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453 V 1. Churn isch - nrr aiylische Builrdge ; uon €2. Hose. Ueher die quanlitative Bestimmung des Arseniks. Zerlegung der arsenikalisclien Verhiodiingen diirch Schwefel. I n sehr vielen Verbindungen der Arseniksaure init Metall- oxvden kann inan die Menge der lelzteren wid also nuch die der Arscniksiiure durch den Verlust sehr geiinu auf die Weise bestiinmen, dafs mail jene Verbindringeii wit Schwc- fel geinengt gliiht, wodurch die Arseniksaurc zu hrseuik reducirt als Arsenik und Schwefelarsenik verfliichtigt rind die Base in Schwefelmetall verwandelt wird. Gluht man die arscniksaure Verbindung mit Scliwefel geinengt in einer Atinosphiire von Wasserstoffgas, so kann in schr rielen Fallen das Schwcfelmetall seiner Mengc nach sehr genau gefundeu werden. Diefs ist namentlich bci den Verbiu- dungen dcr Arsenikssure mit denjenigen Metalloxyden der Fall, welche in Schwefelinetalle voii eiuer bestimmten Zu- saminensctzung verwandelt werden, wenn man sie wit Schwe- fel gemengt in eiuem Strome ron Wasserstoffgas erhitzt, also bei den Verbindungen der Arseniksiiure lnit den Oxy- den des illaugans, des Eisens, dcs Zinks, des Bleis und des Kupfers. Man bedieot sich zu diesen Untersuchungen eines Ap- parats, wie ich ihn friiher in diesen Aiinalen beschrieben habe I). Es ist hierbei zu bemerken, dafs man den Por- cellantiegel (einen solcben und nicht einen Platintiegel mufs man hierbei anwenden) mit einein durchbohrten Porcellan- deckel und nicht mit einem Platindeckel bedecken inufs, auch wenn letzterer schon sehr beschiidigt ist. Durch die Eich verfliichtigenden Arsenikdampfe wird derselbe so sprade uud briichig, dafs er nach kuner Zeit nicht mehr zu ge- brauchen ist, und dds man selbat ffirchten mufs, dafs Stticke 1) Pogg. Ann. Bd. 110, S. 122.

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V 1. Churn isch - nrr aiylische Builrdge ; uon €2. Hose.

Ueher d i e q u a n l i t a t i v e Bes t immung des Arsen iks .

Zerlegung der arsenikalisclien Verhiodiingen diirch Schwefel.

I n sehr vielen Verbindungen der Arseniksaure init Metall- oxvden kann inan die Menge der lelzteren wid also nuch die der Arscniksiiure durch den Verlust sehr geiinu auf die Weise bestiinmen, dafs mail jene Verbindringeii wit Schwc- fel geinengt gliiht, wodurch die Arseniksaurc zu hrseuik reducirt als Arsenik und Schwefelarsenik verfliichtigt rind die Base in Schwefelmetall verwandelt wird. Gluht man die arscniksaure Verbindung mit Scliwefel geinengt in einer Atinosphiire von Wasserstoffgas, so kann in schr rielen Fallen das Schwcfelmetall seiner Mengc nach sehr genau gefundeu werden. Diefs ist namentlich bci den Verbiu- dungen dcr Arsenikssure mit denjenigen Metalloxyden der Fall, welche in Schwefelinetalle voii eiuer bestimmten Zu- saminensctzung verwandelt werden, wenn man sie wit Schwe- fel gemengt in eiuem Strome ron Wasserstoffgas erhitzt, also bei den Verbindungen der Arseniksiiure lnit den Oxy- den des illaugans, des Eisens, dcs Zinks, des Bleis und des Kupfers.

Man bedieot sich zu diesen Untersuchungen eines Ap- parats, wie ich ihn friiher in diesen Aiinalen beschrieben habe I ) . Es ist hierbei zu bemerken, dafs man den Por- cellantiegel (einen solcben und nicht einen Platintiegel mufs man hierbei anwenden) mit einein durchbohrten Porcellan- deckel und nicht mit einem Platindeckel bedecken inufs, auch wenn letzterer schon sehr beschiidigt ist. Durch die Eich verfliichtigenden Arsenikdampfe wird derselbe so sprade uud briichig, dafs er nach k u n e r Zeit nicht mehr zu ge- brauchen ist, und d d s man selbat ffirchten mufs, dafs Stticke 1) Pogg. Ann. Bd. 110, S . 122.

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des briichigen Arsenikplntins in den Tiegel wlhrend des Versuchs fallen. Es versteht sich, dafs man diese Verauche unter einem gut ziehenden Rauchfang anstellt, um nicht durch die Arsenikdlinpfe zu leiden.

Man mcngt die arseniksauren Verbindungen mit gepul- vertein reiuen Schwefel, und verfiihrt gerade so, wie bei der Beslimiuung der genaiinten Metalloxyde als Schwefel- metalle. Man kann die arseniksauren Verbindungen im lufttrockuen wasserhaltigen Zustaude, oder uach gelindem Gliihen im wasserfreieti Zustande anwenden. Gewiihiilich ist schon, wenu man die Verbindung mit deui Schwefel gilt geinengt hat, nach dem ersten Gliiheu im Wasserstoff- gasstroine die Uinwandlung des nrseniksauren Metalloxyds in Schwefelmetall gain vollendet; es ist indessen inimer anzurathen die Operation zii wiederholen, und eine neue RIeiige von Schwefel anzuwcuden, bis dns Gewicht des Tiegels bei zwei Wlgungen dasselbe bleibt.

