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Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades
Bachelor of Engineering
von
Christoph Kaffatos
Matrikelnummer: 11509207
Bewertung und nachfolgende Optimierung einer
bestehenden automatisierten Reckvorrichtung für
Kunststoffschläuche zur Verwendung in
Angioplastiekathetern
Hochschule München
Fakultät 06
Studiengang: Mechatronik und Feinwerktechnik
Studienrichtung: Medizintechnik
Bavaria Medizin Technologie GmbH
Forschung & Entwicklung
Argelsrieder Feld 8
82234 Oberpfaffenhofen
Referent: Herr Prof. Dr.-Ing. Erwin Steinhauser Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Korreferent: Herr Prof. Dr. Norbert Stockhausen Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Firmenbetreuer: Herr Claus Völkl und Herr Dipl.-Ing. Stephan Abt Mitarbeiter Forschung & Entwicklung, Bavaria Medizin Technologie GmbH
Tag der Einreichung: 29. November 2012
Danksagung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 1 -
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei
Herrn Carsten Alteepping und Herrn Stephan Abt, die mir diese Arbeit bei der
Bavaria Medizin Technologie GmbH überhaupt ermöglicht haben und mir im
organisatorischen, wie fachlichen Bereich immer zur Seite standen,
Herrn Claus Völkl, der mich als Betreuer in der Firma begleitet und tatkräftig
unterstützt hat,
Herrn Prof. Dr.-Ing. Erwin Steinhauser für die Zusage, die Bachelorarbeit bei der
Bavaria Medizin Technologie GmbH zu betreuen und zu korrigieren, sowie für
seine wertvollen Tipps beim Verfassen der Arbeit,
Herrn Prof. Dr. Norbert Stockhausen, der sich freundlicherweise dazu bereit
erklärt hat, die Zweitkorrektur zu übernehmen und
meinen Eltern Susanne und Alexandros Kaffatos sowie meinen drei
Geschwistern, die mich besonders in dieser Zeit immer motiviert haben und mir
eine sehr große Unterstützung waren,
herzlich bedanken.
Außerdem danke ich allen Mitarbeitern der Bavaria Medizin Technologie GmbH für die
nette und freundliche Arbeitsatmosphäre und dafür, dass sie sich jederzeit dazu bereit
erklärt haben, mir bei Fragen und Problemen zur Seite zu stehen.
Abstrakt
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 2 -
Abstrakt
Bewertung und nachfolgende Optimierung einer bestehenden automatisierten
Reckvorrichtung für Kunststoffschläuche zur Verwendung in
Angioplastiekathetern
Die vorgelegte Bachelorarbeit befasst sich mit der Bewertung und nachfolgenden
Optimierung einer automatisierten Vorrichtung, die zur partiellen Reckung von
Schläuchen für Angioplastiekatheter eingesetzt wird. Das Gerät war zum Zeitpunkt der
Erstellung der Bachelorarbeit noch nicht in Betrieb, weil die gewünschten
Anforderungen noch nicht erfüllt waren.
Durch den Reckvorgang wird der Außendurchmesser eines bestimmten Abschnitts des
Schlauches auf ein festgelegtes Maß verkleinert und somit passend für die
Katheterherstellung gemacht. Die Ansteuerung des entwickelten Systems wird durch
eine controllereigene Software realisiert. Mit Hilfe der automatischen Reckvorrichtung
können drei Schläuche parallel gereckt werden. Der gesamte Prozess, mit Ausnahme des
kalten Vorreckens, läuft dabei vollautomatisch und mit definierten Parametern ab.
Abstract (English)
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 3 -
Abstract (English)
Evaluation and following optimizing of an existing automated stretching unit for
plastic tubes for use in the construction of angioplasty catheters
This bachelor thesis encompasses the evaluation and following optimizing of an
automated stretching unit for plastic tubes for use in the construction of angioplasty
catheters. The device was not in operation at the time that this bachelor thesis was
proposed because the regulatory requirements had not yet been complied with.
The outer diameter of a specified segment of the tube will be reduced by the stretching
unit so that it is suitable for catheter production. The control of the newly developed
system is achieved using a controller running its own specially developed software. Up
to three tubes can be stretched in parallel by means of the automated stretching unit.
The whole process, except for the cold stretching, is fully automatic with defined
parameters.
