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U m keinen anderen Künstler der letzten gut 130 Jahre ranken sich wohl mehr Mythen als um Vincent van Gogh. Der von ihm vermeintlich verkör- perte Typus des verkannten Künstlergenies dient bis heute als Vorlage für zahlreiche Filme, Bücher und Ausstellungen“, so Phi- lipp Demandt, der Direktor des Frankfurter Städel Museums. Was Demandt mit dieser Äußerung anspricht, ist der berechtigte Zweifel, mit dem zeitgenössische Kunsthis- toriker der popkulturellen Mythenbildung, ja den pseudowissenschaftlichen Klischees und Zerrbildern begegnen, die in Bezug auf Vincent van Gogh international in Umlauf sind. Zur Tragik seiner Biografie gehört nach landläufiger Auffassung der Umstand, dass es dem vom Wahn befallenen van Gogh zu Lebzeiten so gut wie gar nicht vergönnt ge- wesen sein soll, seine Bilder öffentlich zu zeigen. Kurz nach seinem Tod im Jahr 1890 habe sich das dann schlagartig geändert, so die meisten Biografen. Doch stimmt das überhaupt? Die umfang- reiche Ausstellung „Making van Gogh. Ge- schichte einer deutschen Liebe“ im Frank- furter Städel Museum erzählt von der Entstehung und Wirkung des „Mythos van Gogh“ in Deutschland. Alexander Eiling, Sammlungsleiter für die Kunst der Moder- ne am Städel, hat die Schau zusammen mit seinem Vorgänger, Felix Krämer, der mittler- weile Generaldirektor im Museum Kunstpa- last in Düsseldorf ist, kuratiert. Den Mythos vom verrückten und zu Lebzeiten vollkom- men verkannten Genie bezweifelt Elling: „Als Vincent van Gogh im Juli des Jahres 1890 seinem Leben ein Ende setzte, war er keineswegs der unbekannte und gescheiter- te Künstler, den die Nachwelt aus ihm ge- macht hat“, so Eiling. Die Frankfurter Schau präsentiert nun auf mehr als 2.000 Quadratmetern Ausstel- lungsfläche in den unterirdischen Garten- hallen des Städel über 120 Gemälde und Arbeiten auf Papier. Rund 50 davon geben einen profunden Einblick in alle Schaf- fensphasen Vincent van Goghs. Weitere 70 Werke verdeutlichen den enormen post- humen Einfluss, den der Maler auf heute weltberühmte, damals in Deutschland tä- tige Künstlerinnen und Künstler wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Paula Modersohn-Becker oder Gabriele Münter hatte. Neben diesen sehr bekannten Vertretern des Expressio- nismus sind aber auch unbekanntere Posi- tionen zu sehen, deren Wiederentdeckung lohnt. Darunter etwa der westfälische Ex- pressionist Peter August Böckstiegel oder Heinrich Nauen, ein Vertreter des Rheini- schen Expressionismus. Geboren wurde Vincent Willem van Gogh am 30. März 1853 in Groot-Zundert, einem kleinen Ort in der Nähe der belgischen Gren- ze als Sohn eines Pfarrers. Sein Bruder Theo, der zur wichtigsten Bezugsperson des Künst- lers werden sollte, kam vier Jahre später zur Welt. Beide Brüder absolvierten zunächst eine Ausbildung zum Kunsthändler in der Galerie ihres Onkels. Erst 1880, da ist er Monatszeitung für Kunst & Kultur • oKtoBer 2019 Fortsetzung auf Seite 2 üBer 200.000 exeMplare issn 2190-5851 Kostenlos Mythos, Zerrbild und AusstrAhlung Vincent van gogh und seine rezeption in Deutschland im frankfurter städel Museum Von nicole Büsing & Heiko Klaas Zeitkunst C.A.R. CONTEMPORARY ART RUHR ART FAIR 25 -27 OCT 2019 WELTERBE ZOLLVEREIN INNOVATIVE C.A.R. CONTEMPORARY ART RUHR ART FAIR 25 -27 OCT 2019 WELTERBE ZOLLVEREIN INNOVATIVE Vincent van gogh, „Weiden bei sonnenuntergang“, 1888, Öl auf leinwand auf Karton, 31,6 cm x 34,3 cm the Art institute of Chicago, Joseph Winterbotham Collection, 1954.326 glanzvoll: „gold & ruhm“ im Kunstmuseum Basel seite 5 Jubiläum: 150 Jahre Hamburger Kunsthalle seite 14 History in Fashion History in 1500 Jahre Stickerei in Mode GRASSIMAK.DE 21. NOV 2019 — 29. MRZ 2020 discovery art fair. 01 – 03 nov 2019 Forum Messe Frankfurt discoveryartfair.com C.A.R. CONTEMPORARY ART RUHR ART FAIR 25 -27 OCT 2019 WELTERBE ZOLLVEREIN INNOVATIVE Spezial-Auktionen CORTRIE www.cortrie.de Vincent van gogh, „selbstporträt“, 1887, Öl auf Malpappe, montiert auf parkettierter holztafel, 41 x 32,5, cm, © Kröller-Müller Museum, otterlo, niederlande Vorschau: Deutscher Museumskongress in Köln seite 13 spezial: schmuck und Design im fokus seite 11

C.A.R. ZeitkunstMit Paul Gauguin, der als Einziger die Reise gen Süden an-getreten hat, verkracht er sich. In der Folge kommt es zu je-ner autoaggressiven Verletzung, die bis heute

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Page 1: C.A.R. ZeitkunstMit Paul Gauguin, der als Einziger die Reise gen Süden an-getreten hat, verkracht er sich. In der Folge kommt es zu je-ner autoaggressiven Verletzung, die bis heute

Um keinen anderen Künstler der letzten gut 130 Jahre ranken sich wohl mehr Mythen als um Vincent

van Gogh. Der von ihm vermeintlich verkör-perte Typus des verkannten Künstlergenies dient bis heute als Vorlage für zahlreiche Filme, Bücher und Ausstellungen“, so Phi-lipp Demandt, der Direktor des Frankfurter Städel Museums. Was Demandt mit dieser Äußerung anspricht, ist der berechtigte Zweifel, mit dem zeitgenössische Kunsthis-toriker der popkulturellen Mythenbildung, ja den pseudowissenschaftlichen Klischees und Zerrbildern begegnen, die in Bezug auf Vincent van Gogh international in Umlauf sind. Zur Tragik seiner Biografie gehört nach landläufiger Auffassung der Umstand, dass es dem vom Wahn befallenen van Gogh zu Lebzeiten so gut wie gar nicht vergönnt ge-wesen sein soll, seine Bilder öffentlich zu zeigen. Kurz nach seinem Tod im Jahr 1890 habe sich das dann schlagartig geändert, so die meisten Biografen.Doch stimmt das überhaupt? Die umfang-

reiche Ausstellung „Making van Gogh. Ge-schichte einer deutschen Liebe“ im Frank-furter Städel Museum erzählt von der Entstehung und Wirkung des „Mythos van Gogh“ in Deutschland. Alexander Eiling, Sammlungsleiter für die Kunst der Moder-ne am Städel, hat die Schau zusammen mit seinem Vorgänger, Felix Krämer, der mittler-weile Generaldirektor im Museum Kunstpa-last in Düsseldorf ist, kuratiert. Den Mythos vom verrückten und zu Lebzeiten vollkom-men verkannten Genie bezweifelt Elling: „Als Vincent van Gogh im Juli des Jahres 1890 seinem Leben ein Ende setzte, war er keineswegs der unbekannte und gescheiter-te Künstler, den die Nachwelt aus ihm ge-macht hat“, so Eiling.Die Frankfurter Schau präsentiert nun auf mehr als 2.000 Quadratmetern Ausstel-lungsfläche in den unterirdischen Garten-hallen des Städel über 120 Gemälde und Arbeiten auf Papier. Rund 50 davon geben einen profunden Einblick in alle Schaf-fensphasen Vincent van Goghs. Weitere

70 Werke verdeutlichen den enormen post-humen Einfluss, den der Maler auf heute weltberühmte, damals in Deutschland tä-tige Künstlerinnen und Künstler wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Alexej von Jawlensky, Paula Modersohn-Becker oder Gabriele Münter hatte. Neben diesen sehr bekannten Vertretern des Expressio-nismus sind aber auch unbekanntere Posi-tionen zu sehen, deren Wiederentdeckung lohnt. Darunter etwa der westfälische Ex-pressionist Peter August Böckstiegel oder Heinrich Nauen, ein Vertreter des Rheini-schen Expressionismus.Geboren wurde Vincent Willem van Gogh am 30. März 1853 in Groot-Zundert, einem kleinen Ort in der Nähe der belgischen Gren-ze als Sohn eines Pfarrers. Sein Bruder Theo, der zur wichtigsten Bezugsperson des Künst-lers werden sollte, kam vier Jahre später zur Welt. Beide Brüder absolvierten zunächst eine Ausbildung zum Kunsthändler in der Galerie ihres Onkels. Erst 1880, da ist er

Monatszeitung für Kunst & Kultur • oKtoBer 2019

Fortsetzung auf Seite 2

üBer 200.000 exeMplare

issn 2190-5851Kostenlos

Mythos, Zerrbild und AusstrAhlung

Vincent van gogh und seine rezeption in Deutschland im frankfurter städel MuseumVon nicole Büsing & Heiko Klaas

ZeitkunstC.A.R.CONTEMPORARY ART RUHR

ART FAIR25 -27 OCT 2019

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Vincent van gogh, „Weiden bei sonnenuntergang“, 1888, Öl auf leinwand auf Karton, 31,6 cm x 34,3 cm

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21. NOV 2019 — 29. MRZ 2020

discovery art fair. 01 – 03 nov 2019

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C.A.R.CONTEMPORARY ART RUHR

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Vincent van gogh, „selbstporträt“, 1887, Öl auf Malpappe, montiert auf parkettierter holztafel, 41 x 32,5, cm,

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10:20192 Zeitkunst i titel

reiZender herbst

bereits 27 Jahre alt und hat unter ande-

rem als Hilfslehrer und Laienprediger seinen Lebens-unterhalt bestritten, fasst Vincent van Gogh den Ent-schluss, selbst Künstler zu werden. Abgesehen von zwei kurzen Intermezzi an den Kunstakademien von Brüssel und Antwerpen, bringt er sich das Malen autodidak-tisch bei, indem er zunächst Werke seiner damaligen Vorbilder Rembrandt, Hans Holbein des Jüngeren und Eugène Delacroix kopiert.1886 erfolgt dann der Umzug zu seinem Bruder nach Paris. Kurz nach seiner Ankunft verkehrt van Gogh bereits mit anderen aufstrebenden jungen Malern. Darunter Paul Gauguin, Henri de Toulouse-Lautrec, George Seurat und Paul Signac. Was diese heute welt-berühmten Künstler damals alle miteinander verbin-det, ist die mangelnde Anerkennung. Ausstellungen finden nur in Cafés, Restaurants oder Schaufenstern statt. Verkäufe bleiben die Ausnahme.Doch van Gogh gibt nicht auf. Er bereist die Bretag-ne und legt dort die ersten Grundlagen für seine kon-turbetonte und farbintensive Malerei. Er lässt sich von der faszinierenden Ästhetik der damals überaus populären, japanischen Farbholzschnitte verzaubern, und er entdeckt das warme Licht und die wogenden Sonnenblumen- und Weizenfelder des französischen Südens für sich. Im Herbst 1888 mietet er sich schließ-lich in das sogenannte Gelbe Haus im provenzalischen Arles ein. Die Vision, weitere Pariser Avantgardisten dorthin zu locken und eine Künstlerkolonie zu gründen, zerplatzt. Mit Paul Gauguin, der als Einziger die Reise gen Süden an-getreten hat, verkracht er sich. In der Folge kommt es zu je-ner autoaggressiven Verletzung, die bis heute entscheidend zum „Mythos van Gogh“ beiträgt: Mit einem Rasiermesser schneidet sich van Gogh einen Teil seines linken Ohres ab. Es folgen weitere krankhafte Episoden.Im Frühjahr 1889 begibt er sich für ein Jahr freiwillig in eine private psychiatrische Heilanstalt in Saint-Rémy. Nach einem letzten Besuch bei seinem Bruder Theo in Paris zieht van Gogh schließlich im Mai 1890 nach Auvers-sur-Oise, wo er sich von dem Nervenarzt Paul-Ferdinand Gachet behan-deln lässt. In nur zwei Monaten entstehen rund 70 Bilder, darunter gleich zwei Versionen des weltberühmten Gemäl-des „Bildnis des Dr. Gachet“.In nur einem Jahrzehnt hatte der junge Niederländer ein opulentes Gesamtwerk geschaffen: Über 800 Gemälde, 1.100 Zeichnungen und eine kleine Anzahl Druckgrafiken, so lautete am Ende seines kurzen Lebens die Bilanz seines künstlerischen Schaffens. Ermöglicht wurde ihm das unge-heure Privileg, sich ganz seiner künstlerischen Arbeit wid-men zu können, durch seinen Bruder Theo, der ihn zeitle-bens finanziell unterstützt hat.Nach Vincent van Goghs Tod war starkes Interesse an sei-nem Werk zunächst eindeutig in Frankreich und den Nie-derlanden vorhanden, wovon zahlreiche Ausstellungen

zeugen. Nur wenige Monate nach Vincent starb auch sein Bruder Theo. So kam der Schwägerin des Künstlers, Jo-hanna von Gogh-Bonger, die Aufgabe zu, den Nachlass van Goghs bekannt zu machen und seine Werke geschickt zu platzieren. „...bald aber waren es besonders Galeristen, Künstler, Sammler und Museumsdirektoren in Deutsch-land, viele von ihnen jüdischer Herkunft, die sich für van Goghs Malerei begeisterten und diese schließlich auch gegen nationalistische Tendenzen und politische Instru-mentalisierung verteidigten“, beschreibt Städel-Direktor Philipp Demandt die Van-Gogh-Begeisterung hierzulande.In Deutschland wurde van Gogh erstmals 1901 im legendär-en Berliner Kunstsalon von Paul Cassirer ausgestellt. Unter anderem zu sehen waren damals bereits die heute weltbe-rühmten Bilder „Sonnenblumen“ (1888), „Erste Schritte, nach Millet“ (1890) und „Regen–Auvers“ (1890). Offenbar traf seine entschieden moderne Kunst den Nerv der Zeit. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs nämlich wurden seine Werke in fast 120 Ausstellungen in ganz Deutschland ge-zeigt. Sein Bekanntheitsgrad zu Beginn des 20. Jahrhunderts muss bereits enorm gewesen sein. Ihren damals größten Er-folg feierte seine Kunst in der Sonderbund-Ausstellung in Köln im Jahr 1912. Von insgesamt 25 Sälen waren die ersten fünf exklusiv van Gogh gewidmet.Im Fokus der Frankfurter Ausstellung „Making Van Gogh. Geschichte einer deutschen Liebe“ steht denn auch die Re-zeptionsgeschichte des niederländischen Ausnahmemalers

in Deutschland, die im Laufe der Jahrzehnte immer wie-der von einem Wechselspiel aus leidenschaftlicher Be-wunderung und erzürnter Ablehnung geprägt war. Der deutsche Expressionimus, so eine der Hauptthesen der Schau, ist ohne van Gogh gar nicht denkbar. Insbesonde-re wurde der Niederländer von den Malern der Künstler-vereinigung „Die Brücke“ und den Künstlern des „Blau-en Reiters“ verehrt. Als einem der wenigen Maler gelang es Alexej von Jawlensky sogar, ein Gemälde van Goghs zu erwerben. In einem Brief an Johanna van Gogh-Bon-ger schrieb der russisch-deutsche Expressionist: „Als Mensch und Künstler ist er mir theuer und lieb. Etwas von seiner Hand zu besitzen war seit Jahren mein heißer Wunsch… Nie war ein Werk Ihres seligen Schwagers in pietätvollere Hände geraten.“„Um ein derart komplexes Geflecht aus verschiedens-ten Biografien, der Rezeption van Goghs und dessen Wirkung auf die nachfolgende deutsche Künstlerge-neration besuchergerecht zu präsentieren, wurde die Ausstellung in drei große Kapitel unterteilt, die sich nacheinander der Entstehung, des Mythos um die Person Vincent van Goghs, der Ausstrahlung auf die deutsche Künstlerschaft sowie schließlich der Analyse seines besonderen Malstils widmen.“ so Philipp Demandt.Van Gogh selbst hat sein bildnerisches Schaffen einmal als „Malerei im Rohzustand“ bezeichnet, die die An-strengungen ihres Entstehungsprozesses durch „dicke

Farbkleckse, unbedeckte Leinwandstellen, hier und da eine völlig unfertige Ecke, Übermalungen, Rohheiten“ sichtbar machen sollte. Um diese Effekte zu erreichen, griff er zu Me-thoden, die für die damalige Zeit sehr unorthodox waren. So bemalte er etwa auf dem Boden liegende Leinwände. Außer-dem malte er gelegentlich ganz einfach im Dunkeln, um auf diese Art und Weise die rationale Kontrolle über die Bildent-stehung zumindest partiell auszuschalten. Aber was macht seine Werke so besonders? Uwe M. Schneede, der ehemalige Direktor der Hamburger Kunsthalle, der van Gogh ganz klar von seinen Vorläufern, den Impressionisten abgrenzt, wird im Katalog so zitiert: Bei ihm, so Schneede, musste „die Kunst immer auch tieferrei-chende Wahrheiten vermitteln“, „…die Wirklichkeit soll als et-was Seltsames, Erstaunliches, Fremdes vorgeführt werden.“Van Gogh stirbt am 29. Juli 1890 an den Folgen einer Schuss-verletzung, die er sich 29 Stunden zuvor höchstwahrschein-lich selbst zugefügt hat. Doch auch das wird heute von Ge-richtsmedizinern bezweifelt.

