauls.chukelastizit/it, d:ie Vernetzung, die Thermodynamik der Quellu,ng und L6sung. ~Das Membrankapitel behandelt sowohl die Per- meation im Falle aer .Diffns:ion i~m kompakten Me- dium als auch die por6sen Membranen und die dabei aufiretenden Donnan-gffekte, sowie die natfirlichen Membranen. Es ist klar, dal3 hierbei nut auf das Wesent- liehsfe eingega,ngen werden kann u'nd man nicht mehr erwarten darf, als das Orundsfiizliche u~nd den ginbau in das allgemeine Schema der Kol- loidwissenschafL z.B. der Polymeren, im Rahmen der Oesamtkolloidik, kennen zu lernen. Tell 1 beginnt mit efnem vorzfigliehen histori- schen Absch:nitt, um schlieBIich nach ku,rzem Be- rieht fiber die gortsch:ritte seit 1910 den modernen Standpunkt von hente zu skizzieren. Es ist typisch, daft dann ein ziemlich umfangreiches thermodyna- misches Kapit.el auf der Basis der Darstellung mit Oibbs sehen Potentialen und e:in weiferes fiber die:Anwendung der De by e- H lick elschen Theo- fie auf Kolloide folgt. Besond.ers umfangreich ist der zweite Teil', .der einen sehr nlodernen und gutenI~berblick fiber die Experimentie'.rtechnik bri~ngt. Man findet darin z.B. eingehend die rotatoriscI~e Diffusion, .d'i.e Licht- streuun K, die Elektronenmikroskopie, aber auch die mechanischen Sonderheiten (pla.stisches File- Ben, die Oberflfi.chenfilme u:nd Oberfl/iehenspan- nu~ngen) b erflck:sichtigt. Alles in allem stellt das Werk el:he gedr/ingte Darstellung des Oebietes der Kolloidwisse:nsehaft dar, wie man sie sonst nieht finder, viellei,cnt am e hesten noch /ihnlich der in F r e'u n d I i c h s Kapil- larehemie. Es ergfinzt das Schrifitu~m fiber die Kol- loidik in hervorragender Weise. Der Verlag sorgte fffr tadellose Ausstattung. F. H. Mfiller (Marburg/L) Frontiers in colloid chemistry. (Orenzen der Kolloidchemte). Herausgegeben yon R. E. B uTk- Wilmington, Del, und O. O r u mm itt- Cleveland, Ohio. Frontiers in chem,istry, Bd. 8, 157 Seiten mit mehreren Abb. (New York 1950, lnterscience Publ. Inc.). Der v orliegende Band behandelt im einzelnen die Bedeutung der Adsorption in der Kolloid- wissenschaft, die chromatographische Adsorptions- analyse, den Ionenaustausch insbesondere an syn- thetischen Harzen, die Sedimentation, Netz- und Reinigungsmit[el sowie Kristall- und MizefIbildun- gen bet Seifen. Die Beitrfige steKen im wesent- lichen di:e Ver6ffentlichung von Vortr~igen dar, die i~n den letzien Jahren an der Western Reserve U:niversity geha]ten wurden. Unter den Mitarbei- tern linden wit Namen von anerkanntem inter- nationalen Ruf wi~e u.a. Hugh S. Taylor, der das Kapitel "The role of adso'rption in colloid science" geschrieben hat, sowie James W. M e B a i n, der Auto.r der beiden Abschnitte"Colloidal electro- lytes, wetting agents and detergents" sowie "Or- ganization of crystals and micells of soap: Solu- bili:zation and detergency". Der vorliegende Band fibermittelt dem Kolloid- forscher einen kurzen Oberbli:ck auf den behan- de'lien Arbeitsgebi~eten. Eine Vollst/indigkeit des Sehrifftums da.rf ni~eht erwartet werden, wodurch der Weft des Buches a ls Querschnittsvermittler jedoch nicht vermilnderf wird. H. Erbring (K61n) Introduction to statistical mechanics. (Einffih- rung in die statistische Meehanik). Von O. S. Rushbrooke-Oxfo'rd. XIlI, 334 Seiien mit 48 Abb. (London 1949, Oxford University Press). Preis: geb. 28s net. W/ihrend die Thermodynamik rein ph~inomeno- logisch die Verknfipfung yon den jedes Oeschehen charakteris:ierenden Or6Ben O, H, S, ,~ auf Orund der Hauptsfitze fo'rmuliert, ohne eine. detaillierte Deutung zu gestaften oder nu'r anzustreben, stellt die statistische Mechanik den Zusammenhang die- ser thermodynamischen Or6gen mit dem moleku- laren Oeschehen her. gs ist also ffir jedenWissen- schaftler, der zur quantitativen Erfassung seiner gorschung kommen wi'll, wichtig, beide Diszipli- hen m ihren Orundlagen exaMzu kemlen. Die Enb wicklung der physikalischen Statistik und ihrer Methoden hat bis in die letzte Zeit erhebliche

Bücherbesprechungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Bücherbesprechungen

~a,,a 122 ] B/icherbesprechungen 113 Heft 2 (1951) ]

Biicherbesprechungen Colloid-Science (Kolloid-Wissenschaft). Von A.

