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Isardamm 14, in 82538

Caritasverband der Erzdiözese München und …€¦ · Web viewDurch Projekte wie: Der Wald, die Wiese und ihre Bewohner, durch Spaziergänge, Erkundungstouren und Ausflüge lernen

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Isardamm 14, in 82538

1. GeretsriedInhaltsverzeichnis Seite

1. Vorwort 4

2. Chronik der Stadt Geretsried 5

3. Die Entstehung unserer Einrichtung 7

4. Rahmenbedingungen 9

4.1. Beschreibung der Einrichtung 9

4.1.1. Lage 9

4.1.2. Bau 9

4.1.3. Garten 9

4.2. Räumlichkeiten 10

4.3. Fachkräfte unserer Einrichtung 11

4.4. Öffnungszeiten 12

4.5. Schließungszeiten der Einrichtung 12

4.6. Der Tagesablauf 13

4.6.1. Das Mittagessen 14

4.7. Die Finanzierung unserer Einrichtung 14

5. Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien 15

6. Der Träger, das Leitbild des Trägers und unser eigener Auftrag 16

6.1. Der Träger 16

6.2. Das Leitbild des Trägers (Vorüberlegungen zu den Leitlinien) 16

6.3. Unser eigener Auftrag 18

7. Lebenssituation der Kinder und Eltern 19

8. Unsere pädagogische Erziehungsarbeit 20

8.1. Die Rechte des Kindes 21

8.2. Schlüsselkompetenzen 22

8.2.1. Personale Kompetenz 22

2

8.2.2. Soziale Kompetenz 25

8.2.3. Wissenskompetenz 26

8.2.4. Lernkompetenz 27

8.3. Besondere Schwerpunktsetzungen 28

8.3.1. Interkulturelle Kompetenz 28

8.3.2. Sprachkompetenz 29

8.3.3. Kompetenz zur gewalt- und diskriminierungsfreien Konfliktbewältigung 31

8.3.4. Kompetenz zur Partizipation und Verantwortungsübernahme 32

8.3.5. Kompetenzen zur geschlechterbezogenen Sichtweise 33

8.3.6. Umweltkompetenz 35

8.3.7. Medienkompetenz 35

8.3.8. Kompetenz zur Bewältigung von Übergängen 36

8.4. Schlüsselprozesse unserer Bildungs- und Erziehungsqualität 38

a, Die Hausaufgabenbetreuung 38

b, Freispiel 39

c, Vorbereitung auf die Schule 41

d, Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation) 41

e, Kinderkonferenzen 44

9. Teamarbeit 45

10. Elternarbeit 47

10.1. Formen der Elternarbeit 47

10.2. Elternbeirat 48

11. Vernetzung mit anderen Institutionen 49

11.1. Zusammenarbeit mit Schulen 49

12. Öffentlichkeitsarbeit 50

12.1. Formen der Öffentlichkeitsarbeit 50

13. Qualitätssicherung 51

14. Schlusswort 52

3

15. Beiträge 53

Konzeption

1. Vorwort

Herzlich Willkommen im Caritas Haus für Kinder, am Isardamm 14 in 82538 Geretsried.

Mit dieser Konzeption wollen wir allen Eltern und Interessierten einen Einblick in unsere

pädagogische Arbeit geben, sowie unsere Ziele und Schwerpunkte vermitteln.

Unsere Konzeption dient als Arbeitsgrundlage für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Neuen Mitarbeitern soll sie als Orientierungshilfe dienen.

Das Caritas Haus für Kinder ist eine katholische Einrichtung. Sie steht allen Kindern,

gleich welcher Nationalität, Herkunft und Religion offen.

Unsere Einrichtung umfasst derzeit 5 Gruppen.

Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen bei der Erkundung unseres Hauses.

4

2. Chronik der Stadt Geretsried

Die Jahreszahl 1083 steht erstmals für die „Neue Stadt“, damals unter der Bezeichnung

„Gerratesried“. 1297 wird Geretsried als „Geratsried“ erneut urkundlich erwähnt. 1621 als

Gerolsried und seit 1745, als es einheitliche Schreibweisen im deutschsprachigen Raum

gab, als Geretsried.

Einzelne Höfe baute man an den Reiseweg, der von München in den Süden führte. Man

ging nach Königsdorf in die Kirche und Jahrhunderte lang nach Gelting zur

Gemeindekanzlei. Um 1315 errichtete man die Nikolaus-Kapelle als Holzkirchlein. Nach

einem Brand baute man es 1722 als barocken Steinbau wieder auf.

Das Weltgeschehen ging an Geretsried nicht vorbei. 1938 errichteten 6.000 Arbeiter hier

2 gigantische Rüstungsbetriebe. 550 Gebäude zur Herstellung von Munition und

Sprengstoffen entstanden. Nach Kriegsende besetzten amerikanische Soldaten die

Werksgelände, die sie demontierten und zerstörten. Im April 1946 kam der erste

Transport mit 550 Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland in Geretsried an, weitere

folgten. Als Unterkunft dienten die Wohnbaracken der früheren Werkarbeiter.

Als die ehemaligen Rüstungsanlagen für die zivile Nutzung freigegeben wurden, war der

erste Schritt für den Wiederaufbau getan. Die ersten Firmen bezogen die freistehenden

Hallen, Arbeitsplätze entstanden.

Im April 1950 erfolgte die Gemeindegründung.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform 1978 schloss sich die Gemeinde Gelting an

Geretsried an, das heute mit rund 23.000 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises

ist.

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief sehr positiv. Die Ansiedlung von Industrie-,

Handels- und Handwerksbetrieben verschiedenster Wirtschaftszweige bietet heute rund

9.000 Arbeitsplätze. Die intrastrukturellen Einrichtungen wie Kinderkrippen, -gärten und –

horte, allgemein bildende und weiterführende Schulen, sowie Sportstätten tragen zur

Lebensqualität einer modernen Stadt bei.

5

Auch heute noch ist die Stadt im Aufbruch. So wird derzeit der Karl-Lederer-Platz

umgestaltet, um die Wohnqualität der Bürger dieser Stadt zu verbessern. Der Anschluss

an die S-Bahn rückt in greifbare Nähe.

Das Geretsrieder Stadtwappen

Bedeutung: Der blaue Schrägwellenbalken versinnbildlicht die Lage der Stadt an der Isar.

Das Zahnrad verkörpert die Industrie. Der reiche Nadelwald und das Naturschutzgebiet in

der Umgebung Geretsried werden durch die Tanne dargestellt.

Das Geretsrieder-Stadt-Logo

Bedeutung: Das neue Logo der Stadt Geretsried ist bewusst den Farben des

Stadtwappens angepasst. Die beiden Wellen stellen den Wald und die Isar dar und sind

6

gleichzeitig Symbol für Dynamik und Fortschrittlichkeit der modernen Wohn-, Gewerbe-

und Einkaufsstadt Geretsried.

3. Die Entstehung unserer Einrichtung

Der ehemalige Rektor der Isardamm Grundschule Rudolf Mörtl und seine damalige

Kollegin Waltraud Durlesser gaben 1987 die Anregung zum Bau eines Kinderhortes. Vom

damaligen Bürgermeister Gerhard Hasreiter sowie dem Geretsrieder Stadtrat wurde

diese Idee umgehend aufgegriffen.

Am 10.07.1987 informierte der 1. Bürgermeister den Stadtrat, dass der Bauausschuss

und der Kultur-, Sozial- und Sportausschuss in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig

die vorliegenden Pläne genehmigt haben. Von der Idee bis zur Realisierung des

Projektes dauerte es ca. 2 Jahre.

Das 3,9 Millionen DM teure Bauwerk wurde als Erweiterung des bestehenden Isardamm-

Schulkomplexes von Architekt Rudolf W. Schneidereit errichtet.

Die Trägerschaft des Kinderhortes übernahm unbürokratisch und ohne Umschweife die

Caritas.

Am 13. Januar 1990 wurde der Caritas Kinderhort schließlich festlich eingeweiht.

20 Jahre nach Eröffnung der Isardamm Grundschule feierte der Kinderhort gemeinsam

mit Caritasdirektor Peter Neuhauser seinen Einzug in das neue Gebäude.

Mit nur einer Hortgruppe und Platz für 24 Kinder begann die pädagogische Arbeit.

35 Anmeldungen lagen bei einer Kapazität von 50 Hortplätzen vor.

Die Leitung des Kinderhortes hatte Alfred Czizek übernommen. Ihm zur Seite standen

damals eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin.

Die Verköstigung der Hortkinder übernahm vorerst das rote Kreuz mit „Essen auf

Rädern“. 1993 wurde erstmals eine hauseigene Köchin eingestellt.

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Der Bedarf an Hortplätzen wurde im Laufe der Jahre immer größer. Viele berufstätige und

alleinerziehende Eltern griffen das pädagogische Betreuungsangebot des Kinderhortes

dankend auf.

Mit der Erweiterung der Einrichtung durch eine zweite Hortgruppe wurden zusätzlich eine

Erzieherin sowie eine Kinderpflegerin eingestellt.

Im Jahre 2005 wurde wegen des stetig ansteigenden Bedarfs an Hortplätzen nochmals

eine Hortgruppe, sowie zusätzliches Fachpersonal in den Caritas Kinderhort integriert.

Aufgrund der Umstrukturierung des neuen bayerischen Kinderbildungs- und

Betreuungsgesetzes fließen ab September 2006 die beiden Kindergartengruppen, die

sich im gleichen Gebäude wie die die Hortgruppen befinden ineinander, woraus sich

dann eine gemeinsame Institution ergibt:

8

4. Rahmenbedingungen

4.1. Beschreibung der Einrichtung

4.1.1. Lage

Das Caritas Haus für Kinder befindet sich im Norden der Stadt Geretsried am Isardamm

14. Es liegt am Stadtrand und ist teilweise von Wald umgeben. In unmittelbarer Nähe liegt

der Fluss Isar.

4.1.2. Bau

Das Caritas Haus für Kinder wurde 1989 von dem Architekten Rolf W. Schneidereit, in

direkter Verbindung an die Isardamm Grundschule gebaut.

4.1.3. Garten

Durch den Zusammenschluss mit der Grundschule hat der Kinderhort die Möglichkeit,

den unmittelbar an das Gebäude angrenzenden Sportplatz als Freizeitgelände zu nutzen.

Das Gelände umfasst einen Tartan-Platz, ein Fußballfeld, eine Laufbahn, eine Sandgrube

und einen Spielplatz, auf dem sich neben einer Rutsche auch ein Klettergerüst befindet.

Vor kurzem ist ein Erlebnisparcours auf dem Gelände entstanden. Dieser Parcours

besteht aus einem Pavillon, einer Spielestrasse und einem Weidenhäuschen, auch

grünes Zimmer genannt.

Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Gartenhaus das momentan für die

Unterbringung von Spielmaterialien genutzt wird.

9

Ca. die Hälfte des Feizeitgeländes ist von Wald umgeben. Das gesamte Gelände ist

eingezäunt.