Man erhalt auf diesc? Weise sehr genaue Resultate, aber nur bei deu Verbiuduugen der Arseniksaiure mit den obeu geuaunten Metalloxyden.

Die Vcrwandlung dieser arseniksauren Basen in Srhwe- felinetalle geliugt schon vollkomlnen, wenn man dieselben mit Schwefelprilver mengt und in einem bedeckten Porcel- lantiegel gluht. Man erhalt auf diese Weise indesseu die Schkefelmetalle nicht gauz rein, sie enthalten eiued klei- ucn Ueberschufs von Schwefel, den sie nur durchs Glii- hen in einer Atuiosphare von Wasserstoffgas verlieren.

Arseniksnures Bleioxyd. - Aus 1,945 Grm. des schwach gegluhten Salzes 2 P b O + A s 0 5 erhielt Hr. O e s t e n nach einmaliger Behandlung mit Schwefel im Wasserstoffgas- strome 1,372 Grm. Schwefelblei. Bei Wiederholuug des Versuchs fand keine Gewichtsverandefung statt. Der Recb- nung nach hitten 1,375 Grm. erhalten werden mbsen.

Arseniksaures Eisenoqyd. - Das Salz war durch Fail- lung einer Eisenchloridl6sung durch arseniksaures Natron erhalten worden. Nach dcin Trocknen bei 100'' verloren durch gelindes Gliiheu, wobei cine Lichtverbindung sich

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zeigte, 3,204 Grm. 0,875 Grin. Wasser. bas Pulver iiahm dabei eiiie griinlich gelbe Farbe an. Durch die Behand- lung init Schwefel in einer Atmosyliiire von Wasserstoff- gas erhielt Hr. O e s t e n 1,032 Schwefeleisen FeS. Das Salz bestaod also aus

Sauerstoff 0,956 Grin. Eisenoxyd 0,287 1,373 JJ Arsenikslure 0,423 O,H73 IJ Wasser O,i78 3,204.

Im Hundert besteht also das Salz ans:

Eisenoxyd 29,83 Arseniksaure 42,S5

2i,32 Wasser 100,oo. -___

... ... Die Ziisammensetzung des Salzes ist daher Fe A s t S H. Das erhaltene Schwefeleisen war ganz frei von Ar-

seuik. E b e I in en hat schon &or Iangerer Zeit ') gefunden, dafs

die Arseuiksaure vom Eisenoxyd auf die Weise getrennt werden kaiin, dafs inau die Verbiudung iu einem Strome von Schwefelwasserstoffgas gliiht ; es bleibt d a m Scbwe- feleiseii zuriick.

Arseraiksaures Zinkoxyd. - Das Salz war durchs Fal- len einer schwefelsauren Zinkoxydlasung durch arseniksau- res Natron erhalten worden; letztere Llisuiig nurde in er- stere, die im Ueberschufs vorhanden war, gegossen. Der Niederschlag liefs sich sehr schwer auswaschen, und im Waschwasser war selbst uach einem Auswaschen vou 8 Ta- gen noch die Gegenwart der Schwefelsiiure nachzuweisen. Nach dem Trocknen bildete das Salz glasartige Stiicke; es wurde gegliiht sodann mit Schwefel gemengt im Wasser- stoffgasstrome wiederum gcgliiht und aus dem erbaltenen Schwefelziak das Zinkoxyd und die Arseniksiiure berech- net. Hr. O e s t en erhielt aus 2,867 Grm. des Salzee

1) Ann. dc. Chin& et de Physiyue 3 t e Reihe Bd. 25 S. 90.

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es

Snuerstoff

1,055 Grm. Zinkoxyd 0,208 1,514 JJ Arseuiksaure 0,127 0,298 JJ Wasser 0,265 2,867.

Das erhaltene Schwefelzink war ganz frei von Arsenik. Das Salz ist nicht von eiuer einfachen Zusaurmense~zuug; scheiiit eine Menguiig von zwei Salzen zu seyn, welche

2 uud 3 Atolne Ziukoxyd gegeu ein htoin der Arsenik- saure entlialtcn.

Arseniksaures Manganoxydul. - Die Vcrbiuduug war auf eitie ahuliche Weise wie die vorige bereitet worden. Sie bildete wie diese nacli deui Trockueti glasartige StucLe. Durch die Behandlung init Scbrvefel uod Wasserstoff er- hielt Hr. O e s t e n aus 2,271 Gnu. des gctrockneten Salzes

0,833 Grm. Manganoxydul 0,190 1,133 'J Arseuiksaure 0,394 0,305 '1 Wasser 0,27 I 2,27 I .

Sauersrofl:

Das erhaltene Scbwefelmangau war gain frei von Ar- senik.

Das Salz bat eine ahnliche Zusalnmeiisetzung wie das Ziukoxydsalz.

Arseniksaures Kupferoqd. - Es war dieses Salz auf dieselbe Weise mie die beiden vorhergeheiiden dargestcllt worden, durch Zersetzung von schwefelsaiirem Kupferoxyd mit arseniksaurem Natron. Es eutstaud dadurch ein sebr volumintker blauer Niederschlag , . der aber durch lauges Waschen mit heifseln Wasser (14 Tage hiudurcb) sehr zu- sammenscbruinpfte und eine bellgrtiuc Farbe bekatn. Ge- trocknet bildete er eiu hellgriiues - lockeres Pulver und keine glasartige StUcke, wie die Verbiuduugen des Zink- oxyds uiid des Mauganoxyduls n i t der Arseniksaure. Hr. O e s t e n erbielt durchs Gliiben und durch Behandluug der gegliihten Masse init Scliwefel im Wasserstoffstrouie ails 1,160 Gnu.:

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Sauerstoff.