E. A l e x a n d e r - C a m b r i d g e u'nd P. J o h n s o n - London, 2 Bfinde. zs. 837 Seiten mit zahlreictlen Abb. (Load on 1949, Oxford University Press). Preis zs.: geb. 3 s net.

IDas mit einem Varwort vo:n Erick R i ' d e a l versehene Werk will einen ge~dr/ingten Querschnitt fiber die m o d e r n e Belhandlnng kolloider Sysfe- me b ringen. Es will ein Mittelding darstellen zwi- schen einem rein besckreibenden Lehrbuch u'nd den zahlreichen speziellen B.eitr~igen u'nd Monogra- phi en fiber die neuesten Forts.chriKe au~f diesem Oebiet, so glei.c'hermal3en brau:chbar fiir Unter- riehtszwecke wie auch ffir w:issenschaftliche u nd industrielle Forscher und fiir Biologen.

Die 21 Kapitel wa:rden in drei: Hauptteile .ge- teilt. Der erste Tell gibt einen historischen nnd allg.emeinen Obe rblick und bringt Stabilitfits.be- dingungen und Thermodynamik. Der zweite Teil behandelt die wichtigste:n Experimentalmethode.n und i hre theoretische Basis (osmotiseher Druck, Diffusion usw.), lm dritten Tell sind die einzelnen Kapitel den vers,chieden.en Zustfinden, den Solen, den Gelen, den Pasten usw. gewidmet.

Die Wahl des Titels ,,Kolloidwissenschaft" an Stelle des fiblichen ,,Kolloidehemie" lfiBt erken- hen, dab auf die allgemeinen P~rinzi:pien u:nd Eigen- schaften, die mit dem kolloiden Zusta.nd zusam- menh/ingen, Wert gelegt wi~rd. Dementsprechend fin,det man eine Betraehtung, die, anders als in vielen bisherigen Werken, weniger au~ den Che- mismus, kau,m a~nf die Methoden der Herstellung z. B. von Solen oder Makromo:lekfi,len ausgeht, sondern vor allem die Untersn,c:hungsmetno,den und die phys.ikalis~chen und physi,kalisch-chemi- s~chen E.rscheinu~ngskomplexe erfal~t. So werdeu, um als Beispiel das Kapitel Sole im Tell 3 zu w/ihlen, die Herstellungsm6gli.chkeiten auf weni- gen Seiten zusammengefaBt und der gr613ere Tell des Platzes ether gedrfingte:n Darstellung der Eigens~chaften, den Einflfissen yon Salzen, Nicht- elektrolyten u'nd anderen Kollofden, der Kinetib der Koagulation gewidmet. Das Kapitel fiber Po- lymere (ebenfalls im Tell 3) u'mfal3t die prinzi- piellen Typen, ihre Oitterordnung, die Ordnungs- zust/inde, die Kauls.chukelastizit/it, d:ie Vernetzung, die Thermodynamik der Quellu,ng und L6sung. ~Das Membrankapitel behandelt sowohl die Per- meation im Falle aer .Diffns:ion i~m kompakten Me- dium als auch die por6sen Membranen und die dabei aufiretenden Donnan-gffekte, sowie die natfirlichen Membranen.

Es ist klar, dal3 hierbei nut auf das Wesent- liehsfe eingega,ngen werden kann u'nd man nicht mehr erwarten darf, als das Orundsfiizliche u~nd den ginbau in das allgemeine Schema der Kol- loidwissenschafL z.B. der Polymeren, im Rahmen der Oesamtkolloidik, kennen zu lernen.

Tell 1 beginnt mit efnem vorzfigliehen histori- schen Absch:nitt, um schlieBIich nach ku,rzem Be- rieht fiber die gortsch:ritte seit 1910 den modernen Standpunkt von hente zu skizzieren. Es ist typisch, daft dann ein ziemlich umfangreiches thermodyna- misches Kapit.el auf der Basis der Darstellung mit O i b b s sehen Potentialen und e:in weiferes fiber die:Anwendung der De b y e- H l i ck elschen Theo- fie auf Kolloide folgt.

Besond.ers umfangreich ist der zweite Teil', .der einen sehr nlodernen und gutenI~berblick fiber die Experimentie'.rtechnik bri~ngt. Man findet darin z.B. eingehend die rotatoriscI~e Diffusion, .d'i.e Licht- streuun K, die Elektronenmikroskopie, aber auch die mechanischen Sonderheiten (pla.stisches File- Ben, die Oberflfi.chenfilme u:nd Oberfl/iehenspan- nu~ngen) b erflck:sichtigt.

