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Kurznachrichten 329 Die Vortrage des 3. Internationalen Symposiums uber Genetik industrieller Mikroorganismen (GIM) vom Juni 1978 in den USA sind in diesem Buch zusammengestellt. Ausgehend von rein theoretischen Be- trachtungen bis zur angewandten Genetik findet man Beitrage aus verschiedenen Gebieten der Mikrobiologie unter folgenden Topics : Mutation, Genetic Engineering und Richtlinien fur die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. genetische Aspekte des Primarstoffwechsels und der Antibiotikasynthese, Nutzung der Genetik fur neue Produkte und Prozesse, Genetik der Actinomycetales und der Pike, Genetik kohlenwasser- stoffverwertender Mikroorganismen, Resistenzentwicklung,Regulation und Genetik von Mikroorganismen in Fermentationsprozessen, Evolution neuer Stoffwechselleistungen. Das Schwergewicht der Arbeiten liegt nach wie vor auf dem Antibiotikasektor, aber auch Probleme der Enzymologie, der Verwertung von Kohlenwasserstoffen und der Stickstoffixierung gewinnen an Bedeutung. Auf Grund der Vielschichtigkeit der Thematik kann auf Einzelheiten nicht eingegangen werden. Zusammenfassend ist festzustellen, daB ein Fortschritt in der Methodik der genetischen Bearbeitung von Mikroorganismen im Vergleich zu den vorangegangenen Symposien zu verzeichnen ist. Rekombinationen durch Einsatz von Restriktionsenzymen und die Fusion von Protoplasten eroffnen noch zahlreiche Moglichkeiten der genetischen Beeinflussung nicht nur industriell genutzter Mikroorganismen. Das 4. Symposium (GIM 1982) in Japan wird dariiber berichten. P. KLINGENBERG Microorganisms in Food. 1. Their significance and methods of enumerations. 2. Aufl. Herausgegeben von der International Commission on Microbiological Specification of Food (ICMSF). 434 Seiten, 12 Abb., 28 Tab. University of Toronto Press, Toronto, Buffalo, London 1978. Preis: 30 %. Die Verminderung der Erkrankungen durch Lebensmittelvergiftungen bzw. 4ntoxikationen erfordert fur die Lebensmittelindustrie und die staatlichen hrwachungsorgane verstandliche, auf den neuesten Kenntnisstand gebrachte Angaben zur Thematik der Lebensmittelmikrobiologie und ihrer Probleme, ins- besondere hinsichtlich von einfachen und aussagekraftigen Untersuchungsmethoden fir Mikroorganismen, die als Lebensmittelvergifterbzw. -verderber gelten. Die ICMFS, deren Mitarbeiter in diesem Buch als Au- toren fungieren, zeichnet in diesem Werk die wesentlichen Fortschritte auf dem Gebiet der Lebensmittel- mikrobiologie auf. Das Buch ist in 3 Teile gegliedert (Bedeutung der Anwesenheit und Keimzahlhohe der verschiedenen Mikroorganismen ; Analysenmethoden, die dafur benotigten Medien und Reagenzien fur die wichtigsten Keime bei Lebensmittelvergiftungen). Es fehlen methodische Hinweise fur die Isolierung und Identifizierung von Parasiten, Protozoen, Helminthen sowie von nicht allzu haufig als Lebensmittel- vergifter diagnostizierten Bakterien. Diskutiert werden dagegen ausfiihrlich derzeit interessierende Aspekte der Lebensmittelmikrobiologie, wie die Wirkungsmechanismen einiger Bakterienarten in Lebensmitteln als Krankheitserreger fur den Menschen (z. B. Bacillus cereus, Vibrio parahaemolytinrs, V. cholera, CI. per- fringens u. a.). J. BENDIG Saving of energy in the production of cold. Bd. 43 der Reihe ,,Refrigeration Science and Technology". Heraus- gegeben vom Institut\nternational du Froid. 267 Seiten. Paris 1979. Preis: 50 FF. Die Broschure enthalt 23 Berichte, die von Experten aus 12 Landern auf der Tagung der Kommission B2 des IIF im September 1978 in Delft (Niederlande) vorgetragen wurden. 20 Beitrage sind in Englisch und 3 in Franzosisch mit einer KurzfaBsung in derjeweilszweiten Spracheeinschliefllich der zum Vortrag gefuhrten Diskussidh enthalten. Die Berichte sind in 3 Sektionen aufgeteilt, die jeweils mit einem Ubersichtsvortrag beginnen und durch einen zusammenfassenden Bericht abgeschlossen werden : 1. Energieeinsparung durch Verbesserung an vorhandenen und bekannten Kllteanlagensystemen (12 Berichte); 2. Integration der Kalteerzeugung in das Energiesparsystem und alternative Quellen fur Energie und Kalte (6); 3. Weniger bekannte Systeme und alternative Quellen fur Energie und Kalte (6). Diese aktuelle Publikation zeigt, wie die Kaltetechnik zum Problem der Energieeinsparung beitragen kann. s. NOWOTNY Carcinogenic Risks. Strategiesforhtervention. INSERM Symposia Ser. Vol. 74; IARC Scientific Publ. No. 25. Herausgegeben iron W. DAVIS und C. ROSENFELD. 283 Seiten. International Agency for Research on Cancer, Lyon 1979. Preis: 30.00 $; 50,- sfrs.