Inhaltsverzeichnis
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 4 -
Inhaltsverzeichnis
Danksagung ................................................................................................................ 1
Abstrakt ....................................................................................................................... 2
Abstract (English) ..................................................................................................... 3
1. Einleitung ................................................................................................................ 7
1.1. Zielsetzung der Bachelorarbeit .................................................................................................... 7
1.2. Rahmenbedingungen der Bachelorarbeit ................................................................................ 8
2. Medizintechnischer Kenntnisstand ............................................................... 9
2.1. Das menschliche Herz-Kreislauf-System.................................................................................. 9
2.2. Die Anatomie der Koronargefäße ............................................................................................ 11
2.3. Koronare Herzerkrankung.......................................................................................................... 13
2.4. Behandlungsmethoden der arteriellen Verschlusskrankheit ....................................... 14
2.5. Aufbau eines PTA-Katheters ...................................................................................................... 15
3. Beschreibung des manuellen Reckprozesses ......................................... 17
3.1. Aufbau des Katheterschlauchs .................................................................................................. 17
3.2. Bedeutung und Nutzen des Reckens ....................................................................................... 18
3.3. Ablauf des manuellen Reckprozesses ..................................................................................... 21
4. Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme ... 23
4.1. Beschreibung des automatischen Reckprozesses ............................................................. 23
4.1.1. Aufbau der automatischen Reckvorrichtung vor der Optimierung................................... 23
4.1.2. Ablauf des automatischen Reckprozesses vor der Optimierung ........................................ 24
4.2. Vorteile der automatischen Reckvorrichtung ..................................................................... 25
4.3. Schwachpunkte der automatischen Vorrichtung vor der Optimierung .................... 26
4.4. Anforderungen an die optimierte Reckvorrichtung ......................................................... 27
Inhaltsverzeichnis
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 5 -
5. Mechanische Optimierungsumsetzung ..................................................... 28
5.1. Anbringen der Warnhinweise ................................................................................................... 28
5.2. Montage der Ablagevorrichtung ............................................................................................... 30
5.3. Befestigung der Führung für die Schläuche ......................................................................... 31
5.4. Durchhängevorbeugung der Schläuche ................................................................................. 32
5.4.1. Montage des Durchhängeschutzes aus Aluminium .................................................................. 32
5.4.2. Verlängerung der Stahlpins für die Schaftschläuche ............................................................... 33
5.5. Optimierung des Pneumatikgreifers ....................................................................................... 34
5.5.1. Schutz der Schläuche vor Verletzungen ........................................................................................ 34
5.5.2. Anpassung der Druckluft des Pneumatikgreifers ..................................................................... 35
5.6. Einfluss der Reckdüsengeometrie auf das Reckergebnis ............................................... 36
5.6.1. Auswirkung der Form der Ziehschulter auf das Reckergebnis der Schläuche ............. 36
5.6.2. Ergebnis der gereckten Schläuche .................................................................................................. 38
5.6.3. Messung der benötigten Zugkraft beim Recken für die Reckdüsenvarianten .............. 40
5.6.4. Bewertung der Reckdüsenvarianten .............................................................................................. 43
6. Elektrotechnische Optimierungsumsetzung ........................................... 44
6.1. Installation des Stufenschalters ................................................................................................ 44
6.2. Montage des Not-Aus-Schalters ................................................................................................ 45
6.3. Verkabelung und Schaltpläne .................................................................................................... 46
6.4. Programmierung des Temperaturreglers ............................................................................ 47
6.4.1. Temperaturregler und Temperaturmessgerät .......................................................................... 47
6.4.2. Istwert der Temperatur in den Reckdüsen vor der Parameteranpassung ..................... 49
6.4.3. Istwert der Temperatur in den Reckdüsen nach der Parameteranpassung .................. 50
7. Parameterbestimmung für den Reckprozess.......................................... 52
7.1. Anforderungen an die gereckten Schläuche ........................................................................ 52
7.1.1. Anforderungen an die gereckten Schaftschläuche ................................................................... 52
7.1.2. Anforderungen an die gereckten Führungsdrahtschläuche ................................................. 53
7.2. Parameterbestimmung zum Recken der Schaftschläuche ............................................. 54
7.3. Parameterbestimmung zum Recken der FD-Schläuche .................................................. 57
Inhaltsverzeichnis
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 6 -
8. Anpassung der Programmierung an den Reckprozess ........................ 59
8.1. Programmierungsanpassung des elektrischen Greifers ................................................. 59
8.2. Programmierungsanpassung der einzelnen Programme ............................................... 62
8.2.1. Bedeutung der Programmierbefehle.............................................................................................. 62
8.2.2. Festlegung der Programmnamen .................................................................................................... 63
8.2.3. Das Homing-Programm ....................................................................................................................... 64
8.2.4. Das Reckprogramm für die Schaftschläuche ............................................................................... 65
8.2.5. Das Reckprogramm für die Führungsdrahtschläuche ............................................................ 68
9. Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe............. 69
9.1. Aufbau der automatischen Reckvorrichtung nach der Optimierung ......................... 69
9.2. IQ/OQ der automatischen Reckvorrichtung ........................................................................ 70
9.2.1. Prüfung der Installationsanforderungen ...................................................................................... 70
9.2.2. Prüfung der Gerätefunktion ............................................................................................................... 71
10. Schlussbetrachtungen ................................................................................... 74
10.1. Zusammenfassung ....................................................................................................................... 74
10.2. Ausblick ........................................................................................................................................... 76
11. Literaturverzeichnis ...................................................................................... 77
Anhang .......................................................................................................................... I
A.1. Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... I
A.2. Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................... III
A.3. Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................ IV
A.4. Elektronik- und Pneumatikschaltplan ...................................................................................... V
A.5. CAD-Zeichnung der Reckdüse .................................................................................................. VII
A.6. Fotos der automatischen Reckvorrichtung nach der Optimierung .......................... VIII
Eidesstattliche Erklärung ...................................................................................... X
Einleitung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 7 -
1. Einleitung
Die koronare1 Herzkrankheit zählt weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen. In
Deutschland gibt es etwa 1,5 Millionen Betroffene [1]. Durch intensive Forschung im
medizinischen wie technischen Bereich und den daraus resultierenden Entwicklungen
ist es möglich, betroffenen Patienten durch neue Behandlungsmethoden zu helfen.
Angioplastiekatheter spielen dabei eine sehr wichtige Rolle, da sie zur Erweiterung
verengter Gefäße eingesetzt werden. Um die hohen medizinischen Anforderungen, wie
beispielsweise die Sterilisierbarkeit der Katheter, erfüllen zu können, muss das Produkt
zeitaufwändige Entwicklungsschritte durchlaufen. Die Auswahl geeigneter Materialien
ist nur einer von vielen Punkten, die beachtet werden müssen.