0,641 Grm. Kupferoxyd 0,129 0,458 Arsenikszure 0,159 0,061 JJ Wasser 0,054 1,160.

Das erhaltetie Schwefelkupfer enthielt kein Arsenik. Das untersucbte nrseniksaure Kupferoxyd enthalt also

fast 4 ‘Qtome Kupferoxyd gegeu 1 Atom Arseniksgure ’). Arseniksaures N i c k e l o q d . - Da man aus dem Gewicht

des Schwefelnickels, wcnii daesclbe aus dem Nickeloxyde oder ails anderen Nickelverbindringen durchs Gliihen in einem Stroine rou Wasserstoffgas dargestellt worden ist, nicht mit Sichcrbeit die MIenge des Nickels bestiiurnen hanu’), so ist es nicht nothig bei der Untersuchuag des arsenik- sauren Nickeloxyds dassclbe ciner solcben Operation zu uuterwerfen. Man braucht nur das Salz mit Schwefelpul- ver gemengt in einem bedeckten Porcellantiegel zu gluhen. Es ist nicht einmal iidlhig dabei eiuc so starke Hitze an- ziiwenden, dafs das entstaudene Schwefelnickel zusammcn- schmelzt; es genugt durch eiue einfache Latnpe bei marsi- ger Rothgluhhitze so lange zu erhitzcn, bis auf der Innen- seite des Porcellandeckels kein rolhes Scbwefelarsenik, das schwerer fluchtig als der iiberschussige Schwefel ist, sich mehr absetzt. Dann ist das zuriickbleibeiide Schwefelnickel frei von Arseuik.

Arseniksaures Kobaltoxyd. - D a noch weniger als das Schwefelnickel das Schwefelkobalt mit Sicherheit seiuem Ge- wicbte nach bestiinmt werden kann, wenn man es durch Gliiheu mit Schwefel in einem Wasserstoffgasstrome aus inelireren Ko- baltverbindungeu dargestellt hat so ist es iiberfliissig zur Verjagiiug des Arseniks das arseniksaure Koballoxyd bei seiner Uotersuc6ung im Porcellautiegel mit Schwefel ge- mengt, in einem Wasserstoffstrume zu erbitzen. Es ist iu-

1 ) Wird phosphorssuras Kupferoipd mir Schwcfel gemengt im Watscr- stoffgiastrome gegliiht , so wird es nicht zersetzt, und veriodert sein Gc- wicht nicht.

2 ) P ogg. Ann. Ud. 110, S. 131.

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dessen weit scliwerer aus dem arseniksauren Kobaltoxyde das Arsenik vollstYndig zu rerjagen, als aus dem Nickel- salze. Selbst bei wiederholter Behandlung mit Schwefel konnten im erhaheiien Schwefelkobalt Spureii von Arse- nik aufgefunden werden; und diese wurden auch nicht dar- aus entfernt, wenn das Erhitzen durch das Gebllse un- terstiilzt wurde. Man gelangt indessen ziim Ziele, wenn man eiii erhaltenes Schwefelkobalt, das griifserc oder ge- ringe Meogen von Arsenik eiithdt, iuit Salpetersaure oxy- dirt, das Ganze zur Trocknifs abdampft, gliiht, alsdann mit Schwefel mengt und wieder gliiht.

Arseniksaures Silberoxyd. - Diese Verbindung wird schon durch Wassersloffgas beim Gliihen zersetzt; es ist iudessen nicht mbglicli selbst durch langes und oft erneuer- tes Gliihen in einer Atniosphare von Wasserstoffgas alles Arseuik auszutreiben. Lbst man das erhaltene inetallische Silber in verdiinnter Salpetersaure auf, so bleibt ein ge- riuger schwarzer Ruckstand ongelfist. l ,7 12 Grm. des was- serfreien arseniksauren Silberoryds gaben 1,224 Grin. me- tallisches Silber, in welchem indessen nocli 0,02G Grm. Ar- senik enthalten waren, denn jene Menge des Salzes ent- halt 1,198 G m . Silber.

Wird das arseniksaure Silberoxyd mit Schwefel genieogt in einem Strome von Wasserstoffgas gegliiht, so kann auch auf diese Weise das Arsenik nicht rbllig fortgetrieben werden. Hr. F i n k e n e r erhielt aus 1,1675 Grm. des was- serfreien Salzes 0,8218 Grm. iaetallisches Silber, nachdem das Mengen mit Schwefel und' das Gluhen im Wasserstoff- strome viermal wiederholt worden war. Da im Salze nur 0,817 Grm. Silber enthalten sind, so waren noch 0,0068 Grm. Arsenik im erhaltenen Silber. Dasselbe hinterliefs auch bei der Auflbsung in verdunnter Salpetersaure einen geringen schwarzen Ruckstand, der in Kbnigswasser unter Abscheidiing von Chlorsilber sich Ibste. Die saure Lbsung gab mit schweflichter Saure behandelt rnit Schwefelwasser- stoffwasser einen Nizderschlag von gelbem Schwefilarsenik.