Making van Gogh. Geschichte einer deutschen Liebe

23.10. bis 16.2.20Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie

Dürerstraße 260596 Frankfurt am Mainwww.staedelmuseum.de

liebe leserinnen, liebe leser,

der Herbst ist da. für einige ist dieser Jahres- zeitenwechsel häufig mit ein wenig Weh-mut verbunden, bedeutet es doch das ende des sommers. in dieser ausgabe der zeit-Kunst liefern wir ihnen allerdings unzählige gründe die dritte Jahreszeit lieben zu lernen, wenn sie es nicht sowieso schon tun. Denn der Herbst steht für Blätter die wieder in ih-ren schönsten farben erstrahlen, für tage die kürzer werden, aber auch für die zeit der ernte und eines besonderen fast goldenen

tageslichts. über all diese natürlichen Vorzü-ge hinaus bietet der Herbst auch alljährlich höchsten Kunstgenuss. Denn gerade zum Jah-resende hin warten viele Museen und auch galerien oder Kunstvereine noch einmal mit imposanten Blockbusterausstellungen auf. Die Winterschauen zeigen häufig interessan-te gegenüberstellungen, innovative Konzep-te und große namen. im frankfurter städel steht beispielsweise der Mythos um Vincent van gogh im zentrum der spätjahresausstel-lung: Wir haben dieser spannenden schau unsere titelgeschichte gewidmet. ebenfalls

ein wichtiger termin in ihrem Kunstkalender sollte der Besuch der Hamburger Kunsthalle sein. Das renommierte Haus feiert nämlich in diesem Jahr sein 150. Jubiläum. eingeleitet wurde dieses Jubelfest bereits im september mit einer großen und gutbesuchten feier. Wir haben für sie die faszinierende geschich-te und genese der Hamburger Kunsthalle rekonstruiert und zudem den neuen Direk-tor alexander Klar zum interview getroffen. auch unsere beiden spezialthemen Kunst im Westen sowie ein überblick aktueller textil-, lack-, porzellan- und Keramikausstellungen

halten viele aufregende tipps und glanz-lichter bereit, die es sich lohnt zu erkunden. Häuser wie beispielsweise das grassi Muse-um in leipzig oder das von der firma Basf in Münster initiierte Museum für lackkunst leis-ten das ganze Jahr wichtige arbeit zur förde-rung und präsentation von Kunstrichtungen, die in anderen institutionen zum teil etwas zu kurz kommen.

IhrManfred MöllerVerleger

Vincent van gogh, „Augustine roulin (la berceuse)“, 1889, Öl auf leinwand, 91 x 71,5 cm

Fortsetzung von Seite 1

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10:20194 Zeitkunst I Ausstellungen

Objekte erinnern an das Leben eines Menschen. Eine Person hinterlässt Spuren durch die

Kleider, die Möbel, die sie benutzt, die Ti-sche und Stühle, die sie erwarten. Wenn jemand dann auf brutale Art und Weise gewaltsam verschwindet, dann schreien diese Gegenstände förmlich die Abwe-senheit heraus“, sagt Doris Salcedo (*1958 Bogotá). Sie gibt dem menschlichen Elend hinter den verlassenen Alltagsobjekten seit dreißig Jahren eine Stimme: In ihren spröden, aber damit umso berührende-ren Skulpturen und raumgreifenden In-stallationen thematisiert die seit langem weltweit wahrgenommene und gefeierte Künstlerin ohne Scheu Gewalt jeder Art. Vor allem solche gegen Frauen, mit der

sie der blutige Bürgerkrieg in ihrer Hei-mat seit vielen Jahrzehnten konfrontiert. Auch aus anderen Regionen der Welt nimmt sie Leid, Verzweiflung und Trau-mata der Opfer von Entführung, Folter, Mord und Vergewaltigung zum Anlass, um mit ihrer Kunst gegen das Vergessen von derartigen Verbrechen anzugehen. Für ihr herausragendes Œuvre wurde die Kolumbianerin am 7. September in Lübeck mit dem erstmals vergebenen „Possehl-Preis für internationale Kunst“ geehrt. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis kommt von der Possehl-Stiftung, benannt nach dem 1919 verstorbenen Lübecker Unternehmer, Senator und Mä-zen Emil Possehl, der für die Entwicklung des Gemeinwesens in der Hansestadt die

Stiftung testamenta-risch zum Universaler-ben seiner ertragreichen Firma machte. In dem 2003 aus Possehl-Geld finanzierten Neubau der Kunsthalle St. Annen für Nachkriegsmoder-ne und zeitgenössische Kunst findet jetzt als Bestandteil des Possehl-Kunstpreises die erste Salcedo-Ausstellung in Deutschland statt. In ihrer Laudatio be-tonten die Juroren, dass Doris Salcedo in ihrer Kunst poetische Bilder für heikle Probleme wie Rassismus, Ausgrenzung und systematische Un-gleichbehandlung fin-de. Mit großer Sensibili-tät thematisiere sie die tragischen Folgen von Gewalt als Konsequenz politischer und ökono-mischer Herrschaftsan-sprüche aus der Sicht der Opfer und ihrer Angehö-rigen. Das verleihe ihren Arbeiten „höchste Rele-vanz für unsere Gegen-wart“. Tatsächlich verschaffen Salcedos bei aller Mo-numentalität oft sehr fragil und verletzlich wirkende Objekte je-nen Menschen spürbare Präsenz, die Brutalität und Ungerechtigkeit erfahren mussten und oftmals sogar darin um-gekommen sind. Das sti-listische Repertoire der Künstlerin scheint dabei unerschöpflich. So sta-

pelte sie 2003 zur 8. Istanbuler Biennale 1.500 Stühle in die enge Mauerlücke ei-nes Stadtviertels, das einst von der grie-chischen und jüdischen Minderheit be-wohnt wurde. Den Umgang Europas mit Migranten nahm sie 2007 in der Londo-ner Tate Modern mit „Shibboleth“ in den Blick, wo ein tiefer Riss im Betonboden die Abschottung der „ersten Welt“ visua-lisierte. In ihrer Heimatstadt Bogotá ließ sie von FARC-Rebellen abgegebene Waf-fen einschmelzen und zu Bodenplatten für eine Gedenkstätte über gewalttätige Konflikte verarbeiten.Salcedos neueste Werkreihe “Tabula rasa I-IV“ im Erdgeschoss der Kunsthalle St. Annen gibt der Lübecker Ausstellung den Namen. Was sich mit „leer wie ein

unbeschriebenes Blatt“ übersetzen lässt, meint eigentlich das Gegenteil. Denn die Schau beschäftigt sich vor allem mit sexueller Gewalt und der Vielzahl von Vergewaltigungen, die Frauen im kolum-bianischen Bürgerkrieg erlitten haben, und solche Schandtaten lassen sich nicht tilgen: „Eine Vergewaltigung ist wie ein Mord. Der Mensch wird zerstört, aber der Körper lebt weiter,“ sagt Doris Salcedo. Trotz allem wolle sie mit ihrem Werk zei-gen, „dass die Zerstörung und die tragi-sche Erinnerung daran zwar allgegenwär-tig sind, aber auch der Versuch, sich zu arrangieren, zu heilen, zu überleben.“ Für die titelgebende Installation ver-wandelte Doris Salcedo fünf rechteckige Tische in eine Projektionsfläche von Ver-hören, Folter und Vergewaltigungen und zertrümmerte sie in kleinste Stücke, um sie danach neu zusammenzuleimen. Die Spuren der Zerstörung allerdings blieben sichtbar. Sie führen unmissverständlich vor Augen, dass Gewalttaten niemals un-geschehen zu machen sind. Auch für „Ple-garia Muda“ (2008-2010) nahm die Künst-lerin Holztische als Werkstoff. Statt sie zu demolieren, lagerte sie mehrere sargähn-lich wie zu einem Begräbnis übereinan-der, ließ aber zugleich feine Grashalme und damit eine Form von Hoffnung aus ihren Ritzen wachsen. Noch zarter und poetischer verfuhr sie bei „A Flor de Piel“ (2011-12), einem 5 x 4,5 m großen Tep-pich aus Tausenden konservierten Rosen-blättern, filigran miteinander vernäht. Er erinnert an das grausame Schicksal einer gekidnappten und zu Tode gefolterten kolumbianischen Krankenschwester. Buchstäblich unter die Haut gehen auch Salcedos Stoffgebilde aus zarter Roh-seide, durchstochen von 12.000 silbrig schimmernden Nadeln: Die Werkgruppe „Disremembered“ (2014-2015) erzählt vom missachteten Schmerz von Müttern, deren jugendliche Söhne als Gangmit-glieder gewaltsam zu Tode kamen. Die Künstlerin hat mit vielen dieser Frauen gesprochen, ebenso mit unzähligen ko-lumbianischen Vergewaltigungsopfern. Wo sie kann, bindet sie die Leidtragenden von Gewalt in ihre Arbeiten ein. Denn sie versteht sich nicht als Einzelkämpferin. sondern als Teil eines Ensembles, das gemeinsam künstlerische Projekte reali-siert, die sie selbst nur leitet. Ihre Kunst – „das bin nicht ich,“ sagt sie „das ist kol-lektive Arbeit.“

Objekt-kunst gegen das Vergessen VOn gewalt

Doris Salcedo in der Lübecker Kunsthalle St. Annen/ Von Ulla Fölsing

doris salcedo, „a Flor de Piel “, 2011-2012, rosenblätter und Faden

doris salcedo, „tabula rasa I“, 2018, Holz

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Doris Salcedo – Tabula Rasabis 3.11.

Die Lücbecker MuseenKunsthalle St. AnnenSt. Annen-Straße 15

23552 LübeckDi-So 10-17 h

https://kunsthalle-st-annen.de

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10:2019 ausstellungen i Zeitkunst 5

In ihrer aktuellen Ausstellung „Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit“ anläasslich des 1000-Jahr-Jubiläums

der Weihe des Basler Münsters, die im Herbst 1019 in Gegenwart von Kaiser Heinrich II. stattfand, nimmt das Histo-rische Museum Basel die Besucher mit in die Zeit Heinrichs II. und in das Europa vor 1000 Jahren. Den Höhepunkt der Präsentation, ne-ben zahlreichen Glanzlichtern der Gold-schmiedekunst und Buchmalerei bildet der Akt der Münsterweihe am 11. Oktober 1019. Zu sehen ist die spektakuläre Schau in zehn Räumen im Neubau des Kunstmu-seum Basel.Die Präsentation breitet ein kulturhisto-risches Panorama aus, das die Herrschaft und Kultur des letzten ottonischen Kaisers multiperspektivisch erschliesst. Gegliedert ist die Ausstellung in neun Themenfelder, ausgehend von der allgemeinen Lebenssi-tuation der Menschen in Europa sowie in der Region Basel vor 1000 Jahren.

Am 11. Oktober 1019 wurde in Gegenwart Heinrichs II. (reg. 1002–1024, Kaiser seit 1014) das Baseler Münster geweiht. Dieser Akt schloss einen Prozess ab, der für die Region am Oberrhein prägend werden sollte: der Übergang Basels vom Burgun-dischen Reich zur Herrschaft des ostfrän-kisch-deutschen Königs um 1006. Hein-rich II. und seine Nachfolger statteten den Basler Bischof mit zahlreichen Rechten und Gütern aus und machten ihn somit zum mächtigsten Fürsten in der Region. In der Folge stieg auch die Stadt am Rhein-knie rasch von einer ländlich geprägten Siedlung zur städtischen Metropole auf. Dies zeigt sich bereits in der zweiten Hälf-te des 11. Jahrhunderts, etwa im Bau einer Stadtmauer und in wesentlich reicheren archäologischen Funden. Letztlich liegen in diesen Ereignissen Struktur und Ent-wicklung der trinationalen Region am Oberrhein begründet. Die wertvollen Geschenke des Kaisers – die sogenannten Heinrichsgaben – bildeten

den Grundstein für den Münsterschatz, der über Jahrhunderte zu einem der be-deutendsten Kirchenschätze der Schweiz heranwuchs. Der Titel der Ausstellung fasst es als Grundthema zusammen: Gold wurde um 1000 zum Träger zahlreicher re-ligiöser und politischer Botschaften, und Kaiser Heinrich II., trat wie kaum ein ande-rer Herrscher seiner Zeit als Auftraggeber kostbarer Ausstattungsstücke aus Gold und Silber für die von ihm gegründeten und geförderten Kirchen in Erscheinung. Von dem ehemals dem Baseler Münster überreichen Kulturgut hat sich nach 1000 Jahren kaum noch etwas erhalten, doch können anlässlich der Jubiläumsausstel-lung Kostbarkeiten aus Institutionen in al-ler Welt – Paris, Cleveland, New York, Rom, Aachen, Bamberg, Berlin, Hildesheim, München, Beromünster, Saint-Maurice und zahlreichen weiteren Orten – in Basel vereint werden. Es sind Objekte, die in den jeweiligen Institutionen zu den Hauptwer-ken ihrer Sammlungen gehören.

Ein besonderes Ereignis ist dabei die vorü-bergehende Zusammenführung des Kern-stücks des Münsterschatzes, der Goldenen Altartafel, und des vom Kaiser gestifteten Reliquienkreuzes. 1836 verkauft sind bei-de Stücke noch immer im Bewusstsein der Bevölkerung Basels verankert und haben für sie einen hohen symbolischen Wert.Als Förderer der Stadt blieben Heinrich II. und seine Gattin Kunigunde auch nach ih-rem Tod im Gedächtnis Basels verankert, was durch ihre Heiligsprechung im Jahr 1146 beziehungsweise 1200 noch ver-stärkt wurde. Ihre wachsende Verehrung in Basel sowie deren politische Bedeutung für die Stadt bilden den Ausklang der Aus-stellung.

Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit11.10. bis 19.1.20

Kunstmuseum BaselSt. Alban-Graben 20

CH-4010 BaselDi/Do-So 10-18 h, Mi 10-20 h

www.kunstmuseumbasel.ch

reise in die Zeit heinriChs ii. zum 1000-jährigen Jubiläum der Weihe des Basler Münsters zeigt das Historische Museum Basel eine spektakuläre ausstellung

goldene Altartafel aus dem basler Münsterschatz, bamberg (?), vor 1019 reliquienbüsten heinrichs ii. und Kunigundes, wohl böhmen, um 1430/40

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Art28Kunsthandel & galleryArt 28 GmbH & Co. KG Schaffhausenstr. 123 72072 Tübingen

Die Art 28 – Kunsthandel, Verlag und Galerie – vereint Künstler unterschiedlicher Stilrichtungen unter einem Dach. Werke aufstrebender Künstler wie Patrick Prel-ler, Happy Dannenberg oder Ed Heck werden ebenso wie solche von Weltstars der Kunstszene wie Otmar Alt, Janosch oder James Rizzi erfolgreich an Galerien, Museen und Kulturinstitutionen vermittelt. Mit einem Netzwerk von über 300 Galerien ist die Art 28 auch international vertreten.

Die Art 28 Galerie stellt seit Jahren auf Kunstmessen aus und präsentiert die Werke der von ihr vertretenen Künstler dort einem breiten Publikum. Retrospekti-ve Ausstellungen von Janosch bis Rizzi werden für Museen, Kunstvereine und öffentliche Ausstellungs-flächen von Art 28 zusammengestellt, kuratiert und organisiert.

Enrico BattagliaKunsthistoriker M.A.

Presse, Marketing & Vertrieb Art Consultant

fon +49/0-7071.97731.29Enrico.Battaglia@art28.

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Ute LöwKunsthistorikerin M.A.

Art Manager fon +49/0-7071.97731.10

[email protected]

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www.art28.com

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© Janosch film & medien AG

Page 6: C.A.R. ZeitkunstMit Paul Gauguin, der als Einziger die Reise gen Süden an-getreten hat, verkracht er sich. In der Folge kommt es zu je-ner autoaggressiven Verletzung, die bis heute

10:20196 Zeitkunst i ausstellungen

Im Jahr 2018 wurden weltweit über 4 Mil-liarden Pakete und Postsendungen ver-

schickt, so viel wie nie zuvor. Mit „On the Quiet“, einer Gruppenausstellung, die mit der Post verschickt wird, greift die Galerie der Stadt Sindelfingen ein Phänomen un-serer Zeit auf und macht es zum Gegen-stand künstlerischer Auseinandersetzung. Im Zentrum des Ausstellungsprojekts steht ein Paket. Es wird zum Träger und Produ-zenten des Geschehens. Die einfachste und günstigste Lösung, um etwas Materielles weltweit von einem Ort zum anderen zu schicken, ist der Postverkehr. Folglich wird im Rahmen der Ausstellung ein Paket mit Kunst befüllt. In diesem Behältnis ist al-les, was für die Ausstellung „On the Quiet“ benötigt wird und alles, worauf nicht ver-

zichtet werden kann. Ein einziges Paket von maximal 31,5 kg setzt den Rahmen, in dem sich die eingelade-nen Künstler bewegen. Es besitzt die Flexibilität ohne Mehraufwand um die Welt zu reisen, von Museum zu Museum zu wandern: von der Galerie Stadt Sindelfin-gen zur Kunsthalle Mann-heim zum Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile und anschließend weiter nach China, Mexiko oder Südafrika. Ein unversi-chertes Kunstpaket zwingt sich dazwischen – dorthin, wo eine Alltagshandlung wie die Paketaussendung das Potential bekommt, weltweit künstlerische Viel-falt zu zeigen und sich dem institutionellen Paradigma

der Hyperfunktionalität und Kontrollier-barkeit zu entziehen. Das Projekt On the Quiet riskiert durch den Einsatz des „Post-pakets“ seine eigene Bedeutungslosigkeit: die Kunst reist ‚incognito‘ und gibt ihren Status erst nach der Paketöffnung preis. Die Fracht wird als gewöhnlich und un-persönlich deklariert. Zu verstehen als minimalistische, subversive Geste und utopisches Modell eines alternativen Dis-tributionssystems von Kunst.

suggestionsKrAFt des bildes

In der neuen Ausstellung der Villa Merkel in Essen, „Alex Hanimann – Same but Dif-

ferent“, untersucht der Künstler Alex Ha-nimann, wie wir Realität im Hier und Jetzt wahrnehmen und in welchem Verhältnis diese Wahrnehmung zur subjektiven Emp-findung von Zeit und Geschichte steht. Bis 17. November sind neue Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Fotografien und Videos des 1955 geborenen, in St. Gallen lebenden Künstlers zu sehen. In der Schau geht es auch um die Reflexion von Bildern, seien sies Bilder, die wir aus der alltäglichen Erfahrung kennen, oder Bilder, die sich durch die historischen und soziokulturel-len Erfahrungen der späten 1960er- und 1970er-Jahre in das kollektive Gedächtnis eingeprägt haben. So zeigen großformatige Rasterzeichnungen – in Tusche auf Papier – mediale Bilder historischer Ereignisse, die die persönliche Sozialisierung des Künstlers

und den weiteren Verlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt haben. Teil der Präsentation ist auch die mit „Conservation Piece“ betitelte Serie, die sechs in Alumini-um gegossene Figuren vereint, die in alltäg-lichen Posen verweilen. Deren Größe nach entsprechen sie nicht den realen Abbildern der Protagonisten, denn sie sind um acht Prozent vergrößert dargestellt. Es sind solch kleine Verschiebungen und die daraus resul-tierenden Irritationen, die von der Realität distanzieren und dem Betrachter die Sug-gestionskraft des Bildes vor Augen führen.

alex Hanimann in der Villa Merkel in esslingen

Alex Hanimann - Same but Differentbis 17.11.

Villa MerkelGalerie der Stadt Esslingen am Neckar

Pulverwiesen 25D-73728 Esslingen

Di 11-20 h, Mi-So 11-18 hwww.villa-merkel.de

On the Quiet17.11. bis 23.2.20

Galerie der Stadt SindelfingenMarktplatz 1

71063 SindelfingenMo-Fr 10-18 h, Sa/So/Fei 10-17 h

www.galerie-sindelfingen.de

eric hattan, „under Cover“, Ausstellungsansicht

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Ausstellungsansicht mit Alex hanimanns installation „turning inside out“, 2019, im hintergrund „same but different“, 2018, leuchtkasten 73 x 133 x 10 cm

ein PAKet Als AusstellungsrAhMen

Die gruppenausstellung „on the Quiet“ in der stadtgalerie saarbrücken

rollentAusCh Von tier und MensChDas Kunstmuseum ravensburg zeigt eine gegenüberstellung von bildender Kunst und animationsfilm

Faszinierend sind sie, diese animalischen grotesken Wesen, die wir aus der Volkskunst des Frühen Mit-

telalters kennen. Bis heute faszinie-ren und fesseln diese Gestalten die Betrachter gleichermaßen. Auch der dänische Künstler Asger Jorn (1914-1973) fand in diesen Kreaturen eine wichtige Inspirationsquelle für sein Schaffen. Das Werk Asger Jorns steht ebenso für einen offenen Kunstbe-griff und durchlässige Grenzen wie für ein kollektives Kunstschaffen. Dem Mitbegründer der Künstlergruppe CoBrA gelang es, sich von klassi-schen Normen freizumachen; dem ästhetisch Schönen setzte er das Cha-otische, Exzessive und Hässliche ent-gegen, dem Ernsthaften das Alberne und Groteske. Auch in den farbinten-siven Animationsfilmen des internati-

onal erfolgreichen Künstlerduos Nathalie Djurberg und Hans Berg (*1978) tummeln sich tierähnliche Gestalten.

Im Rollentausch von Tier und Mensch durchspielen die formbaren Geschöpfe aus Knetmasse die Extreme zwi-schenmenschlicher Beziehungen wie Macht und Ohn-macht, Fürsorge und Missbrauch, Liebe und Gewalt. Das Kunstmuseum Ravensburg zeigt nun erstmals malerische Werke Asger Jorns in Verbindung mit den Animationsfil-men des schwedischen Künstlerduos Djurberg und Berg. Im medienübergreifenden Zusammenschluss entführen die schillernden Bildwelten der skandinavischen Künstler den Betrachter auf eine Reise in die unbeherrschbare Zone zwischen Traum und Wirklichkeit.

nathalie djurberg und hans berg, i Am saving this egg For later, 2011 (still), stop-Motion-Animation, 5:57 Min.,

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Mondjäger. Nathalie Djurberg & Hans Berg

im Dialog mit Asger Jorn19.10. 2019 bis 26. 1. 20

Kunstmuseum RavensburgBurgstraße 9

88212 RavensburgDi-So 11-18 h, Do 11-19 h

www.kunstmuseum-ravensburg.de

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EXKLUSIVE EDITIONENKEVIN CLARKE / JINY LAN / BERND REITERPORTFOLIO – GENEALOGIES

Ab SOfORT ERHäLTLIcH!Begleitend zur Ausstellung GENEALOGIES, die vom 7.9. – 4.11.2019in den Sale Monumentali der Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig parallel zur 58. Esposizione Internazionale d’Arte, La Biennale di Venezia gezeigt wird,sind in der Edition Minerva großformatige Mappenwerke der internationalrenommierten Künstler Kevin Clarke, Jiny Lan und Bernd Reiter erschienen.

In einer hochwertigen ledergebundenen Kassette beinhaltet jede Edition zehn Arbeiten im Format 50 x 68 cm auf 500-g-Hahnemühle Bütten.Die Arbeiten von Bernd Reiter sind teilweise mit Echtholz-Applikationen versehen.Limitiert auf 30 Exemplare, jedes Blatt ist nummeriert und signiert.

Einzeln erhältlich als gerahmtes Blatt, jeweils 1.980,– Euro (inkl. MwSt.) im handvergoldeten Rahmen mit Passepartout.

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10:20198 Zeitkunst i ausstellungen

Bonn, Wiesbaden, Chemnitz. Mitte September setzte sich ein ganzer Tross junger, aufstrebender Maler

samt ihrer Entourage quer durch die Re-publik in Bewegung, um dem Eröffnungs-reigen der großen Übersichtsschau „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ beizuwoh-nen. Drei wichtige deutsche Kunstmuse-en haben sich zusammengetan, um neue Trends in der deutschen Malerei aufzu-spüren und diejenigen jungen Malerinnen und Maler zu entdecken, die das größte Potenzial haben, sich in den nächsten Jah-ren im Ausstellungsbetrieb durchzuset-zen. Eröffnet wurde die Schau an drei auf-

einanderfolgenden Abenden in den drei Städten im Westen, in der Mitte und im Osten des Landes.Die Kuratoren vom Kunstmuseum Bonn, dem Museum Wiesbaden und den Kunst-sammlungen Chemnitz – Museum Gun-zenhauser hatten sich zuvor in über 150 Ateliers bundesweit umgeschaut, um eine Auswahl von am Ende 53 jungen Malerin-nen und Malern herauszufiltern. Zusam-mengekommen ist ein buntes und durch-aus in sich widersprüchliches Konvolut von insgesamt rund 500 Arbeiten, die nun für vier Monate in den drei Museen ge-zeigt werden. Eine ebenfalls alle 53 Positi-

onen umfassende, kon-zentriertere Auswahl wird dann in einer Ausstellung ab Februar 2020 in den Hambur-ger Deichtorhallen zu sehen sein.Zwischen Herbst 2017 und Frühjahr 2019 sind wechselnde Teams der drei beteiligten Museen durch ganz Deutschland gereist, um junge Maler in ih-ren Ateliers aufzusu-chen. Großen Städten wie Berlin, Hamburg, Leipzig, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Mün-chen oder Dresden wurde dabei ebenso ein Besuch abgestat-tet wie kleinen Orten irgendwo auf dem Lande. „Das Spekt-rum reichte von 600

Quadratmeter großen Schauräumen mit Großkünstlerflair bis hin zu winzigen Be-senkammern in beengten Zweizimmer-wohnungen. Der zunehmende Druck auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt und die damit einhergehenden explosiven Preissteigerungen der letzten Jahre haben viele Künstler an den Rand der Städte ver-drängt“, beschreiben die Direktoren der Häuser im Vorwort des Ausstellungskata-logs ihre Eindrücke. Für dieses einzigartige Mammutprojekt gab es drei zentrale Prämissen. Zunächst einmal wird das Medium Malerei von den Ausstellungsmachern recht eng gefasst. Er-laubt ist tatsächlich nur das, was „auf der begrenzten Fläche des Bildgevierts“ ausge-führt wurde. Ausgeschlossen war also jede Art von installativer Entgrenzung der Ta-felbildmalerei auf andere Oberflächen als die Leinwand, wie sie etwa die an der Düs-seldorfer Kunstakademie lehrende Katha-rina Grosse seit vielen Jahren erfolgreich betreibt, indem sie Möbel, Gebäude, Züge, Treppenhäuser oder sogar Bäume unter Verwendung der Sprühpistole mit irisie-renden Farbverwirbelungen überzieht. Die zweite Prämisse wird auch dem Ti-tel der Ausstellung „Jetzt!“ gerecht. Die Auswahl der gezeigten Positionen kon-zentriert sich bewusst auf die Jahrgänge ab 1979. Gezeigt werden also die unter 40-Jährigen, unter anderem auch des-wegen, weil sich die Ausstellungsmacher auf die „erste Generation, die weitge-hend ohne die Erfahrung eines geteilten Deutschlands aufgewachsen ist“ konzent-rieren wollten.Schließlich definiert eine dritte Prämisse den geografischen Rahmen des Ausstel-lungsprojekts. In „Jetzt!“ zu sehen sind

ausschließlich in Deutschland lebende und arbeitende Künstler. Das heißt aber keineswegs, dass diese in Deutschland geboren oder deutscher Nationalität sein müssen. Mit dabei sind etwa die im Iran geborene Malerin Toulu Hassani, der US-Amerikaner Israel Aten, der Italiener Da-niel Rossi oder die in Südkorea geborene Sumi Kim.Der Intendant des Kunstmuseum Bonn, Stephan Berg, kommt zu folgender Fest-stellung: „Das Interessanteste an der ge-genwärtigen Diskussion über Malerei ist möglicherweise die Tatsache, dass es sie überhaupt (wieder) gibt. Nachdem der theoretische Diskurs das Medium über lange Zeit eher ausgeblendet oder ihm grundsätzlich die Fähigkeit abgesprochen hatte, auf die heutigen künstlerischen An-forderungen eine zeitgemäße Antwort zu finden, ist die Lust an der diskursiven Aus-einandersetzung mit diesem offensicht-lich ewig ‚untoten‘ Medium mittlerweile wieder deutlich gewachsen.“ Allein in sei-nem Museum sind jetzt in 26 Räumen auf insgesamt 3.500 Quadratmetern 177 Wer-ke zu sehen.Einige davon stammen von dem Hambur-ger Maler Simon Modersohn. Der 1991 in Ottersberg bei Bremen geborene Urenkel des bekannten deutschen Landschafts-malers Otto Modersohn (1865-1943) hat an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Werner Büttner studiert. Wiederkehrende Bild-motive bei Simon Modersohn sind klein-bürgerliche, ländliche Einfamilienhäuser mit geheimnisvoll erleuchteten Fenstern. Die unspektakulären Bauten sind meist umgeben von akkurat gepflegten Gärten, angereichert mit in jedem Baumarkt er-

und sie MAlen doCh! Drei Museen zeigen die trend-ausstellung „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“/ Von Heiko Klaas & nicole Büsing

simon Modersohn, “round up”, 2018, Öl auf leinwand, 190 x 180 cmausgestellt im Museum Wiesbaden

Vivian greven, “leea”, 2017, Öl auf leinwand, 120 x 110 cmausgestellt im Kunstmuseum bonn

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kunsthandel-blanc.de [email protected]Öffnungszeiten nach Vereinbarung