Die Reckvorrichtung leistet bei der Herstellung der Katheter einen wichtigen Beitrag,
indem das Schlauchmaterial kalibriert und Schlaucheigenschaften, wie die
Druckfestigkeit, modifiziert werden. Somit trägt sie ihren Teil zur medizinischen
Tauglichkeit bei.
1.1. Zielsetzung der Bachelorarbeit
Ziel dieser Arbeit war es, eine vollautomatische Reckvorrichtung zu bewerten und
anschließend zu optimieren, sodass sie in der Produktionsabteilung der Firma
eingesetzt werden kann.
Die Vorrichtung wird im Reinraum der Firma (Reinraum Klasse 7) betrieben.
Zum Zeitpunkt der Erstellung der Bachelorarbeit wurde das Recken mittels einer
manuellen Reckvorrichtung noch von Hand ausgeführt. Pro Reckvorgang konnte nur ein
Katheterschlauch bearbeitet werden. Zudem waren die Ergebnisse der Reckungen
abhängig vom jeweiligen Vorgehen des Mitarbeiters, was eine sehr unterschiedliche
Qualität der gereckten Schläuche zur Folge hatte.
1 koronar: auf die Herzkranzgefäße bezogen
Einleitung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 8 -
1.2. Rahmenbedingungen der Bachelorarbeit
Die vorliegende Bachelorarbeit wurde im Rahmen des Studiums an der Hochschule für
angewandte Wissenschaften München im Studiengang Mechatronik und
Feinwerktechnik mit Studienschwerpunkt Medizintechnik bei der Firma Bavaria
Medizin Technologie GmbH (kurz: BMT) in Oberpfaffenhofen geschrieben.
Das Unternehmen BMT GmbH wurde 1992 von einem Team, bestehend aus
Wissenschaftlern und Kardiologen, gegründet. Das anfängliche Ziel war die Entwicklung
und Produktion von Kathetern zur Vorbeugung eines erneuten Verschlusses von
Blutgefäßen nach der Operation. Infolge dieser Idee wurde der NIC2 entwickelt, mit dem
es möglich war, Medikamente direkt in die Gefäßwände zu injizieren.
Im Jahre 1997 wurde die Firma umstrukturiert und hat sich seitdem als international
anerkannter OEM 3 -Lieferant von PTA- und PTCA 4 -Kathetern etabliert. Derzeit
beschäftigt die BMT GmbH etwa 100 Mitarbeiter. Das Unternehmen setzt alles daran,
seine Kunden absolut zufriedenzustellen und deren Anforderungen vollstens zu erfüllen.
Dies zeigt sich unter anderem darin, dass kundenspezifische Produkte entwickelt
werden. Die Produkte bestechen durch höchste Qualität und werden durchgehend
überprüft und weiterentwickelt.
Die Abteilung Forschung & Entwicklung setzt sich aus Ingenieuren und Technikern
zusammen und hat derzeit knapp 20 Mitarbeiter. Die Hauptaufgabe besteht darin, neue
medizinische Instrumente zu entwickeln oder bestehende Systeme zu verbessern.
Nahezu alle Projekte finden im Auftrag internationaler Kunden statt.
Die Qualitätssicherung garantiert durch verschiedene technische Methoden die
ordnungsgemäße Funktionalität der Katheter. Durch die sichergestellte Qualität der
einzelnen Produkte und die innovativen Ideen hat sich die BMT GmbH weltweit einen
beachtlichen Kundenstamm aufgebaut.
2 Needle Injection Catheter (deutsch: Nadel-Injektionskatheter) 3 Original Equipment Manufacturer (deutsch: Originalausrüstungshersteller) 4 PT(C)A (ausgeschrieben: Perkutane Transluminale (Coronare) Angioplastie) bedeutet übersetzt: durch die Haut, über den Hohlraum verlaufende (Herzgefäß) Öffnung bzw. Wiederherstellung
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 9 -
2. Medizintechnischer Kenntnisstand
Im folgenden Kapitel werden verschiedene medizinische und technische
Hintergrundinformationen erläutert.
2.1. Das menschliche Herz-Kreislauf-System
Das Herz und die Blutgefäße bilden gemeinsam das Herz-Kreislauf-System, das in sich
geschlossen ist [2]. Dieses System sorgt für ein Gleichgewicht zwischen der Versorgung
der Zellen mit lebensnotwendigen Stoffen und der Entsorgung von
Stoffwechselprodukten. Die Körperzellen werden mit Sauerstoff versorgt, das
Stoffwechselprodukt Kohlendioxid wird über die Lunge wieder ausgeatmet [3]. Die
Blutgefäße bilden dabei die Transportwege für das Blut, das Herz dient als Motor zur
Beförderung [2].
Das Herz-Kreislauf-System ist in ein Hoch- und Niederdrucksystem aufgeteilt. Die rechte
Herzhälfte besteht aus dem rechten Vorhof und dem rechten Ventrikel5 und pumpt das
Blut mit einem relativ geringen Druck durch den kleinen bzw. pulmonalen6 Kreislauf,
der für den Gasaustausch durch die Lunge zuständig ist. Von dort strömt das Blut zur
linken Herzhälfte. Die linke Herzhälfte, bestehend aus dem linken Vorhof und dem
linken Ventrikel, pumpt das sauerstoffreiche Blut durch den großen bzw. systemischen
Kreislauf, der die einzelnen Organe versorgt. Dazu ist ein wesentlich höherer Druck
notwendig [4].
Das Hochdrucksystem umfasst den linken Teil des Herzens, die Arterien und die
Arteriolen. Das Niederdrucksystem besteht aus dem kleinen Kreislauf mit dem rechten
Teil des Herzens, den Venen, Venolen und den Kapillaren [4].