Arseniksaure Thonerde. - Durchs Gliihen derselben

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nach der Meiigung lnit Schwefel in einem Strome von Wasserstoffgas ist es nicht insglich das Arsenik vollstandis ron der Thouerde zu verjagen. Durchs Gluben der arse- niksauren Thonerde in einem Strome von Wasserstoffgas ohne Zusatz von Scbwefel kann inan zwar die Thon- erde vou der grbfsteu Meiige der Arseniksaure trennen, welche als metallisches Arseiiik verfluchtigt wird; es ist in- dcssen nicht mihglich, sie vollstandig davon zu befreien, Sie erhalt sowohl wenn sie mit, als auch weiin sie ohne Schw efel im Wasserstorfstroine gegliiht wird, eine schwarz- graue Farbe; beiin Gliihen an der Luft wird sie ohne merk- liche Gewichtsver~nderung wiederuiii weirs, giebt aber uiit Cgaukaliuin geschmolzen, eiuen wiewohl iiicht sehr star- ken Spiegel von Arsenik.

Arseniksaure Ammoniak Magnesia. - Eben so wenig wie aus der arseniksauren Thonerde lafst sich aus der arsenik- saureii Magnesia das Arsenik leicht uud vollstandig durchs Erhitzen mit Schwefel austreiben. Sie verliert zwar dabei bedeutend an Arsenik, das sich als rotbes Schwefelarsenik verfliichtigt , aber auch nach lnehrmaliger Bebandlung mit Schwefel konnte die zuruckbleibende Magnesia iiicht voll- standig davou befreit werden.

Da es fur die leichtere Bestimmung der Arsenikslure vou Wichtigkeit ist, in der arseniksauren Ammoniak-Mag- nesia schneller die Arseniksaure bestimmen zu konneu, als durch Iangeres Trockneu derselben bei looo, so babe ich noch mebrere Versucbe angestellt , uin aus diesein Salze die Arseniksaure vollstaodig auszutreiben. Aber alle diesc Versuche haben zu keinem giinstigen Resultate gefiihrt. Bekanntlich verliert das Salz schon durch schnelles Er- hitzen Arsenik, das aus der ArseniksHure durch die Ein- wirkung des frei werdenden Ammoniake reducirt wird, aber auch durchs GlUben mit koblensaurem Ammoniak glUckte die vollstbdige Austreibung des Arseniks nicbt. Wird das Salz in einem Strome von Wasserstoffgas erbitzt, so verliert es' besthdig Arsenik, aber auch durch eine lange Behandlung ist dasselbe nicht vollstaodig zu vertreibeu.

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1,100 Grin. des bei 100" getrockneten Salzes, welche 0,231 Grm. Magnesia entbalten , wogeu iincli einem achtstuudigen starkem Gliiheu in eineui Strome von Wasserstoffgas 0,337 Grm.

Durch ein anfangs sehr vorsichtiges Erhitzen des Salzes kann man es dahin bringen, ails demselben das hinmoiiiak zu verfluchtigen, ehe dasselbe reduciread auf die Arseaiksaure einwirken kanu. 1,OSI Grin. des bei 100" getrockiieten Salzes, die 0,882 Grin. arseniksaiirc RIagnesia ( iIg7 As) enthaltcn, wurtfeu zuerst bei einer Teiiiperatur voii 100" bis 200O und dann 4 Stulltleii hintlurch bci 300" bis 400" erhitzt, sodann eiuer scliwncheii, nnd cndlich eiiier sehr starken Rothglrihliitze ausgesctzt. Es wurderr O,S!M Grin. arseniksaure Maguesin VOII rciu wcifser Fatbe erhalten, de- ren Gewiclit nach drciinaligcm starken Gliilien bcsthdig blieb. Da aber zur Erlanguiig dicses Resulhts niehr Zeit und Vorsicbt erfordert wird, als nian Zuni Trocknen des Salzes bei 100" bedarf, und inan doch nicht sicher seyn kanu, ob beiin Gluhen nicht Spuren von Arsenik sich ver- fluchtigt haben, so mufs inan es vorziehen, die Mcnge der Arseuikslure wie bisher ilus dein bei 10Qo getroclineten Salze zu bestimineu.

Es sind nicht nur die Verbindiingen der Sauren des Arseniks mit deli Metalloxyden, welche durchs Gliihen- init Schwefel in einer Atinesphare voii Wasserstoffgas in Schwe- felmetalle verwandelt werdeir , soiidern auch die Verbin- dungen des metallischen Arseniks mit den Metallen der oben erwahnten Oxyde. Man knnn aus diesen Arsenikme- tallen das Arsenik auf die beschriebene Weise vejagen, obgleich dieh scbwieriger gelingt als bei den oxydirten Ver- bindungen. Es sind hieruber inelirere Versuche angestellt, die weiter ausgedelnt wurden, da es in technischer Hin- sicht wichtig erschien, das Arsenik aus mehreren in der Natur vorkommenden Arsenikmetallen mit leichterer MIUbe als durcb die bisherigen Verfahrungsarten auszutreiben.

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Arsenikeisen.

Arsenikeisen von Breitenbrunn in Sachsen. Dasselbe bat nach B e h lick e ' ) folgeiide Zusammeiisetzung:

Schwefel I, 10 Arseuih 69,S5 A n ti in o ii 1 ,05 Eiseu 27.41

99,4 I . Hr. O e s t e i i erliielt atis 1,396 Grin. des Minerals von

derstblben Stufc, welche zur Uutersuctiung von B c h ii c k e gedieiit hntte, bei der Behaiidluiig iin feiu gepulverten Zu- staiidc iiiit Schrvefcl i i i ciiier ~-asserstoff~asatinosplilire 0,520 Grin. Schrvefelciseii Fe S. Diese eiitsprecheu 28 I'roc. Eiseii in der Verbindung. Dafs eiii halbes Pioceiit inclir davon gefuodeii wurde, als B c h ii c k e angiebt, koinint voii

dein A iitilnoiigehalte des blinerals, das nicht oder i iur zuin k I ei us t en Tlieile ve rfliich t igt merdeii koiiii t e.