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bete Gabun, H. 56 cm

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10:2019 ausstellungen i Zeitkunst 9

hältlichen Accessoires. Wärmequellen wie Heimsaunen oder Arbeitsleuchten tau-chen wiederholt in seinen menschenlee-ren Bildern auf und verleihen ihnen eine soghafte Ambivalenz. So auch auf dem 2018 entstandenen Öl-gemälde „Round Up“. Zu sehen ist ein Einfamilienhaus mit Satteldach in der Abendstimmung. Im Garten des Hauses steht eine aus Holz gefertigte Sauna mit geöffneter Glastür, aus deren Innerem es heimelig in Orangetönen leuchtet. Dane-ben befindet sich ein rundes Tauchbecken mit angelehnter Leiter. Die Bewohner des Hauses sind in diesem Moment nicht sichtbar. Ihre Präsenz ist jedoch durch die geheimnisvollen Lichtquellen zu erah-nen. Ein Bild, das auf irritierende Weise den Betrachter gefangen nimmt. Simon Modersohn sucht einen Weg zur geisti-gen Vertiefung und Wahrhaftigkeit in der Darstellung komplexer Lebenszusammen-hänge durch Malerei.Eine ganz andere Art der Malerei betreibt die an der Kunstakademie Düsseldorf aus-gebildete Künstlerin Vivian Greven. Die 1985 in Bonn geborene Malerin lebt und arbeitet in Düsseldorf. Auf ihren figurati-ven Gemälden beschäftigt sich Vivian Gre-ven vor allem mit der sensiblen Darstel-lung von Haut und Körperpartien. Ihre Bilder zeichnen sich durch die Verwen-dung sehr weniger, dafür ganz spezieller Farben aus. Es gibt nahezu übergangslo-se Farbverläufe, wobei es jedoch immer wieder auch zu starken Verdichtungen bestimmter Pigmente kommt, gerade im Bereich von Lippen, Nase, Kinn, Rücken, Schultern und anderen Außenkonturen des menschlichen Körpers. Ihre Arbeits-weise erläutert Vivian Greven folgender-maßen: „Oft ist der Ausgangspunkt einer Arbeit zunächst intuitiv. Mich berührt dann etwas in der Welt, eine Erzählung, ein Bild, eine Skulptur, eine Farbe. Diese Berührung versuche ich im Laufe der Ar-beit zu kristallisieren und zu ihrer Essenz vorzudringen. Ich recherchiere viel im Vor-

lauf im Internet und sammle Din-ge, die sich zusammengehörig an-fühlen. Dann suche ich über die Zeichnungen sowie das Schreiben von Gedichten eine Wurzel, aus der meine bildhafte Erkenntnis von der ursprünglich intuitiven Berührung wachsen kann.“Wesentlich narrativer und zu-dem stark von der eigenen Bio-grafie beeinflusst sind die Bilder der 1982 im tschechischen So-kolov geborenen Berlinerin Mo-nika Michalko, die bei Norbert Schwontkowski an der Ham-burger Hochschule für Bildende Künste studiert hat. Auf ihren oft in erdigen Farbtönen gehal-tenen Werken mischt sich Ge-genständliches mit Abstraktem. Folkloristische Elemente aus ihrer alten Heimat treffen auf exotische Farben, Formen und Pflanzen, die sie während eines längeren Aufenthalts in Sri Lanka auf sich wirken ließ. Viereckig, vielfarbig und transportabel sollten die Arbeiten sein und zudem aus Farbe, Leinwand und Keilrahmen beste-hen, die bei „Jetzt!“ eingereicht werden durften. An diese Vorgaben hat sich auch die 1980 in Berlin geborene und heute in Leipzig lebende Künstlerin Franziska Reinbothe gehalten. Dennoch stellen ihre aus zerbrochenen Keilrahmen, mehrfach gefalteten Rohleinwänden oder dezent gesetzten Farbspuren bestehenden, skulp-turalen Objekte die vielleicht radikalste Befragung des Mediums Malerei in die-ser Ausstellung dar. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handele sich um Ausschuss, misslungene Bilder, die ent-sorgt und von irgendjemandem wieder aus dem Müllcontainer gezogen worden sind. Bei näherer Betrachtung wird je-doch der zarte und sensible Umgang mit den verwendeten Materialien deutlich. So etwa auf dem zudem sehr ironisch wir-

kenden Bild „Schwarz, in legerer Haltung“ (2014), auf dem sich ein Wiedergänger des berühmten Gemäldes „Das Schwarze Qua-drat“ (1915) von Kasimir Malewitsch weit-gehend von den Fixierungen des Keilrah-mens befreit hat und Falten werfend den Betrachterblick anspringt.Experimentelle Ansätze wie hier, ZEN-arti-ger Minimalismus in Hell und Dunkel bei der Koreanerin Sumi Kim, widerborstig-brutale Figuration bei der Hamburgerin Lydia Balke oder die in intensiven Farben leuchtenden Kompositionen aus geomet-rischen Formen bei der Münchnerin Dana Greiner: Das Ausstellungsprojekt „Jetzt!“ zeigt auf beeindruckende Art und Weise, dass das klassische Tafelbild keineswegs, wie so oft behauptet wurde, tot ist. Im Gegenteil: Es scheint sich gerade unter jüngeren Künstlern wieder eine neue Be-geisterung für das Arbeiten mit Farbe, Leinwand und Keilrahmen abzuzeichnen. Dass die Ergebnisse dabei sehr heterogen ausfallen, spricht für die keineswegs ver-

siegende Innovationskraft der jüngeren Malergeneration.

Monika Michalko, „My own shop”, 2018, Öl auf Papier, 105 x 157 cm, ausgestellt im Museum gunzen-hauser Kunstsammlungen Chemnitz

Jetzt! Junge Malerei in Deutschlandbis 19.1.20

Kunstmuseum BonnFriedrich-Ebert-Allee 2

53113 BonnDi/Do-So 11-18 h, Mi 11-21 h

www.kunstmuseum-bonn.de

Museum WiesbadenFriedrich-Ebert-Allee 2

65185 WiesbadenMi/Fr-So 10-17 h, Di/Do 10-20 h

www.museum-wiesbaden.de

Kunstsammlungen Chemnitz Museum Gunzenhauser

Falkeplatz09119 Chemnitz

Di-So/Fei 11-18 hwww.kunstsammlungen-chemnitz.de

14.2.20 bis 17.5.20Deichtorhallen Hamburg

Deichtorstraße 1-220095 Hamburg

Di-So 11-18 hwww.deichtorhallen.de

geoMetrisChe ordnung Als leitMotiV

Das Prinzip der Faltung charakterisiert das Werk des Künstlers Peter Webers Werk seit über 40 Jahren. Sie

ist zum markanten Erkennungszeichen seiner Kunst gewor-den. Mitte der 1970er-Jahre entstanden die ersten Arbeiten zunächst aus Papier und Karton. Die Faltung ermöglich-te ihm, Raum und Fläche, Zwei- und Dreidimensionalität durch eine einfache und doch jahrhundertalte Traditions-handlung in Beziehung zu setzen. Themen, die ihn bereits zuvor in seinem künstlerischen Schaffen beschäftigten, konnte er durch diese Technik punktgenau umsetzen. Ei-nige Besonderheiten zeichnen sein Vorgehen bis heute aus. Weber faltet all seine Werke aus einem Stück. Es gibt kei-ne Schnitte durch die Fläche. Jede Faltung hat er zunächst in seinem Skizzenbuch entworfen und geplant. Es folgen erste Umsetzungen in Packpapier und schließlich Modelle. Eine große Rolle bei dem Entwurf spielen Überlegungen zu Licht und Schatten, die die Plastizität weiter modulieren. Die geometrische Ordnung und manchmal auch parallel dazu deren chaotische Auflösung durch den Zufall sind sei-

ne Leitmotive. Arbeitet Weber mit Filz, dem schweren, ei-gentlich kaum beweglichen Textil, faltet der Künstler das Material rückseitig und sieht das Ergebnis erst nach der fi-nalen Drehung. Mit der Ausstellung „Peter Weber: Fläche – Raum – Faltung“ widmet der Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner dem Künstler, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag begeht eine Einzelausstellung, die dessen weitgefächertes Oeuvre vorstellt. Die Werke des Künstlers, die sich ohnehin in der Soester Sammlung befinden, wer-den durch Arbeiten aus weiteren Schaffensperioden und anderen Sammlungen, wie der Kulturstiftung Annelies und Gerhard Derriks, Fürstenfeldbruck, ergänzt.

Der raum schroth im Museum Wilhelm Morgner soest zeigt peter Weber

Peter Weber: fläche-Raum-faltung5.10. bis 12.1.20

Raum Schroth im Museum Wilhelm MorgnerThomästraße 1D-59494 Soest

Di-Fr 14-17 h, Sa/So 11-17 hwww.skk-soest.dePeter Weber, „Vernetzung iii Fbl C 6“, 2014, 66 x 67 cm

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10:201910 Zeitkunst I Spezial

Stickerei erfüllte immer das Bedürfnis, Individualität und Bedeutung in Klei-dung einzuschreiben. Als Kontrast zu

Fast Fashion und Massenproduktion erlebt diese jahrhundertealte Technik der indivi-duellen und detailverliebten Verzierung ein Comeback. In Form, Material und Mo-tiven betont die aktuelle Mode handwerk-liche Kunstfertigkeit und historische Bezü-ge und setzt Stickerei als Statement. Vor diesem Hintergrund zeigt die Ausstellung „History in Fashion – 1.500 Jahre Sticke-rei in Mode“ im Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst an ausgewählten Beispielen der eigenen Sammlung die über die Jahrhunderte immer wiederkehrende Bedeutung von Stickerei in der Mode. An-gefangen mit faszinierenden Arbeiten aus koptischer Zeit und Mittelalter, über rei-che Stickereien des Barock, Arbeiten des 19. Jahrhunderts bis zu Neuerwerbungen der Grassi-Messen im 20. und 21. Jahrhun-

dert bietet sie einen Streifzug durch die Modegeschichte. Zudem präsentiert die Schau ausgewählte zeitgenössische Bei-spiele der Haute Couture sowie innovative Werke von Textilkünstlern und jungen Ta-lenten. Traditionelle ebenso wie durch digi-tale Techniken und neue Materialien uner-wartete Möglichkeiten dieser besonderen Kunsttechnik der Textilveredelung sind hier faszinierend und innovativ eingesetzt.www.grassimuseum.de

Europas größtes Keramikmuseum – Das Keramikmuseum Westerwald in Höhr – Grenzhausen hat mit seiner besonde-ren Verbindung von Kunst, Handwerk und Regionalgeschichte nicht nur eine einzigartige Position in der Museumsland-schaft. So zeigt das Museum im Rahmen des Wettbewerbs und der Ausstellung „14. Westerwaldpreis 2019 – Keramik Euro-pas“ herausragende keramische Arbeiten.

Vom 1. Oktober bis 15. März 2019 werden 48 ausgewählte Künstler insgesamt 74 Ar-beiten präsentieren. 425 Bewerbungen aus ganz Europa wurden im Onlineverfahren eingereicht, aus denen eine Fachjury die Highlights auswählte. Mit 10.000 Euro als Ersten und 6.000 Euro als Zweiten Preis ge-hört der Wettbewerb zu einem der höchst-dotierten Preise für Keramik in Europa. Ein Förderpreis von 3.000 Euro unterstützt zu-sätzlich die noch studierenden oder auszu-bildenden Künstler. www.keramikmuseum.de

Eine weltweit einzigartige Sammlung von Lackkunst aus Ost- und Südostasien, Euro-pa und der islamischen Welt mit Objekten aus über zwei Jahrtausenden beherbergt das Museum für Lackkunst in Münster. Regelmäßige Sonderausstellungen ver-tiefen Einzelaspekte der traditionellen wie der zeitgenössischen Lackkunst. Vom 7. Novemnber bis 2. Februar 2020 zeigt die Ausstellung „Männer machen Mode – Inro aus der Sammlung des Museums für Lackkunst japanische Accessoires des 16.-19. Jahrhunderts. Inro bezeichnet ein ein Stapelkästchen, das der Mann der ge-hobenen Gesellschaft am Gürtel seines Ki-monos trug. Ursprünglich als praktisches Behältnis zum Aufbewahren von Siegelzu-behör eingeführt, später auch für Medizin und anderes verwendet, wurde es bald zu einem Statussymbol und Kennerschaft sig-nalisierenden Kleinod. Das handliche For-mat reizte die Hersteller, ihre künstlerische Virtuosität unter Beweis zu stellen. Die all-seitig gestalteten Oberflächen faszinieren bis heute aufgrund ihrer nahezu unendli-chen Variationen an Dekoren, Themen und Stilen. Das Museum für Lackkunst präsen-tiert thematisch gruppiert über 100 Objek-te aus eigenem Bestand.www.museum-fuer-lackkunst.de

Beeindruckende Porzellankunst aus China, Japan und Meissen zeigt die permanen-te Sammlung im Dresdner Zwinger. Im

Zuge der Chinamode war Europa besessen von Porzellan. August der Starke kannte als einziger das Geheimnis seiner Herstel-lung. Es ist die „maladie de porcelaine“, die Sucht August des Starken nach dem wei-ßen Gold, die seine legendäre Porzellan-sammlung zur größten und schönsten in ganz Europa werden ließ. 1710 gründete er die erste europäische Porzellanmanu-faktur in Meißen und machte das exoti-sche Material zu seinem Alleinstellungs-merkmal. Die Porzellansammlung bietet bis heute den besten Überblick über die aufsehenerregenden Leistungen der Meis-sener Manufaktur von ihrer Gründung bis etwa 1815, von den berühmten Chinoi-serien über höfische Tafelservice bis hin zu monumentalen Figurengruppen. Das Haus zeigt zudem eine beeindruckende Auswahl aus tausenden Stücken aus Chi-na, Japan und Meißen, die August der Starke zusammentrug.porzellansammlung.skd.museum

Die neue Ausstellung „Zeitkolorit – Mode und Chemie im Farbenrausch“ im Deut-schen Textilmuseum Krefeld eröffnet ein wahres Feuerwerk an Farben, Formen, Stoffen – und auch an Chemiekunde. Die Ausstellung, die bis zum 29. März 2020 zu sehen ist, legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung der Mode, insbesondere der Damenmode der 1850er bis 1930er Jah-re, und fokussiert sich auf den Aspekt der Farbigkeit. Untrennbar damit verbunden ist die Geschichte der synthetischen Farb-stoffe, deren Erfindung 1856 eher zufällig geschah. Der Kontrast zwischen dem Aus-gangsmaterial Teer, einem Abfallprodukt der Kohleverarbeitung, und dem ersten leuchtend violetten Farbstoff, Mauveïn, konnte nicht größer sein. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Auswahl von ca. 50 Kleidern und zahlreichen Accessoires aus der Sammlung des Deutschen Textilmuse-ums Krefeld, die in chronologischer Reihe präsentiert werden.www.krefeld.de/textilmuseum

Vielfältige AusdrucksformenEin Überblick aktueller Textil-, Lack-, Porzellan- und Keramikausstellungen

Westerwaldpreis 2019 – keramik europas. Ausstellungsansicht keramikmuseum WesterwaldPluviale, 1.Hälfte 18.Jh, seide, stickerei

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10:2019 Spezial I Zeitkunst 11

Das Auktionshaus Cortrie, ge-gründet 1956, ist auf Samm-leruhren und edlen Schmuck

spezialisiert. Firmensitz und Ort der Saa-lauktionen ist im Hamburger Störtebeker-haus – einem der schönsten Kontorhäuser des Nordens. Jährlich veranstaltet Cortrie jeweils vier große Uhrenauktionen sowie vier große Schmuckauktionen. Der Fokus liegt im Bereich Uhren auf Armbanduhren und antiken Taschenuhren, im Bereich Schmuck kommen regelmäßig antiker bis moderner Schmuck sowie Marken-schmuck und Edelsteine zum Gebot. Eines er herausragenden Ergebnisse der vergan-genen Jahre erzielte ein Platinring mit natürlichem Diamant in äußerst seltener Farbe, der einen Preis von 371.000 Euro erzielte. Damit gehört Cortrie zu den we-nigen europäischen Auktionshäusern für derart exklusive Objekte. Großer Wert wird auf hohe Qualitätsstandards gelegt. Vor der Versteigerung werden alle Uhren ei-nem Qualitätscheck unterzogen, der eine zuverlässige Zustandsbeschreibungen er-möglicht. Im Bereich Schmuck gehört ein gemmologisches Institut zu den Partne-runternehmen. Standards, auf die die in-ternationalen Kunden des Hauses seit lan-gem vertrauen. Frank Thernes, seit gut 30 Jahren weltweit im Auktionsgeschäft als Experte für Uhren und Schmuck tätig, und Uhrmachermeister Patrick Thernes betreu-en Ihre Kunden auch oft noch nach Auk-tionsende weiter, so zählen auf Wunsch auch die Wartung und Revision der antiken Uhren zum Dienstleitungsspektrum. Am 19. Oktober findet die 174. Auktion mit hochwertige Taschen- & Armbanduhren und feinen Sammleruhren statt, am 24.11. steht erlesener Schmuck – Antik bis Mo-dern in der Auktion 178 zum Gebot.www.cortrie.de