Alles in allem stellt das Werk el:he gedr/ingte Darstellung des Oebietes der Kolloidwisse:nsehaft dar, wie man sie sonst nieht finder, viellei,cnt am e hesten noch /ihnlich der in F r e'u n d I i c h s Kapil- larehemie. Es ergfinzt das Schrifitu~m fiber die Kol- loidik in hervorragender Weise. Der Verlag sorgte fffr tadellose Ausstattung.

F. H. Mfiller (Marburg/L)

Frontiers in colloid chemistry. (Orenzen der Kolloidchemte). Herausgegeben yon R. E. B uTk- Wilmington, Del, und O. O r u mm i t t - Cleveland, Ohio. Front ie rs in chem,istry, Bd. 8, 157 Seiten mit mehreren Abb. (New York 1950, lnterscience Publ. Inc.).

Der v orliegende Band behandelt im einzelnen die Bedeutung der Adsorption in der Kolloid- wissenschaft, die c hromatographische Adsorptions- analyse, den Ionenaustausch insbesondere an syn- thetischen Harzen, die Sedimentation, Netz- und Reinigungsmit[el sowie Kristall- und MizefIbildun- gen bet Seifen. Die Beitrfige steKen im wesent- lichen di:e Ver6ffentlichung von Vortr~igen dar, die i~n den letzien Jahren an der Western Reserve U:niversity geha]ten wurden. Unter den Mitarbei- tern linden wit Namen von anerkanntem inter- nationalen Ruf wi~e u.a. Hugh S. T a y l o r , der das Kapitel "The role of adso'rption in colloid science" geschrieben hat, sowie James W. M e B a i n, der Auto.r der beiden Abschnitte"Colloidal electro- lytes, wetting agents and detergents" sowie "Or- ganization of crystals and micells of soap: Solu- bili:zation and detergency".

Der vorliegende Band fibermittelt dem Kolloid- forscher einen kurzen Oberbli:ck auf den behan- de'lien Arbeitsgebi~eten. Eine Vollst/indigkeit des Sehrifftums da.rf ni~eht erwartet werden, wodurch der Weft des Buches a ls Querschnittsvermittler jedoch nicht vermilnderf wird.

H. Erbring (K61n)

Introduction to statistical mechanics. (Einffih- rung in die statistische Meehanik). Von O. S. R u s h b r o o k e - O x f o ' r d . XIlI, 334 Seiien mit 48 Abb. (London 1949, Oxford University Press). Preis: geb. 28s net.

W/ihrend die Thermodynamik rein ph~inomeno- logisch die Verknfipfung yon den jedes Oeschehen charakteris:ierenden Or6Ben O, H, S, ,~ auf Orund der Hauptsfitze fo'rmuliert, ohne eine. detaillierte Deutung zu gestaften oder nu'r anzustreben, stellt die statistische Mechanik den Zusammenhang die- ser thermodynamischen Or6gen mit dem moleku- laren Oeschehen her. gs ist also ffir jedenWissen- schaftler, der zur quantitativen Erfassung seiner gorschung kommen wi'll, wichtig, beide Diszipli- hen m ihren Orundlagen exaMzu kemlen. Die Enb wicklung der physikalischen Statistik und ihrer Methoden hat bis in die letzte Zeit erhebliche

Page 2: Bücherbesprechungen

l t4 Biieherbesprechungen I Konoid- Zdtsehrif~

Fortsch.rifte gemachf, und das Standardwerk von F o w ' l e r - Q u g g e n h e i m Jsf wohl ebenso wie die Abhandlungen von G i b b s nut fiir die sich mif diesen Oebieten besonders eng Befassenden zum Studium geeignef. Es ist darum werfvoll, in dem vorliegenden Buch eine Einftih'rung zu haben, an Hand derer man sich fiber alles Grundlegende mif fragbarem Aufwand an Zeif informieren kann, und die fafsfichti:ch den Leser se welt ftihrf, dab er die im Schrifttum und in ginzelarbeiten auffre- fenden Anwendungen versteht. Es isf dabei wesent- lich'zu wissen, dab d,ieses B'uch yon .einem vorzfig- lichen Kenner verfai3f wurd:e.

Es behandelf die Orundlagen, die es nur ver- sfreut an einzelnen ausgew~ih:lten Bei spielen illu- sfriert. Es beschr~inkt si:ch auf die klassische Sfa- tisfik, wie sie in erster Lini.e ffirfhermodynamische und physikalisch-chemisehe Anwendungen wichfig isf, wohingegen ja die Quanfenstatistik mehr ffi.r Probleme der Physik di~e ausschlaggebende Rolle spielf. Man daft also nichfs fiber keiff~ihigkeit in Mefallen, spez. W/trine bet fiefen Temperaturen erwarten. Insbeson.dere aber stellt es kla'r die Be- deutung und die Vorfeile des Arbeitens mit der ,,Grand pa~fitiron foncfion", die in der deufschen Liferatu.r noeh wenig benutzf wird, ffir statistische Behandlungen heraus. - - An Mathemafik sind die fiNichen Orundlagen einschlief~lich etwas Kom- binafori:k erforderlich.