Arsenikkies von Rothaechau bei Landshuth in Schlesien. Er enthdt iiach B e h u c k e :

Schwefel 19,ii Arseiiik 41,02 Aiitiinon 0,92 Eiseii 31,83

9934 L)as Mineral wurde, ohne init Scbmefel gemengt zu wer-

deii , in einem Stroine vou Wasserstoffgas 4 Stunden hin- durcli gegliiht. Es verlor dadurch nur 30 Proc. am Gewicht. Alan sicht hieraus, dafs ein Uebermaafs von Schwefel dazu gehiirt, urn das Arsenik rollstaudig aus deln hrseuikkies zu vertreiben ; denn die Schwefelmenge im Miueral ist gerade hiiireicbend um mit dein Eiseu Schwefeleisen im Miuilnum (FeS) zu bilden. Erhitzt man den Arsenikkies iu einem K6lbchen fur sich, so sublimirt sich bekanutlich vorziiglich neben etwas rothern Schwefelarsenik n u r metallisches Ar- senik. W i r d der Arseuikkies mit Schwefel gemeugt i n ei- nem Wasserstoffgasstrome gegliibt , so verwaudelt er sich

1 ) P o g g . Aoo. Bd. 98 S . 18i.

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vollstaudig in das Schwefeleisen F e S, das kein Arsenik en tbalt.

Arsenikoickel.

Kupfernickel. Dasselbe wurde im fein zertheilten Zu- stande mit Schwefel gernengt im Porcellantiegel (ohne Mit- wirkuog eines Wasserstoffgasstromes) iiber einer einfachen Lampe erhitzt, wodurch das eneugte Schwefelnickel nicht znm Schmelzen kam. Die Operation wurde mit neuem Schwefel so oft wiederholt bis auf der Innenseite des Por- cellandeckels kein rothes Schwcfelarsenik mehr zu berner- keu war; es war, um dieh zii erreichen, ein dreimaliges Gliihen nothwendig. Das erlialtene Schwefelnickel zeigte nur Spuren ron Arsenik, die ails demselbcn auch nicht verjagt werden konaten, als es, mit neuem Schwefel ge- mengt, verinittelst eines kleinen Gebllses erhitzt vrarde, wodurch das Schwefelnickel ziim Schinelzen kam. Als das- selbe aber darauf in Salpetersaure gelast wurde, die La- sung abgedampft, uud das Oxydirte nach dem Gluheii wit Schwefel gemengt iiber der einfachen Lampe erhitzt wurde, wurde das erhaltene Schwefeluickel ganz frei von Arsenik befunden.

Da die Nickelspeise sich ahnlich wie das Kupfernickel verhalt, so kbnnte man diese Methode im Groben benutzen, urn arsenikfreies Nickel aus dem Arseniknickel danustellen.

Wenn man dasselbe im feingepulverten Zustande mit Schwefel mengt, das Gemenge erhitzt, darauf das erhaltene Schwefelnickel rbstet und wiederum mit Schwefel gemengt erhitzt, so kbnnte man leicht ein arsenikfreies Schwefel- nickel erzeagen. Wird dasselbc dann durch’s Rbsten mag- lichst oxydirt, so kann aus der Verbindung mit Nickeloxyd die Schwefelsaure durch starkes Gliihen entfernt werden, worauf das Nickeloxyd auf die bekannte Weise durch re- ducirende Gasarten in metallisches Nickel verwandelt wird.

Diese Methode der Darstellung des metallischen Nickels sich von den bekannten Methoden durch ihre Ein-

Sie wiirde deshalb besonders solchen fachheit empfehlen.

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Darstellungsmethoden vorzuziehen seyn , bei welchen ein Auswaschen augewandt wird, das im Grofsen immer mit Schwierigkeiten verkniipft ist.

Arsenikkobalt.

Das hrsenik Ilfst sich vom Kobalt nicht so leicht als vom Nickel durch Schwefel verjagen ; weshalb eine kobalt- haltige Nickelspeise schwcrer votn Arsenik befreit werden kann als eiue kobaltfreie.

Glanzkobalt. In diesem Minerale sind die Bestaudtheile inuiger rerbundeii als iu Verbindungen, die mit demselben eiiie gleiche aloniistische Zusaintnetisetzung theilen, wie Ar- seiiikkies uud mickelglanz.

Es ist in der T h a t merkwurdig, wie verschieden sich diese drei Mitieralien gegeu Reageutien verhalten. Der Glaiizkobalt verandert sich nicht, wenn er in1 Kblbchen auch zielnlicb stark erhitzt wird. Es ist diefs auffalleud, da er eine Schwefelverbindung Co S' uiid eine Arsenik- verbindiiiig CoAs2 euthalt, die beide fur sich erhitzt einen Theil des Schwefels und des brseniks bei nicht sehr be- deuteuder Hihe verlieren. Der Arsenikkies, der freilich mit dein Glanzkobalt nicht dieselbe Krystallform theilt, giebt beim Erhitzen, wie schon oben angefuhrt, aufser etwas Schwe- felarsenik vorziiglich metallisches Arsenik ; aus dem Nickel- glaiiz verfliichtigt sich heim Erhitzen Schwefelarsenik.