Napoleon Bonaparte, dessen Geburtstag sich 2019 zum 250. Mal jährt, ordnete die europäische Welt in vieler Hinsicht neu. Dies nimmt das Schmuckmuseum Pforz-heim mit der Ausstellung „Neu geordnet –Schätze aus der Zeit Napoleons“ zum An-lass und präsentiert Schmuck und Mode aus dieser Zeit. Es sind der Klassizismus als „Stil der Revolution“ sowie der dekorative Empire-Stil, die sich in ganz Westeuropa bis nach Russland ausbreiteten. Die Wert-vorstellungen der Aufklärung verlangten nach einer Ästhetik der Vernunft. Sie traf auf den Geschmack eines erstarkenden, selbstbewussten und gebildeten Bürger-tums und bestimmte alle Bereiche der Kul-tur – von Architektur über Malerei, Möbel, Kleidung und Schmuck bis hin zu Literatur und Musik. Mit Arbeiten von Nitot, dem Hofjuwelier Napoleons wird auch Schmuck aus seinem Umfeld zu sehen sein. Parallel ist die Ausstellung „Fast nichts -

Schmuck und Gefäße von Ulla und Martin Kaufmann“ zu sehen, die noch bis bis 3. November läuft.www.schmuckmuseum.de

Mit der Ausstellung „Living in a Box. De-sign und Comics“ im Vitra Schaudepot präsentiert das Vitra Design Museum in Weil am Rhein bis 20. Oktober seine Sammlung in einem neuen Zusammen-hang und taucht in die Welt der Comics ein – immer im Blick die Verbindung zwi-schen Design und Comics. Legendäre Mö-belstücke und Designklassiker sind fester Bestandteil von Comics wie „Die Aben-teuer von Tim und Struppi“, „Die Peanuts“ oder „Diabolik“. Zugleich haben sich auch zahllose Designer von Comics inspirieren lassen und Werke geschaffen, deren Basis die Geschichten von übermenschlichen Kräften, Lichtgeschwindigkeit und mes-serscharfer Ironie sind.

Parallel präsentiert das Vitra Design Mu-seum die Ausstellung „Objekte der Begier-de. Surrealismus und Design 1924 – heute“, die den Dialog zwischen Surrealismus und Design umfassend untersucht. Der Sur-realismus zählt zu den einflussreichsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts. In seinen traumhaften Bildwelten hatten Alltagsobjekte eine zentrale Bedeutung, sie wurden verfremdet, ironisiert oder zu selt-samen Zwitterwesen zusammengesetzt. So entstanden einige Schlüsselwerke mo-derner Kunst, darunter Marcel Duchamps „Fahrrad-Rad“ (1913) oder Salvador Dalís „Hummertelefon“ (1936). Die Schau zeigt, wie stark der Surrealismus das Design der letzten 100 Jahre beeinflusst hat – von Mö-beln und Interieurs bis hin zu Grafik, Mode, Film und Fotografie.www.design-museum.de

Ein Museum und Labor für angewandte Kunst an der Schnittstelle zu Design, Archi-tektur und Gegenwartskunst ist das MAK Wien. Es thematisiert die Zukunft, indem es gesellschaftspolitisch relevante Fragestel-lungen mit Perspektiven und Ansätzen der Gegenwartskunst, der angewandten Kunst, des Design und der Architektur konfrontiert und als treibende Kraft für einen positiven Wandel der Gesellschaft vor allem in sozia-ler, ökologischer und kultureller Hinsicht eintritt. Die Ausstellung „Human by Design“ bis 30. Oktober legt den Fokus auf kritische, aber nicht pessimistische Stimmen einer jungen Generation von Designern und The-oretikern, und deren dringendem Bedürfnis nach Veränderung und Nachhaltigkeit. In der Schau werden Beispiele für Lösungen aus der Praxis gegeben, sowie Konzepte, Me-thoden, Modellsituationen, Fallstudien und innovative Lösungen präsentiert.www. mak.at

scHmuck und design im fokusZahlreiche Präsentationen widmen sich kunstvollen Accessoires und Objekten des alltäglichen Lebens

uhrmachermeister Patrick thernes vom Auktionshaus cortrie in Hamburg.

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RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner, Soest

5. Oktober 2019 – 12. Januar 2020

PETER WEBER FLÄCHE - RAUM - FALTUNG

Faltung ist seit über 40 Jahren die zentrale Ausdrucksweise des Künstlers. Er bringt Fläche, Raum und Faltung in eine enge Beziehung.Durch die Verwendung von Filz werden durch die erhöhte Dreidimensionalität Licht und Schat-ten ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeiten. Alle Faltungen sind in beeindruckender Weise einstückig und ohne jegliche Schnitte geschaffen.

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Das Museum de Fundatie in Zwolle zeigt in seiner aktuellen Ausstellung „Erträumte Welten“

bis 5.1.20 Arbeiten des niederländischen Schauspielers, Filmregisseurs und Malers Jeroen Krabbé. Dieser drehte unter ande-rem bereits Dokumentarfilme über Vin-cent van Gogh und Pablo Picasso. Krab-bé reiste 2018 für seine TV-Produktion „Krabbé sucht Gauguin“ auf den Spuren des Künstlers, der im Jahr 1891 Paris ver-ließ und nach Tahiti auswanderte, in die Südsee. Seine Arbeit am Film über Gau-guin inspirierte Krabbé zu zwölf eigenen Werke die nun gezeigt werden. Sublime Gemälde, für die er aus derselben Quelle wie Paul Gauguin schöpfte. Krabbés Flim-mernde Landschaften und Seestücke, die manchmal federleicht, oft aber auch tief und schwer sind, ziehen den Betrachter förmlich in seine Bildwelten hinein – in beeindruckende Werke voller Farbe und Emotionen.www.museumdefundatie.nl

Martin Kippenberger (1953-1997), einem der medial und stilistisch vielseitigsten und wichtigsten deutschen Künstler, wid-met die Bundeskunsthalle in Bonn in seiner aktuellen Schau eine Retrospekti-ve. Kippenberger prägte die 1980er- und 1990er-Jahre maßgeblich mit. Sein Schaf-fen führte schon zu Lebzeiten zu einer he-rausragenden Position innerhalb der zeit-genössischen Kunstgeschichte und wirkt bis heute international – auch für die jün-gere Künstlergeneration. Sein Werk basiert auf einer scharfen Beobachtung des alltäg-lichen Lebens, einer profunden Kenntnis der Kunstgeschichte und war immer eng mit seiner Biografie und seiner Haltung als Künstler verbunden. Die Arbeiten Kippen-bergers spiegeln nur scheinbar einen un-bekümmerten Dilettantismus, den dieser

jedoch wohl durchdacht und strategisch einsetzte. Sein Werk ist geprägt von über-bordender, manchmal grenzüberschrei-tender Kreativität, großer Empathie, so-wie inhaltlicher und formaler Diversität, die sich sowohl in Ernsthaftigkeit als auch in Pathos äußern kann – er war ein Meis-ter des bewussten „Spiels“, des Auslotens und Zusammenfügens. Die Ausstellung „Martin Kippenberger – Biteschön Dan-keschön. Eine Retrospektive“ zeigt die be-sondere Komplexität seines Schaffens in all seinen Facetten und Medien.www.bundeskunsthalle.de

Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Ju-biläums präsentiert das Gutenberg-Mu-seum in Mainz als Hauptbeitrag des Lan-des Rheinland-Pfalz noch bis 2. Februar 2020 die Sonderausstellung „ABC. Avant-garde – Bauhaus – Corporate Design“. Als eines der ältesten Druckmuseen der Welt mit dem 2011 begründeten Schwerpunkt Typografie wirft das Gutenberg-Museum ein Schlaglicht auf Arbeit, Bedeutung und Wirkung der Druckwerkstätten des Bau-hauses, das noch heute als berühmteste Kunsthochschule der Welt gilt. Ausge-hend vom Werkstattprinzip des Bauhau-ses fokussiert sich das Weltmuseum der Druckkunst auf die künstlerische Druck-werkstatt in Weimar, an der Künstler wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, Johannes Itten und Paul Klee tätig waren. Anhand künstlerisch, kunst- und designhistorisch bedeutsamer Origi-nale aus privatem und öffentlichem Besitz wird die Entstehung hin zur Abteilung für Druck und Reklame erstmals in diesem Rahmen anschaulich gemacht. Diese eta-blierte sich nach dem Umzug ab 1925 in Dessau und wurde mit der Übersiedelung des Bauhauses nach Berlin 1932 aufgelöst. Gestalter wie Herbert Bayer, Joost Schmidt

und andere schufen dort die höchst ein-flussreiche „Bauhaus-Typografie“ mit dem inhärenten Diskurs um Kleinschreibung, Standardisierung, Normung und Lesbar-keit. Die Ausstellung beherbergt unter anderem eine eigens eingerichtete Bau-haus-Werkstatt. Hier werden erstmals die frühen Arbeitsbedingungen der Bauhäus-ler in der Druckwerkstätte mithilfe histo-rischer Maschinen und Werkzeuge veran-schaulicht.www.gutenberg-museum.de

Die Kulturgeschichte des Karnevals von den Anfängen im Mittelalter bis heute steht im Fokus der Schau „Die Welt steht Kopf: Eine Kulturgeschichte des Karnevals“ im Stadtmuseum Simeonstift Trier. Ein Schwerpunkt der Ausstellung, die vom 10. November bis 26. Februar 2020 zu sehen ist, liegt dabei auf dem rheinischen, insbe-sondere auf der Geschichte des Trierer Kar-nevals. Die Ausstellung zeigt die Geschich-te von seinen Ursprüngen bis heute, seine historischen Entwicklungen sowie aktuel-le Tendenzen. Zahlreiche Objekte und Ar-chivalien zum rheinischen Karneval, aber auch Gemälde und Grafiken, historische Textilien sowie Medien-und Mitmachsta-tionen beleuchten den Karneval aus ver-schiedenen Perspektiven.www.museum-trier.de

Zu der weit verzweigten Familie Verflas-sen gehören seit dem 18. Jahrhundert über mehrere Generationen auch zahl-reiche Maler. Stammvater der Koblenzer Familien-Linie ist Johann Jakob Christian Verflassen (1755-1825), der es zum Hof-maler der Herzöge von Nassau brachte. Sein Sohn Johann Jakob Ignaz Verflassen (1797-1868) entwickelte sich zum größ-ten Talent der Familie. Mit Unterstützung des Herzogs von Nassau konnte er an der

Wiener Akademie studieren und eine Ita-lienreise unternehmen. Danach ließ er sich in Vallendar bei Koblenz nieder. Mit der Ausstellung „Vom Beruf zur Berufung. Die Familie Verflassen zwischen Barock und Biedermeier“ widmet sich das Mit-telrheinmuseum Koblenz erstmals der gesamten Familie und führt Gemälde und Zeichnungen zusammen. Die Ausstellung orientiert sich nicht rein biografisch an den einzelnen Familienmitgliedern, son-dern in Themenkreise gegliedert sein. Dazu gehören die Spannungsfelder Höfi-sche Kunst – bürgerliches Porträt, kirch-liche und weltliche Auftraggeber, heimi-sche Kulturlandschaft und europäische Tradition der Landschaftsmalerei.www.mittelrhein-museum.de

Das Werk von elf Künstlern, die sich für kulturelle und natürliche Ursprünge inte-ressieren, um dadurch die Gegenwart ver-stehen, imaginieren und gestalten zu kön-nen zeigt die Ausstellung „Taking Root“ im Düsseldorfer KIT – Kunst im Tunnel vom 2. November bis 26.1.20. In ihren Gemäl-den, Filmen, Zeichnungen und Skulpturen transformieren die Künstler vertraute – in-nere wie äußere – Landschaften, folgen visuellen Spuren oder befassen sich mit Aspekten ihrer jeweiligen Biographie. Die Schau präsentiert eine Vielfalt an Einstel-lungen, bei der aber allen Künstlern eine Empfänglichkeit für das Unbeständige gemeinsam ist. Die gzeigten Werke balan-cieren zwischen Staunen und Melancho-lie. Das Interesse der Künstler ist es, sich durch die Suche nach Verankerungspunk-ten in Tradition und Umwelt in der Gegen-wart zu verwurzeln und festzustellen, was für ihre künstlerische Arbeit am Anfang des 21. Jahrhunderts wichtig und unum-gänglich ist.www.kunst-im-tunnel.de

kunst im WestenAktuelle Ausstellungshighlights in der Region

links: Jeroen krabbé, tahiti, 2018, Öl auf leinwand 160 x 120 cm. / mitte: ohne titel: martin kippenberger (aus der serie Window shopping bis 2 uhr nachts) 1996, Öl auf leinwand, Private collection / rechts: impression der Ausstellung „ABc. Avantgarde – Bauhaus – corporate design” im gutenberg museum mainz.

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10:2019 Spezial I Zeitkunst 13

Verschiedene Formate beweisen seit Jahren, welche Relevanz die Stadt Köln und speziell die Koelnmesse

im Bereich der Kunstmessen hat. Auch im November finden wieder Veranstaltungen statt, die längst zum Jour fixe der Kunst-szene avanciert sind. Dazu zählt etwa die Cologne Fine Art and Design und selbstver-ständlich auch die Exponatec. Diese bei-den Messen finden tageweise zeitgleich auf dem Gelände der Koelnmesse statt. Wäh-rend auf der Cologne Fine Art and Design Highlights aus allen Epochen der Kunst- und Designgeschichte zu finden sind, ist die Exponatec mit ihrer Kombination aus Messe und Kongress für Aussteller und Be-sucher ein Lieferant für wertvolle Impulse für ihre Arbeit. In vier Ausstellungsberei-chen stellen Institutionen und Unterneh-men aus allen relevanten Segmenten des Kulturmarktes Produktneuheiten, Lösun-gen und Konzepte vor.Die Exponatec Cologne ist die erste Ad-resse rund um die Themen Restaurie-rung, Konservierung sowie professionelle Aufbewahrung von Kunstwerken und Ar-tefakten. Sie hat sich im Laufe der Jahre zur stärksten Museumsveranstaltung in Europa entwickelt. Neben dem klassi-schen Ausstellungsbetrieb legt die inter-nationale Veranstaltung einen weiteren Schwerpunkt auf Informationsaustausch, Fortbildung und Wissensvermittlung. In diesem Jahr kommt ein weiteres High-light im Ablaufplan der Messe hinzu. Erst-malig wird es einen Kongress geben, der sich speziell mit Themen befasst, die für Museumsmacher und Protagonisten am Kunstmarkt interessant und relevant sind.Der Deutsche Museumskongress bietet den Fachbesuchern ein interdisziplinä-res Forum für Zukunftsthemen rund um die Erhaltung von Kunst- und Kulturerbe.