Das Bueh ist ffir jeden, tier sich nichf So inten- siv mi• der Maferie besch~iftigen writ, dab die Durcha'rbeifung des F o w l e r - O u g g e n h e i m - schen Buches lohnt, sondern sich mehri,nformieren will, um die moderne Liferatur mit Oewinn lesen zu k6nnen, sehr zu empfehlen.

F. H. Mfiller (Marburg/L)

Thermodynamics. (Thermodynam,ik). Von E. A. G u g g e n h e i m - R e a d i n g . XXIII, 394 Seiten mif 37 Abb. (Amsterdam 1949, North Holland Publish- ing Comp.). Preis geb. 20 hfl.

Die The,rmodynamik stellf die F~ssung der Haupt- s~ifze der W/irmelehre in einem handlichen For- melsyste,m dar. Keine Betra.chttmg oder Theorie kann Ofilfigkeif beanspruchen, die gegen Regeln der Thermodynamik versf613t. Di:ese ist also da- mif das Fu.ndament, dessen Kenntnis fiir Physiker und Chemiker nofwendig ist. Die klassischen For- mulierungen, so wie sie in Deutschland wohlbe- kannt sind, basieren no eh w eitgehe,nd auf der An- w.endung yon Kreisprozessen. Das schon yon O i b b s eingeffih.r~e fhermodyflamische Potential land noch selfen Verwe.ndung. Es sfellen slch je- doch die Ableitungen der meisten. Zusammenhfinge in einer vieI einfacheren und fibersi.ehtlicheren Weis e dar, wenn ma~n sich erst einmal an den Be- griff des chemischen Potentials gew6hnt hat. Ins- besondere aber wird i;n tier al~gels/ichsischenLife- ratur fast ausschlieBlich nur noch mit dieser Dar- s tellungsart gearbeitef, gs ist daher wichtig, ein nicht zu u~mfangreiches und sehr klar geschriebe- nes Buch in dem vorli'ege'nden zu haben, das auf dieser gMchsam mode'rner.en und zweckm~iBigen Art d.er thermodynambtschen Formulierungen auf- gebaut ist.

Der Inhalt des Buches befrifff haupfsgchli,ch Physik und Ch.emie, weafiger die Technik und gar nicht das Experimentelle. Da,s Gebiet ist in klarer Weise aufgeteilf, b:ringt in den ersfen Kapiteln Grundprinzipi.en und Definitionen tier Thermody- namik sowi.e die Beziehungen iiber die statisfische The.rmodynamik zum Molekularen. Es behandelf dann Ein- u'nd Meh:rkomponen~en-Sysfeme, insbe-

sondere L6sungen, Elekfrolyte, galvanische Ele- mente. In den vier letzte~a Abschnitten werden die Wirkungen des Schwerefeldes, des elektris.chen und magn=e~tischen Feldes und die Thermodynamik der Strahlnng betrachter Anordnung und Darstel- lungsarf, sowie die Bezeichnutng der Symbole, die Definition der Or61]e'n und ihrer Zu,sammenhfi:nge sind aul3erordentlich klar und iibersichtlich erfolgt.

Da's Bueh wi.rd fiir jeden, tier sich in die mo- derne The:rmodynamik einarbeiten will und mit ihr arbeifen m6chte, yon augerordenfl[chem Wert sein. F.H. Mfiller (Marburg/L.)

Fundamentals of synthetic polymer technology. (Orundlagen der Technologie synfhetischer Hoeh- polymerer). Von R. H o u w i n k - Wassenaar.,~ XII, 258 S. mit 194 Abb, (New York, Amsterdam, Lon- don, BTfissel 1949, Elsevier Publ. Comp., Inc.). P:reis: geb.. s 4,75. : ;

'Das vorliegende Bach isf alas einleiter~de :far eiae Reihe, aus der einige B/inde hier schon be- sproehen wurden, z . B . A . V . B 1 o m, Organic coat- ings, R. H ou w i n k, Elastomers and plastomers (in 3 Bfinden), P. H. H e r m a n s , Cellulose fibres. Dem Titel enfspreehend kommt es dem Verfass.er dara uf an, die O r undpr inzipien Mar herauszu- stellen und sie yon e inem h6heren theoretischen und allgemei.nen Niveau aus dagczubieten. Ohne in Details zu gehen, sollen die Prfifergebnisse u~nd g'igensehaftmq der Hoehpolymeren mit diesen Orund- grinzipien in giaaklang gebra.chf und erkl~irt werden.