4.2. Räumlichkeiten

Im Caritas Haus für Kinder befinden sich derzeit Kinder ab dem 4. bis 11. Lebensjahr

(Kindergartenkinder und Schulkinder bis einschließlich 4. Klasse). Diese sind auf

insgesamt 5 Gruppen aufgeteilt, 2 Kindergarten- und 3 Hortgruppen.

Diese fünf Gruppen sind auf zwei Stockwerke aufgeteilt. Jeder Gruppe stehen ein

Gruppenraum, sowie ein Nebenraum zur Verfügung. Der Nebenraum ist gleichzeitig

Mittagessen- und Hausaufgabenzimmer für die Schulkinder, wird aber auch

multifunktional genutzt (Rhythmik, Musikraum, Leseraum, Meditation, Bastelzimmer,

Projektzimmer etc.).

Im Obergeschoss befinden sich neben zwei Gruppen - sowie zwei Nebenräumen

außerdem 3 Mädchen und 3 Jungentoiletten, ein Personal-WC, die Küche, eine große

Halle (diese wird nicht nur zum Spielen, sondern auch bei Festen und Veranstaltungen

genutzt), der Flur mit zwei Garderoben und das Büro. Dieses wird gleichzeitig auch als

Personalraum, für Teamgespräche und Reflektionen genutzt.

Im Untergeschoss befinden sich neben drei Gruppenräumen ( eine Hortgruppe und zwei

Kindergartengruppen), ein Nebenraum sowie 5 Mädchen- und 6 Jungentoiletten, ein

Personal-WC, der Flur mit 3 Garderoben sowie ein Wäscheraum, ein Lagerraum und eine

Putzkammer.

Da unsere Einrichtung an das Gebäude der Isardamm Schule angrenzt, wird die sich dort

befindende Turnhalle von uns mitbenutzt. Jede Gruppe kann die Turnhalle 2x pro Woche

nutzen (Turnen, Tänze, Spiele, Fußball etc.). Bei Bedarf, nach Absprache mit der Schule,

auch öfter.

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4.3. Fachkräfte unserer Einrichtung

Hortgruppe 11 Erzieherin / stellvertretende Leitung : Sandra Dietsch

1 Kinderpflegerin : Veronika Wagner

Hortgruppe 21 Erzieher / Fachdienstleitung : Alfred Czizek

1 Erzieherin : Annette Barthmuss

1 Kinderpflegerin: Diana Karasakalidis

Hortgruppe 31 Erzieherin : Annett Reppe

1 Kinderpflegerin : Franziska Breier

Kindergartengruppe 11 Erzieherin : Nadine Hinterholzner

1 Kinderpflegerin : Maria Pietruschka

1 Kinderpflegerin: Martina Michel- Putzhammer

Kindergartengruppe 21 Erzieherin : Margarete Pelger

1 Kinderpflegerin : Herta Geiger

11

1 Köchin : Renate Schwaiger-Kubullek

12

4.4. Öffnungszeiten

Das Caritas Haus für Kinder ist für Sie geöffnet:

Montag bis Donnerstag : 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr

Freitags : 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr

Feriendienst :

Montag bis Donnerstag : 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr

Freitags : 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr

4.5. Schließungszeiten der Einrichtung

Dem Caritas Haus für Kinder stehen insgesamt 30 Schließtage sowie 3 Teamtage im

Jahr zur Verfügung.

Diese 30 Schließtage werden am Anfang eines jeden Schuljahres festgelegt und in einem

Elterninformationsbrief an die Eltern weitergegeben. Zusätzlich hängen diese Schließtage

das ganze Schuljahr, an unserer Informationspinnwand aus, ersichtlich für alle Eltern und

sonstige Personen, die sich im Caritas Haus für Kinder aufhalten.

4.6. Der Tagesablauf

7.30 Uhr Ankunft der ersten Kinder im Haus, Morgenkreis

8.00 Uhr - 9.30 Uhr Intensive Beschäftigung in den Kindergartengruppen

9.00 Uhr - 11.15 Uhr Vorbereitungszeit des Hortpersonals (Büroarbeit, schriftliche

Arbeiten, Planungen von gezielten Beschäftigungen,

Angeboten und Projekten, Besprechungen,

Organisatorisches)

9.30 Uhr - 10.00 Uhr 1. Brotzeitpause der Kindergartenkinder

10.00 Uhr - 11.00 Uhr Dienstags: Teamsitzung der Hortgruppen

Besprechung des Wochenplans in den jeweiligen

Kindergartengruppen.

10.00 Uhr - 11.15 Uhr Freispielzeit der Kindergartenkinder

11.15 Uhr Eintreffen der ersten Schulkinder im Haus,

Hausaufgabenbetreuung und Freispiel

11.15 Uhr - 12.00 Uhr Freispielzeit, gezielte Förderung der Kindergartenkinder

12.15 Uhr Eintreffen weiterer Schulkinder, Hausaufgabenbetreuung und

Freispiel

12.15 Uhr - 12.30 Uhr 2. Brotzeitpause der Kindergartenkinder

12.15 Uhr - 13.00 Uhr Freispielzeit der Schulkinder/ Hausaufgabenbetreuung

12.30 Uhr - 13.00 Uhr Freispielzeit der Kindergartenkinder

13.00 Uhr - 13.30 Uhr Mittagessen aller Kinder in den jeweiligen Gruppen

13.30 Uhr - 14.00 Uhr Aufenthalt aller Kinder und Betreuer im Freien (Garten)

14.00 Uhr - 16.00 Uhr Spezialförderung / Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder

(In dieser Zeit können die jüngeren Kinder nicht zum Spielen

nach oben kommen, da die Schulkinder Ruhe und

Konzentration brauchen)

14.00 Uhr - 16.00 Uhr Freispielzeit der Kindergartenkinder, Einzelförderung in den

Kindergartengruppen

16.00 Uhr - 17.00 Uhr Freispielzeit aller Kinder, alle Gruppen stehen offen

(Angebote, Projekte, gezielte Beschäftigungen, Freispiel)

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17.00 Uhr Ende des Tagesablaufes (Bis zu diesem Zeitpunkt sollten alle

Kinder abgeholt werden)

17.00 Uhr - 17.30 Uhr Aufräumarbeiten, Reflexion des Tagesablaufes

4.6.1. Das Mittagessen

Um 13 Uhr gibt es für alle Kinder das Mittagessen. Dieses wird von unserer Köchin Frau

Schwaiger-Kubullek täglich frisch zubereitet.

Es wird besonders darauf geachtet, dass das Mittagessen abwechslungsreich und

ausgewogen gestaltet ist. Salat, Gemüse und frisches Obst stehen wöchentlich auf dem

Speiseplan, aber auch Nachspeisen wie Joghurt, Cremespeisen oder Eis kommen nicht

zu kurz. Freitags gibt es fleischlose Gerichte, Mehlspeisen oder Fisch.

Unser wöchentlicher Speiseplan hängt für alle Kinder, Eltern und Besucher neben der

Küche aus. Jede Woche wird dieser Plan neu erstellt. Die Essenswünsche der Kinder

werden hierbei miteinbezogen.

Den beiden Hortgruppen im oberen Stockwerk steht jeweils ein eigener Raum zur

Einnahme des Mittagessens zur Verfügung. Diese Nebenräume werden ab 14 Uhr als

Hausaufgabenzimmer für die Schulkinder genutzt.

Das Mittagessen soll in einem gemütlichen harmonischen Ambiente stattfinden. Deshalb

werden die Essensräume von uns und den Kindern für die gemeinsame Mahlzeit

gemütlich gestaltet. Es wird je nach Jahreszeit geschmückt und dekoriert.

Vor dem Mittagessen beten wir. Jeweils ein Kind darf ein kurzes Gebet seiner Wahl

sprechen. Danach wünschen wir uns alle einen „Guten Appetit!“

Bei der Zubereitung des Mittagessens nehmen wir Rücksicht auf unsere muslimischen

Kinder. Wir bieten Alternativen zum Schweinefleisch wie Rindfleisch, Geflügel oder Fisch.

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4.7. Die Finanzierung unserer Einrichtung

Die Finanzierung des Caritas Haus für Kinder ist gesichert durch zwei bestehende

Trägerschaftsverträge, die zwischen der Stadt Geretsried und dem Caritasverband

München-Freising, Hirtenstraße 4, 80335 München abgeschlossen worden sind.

Die beiden Verträge werden demnächst vereinheitlicht.

5. Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien

Kindertageseinrichtungen sind außerschulische Tageseinrichtungen zur regelmäßigen

Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern.

Dies sind Kinderkrippen, Kindergärten, Horte und Häuser für Kinder. (BayKiBiG)

Bildungs- und Erziehungsarbeit

Art.10 Auftrag zur Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen

(1)1 Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und

entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste Bildungs-

und Entwicklungschancen zu gewährleisten, Entwicklungsrisiken frühzeitig

entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. 2Eine angemessene Bildung,

Erziehung und Betreuung ist durch den Einsatz ausreichenden und qualifizierten

Personals sicherzustellen.

(2) Die Kinder sollen entwicklungsangemessen an Entscheidungen zum

Einrichtungsalltag und zur Gestaltung der Einrichtung beteiligt werden.

Art. 14

(4)1Der Elternbeirat wird von der Leitung der Kindertageseinrichtung und dem Träger

informiert und angehört, bevor wichtige Entscheidungen getroffen werden. 2Der

Elternbeirat berät insbesondere über die Jahresplanung, den Umfang der

Personalausstattung, die Planung und Gestaltung von regelmäßigen Informations- und

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Bildungsveranstaltungen für die Eltern, die Öffnungs- und Schließzeiten und die

Festlegung der Höhe der Elternbeiträge.

(5) Die pädagogische Konzeption wird vom Träger in enger Abstimmung mit dem

pädagogischen Personal und dem Elternbeirat fortgeschrieben.

(6) Ohne Zweckabstimmung vom Elternbeirat eingesammelte Spenden werden vom

Träger der Kindertageseinrichtung im Einvernehmen mit dem Elternbeirat verwendet.

(7) Der Elternbeirat hat einen jährlichen Rechenschaftsbericht gegenüber den Eltern und

dem Träger abzugeben.

6. Der Träger, das Leitbild des Trägers und unser eigener Auftrag

6.1. Der Träger

Der Träger des Caritas Haus für Kinder ist der Caritasverband München – Freising,

Hirtenstraße 4 in 80335 München.

6.2. Das Leitbild des Trägers (Vorüberlegungen zu den Leitlinien)

Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Arbeit und die Entwicklung des

Leitbildes ist ein wichtiger Prozess im Team und zwischen Team und Träger. Die

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Leitlinien werden deshalb von jeder Tageseinrichtung für Kinder auf der Grundlage des

Leitbildes des Caritasverbandes erarbeitet und beschrieben.

In dieser Rahmenkonzeption sind grundsätzliche Aussagen formuliert, die als Rahmen für

die Auseinandersetzung in den Tageseinrichtungen für Kinder, als Anregung und

Diskussionsvorlagen dienen.