Carcinogenic Risks. Strategies for Intervention. INSERM Symposia Ser. Vol. 74; IARC Scientific Publ. No. 25. Herausgegeben von W. Davis und C. Rosenfeld. 283 Seiten. International

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Page 1: Carcinogenic Risks. Strategies for Intervention. INSERM Symposia Ser. Vol. 74; IARC Scientific Publ. No. 25. Herausgegeben von W. Davis und C. Rosenfeld. 283 Seiten. International

Kurznachrichten 329

Die Vortrage des 3. Internationalen Symposiums uber Genetik industrieller Mikroorganismen (GIM) vom Juni 1978 in den USA sind in diesem Buch zusammengestellt. Ausgehend von rein theoretischen Be- trachtungen bis zur angewandten Genetik findet man Beitrage aus verschiedenen Gebieten der Mikrobiologie unter folgenden Topics : Mutation, Genetic Engineering und Richtlinien fur die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet. genetische Aspekte des Primarstoffwechsels und der Antibiotikasynthese, Nutzung der Genetik fur neue Produkte und Prozesse, Genetik der Actinomycetales und der Pike, Genetik kohlenwasser- stoffverwertender Mikroorganismen, Resistenzentwicklung, Regulation und Genetik von Mikroorganismen in Fermentationsprozessen, Evolution neuer Stoffwechselleistungen. Das Schwergewicht der Arbeiten liegt nach wie vor auf dem Antibiotikasektor, aber auch Probleme der Enzymologie, der Verwertung von Kohlenwasserstoffen und der Stickstoffixierung gewinnen an Bedeutung. Auf Grund der Vielschichtigkeit der Thematik kann auf Einzelheiten nicht eingegangen werden. Zusammenfassend ist festzustellen, daB ein Fortschritt in der Methodik der genetischen Bearbeitung von Mikroorganismen im Vergleich zu den vorangegangenen Symposien zu verzeichnen ist. Rekombinationen durch Einsatz von Restriktionsenzymen und die Fusion von Protoplasten eroffnen noch zahlreiche Moglichkeiten der genetischen Beeinflussung nicht nur industriell genutzter Mikroorganismen. Das 4. Symposium (GIM 1982) in Japan wird dariiber berichten. P. KLINGENBERG

Microorganisms in Food. 1. Their significance and methods of enumerations. 2. Aufl. Herausgegeben von der International Commission on Microbiological Specification of Food (ICMSF). 434 Seiten, 12 Abb., 28 Tab. University of Toronto Press, Toronto, Buffalo, London 1978. Preis: 30 %.