Ein weiterer wesentlicher Zug ist der, hierbei die Arbeiten tier wiehtigsfen Forsehungszenfren, der USA u'nd Europas zur Oeltung kommen zu lassen. Hierzu dfirfte ma,n allerdings sage'n, dauB, obgleich die hochpolymere Forschung z.Z. wohl in USA die sf~i~rkste F6rderu'ng erfiihrt, der Anteil des .europfiischen Kreises nicht roll ausgewerfet wu:rde.

AnschlieBend an die allgemeinen Kapitel fiber Strukfur u'nd gi.geaaschaften, Prfifmethodik und Verarbeifung werden kurz die versdhiedenen Grup- pen nahezu vollsffindig behandelt, einschlieBlich der modernsten Grupl~e der Silikone. Man vermigt Teflon und Terylene z.B.

Die ko.mprimi,erte Darsfellung, die Verw.endung von viel,en insgruktiven Abb. u,nd yon Tabetlen lfigt dieses Buch trotz seiner Kfirze, oder gerade deshalb, zu ether guten ginffihru~ng in da,s ganze Oebiet werden, zumal auch dem Praktiker d!urch die gut au.sgewfihlten technischen Aufna,hmen Ge- nfige gefan wird. - - Der Verlag s0rgte ffir die bet dieser ganzen Serie vorhandene vorzfigliehe Aus- stattung. - - Ma~n vgl. hierzu au,ch die Besprechung des Vorl~iufers dieses Buches: Technology of syn- thetic polymers. (Amsterdam 1947), in Kolloid-Z 112, 182 (1949).

F. H. Mfiller (Marburg/L.)

Theory of dielectrics, (Theorie der Dielektrika). Von H. F r 6 h l i c h - L i v e r p o o l . VIII, 180 Seiten mif 47 Abb. (London 1949, Oxford Uni:versify Press). Preis: geb. 18 :~ net.

Die vorliegende Monog'raphie in der Serie fiber Physik und Chemie der Maferie gibt einen aus- gezeichneten Oberbfick fiber den derzeifigen theo- refischen Stand auf di'esem Oebiet. Ausgehend von der makroskopischen Theorie wird zun/ichst die sfatische Dielektriziffitskonstanfe behandelt, wo- bet die gesamfen neuesten gntwicklungen fiber das inhere Feld im Anschlufl an v611ig neue ver- allgemeinerte Theo,reme in tibersichtlichsterWeise abgeleifef werden. - - Das d,ritte Kapitel geht auf

Page 3: Bücherbesprechungen

B~a 122 ] Bficherbesprechungen 115 Iteft~ 2 (1951) ]

die all geme:inste Darstellung der dynamischen Eigenschaften ei:n. D e b y e - und Resonanzmecha- nismus werden e:inander g e g e n i i b e r g e s t e l l t . - Ka- pitel 4 u!mfaBt die Anwendung an Hand yon aus- gew/ihlten Beispielen, u'nd ein Anhang bringt die Rechnungen, die - - um den Text zu entlasten - - aus diesem herausgenommen wu'rden. - - Die Literatu,rangabe e'rfagt di:e wichtigen Arbeiten, ohne dab Vollst/indigkei* angestrebt wu.rde. - - Das Buch will dem Ingeni:e.ur und Physiker, ebenso wie dem Chemiker, dienen. Die Behand- lung ist yore Standpunkt klassi:scher Methoden gewfihlt und setzt an Mathematik nur gelegentli:ch H6heres vo'raus. Orundkenntnisse der statistischen Mechanik, glektrostati:k und Molektflarphysik wer- den erwartet. Hinsi'chtlich quantenmechanischer Probleme wi'rd auf v a n V l e c k s Buch verwie- sen. - - Das Buch ist ni:cht nur eine gute Einfiih- rung ffi'r diejenigen, die sich in das Oebiet erst einarbeiten wollen, es bringt vielmehr auch dem Fachwissenschaffler zahl'reiche Anregungen und neue Oesichtspunkte. Die knappe und dabei doch vollkomm.en Mare Darstellung tier an sic'h schwie- rigert Probleme ma.cht alas L.esen zum V.ergnfige:n.