Das Leitbild und die Leitlinien beschreiben die Grundsätze des Handelns der Mitarbeiter

und Mitarbeiterinnen sowie des öffentlichen Trägerverantwortlichen. Das Bild, das von der

Gesellschaft entworfen wird, ist ein visionäres. Es beschreibt das Ziel, auf das der

Caritasverband hinarbeitet.

Auftrag und Leitlinien der Caritas

Der Mensch ist als Geschöpf und Ebenbild Gottes in seiner Würde und

Personalität einzigartig

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht die Beziehung zu anderen

Menschen in einer Gemeinschaft. In einer humanen Gesellschaft leben die

Menschen in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung zusammen. Die

schwächeren Mitglieder der Gemeinschaft erfahren die solidarische Unterstützung

der Stärkeren. Die Beziehung zu anderen entfaltet für den Menschen eine

heilsame Wirkung.

Die Tageseinrichtungen für Kinder achten die Einzigartigkeit und berücksichtigen

die Besonderheit jeden Kindes und fördern es in seiner Entwicklung.

Die Familie bildet das Fundament unserer Gesellschaft. In der Familie macht das

Kind die Grunderfahrungen, die seine Entwicklung entscheidend prägen. In einer

gelingenden Beziehung zu den Eltern, als den wichtigsten Bezugspersonen,

werden Urvertrauen, Beziehungsfähigkeit, Werterhaltungen und eine positive

Einstellung zum Leben vermittelt.

Kinder wachsen heute in vielfältigen familiären Lebenssituationen auf.

Alleinerziehende, Stieffamilien und zusammengesetzte Teilfamilien sind eine

gesellschaftliche Realität. Der Familienbegriff, den der Caritasverband verwendet,

umfasst alle diese Familienformen.

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Für die Gesellschaft ist es von größtem Interesse, dass ein Kind die positiven

Bindungs- und Beziehungserfahrungen machen kann, die es zu einer gelingenden

Sozialisation benötigt. Es muss deshalb auch eine Aufgabe der Gesellschaft sein,

gute Bindungen für das familiale System sicherzustellen.

Erziehung und Sorge um die Kinder kann eine sinnstiftende, haltgebende und

kraftspendende Aufgabe für die Eltern und die gesamte Gesellschaft sein. Die

Eltern werden in ihrer Aufgabe von der Tageseinrichtung für Kinder subsidiär und

solidarisch unterstützt.

Bei der Unterstützung der Eltern und der Stärkung deren Erziehungsfähigkeit

achtet die Tageseinrichtung für Kinder deren Erziehungsverantwortung und bezieht

Eltern partnerschaftlich in das Handeln der Tageseinrichtung ein.

Die Tageseinrichtungen für Kinder des Caritasverbandes stehen allen Kindern und

Eltern offen, unabhängig von Staatsangehörigkeit, Religion, Schichtzugehörigkeit

etc. Damit entwickelt der Caritasverband seinen christlichen Grundauftrag.

Die Tageseinrichtung für Kinder ist eine wichtige Aufgabe, die ihren Platz im

Gesamtangebot eines Caritaszentrums und des Caritasverbandes hat. Sie ist als

ein Teil des kirchlichen Auftrages auch eingebunden in die Pfarrgemeinden.

Die zur Verfügung gestellten Mittel werden sachgerecht und effizient eingesetzt.

Die Tageseinrichtungen für Kinder beachten den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit.

6.3. Unser eigener Auftrag

Wir sehen unseren eigenen Auftrag darin, den Kindern eine Atmosphäre zu bieten, in der

sie Geborgenheit, Zuwendung und Wertschätzung erfahren. Wir fördern sie geistig,

seelisch und sozial. Die Entwicklung des Kindes soll angeregt und gefördert werden. Wir

unterstützen Familien im Rahmen ihrer Betreuungs- und Erziehungsaufgabe.

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Leitziel der pädagogischen Arbeit ist der beziehungsfähige, wertorientierte, hilfsbereite

und schöpferische Mensch.

In unserem Erziehungskonzept stellen wir die ganzheitliche, elementare

Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Kindes in den Mittelpunkt unseres

pädagogischen Bemühens.

Wir achten die Einzigartigkeit jedes Kindes und berücksichtigen seine Bedürfnisse.

Wir beziehen unsere Eltern partnerschaftlich in unser tägliches pädagogisches Handeln

ein.

Unsere Einrichtung steht allen Kindern gleich welcher Herkunft offen. Wir achten andere

Nationalitäten, Kulturen und Religionen und sehen sie als Bereicherung für unsere

tägliche Erziehungsarbeit.

7. Lebenssituation der Kinder und Eltern

Die Bevölkerung Geretsrieds besteht aus unteren bis gehobenen Mittelschichtfamilien.

Zahlreiche Industrie- Handels und Handwerksbetriebe verschiedener Wirtschaftszweige,

die sich im Laufe der Zeit in der Stadt Geretsried ansiedelten, bieten vielen unserer Eltern

Arbeitsplätze. Die meisten Mütter der uns anvertrauten Kinder sind berufstätig. Der Anteil

alleinerziehender Elternteile liegt bei ca. 60%.

Etwa ein Drittel unserer Kinder sind ausländischer Abstammung. Sie stammen aus der

Türkei, China, Polen, Rumänien, Italien, Albanien, aus dem Libanon, Griechenland,

Serbien, Kroatien und Russland.

8. Unsere pädagogische Erziehungsarbeit

Unsere Kinder bringen je nach Alter, familiärer und sozialer Situation sowie ihrer

kulturellen Herkunft unterschiedliche Lebens- und Erfahrungsbereiche mit. Unser

pädagogisches Planen muss auf diese verschiedenen Lebens- und Erfahrungsbereiche

abgestimmt werden.

20

Bei unserer Erziehungsarbeit orientieren wir uns an den Bedürfnissen, Fähigkeiten und

Interessen des Kindes. Das Kind soll gerne in unsere Einrichtung kommen, sich bei uns

wohl und angenommen fühlen.

Wir fühlen uns allen, die benachteiligt, arm oder schwach sind, ausgegrenzt werden oder

Minderheiten angehören, besonders verpflichtet.

Unser oberstes Erziehungsziel ist die Entfaltung des uns anvertrauten Kindes zu einer

eigenständigen, individuellen Persönlichkeit. Wir versuchen unsere Kinder gemäß ihres

Alters und Entwicklungsstandes in unsere tägliche Erziehungsarbeit einzubeziehen. Dies

bedeutet für uns ihre Meinung wertzuschätzen, zu respektieren und zu achten.

Unsere pädagogische Erziehungsarbeit soll die familiäre Erziehung des Kindes

unterstützen und ergänzen.

Unsere Einrichtung will mit seinen Angeboten und Aktivitäten Nachteile, die Kinder

aufgrund ihrer individuellen Lebenssituation erfahren, ausgleichen und die persönlichen

Fähigkeiten und Gaben der Kinder fördern. Ziel ist es den Kindern eine ganzheitliche

Erziehung zuteil werden zu lassen.

Dies bedeutet für uns:

Die Berücksichtigung der Lebenssituation der Kinder und Eltern

Die Achtung der Person des Kindes und seiner Rechte

Die Förderung von seelischer, geistiger und körperlicher Entwicklung

Die Beratung der Mütter und Väter in Erziehungsfragen

8.1. Die Rechte des Kindes

Die Rechte der Kinder wurden auf internationaler Ebene in der „UN-Konvention über die

Rechte der Kinder“ festgeschrieben und 1992 durch die Bundesrepublik Deutschland

ratifiziert (= lat. als Parlament einem zwischenstaatlichen Vertrag mehrheitlich

zustimmen).

Grundlegend wird festgelegt, dass Kinder ein Recht haben,

21

als eigenständige Individuen geachtet zu werden

dass ihre grundsätzlichen Lebensbedürfnisse respektiert und sicher gestellt

werden

sich zu bilden, zu entfalten und zu bestimmen

vor Gewalt, Misshandlung und Ausbeutung geschützt zu werden

auf eigene Kultur, Sprache und Religion

Für uns bedeutet das, dass jedes unserer Kinder:

► Das Recht hat so akzeptiert zu werden wie es ist

► Das Recht auf seine freie Meinungsäußerung hat

► Das Recht auf seine eigenen Erfahrungen hat

► Das Recht auf Schutz und Hilfe bei Problembewältigung hat

► Das Recht auf freie Wahl seiner sozialen Kontakte hat (Spielgefährten selbst

aussuchen)

► Das Recht auf Zuwendung, aber auch auf Distanz hat (je nach seinen

Bedürfnissen)

► Das Recht auf einen geregelten, harmonischen Tagesablauf hat

► Das Recht auf Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten hat

► Das Recht auf engagierte, verständnisvolle und verantwortungsbewusste Bezugs-

personen hat

► Das Recht hat anders sein dürfen

8.2. Schlüsselkompetenzen

8.2.1. Personale Kompetenz (persönliches Erfahrungswissen)

Wesentliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Entwicklung personaler

Kompetenz (persönliches Erfahrungswissen) sind die Vermittlung sozialer Zugehörigkeit,

22

der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Pädagogen und Kindern und die

aktive Beteiligung der Kinder am Tagesgeschehen.

Ziele:

Positives Selbstwertgefühl /

Selbstbewusstsein

Persönlichkeitsentwicklung

Finden der eigenen Identität

Lebensfreude

Eigenkontrolle (Einhalten von

Regeln, Erkennen von Grenzen)

Vertretung der eigenen Meinung

Verantwortung übernehmen für das

eigene Handeln

Frustrationstoleranz

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Ratgeber und Ansprechpartner für

das Kind sein

Raum lassen für eigene

Entscheidungen und Handlungen

Lob, Zuspruch und Anerkennung

durch den Erzieher

Kinder werden in unsere Planungen

(Tagesablauf / Tagesgeschehen

aktiv mit einbezogen)

Kindbefragungen

Diskussionen

Kinderkonferenzen

Meditation / Entspannungsübungen

Theater

Rollenspiele

Spiele (Kreisspiele,

Gesellschaftsspiele,

Bewegungsspiele)

Projekte

8.2.1.1. Kognitive Kompetenzen (Wissen / Geist)

Ziele:

Phantasie und Kreativität

Förderung des logischen Denkens

Sprachförderung

Zuhören können

Erlernen eines vielseitigen

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Bildnerisches Gestalten

Hausaufgabenbewältigung

Erlernen von Gedichten, Versen,

Liedern

Erfinden oder weitererzählen von

23

Wortschatzes

Förderung der

Konzentrationsfähigkeit

Differenzierte Wahrnehmung

Weltoffenheit / Neugier

Wissensaneignung

Gedächtnis

Geschichten

Stuhlkreis

Verschiedene Projekte

Einzelförderung

Würzburger Programm

Sinnesspiele / Sinnesübungen

Bereitstellen von Büchern,

Sachbüchern, Zeitschriften, Lexika

Merkspiele

Computerspiele

Filme / Videos / Dias

Hospitation in der Schule (in

einzelnen Klassen)

Rhythmik

Musikalische Frühförderung

Musikprojekte

Konzentrationsspiele

Mathematische Übungen und Spiele

Tanz

Sport

8.2.1.2. Physische Kompetenz

Ziele:

Förderung der Grob- und

Feinmotorik

Förderung manueller und musischer

Fähigkeiten

Gesundheitsbewusster Umgang mit

dem eigenen Körper / gesunde

Lebensweise

Selbstschutz vor Gefahren

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Bastelangebote

Werken

Projekte

Rhythmisch-musikalische Erziehung

Sing- und Bewegungsspiele

Kochen / Backen (Projekte)

Sport (Turnen, Fußball, schwimmen

etc.)

