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Chlor. Ueber die Wirkung des Chlors ad' den Alkohol ; __1 VOKI X)UmU8. Nech deo Aaelpsea des Verfadsem ist die eigenthiim- licbe , fliicbtige 8hrtige F!Gsrigkeit, die man durch Deril- lation yon verdiinnteln Albohd mit untsroblorigsaurem Holh oder dumh Zertietzaog des Chior& verruittelst Allialien er~ -I 3 S. h a hden Band IV. 6. I#.

Chlor. Ueber die Wirkung des Chlors auf den Alkohol

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Page 1: Chlor. Ueber die Wirkung des Chlors auf den Alkohol

C h l o r .

Ueber die Wirkung des Chlors ad' den Alkohol ;

__1

VOKI X ) U m U 8 .

Nech deo Aaelpsea des Verfadsem ist die eigenthiim- licbe , fliicbtige 8hrtige F!Gsrigkeit, die man durch Deril- lation yon verdiinnteln Albohd mit untsroblorigsaurem Holh oder dumh Zertietzaog des Chior& verruittelst Allialien e r ~ -I

3 S. h a h d e n Band IV. 6. I#.

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Dumas, UCK die Wirkung dcs Chbrs tzuf dsn AlknhoL M!5

biiIt, mcb der Formdl C, Ht 61, wremmengeaetzt; in 100

Theilen entspricht dieso Formet faigsnden VerhSltnkea : in *mb

c 7G;h so&

H 6,%5 o,!B C& 663,qb 88993

74$73 800,OO. - _--.

Diem Resaltatc rtimmen roltbcrmmen mir dem speeifi- soben Genicbt seines Dampfirs; 3er Versurb gab 4119, die Rechnung giebt 4,r I 3.

Wenn man das Chlor in dies& Verbindnng sicb darch eh entoprcobende6 Verbiiltnira Sauerstoff ersekt deukt , ao hat man die Zwammeusebang der Alueisenciiore. Dumas, ion diesem Znsrrnmenheag aorgobend , nesot dsu Ktirpec Chlorojorm. Er entdecktc eiae aoalgc Vwbindung Sea Broms rnit Kohlen - and Wasseratofl , &omofom, uad f a d , dafs dw von S e r !I 1 1 a 8 entdechte gdbr, hrystaiiinisc'ne nach G ~ ~ w I riccbende €&per, den er durch Siittfgsn ainer Auf- lirsung von Jod in Alkobol &t S0li Eereitete, nichts an- deres war, als die der Cb!or- and Brrjmvertindung corm spondireiirie Jod verbindung.

Dat Chloral ist nacfi '1) 0 m 8 6 sash der !!ormel c* 13, Cie 4)s zwrmruengesetzt , er lafst sicb darnacb eis eine Verbindung von Cblorotirrin init Hsblenoxpd betracbblt.n, welches lebtere, - bei nineulritt volt eincnt Atom Waaser, AmeirenGare z5 bil- den fabig ;st.

Em Cloralhpdrat wird teIcaiintlich beim Vermkhen des Chlorais rnit WRsser uatm Erwiirmang gebildet ; BL.. Du- mas bat erwiibat, da12 sei'ae AiiflBeung irn Was~cr, im lofilceren naam , iibcr Schwalelsiiore a d bei gewiibnlicber Tempcrator an der Ltift terdnnrtet, kryetsibirt und eine rharn- boidale Form annimmt; es bcsteht au5 gleichen Atomen Chlo- ral und Wawer.

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i66 Dumas, a e r die Wirkung Itu CAlors auf dsn Aika8d

Das sog. unZo&ka Chloral fand D u 10 a s genso 60 an= sammeugesetzt, wie es friiber gefanden wurde; iiber die Ent- stehung und Zersetrung desselben varbreitet seine Arbeit kein neues Licbt, und wir iibergeheo desbalb seine theoretiaben Specula tion en.