Ebenso verschieden ist das Verhalten der drei Minera- lien gegen Salpetersaure nnd gegen Kbnigswasser. Wah- rend die Schwefelverbiodungen der Metalle sich gegen diese Sauren auf die Weise verhalten, dals die Metalle friilier als der Schwefel oxydirt werdeu, uud jene schon vollstan- dig aufgeliist seyn kl)nnen, wlhreud eio bedeutender Theil des Schwefels noch nicht oxydirt ist, verhalten sich zwar Arsenikkies und Nickelglanz auf diese Weise, uicht aber Glanzkobalt. Wird dieser der Einwirkuog jener S u r e un- terworfen, so lbsen sicb Schwefel, Arsenik uud Kobalt gleichfiirmig auf, was man bei Anwesenheit der Verbindung CoS' im Mitiera1 gewirs uicht vermuthen sollte. Niir bis-

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weilen scheiden sich bei der Lbsuug in Salpetersaure, aus welcher sich vie1 arsenichte Siiure absetzt, die in Salpeter- szure sehr schwer liislich ist, Spuren von Schwefel ab, die iudessen von der kleiuen Mcuge des im Kobaltglauz eiithal- tenen hrsenik - Scliwefeleisens lierriihren- kbnuen. Dicses auffallende Verbalten des Glanzkobalts gegeu Salpetersaure und Kbuigswasser veranlaL3te K l a p r o t h bri eiuer Aualyse desselben nur 0,Fi Proc. Schwefel in demselben nnzoneh- men, wiihreucl er fast 20 Proc. davoo enthalt I ) .

Wird der Glanzkobalt iin schr feiii gepulverten Zustandc init Schwefel durch eiue eiufache Lampe erhitzt, so vcr- iiudert er sicb sehr wenig: auch bei starkerer Hitze in ei- iiem Wasscrstoffgasstroine wird er durch Schwefel fast gar nicht zersetzt. Oxydirt uiau ihn aber uiit Salpeterslure, iind behaudelt die gegliihtc oxydirte Rilassc lnit Schwefel, so findct eine Zersetzung statt uiid Arseuik wird ausge- trieben, doch schwierigcr als diefs beiin Kupfernickel der Fall ist, und es gehiht ein bfteres Oxydiren und Bftere Behandlung lnit Schwefel dazu inn vollstiindig alles Arsenik 211 verjagen.

Zerlegung der arseoiksauren Verbioduogen drlrch Chlorammonium. Man kann in inaochen arseniksaureu Verbiudungen die

Menge der Base auf keiiie Weise schneller und sicherer bestimmen, als durch die Behandhug derselben lnit Chlor- ammonium. Es sind indessen vonugsweise die arsenik- sauren Alkalien, welche auf diese Weise leicht uud voll- standig, gewbholich schon nach eiumaliger Behandhug mit Chlorammoniiim, in Chlormetalle verwandelt werden. Bei Weitem schwerer werden die Verbiudingen der Arsenik- saure lnit den alkalischen Erden zerlegt und aus der arse- niksauren Maguesia Iafst sich nur unvollstindig durch Be- handlung mit Salmiak das Arseuik austreiben.

Werden arseuiksaure Metalloxpde init Chlorammonium erhitzt, so werden mehrere Oxyde zu Metallen reducirt, die aber Arsenik entbalten. Man kanu auch dann nicht die 1) Klrprotb, Beitrige Bd. 2 S. 302.

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Metalle der arseniksaureu Verbindurigen ganz rein von Ar- senik crlialten, wenii mail sic niit Chlorammonium gemengt i i i einer Atmospb:ire von Wasserstoffgas erhitzt. Bilden hierbei die Metalle Hiichtige Clilorverbinduiigeti, so ist eine ltieilweisc Verfliichtigung derselhen nirht zu vermeiden.

Arseniksaures Eisenoxyd. 1,3048 Grm. des wasscrfreien (gegluhten) Salzes gabcn init Chloraminonium gemengt in eineiii Stroine von Wasscrs tof fps gegluht 0,3981 Grin. me- tallisches Eisen, also 3033 Proc.; obgleich i n der Verbin- dung ntir 28,71 Proc. Eisen enthalten sind, so war der Por- cellandeckel riach der Operatioil am Rande mit einer Hout von Eisenoxyd uberzogen. Das erlialtene Eiseti gab nach der Lasung i n Chlorwasserstoff init einem Zusatze von chlorsaurem Kali, und Erhitzeii mit einer Li)sung von schwef- lichter Saure, durch Schwefclwasserstoffgas Schwefelarsenik.

Arseniksaures Kobaltoxyd uiid arseniksaures Nickeloxyd gaben durch die Behandlung iiiit Chloranimouium in einer Atmosphare von Wasserstoffgas Metalle, deren Losun- gen a u f dieselbe Weise behandelt, Schwefelarsenik lie- fertcii, obgleich das Gliihen init Chlorammonium zweiinal wiederliolt wordeii war. Nur arseniksaures Kzcpferoxyd gab au f ahiiliche Weise behandelt, melallisches Kupfer, das bei der Untersucliung frei von Arsenik befunden wurde. hbe r wahrend der ganzeii Operation verfluchtigte sich Kup- ferchlortir, und das entweicheiide Wasserstoffgas brannte init starker lazurblauer Flamme.