24

Spaziergänge / Ausflüge

Erste Hilfe Kurs

Entspannungsübungen

Meditation

Bewegungsspiele im Freien

8.2.1.3. Geschlechtsspezifische Rollenkompetenz

Ziele:

Rollenfindung / Identifikation

Förderung der eigenen Identität

Auseinandersetzung mit

geschlechtsspezifischem

Rollenverhalten, Partnerschaft und

Sexualität

Gleichberechtigtes,

partnerschaftliches Miteinander

Chancengleichheit

Wertschätzung

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Rollenspiele

Spiele zur Chancengleichheit

Darstellendes Spiel

Gespräche

Theater

Projekte

Gruppensitzungen

Spiele / Angebote unter

Berücksichtigung

geschlechtsspezifischer Stärken und

Schwächen

8.2.2. Soziale Kompetenz

Umfasst alle Fähigkeiten zu einem konstruktiven Miteinander im sozialen

Zusammenleben und im Verhältnis zwischen Mensch und Natur.

Ziele:

Rücksichtnahme und Achtung

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Verständnis, Akzeptanz und

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gegenüber anderen

Erlernen eines gewaltfreien,

gleichberechtigten und

partnerschaftlichen Miteinander

Erlernen und erleben von

Konfliktlösungsmöglichkeiten

Erlernen von Kritikfähigkeit

Fähigkeit enge langfristige

Bindungen einzugehen

Wertschätzung von Mensch und

Natur

Offenheit und Toleranz gegenüber

fremden Kulturen und Religionen

Verantwortung übernehmen für das

eigene Handeln

Toleranz zwischen Erzieher und

Kind

Regeln (Haus + Garten)

Verschiedene Dienste (Tischdienst,

Garderobendienst etc.)

Projektarbeit zu fremden Kulturen

(Kennenlernen anderer Länder,

deren Mentalität, Religion, Sprache,

Feste und Traditionen)

Filme / Dias / Fachbücher zum

Projekt

Rollenspiele – Stuhlkreis

Tischspiele / Gesellschaftsspiele

Kinderkonferenzen

Einzelgespräche mit dem Kind

Theaterstücke / Musicals

Kursangebote zur

Konfliktbewältigung

8.2.3. Wissenskompetenz

Ist der Erwerb von Basiswissen in allen wichtigen Lebensbereichen.

Ziele:

Fähigkeit sein eigenes Leben in den

Bereichen Familie, Schule, Arbeit

und Freizeit selbst gestalten zu

können

Umweltfreundliches Verhalten

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Referenten

Projekte zu verschiedenen

Themen

Experimente (Bsp. Projekt Der

Wald)

26

Kompetenter Umgang mit Medien

Zurechtfindung in fremden

Kulturkreisen

Naturwissenschaftliche

Zusammenhänge und Vorgänge

verstehen

Fähigkeit sich an demokratischen

Prozessen beteiligen und im

gesellschaftlichen Leben mit

einbringen zu können

(Allgemeinwissen)

Einzelförderung

Musikalische Früherziehung

Rhythmisch-musikalische

Erziehung

Kunstprojekte

Bereitstellen und Nutzten von

Medien (Filme, Dias,

Fachliteratur, Computer, Video,

Dokumentationen)

Ausflüge / Erkundungstouren

(Walderkundung)

Vorlesen / Lesestunde

Gezielte Beschäftigung zu

bestimmten Themenbereichen

Sport

Projekte zu fremden Kulturen

8.2.4. Lernkompetenz

Ist das Wissen, wie man Wissen erwerben kann und die Fähigkeit zu lernen.

Ziele:

Bereitschaft und Freude am

Lernen

Wissen, wo man sich

Informationen beschaffen kann

Beherrschen von Lesen,

Schreiben, Rechnen, sowie

Entschlüsseln der Bildsprache

Kenntnis von der Grundmethode

verschiedener Fachrichtungen

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Festlegung und richtige Einteilung

der Arbeitszeit für die

Hausaufgabenbetreuung

Schaffung eines guten

Arbeitsplatzes (Zimmer gut

durchlüften, darauf achten, dass

jedes Kind ausreichend Platz hat,

ungestört arbeiten kann)

Hilfsmittel bereitstellen

27

Beherrschen von Lern- und

Arbeitstechniken

Eigene Fehler selbst entdecken

und korrigieren zu können

Verschiedene Lernwege kennen

und auszuprobieren

Wissen auf unterschiedliche

Situationen übertragen

Wissen in unterschiedlichen

Situationen flexibel nutzen

(Rechenmaschine, Lexika,

Internet, Sachbücher)

Fragen der Kinder zulassen, sich

damit auseinandersetzten

Hilfestellungen / Tipps geben, wie

der Wissensstoff besser

strukturiert werden kann

(Textstellen markieren,

Stichpunkte machen, Heftführung,

Computerdateien usw.)

Projekte

Ausflüge

Gezielte Beschäftigungen

Einzelförderung

Einsetzten von Medien

(Zeitschriften, Filme, Dias,

Internet, Video, Bücher)

8.3. Besondere Schwerpunktsetzungen

8.3.1. Interkulturelle Kompetenz

Unsere Gesellschaft ist multikulturell.

Ausländische Familien sind in unserem Land nichts Ungewöhnliches mehr. Sie gehören

mittlerweile zum normalen Alltag.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der ausländischen Familien in unserem Land

kontinuierlich gestiegen. Auch in unserer Einrichtung hat die Zahl der Kinder mit

Migrationshintergrund stark zugenommen.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Kinder in unsere Einrichtung zu integrieren,

Vorurteilen entgegenzuwirken und Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber ihrer

fremden Kultur, ihrer Religion und ihren Traditionen zu vermitteln. Dies setzt ein

harmonisches Miteinander und das Recht auf „Anders sein“ zu dürfen voraus.

28

Wir wollen in unserer Einrichtung Kindern aber auch deren Eltern Offenheit gegenüber

anderen Kulturen und Religionen nahe bringen, Vorurteile gegenüber fremden

Mentalitäten abbauen und ein Kennen- und Verstehenlernen von anderen Traditionen

herbeiführen.

Durch Filme, Dias, Dokumentationen, Bilder- und Sachbücher, Computer (Internet),

Lieder, Kreisspiele, Gesprächskreise und Projekte (Bsp. Das schöne Land Türkei) fördern

wir das Verständnis für diese fremden Kulturen, lernen Feste anderer Nationalitäten,

deren Menschen, Sprache und Traditionen kennen. Wir erfahren interessantes,

spannendes und wissenswertes über die fernen Länder unserer Migrantenkinder.

Dies sehen wir als eine große Bereicherung für unsere tägliche Arbeit.

8.3.2. Sprachkompetenz

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Einrichtung ist die Sprachförderung des Kindes. Hierzu

zählt insbesondere die Förderung der Ausdrucksfähigkeit bei Kindern ausländischer

Herkunft.

Das Kind soll lernen seine Bedürfnisse und Meinungen verständlich äußern zu können

sowie Erlerntes klar auszudrücken. Durch eine spezielle Sprachförderung, aber auch bei

der Hausaufgabenbetreuung sowie im alltäglichen Geschehen unseres Tagesablaufs

versuchen wir die Sprache des Kindes zu fördern.

Dies setzt eine klare, verständliche Sprache des Erziehers voraus.

Je besser das Sprachvermögen eines Kindes ist, desto besser vermag es seine

Absichten, Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Je differenzierter die Sprache des

Kindes, desto größer ist auch die Einsicht in die Umwelt. Gegenstände werden durch die

Sprache nicht nur bezeichnet, sondern erhalten gleichzeitig eine Bedeutung, teilen mit

wie man mit ihnen umgeht.

Auch durch Nachahmung und Vorbildfunktion wird die Sprache des Kindes gefördert. So

lesen beispielsweise unsere Schulkinder im Haus den jüngeren Kindern etwas vor,

spielen mit ihnen Spiele, erklären ihnen Spielregeln, helfen ihnen beim Einstudieren von

Texten (Theaterstücke, Musicals, Verse, Lieder). Sie unterstützen uns auch bei der

Hausaufgabenbetreuung, erklären einem anderen Kind eine Aufgabe, die es selbst nicht

alleine lösen kann. Durch Kreis- und Laufspiele sowie rhythmische Erziehung in denen

29

die Kinder das Umsetzen müssen, was sie hören (Bsp. Feuer, Wasser, Blitz; Der Fuchs

geht um etc.) versuchen wir spielerisch die Sprachfähigkeit unserer Kinder zu fördern.

Auch durch Rollenspiele, Pantomimenspiele, Ratespiele, Einüben von Tänzen,

Theaterstücke, Musicals, Lieder, Gedichte und Verse werden die Kinder zum Umsetzen

des Gehörten angeregt. Sie lernen Begriff und Bedeutung einander zuzuordnen.

Durch ständiges Wiederholen kann das Kind sich den neu erlernten Begriff einprägen.

Durch Stuhlkreise, Gespräche, und Kinderkonferenzen mit unseren Kindern werden

bereits vorhandene Sprachkenntnisse aktiviert. Auch die Redelust des Kindes wird hierbei

gefördert. Das Kind lernt sich mitzuteilen, darf seine Meinung kundtun, Kritik anbringen,

Erlebtes erzählen. Ratespiele, in denen die Kinder Gegenstände oder Handlungen

beschreiben müssen, fördern die Ausdrucksfähigkeit des Kindes.

Durch Sach- und Bilderbücher, die wir häufig in unserer pädagogischen Arbeit einsetzen,

erlernt das Kind neue Begriffe. Es lernt einzelne Bilder zu benennen und den neu

erworbenen Begriffen zuzuordnen. Auch Geschichten weitererzählen lassen eignet sich

sehr gut um die bereits vorhandenen Sprachkenntnisse weiterzuentwickeln. Das Kind

wird hierbei motiviert in ganzen Sätzen den Handlungsablauf einer Geschichte

weiterzuerzählen. Auch die Phantasie des Kindes wird hierbei gefördert.

Einzelförderungen zum Erwerb von Sprachkompetenzen sind enorm wichtig in unserer

Erziehungsarbeit. Gerade für unsere ausländischen Kinder sind diese Therapiestunden

unabdinglich. Hierbei setzen wir auch Fachkräfte ein, die zu uns in die Einrichtung

kommen.

In Einzelförderungen oder Kleingruppen arbeiten wir nach dem Würzburger Programm,

setzen Setzkästen, Lück, Bilder- und Sachbücher ein, machen Spiele (Memory, Begriffe

raten etc.) und Konzentrationsübungen (Arbeitsblätter).