I_--_

Bemerkungea der Rcdactiioa W e Untenucbung der Prodacte, welche durcb die Wir-

hung des Chlorrr aiif den Alkuhd entstehen, siad , wie das Vorstebende, jetzt der Gegenrlaod einer neaen und omfrs- seoden Arbeit des Ha. Durn a s gewesen. Fa wiirde sebr con- derbar r ep , wenn Hr, 1) u ma s, auf die psitiven and gewipir. senbaften Aogaben seines Vorgangers gestiitrt, den Schliiwl w der verwickeltsteir Zusammcueetzuag , welche die Chemie nur darbietao kann, nicht hiitte finden sollen , da ich auk Deut- licbste eusgesprochen hatte, dafs auch die Liisung, a, wie rie sicb mir dorbot, bei weitem nicht befriedigte. Zn Ende mei- ner Analyren iiber das Chloral habe ich (Bd. 1. S. ao9. diere Annrlen) diem Ungewifsbeit in folgerrdern angcdeatet. d e b habe die Analyseir des Cblorals in dem Grade rerrielfiltigt, darr mich die abweichendeo Resultate no& jdbt iiber die (4d1-e Zussmmeosetzuog (des Cblorais) iu Uegewirisheit lassen. Ich babe di3 mgefiihrte Formel UUT dekhrlb vorgezogen, mil dao Verhalbn des CMora!s rich durch keinr andera befriedii gender entwickeln liifst. Diese Ungewifsbeit iat eine Folge der Unmiiglichkeit , das wahre A tomgewicht dieser Art HFrper auliufbden. Andre Wege der Analyse , walcke die 'Zeit nod daa Fwtcchreitea der Wimenschaft ron selbst bervoAnngt, werden diere Ungewifsheit verrin, 0ero.u

Ich digre oielrt, zu bekerirtrri, dal's es voo meiner Sdte der Wiederholung keiner emzigeii Analyse bedurfle , urn die Ricbtigkeit der Folgerongen des Hn. D u m a a aamerbennea, ouch rrtimrnen mehrere newre Aaalysen dee Chbrals urtd der

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Duma, iibcr die Wirkung & C h w auf den Alkohol. i67

cog. anllidichen Chlordc mit denen des Hn. D u ma s rollborn- men iibereia wia sich BUS der folgendeii Vergleichnng egiebt.

Chlorul. UdGslichw C&loraL

Dumas, Liehig. Dumas. AnaIpe III. and IV.

C 16,654 r6,b 17,603 17gi

C1 71,969 71~60 h,am 67*74 . o 39,otiO 11,oo 14,046 1341 R O179 1,166 1,11

Pan sieht, dds der einzige Unterschied in den Schiiiesen der Hn. Domas and den meinigen in dem WasrerstofFge- halt des Chlorals begnindet ist, und wenn man etwas weiter zuriickgehen will so sieht man, dars die game Lkung der Aufgabe in a Zusammenretznngen des 6lartigen Froduck, ge- s u c h werdcn mu&, das ich ala einen neuen Chlorkohlrnntoff, G CIS, heschrieben babe. EatbGlt dieser Hiirper m'aorer- atoff, 80 ist d i e m Element elenfails ein bstairdtheil des, Chlorals , enthilt es keinen, 50 rnurs das Chloral frei damn

rep. Ich behaupte nun, dafr der Wasselrtoffgehalt dieescs Hlirpen a d analyttchem We6 darcha~s nicht susgemittch werdsn konnte, nnd wenn Hr. D am as erkkren wiirde , daCs er ihn dureh die Analyse, and zwar mit Genauigheit lestimmt babe, 50 balte ioh diet6 f6r Cbarlatanerie. Diese Eardeckuag bat Hr. DP mas dleia seiner, damrit noch oeuen, Mechode, das apcifische GewIcht der Dampfe fliichtiger Kiirper a w

zumitteln , zu rerdanken, Md wahrlich , er hatte wohl beio rcblageoderes Reispiel fir ihre Vortretfliclkcit uod die an-

amgiinglicben Notbwendigkeit , sich derselben zu bedienee, n o man sie iiberhaapt anivenden kann, mir oor Augen gen kiinnen; er ist diefr eine Lehre, die neuigoteas bei mir, nicht vcrloren gegangen ist. Icb will nun diere Behauptun- gem w begriinden sucben. Der mg. Chlorkohlcnstoff oder