Die Verminderung der Erkrankungen durch Lebensmittelvergiftungen bzw. 4ntoxikationen erfordert fur die Lebensmittelindustrie und die staatlichen hrwachungsorgane verstandliche, auf den neuesten Kenntnisstand gebrachte Angaben zur Thematik der Lebensmittelmikrobiologie und ihrer Probleme, ins- besondere hinsichtlich von einfachen und aussagekraftigen Untersuchungsmethoden f i r Mikroorganismen, die als Lebensmittelvergifter bzw. -verderber gelten. Die ICMFS, deren Mitarbeiter in diesem Buch als Au- toren fungieren, zeichnet in diesem Werk die wesentlichen Fortschritte auf dem Gebiet der Lebensmittel- mikrobiologie auf. Das Buch ist in 3 Teile gegliedert (Bedeutung der Anwesenheit und Keimzahlhohe der verschiedenen Mikroorganismen ; Analysenmethoden, die dafur benotigten Medien und Reagenzien fur die wichtigsten Keime bei Lebensmittelvergiftungen). Es fehlen methodische Hinweise fur die Isolierung und Identifizierung von Parasiten, Protozoen, Helminthen sowie von nicht allzu haufig als Lebensmittel- vergifter diagnostizierten Bakterien. Diskutiert werden dagegen ausfiihrlich derzeit interessierende Aspekte der Lebensmittelmikrobiologie, wie die Wirkungsmechanismen einiger Bakterienarten in Lebensmitteln als Krankheitserreger fur den Menschen (z. B. Bacillus cereus, Vibrio parahaemolytinrs, V. cholera, CI. per- fringens u. a.). J. BENDIG

Saving of energy in the production of cold. Bd. 43 der Reihe ,,Refrigeration Science and Technology". Heraus- gegeben vom Institut\nternational du Froid. 267 Seiten. Paris 1979. Preis: 50 FF.

Die Broschure enthalt 23 Berichte, die von Experten aus 12 Landern auf der Tagung der Kommission B2 des IIF im September 1978 in Delft (Niederlande) vorgetragen wurden. 20 Beitrage sind in Englisch und 3 in Franzosisch mit einer KurzfaBsung in derjeweils zweiten Sprache einschliefllich der zum Vortrag gefuhrten Diskussidh enthalten. Die Berichte sind in 3 Sektionen aufgeteilt, die jeweils mit einem Ubersichtsvortrag beginnen und durch einen zusammenfassenden Bericht abgeschlossen werden : 1. Energieeinsparung durch Verbesserung an vorhandenen und bekannten Kllteanlagensystemen (12 Berichte); 2. Integration der Kalteerzeugung in das Energiesparsystem und alternative Quellen fur Energie und Kalte (6); 3. Weniger bekannte Systeme und alternative Quellen fur Energie und Kalte (6).

Diese aktuelle Publikation zeigt, wie die Kaltetechnik zum Problem der Energieeinsparung beitragen kann. s. NOWOTNY

Carcinogenic Risks. Strategiesforhtervention. INSERM Symposia Ser. Vol. 74; IARC Scientific Publ. No. 25. Herausgegeben iron W. DAVIS und C. ROSENFELD. 283 Seiten. International Agency for Research on Cancer, Lyon 1979. Preis: 30.00 $; 50,- sfrs.

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330 Kurznachrichten

Im vorliegenden Bericht werden die 22 Originalbeitrage wiedergegeben, die anlal3lich des gemeinsam von der IARC und dem National Institute of Health and Medical Research organisierten Symposium vom 30. 11.-2. 12. 1977 bei der IARC in Lyon zur Diskussion gestellt worden sind. Die Beitrage befassen sich vor allem mit der Einschatzung des Krebsrisikos beim Rauchen, durch berufliche Noxen, Lebensmittel- zusatzstoffe, Pharmazeutika, Pestizide und mit den daraus abgeleiteten gesetzlichen Maonahmen in ver- schiedenen Landern. Ein weiteres Kapitel behandelt verschiedene grundsatzliche methodische Probleme wie Schwellenwert, kanzerogene Noxen, ,,menschliche Kanzerogene" und ,,tierkche Kanzerogene". Die vorliegende Publikation reprasentiert den neuesten Wissensstdnd zur Einschatzung des Krebsrisikos durch ausgewahlte Umweltnoxen und berichtet uber mogliche praventive MaDnahmen. W. FRITZ

I. C. SMITH, B. L. CAmsoN und F. HOFFMEISTER: Trace Metals in the Environment. Vol. 5 - Indium. XXI und 552 Seiten, 7 Abb., 72 Tab. Ann Arbor Science Publishers INC., Ann Arbor 1978. Preis: 15,20 E.