Auch musikalisch – rhythmische Erziehung erachten wir bei der Sprachförderung unserer

Kinder als wichtig. Sowohl die Sprache als auch die Musik weisen Rhythmus auf in

Melodie (hoch-tief), Klang (hell-dunkel) und Dynamik (laut-leise). All dies kann durch

Bewegung (Rhythmik) umgesetzt werden. Lieder, Verse und Geschichten können durch

entsprechende Bewegungsabläufe umgesetzt werden.

Auch durch Orfinstrumente können Lieder, Verse und Geschichten dargestellt werden.

Bsp. Ein Gewitter zieht auf, es blitzt und donnert – darstellen auf Trommel; die Sonne

scheint – Darstellen auf der Triangel; die Vögel zwitschern – helle Töne auf dem

Xylophon; die Bäume rauschen im Wind – hin und herstreichen auf dem Tamburin.

30

Das Kind lernt hierbei Handlungen musikalisch, rhythmisch umzusetzen. Durch ständiges

Wiederholen wird das Gedächtnis des Kindes trainiert, neue Begriffe / Wörter und

Handlungen werden verinnerlicht.

8.3.3. Kompetenz zur gewalt- und diskriminierungs-freien Konfliktbewältigung

In unserer Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr die Bereitschaft

eingeschlichen, Konfliktsituationen mit Gewalt zu lösen.

Durch häufige Gewaltdarstellungen in den Medien, Computerspielen mit

gewaltverherrlichenden Inhalten, aber auch durch eigene Gewalterfahrungen in der

Familie wird diese Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen gefördert.

Wir sehen es als unsere Aufgabe dieser Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken. Dieser

Prozess muss bereits bei jüngeren Kindern beginnen.

Voraussetzung hierfür ist eine behutsame, einfühlsame und verständnisvolle Erziehung,

die schon im Elterhaus beginnt.

Kinder sollen lernen sich im Leben zu behaupten, sich durchsetzen zu können doch nicht

mit handgreiflichen Argumenten.

Unsere Kinder werden an allen Planungen im Haus aktiv beteiligt. So versuchen wir

bereits im Vorfeld Unzufriedenheit und Missverständnissen vorzubeugen.

Durch Rollenspiele, Theaterstücke, Gesprächskreise, Filme und Bücher versuchen wir in

Konfliktsituationen gewaltfreie Lösungen zu erarbeiten.

In Elterngesprächen weisen wir behutsam darauf hin wohin Gewalt in der Familie führen

kann. Gemeinsam mit den Eltern versuchen wir Lösungswege aufzuzeigen. Dies setzt

eine intensive Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der Familiensituation jedes

unserer Kinder voraus.

An Elternabenden versuchen wir auf die Folgen der unsachgemäßen, unkontrollierten

Nutzung von Medien mit gewaltverherrlichenden Inhalten aufmerksam.

Entstehen unter unseren Kindern Konfliktsituationen, versuchen wir in vertraulichen

Gesprächen (Einzelgespräche, Gespräche mit allen Beteiligten) herauszufinden wie bzw.

wodurch es zu diesen Konflikten kam. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen und

Vorbeugungsmaßnahmen um ähnliche Situationen künftig vermeiden zu können. Auch

regelmäßige Kinderkonferenzen, in denen die Kinder ihre Bedürfnisse und Wünsche

31

äußern können, sowie alles mitteilen dürfen was ihnen missfällt (am Tagesablauf,

Probleme mit anderen Kindern etc.) tragen erheblich zu einem friedvollen Miteinander bei.

8.3.4. Kompetenz zur Partizipation und Verantwortungsübernahme

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Einrichtung ist die Erziehung des Kindes zu einem

eigenständigen, verantwortungsbewussten Individuums. Unsere Kinder werden aktiv am

aktuellen Tagesgeschehen sowie an all unseren Planungen beteiligt. Unser Ziel ist es den

Kindern eigenverantwortliches Handeln beizubringen, ihr Selbstbewusstsein zu fördern

und zu stärken, aber auch Fehler zuzulassen, diese erkennen können und dann

gegebenenfalls neue Wege und Möglichkeiten zu finden, um Ideen / Planungen neu zu

gestalten und umzusetzen.

Feste Angebote wie Bastel- und Malangebote, Werken, Spiele, Kreisspiele, gezielte

Beschäftigungen, Tänze, Theater, Musicals werden den Kindern nicht aufstrukturiert. Sie

haben die freie Wahl zu entscheiden, ob sie daran teilhaben wollen oder nicht. Unsere

Einrichtung bietet erzieherfreie Zonen wie z.B. die Puppenecke, die Bauecke, die

Malecke oder auch Rückzugsmöglichkeiten für unsere Kinder um zur Ruhe zu kommen

oder einfach auch mal alleine sein zu können, wie beispielsweise die Kuschelecke.

Feste Angebote, gezielte Beschäftigungen oder Projekte entstehen durch Ideen und

Bedürfnisse unserer Kinder. Wir besprechen, planen und gestalten gemeinsam.

Wie viel Freiraum einem Kind zugestanden wird richtet sich auch nach dem Alter des

Kindes. Je älter ein Kind wird, desto mehr hat es das Bedürfnis nach Freiräumen.

So haben unsere jüngeren Kinder im Haus eher das Bedürfnis nach Bastel- und

Malangeboten, Lesestunden, Kreisspielen und gezielten Beschäftigungen.

Unsere älteren Kinder hingegen haben eher das Bedürfnis nach Kinder-Disco, sich

zurückzuziehen, laute Musik zu hören, Wettbewerbe zu veranstalten (Tischtennis-

Turniere), am Computer zu sitzen oder Filme anzusehen.

Den Bedürfnissen und Wünschen unserer Kinder versuchen wir durch regelmäßige

Gespräche, Kinderkonferenzen und Kindbefragungen gerecht zu werden.

32

Freiräume bedeuten auch Regeln. Diese sind notwendig und werden mit den Kindern

gemeinsam erarbeitet, festgelegt und soweit dies möglich ist, vom Kind auch selbständig

kontrolliert.

Verantwortungsübernahme bedeutet nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern

auch Verantwortung übernehmen für andere. In unserer Einrichtung sollen die Kinder

lernen, sich für andere Kinder aus ihrer Gruppe, aus dem gesamten Haus, für fremde

Kinder (Schwächere, Benachteiligte, Unterdrückte) einzusetzen, sie zu unterstützen und

ihnen zu helfen. In unserer Einrichtung sind Kindergarten- und Schulkinder integriert.

Ältere Kinder helfen den jüngeren beispielsweise beim Schuhe zubinden, lesen ihnen vor,

geben Hilfestellung bei Bastelangeboten und der Hausaufgabenbewältigung, helfen im

Freispiel etwas zu bauen (Bsp. ein Raumschiff aus Lego). Sie unterstützen die jüngeren

oder schwächeren Kinder aber auch bei Theaterstücken (Hilfe beim Einstudieren des

Textes), setzten sich im Spiel für sie ein (ungerechtes Verhalten eines Mitspielers

gegenüber einem Schwächeren, Erklären von Spielregeln etc.).

Auch als Streitschlichter werden unsere älteren Kinder eingesetzt um Konfliktsituationen

ohne Eingreifen eines Erziehers bewältigen zu können.

Verantwortung für Umwelt und Natur gehört ebenfalls zur Verantwortungsübernahme. Ein

Kind sollte schon in frühen Jahren Sensibilität für alle Lebewesen und die natürlichen

Lebensgrundlagen entwickeln. Die Achtung und Wertschätzung von Tieren und Pflanzen

sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur (Umweltschutz) hat einen hohen

Stellenwert in der täglichen Erziehungsarbeit unserer Einrichtung. Kinder sollen lernen,

dass selbst das kleinste Insekt ein Recht auf Leben hat, geachtet werden soll und nicht

gequält werden darf. Durch Projekte wie: Der Wald, die Wiese und ihre Bewohner, durch

Spaziergänge, Erkundungstouren und Ausflüge lernen die Kinder die Schönheit und

Faszination der Natur kennen und wertzuschätzen.

8.3.5. Kompetenzen zur geschlechterbezogenen Sichtweise

Die Natur gibt vor welches biologische Geschlecht einem Menschen zugeordnet werden

kann.

Das soziale Geschlecht hingegen entwickelt sich im Lauf der Jahre, geprägt durch Sitten

und Gebräuche, gesellschaftliche Bedingungen und Geschlechterrollen, männlichen und

33

weiblichen Verhaltensnormen sowie durch Männer- und Frauenleitbilder unserer

Gesellschaft. Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität sind die Jahre in der

Kindertageseinrichtung von besonderer Bedeutung. Die Erfahrungen die die Kinder

hierbei machen spielen eine entscheidende Rolle für ihr späteres Leben.

Unser Ziel ist es unseren Kindern zu verdeutlichen, dass Mädchen und Jungen in unserer

Gesellschaft gleichgestellt sind.

Die Vermittlung der Chancengleichheit für beide Geschlechter hat oberste Priorität in

unserer täglichen Erziehungsarbeit. Gerade in Hinblick auf das spätere

Erwachsenenleben ist dies von großer Bedeutung.

Wir vermitteln unseren Kindern die Fähigkeit das andere Geschlecht wahrzunehmen und

wertzuschätzen. Geschlechterbezogene Normen, Werte, Traditionen und Ideologien

hinterfragen wir kritisch (Bsp. Jungen spielen nicht mit Puppen, Mädchen haben wenig

Interesse an Technik, Werken). Die individuelle Persönlichkeit jedes Kindes nehmen wir

wahr und wertschätzen sie. Unsere Kinder sollen ein Grundverständnis dafür erwerben,

dass im Vergleich der beiden Geschlechter die Gemeinsamkeiten hinsichtlich Interessen,

Begabungen, Fähigkeiten und anderen Persönlichkeitsmerkmalen größer als die

Unterschiede sind.

Hierbei ist ein respektvoller, gleichberechtigter Umgang zwischen Jungen und Mädchen

Grundvoraussetzung.

Unsere Kinder erfahren eine zeitlich und qualitativ gleichwertige Zuwendung und

Aufmerksamkeit. Leistungen von Jungen und Mädchen in unserem Haus werden

gleichermaßen gewürdigt und nach außen (Beispiel: Eltern) getragen. Wir versuchen

ausreichende Spiel- und Lernsituationen mit dem eigenen sowie dem jeweils anderen

Geschlecht zu schaffen.

Wir beobachten die Entwicklung der Geschlechtsidentität jedes einzelnen Kindes.

Einschränkungen die Kinder selbst vornehmen (Bsp. Junge beschränkt sich

ausschließlich auf Action-Spiele, Action-Figuren, Mädchen scheint ausschließlich Kleider

und Röcke tragen zu wollen) hinterfragen wir behutsam, um dies verstehen zu können,

entwicklungsabhängig zu akzeptieren oder evtl. Alternativen zu entwickeln.