5 Ventrikel: auch Herzkammer genannt 6 pulmonal: die Lunge betreffend
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 10 -
Der Blutfluss im Herz:
Der rechte Vorhof wird aus beiden Hohlvenen gefüllt. Das Blut tritt durch die Trikuspidalklappe über in die rechte Kammer. Von dort wird es durch die Pulmonalklappe in die Lungenschlagader ausgeworfen. Zu Beginn des kleinen Kreislaufs durchläuft das Blut den Lungenkreislauf und wird dabei mit Sauerstoff gesättigt. Der linke Vorhof füllt sich mit dem sauerstoffreichen Blut aus den vier Lungenvenen. Der kleine Kreislauf endet und das Blut tritt durch die Mitralklappe in die linke Kammer über. Durch die Aortenklappe wird das Blut in die Aorta ausgeworfen (vgl. auch Abbildung 1) [6].
Abbildung 1: Der Blutfluss im menschlichen Herzen [5]
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 11 -
2.2. Die Anatomie der Koronargefäße
Wegen seiner ständigen Aktivität muss der Herzmuskel selbst kontinuierlich mit
Sauerstoff versorgt werden. Dafür sorgen die beiden Koronargefäße7, die aus der Aorta
entspringen. Die einzelnen Muskelzellen des Herzens werden über dichte
Verzweigungen mit sauerstoffreichem Blut versorgt [7].
Das Koronargefäßsystem setzt sich aus der rechten und linken Koronararterie
zusammen [8].
Die rechte Koronararterie gibt während ihres Verlaufs zahlreiche Äste zur rechten Kammer- und Vorhofwand sowie auch zur Herzscheidewand ab [10]. Sie teilt sich insgesamt in zwei Hauptäste auf, den RIVP8 und den RPLD9 [8]. Dabei versorgt sie die Zwerchfellfläche sowie die rechte Hinterwand [11].
Die linke Koronararterie teilt sich nach einer variablen Strecke in den RIVA10 und den
RCX11 auf (vgl. auch Abbildung 2) [8]. Sie versorgt die Vorderwand, linke Hinterwand
und Herzscheidewand [11].
7 Koronargefäße: auch Herzkranzgefäße genannt 8 Ramus interventricularis posterior 9 Ramus posterolateralis dexter 10 Ramus interventricularis anterior 11 Ramus circumflexus
Abbildung 2: Die Koronargefäße [9]
RCA: rechte Koronararterie
Hauptäste der rechten Koronararterie:
RIP: Ramus interventricularis posterior
RPL: Ramus posterolateralis
LCA: linke Koronararterie
Hauptäste der linken Koronararterie:
RCX: Ramus circumflexus
RIVA: Ramus interventricularis anterior
RV: rechter Ventrikel (Herzkammer)
LV: linker Ventrikel (Herzkammer)
RA: rechter Vorhof
A: Aorta
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 12 -
Der Aufbau der Koronararterien:
Arterien und Venen sind nach einem ähnlichen Prinzip aufgebaut. Sie bestehen aus drei
Gewebsschichten (vgl. auch Abbildung 3) [12].
Tunica interna:
Sie bildet die innere Schicht des Gefäßes und ist für den Stoff- und Gasaustausch
zwischen Blut und der Gefäßwand verantwortlich. Sie besteht aus flachen Zellen, der
sogenannten Endothelschicht sowie aus Bindegewebe [12].
Tunica media:
Die mittlere Schicht reguliert die Weite des Gefäßes durch gezielte Muskelkontraktionen
[12]. Sie besteht aus glatten Muskelzellen sowie elastischen und kollagenen12 Fasern
[13]. Die durch Pulsschlag und Blutdruck entstehende Spannung wird durch
Muskelbewegungen entsprechend angepasst [12].
Tunica Adventitia:
Die äußere Schicht besteht hauptsächlich aus Bindegewebe [13]. Durch die Struktur der
Adventitia werden die Gefäße in der Umgebung verankert [12].
12 Kollagen: ein hauptsächlich in Bindegewebe vorkommendes Protein
Abbildung 3: Aufbau der Koronargefäße [14]
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 13 -
2.3. Koronare Herzerkrankung
Die koronare Herzerkrankung zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen
überhaupt. Hauptursache ist eine Arteriosklerose13 an den Koronararterien. Zu Beginn
der Erkrankung sind im Normalfall keine klinischen Symptome vorhanden, obwohl
bereits Funktionsstörungen und Fetteinlagerungen in der Gefäßwand vorliegen [15].
Stadien der Arteriosklerose:
Bei einer Arteriosklerose lagert sich zunehmend mehr Fett in die Gefäßwände ein.
Dadurch verkalken sie und verlieren ihre Elastizität. Im Verlauf einer Arteriosklerose
wird die Innenhaut der Arterien durch die Ablagerungen stetig dicker, wodurch sich der
Gefäßdurchmesser immer mehr verengt (vgl. auch Abbildung 4). Die Folge ist, dass das
Blut nicht mehr ungehindert fließen kann [17].
Die Arteriosklerose verläuft meist über lange Jahre asymptomatisch. Kommt es zu
starken Einengungen der Gefäße oder gar zu Verschlüssen, so resultiert daraus meist
eine Funktionseinschränkung oder ein Infarkt [18].