Das Ziel des Museumskongresses ist es, den Informationsaustausch innerhalb der Museumslandschaft zu stärken.Koelnmesse und Manfred Möller (Verleger Der Kunsthandel Verlag) konnten namhaf-te Referenten gewinnen. Diese erstklassi-gen Sprecher aus renommierten Museen und anderen Fachbereichen diskutieren mit den Teilnehmern über die neuesten

Entwicklungen und Trends zu den Be-reichen Sammeln, Forschen, Bewahren, Ausstellen, Vermitteln sowie Managen und Kommunizieren. Referiert wird zu relevanten Themen wie zum Beispiel „He-rausforderung Digitalisierung“, oder „Die Kunst Ausstellungen zu konzipieren und gestalten.“ Diese Präsentation zeigt an er-folgreichen Beispielen, wie Ausstellungs-

konzepte und dramaturgische Konzepte geplant und realisiert werden können. Ebenfalls thematisiert wird „Customer Centricity – Best practice“. Hier wird bei-spielsweise an spannenden realen Mo-dellen vorgeführt, wie sich Häuser in unterschiedlichen Bereichen – ob Kunst-museen, naturkundliche, technische, his-torische oder archäologische Museum – besonders vorbildlich auf die Verände-rung und Entwicklung ihres Publikums eingestellt haben. Diese praxisnahe He-rangehensweise wird den Besuchern die Möglichkeit bieten, die Herausforderun-gen der Branche zu erkennen und diese mit renommierten Experten anzugehen. Denn nichts ist wichtiger als ein kons-truktiver Austausch und das Teilen von Erfahrungswerten um daran gemeinsam zu wachsen. Eingeladen sind Museumsdirektoren, Res-tauratoren, Leiter von Kulturinstitutionen, Sammler, Galeriebesitzer, Kulturmanager sowie Professoren und interessierte Fach-besucher. Eine wichtige Aufgabe und An-liegen des Kongresses ist es, die Herausfor-derungen der Museen zu diskutierten und „best practice“ Beispiele vorzustellen. Der Museumskongress komplettiert die Exponatec als kompetente Plattform, die zu Diskussionen anregt und spannende virulente Themen in den einzelnen Berei-chen bietet. Ein Besuch, sowohl der Mes-sen als auch des Fachkongresses lohnt sich.

die Zukunft des museums Der Deutsche Museumskongress feiert im Rahmen der Exponatec Cologne seine Premiere/ Von Kathrin Albrecht

Deutscher Museumskongress20.11., ab 10 Uhr im Rahmen der

Exponatec Cologne20. bis 22.11.Köln Messe

Messeplatz 150679 Köln

www.exponatec.de

impression der cologne fine Art 2018

der deutsche museumskongress findet im rahmen der eXPonAtec cologne statt..

14. WesterwaldpreisKeramik Europas

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Die Rahmenmacher

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10:201914 Zeitkunst I Kunstmarkt

Am Wochenende um den 1. September war es in der Hamburger Kunsthalle richtig voll. Im wich-tigsten Kunstmuseum der norddeutschen Metro-

pole wurde unter dem Motto „Ein Fest für alle“ ausgelas-sen gefeiert. Bei hochsommerlichem Wetter und freiem Eintritt kam nicht nur der „Inner Circle“ der ausgewie-senen Kunstkenner. Knapp 30.000 Hamburger Bürger, Neugierige aus ganz Norddeutschland, Paare, Familien und auch Interessierte aus dem benachbarten, bunten Stadtteil St. Georg statteten dem hoch über der Alster thronenden Gebäudeensemble einen Besuch ab.Anlass war ein Jubiläum: Vor 150 Jahren, 1869 also, wur-de die Hamburger Kunsthalle als Bürgermuseum gegrün-det und zunächst unmittelbar vom Senat verwaltet. Ihren ersten richtigen Direktor, Alfred Lichtwark (1852-1914), erhielt sie erst 1886. Lichtwark war bekannt für seinen progressiven Kunstgeschmack. Er setzte in seiner 28 Jah-re währenden Amtszeit wichtige Akzente und lockte die zeitgenössischen Avantgardisten wie den Deutschen Max Liebermann, aber auch die Franzosen Édouard Vuillard oder Pierre Bonnard nach Hamburg. Gezielt kaufte er auch Werke der deutschen Romantik, etwa von Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge, die bis heute zu den Herzstücken und Publikumslieblingen der Samm-lung gehören.Weitere hoch angesehene Kunsthistoriker wie etwa Licht-warks Nachfolger Gustav Pauli (1866-1938) oder der le-gendäre Wiener Kunstwissenschaftler Werner Hofmann (1928-2013), der von 1969 bis 1990 die Geschicke der

Hamburger Kunsthalle leite-te, drückten dem Museum als Direktoren mit international beachteten Ausstellungen und wichtigen Ankäufen ihren Stempel auf. Unter der Direkto-renschaft von Uwe M. Schnee-de, Jahrgang 1939, wurde im Jahr 1997 dann als weiteres Gebäude die vom Kölner Ar-chitekten Oswald Mathias Un-gers als streng geometrischer Kubus entworfene Galerie der Gegenwart eröffnet. Schneede setzte den Schwerpunkt auf bahnbrechende Ausstellungen vor allem mit zeitgenössischer Kunst. Schlüsselwerke von Gerhard Richter, Sigmar Polke, Richard Serra, Annette Messa-ger, Jannis Kounellis bis hin zu Bogomir Ecker wurden ange-kauft oder als Dauerleihgabe in die Sammlung der Kunst-halle integriert.Schneedes Nachfolger, Huber-tus Gaßner, Jahrgang 1950, verantwortete am Ende seiner Amtszeit eine umfassende, von dem Hamburger Mäzen Alexander Otto und der Stadt Hamburg finanzierte Renovie-rung der Kunsthalle, in deren Zuge die bisherigen drei Ein-gänge des Gebäudeensemb-les auf einen nunmehr reprä-sentativen Haupteingang im

Gründungsbau reduziert wurden. Von 2016 bis 2018 gab dann der Kunsthistoriker Christoph Martin Vogtherr ein kurzes Intermezzo an der Kunsthalle, um sich von dort in seinen „Traumjob“ als Generaldirektor der Stiftung Preu-ßische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg nach Potsdam zu verabschieden. Viele Hamburger waren von seinem Verhalten enttäuscht.Kein leichtes Erbe also für Alexander Klar, der am 1. Au-gust 2019 kurz vor dem Jubiläumsfest seinen Posten als neuer Direktor der Hamburger Kunsthalle antrat. Der 1968 in Waiblingen geborene Kunsthistoriker mit Stati-onen in den USA, Großbritannien, Venedig und Deutsch-land leitete von 2010 bis 2019 das Museum Wiesbaden. Die Frage nach den Stärken und Schwächen seines neuen Hauses beantwortet er im Zeitkunst-Interview abwägend: „Die Hamburger Kunsthalle ist ein Bürgermuseum, also keine fürstliche Gründung mit einem durch ein großes Vermögen konsequent erworbenen Sammlungskern. Die Hamburger Kunsthalle ist ein demokratisches Muse-um, und entsprechend fällt die Sammlung vielschichtig und mehrstimmig aus. Diese „Mehrstimmigkeit“ macht es bisweilen schwer, die Kunsthalle unter einer Über-schrift zusammenzufassen, dafür bildet unser Haus so-wohl die Möglichkeiten und Stärken Hamburgs, als auch die Kunstgeschichte in ihrer Breite ab: Hier wurde und wird zusammengetragen, was Kuratoren, schenkende Sammler sowie Künstler dem Haus zugedacht haben. Den Direktoren oblag und obliegt es, diese Erwerbungen zusammen zu denken und die daraus entstandene und

entstehende Sammlung in den Kontext der Kulturge-schichte einzuordnen und zu interpretieren.“Alexander Klar ist gerade dabei, sich in der Hamburger Kunsthalle mit ihren rund 100 Mitarbeitern und auch in der Hansestadt neu zu orientieren. Klar wurde freundlich und mit abwartendem Respekt aufgenommen – typisch hanseatisch eben. Mittlerweile hat er aber auch erste Grundüberlegungen für Ausstellungsprojekte entwickelt: „Mir liegt am Herzen, mit den Kuratoren gemeinschaft-lich ein stimmiges Ausstellungsprogramm aufeinander bezogener Ausstellungen zu erarbeiten. Ich möchte das Museum wieder mehr als einen Ort kunsthistorischer Forschung etablieren, deren Ergebnisse sich in guten Ausstellungen niederschlagen. Themen, die mich dabei interessieren, sind zum Beispiel die Umbruchszeiten der Geschichte, die dann in der Kunst ihre Bilder fanden. Und mich interessieren besonders Ausstellungsprojekte, die gemeinsam mit Künstlern entstehen – keine Retrospek-tiven oder Auftragsproduktionen von Werken, sondern veritable Zusammenarbeit, die in Projekten mündet, die nur ein Museum mit Künstlern umsetzen kann.“Nicht nur in Hamburg wird über die hohen Eintrittsprei-se in Museen heftig diskutiert. Der Hamburger Senat verkündete unlängst, dass es zumindest einen Tag mit kostenlosem Eintritt pro Monat geben solle. Auch Ale-xander Klar hat sich schon konkrete Gedanken darüber gemacht, ob ein freier Eintritt helfen würde, Menschen mit Schwellenängsten ins Museum zu locken: „Der freie Eintritt würde sicher helfen, auch Menschen ins Muse-um zu holen, die sich die 14 Euro Eintritt nicht leisten können oder wollen. Die Hamburger Kunsthalle bietet bereits heute freien Eintritt für Kinder unter 18 Jahren sowie Ermäßigungen für viele Besuchergruppen und an Donnerstagabenden. Wer in Hamburg lebt und gerne re-gelmäßig in die Kunsthalle geht, entscheidet sich oft für eine Mitgliedschaft bei den Freunden der Kunsthalle: Die über 18.000 Mitglieder dieses Vereins besuchen das gan-ze Jahr über die Sammlungen und Sonderausstellungen, ohne Eintritt bezahlen zu müssen. Prinzipiell gilt: Men-schen gehen an Orte, die sie interessieren, die für sie re-levant sind, die sie locken oder über die sie etwas gehört haben. Ein solcher Ort muss auch das Museum sein, und die Hamburger Kunsthalle ist das mit über 350.000 Besu-chern im Jahr auch heute schon in hohem Maße.“Um diese Besucherzahlen zu halten und bestenfalls noch zu steigern, muss die Hamburger Kunsthalle neben der Präsentation ihrer Sammlung auch kontinuierlich an ei-nem attraktiven Ausstellungsprogramm arbeiten. Neue Ausstellungsformate, aktuelle Themenausstellungen und die Neu- und Wiederentdeckung richtungweisender Künstler sind hier nur drei Stichworte. Auch Alexander Klar ist sich dieser Situation bewusst und bringt zu Be-ginn seiner Direktorenschaft schon einmal die Notwen-digkeit eines möglichen Erweiterungsbaus ins Spiel: „Ich sehe ein großes Desiderat in der Schaffung gut propor-tionierter Räume für große Sonderausstellungen und die Infrastruktur dafür.“ Bleibt zu hoffen, dass dieser Wunsch des Direktors im Schulterschluss zwischen der Stadt und privaten Mäzenen in absehbarer Zeit realisiert werden kann.

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Zum 150. Jubiläum äußert sich der neue Direktor Alexander Klar/ Von Nicole Büsing & Heiko Klaas

Außenansicht der Hamburger kunsthalle

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20095 HamburgDi-So 10-8 h, Do 10-21 h

www.hamburger-kunsthalle.de

Ansicht der Ausstellung „unfinished stories” mit Werken von gerhard richter, gregor schneider, Allen Jones und sol leWittrichter. Zu sehen bis zum 30. August 2020 in der Hamburger kunsthalle

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10:2019 Kunstmarkt I Zeitkunst 15

grosse nAmen, grosse kunst

Gegründet wurde das renommier-te Berliner Auktionshaus Jeschke

van Vliet im Jahr 1989 vom erfolgrei-chen Antiquariatshändler Hans-Joa-chim Jeschke. Zu Beginn wurde der Fokus des Angebots vornehmlich auf wertvolle Bücher und dekorative Gra-fik gelegt. Ab 1994 kamen regelmäßi-ge Auktionen für Kunst und Künstler-grafik hinzu. International stellte sich das Unternehmen dann schließlich ab 2004 mit dem Eintritt von Hans van Vliet auf. Es wurde eine Dependance in Paris geschaffen und viele interna-tionale Klienten – vornehmlich aus Frankreich und Italien – sorgen für eine zunehmend globale Ausrich-tung des Hauses. Jährlich finden 6

reguläre Auktionen statt: davon jeweils drei Buchauktionen und drei Kunstau-ktionen. Darüber hinaus veranstaltet Jeschke van Vliet Auctions Berlin auch Sonderauktionen zu verschiedenen The-menbereichen. Bis heute gliedert sich das Auktionshaus in zwei Abteilungen: wertvolle Bücher, Grafik und Fotogra-fie sowie Moderne und Zeitgenössische Kunst und Antiquitäten. Am Freitag, den 25. Oktober findet nun die 128. Auktion für Moderne und Zeitgenös-sische Kunst und moderne Fotografie statt. Zum Gebot stehen bei der Oktobe-rauktion unter anderem eine aufregen-de Bronze von Gerhard Marcks (Lot 131) aus dem Jahr 1956 mit dem Titel „Sit-zendes Liebespaar“ hier liegt der Schätz-

preis bei 20 000 Euro. Ebenfalls spannend ist ein Öl-Gemälde von Ludwig Meidner (Lot 134). Es ist ein Bildnis des Sohnes des Künstlers der mit Kippa dargestellt ist. Geschaffen wurde es in den 1950er-Jahren. Besonders interessant ist, dass das Porträt verso eine weitere Darstellung trägt. Nämlich die eines Propheten in kar-ger Landschaft. Der Schätzpreis für diese schöne Arbeit liegt bei 7500 Euro.

Die 128. Auktion im Berliner Auktionshaus Jeschke van Vliet

Auktion 12825.10.

Jeschke van Vliet Auctions Berlin Lehrter Str. 57 10557 Berlin

Mo-Mi/Fr 10-16 h, Do 10-18 h www.jvv-berlin.de

ludwig meidner, „Bildnis meidners sohnes david mit kippa“, 1950er-Jahre, Öl auf Platte, 70 x 60 cm, Verso mit weiterer darstellung eines Propheten in karger landschaft.

BeWäHrtes messkonZePt

Bereits seit 2006 hat sich das Konzept der Contemporary Art Ruhr kurz C.A.R.

nun schon bewährt. Alljährlich locken die Messeverantwortlichen mit zwei Veranstal-tungen auf dem UNESCO-Welterbe Zoll-verein in Essen: der Photo/Media Art Fair für Fotografie und die neuesten Kunstströ-mungen im Frühjahr und der innovativen Kunstmesse für alle Sparten der zeitgenös-sischen Kunst im Herbst. Und so findet vom 25. bis 27. Oktober auch in diesem Herbst wieder die größere der beiden Messen die 13. Ausgabe der C.A.R. statt. Sie richtet sich an ein breites Publikum. Junge, Kun-stinteressierte kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie erfahrene Kunstsammler. Präsentiert wird Kunst, die zum einen in-novativ, einzigartig und überraschend ist, andererseits jedoch vor allem eines: bezahl-bar. Bei der C.A.R. zeigen Galerien, Kunst-projekte und Künstler aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Serbien und Südkorea zeitgenössische Kunst aller Stil-richtungen und Medien. Ob Malerei, Skulp-tur, Zeichnung, Grafik, Fotografie, Installa-tion und Video- sowie Performancekunst.

Ein weiteres Charakteristikum, das die zahlreichen Besucher der Messe schätzen, ist das offene Ausstellungskonzept. Anstel-le von barrierebildenden Ausstellungsko-jen, können die Interessierten um jeden Stand herumgehen. Das fördert den Dialog und vermeidet Schwellenängste. Ein wei-teres Highlight: zum fünften Mal lädt die C.A.R. am Samstag, 26.10., zum Besuch des C.A.R. Super Saturday ein. Im Zeitraum von 13 Uhr bis 17 Uhr haben Besucher die Ge-legenheit, speziell für diesen Tag geschaffe-ne Angebote wahrzunehmen: einzigartige Editionen und Unikate zu einem einmalig günstigen Preis zu kaufen, besondere Wer-ke oder Künstlerbücher signieren zu lassen, an Kunstführungen teilzunehmen oder Kunstaktionen zu erleben.

Die 13. Ausgabe der Contemporary Art Ruhr in Essen

C.A.R. // Innovative Art Fair 25. bis 27.10.

