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LeseprobeDieses Buch fhrt Sie komplett in die Sprache C# ein. In dieser Lese- probe erfahren Sie die Programmiergrundlagen und erhalten Einblick in Sprachfeatures. Auerdem umfasst diese Leseprobe das vollstndige Inhalts- und Stichwortverzeichnis des Buches.
Andreas Khnel
C# 6 mit Visual Studio 2015 Das umfassende Handbuch1.482 Seiten, gebunden, 7. Auflage 2015 49,90 Euro, ISBN 978-3-8362-3714-7
www.rheinwerk-verlag.de/3819
Allgemeine Einfhrung in .NET Grundlagen der Sprache C# Vererbung, Polymorphie und Interfaces Weitere C#-Sprachfeatures
Inhaltsverzeichnis
Index
Der Autor
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Wissen, wies geht.Wissen, wies geht.
https://www.rheinwerk-verlag.de/c-6-mit-visual-studio-2015_3819/?GPP=lpnmailto:?body=Leseproben-Empfehlung:%20%C2%BBC#%206%20mit%20Visual%20Studio%202015%20%E2%80%93%20Das%20umfassende%20Handbuch%C2%AB%20von%20Rheinwerk,%20http://gxmedia.galileo-press.de/leseproben/3819/leseprobe_rheinwerk_c_sharp_6_mit_visual_studio_2015_handbuch.pdf&subject=Leseprobe:%20%C2%BBC#%206%20mit%20Visual%20Studio%202015%20%E2%80%93%20Das%20umfassende%20Handbuch%C2%AB
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1Kapitel 1
1 Allgemeine Einfhrung in .NET
Einem Leser, der ber fundierte Programmierkenntnisse verfgt, eine Thematik nahezu-
bringen, die seine Aufmerksamkeit erregt und ihm neue Kenntnisse vermittelt, ist ein nicht
ganz einfaches Unterfangen. Dabei gleichzeitig einen Programmieranfnger behutsam in
die abstrakte Denkweise der Programmlogik einzufhren, ohne gleichzeitig Frust und Ent-
tuschung zu verbreiten, drfte nahezu unmglich sein. Ich versuche mit diesem Buch den-
noch, diesen Weg zu beschreiten, auch wenn es manchmal einer Gratwanderung zwischen
zwei verschiedenen Welten gleicht. Dabei baue ich schlicht und ergreifend auf die jahrelan-
gen Erfahrungen auf, die ich als Trainer bei den unterschiedlichsten Seminaren mit teilweise
ausgesprochen heterogenen Gruppen erworben habe.
1.1 Warum .NET?
Vielleicht wissen Sie berhaupt noch nicht, was sich hinter .NET verbirgt? Vielleicht haben
Sie sich fr dieses Buch entschieden, ohne die Tragweite Ihres Entschlusses fr .NET zu ken-
nen. Ich mchte Ihnen das zunchst einmal erlutern.
Blicken wir ein paar Jahre zurck, sagen wir in die 90er Jahre, und stellen wir uns die Frage,
wie damals Anwendungen entwickelt wurden und wie sich die IT-Welt whrend dieser Zeit
entwickelte. Am Anfang des von uns betrachteten Jahrzehnts war der Hauptschauplatz der
Desktop-PC, Netzwerke steckten noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen. Grafische
Benutzeroberflchen hielten langsam Einzug auf den Rechnern; das Internet war einem nur
mehr oder weniger elitren Benutzerkreis bekannt und zugnglich. Desktop-PCs wurden mit
immer besserer Hardware ausgestattet, ein Super-PC von 1990 galt zwei Jahre spter als total
veraltet und musste wegen der gestiegenen Anforderungen der Software an die Hardware
zumindest drastisch aufgerstet, wenn nicht sogar komplett ersetzt werden.
Sie merken vielleicht an diesen wenigen Worten, wie dramatisch sich die IT-Welt seitdem
verndert hat. Die Evolution betraf aber nicht nur Soft- und Hardware. Software muss, ehe
sie den Benutzer bei seiner tglichen Arbeit untersttzen kann, entwickelt werden. Hier
kochten viele Unternehmen ein eigenes Sppchen und warben bei den Entwicklern und Ent-
scheidungstrgern mit Entwicklungsumgebungen, die zum einem auf unterschiedliche Pro-
grammiersprachen aufsetzten und zudem mit eigenen Funktionsbibliotheken aufwarteten:
Borlands Delphi, Microsofts Visual Basic, fr die Puristen C und C++ um nur die bekanntes-
ten Vertreter zu nennen.
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1 Allgemeine Einfhrung in .NET
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Die Vielfalt betraf jedoch nicht nur die Entwicklung der Software. Immer neue, an den jeweils
aktuellen Trend angepasste Plattformen eroberten den Markt und verschwanden nicht selten
auch schnell wieder. Die Unternehmensnetzwerke mussten mit der strmischen Entwick-
lung Schritt halten, wurden komplexer und komplizierter und ffneten sich zunehmend
auch der Welt nach auen.
In dieser Periode begann auch der Siegeszug des Internets. Obgleich es anfangs nur als welt-
weiter Verteiler statischer Dateninformationen positioniert war, wurden immer mehr Tech-
nologien erdacht, die die statischen Webseiten durch dynamische ersetzten, die dem
Anwender nicht immer dieselben Informationen bereitstellten, sondern genau die, fr die er
sich interessierte. Datenbanken wurden hinter die Webserver geschaltet und ftterten die
Webseiten mit dem aktuellsten Informationsstand.