13 Arteriosklerose: auch Arterienverkalkung genannt
Abbildung 4: Stadien der Arteriosklerose [16]
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 14 -
2.4. Behandlungsmethoden der arteriellen Verschlusskrankheit
Die durch Fettablagerungen entstandenen Stenosen 14 im Gefäß werden durch
verschiedene interventionelle Verfahren behandelt. Man unterscheidet zwischen zwei
katheterbasierten Behandlungstechniken, PTA und PTCA.
Die PTA-Behandlung findet ihren Einsatz im Wesentlichen bei Verschlüssen und
Verengungen der Gefäße der Arme und Beine [19]. Die PTCA-Behandlung wird zur
Aufweitung von Verengungen der Herzkranzgefäße eingesetzt [20].
Ablauf einer PTA-Behandlung:
Standardmethode, die bei der Behandlung von vaskulären15 Erkrankungen zum Einsatz
kommt, ist die sogenannte Ballondilatation16. Dabei wird über einen im Gefäß liegenden
Führungsdraht ein Ballonkatheter in die Gefäßverengung vorgeschoben [19]. Unter
Röntgenkontrolle kann er in der Gefäßenge genau platziert und beobachtet werden [20].
Durch Inflation 17 des Ballons mit Kochsalzlösung dehnt sich das Gefäß an der
betroffenen Stelle aus. Die durch Kalkablagerungen hervorgerufene Verengung wird an
den Rand gedrückt. Der Durchmesser des gewählten Ballons sollte darum so groß wie
der des gesunden Gefäßes sein [19].
Da auf lange Sicht gesehen die Verengung
wieder auftritt, werden sogenannte Stents18
in das betroffene Gefäß eingebaut (vgl. auch
Abbildung 5). Diese werden über den Ballon
ins Gefäß eingebracht und dort entfaltet.
Stents werden hauptsächlich in Gefäßen mit
größerem Durchmesser und hohem Blutfluss
eingesetzt, primär im koronaren Bereich
[19].
14 Stenose: Verengung im Gefäß 15 vaskulär: Blutgefäße betreffend 16 Ballondilatation: Aufdehnung verengter Blutgefäße mit Hilfe eines an einem Katheter angebrachten Ballons 17 Inflation: auch Aufschwellung genannt 18 Stent: Gefäßstütze aus Metall oder Kunststoff
Abbildung 5: Platzierung eines Stents [21]
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 15 -
2.5. Aufbau eines PTA-Katheters
In Abbildung 6 ist der Aufbau des SP-014-Katheters der BMT GmbH zu sehen.
Beschreibung der einzelnen Komponenten:
1. Konnektor (Luer-Anschluss19)
2. Führungsdrahtschlauch20 mit Markern, zur Positionierung bei Betrachtung mit
Hilfe eines Röntgengerätes
3. Schaftschlauch
4. Angioplastieballon
5. Kerndraht aus Stahl
6. Knickschutz
7. Schrumpflabel21
Dieser PTA-Katheter kann in drei Bestandteile gegliedert werden. Am proximalen22
Ende ist der Konnektor (1) und am distalen23 Ende ein Angioplastieballon (4). Zwischen
beiden Enden befindet sich der Schaftschlauch (3). Durch Anbringen einer
Inflationsspritze an den Anschluss des Konnektors kann der Ballon mit physiologischer
Kochsalzlösung befüllt werden. An den zweiten Anschluss des Konnektors wird der
Führungsdrahtschlauch (2) angekoppelt. Anhand der Platinmarker (2) am FD-Schlauch
kann die Lage des Ballons im Blutgefäß mit Hilfe eines Röntgengerätes beobachtet
werden. Innerhalb des Schaftschlauchs liegt der Führungsdrahtschlauch, in dessen
Lumen24 sich der Führungsdraht (5) befindet. Dieser dient zur Stabilisierung und ist von
Vorteil bei der Führung des Katheters durch das Gefäß. Um eine gleichmäßige
Kraftverteilung zu gewährleisten und ein Abknicken des Schaftschlauchs zu verhindern,
wird an dem Übergang zwischen Konnektor und Schaftschlauch ein Knickschutz (6)
angebracht.
19 Luer-Anschluss: genormtes Verbindungsstück für Schlauchelemente in der Medizintechnik 20 Führungsdrahtschlauch: auch FD-Schlauch genannt 21 Schrumpflabel: Bestandteil des Knickschutzes 22 proximal: zum Körper hin verlaufend (vom Anwender aus betrachtet) 23 distal: von der Körpermitte weg gerichtet (vom Anwender aus betrachtet) 24 Lumen: Innendurchmesser des Katheterschlauchs
Abbildung 6: Aufbau des Kathetertyps SP-014 [22]
Medizintechnischer Kenntnisstand
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 16 -
Der SP-014-Katheter kann mit einem bis zu 150 mm langen Ballon versehen werden.
Durch den kleinen Durchmesser des Schaft- sowie FD-Schlauchs kann der Einsatz des
Katheters in sehr kleinen Gefäßen des Unterschenkelbereichs realisiert werden [22].
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 17 -
3. Beschreibung des manuellen Reckprozesses
3.1. Aufbau des Katheterschlauchs
Der Führungsdrahtschlauch des SP-014-Katheters setzt sich aus drei Schichten
zusammen. Die äußerste Schicht besteht aus einem Polyamid. Die innerste Schicht
besteht aus HDPE25. Zwischen diesen beiden Schichten befindet sich eine Bindeschicht26.
Der Durchmesser des unbehandelten FD-Schlauchs beträgt 0,70 ± 0,02 mm (vgl. auch
Abbildung 7). Der Schlauch hat sehr gute Gleiteigenschaften und hervorragende
Festigkeitswerte, was ihn für den Einsatz im Katheter bestens geeignet macht.