UNESCO-Welterbe ZollvereinGelsenkirchener Straße 181

45309 EssenFr, 25.10.: Eröffnung, 20 h,

Sa, 26.10., 12-20 h, So, 27.10., 11-19 hcontemporaryartruhr.de

Die C.A.R. findet in Halle 5 des UNESCO-Welterbe Zollverein statt

ZeitgenÖssiscHe kunst Aller disZiPlinen

Vergangenes Jahr feierte die Frank-furter Discovery Art Fair ihre erfolg-

reiche Prämiere. Gezeigt wird ein breites Spektrum an junger, zeitgenössischer Kunst von rund 80 Ausstellern aus 15 Ländern. Bereits in ihrer ersten Ausgabe konnte die Entdeckermesse, auf der Kunst zu erschwinglichen Preisen zu finden ist, mehr als 10 000 Besucher in das impo-sante Forum der Messe Frankfurt locken. Kunstmessen sind in der hessischen Ban-kenmetropole eher rar. Umso schöner, dass nun erneut ein Konzept an den Start geht, das ein facettenreiches Angebot be-reit hält und sowohl für kunstinteressier-te Neulinge als auch für erfahrene Samm-ler das passende Werk bietet. Darunter befinden sich Arbeiten zeitgenössischer Kunst aller Disziplinen: neben klassischer Malerei, Zeichnung und Druckgrafik auch Skulpturen, Installationen, Mixed Media und Videokunst. Einen besonderen Fokus legt die Messe auf die Bereiche Fotografie und Urban Art, deren innovative Werke

inzwischen den Weg in renommierte Ga-lerien auf der ganzen Welt gefunden ha-ben. Die Vielfalt der Stile und Themen der im Rahmen der Discovery Art Fair ausge-stellten Kunstwerke bietet ein einzigarti-ges Erlebnis für Besucher, Künstler und Kunsthändler. Neben der Vielfalt der ge-zeigten Kunstwerke liegt dem erfahrenen Messe-Team die Qualität der Exponate am Herzen. Bei einer Vielzahl an Stilen und künstlerischen Ausdrucksformen findet das Frankfurter Kunstpublikum eine sorg-fältige, kuratierte Auswahl an bemerkens-werten Positionen vor, die nur für dieses besondere Kunstevent zusammengestellt wurden.

Die Die Discovery Art Fair Frankfurt

The Discovery Art Fair Frankfurt1. bis 3.11.

Forum Messe FrankfurtLudwig-Erhard-Anlage 1

60327 Frankfurt am Main Fr -Sa 11-20 h, So 11-18 hwww.discoveryartfair.com

impression der discovery Art fair

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10:201916 Zeitkunst I Kunsttermine

Baden-Württemberg

Isa Dahl/Daniel Wagenblast:wider und Weltbis 8.11.AbtartRembrandtstraße 1870567 StuttgartDi-Fr 14-19 h u.n.V.www.abtart.com

Neueröffnung Art 28 Gallery25.10. bis 15.11.

Kommen Sie zu einem Kunst Happening der besonderen Art in unseren neuen Showroom nach Tübingen. Die vier renommierten Künstler Ed Heck, Patrick Preller, Martin Sonnleitner und Otmar Alt, sowie das gesamte Team der Art 28 freuen sich auf Ihren Besuch. Neueröffnung der Kunstgalerie am Freitag, 25. Oktober ab 18 Uhr.

Art 28 GallerySchaffhausenstrasse 12372072 TübingenMo-Fr 9-12 h/13-17 h u.n.V. www.art28.com

Christian Landenberger (1862-1927)bis 16.2.20Kunstmuseum der Stadt AlbstadtEbingen, Kirchengraben 1172458 AlbstadtDi-Sa 14-17 h, So/Fei 11-17 h www.kunstmuseumalbstadt.de

Aspekte der Sammlung: 40 aus 800. Ausgewählte Grieshaber-Neuerwerbungen4.5. bis 6.1.20Kunstmuseum Reutlingen / SpendhausSpendhausstraße 472764 ReutlingenDi/Mi/Fr/Sa 11-17 h, Do 11-19 h, So/Fei 11-18 hwww.kunstmuseum-reutlingen.de

Hans Purrmann. Kolorist der Moderne19.10. bis 9.2.20Kunsthalle Vogelmann Städtische Museen HeilbronnAllee 2874072 HeilbronnDi/Mi/Fr 11-17 h, Do 11-19 h, Sa/So/Fei 11-17 hwww.museen-heilbronn.de Tradition und Aufbruchbis 19.1.20Städtische Galerie KarlsruheLorenzstraße 2776135 KarlsruheMi-Fr 10-18 h, Sa/So 11-18 hwww.staedtische-galerie.de

Hiroyuki Masuyama:Minima X Maxima19.10. bis 16.2.20Städtische Galerie OffenburgKulturforum, Amand-Goegg-Straße 277654 OffenburgDi-Fr 13-17 h, Sa/So/Fei 11-17 hwww.galerie-offenburg.de

OTGO: Otgonbayar Ershuu – Malereibis 24.11.Kunstverein KonstanzWessenbergstraße 39-4178462 KonstanzDi-Fr 10-18 h, Sa/So 10-17 hwww.kunstverein-konstanz.de

Spiegel der Malerei:Die druckgraphische Sammlung des Freiherrn von Wessenbergbis 17.11.Städtische Wessenberg-GalerieWessenbergstraße 4378462 KonstanzDi-Fr 10-18 h, Sa/So 10-17 hwww.konstanz.de

Bayern

Carlo Invernizzi and his Poetic Worldbis 17.11.Neuer Kunstverein Aschaffenburg im KunstLANDingLandingstraße 1663739 AschaffenburgDi 14-19 h, Mi-So 11-17 hwww.kunstlanding.de

Florian Etti17.10. bis 21.11.Münchner KünstlerhausLenbachplatz 880333 MünchenMo-So 10-19 hwww.kuenstlerhaus-muc.de

Research Nature / Life5.10. bis 1.12.SchafhofEuropäisches Künstlerhaus OberbayernAm Schafhof 185354 FreisingDi-Do 14-19 h, So/Fei 11-19 h u.n.V.www.schafhof-kuenstlerhaus.de

Magie vom Dach der Welt. Der tibetische Kulturraumim Spiegel der Kunst.bis 10.11.Schaezlerpalais Kunstsammlungen und Museen AugsburgMaximilianstraße 4686150 AugsburgDi-So 10-17 hwww.kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Gegen den Strich – Chicago Calling Amerikanische Außenseiterkunst11.10. bis 26.1.20

Die Überblicksschau präsentiert über 150 Gemälde, Zeichnungen, Collagen und bildhauerische Werke von 10 Chicagoer Künstlern aus 30 Sammlungen in den USA. Die Werke sind Ausdruck des Widerstands gegen seelenzerstörende Zustände, herkömmliche Schönheitsideale und vieles dazwischen. Charakteristisch für diese Werke ist die Losgelöstheit ihrer Schöpfer von jeder Art des Akademismus.

Kunsthaus KaufbeurenSpitaltor 2 87600 Kaufbeuren Di/Mi/Fr-So 10-17 h, Do 10-19 hwww.kunsthaus-kaufbeuren.de

AllgäuBis 6.1.20

Friedrich Hechelmann (Isny im Allgäu), Philipp Reisacher und Diether Kunerth (beide Ottobeuren) zeigen uns in ihren Bildern und Skulpturen ihre ganz persönliche Sicht auf das Allgäu. Erleben Sie das „Allgäu“ im Allgäu im Museum für zeitgenössische Kunst in Ottobeuren.

Museum für zeitgenössische Kunst Diether KunerthMarktplatz 14a87724 OttobeurenDi-Fr 11-16 h, Sa/So 12-17 hwww.mzk-diku.de

Abenteuer Forschung. Entdecken Sie, was wir entdecken!bis 6.1.20Di/Do-So 10-18 h, Mi 10-21 hGermanisches NationalmuseumKartäusergasse 190402 Nürnbergwww.gnm.de

1919 – Generation Bauhaus Franz Vornberger26.10. bis 1.3.20

Im Herbst zeigt die Kunstvilla im Jubiläumsraum mit Franz Vornberger (1919 – 2008) einen weiteren Künstler, der im Jahr der Gründung des Bauhauses geboren wurde und heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Nach dem Krieg gehörte Vornberger zu den ersten Studenten von Hermann Wilhelm an der in Ellingen ausgela-gerten Kunstakademie. Sein Schaffen durchlief in der Folgezeit verschiedene stilistische Phasen. Abstrahierte, expressionistisch anmutende Land-schaftsbilder wurden in den 1960er-Jahren von gestischen Arbeiten im Stil des Informel, später von konkret-konstruktiven Kompositionen ab-gelöst. Ab den 1980er-Jahren rückte Vornberger den Menschen mit all seiner Verletzlichkeit in den Mittelpunkt.

Kunstvilla im KunstKulturQuartierBlumenstraße 1790402 NürnbergDi/Do-So/Fei 10-18 h, Mi 10-20 hwww.kunstkulturquartier.de/kunstvilla

Hidden Beauty12.10. bis 19.1.20

Neun Künstler setzen sich in ihren Installationen und Objekten mit den acht unterschiedlich proportionierten Ausstellungsräumen der Kunsthalle Nürnberg auseinander. Sie thematisieren u. a. die im Gebäude verbaute, nicht sichtbare Technik und offenbaren deren verborgene Schönheit, indem sie die Materialien in einen anderen Kontext stellen.

Kunsthalle NürnbergLorenzer Straße 3290402 NürnbergDi/Do-So 10-18 h, Mi 10-20 hwww.kunsthalle.nuernberg.de

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10:2019 Kunsttermine I Zeitkunst 17

Berlin

Kirchner/Richter/Burgertbis 3.11.me Collectors Room Berlin/ Stiftung OlbrichtAuguststraße 6810117 BerlinMi-Mo 12-18 hwww.me-berlin.com

Binh – Water color on Do paper. New artwork.bis 25.10.KayserTradeGalleries - VietnamArtGormannstraße 1410119 BerlinÖffnungszeiten n.V.www.kaysertradegalleries.com

Helmut Newton: Sumobis 10.11.Helmut Newton Stiftung im Museum für FotografieCharlottenburg, Jebensstraße 210623 BerlinDi/Mi/Fr-So 11-19 h, Do 11-20 hwww.helmutnewton.com

Volker März18.10. bis 30.11.Skulptur-MalereiGalerie Tammen und PartnerHedemannstraße 1410969 BerlinDi-Sa 12-18 hwww.galerie-tammen-partner.de

Brandenburg

Das Bauhaus in Brandenburg. Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne26.10. bis 12.1.20Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst – DieselkraftwerkUferstraße 1503046 CottbusDi-So 10-18 hwww.blmk.de

An den Mond – auf den Mond –und darüber hinausbis 9.11.Kunsthaus Sans TitreFranzösische Straße 1814467 PotsdamMi-Fr 15-19 h, Sa 12-16 h u.n.V.www.sans-titre.de

Urbane Kommentarebis 13.10.Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst – PackhofCarl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße 1115230 Frankfurt/OderDi-So 11-17 hwww.blmk.de

Bremen

Claudia Piepenbrockbis 17.11.Gerhard-Marcks-HausGerhard-Marcks-Stiftung Am Wall 20828195 BremenDi/Mi/Fr-So 10-18 h, Do 10-21 hwww.marcks.de

Ich bin Ich – Paula Modersohn-Becker. Die Selbstbildnissebis 9.2.20Museen Böttcherstraße Paula Modersohn-Becker MuseumLudwig Roselius MuseumSammlung Bernhard HoetgerBöttcherstraße 6-1028195 BremenDi-So 11-18 hwww.museen-boettcherstrasse.de

Hamburg

Goya, Fragonard, TiepoloDie Freiheit der Malerei13.12. bis 13.4.20

Das 18. Jahrhundert war eine Blüte- und Umbruchszeit der europäischen Kunst. Goya, Fragonard und Tiepolo reagierten mit ihrer Kunst auf die gesellschaftlichen Verän-derungen ihrer Zeit. Durch innovative und ungewöhnliche Konventionsbrüche beförderten sie den Wandel künstlerischer Normen.

Hamburger KunsthalleGlockengießerwall20095 HamburgDi/Mi/Fr-So 10–18 h, Do 10–21 hwww.hamburger-kunsthalle.de

Impressionismus. Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard7. 11. bis 1.3.20

Der französische Impressionismus in Form von Spitzenwerken des Ordrupgaard Museums ist in Hamburg zu Gast. Im Zentrum der Ausstellung stehen Werke sämtlicher führender Malern des Impressionismus. Einen besonderen Höhepunkt bildet eine Werkgruppe von acht Gemälden Paul Gauguins.

Hamburger KunsthalleGlockengießerwall20095 HamburgDi/Mi/Fr-So 10–18 h, Do 10–21 hwww.hamburger-kunsthalle.de

Amateurfotografie. Vom Bauhaus zu Instagram3.10. bis 12.1.20Museum für Kunst und Gewerbe HamburgSteintorplatz, direkt am Hauptbahnhof20099 HamburgDi/Mi/Fr-So 10-18 h, Do 10-21 hwww.mkg-hamburg.de

Hessen

Höfische Jagd in Hessen. Ereignis, Privileg, Vergnügenbis 12.1.20Hessisches Landesmuseum Museumslandschaft Hessen KasselBrüder-Grimm-Platz 534117 KasselDi-So/Fei 10-17 h, Do 10-20 hwww.museum-kassel.de

Matthew Cowanbis 17.11.Kunsthalle GießenBerliner Platz 135390 GießenDi-So 10-17 hwww.kunsthalle-giessen.de

B3 Biennale des bewegten Bildes:Realities15. bis 20.10.

Die B3 Leitausstellung präsentiert sichin diesem Jahr erstmals auf dem Frankfurter Messegelände in Halle 4.1. Hintergrund ist eine strategische Kooperation mit THE ARTS+ Future of Culture Festival, welches jährlich im Rahmen der Frankfurter Buchmesse stattfindet. In diesem Jahr haben die B3-Macher unter dem Leitthema "Realities" zu den Kategorien Immersion, Virtual Reality, Film und Künstliche Intelligenz verschie-dene Themenblöcke entwickelt.

Frankfurter BuchmesseLudwig-Erhard-Anlage 160327 Frankfurt am Main16. bis19.10.: Fachbesucher und Presse19./20.10.: Privatbesucherwww.b3biennale.de

Making van Gogh23.10. bis 16.2.20

Im Zentrum der Ausstellung steht die Entste-hung des „Mythos van Gogh“ um 1900 sowie die Bedeutung seiner Kunst für die Moderne in Deutschland. Mit 50 zentralen Arbeiten Vincent van Goghs ist die Ausstellung die umfangreichste Präsentation mit Werken des Malers seit fast 20 Jahren in Deutschland.

Städel MuseumSchaumainkai 6360596 FrankfurtDi/Mi/Sa/So 10-18 h, Do/Fr 10-21 hwww.staedelmuseum.de

James Hugonin + Detlef Orloppbis 17.11.

Galerie HoffmannGörbelheimer Mühle 161169 FriedbergDi-Do 11-16 h, Sa/So 14-19 h n.t.V.www.galeriehoffmann.de

KünstlerHAUS – MeisterHAUS – MeisterBAUbis 20.10.Museum KünstlerkolonieMathildenhöhe DarmstadtOlbrichweg 13a64287 DarmstadtDi-So 11-18 hwww.mathildenhoehe.eu

Heidy Stangenberg-Merck: Die Grafikenbis Juni 2020

Heidy Stangenberg-Merck wurde vorrangig als Malerin des griechischen Landlebens bekannt, das sie vor allem in Öl und Tempera authentisch und doch ganz speziell einzufangen vermoch-te. Daneben widmete sie sich in ihrer langen Schaffenszeit auch den grafischen Techniken, insbesondere der Radierung, und führte ab den späten Sechzigern eine eigene Druckwerkstatt. Die nun ausgestellten Radierungen, Linol- und Holzschnitte und Monotypien der Sammlung Stangenberg Merck zeugen von der versierten Vielseitigkeit der Künstlerin, die aber selbst in Erprobung neuer Techniken ihrem eigenen Stil treu blieb.