F. H. Mflller (Marburg/L.)

Praktikum der organisch:pr~iparativen, pharma- zeutischen Chemie und Leitfade~n der chemischen Arzneimittelanalyse. Von K. W i n t e r f e l.d - Bonn. 3. umgearb, und erw. Aufl. VIII, 376 Seiten mit 64 Abbildungen. (Dresden und Lei:pzig 1950, Ver- lag yon Theodor Steinkopff). P.reis gem DM 14,--

Das im Unterri:cht bestens bew/ihrte und ietzt in 3. Auflage vorli,egende W i n t e.r f e 1 d sche Buch glieder• sich in zwei Teile. Der er.ste dient der Ansbildung der Pha'rmazeuten .i'n pr/iparativer or- ganischer Chemi:e und handelt dem Zweek des Bnches entsprechend in erster Li:nie yon der Dar- stellnng organischer Arzneimittel. Ahnlich wie im O a t t e r m a n n - W i e l a n d finder man neben. gut durchgea, b eiteten Laboratoriums-Vorschriften eine ausffihrli:che theoretische Behandlung der je- wells durchgefiih'rten Umsetzungen, di:e dem der- zeir Stand des Wissens entspricht. Auch mo- dernste A.rzneimittel findet man hier, yon denen nut Avertin, p-Ami:nosa:licyls/iure Methy:l;-th.ioura- cil und Prontalbi!n erw~ihnt sein mgge.n. Der zweite Tell handel• yon der chemischen Arzn.ei- mitteianalyse und gi,bt in iibersichtlicher, z. T. ta- bellarischer Form Trennungsgiinge an, die den auch sonst in der organi'schen Analyse fibtichen entsprechen und auf die speziellen Bedfi'rfnisse des Pharmazeuten zugeschnitten stud. Ffir die meisten der gebr/inehlichen Arzneistoffe .stud Schmelz- punkte und charaMerisf.ische Reaktionen angege- ben, so dab dieser Tel'! des Buches auch fiir alle diej.eni:gen yon prak'dscher Bedeutung ist, die ana- lytische Arbeiten auf pharmazeutischem Oebiet durchfhhren.

H. B6hme (Marburg/Lahn)

Proceedings of the Second Rubber Technology Conference. (Bericht fiber die zweite kautschuk- techno:logische Konferenz.) London, 23. bis 25. Juni 1948. Herausgegeben yon T. R. D a w s o n unter Mitwi,rkung yon C. M. B l o w und O. G e e - London. XXXII, 523 Seiten. (Cambridge 1948, Vet- lag W. Heffer & Sons, Ltd.). Preis geb. 3,3 :~

Im Jahre 1938 land die erste ,,Rubber Tech- nology Conference" in "London start. Der Erfolg jener reichhaltigen und gl/inzend organisierten Konferenz ermutigte die Veranstalter, das Insti-

tution of the Rubber Industry in Zusammenarbeit mit den anderen bekannten englischen ;,Rubber Associations", diese Konferenz alle ffinf Jah're zu wiederholen. Der Krieg machte jedoch die Abhal- tung im Jahre 1943 u'nm6glich, un.d erst im Jahre 1948 konnte die zweile Konferenz abgehalten wer- den.

In gleich gu, ter u'n.d sorgf~[tiger Aufmachung wie nach de'r ersten Konferenz erschienen auch nach der zwei*en deren ,,Proceedirtgs", eine his ins Kleinste gehende BeErichterstattung der gesam- ten Tagung, delren wiehtigster Teil natiirlich die Ver6ffentlichung de* gehaltenen Vortr/ige mit den zugeh6rigen Diskussionen da'rstellt. Da die, The- men dieser Vortr/ige jeweils den wichtigsten und aktuellsteu Pro.blemen auf demOebiet d e r Kau- tschuktechnologie entnommen sind, da sie auBer- dem von den ffih:renden Forschern und Tech- nike,rn der betreffenden Oebi.ete gehalten wurden, rep'r/isentieren die Proceedings in grofien Ziigen ein Bild v o n d e r Verfassung der gegenw/irtig.en Kautschukiechno:logie, dessen Durchzeichnung in den ersten Proceedings infolge ether gr6geren . Zahl von Vortr/igen ausftihrlicher war, eine Zahl, die aber auf Orund der Erfahrungen der ersten Konferenz verringert werden mufJte. '

H. Schmidt (Oberursel/T.)

Rubber red book. Directory of the rubber in- dustry. (Kautschuk-Rotbueh. Ein Ffihrer du:reh die Oummfindustrie) 7. Aufl 923 Seiten. (New York 1949, ,,The Rubber Age"). Pre~,s $ 5,--.

Dieses AdrelJbuch enth/ilt in alpha~betischer An- ordnung alle in USA und Kanada bestehend.en. Oummiwarenhersteller, alle ffir die Herstellungvon und den Handel mit Ciummiwaren u'nd den n6tigen Hilfsstoffen wichtigen Firmen, Zeitschriften und Ausbildungsi'nstitute, sowie ein ,,Who's who" der Oummiindustrie in USA und Kanada. Diese Aus- gabe ist gegenfiber der letzten um 100 Se.i~en ver- gr6Bert worden.