Der Schaftschlauch besteht zu 100 % aus Polyamid. Im unbehandelten Zustand liegt der
Durchmesser bei 1,25 ± 0,02 mm.
Abbildung 7 zeigt die Kunststoffzusammensetzung des Führungsdrahtschlauchs.
25 HDPE: High Density Polyethylen 26 Bindeschicht: engl. adhesive resin
Abbildung 7: Führungsdrahtschlauch im Querschnitt [22]
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 18 -
3.2. Bedeutung und Nutzen des Reckens
Katheterschläuche werden wie alle gewöhnlichen Kunststoffschläuche auch im
Extrusionsverfahren hergestellt. Im Grundzustand entsprechen die Schläuche
normalerweise nicht den Anforderungen für den medizinischen Einsatz (vgl. auch
Abbildung 8). Manche Materialien lassen sich nicht mit den gewünschten Toleranzen
extrudieren. Darum ist es notwendig, sie nachzubearbeiten. Durch sogenanntes Recken
wird der Schlauchdurchmesser auf ein definiertes Maß gebracht. Erst dann können die
Schläuche für den Katheterbau verwendet werden.
Unter Recken versteht man die Streckung des Schlauchs in Längsrichtung. Dieser
Vorgang hat eine Veränderung der Materialeigenschaften zur Folge, nämlich die
Erhöhung der Festigkeit, was wiederum eine Erhöhung der Druckstabilität des
Schlauchs zur Folge hat. Es ist nötig, einige Schläuche nach dem Recken auf ihre
Druckstabilität zu testen, um die Reproduzierbarkeit des Prozesses sicherzustellen und
einen sicheren Einsatz im Körper des Menschen zu gewährleisten.
Sowohl der Schaftschlauch als auch der Führungsdrahtschlauch werden gereckt. Es ist
wichtig, beide Schläuche zu recken, um das Spaltmaß zwischen dem Innendurchmesser
des Schaftschlauchs und dem Außendurchmesser des FD-Schlauchs zu halten. Das
Spaltmaß ist notwendig, da die physiologische Kochsalzlösung in den Ballon an der
Spitze des Katheters befördert werden muss (siehe auch Kapitel 2.4.).
Abbildung 8: ungereckter Schaftschlauch des Typs SP-014
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 19 -
Abbildung 10: Reckdüsenquerschnitt [22]
In Abbildung 9 ist ein Schaftschlauch mit der dazugehörigen Reckdüse zu sehen.
Beim dargestellten Reckvorgang wird der Schlauchdurchmesser von 1,25 ± 0,02 mm auf
1,00 ± 0,03 mm verjüngt. Die Reckdüse wird durch Heizpatronen im Reckdüsenhalter
auf 110 °C erhitzt und durch einen Temperaturregler konstant gehalten. Im Lumen des
Schlauchs befindet sich ein Stahlpin mit einem Durchmesser von 0,83 mm, der für den
Reckvorgang notwendig ist. Durch Ziehen des Schlauchs in Längsrichtung wird die
benötigte Kraft aufgebracht. Das Schlauchmaterial verformt sich unter Temperatur- und
Druckeinwirkung der Düse. Die Verformung geschieht entlang der Ziehschulter in der
Reckdüse (vgl. auch Abbildung 10).
Da der gereckte Schlauch anschließend noch
getempert 27 wird und sich das Material
dabei entspannt, ändert sich der
Durchmesser auf 1,02 ± 0,03 mm.
27 Tempern: Erhitzen eines Materials über einen längeren Zeitraum
Abbildung 9: Reckdüse mit Schaftschlauch
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 20 -
Tabelle 1 zeigt eine Übersicht beim Recken für den Schaft- bzw. FD-Schlauch.
Tabelle 1: Übersicht beim Recken [22]
Bauteil Durchmesser des
Schlauchs in mm
Recklänge in mm
Durchmesser der Reckdüse
in mm
Recktemperatur in °C
Schaftschlauch SP-014
1,25 230 20 1,00 110 2
FD-Schlauch SP-014
0,70 520 ± 20 0,58 103 2
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 21 -
3.3. Ablauf des manuellen Reckprozesses
Als erstes wird der Schlauch auf einen Stahlpin aufgezogen. Der Schlauch ragt dabei ca.
15 bis 20 mm über den Pin hinaus. Nun wird dieser kalt vorgereckt, was das
anschließende Einfädeln in die Reckdüse erleichtert. Dazu wird der Schlauch
festgehalten, das Schlauchende mit einer Zange gegriffen und durch Ziehen in
Längsrichtung auf etwa 40 bis 50 mm gedehnt. Dadurch reduziert sich der
Schlauchdurchmesser auf ca. 75 %. Das durch die Zange gequetschte Ende wird mit Hilfe
einer Rasierklinge schräg abgeschnitten (vgl. auch Abbildung 11).
Um den Schlauch zu desinfizieren, muss er noch mit einem Reinraumtuch und
Isopropanol28 gereinigt werden.
28 Isopropanol: eine farblose und brennbare Flüssigkeit, die als Desinfektionsmittel eingesetzt wird
Abbildung 11: kalt vorgereckter Schaftschlauch
Beschreibung des manuellen Reckprozesses
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 22 -
Abbildung 12 stellt den Aufbau der manuellen Reckvorrichtung dar, die in der
Produktion der BMT GmbH zum Einsatz kommt. Sie wird zur Bearbeitung der Schaft-
bzw. FD-Schläuche verwendet. In der Mitte der Vorrichtung befindet sich eine Halterung
für die Reckdüse und die Heizpatrone. Der Schlauch wird von der linken Seite in die
beheizte Düse eingeführt. Schlitten 1 dient zum Führen des Schlauchs durch die
Reckdüse. In dem Schlitten befindet sich eine Nut, in die der Mitarbeiter die Zange, mit
der er den Schlauch greift, einlegen kann. Die kalt vorgereckte Spitze wird mit der Zange
gegriffen und etwa 30 mm weit in die Reckdüse gezogen.