Wir erachten die Zusammenarbeit mit den Eltern hierbei als äußerst wichtig, gerade im

Hinblick auf andere Kulturkreise in denen Frauen teils eine untergeordnete Rollen spielen.

Wir achten und respektieren die Religion und Traditionen anderer Kulturen, doch

hinterfragen wir diese auch kritisch. Durch Elternabende und Elterngespräche setzen wir

uns mit dieser Thematik auseinander und versuchen bei Konfliktsituationen gemeinsam

mit den Eltern Lösungswege oder Alternativen zu erarbeiten.

34

8.3.6. Umweltkompetenz

Umweltkompetenz bedeutet die Fähigkeit zu besitzen, mit den natürlichen

Lebensgrundlagen, im Hinblick auf nachfolgende Generationen, schonend und

rücksichtsvoll umzugehen.

Um die natürliche Umwelt in unserer Gesellschaft erhalten zu können, muss ein Wissen

für das grundlegende Gesetz des Seins, des Werdens und des Vergehens vorhanden

sein.

Dies setzt eine Wertschätzung für Mensch und Natur voraus. Ziel ist es unseren Kindern

einen breiten Umfang der Natur zu vermitteln (Tiere, Pflanzen, Jahreszeiten, Gewässer,

Wettererscheinungen etc.). Durch Spaziergänge, Erkundungen im Wald, Ausflüge zum

Wildpark, Tierpark oder Bauernhof, Spielen im Freizeitgelände, Fahrradtouren, lernen

unsere Kinder die Schönheit und Vielschichtigkeit unserer Natur kennen. Sie entdecken

Pflanzen und Tiere, lernen sie mit Namen zu benennen. Außerdem erfahren die Kinder,

dass zum Spielen und Erleben kein vorgefertigtes gekauftes Spielmaterial vorhanden sein

muss. Ein Baumstamm, ein Ast, Blätter etc., kann als Spielmaterial dienen. Spannende

Experimente mit Naturmaterialien, Blätter pressen, Basteln mit Naturmaterialien,

Beobachtungen von Insekten, Tierarten (wie wird eine Kaulquappe zu einem Frosch, wie

wird aus einer Raupe ein Schmetterling) tragen zu einer Wertschätzung unserer Umwelt

bei. Zur Vertiefung des Themas Umwelt tragen Bilderbücher, Sachbücher, Filme, Dias,

Lieder, Kreisspiele etc. bei.

Projekte wie Umweltschutz oder Wiederverwertung von Abfallprodukten sind ein weiterer

Themenbereich der das Verständnis und die Wertschätzung unserer Umwelt fördern.

8.3.7. Medienkompetenz

Medienkompetenz ist die Fähigkeit Medien kritisch, selbstbestimmend, reflektiert und

kreativ zu nutzen, um sich zu unterhalten, zu informieren, zu bilden und am

gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Um Medienkompetenz in unserer Einrichtung sinnvoll anzuwenden ist eine

Grundausstattung mit Fernseher und Videorekorder, Radiogerät sowie ein Computer

35

sinnvoll. Medien können auf vielfältige Weise genutzt und in der pädagogischen Arbeit

miteinbezogen werden.

Unser Ziel ist es, den Kindern einen geeigneten sinnvollen Umgang mit Medien

aufzuzeigen. In unserer Einrichtung stehen Medien den Kindern als Ausdrucks- und

Artikulationselement ihrer eigenen Interessen zur Verfügung.

Hierbei setzten wir Hörspiele, Zeitschriften, Videos, Geschichten, Filme,

Radiosendungen, Computer (Internet) gezielt in unsere tägliche Arbeit ein.

8.3.8. Kompetenz zur Bewältigung von Übergängen

Diese Lebensphasen sind geprägt von hohen Anforderungen, Veränderungen der

Lebensumwelten und einer Änderung der eigenen Identität.

Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen das Kind markante

Veränderungen erfährt. Diese Übergänge kommen erstmals oder nur einmal im Leben

vor, wie beispielsweise der Eintritt in die Kindertageseinrichtung oder der Übertritt in die

Schule.

Die Bewältigung dieser Übergänge kann die persönliche Entwicklung des Kindes

voranbringen, aber auch erschweren. Dies kann Freude und Neugier, aber auch Gefühle

wie Angst oder Verunsicherung auslösen. Unsere Aufgabe ist es, dem uns anvertrauten

Kind die Bewältigung des Überganges, in unsere Einrichtung so leicht wie möglich zu

machen, es bei diesem Prozess zu begleiten und zu unterstützen. Das Kind soll sich in

unserer Einrichtung angenommen fühlen und mit Freude wieder kommen, um frei zu sein

für den anschließenden Bildungsprozess. Das Kind soll Selbstvertrauen, Flexibilität und

Gelassenheit erlernen mit Blick auf weitere Übergänge.

Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist eine gute Zusammenarbeit und ein regelmäßiger

Austausch zwischen Eltern und Erziehern, sowie begleitenden Fachkräften (Lehrer,

Psychologen, Therapeuten).

Jedes Kind bewältigt Übergänge in seinem eigenen Tempo, deshalb bekommt jedes

unserer Kinder für die Eingewöhnung die Zeit die es benötigt.

Als Erleichterung des sozialen Anschlusses bekommt jedes neue Kind ein sog. Patenkind

zur Seite gestellt. Das Kind, dass die Rolle des Patenkindes zugeteilt bekommt ist schon

seit längerem in unserer Einrichtung, in die Gruppe integriert und mit allem im Haus

36

vertraut (Erzieher, Personal, Tagesgeschehen, Abläufe, Kinder aus der eigenen Gruppe

sowie im Haus, Räumlichkeiten etc.).

Ziele:

Starke Emotionen bewältigen können

Veränderung bzw. Verlust von

bestehenden Beziehungen verarbeiten

Bindungen zu neuen Bezugspersonen

aufnehmen

Integration in die Gruppe

Mit den neuen Gegebenheiten

umgehen können (Tagesablauf, Regeln,

neue Bring- und Abholzeiten, Wochen-

und Jahresablauf, Räumlichkeiten,

soziale Situation)

Ängste, Unsicherheiten überwinden

Neue Kompetenzen erwerben

Gegebenenfalls weitere Übergänge

gleichzeitig bewältigen können

(Wiedereintritt der Mutter ins

Berufsleben, Trennung der Eltern,

Geburt eines Geschwisterkindes)

Vertraute und neue Lebensumwelten in

Einklang bringen

Wird in unserer Einrichtung

umgesetzt durch: Intensive Beschäftigung /

Auseinandersetzung mit der

familiären Situation des Kindes, dem

Umfeld, vorherige Einrichtungen etc.

Angemessene Zeitspanne für

Übergangsbewältigungen einplanen,

geben

Verständnisvolles, behutsames

Auftreten des Erziehers

Einführungs-Elternabende

Kontaktaufbau zu anderen Eltern

(Feste, Elternabende,

Elternstammtisch, Eltern-

Bedankabend, Backabend,

Bastelabend)

Gezielte Angebote

Projekte

Einsetzen von sog. Patenkindern

37

8.4. Schlüsselprozesse unserer Bildungs- und Erziehungsqualität

a, Die Hausaufgabenbetreuung

Ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist die Hausaufgabenbetreuung in

unserer Einrichtung.

Die schulischen Anforderungen sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Daraus

ergibt sich auch eine wachsende Anforderung der häuslichen Aufgaben die den Kindern

von der Schule gestellt werden.

Unsere Hausaufgabenzeit beginnt um 14.00 Uhr und endet in der Regel gegen 15.30

Uhr. In dieser Zeit können die jüngeren Kinder im Haus nicht zum Spielen nach oben

kommen, da die Schulkinder Ruhe und Konzentration brauche.

Um mit neuer Energie die Hausaufgaben bewältigen zu können gehen alle Kinder,

gemeinsam mit den Erziehern, ca. 30 Minuten vor Beginn der Hausaufgabenzeit nach

draußen. So wird den Kindern die Möglichkeit gegeben vor dem langen Sitzen und der

Konzentration bei den Hausaufgaben sich noch einmal ausreichend zu bewegen,

auszutoben und frische Luft zu schnappen.

Jedes Kind bekommt einen festen Platz zugeteilt. Die Pädagogen achten hierbei auf

einen ruhigen und ordentlichen Arbeitsbereich jeden Kindes.

Während der Hausaufgabenzeit stehen die Erzieher den Kindern als Ansprechpartner zur

Verfügung. Die Erzieher überprüfen die Hausaufgaben der 1. und 2. Klassen auf

Vollständigkeit. Sie erarbeiten mit dem Kind gemeinsam den richtigen Lösungsweg,

jedoch nicht in Form von Nachhilfe. Sie bieten Lernhilfen an. Hierbei werden keine

fertigen Lösungen vorgegeben. Das Kind soll sich die Lösungen selbständig erarbeiten.

Bei 3. und 4. Klassen werden die Hausaufgaben nicht auf Fehler korrigiert (.Erziehung zur

Selbständigkeit). Die Pädagogen geben Hilfestellung und Anregungen z.B. auch in Form

von Hilfsmitteln wie Lexika, Internet, Zeitschriften, Duden etc.

Kinder aus gleichen Klassen können sich gegenseitig Hilfestellung geben oder in

Kleingruppen zusammen arbeiten.

38

Die Eltern sind verpflichtet die Hausaufgaben ihrer Kinder am Abend noch einmal zu

überprüfen.

Das Lesen und Üben bzw. Lernen von Schulaufgaben, Gedichten, Liedern usw. muss

aus Zeitgründen zu Hause erfolgen.

Die Hausaufgabenzeit ist keine Form von Förder- und Nachhilfeunterricht!

An Freitagen wird in allen drei Hortgruppen keine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Es

ist den Kindern natürlich freigestellt ihre Hausaufgaben an diesem Tag im Hort zu

erledigen. Es erfolgt von Seiten der Erzieher jedoch keine Kontrolle. So soll den Eltern die

Möglichkeit gegeben werden, an den Wochenenden, die Hausaufgaben ihrer Kinder

selbst zu betreuen und sich somit einen kontinuierlichen Überblick über die Lernsituation

des Kindes zu verschaffen.

Wir legen Wert auf eine gute Zusammenarbeit und regelmäßigen Kontakt zu den

jeweiligen Lehrkräften unserer Kinder.

b, Freispiel

Das Freispiel soll zum einen für die Kinder als Ausgleich zu den hohen

Leistungsanforderungen der Schule dienen, zum anderen um spielerisch zu lernen,

Bedürfnissen gerecht zu werden und Fähigkeiten zu erwerben.

Die Fähigkeit zum Spiel ist für das Kind die Grundlage für die Aufnahme sozialer

Beziehungen zur Familie und zu Gleichaltrigen. Die Erfahrungen, die es hierbei macht

sind prägend für sein gesamtes späteres Sozialleben.

Jedes Kind braucht die Möglichkeit zu spielen. Im Spiel entfaltet es seine eigenen

Bedürfnisse, sammelt Erfahrungen, lernt und experimentiert.