Ich hatte diesen Erfolg nicht erwartet, da Cyanmetalle auf lhiiliche Weise behandelt, so vollstandig reducirt wer- den , dafs man die Zusanimensetzung der Cyanverbiudiing aus der Menge des erbaltenen Metalls in vielen FPllen sehr gut bestiinmen k a n n ' ) Es sind iudessen nu r solche Cyau- verbindungen der Behandlung mit Chlorammonium wid Wasserstoffgas unterworfeu worden, welche Cyankalium enthalten. Das entstandene Chlorkalium verhioderte die VerflIichtigung des gleichzeitig entstaodenen anderen Chlor- nietalls, indem es mit demselben eine Doppelverbindung

1 ) P o g g Ann. Bd 115 S. 500. Poggendorff's Annal. Bd. CXVI. 30

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bildete, in welcher das Wasserstoffgas das Chlormetall zu Metall vollstandig redacirte, ohue dafs vor der Reduction eine theilweise Verfluchtigung stattfiudeu kouute.

Zerlegiing der arseniksaiiren Verbindungen durch eiofnch uod zweifach schwefelsaures Ammooink.

Das zweifach schwefelsaure Ammoniak zersetzt beim Erhitzen die arseniksauren Verbindungen, wie Hr. F i n k e- n e r gezeigt hat schneller ale das Chlorammoniuni, reducirt beim Schmelzen die Arseniksaure uiid verjagt das Arseuik i n vielen Fiilleu vollst~udiger als das Chlorammouium. Die Versuche miiseen in Porcellantiegelu angestellt werdeu. Man erhitzt so lange bis das iiberschiissige ammoniakalische Salz verfluchtigt ist. Da besonders im Anfange ein starkes ScLfu- men und Spriitzen stattfiudet, so thut mail gut im Porcel- laiitiegel erst das saure schwefelsaure Ainmoiiiak zum Schmel- zen zu bringen, und dann nach und nach die arsenikali- sche Verbindung im gepulverteu Zustande einzutragen. Man wendet uugefahr die sieben bis achtfache Menge des am- moniakalischen Salzes an.

Aber durch das Schmelzen des saureu Salzes in den Porcellantiegeln wird die Glasur derselben stark angegrif- fen. W e u n nach gfnzliclier Verfluchtigung des sauren schwefelsauren Ammouiaks die arseniksaurc Verbindung vollstiiiidig in eine schwefelsaure umgewandelt wordeh ist, so kann man aus dem Gewicht derselben nicht mit Sicher- heit die Menge der Base der arseniksauren Verbindung be- rechncn , da die schwefelsaure Verbiudung mit schwefel- sauren Basen verunreiuigt ist, die durch Einwirkung des sauren schwefelsauren Ammouisks auf die Rlaterie des Tie- gels eneugt worden sind. Man erhiilt daher mehr der scbwefelsauren Verbindung als man erhalten sollte. Die- selbe ist indessen in den meisten Fallen frei vun Arsenik.

Statt des zweifach schwefelsauren Ammoniaks kann auch das ueutrale schwefelsaure Ammoniak angewandt werdea. Dasselbe zersetzt beim Schmelzen das arseniksaure Salz ebenfalls, und treibt aus demselben das Arsenik aus. Es

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scbeint indessen dafs das snure amnioniakalische Salz die ganzliche Vertreibung des Arseniks leicbter zu bewirken im Stande ist.

Es ware besonders wicbtig, die arseniksaure Ammoniak- Magnesia scbnell und vollstandig in schwefelsaure Magnesia zu verrvaudeln, die ibrem Gemichte nach leicbt bestimmt werden kann. Scbon durch einmaliges Schinelzcn mit saurein schwefelsauren Amuioniak lakt sich diefs bewirken; das erbal- tene Salz ist vollkommen frei von Arsenik. Aber aus den an- gefuhrten Grunden bekommt man an Gewicht mebr als man erhalten sollte. Hr. F i II k e n c r erhielt aus 0,7486 Grin. von 2 M g 0 +#€=I* 0 + A s 0 5 +.€I0 0,4992 Grm. schwe- felsaure Magnesia, also 63,9 1 Proc. Arsenikslure statt 60,53 Proc. die darin euthalten sind. Eine tibnlicbe Gewicbtszu- nahine erhielt er , als er gewogene Mengen von krgstalli- sirtem arseniksauren Knli in arseniksaure Ammoniak - Mng- nesia verwandelte, iind diese durch satires schwefelsaurei Ammoniak zersetzte. Es wurden in drei Versuchen 67,02, 67,48 und 66,29 Proc. Arseniksaure statt 63,91 Proc. erbal- ten, die im arseniksaureo Kali entbalten siud.

Durch einmaliges Scbmelzen mit zweifach schwefelsau- rem Aininoniak babe ich aiif ahnlicbe Weise wie die ar- seniksaure Ammoniak - Magnesia arseniksaures Natron, ar- seniksarrre Kalkerde und arseniksaures Bleioxyd in schwe- felsaure Salze verwandelt , in welcben nicbt die kleiosten Mengen von Arsenik entdeckt werden konnten. Aach ar- seniksaures Kobaltoxyd verlor durcbs Schuielzen mit sau- reni scbwefelsaurem Ammoniak leicbter das Arsenik , als durch Bebandlung mit Scbwefel. Sonderbarer Weise' war- den nach mehreren Versuchen in dem scbwefelsauren Kali, das durch Bebandlung des krystallisirten arseniksauren Kalis vermittelst zweifach schwefelsauren Ammoniaks erhal- ten worden war, Spuren von Arsenik nachgewiesen, selbst wenn das Schmelzeu wiederbolt worden war.