Anschließend wird der Schlauch mit dem Stahlpin zusammen durch die Reckdüse
gezogen. Schlitten 2 dient dabei als Auflage für den restlichen Schlauch links der
Reckdüse. Auf der Fahrschiene der beiden Schlitten befindet sich eine markierte Stelle,
mit der die genaue Recklänge festgelegt ist. Während des Reckens ist zudem darauf zu
achten, dass der Vorgang mit gleichmäßiger Geschwindigkeit abläuft. Nachdem auf die
vorgesehene Länge gereckt wurde, wird der Schlauch in entgegengesetzter Richtung
wieder aus der Reckdüse herausgezogen. Schlitten 2 dient dabei als Führungsschlitten
beim Zurückziehen. Am Ende des Reckvorgangs wird der Schlauch vollständig aus der
Düse entfernt. Bevor die nächsten Bearbeitungsschritte folgen, muss der Pin entfernt
und der Schlauch auf das gewünschte Maß abgelängt werden.
Abbildung 12: Darstellung des manuellen Reckvorgangs
Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 23 -
4. Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Mit dem in Kapitel 3. beschriebenen manuellen Prozess als Vorlage wurde eine
automatische Reckvorrichtung gebaut. Diese entsprach jedoch noch nicht den
Anforderungen und sollte nach eingehender Bewertung optimiert werden.
4.1. Beschreibung des automatischen Reckprozesses
4.1.1. Aufbau der automatischen Reckvorrichtung vor der Optimierung
In Abbildung 13 ist die automatische Reckvorrichtung vor der Optimierung dargestellt.
Der Elektrogreifer und der Pneumatikgreifer sind auf einem fahrbaren Tisch befestigt.
Die Lineareinheit sorgt dafür, dass sich der Recktisch mit einer festgelegten
Geschwindigkeit entlang der Linearführungen bewegen kann. Die Kraft des
pneumatischen Greifers kann durch Druckluft variiert werden. Die Greifkraft des
Elektrogreifers wird über einen Controller geregelt. Die Reckdüsenhalterung ist auf dem
Grundgerüst der Vorrichtung fixiert. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Lineareinheit
bewegt, wird ebenfalls über einen Controller gesteuert. Für einen stabilen Sitz sind am
Grundgerüst Standfüße angebracht. Die Gesamtlänge der Reckmaschine beträgt 1,40
Meter. Der maximal mögliche Reckweg liegt bei 0,65 Metern.
Abbildung 13: automatische Reckvorrichtung vor der Optimierung [22]
Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 24 -
4.1.2. Ablauf des automatischen Reckprozesses vor der Optimierung
Die Vorbereitung für den Reckprozess ist die gleiche wie bei der manuellen Vorrichtung.
Die zu bearbeitenden Schläuche müssen zuerst mit den Metallpins bestückt und kalt
vorgereckt werden. Die mit Isopropanol gereinigten Schläuche werden dann mit der
schräg abgeschnittenen Spitze in die beheizten Reckdüsen eingeführt. Im Unterschied
zur manuellen Vorrichtung können drei Schläuche parallel gereckt werden.
Die automatische Reckmaschine wird durch Betätigen des Netzschalters in Betrieb
genommen. Die Lineareinheit fährt dabei automatisch in die Ausgangsposition. Die Wahl
des gewünschten Reckprogramms wird mit Hilfe eines Computers, der mit dem
Controller für die Lineareinheit über ein USB-Kabel verbunden ist, durchgeführt. Durch
Drücken eines Fußtasters wird das gewählte Reckprogramm gestartet.
Ablaufschema der Reckprogramme:
1. elektrischer Greifer schließt und erfasst die eingelegten Schläuche
2. Lineareinheit fährt mit vorgegebener Geschwindigkeit von der Startposition bis
zur durch das gewählte Programm bestimmten Endposition
3. pneumatischer Greifer schließt und klemmt die Schläuche auf der linken Seite
der Reckdüsenhalterung ein
4. Elektrogreifer öffnet sich und gibt die Schläuche auf der rechten Seite frei
5. Lineareinheit bewegt sich mit definierter Geschwindigkeit zurück in Richtung
Ausgangsposition
6. Pneumatikgreifer wird geöffnet
7. Ende des Reckprogramms
Am Ende werden die Pins, wie auch beim manuellen Prozess, entfernt. Die Schläuche
müssen auf die gewünschte Länge gekürzt werden.
Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 25 -
4.2. Vorteile der automatischen Reckvorrichtung
Es können bis zu drei Schläuche parallel gereckt werden. Das minimiert die
Anzahl der benötigten Reckvorgänge und ist ein Zeitgewinn.
Die abzufahrenden Längen während des Reckvorgangs können exakt eingestellt
werden. Dies führt zu weniger Materialausschuss, da ein zu kurzes bzw. zu langes
Recken vermieden werden kann.
Der Austausch der Reckdüsen ist, trotz einer Anzahl von drei Stück, relativ
schnell und einfach möglich.
Die Reckarbeit wird durch eine Lineareinheit erbracht und die Haltekräfte von
einem pneumatischen und einem elektrischen Greifer.