Kluge Kpfe erkannten sehr schnell, dass die Spezifikationen des Internets sich auch dazu
eignen, mehrere verschiedene Unternehmen zu koppeln. Damit wurde die Grundlage dafr
geschaffen, dass Sie heute im Reisebro oder im Internet-Browser eine Reise buchen kn-
nen, die nicht nur den Flug, sondern gleichzeitig eine gltige Hotelzimmerbuchung, viel-
leicht sogar samt Mietwagen, umfasst obwohl hierzu schon drei Informationsquellen mit
mglicherweise unterschiedlicher Software angezapft werden mssen. Ein nicht ganz einfa-
ches Unterfangen, wenn Sie bedenken, dass mglicherweise die Schnittstellen, ber die die
verschiedenen Komponenten sich zwangslufig austauschen mssen, nicht einheitlich defi-
niert sind.
Bei dieser rasanten Entwicklung der Mglichkeiten, Daten auszutauschen oder auch nur
einfach weiterzuleiten, sollten Sie nicht vergessen, dass auch die Hardware eine hnliche
Entwicklung genommen hat. Ein Smartphone besitzen heutzutage schon die meisten schul-
pflichtigen Kinder; Tablets und andere Kleincomputer haben schon lange ihren Siegeszug
angetreten, dessen Ende auch nicht im Entferntesten erkennbar ist.
An der Schnittstelle all dieser Vielfltigkeit steht der Entwickler. Denn was nutzt die beste
Hardware und die ausgeklgeltste Spezifikation, wenn die Bits sich nicht den Weg von einem
zum anderen Endpunkt bahnen? Fr diesen Bitfluss wollen Sie als Entwickler sorgen. Damit
fangen aber wegen der oben erwhnten Vielgestaltigkeit der IT-Welt die Probleme an: ver-
schiedene Plattformen, unterschiedliche Programmiersprachen, unterschiedliche Klassen-
bibliotheken, eine Vielzahl zu beachtender Spezifikationen usw.
Einen ersten Schritt in Richtung Vereinheitlichung beschritt die Firma Sun mit Java. Der
Erfolg, den diese plattformunabhngige Sprache hatte und immer noch hat, war auch ein
Zeichen fr Microsoft, um das Entwicklerterrain zu kmpfen. Nach einer eingehenden Ana-
lyse der Anforderungen, die gegen Ende der 90er Jahre an die damalige Software gestellt
wurden, sowie einer Trendanalyse der Folgejahre wurde das .NET Framework entwickelt.
Dabei konnte Microsoft die Gunst der spten Stunde nutzen und die Nachteile und
Schwachpunkte, die jedes Produkt also auch Java hat, durch neue Ideen ausmerzen.
Nein, .NET ist natrlich auch kein Heilsbringer und wird sicherlich nicht die Menschheit
berdauern. Aber nach heutigen Mastben ist .NET das wahrscheinlich effizienteste Frame-
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1.1 Warum .NET?
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1work, in dessen Mittelpunkt die .NET-Klassenbibliothek steht. Diese bietet Ihnen alles, was
Sie zum Entwickeln brauchen egal, ob es sich um eine einfache Anwendung handelt, die
nur ein paar Daten anzeigt, oder um eine Unternehmensanwendung groen Stils. Sie kn-
nen Desktop-Anwendungen genauso erstellen wie eine hochkomplexe Internetanwendung.
Sie knnen Microsoft-Office-Produkte damit programmieren, fremde Datenquellen anzap-
fen, Programme fr Ihr Tablet oder Phone schreiben und vieles mehr. Dazu mssen Sie sich
nicht immer wieder in neue Programmiersprachen und neue Entwicklungsumgebungen
einarbeiten, denn alles ist wie aus einem Guss.
Ich mchte jetzt nicht den Eindruck vermitteln, dass alles ganz einfach ist und Sie dem-
nchst ganz tolle Anwendungen mit den tollsten Features prsentieren knnen. Dafr ist die
.NET-Klassenbibliothek zu umfangreich. Aber Sie knnen sich darauf verlassen, dass Sie sich
nun auf das Wesentliche Ihrer Arbeit konzentrieren knnen: Sie arbeiten unabhngig vom
Typ der zu entwickelnden Anwendung immer in derselben Umgebung, zum Beispiel mit
Visual Studio 2015. Sie brauchen sich nicht immer wieder aufs Neue in andere Programmier-
sprachen einzuarbeiten, sondern knnen auf gewonnene Kenntnisse aufsetzen. Und Ihnen
werden alle Mittel an die Hand gegeben, auf wirklich einfachste Weise mit fremden Anwen-
dungen zu kommunizieren, wenn sich diese an bestimmten, allgemein anerkannten Spezi-
fikationen orientieren. XML ist hierbei das Zauberwort, das das alles ermglicht.
Eine Funktionsbibliothek (eigentlich msste ich an dieser Stelle richtigerweise von einer
Klassenbibliothek sprechen) ist nur so gut, wie sie auch zuknftige Anforderungen befriedi-
gen kann. Dass .NET hier architektonisch den richtigen Weg beschritten hat, beweist einmal
mehr die derzeit aktuelle Version 4.6.
Genau an dieser Stelle darf ich Ihnen natrlich auch den groen Haken nicht verschweigen,
den die ansonsten so hervorragende Umgebung hat: Sie werden mit Sicherheit niemals alle
Tiefen von .NET ergrnden. Als jemand, der von der ersten Beta-Version mit dabei war, muss
ich sagen, dass ich mich immer wieder aufs Neue davon berraschen lassen muss, welche
Fhigkeiten in der .NET-Klassenbibliothek schlummern. Verabschieden Sie sich von der Idee,
jemals all