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CARSTEN REINHOLD SCHULZ RIGOLAGEN

Carsten Reinhold Schulz, Rigolagen

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Eine Auswahl an Bildern in der Technik der Rigolage seit 1992 von Carsten Reinhold Schulz

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CARSTEN REINHOLD SCHULZRIGOLAGEN

Permanente Unsicherheit

Der 1963 in Mönchengladbach geborene Carsten Reinhold Schulz wendet seit den 1990er jah-ren eine nie festgefügte Kombination aus Ritz- und Reisstechniken, Gouachebearbeitungen undTuschemalerei auf Kupferdruckpapieren an, die er Rigolagen (a.d.frz. „Rigole“: „Rinne“ oder „Fur-che“) nennt. Diese Technik ist eine Entwicklung aus seinen zeichnerischen Anfängen und denAuseinandersetzungen mit der Linie, bei denen ihn surrealistische Bildfindungsmethoden wiedie „écriture automatique“ oder die „Reibetechniken“ eines Max Ernst als eine grundsätzlicheForm der inneren, poetischen Haltung gegenüber der Realität begeisterten. Die Suche nach einersensiblen und achtsamen Methode führt ihn zu einer Arbeitsweise, die in einem stets schemen-haen Raum ihren Anfang nimmt. Das fehlerhae Unbekannte wird zu einem unablässigen not-wendigen Faktor künstlerischen Erneuerungswillens.

Damit erklärt sich über die lyrischen, traditionell zu nennenden Arbeiten auf Papier, der Zusam-menhang zu den künstlerischen Perspektivverschiebungen die Carsten Reinhold Schulz mitimmer neuen künstlerischen Modellen in seinem Leben seit 1989 auszuloten versucht. Diesekünstlerischen Lebensmodelle sind stets Angebote an Andere, entfremdet erscheinende Alterna-tiven zum Ausgangspunkt eigener Arbeitsauffassungen zu machen: sei es der Künstler als Kritiker,Chansonnier, Autor, Musiker, Kurator, galerist, Designer, Radiomacher, Hörbuchproduzent, als„Revolutionär“, u.a.v.m.

Die permanente Unsicherheit, vor der sich mancher Künstler vor Beginn einer Arbeit fürchtet,sprich: „die Angst vor der Leere der weissen Leinwand“, die Leere des Beginns – die der ehema-lige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf Lüpertz eigenen Angaben zufolge erst beschmutzenmusste, um sie zu überwinden – diese Unsicherheit ist für Carsten Reinhold Schulz grund-sätzliche Bedingung und elementarer Aspekt jeder Kunst. Ein solcher Grundgedanke deckt sichmit den überschwenglichen, verschwenderischen Methoden des Lebens selbst. Es sind die Fehler,die Auswüchse, die scheinbaren Abwege, die Nischen, in denen neue Formen des Leben entste-hen können. Dort entstehen die Angebote durch das Infragestellen des Vorherigen. Damitwerden Bilder, Konzepte oder Prozesse zu temporären Erscheinungen aktueller Kunst.Denn Kunst bewegt sich stets weiter. In namenlose Felder.

Frederike-Alna Fuchsfür: Das Zweite FeldDüsseldorf, 2010

„Nixe“, 1996, Rigolage und Tuschezeichnung auf Kupferdruckpapier, 45x38 cm

„Twohead“, 1995, Rigolage und Tuschezeichnung auf Kupferdruckpapier, 48x40 cm

„Stola-Expert, 2002, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 48x40 cm

„Figures, 1994, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 45x35 cm

„o.T., 1993, Rigolage auf Kupferdruckpapier, 40x35 cm

„o.T., 1992, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 40x35 cm

„Comic-Hasenfuss“, 2002, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 40x35 cm

„stillife with skull, 1998, Rigolage und Tusche auf Kupferdruckpapier, 40x35 cm

„Angel 1999, Rigolage und Tusche auf Kupferdruckpapier, 42x36 cm

„o.T., 1997, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 42x35 cm

links: „Figures.“, 1994, Rigolage und Gouache auf Kupferdruckpapier, 48x38 cm

„Big-Comic-Shadow“, 2001, Rigolage und Tusche auf Kupferdruckpapier, 40x35 cm

Alle Bilder und Texte © Carsten Reinhold Schulz / Frederike-Alna Fuchsnew decontemporary 2010, ein Abdruck der Bilder oder Texte, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicherGenehmigung der Autoren, bzw. Carsten Reinhold Schulz möglich.Wir freuen uns über Kontaktanfragen unter cellphone: +49.(0)173.24 054 78www.carstenreinholdschulz.de | [email protected]

Gestaltung: www.buero-maxplan.de Verlag: dizzy-verlag, audio und kulturproduktion, düsseldorf