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das Chtorororm tmtbiilt X493 Cblor, 1034 Hoblcnstoff und o,83 WasserstofF. !lei der Bestimmaung des Wesserstoffs der- wlbco werden ogne I{iigelchcn, die damit angefilft r i d , mit Jluyferoxyd gesebichtet utrd rerbraant; die ersts Qmichcrhcit, in &ziehan*g auf das erhaltenr, W m e c , lie@ nor? darb, dds man nacb der Fiillnng nicht mehr die Luftpumpe anwenden kann , urn des bygmscopircbe Warser, welcher dar Hnpfer- oxyd unsei-meidlich mzieht wieder darans eo cntfecrnitn. Dief'e giebt fdr eine gew6hnfiche VerbrennangsrCibre einen Deberschufs von Waserst&, der Qch , nach meinen Venn- chen, h c h 15 - 27 liligromm. Wasser rcprasentiren li'FaL Die zweite Unsicherbeit liege in der Eigenschaft des Bupfer- chlofics, bei scbwacher nothgliihbitze 6icb leicht in jedern Gwe en verfliichtigan. Dcr Chlorgahalt der Verbindung ist 5un sehr bedeatend, und in aiien meinen Versuchen, wo die ge\oiiboliche Methode rnit der Auffanguog der Kohlendure in E(di rersucht warde, fand eich in der Cbtorcilciumriihre eine so bedeotendc Menge Kupfcrchloriir algelagert , data die Gewicblrznuahme derselben nick entferat ala der Aa6druck des erhaltenen Wasoers angenornmsti werden lionnte, Jeder anbefangene w i d daraas die Ursacbe entnchmeu biinnea, warurn ich in meirter Arbzit von m i n e r geHi6hu;ichcn Wethocle, niirnlicb von der Anwendung des T M s aar Ahsorbtion dcr Huhlensiiure, eine letbode, ron der ich micb soast niclrt leicht trenoe , beinen Gebrruch geniacht habe, und warurn in a ika meiaen Analysen dcr HohleostotW a h Hohiensaure dcm Vdrrmeo noch bestimmt wurde. Man weif$ jetzt, dab nee& diesem Verfahren der Kohlensto8gehalt stets etwas xn grofs aocr%llt. Der Cblorgehalt dea sog. Cblorkohlenrtoffs war be- stimrnt S8,55 p. C,, awai X(oh1ensto~estimmungea gaben iiber I L p. C. Xoblenstuff, der Wasserstoff war zweifelbdt oder ?robcdimmbnr, es scbhien keia oder nur eiri uuledeteotender Yeriust stattgeturrdeii zu baben. Andere Tttateacbea schienen

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mir freilicb einen Wmemtoffgehalt wahncbeinlich zo ma- cben, dio Zeisetzong seincr Diimpfe, weoa de dllrcb eine gliihende Giasriihre getrieben warden, wohei Sa!z&ure ge- bildet wurde, und die §alzsnnrebildur;g, hei Gsgenwart von Cblor im Sonnmticht , aprechen 4% die Gegeowart einer rehr geringeo Yenge Wassersbfi:

Ein anderer, ond fir mich nebs gewichtvoller Grand bat mich bestimmt, die Abnesenbeit alles Wasserotoffs fir vollkornmcn sicher til halten. Ick darf dieren Grand nicht yorenthalten, eben weil ich i~ dieser gaazen Verbaadhng die Absidt babe, die Frage Gbcr die Bichtigbeit meiner oder D u m a s Ansicbteir , den Uemibern 2nr Entwheidnng vonulegen. Dieb war n h l i c h die Uotersrxhaag der , von S e r a l l a s entdecbten, Verbindung YOU Mitsche r l i cb , welcber D u m a s jetzt den Hamen Jodqibrm gqeben % a t

Man weirs, dala S e r u l la 8 diascn KiSrper als Jcdkob- leawasserstofi berchrieben hat, uod dafs s@er lbl i t s c h e r- li c h die- Abwesenheit d e s ?'Vasserst&s dnrch seine Yen% che bewiesen zu hahen glanbte. W a r d e r dieser RiSrper eine Verbindung vom ilohleastoff mit Jod, so konnte die von m;r erhaltene Babst;rnl;, welohe tarverkeanbar die dieaer Jdverbiadnng eotsprrchende Cblorverr'biadung war, heinen Wmerstoff enthaltea. Aaf die Velrncbe s h e s so scharf- sicbigen Chernibers gestlitzt, konnte wobl, neben der Un- mCqlichIieit , eine 80 geringe Menge Wasserstoff analydseh ZCI beatimmen , keins Uebenengung bess5r motivirt erschei- nea Scitdem hat ober auch M i t I eh e r 1 i c h seine friiheren Versuche berichtigt, und die 5asio meiaer eignen ist dadurch wankend geworden.