Museum Stangenberg MerckIm Haus auf der HöheHelene-Christaller-Weg 1364342 Seeheim-JugenheimMi-Fr 15-19 h, Sa/So/Fei 11-18 hwww.museum-jugenheim.de

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10:201918 Zeitkunst I Kunsttermine

Jetzt! Junge Malerei in Deutschlandbis 19.1.20

Die Malerei gilt in Deutschland als führende Disziplin der Kunst. Ab September 2019 stellen drei Museen, die nächste Generation wichtiger MalerInnen in Deutschland vor: In Bonn, Chemnitz und Wiesbaden wird zur gleichen Zeit eine gemeinschaftliche Ausstellung mit 53 KünstlerInnen präsentiert.

Museum WiesbadenFriedrich-Ebert-Allee 265185 WiesbadenDi/Do 10-20 h, Mi/Fr 10-17 h, Sa/So 10-18 h www.museum-wiesbaden.de

Mecklenburg-Vorpommern

Peter Binder: Unterwegs in Greifswald.50 Jahre Fotografiebis 2.2.20Pommersches LandesmuseumRakower Straße 917489 GreifswaldDi-So 10-18 hwww.pommersches-landesmuseum.de

Kunsthalle Rostock 69/19bis 27.10.Kunsthalle RostockHamburger Straße 4018069 RostockDi-So 11-18 hwww.kunsthallerostock.de

Rembrandts Meistergrafiken – Ausgewählte Radierungen aus der Schweriner Sammlung18.10. bis 5.1.20Staatliches Museum Schwerin/ Ludwigslust/Güstrow, Galerie Alte & Neue Meister SchwerinAlter Garten 319055 SchwerinDi-So 11-18 hwww.museum-schwerin.de

Niedersachsen

Kosmos Janssenbis 26.1.20Kunsthalle EmdenHinter dem Rahmen 1326721 EmdenDi-Fr 10-17 h, Sa/So/Fei 11-17 hwww.kunsthalle-emden.de

Zeitenwende 1400. Die Goldene Tafel als europäisches Meisterwerkbis 23.2.20Niedersächsisches Landesmuseum HannoverWilly-Brandt-Allee 530169 HannoverMo-So 10-18 hwww.landesmuseum-hannover.de

Elementarteile. Grundbausteine des Sprengel Museum Hannover und seiner Kunstbis 2021Sprengel Museum HannoverKurt-Schwitters-Platz 130169 HannoverDi 10-20 h, Mi-So 10-18 hwww.sprengel-museum.de

Fortuna und Eintracht: Die Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts. Sammlung der Dr. Axe-Stiftbis 12.1.20Städtisches Museum Braunschweig Haus am LöwenwallSteintorwall 1438100 BraunschweigDi-So 10-17 hwww.braunschweig.de/museum

Robin Rhode. Memory Is the Weaponbis 9.2.20Kunstmuseum WolfsburgHollerplatz 138440 WolfsburgDi-So 11-18 hwww.kunstmuseum-wolfsburg.de

Nordrhein-Westfalen

Kunst nach 1945. Das Wiederauflebender Moderne und die Künstlergruppe"junger Westen"Städtische Galerie in der Reithalle Schloss NeuhausIm Schloßpark 1233104 PaderbornDi-So 10-18 hwww.paderborn.de/galeriereithalle

"Blue is hot and red is cold"(A. R. Penck)bis 3.11.Kultur Bahnhof EllerVennhauser Allee 8940229 DüsseldorfDi-So 15-19 hwww.kultur-bahnhof-eller.de

Von Gauguin bis Matisse.Im Rausch der Farbe12.10. bis 19.1.20Kunstmuseum Pablo Picasso MünsterPicassoplatz 148143 MünsterDi-So/Fei 10-18 hwww.kunstmuseum-picasso-muenster.de

Art to take – Kleine Kunstmesse1./2./3. 11.2019 / 10-17 Uhr

Museum BarendorfHistorische Fabrikanlage Maste-BarendorfBaarstraße 220-22658636 Iserlohn10-17 hwww.iserlohn.de

Rheinland-Pfalz

gestalten – ein jahrhundert abstrakte kunst im westenbis 26.1.20Kunsthaus NRW KornelimünsterAbteigarten 652076 AachenDo-Sa 14-18 h, So 12-18 hwww.kunsthaus.nrw.de

ABC. Avangarde – Bauhaus – Corporate Designbis 2.2.20Gutenberg-MuseumLiebfrauenplatz 555116 MainzDi-Sa 9-17 h, So 11-17 hwww.gutenberg-museum.de

Vom Beruf zur Berufung:Die Künstlerfamilie Verflassen zwischen Barock und Romantik19.10. bis 2.2.20

Die Ausstellung wird erstmalig die Netzwerke der gesamten Familie Verflassen beleuchten und die überlieferten Gemälde und Zeichnungen in einer Ausstellung zusammentragen. Teile der Familie waren im Koblenzer Raum im 17. und 18. Jahrhundert tätig, wo ihre Malerei insbesondere in Kirchen überliefert ist.

Mittelrhein-Museum Koblenz im Forum ConfluentesAm Zentralplatz 156068 KoblenzDi-So 10-18 hwww.mittelrhein-museum.de

Eva Jospin: Wald(t)räumebis 12.1.20MPK - Museum Pfalzgalerie KaiserslauternMuseumsplatz 167657 KaiserslauternDi 11-20 h, Mi-So/Fei 10-17 hwww.mpk.de

Saarland

Parastou Forouhar:Zeit der Schmetterlingebis 16.2.20Stadtgalerie SaarbrückenSt. Johanner Markt 2466111 SaarbrückenDi-Fr 12-18 h, Sa/So/Fei 11-18 hwww.stadtgalerie.de

Regards sans Limites / Blicke ohne Grenzen #4bis 20.10.Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken Galerie und StudioKarlstraße 166111 SaarbrückenDi-So 10-18 hwww.kuenstlerhaus-saar.de

Katharina Hinsbergbis 31.12.Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarlandmuseum, Moderne GalerieBismarckstraße 11-1566111 SaarbrückenDi/Do-So 10-18 h, Mi 10-20 hwww.saarlandmuseum.de

PharaonenGold. 3.000 Jahre altägyptische Hochkulturbis 24.11.Weltkulturerbe Völklinger HütteVölklinger Hütte66302 VölklingenMo-So ab 10 Uhrwww.voelklinger-huette.org

Sachsen

150 Jahre Museum Bautzen:Festwochenende11. bis 13.10.Museum Bautzen / Muzej BudyšinKornmarkt 102625 BautzenDi-So 10-17 hwww.museum-bautzen.de

Grassimesse.Treffpunkt der Moderne25. bis 27.10.

Designinteressierte und Liebhaber schöner Dinge kommen vom 25. bis 27.10. in Leipzig auf ihre Kosten: Etwa 100 Designer, Künstler und Kunsthandwerker präsentieren auf der GRASSIMESSE ihre Unikate und Kleinserien aus den Bereichen Mode, Schmuck, Keramik, Möbel und Spielzeug.

Grassi Museum für Angewandte KunstJohannisplatz 5-1104103 Leipzig25./26.10.: 10-19 h, 27.10.: 10-18 hwww.grassimesse.dewww.grassimuseum.de

André Masson. Zwischen Welten – Entremondes 13.10. bis 12.1.20

Der französische Künstler Masson gehört zu den wichtigsten Vertretern des Surrealismus und war ein Wegbereiter des abstrakten Expressionismus. Intensiv setzt er sich mit den Themen Tod und Begierde auseinander. Es wird ein besonderes Augenmerk auf

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10:2019 Kunsttermine I Zeitkunst 19

sein Verhältnis zur deutschen Literatur und Philosophie gelegt.

Kunstsammlungen ChemnitzTheaterplatz 109111 ChemnitzDi/Do-So 11-18 h, Mi 14-21 hwww.kunstsammlungen-chemnitz.de

Point of no Return. Wende und Umbruch in der ostdeutschen Kunstbis 3.11.Museum der bildenden Künste LeipzigKatharinenstraße 1004109 LeipzigDi/Do-So 10-18 h, Mi 12-20 hwww.mdbk.de

Max-Pechstein-Förderpreis der Stadt Zwickau 2019bis 27.10.Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-MuseumLessingstraße 108058 ZwickauDi-So 13-18 hwww.kunstsammlungen-zwickau.de

Sachsen-Anhalt

Bauhaus Meister Moderne. Das Comebackbis 12.1.20Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)Friedemann-Bach-Platz 506108 Halle/SaaleMo/Di/Do-So/Fei 10-18 hwww.kunstmuseum-moritzburg.de

Meisterwerke II - Schwarzkunst. Die Radierungen von Anthonie Waterloo aus der Kupferstichsammlung der Welterbestadt Quedlinburgbis 6.1.20Lyonel-Feininger-GalerieSchlossberg 1106484 QuedlinburgMo/Mi-So/Fei 10-18 hwww.feininger-galerie.de

Moderne-Ikonografie. Die Fotografie, das Bauhaus und die Folgen 1919-2019bis 9.2.20Kunstmuseum Kloster Unser Lieben FrauenRegierungsstraße 4-639104 MagdeburgDi-Fr 10-17 h, Sa/So 10-18 hwww.kunstmuseum-magdeburg.de

Schleswig-Holstein

Friedel Anderson – Malerei und Grafik 2014-2019bis 24.11.2019Ostholstein-MuseumSchlossplatz 123701 EutinDi-Fr 14-17 h, Sa/So/Fei 11-17 hwww.oh-museum.de Lotte Laserstein. Von Angesicht zu Angesichtbis 19.1.20Kunsthalle zu KielDüsternbrooker Weg 124105 KielDi-Fr 10-18 h, Mi 10-20 hwww.kunsthalle-kiel.de

Thüringen

Arik Brauer. Phantastisch-realistisch. Ein LebenswerkBis 27.10.

Im Januar 2019 feierte der österreichische Künstler Arik Brauer, Mitinitiator und Hauptver-treter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, seinen 90. Geburtstag. Die Kunsthalle Erfurt widmet – im Rahmen der ACHAVA Fest-spiele 2019 – seinem Lebenswerk eine umfang-reiche Ausstellung. Für die Erfurter Jubiläums-ausstellung hat Timna Brauer, die älteste Tochter des Künstlers, etwa 150 Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken überwiegend aus den letzten drei Jahrzehnten ausgewählt. Es ist die einzige Ausstellung in diesem Jahr in Deutschland zum Werk des international anerkannten Künstlers.

Kunsthalle ErfurtFischmarkt 799084 ErfurtDi/Mi/Fr-So 11-18 h, Do 11-22 hwww.kunstmuseen.erfurt.de

Österreich

Goldene Zeiten:Holländische Malerei des 17. Jahrhundertsbis 10.11.Akademie der bildenden Künste GemäldegalerieSchillerplatz 3A-1010 WienMo/Mi-So/Fei 10-18 hwww.akademiegalerie.at

Willi Siber:B.A.R.O.C.K. Zauber und Illusionbis 12.10.Galerie Ulrike HrobskyGrünangergasse 6A-1010 WienMi-Fr 13-18 h, Sa 11-15 hwww.hrobsky.at

Maria Lassnig. Retrospektivebis 1.12.AlbertinaAlbertinaplatz 1A-1070 WienMo/Di/Fr-So 10-18 h, Mi/Do 10-21 hwww.albertina.at

Einzelausstellung zum STRABAG Artaward 2019:Amoako Boafo10.10. bis 8.11.Strabag KunstforumDonau-City-Straße 9A-1220 WienMo-Do 9-17 h, Fr 9-12 h, u.n.V.www.strabag-kunstforum.at

Touch Wood19.9. bis 5.1.20Museum Moderner Kunst KärntenBurggasse 8A-9020 KlagenfurtDi/Mi/Fr-So/Fei 10-18 h, Do 10-20 hwww.mmkk.at

Götz Burys Wunderkammer:Service à la française17.10. bis 5.1.20Museum Moderner Kunst KärntenBurggasse 8A-9020 KlagenfurtDi/Mi/Fr-So 10-18 h, Do 10-20, Fei 10-18 Uhrwww.mmkk.at

Schweiz

Göhner Kunstpreis 2019:Kiefer Hablitzelbis 22.11.Kunsthaus Centre d'art PasquartSeevorstadt 71CH-2502 Biel/BienneMi/Fr 12-18 h, Do 12-20 h, Sa/So 11-18 hwww.pasquart.ch

Len Lye – Motion Composer23.10. bis 26.1.20Museum TinguelyPaul Sacher-Anlage 1CH-4002 BaselDi-So 11-18 hwww.tinguely.ch

Kaari Upson: Go Back the Way You Camebis 10.11.Kunsthalle BaselSteinenberg 7CH-4051 BaselDi/Mi/Fr 11-18 h, Do 11-20.30 h, Sa/So 11-17 hwww.kunsthallebasel.ch

Gold & Ruhm: Geschenke für die Ewigkeit11.10. bis 19.1.20Historisches Museum BaselBarfüsserkircheBarfüsserplatz 7CH-4051 BaselDi-So 10-17 hwww.barfuesserkirche.ch

Liechtenstein

Ein Dialog der Sammlungenbis 23.1.

Die Ausstellung lässt Werke aus verschiedenen Sammlungen und mehreren Jahrhunderten miteinander in Dialog treten. Die Fürstlichen Sammlungen beinhalten Meisterwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten,

von der Frührenaaissance bis zur österreichischen Romantik. Die Sammlung des KunstmuseumsLiechtenstein ist der Kunst der Moderne und ins-besondere der internationalen zeitgenössischen Kunst gewidmet, die Bestände der Hilti Art Foundation wie auch der Sammlung Batliner enthalten herausragende Werke von der klassi-schen Moderne bis zur Kunst der Gegenwart.

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art FoundationStädtle 329490 VaduzDi/Mi/Fr-So 10-17 h, Do 10-20 hwww.kunstmuseum.li

Auktionen

Auktion 1625./26.10.Nosbüsch & Stucke Auktionen BerlinFasanenstraße 2810719 Berlin www.nosbuesch-stucke.berlin

Auktion 78016./17.10.Nagel Auktionen Neckarstraße 189 - 19170190 StuttgartMo-Fr 9-17 hwww.auction.de

279. Auktion des Auktionshaus KarrenbauerKunst und Antiquitäten12.10. ab 14 Uhr

Informationen und Katalog unter :www.karrenbauer.de

Vorbesichtigung:Sa. 5. 10. bis Mi. 9.10. 10-13/ 15-18 Uhr,Do. 10.10. 10-13 Uhr, So. 6.10. 15-18 Uhr

Auktionshaus KarrenbauerObere Laube 4678462 Konstanzwww.karrenbauer.de

ImpressumHerausgeber: Manfred Möller

Zeitkunst erscheint inDer Kunsthandel Verlag GmbHDornhofstraße 10063263 Neu-IsenburgTel.: +49 6102 88256-0Fax: +49 6102 [email protected]

Geschäftsführender Chefredakteur:Manfred Möller (v.i.S.d.P.)[email protected]

Beirat: Dieter Köring,Thomas Utecht

Redaktion:Kathrin [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Nicole Büsing, Manfred Fischer,Dr. Ulla Fölsing, Heiko Klaas

Gesamtverkaufsleiter:Peter [email protected]

Mediaberatung:Lisa [email protected]

Produktion: Manfred Fischer

Vertriebsleitung: Angela Escudero

Aboverwaltung: Lisa Nicotera

Druck: Druckhaus Waiblingen

Die Zeitung und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne schriftliche Einwilligung des Verlages strafbar. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Für unverlangt eingesendetes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen.© Der Kunsthandel Verlag GmbHISSN 2190-5851

Page 20: C.A.R. ZeitkunstMit Paul Gauguin, der als Einziger die Reise gen Süden an-getreten hat, verkracht er sich. In der Folge kommt es zu je-ner autoaggressiven Verletzung, die bis heute

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