Beim freien Spielen bestimmt das Kind selbständig, ohne Anleitung des Erziehers was es

spielt, mit wem es spielt, an welchem Ort, mit welchen Materialien und wie lange das

Spiel dauern soll.

Das gelenkte Spiel hingegen wird von einem Erzieher angeleitet. Der Erzieher gibt hierbei

die Spielregeln, Materialien oder Tätigkeiten vor.

39

Im Spiel erwirbt das Kind durch verschiedene Bewegungsabläufe nicht nur Fähigkeiten in

der Grob- und Feinmotorik. Es erwirbt auch Sprachfähigkeit. Durch Mimik und Gestik,

begleitet durch spontane Äußerungen des Kindes lernt es, nach und nach, spielerisch,

sich besser und klarer auszudrücken. Zudem gewinnt das Kind im Spiel Selbstvertrauen.

Es lernt sich zu behaupten, seine eigene Meinung zu vertreten und sich, wenn nötig

durchzusetzen.

Das Kind erschließt spielend seine Umwelt und erlernt sich in dieser besser zu orientieren

und zurechtzufinden.

Auch Regeln gehören zum Spiel. Das Kind lernt diese zu beachten und zu befolgen,

wenn es den Spielverlauf nicht gefährden will.

Durch spielerisches Ausprobieren wird zusätzlich die Kreativität des Kindes stark

gefördert.

Beim freien Spiel wird die Phantasie des Kindes angeregt. Emotionen werden freigesetzt:

Freude, Glück und ein Gefühl der Macht entsteht. Das Kind kann im freien Spiel Dinge

tun, die es sonst nur aus der Phantasie- oder Erwachsenenwelt her kennt. So kann es

beispielsweise ein Held sein, der Menschen und Tiere rettet, eine Mutter verkörpern, die

ein Baby bekommen hat oder ein Feuerwehrmann sein. Es kann sich aber auch in eine

andere Dimension (Weltall) oder in einen anderen Erdteil (Afrika, Dschungel etc.)

versetzten.

Tiere werden von Kindern im freien Spiel ebenfalls gerne nachgeahmt. So kann das Kind

beispielsweise eine wilde Schlange sein, ein lustiger Affe oder auch ein süßes Kätzchen.

Der Phantasiewelt des Kindes sind im Spiel keinerlei Grenzen gesetzt.

Auch das „Nichtstun“ zählt zum freien Spiele, wenn das Kind das Bedürfnis dazu hat.

Im Spiel erlebt das Kind Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse. Niederlagen sind hierbei

ebenso wichtig wie Erfolge. Misserfolge spornen zu Wiederholungen der Tätigkeit an („Ich

mache es so lange bis es klappt“). Das Kind kann im freien Spiel einen Vorgang so lange

wiederholen bis er ihm gelingt. Dies vermittelt dem Kind Sicherheit und Selbstvertrauen

und spornt zu neuen Herausforderungen an.

Damit ein Kind sich im Spiel frei entfalten kann, sollten gewisse Voraussetzungen

getroffen werden.

Wir planen die notwendige Zeit für das Freispiel in unseren Tagesablauf ein. Wir stellen

entsprechende Materialien zur Verfügung, wie Spiel- oder Bastelmaterialien (auch zum

Experimentieren).

40

In unserer Einrichtung bieten die verschiedenen Gruppenräume durch verschiedene

Raumaufteilungen Rückzugsmöglichkeiten für unsere Kinder. Dies sind auch die sog.

erzieherfreien Zonen. Dazu gehören beispielsweise die Bauecke, die Malecke, die

Kuschelecke, die Puppenecke und die Galerie.

Auch unsere Nebenräume sowie die große Halle (mit Fernseher, Videorekorder und

Kickertisch), die sich im oberen Stockwerk unserer Einrichtung befindet, bieten den

Kindern Platz zum Spielen, sich zurückzuziehen und auch mal allein sein zu können oder

nichts zu tun, abzuschalten oder auszuruhen.

c, Vorbereitung auf die Schule

Ziel hierbei ist es das Kind auf den bevorstehenden Übergang von der Tageseinrichtung

auf die Schule vorzubreiten, sowie der Angstabbau gegenüber dem Schulbetrieb. Durch

gezielte Beschäftigungen, Konzentrationsübungen, Kreisspiele, Erlernen von Gedichten,

Liedern und Versen, Mal- und Bastelangeboten, das Würzburger Programm, täglicher

Stuhlkreis, Einzelförderungen, Rollenspiele, Tänze, Theaterstücke, Tischspiele,

Lesestunden aber auch im täglichen Freispiel wird die Konzentration und die

Selbständigkeit des Kindes gefördert, Arbeitshaltung und Arbeitsweisen werden eingeübt

und seine Aufnahmebereitschaft gefördert. Das Kind soll lernen Aufträge wahrzunehmen

und umzusetzen. Es soll lernen sich in der Gemeinschaft einzufügen und aktiv

einzubringen, Misserfolge auszuhalten, sich in der Gruppe zu behaupten, Kritik

anzumelden und zu ertragen.

d, Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation)

Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem

Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen.

Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder, ihr Recht auszuüben, steht jedoch die

Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen, ihr Interesse für

41

Beteiligung zu wecken (Art. 12 UN-Kinderrechtskonvention, § 8 Abs. 1 Satz 1 SGB VIII,

Art. 10 Abs. 2 BayKiBiG.)

Bildungs- und Erziehungsziele:

► Verantwortung für sich, andere und die Gemeinschaft übernehmen können

► Vorbild sein für sich und andere

► Eigene Sichtweise verdeutlichen

► Andere Ansichten anhören und respektieren

► Frustrationstoleranz (= Mehrheitsentscheidung beugen, aushalten können wenn

der eigene Vorschlag, die eigene Meinung nicht durchgesetzt werden kann)

► Kompromisse finden bei unterschiedlichen Meinungen und Interessen

► Gemeinsam Lösungswege finden bei unterschiedlichen Meinungen und Interessen

In unserer täglichen pädagogischen Erziehungsarbeit versuchen wir unsere Kinder,

bereits von klein auf, ernsthaft am Entwicklungsgeschehen der Einrichtung zu beteiligen

und somit ihren Lebensalltag bewusst und aktiv mitgestalten zu lassen. Wir versuchen

einen partnerschaftlichen Umgang zwischen uns und unseren Kindern zu schaffen.

Unsere Kinder sollen lernen Eigenverantwortung zu übernehmen, eigene Ideen

umzusetzen sowie eigene Aktivitäten zu gestalten, soweit sich dies mit dem eigenen

Wohl des Kindes und mit dem der Gemeinschaft verbinden lässt. Wir setzen dies um,

indem wir unseren Kindern im aktuellen Tagesgeschehen verschiedene

Verantwortungsbereiche übertragen. Durch Dienste (beispielsweise Tischdienst,

Garderobendienst etc.) oder auch durch Hilfe bei der Hausaufgabenbetreuung (ein

älteres Kind erklärt einem anderen Kind eine Aufgabe, die es alleine nicht lösen kann und

übernimmt somit die Verantwortung dafür, dass das Kind dann in der Lage ist diese

Aufgabe selbst zu lösen. Auch beim Einstudieren, Erlernen von Texten, bei

Theaterstücken, Musicals, Liedern, Versen etc. übertragen wir Kindern Verantwortung.

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Kleingruppen werden gebildet und der sog. Gruppenleiter (ein Kind wir ausgewählt)

studiert mit seiner Gruppe den Text ein, gibt Schwächeren Hilfestellung, leitet an,

entscheidet wann die Gruppe so weit ist um das Erlernte vortragen zu können.

Bei neuen Kindern im Haus übertragen wir Kindern, die bereits länger in unserer

Einrichtung sind, Verantwortung. Sie sind mit dafür zuständig dem neuen Kind den

sozialen Anschluss in die Einrichtung zu erleichtern. Sie sollen das neue Kind mit unseren

Räumlichkeiten, Regeln, Aktivitäten vertraut machen, ihm andere Kinder vorstellen, es

behutsam in Kleingruppen integrieren (mitspielen lassen, Spielregeln erklären,

Hilfestellung geben).

Wir versuchen unsere eigenen Interessen und Standpunkte deutlich zu machen, ohne

dabei das Kind zu bevormunden. In unserer täglichen Arbeit mit den Kindern müssen wir

lernen umzudenken, nicht für ein Kind zu denken und zu entscheiden, Mittelwege müssen

gefunden werden. Ein Kind muss selbst die Möglichkeit haben Entscheidungen zu treffen.

Wir sind uns der Verantwortung für das Kind bewusst, ein Kind muss aber auch das

Recht haben Fehler machen zu dürfen. Soweit sich das mit dem Wohle des Kindes und

seiner Umgebung in Einklang bringen lässt, bemühen wir uns unsere Kinder aktiv an all

unseren Planungen und Aktivitäten teilhaben zu lassen. Durch Kinderkonferenzen,

Fragebögen, Abstimmungen, Gesprächen (auch Einzelgespräche) setzen wir dies in

unserer Einrichtung um. Unsere Kinder werden außerdem aktiv beteiligt an

Raumgestaltungen (auch Dekorationen), Planung von gezielten Beschäftigungen,

Angeboten und Projekten, Einkauf von Spiel- und Bastelmaterial, Planung der Woche,

des Tagesablaufes, Planung und Gestaltung von Festen.

43

e, Kinderkonferenzen

Diese verstehen wir als Forum in dem unsere Kinder, in einer demokratischen

Gemeinschaft, ein geregeltes, verantwortungsvolles Zusammenleben sowie

Mitspracherecht erfahren.

Kinderkonferenzen finden in unserer Einrichtung 1x wöchentlich, bei Bedarf auch öfter,

statt. Angesprochen werden hierbei:

► Ämter bzw. Dienste in der Gruppe (Tischdienst, Garderobendienst etc.)

► Essensplanung (Wünsche der Kinder fließen in den Speiseplan mit ein)

► Raumgestaltung (Dekoration)

► Regeln (in der Gruppe, im Haus, im Freizeitgelände)

► Planung von Aktivitäten, Festen, Wochenplänen, Projekten, gezielten

Beschäftigungen und Freispiel

► Hausaufgabenzeit

► Gruppenatmosphäre, Atmosphäre im Haus, Konfliktsituationen, Erzieher- und

Kinderkritik

► Reflexionen (vergangene Woche, Ausflüge, Projekte etc.)

Alle Kinder der Gruppe nehmen an der wöchentlichen Kinderkonferenz teil. Für uns als

Erzieher geben diese Konferenzen Einblick in die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder.

Unsere Kinder lernen sich aktiv an den Gesprächen, Diskussionen zu beteiligen,

zuzuhören, nachzufragen, andere ernst zu nehmen, ausreden zu lassen und deren

Meinung zu akzeptieren. Jeder darf seine Meinung vertreten, seine Bedürfnisse und

Wünsche äußern, Kritik anbringen.

Lösungen für Konfliktsituationen werden gemeinsam erarbeitet, Abmachungen überprüft,

Probleme bewältigt, bei unterschiedlichen Meinungen wird abgestimmt.