H. Schmidt (Oberursel/T.)

Review of textile progress (Oberblick fiber die Fort.s.chritte auf dem Textilgebiet). Band I, 1949. Oemeinschafflich herausgegeben vom Textile In- stitute, Manchester und ,der So.cie~y of Dyers & Co- lourists, Bradford. 403 S. Preis 1 s

Schon das Ansehen der beiden wissenschaffliehea Oesellschaften bfirgt ffir die Sorgfa4t, mit der die- ser Fortschrittsberi.eht fiber wissenschaffliche und technis.che Neuerscheinungen des Jahres 1949 auf dem Textilgebiet zusammengestellt ist, selbst wenn nicht so bekannte Namen wie d er S p e a k m a n s (der .das Kapitel fiber .die Ch.emie der Wolle und Natu:rseide geschrieben hat) u:nter den Auto,ren w/iren. Es ist beabsichtigt, jedes Jahr ei:nen neuen Band folgen zu la,ssen, wobei weniger aktu, elle Ge- biete der Textiltechnologie im Absta,nd von 2--3 Jahr.en behalndelt werden. Im Oe~ensatz zu dem in der Kolloid-Z. ebenfa.lls besproch.enen amerikani- s.chen Ciege:nstfi.ck (Stab des Textile Research In- stitute und de,r Textile Fou'ndation. Text. Res. J. 20, 317, 1950) begnfigt si~h dieses Bu.ch nicht mit einer Aufzfihlung mit vorangestellter Obersicht, sondern sfellt grfindliche Einzelr.eferate in ei~nea g.r6geren Zusammenhang. Da die Oesamtzahl der Ve.r6ffentlichungen und Palente des Jahres 1949 nicht welt yon Tausend entfernt ist, ist eine solehe Jahresfibersich'e wohl tier bes:te We g, Literatur- lficken zu schlieBen.

Sippel (Freihurg i. Br.)

4= ~

Page 4: Bücherbesprechungen

116 Referate [ Koll0kt- Zei~schrift

Advances in biological and medical physics. (Fortsckritte der biologischen und medizinisehen Physik). Herausgegeben yon Joh. H. L aw'r e n e e u. Joseph O. H a m i l t o n - C a l i f o r n i a . Band 1, XI, 484 Seiten mit mehreren Abb. (New York 1948, Academ. Press. Inc. PubL). P.reis geb: ~ 8,60.

Die Intensii~it der theo'retischen und experim.en- tellen Arbeiten auf den Oebiefe der Kernphysik hat nach den Vorwort der beiden Herausgeber ffinf Orfinde: Krstens ergibt die Kettenspaltung des Urans eine Menge Neufronen, welche eine grol3e Anzahl yon radioaktiven Elementen dar- zusfellen erlaubt. Zweitens e rgibt diese Kernspal- tung ganze Reihen yon radioaktiven Spaltproduk- ten, hinzu kommen Nep{uni~m, P?lutonium und die anderen Transurane. Driftens erfordert die rasche Entwicklung di:eses Oebietes die grfindliche Wei- terbildung und Schulung eines geeigneien Mit- arbeilerstabes und Nachwuchses. Viertens muflten Methoden geschaffen werden, um die Sfrahlung zu messen und die Arbeiter davor zu sehfitzen. Und ftinftens besteht ein weitreichendes und fief- gehendes allgemeines Inieresse an diesen Dingen, welches in einem Buch Mlein nieht befriedigt werden kann. Daher versuchen die Herausgeber, wie si.e sagen, in den ersten Band einige wesent- liche Bti'ckpunkte aufzuzeigen und grundlegende Tatsachen herauszuheben, welche die Radioaktivi- t~it, ihre Messung, Techni:k und Anwendung und den Schutz betreffen.

Das umfangreiche Material ist in zehn einzelne Teile getei:lt. Leider beginnt das W.erk nieht Nit deN Kap. 3, welches Art und Da.rsteftung der kiinstlichen radioakiiven Stoffe auf 31 Seiten be- schreibt. Danach m6chte der Leser etwas erfah- ren fiber die Orundlagen der Radioaktivitfit und ihre Messung, w0rtiber in Teil 4 etwas zu linden ist. - - Tell 1 und 2 br:inge'n schwere t~nd radio- aktive Isotope in der k'linischen und experiNen- tellen Medizi'n, sowie Stickstoff- und Kohlenstoff- isotope, ihre Anwendung in vivo zur Untersu- chun K des tierischen Organismus. - - IN Kap. 5 sind gut gegli,edert die Arten der Strahlenmessung und die M6glichkeiten eines Schutzes der Nit radioaktiven Stoffen A'rbeitenden g e b r a c h t . - - In Teil 6, 7 und 8 fi'ndet man interessante, zum. Tell wenig bekannte ginze'lhe:iten fiber das Ver- halten und den Verbleib von Ei'sen, Phosphor und Jod iN Organismus, festgesteIlt Nit Hilfe ihrer radioaktiven Isotopen. Mit lehrreichen Bil- dern und Schilderungen versehen ist die ein- gehende Besehreibung der Wfrkung der Atom-

bombenstrahlen auf die Bewohner von Hiroshima und Nagasaki im Teil 9. - - Besondere Krgeb- nisse, .insbesondere zuT Wirkungsweise der Rgnt- genstrahlen, versprechen iN letzten Kapitel die Arbeiten yon H e v e s y - Stockholm fiber den P~Z in den Nukleins~iuren.