V i e ich scbon fdber erwiibnt habs, iet es dis Luicht- iibereirrstimmung der, yon mir angegelearn, ZasammeDsetzmg des Chloroforms mit dem spec. Gewicht reines Dampfes, welche die Haspbtiitze alier Fdgerungen des Hn. D u m a s

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bildet; ich babe mich gieich dach der B e b a n n t w e r d ~ der neuen Analyse den Jodoforrns won Mitscherlicb rnit der Bestimmang der specifischen Gewichte der Diimpfe fber- brupt aaber beschiikigt, hauptsachlicb am den Grad der Gb nroigkeit schStzen zo lernen, den mir meine sigae &ettn- mnng des specifischen Gewichtes des Dampfes des Chloro- forms gewiiiren darfie. Bus diesem, und keinem rndcrn Grande erwiibne ich bier vorerst meine Versuche iiber Amai- senather and Mewaptan. Die Methode nee Ho. D a m a a bt hGcbst eini'ach and schneil ourzafiihren. sie gewiihrt so zo- rerlassigc Rerultate, ah man in Versucben nar wiinschea ham, die heine abeolate Geoauigkeit erkrdern.

Bestimmung des specifwhen Gewichts des Ameku- iitherdampfes.

Der Ameisenather war nach der Methode ron DGbe- re ioer dargestellt rind von beigcmischtem Wasser und AI- kohd, darch eroeuerte Beriibrung mit groben Stiicken gs- scbmolzeaen Cblorcalcim gereiuigt ; scin Siedponct WQP

53,4" C. bei 27;' 8,4'". Gewicbtsuberochuf' der mit Dampf erfillten Ballons

iiber den mit hocbner Luft . . . . . . . 0,338 Grm.

Raamiabolt der Ballons . . . . . . . . a66,aCC. 1,oRriiekrtand . . . . . . . . . . . . 3CC. Barometerstand . . . . . . . . . . a74*,644'.

Gewicht Ton 1000 CC. bei oo und 98'' B.= 3kr8 Grm. Syecifircbes Gewicbt des Ameiseniitherdampfes 9,593.

In einem Vohm dieses Dampfes ist darnach entbalten '/s Vol. Actber und 'A Volunien wasserfreie Ameisendum, und das berechnete spec. Gewicht ist 9,573, das der YyaMer- freien AmeiseuSurs 23654.

. . . . . . . . Temperatur des Dampfes 99' c.

Temperatur der Lult . . . . . . . . . 1q0C.

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Dumas, tibu die Wirkung dsr t%lors anf &n dlkohol. 47g

Bestimmung dee specifiscben Gewichts des Mercaptandamp fa.

GewRichtstberscbnfr de8 mit Dampf erfilltea Balloar o,ar5. Raaminhalt der Balloor . . . . . . . . s%,4 CC. Temperatar der Dsmyfes . . . . . . . PI C. Temperatur dcr Laft . . . . . . . . . r8,9' C. Barorneterrtoad . . . . . . . . . . . 97",97'4. hftriicbrtand. . . . . . . . . . . . o,w.

Daraur folgt : Gericbt yon iaooCC. . . . . n,aoi. Specifkcha Gewioht dea Dampfer ~ ~ 0 0 1 .

Da8 berechnete ist . . . . . . si,158. Ich komme nun zur Bedmmong dtr rpecihchea GI+

wicbo des Cbloroformdampfes, Ueberscbds etc. . . . 0,788.

Barometerstand . . . 379'*9p44.

Temperahr des Dampfes 98' C

Inhrlt der J3allons . . s8#,8 C.C. Temperatar dcr Lafi 18" C.

1000 CC. wiegen . , 5&5a Grm. Speoifiecbes Gewicht des Dampfeed, I 9 IS.

LuftrWmtaod . . . lt,7 C.C.

Aof heine Weire ii'frt rich mit dieser Zabl die Fomel C, Clr rereSgan, sie rtirnmt rber 80 sabe ah rn6gglich mit den Scbliisien, zu denen Hr. D o m a r gelangt ht, uad es bleat nicbta iiJ~rig, ah diese so lange fir wahr anaaerhen- nen, als das Gegentheil nicbt erwiesea Mt.