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Das Kind erfährt Demokratie und Wertschätzung (gegenüber sich selbst und anderen).

Es erwirbt Sozial- und Sprachkompetenz.

9. Teamarbeit

Unser Team besteht aus unterschiedlichen Persönlichkeiten mit individuellen Stärken.

Die Stärken jedes Einzelnen sind eine Bereicherung für unsere tägliche Erziehungsarbeit.

Orientiert an den Fähigkeiten der einzelnen Personen versuchen wir die Aufgaben

unserer täglichen Arbeit entsprechend zuzuteilen.

Die Art und Weise, wie das Team miteinander umgeht und zueinander steht, wirkt sich

nicht nur auf die uns anvertrauten Kinder und deren Eltern, sondern auf unsere gesamte

Einrichtung aus.

Ein ausgeglichenes, harmonisches Arbeitsklima trägt eine hohe qualitative

Erziehungsarbeit nach außen.

Teamarbeit bedeutet für uns ein offenes, freundliches und ehrliches, vor allem aber

respektvolles Miteinander.

Das komplette Team trifft sich regelmäßig 1x wöchentlich (Montag vormittags zu einer

Teambesprechung).

So gestalten sich unserer Teambesprechungen:

Pädagogischer Erfahrungsaustausch

Organisatorisches

Besprechung von Konfliktsituationen

Kindbesprechungen/ Einzelfallbesprechungen

Planung und Gestaltung von Wochenplänen

Gestaltung des Tagesablaufes

Lösungsvorschläge bei Konfliktsituationen

Gemeinsame Planung und Festlegung der Schließtage

Terminabsprache für geplante Besuche oder Aktionen

Neugestaltung der Räume

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Planung der Einkäufe neuer Spielmaterialien oder Mobiliar

Öffentlichkeitsarbeit

Elternarbeit

Planung und Vorbereitung einzelner Arbeitsabläufe

Regelmäßiger Informationsaustausch

Planung von Festivitäten

Organisation bei Krankheitsfällen oder sonstigen Ausfällen von Kollegen

Reflexion der eigenen Erziehungsarbeit

Unser Team sieht sich dazu verpflichtet die pädagogische Erziehungsarbeit regelmäßig

zu reflektieren, kritisch zu hinterfragen und zu dokumentieren.

10. Elternarbeit

Ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit

den Eltern bzw. Sorgerechtspersonen der uns anvertrauten Kinder.

Wir unterstützen die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und achten deren

Erziehungsverantwortung.

Wir beziehen sie in unsere Entscheidungen sowie unser Handeln mit ein.

Wir legen hierbei großen Wert auf ein partnerschaftliches, offenes und ehrliches

Miteinander.

Um eine qualitativ hochwertige Erziehungsarbeit leisten zu können, müssen wir die

Lebenssituation der Eltern und Kinder kennen lernen (Familie des Kindes, Wohnsituation,

Umfeld). Regelmäßige Gespräche und Kontakt zwischen Erziehern und Eltern sind daher

unabdinglich.

Alle Gespräche jeglicher Art werden vertraulich und mit äußerster Diskretion behandelt.

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10.1. Formen der Elternarbeit

Unsere Elternarbeit findet gruppenintern durch Eltern- und Beratungsgespräche, Tür- und

Angelgespräche sowie Aufnahmegespräche statt oder einrichtungsintern durch

Elternabende, Elternveranstaltungen, Elternstammtisch, Elternfeste ohne Kinder

(Grillabend, Eltern-Bedankabend), Tag der offenen Tür oder durch Feste mit Eltern und

Kindern (Sommerfest, Maifeier, Einweihungsfeier, Weihnachtsfeier) statt.

Wir führen außerdem Eltern – Erziehergespräche mit Dritten (Lehrkräften, Therapeuten,

Psychologen etc.) oder halten Familiengespräche (Einbezug der gesamten Familie also

Eltern, Kind, wichtige, Bezugspersonen des Kindes wie Oma oder Opa, gegebenenfalls

auch Geschwisterkinder) ab.

Sie werden außerdem über unsere pädagogische Arbeit, Planungen, Aktivitäten sowie

anstehenden Veranstaltungen und Festivitäten informiert durch Elternbriefe, Flyer,

Elterninformationen und Aushänge am schwarzen Brett bzw. der Pin-Wand sowie durch

Plakate, Prospekte und Meinungsumfragen.

10.2. Elternbeirat

Zur Förderung der besseren Zusammenarbeit von Eltern, pädagogischem Personal und

Träger ist in jeder Kindertageseinrichtung ein Elternbeirat einzurichten (Art.14 (3)

BayKiBiG)

1x im Jahr wird von unserer Einrichtung ein Elternvertreter / Elternbeirat gewählt. Dieser

soll uns bei geplanten Aktivitäten unterstützen und uns bei wesentlichen

Einrichtungsfragen zur Seite stehen.

Unser Elternbeirat setzt sich derzeit aus neun Personen zusammen.

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11. Vernetzung mit anderen Institutionen

Unter Vernetzung verstehen wir eine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen,

Institutionen und Verbänden, die mit unserer täglichen pädagogischen Arbeit in

Verbindung stehen.

Dies sind neben dem Träger unserer Einrichtung (Caritas Verband), das Caritas Zentrum

(Sozialstation, Erziehungsberatungsstellen, Suchtprävention), die Stadt Geretsried, das

Amt für Jungend und Familie in Bad Tölz, umliegende Kindergärten, Referenten,

Fachdienste, das katholische Pfarramt der Stadt Geretsried, die MAV

(Mitarbeitervertretung), Mitarbeiter des Bauhofes Geretsried (unterstützen uns tatkräftig

seit Bestehen der Einrichtung mit Reparaturarbeiten jeglicher Art).

Unabdinglich für uns ist auch die Zusammenarbeit mit Psychologen, Therapeuten und

Logopäden, die gemeinsam mit uns an einer Frühförderung und einer gezielten

Entwicklungsunterstützung der Kinder arbeiten.

11.1. Zusammenarbeit mit Schulen

Eine wesentliche Voraussetzung unserer pädagogischen Arbeit mit den uns anvertrauten

Kindern, ist ein guter regelmäßiger Kontakt zur Schule. Unsere Einrichtung arbeitet in

erster Linie mit der Isardamm Grundschule, der Karl-Lederer-Schule, der Adalbert-Stifter-

Hauptschule und dem Gymnasium in der Adalbert-Stifter-Straße zusammen.

Dieser Kontakt ist nicht nur wichtig wegen der Hausaufgabenbetreuung unserer

Schulkinder. Ein regelmäßiger Austausch mit den jeweiligen Lehrkräften gibt uns auch

einen Gesamteinblick über das Verhalten des Kindes nicht nur im schulischen, auch im

sozialen Bereich.

Auffälligkeiten, sowie der Entwicklungsstand eines Kindes im Leistungsbereich, sowie im

Sozialverhalten, können beobachtet und analysiert werden.

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Weitere Vorgehensweisen sowie Lösungsansätze werden gemeinsam besprochen.

12. Öffentlichkeitsarbeit

Jede Einrichtung braucht ein Selbstdarstellungsbild, damit in der Öffentlichkeit ein

realistisches Bild von ihr entsteht.

Wir wollen unsere Arbeitsform, ihre Inhalte, unsere Vorstellungen und pädagogischen

Ziele durch unsere Öffentlichkeitsarbeit nach außen hin transparent machen.

Die Öffentlichkeitsarbeit richtet sich zum einen direkt an das unmittelbare Umfeld der

Institution: an die Eltern sowie das Gemeinwesen dem die Einrichtung zugehört

(kirchliche und politische Gemeinde). Sie richtet sich aber auch an politische Gremien und

an die Medien (Presse, evtl. Rundfunk und Fernsehen).

Nicht nur die in der Einrichtung handelnden Personen bestimmen das Bild, dass die

Öffentlichkeit von der Institution erhält.

Es sind eine ganze Reihe von Adressaten die das Bild einer Einrichtung nach außen hin

mitzeichnen.

Jede Einrichtung muss sich bewusst machen, welche Inhalte ihrer pädagogischen Arbeit

sie nach außen hin vermitteln möchte und in welcher Form dies geschehen soll.

12.1. Formen der Öffentlichkeitsarbeit

Feste (Sommerfeste, Tag der offenen Tür, Weihnachtsfeier)

Mund zu Mund-Propaganda

Zeitungsartikel / Pressemitteilungen

Flyer

Elternabende

Elternveranstaltungen (Grillabende)

Öffentliche, für jeden einsehbare Konzeption

Plakatierungen, die auf Feste, Aktivitäten aufmerksam machen

Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen (Schule, Gemeinde, anderen sozialen

Einrichtungen

Präsentationen auf Weihnachtsmärkten

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Pressemitteilungen / Zeitungsartikel

13. Qualitätssicherung

Für uns heißt Qualitätssicherung unsere pädagogischen Standards zu halten,

kontinuierlich zu reflektieren und gegebenenfalls weiterzuentwickeln.

Qualitätssicherung durch:

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14. Schlusswort

Das neue bayrische Bildungs- und Betreuungsgesetz für Kindertageseinrichtungen

machte es notwendig eine neue Konzeption zu verfassen.

In unserer täglichen Arbeit werden neue Ideen entstehen und Anregungen von außen an

uns herangetragen werden. Diese werden wir in unsere Konzeption mit einfließen lassen

und sie somit immer wieder neu aktualisieren, erweitern und reflektieren.

Das gesamte Team steht hinter dieser Konzeption und identifiziert sich damit.

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15. Haus für Kinder – Beiträge ab 01.09.2014

Elternbeiträge und Geschwister-Ermäßigung werden je nach gebuchter Stunden-Anzahl und

für 12 Monate erhoben und im Voraus jeweils zum 1. des Monats für den laufenden Monat per

Lastschrift eingezogen:

Einmalig bei Anmeldung:

Anmeldegebühr 10,00 Euro

Elternbeiträge und Geschwister-Ermäßigung werden je nach gebuchter Stunden-Anzahl und

für 12 Monate erhoben:

Beiträge in EURO 1 Kind 2 Kind 3 Kind 4 Kind

4 bis zu 5 Stunden 86.- 77.- 69.- frei5 bis zu 6 Stunden 95.- 85,50 76.- frei6 bis zu 7 Stunden 104,50 94,00 84.- frei7 bis zu 8 Stunden 115.- 103,50 92.- frei8 bis zu 9 Stunden 126,50 114.- 101.- frei

9 bis zu 10 Stunden 139.- 125.- 111.- frei

Ebenfalls werden für 12 Monate erhoben:

Spielgeld

Getränke Hort (pauschal)

Getränke Kindergarten (pauschal):

6,00 Euro

5,00 Euro

bei Buchungszeit bis 6 Std. 3,00 Euro

bei Buchungszeit bis 10 Std. 5,00 Euro

Diese Beträge werden für 11 Monate erhoben:

Mittagessen (pauschal) 70,00 Euro

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Mittagessen (einzeln 4x) 3,50 Euro (4x)

(Änderungen vorbehalten !)

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