H. Thiele (Kiel)

Fortschritte der Serologle. Von H. S c h m i d t - Marburg/L. Lieferung~ 1 u~ 2. 128'Seilen mit 8 Ab- bildungen. (Dafms~tad[ 1950, Verl. Dr. Dietrieh Steinkopff). Subskriptionspreis ether Lieferung DM 6,--.

Soweit aus den beiden ersten yon vorgeseh.enen 10--12 Teillieferungen erkennbar, stellt die 2. Auf- lage des Werkes yon H. S c l h m i d t einen wohl- gelungenen Versueh dar, das seit der 17 Jahre zu- rfickliegenden 1. Auflage du'rch ei~ne fast unfiber- sehbare Fiille experimenteller Beobachtungen be- reicherte Wissensgebiet der Serologie unter chemi- schen Oesichtspunkten neu zu ordnen und zu er- l~iutern.

Das ersie Heft beginnt mit ether Definition des Antigen- bzw. Haptenbegri:ffs und der serologi- schen Spezifitiit. Da die Eiweil3k6rper eine zen- trale Stetlung ffir das Zustandekommen antigener Wirkungen einnehmen, werden ihre konstitutiven Merkmale und ikre physikalisch-eheNischen Ei- genschaften unter Heranziehung neuester Litera- fur in e inigen Absehnitten besonders abgehandeK. Sodann wird die Spezifit/it der in der Natur vor- kommenden Eiweil3verbindungen und der determi- nierende Einflufl ih'rer prosthetischen Oruppen in gebundeneN und freiem Zustand auf die Spezi- fitfiI besprochen. Es folgen Kapitel fiber die Beein- flussung der Spezifit~it yon Proieinen dureh phy- sikalisch-chemische Einwirkungen und dutch Ein- ffihrung yon Substituenten (kfinstliehe Antigene). Ihrer grofien serologischen Bedeutung wegen wer- den die Kohlenhydrateiweigverbindungen beson- ders ausfiikrlich er6rtert. Nach kurzer Besprechung der mK niederNolekularen (k6rperfremden) Sub- stanzen ausl6sbaren se.rologischen Reaktionen (Anaphylaxie, Allergie, E.rh6hung der Serumvis- kosit/it) wendet sich der Autor sehr eingehend dem vorwiegend ausl/indischen Sekrifttum fiber mikrob~elle Antigene zu, dessen Diskussion iN 2. Heft noeh nicht abgeschlossen ist. Im Anschlug an die Antigene sollen iN nfichsten Hauptabsehnitt des Buches die neusten Ergebnisse der Aniik6r- perf0.rschung besprochen werden.

H. E. Schultze (Marbu.rg/L.)

Referate

II. C h e m i e und M i n e r a l o g i e a) Physikalische Chemie

p o l s o n, A., 13bet die Diffusion in L~isung so- wie eine neue Definition des koiloiden Zustands. (J. phys. coll. Ch:em~. 54, 649, 1950). (4 S.).

Der Zusammenhang zwisehen Di'ffusionskon- stante und Molgewicht elektriseh neutraler organi- seher Molekeln von kompakter Struktur kann durch eine glatte KuTve dargestellt werd'en. MJt HiKe der sehon yon R.O, H e r z o g (1907) aus der S t o k e s - E i n s t e i n s c h e n (ileichung abgelei- teten Beziehung D = a/M 113 (a Konstante, M

Molgewicht) wird die Kurv~e nur bet Substanzen mit M ~ 1500 wi:edergegeben (mi* a = 2,74- 10-s). Unterhalb dieser Orenze nimmt a Nit a.bneh~men- den M zu, da infolge des allm~ihlichen Kleiner- werdens des Or6flenuntersehieds zwischen ge- 15stem Stoff un.d L6sungsmittel in zunehNendem Marie inhomogene Reibung bzw. (ileitung auftritt, die ei:ne Verkleinerung des S t o k e s s c h e n Werts ffir die Rei'bungskraft 6 ~ l N r b e w i r k t . - Verf. sehl~igt.vor, die Ofilti=gkeitsgrenze der obigen Be- ziehung ( M ) 1 5 0 0 ) a ls untere Degrenz~ng des kolloiddispersen Zustands zu ve'rwenden.

E. Krflcke (Marburg/L.)