Der 5 . Band dieser Reihe (die vorhergehenden Bande behandelten die Elemente Thallium, Silber, Zirko- nium, Palladium, Osmium) gibt eine Zusammenfassung zur Geo-Chemie, zum Vorkommen, zur Gewinnung, Chemie und Analytik des Indiums. Industrielle Prozesse, die als Quellen der Umweltverunreinigung durch Indium eine besondere Rolle spielen, werden analysiert.

Vorliegende Daten zur Physiologie und Toxikologie des Indiums (ca. 80 Seiten des Bandes befassen sich mit diesen Fragestellungen) lassen keine von Indium ausgehenden Gefahren fur Mensch und Tier erkennen. Die Absorptionsrate fur oral aufgenommenes Indium ist rnit etwa 1 % gering. Die nahrungsbedingte Auf- nahme betragt weniger als 0,l pg Indium pro Tag, wenn keine beruflich bedingte Exposition vorliegt. Oral verabreichte anorganische Indiumverbindungen sind zudem im allgemeinen wenig toxisch.

Die Autoren des Werkes verdeutlichen, daB weitere Untersuchungen zur Wirkung des Indiums auf Orga- nismen notwendig sind. Nicht zuletzt ist die Frage, ob Indium in der Nahrungskette angereichert wird, heute noch unbeantwortet. R. M. MACHOLZ

WHO-IARC Monographs on the evaluation of the carcinogenic risk of chemicals to humans. Vol. 19: Some Monomers, Plastics and Synthetic Elastomers, and Acrolein. 51 3 Seiten. International Agency for Research on Cancer, Lyon 1979. Preis: 60,- sfrs; 35,OO US $.

Die einfuhrenden Kapitel behandeln u. a. den Zweck der Monographien, Gesichtspunkte fur die Beur- teilung, Auswahl der diskutierten Substanzen und Hinweise zur Extrapolation vom Versuchstier auf den Menschen. Die zur Diskussion stehenden Substanzen werden nach einem bereits beschriebenen Schema abgehandelt.

Einleitend werden grundsatzliche Bemerkungen zur Produktion und Toxikologie der Plaste und ihrer Monomeren gemacht. Folgende Substanzen, obwohl suspekt, konnten nicht beurteilt werden, weil die vor- gelegten Unterlagen unzureichend waren : Acrylsaure, Methacrylat, hhylacrylat, Polyacrylsaure, Copoly- mere des Acrylnitrils, Caprolactam, Nylon 6, Athylen und Polyathylen, Methylmethacrylat, Polymetha- crytat, Propylen, Polypropylen. Styrolpolymere, Styroloxid, Tetrafluorathylen, Polytetrafluorathylen, Di- isocyanate, Vinylacetat und Polymere, Vinylbromid, Polyvinylchlorid, N-Vinyl-2-pyrrolidon und Acrolein. Dies betrifft auch Chloropren, obwohl fur diese Substanz Hinweise auf embryotoxische, teratogene und mutagene Eigenschaften bereits vorliegen, und Styrol, das mutagen ist.

Polyurethan und Vinylidenchlorid sind zwar tierexperimentell cancerogen, epidemiologisch gibt es jedoch keinerlei Hinweise auf eine cancerogene Wirkung beim Menschen. Folgende zwei Substanzen sind tierex- perimentell cancerogen, und nach epidemiologischen Studien bei Menschen mussen sie als Ursache fur ein erhohtes Krebsrisiko angesehen werden : Acrylnitril (auch embryotoxisch, teratogen und mutagen), Vinyl- chlorid (auch mutagen).

Das Buch bietet einen zuverlassigen Zugang zu zahlreichen Informationsquellen und erleichtert die Inter- pretation. Es ist eine unentbehrliche Arbeitsgrundlage zur Beurteilung der Substanzen vor allem fur die Arbeitshygiene und zugleich ein Hinweis fur offene Forschungsaufgaben. W. FRITZ

Neurotoxicology of Insecticides and Pheromenes. Herausgegeben von T. NARAHASHI. VIII und 308 Seiten, zahlr. Abb. und Tab. Plenum Press, New York, London 1979. Preis: 29.50 $.