W a s aber die Anwendung des zweifach scbwefelsaureu Ammoniaks einen tecbniscben Werth geben kann, ist, dah man durch dnsselbe das Arsenik a u ~ Arsenikmetalleu scbuel-

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ler und vollkommener als durch Schwefel auszutreiben ver- mag. Ich babe KupfemickeZ im gcschlammten Zustande durch Schinelzen mit dein aminouiakalischen Salze vom Arseuik be- frcit ; das erhaltene basisch-schwefelsaure Nickeloxyd enthielt nur eiue Spur von brseuik, die uustreitig nur vou miuder feiuen Theilcheii des Arseuikmetalls herriihrte. Glanz;kobalf, (voii Tuuaberg in Schweden), der der Einwirkuug des Schwefels widersteht, wird im sehr feiu zertheilten Zustand durch eiumaliges Schinelzeii vollkommeu zersetzt , so daL im erbalteneu basich schwelelsauren Kobaltoxyd keiu Ar- seuik aufzufiiideu ist. Bei der Zersetzuug dieser hrseiiik- nietalle durch das ainmouiakalische Salz fiodet zuerst eiu sebr starkes Schaumeu statt, so dab man die Masse .erst in eirier Schaale uud nur spater im Porcellautiegel bis zur gauzlicben Verfliichtiguug des alnmouiakalischen Salzes er- hitzen mufs.

Ich bin der Meiuuog, dafs bei der Z)arstellung eines arseuikfreien Nickels iio Grofsen das schwefelsaure Amino- niak mit Vorlheil wird augewaudt werdeu kduiien. Das- selbe ist leicht uud wohlfeil durch Zerleguug vou Gaswas- ser, oder voii aiideru Flussigkeiteu, welche kohlensaures Ainmoniak enthalteu, vermittelst Schwefelsaure oder Gyps zu erhalteu. Eine Schrrierigkcit wird indessen darin liegeu, pas- seude Gefiifse zu fiuden, welche beim Schmelzeu des schwe- felsauren Salzes nicht oder nur wenig angegriffen werden.

Zerlegung der arseniksnuren Sake durch Alkalien.

In eiuigeu wenigen arseniksauren Salzeu kann man die Arseniksaure von den Baseu trennen, wenu man sie im ungegliihten und feiu zertheilten Zustaude init einer Ldsung von Alkalihydrat oder von kohlensaurem Alkali kocht. Es scheiuen besonders nur schwachere Basen zu seyu, welche auf diese Weise vollstandig von der Arseniksaure getrenut werden k6nnen.

Arseniksaures Eisenoxyd. - Das nicht gegliihte Salz wurde, mit einer Ldsung von Kaliliydrat iibergossen , scbou bei gewiihulicher Temperatur brauii. Nach .dem Kochen wurde aus der vom Eisenoxyd getrenuten Fliissigkeit die

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Arseniksaure als arseuiksaure Alninoiiiak - Magiiesia abge- schieden. Hr. F i u k e n c r erhielt 42,lO Proc. Arseniksaure, wahrend eine oben S. 455 aiigefiihrte Uiitcrsuchuiig dariii -li?,S5 nachgewiesen hatte.

Arseniksaures Kupfeerozyd. -- Das trockene Pulvcr wurde kingere Zeit hindurch mit einer L6suug von Kalihydrnt ge- kocht, wodurch es schwarz wurde. Nach dcm volls~~iidigeii Auswaschen wurde das Kupferoxyd gegliilit. Hr. 0 cs t e n erhielt ails 0,901 Grm. des Salzes 0,492 Grin. Kupferoxyd oder 5-1,60 Proc., wahreud die obeo angefuhrte Uiitersu- chung 5,2G Proc. crgeben hattc. Das erhaltenc Kupfer- oxyd war ganz frei von Arseuik.

Arseniksaures Zinkoxyd. - Das Salz war nach den1 Gluheii mit einer Liisung von kohlensaureni Natron ge- kocht worden. Es wurde dadurch sehr unvollat~~idig zer- setzt, deshalb i n Chlorwasserstoffsaure geltist, die Losung mit Kalihydrat gesiittigt, und mit einem Ueberschufs FOU

kohleusaurem Natron gekoclrt. Hr. O e s ten erhielt n u f diese Weise atis 1,885 Gm. des gegluhten Salzes uach dem ersten Kochen 1,388 Grm. und nach dern zweiten 0,916Grm. Zinkoryd oder 48,6 Proc. des gegltihten Salzes, wahreud iiach eincr oben angefuhrten Untersuchung nur 41,06 Proc. dariu euthalten sind. Uas Ziukoxyd enthielt daher uoch eiiie bedeutende Menge von Arseniksaure.

Arseniksaures Mangnnoqdul. - Durchs Kochen mit Kalihydrat oxydirte sich das Oxydul und wurde brauu. Aus 2,322 Grin. des Salzes erhielt Hr. O e s t e n 1,034 Grm. oder 41,3t) Proc. Manganoxydul. Diets stiinmt zwar mit eiuer obeu angefuhrten Uutersuchung desselben Salzes, uach welcher 4 408 Proc. Mangauoxydul darin euthalten siiid. Das erhaltene Oxyd-Oxydul war indessen nicht frei von Arsenik ; mit Cgankalium im KOlbchen geschmolzen, gab es einen Spiegel von Arsenik. Es wurde in Chlorwas- serstoffshre gelbst, and die L6suog mit einem Ueberschub von Kalihgdrnt gekocht. Aber auch dae so behaudelte Oxyd gab mit Cgankalium geschmolzen wiederum einen Spiegel von Arsenik.

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