Die Geschwindigkeit während des Reckprozesses ist konstant. Dadurch ergibt
sich eine gleichmäßige Temperatureinwirkung auf die Schläuche.
Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 26 -
4.3. Schwachpunkte der automatischen Vorrichtung vor der Optimierung
Die Lineareinheit beschleunigt, je nach Programm, ruckartig zu Beginn des
Reckvorgangs, was zum Reißen der Schläuche führen kann. Die Krafteinwirkung
auf die Schläuche ist dann zu hoch.
Der elektrische Greifer öffnet, je nach Programm, vor dem Rückführen der
Schläuche. Die Schläuche werden durch den pneumatischen Greifer daher nicht
geradlinig zurückgeführt. Dies kann eine Beschädigung der Schläuche zur Folge
haben.
Es ist keine Auflage für die Schläuche vorhanden. Die Schläuche hängen während
des Reckvorgangs zwischen Reckdüsenhalterung und pneumatischem Greifer
durch und sind daher unkontrolliert.
Die Schläuche können, aufgrund fehlender Führung am pneumatischen Greifer,
während der Reckung aus ihrer vorgesehenen Position rutschen. Beim
Rückführen werden sie dadurch nicht bzw. nur teilweise vom pneumatischen
Greifer erfasst.
Eine Ablage des ungereckten Schlauchendes während des Prozesses ist nicht
möglich. Aufgrund der Länge der Schläuche wäre dies jedoch von Vorteil. Durch
die fehlende Ablagemöglichkeit kann eine Verletzung der Schläuche nicht
ausgeschlossen werden.
Es gibt keine Möglichkeit, die einzelnen Reckprogramme im automatischen
Modus der Reckmaschine auszuwählen. Die Programme müssen über den
Computer ausgewählt und gestartet werden. Dies ist allerdings sehr umständlich
und zeitaufwendig.
Die Schläuche werden beim Rückführen möglicherweise gequetscht. Der Grund
dafür ist die hohe Krafteinwirkung des pneumatischen Greifers.
Der am Temperaturregler angezeigte Istwert entspricht nicht dem gemessenen
Istwert in den Reckdüsen.
Die Schläuche haben unter Umständen nicht genügend Halt durch den
elektrischen Greifer. Dies kann dazu führen, dass die Schläuche beim Recken aus
den Greiferbacken rutschen.
Bewertung der automatischen Reckvorrichtung bei Übernahme
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 27 -
4.4. Anforderungen an die optimierte Reckvorrichtung
Die Reckergebnisse müssen innerhalb der geforderten Toleranzen liegen.
Der Prozess bzw. das Prozessergebnis müssen reproduzierbar sein.
Die Bedienung der Maschine soll möglichst einfach für den Anwender sein.
Die Schläuche sollen während des gesamten Reckvorgangs geführt sein.
Es soll eine Ablagemöglichkeit für das ungereckte Schlauchende angebracht
werden.
Eine Vermeidung von Einquetschen der Schläuche beim Rückführen durch den
Pneumatikgreifer ist wichtig.
Die Reckdüsengeometrie soll einen möglichst positiven Einfluss auf das
Reckergebnis der Schläuche haben.
Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, die einzelnen Reckprogramme
schnell abzurufen.
Der Temperaturregler muss angepasst werden, sodass angezeigter Istwert und
tatsächlicher Istwert übereinstimmen.
Der Elektrogreifer muss für einen sicheren Halt genügend Kraft auf die Schläuche
ausüben.
Die Programmierung der einzelnen Prozessschritte muss weiter verfeinert
werden, um noch bessere Reckergebnisse zu erzielen.
Das Anbringen eines Not-Aus-Schalters sowie das Anbringen von Warnhinweisen
an Temperaturregler, Pneumatikgreifer und Elektronikgehäuse sind
Voraussetzung für die sicherheitstechnische Freigabe und anschließende
Verwendung der Vorrichtung in der Fertigung.
Die Schaltpläne müssen den technischen Veränderungen an der Reckvorrichtung
entsprechend abgeändert werden.
Alle im Zuge der Optimierung an die Vorrichtung angebrachten Bauteile müssen
abriebfest und leicht zu reinigen sein.
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 28 -
5. Mechanische Optimierungsumsetzung
Um die in Kapitel 4.3. beschriebenen Schwachpunkte zu beheben und die in Kapitel 4.4.
beschriebenen Anforderungen zu erfüllen, mussten einige mechanische Optimierungen
an der Reckvorrichtung vorgenommen werden.
5.1. Anbringen der Warnhinweise
Um den Mitarbeiter vor Gefahren bestmöglich zu schützen und die richtige Handhabung
des Reckgerätes zu vereinfachen, wurden Warnhinweise an der Vorrichtung befestigt.
Abbildung 14 zeigt den Warnhinweis für den Pneumatikgreifer, was eine Quetschgefahr
für den Mitarbeiter während des Betriebs der Reckmaschine verhindern soll.
Abbildung 14: Warnhinweis am Pneumatikgreifer
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 29 -
In Abbildung 15 ist der Warnhinweis zur Vermeidung von Verbrennungen zu sehen. Die
Reckdüsenhalterung wird, je nach Einstellung, über 100 °C heiß.
Abbildung 16 zeigt das Gehäuse für die elektronische und pneumatische Verkabelung.
Um ein Hantieren am Gehäuse während des Betriebs zu verhindern, wurde ein
Warnhinweis angebracht.
Abbildung 15: Warnhinweis an der Reckdüsenhalterung
Abbildung 16: Warnhinweis am Schaltgehäuse
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 30 -
5.2. Montage der Ablagevorrichtung
Bisher hing der Schlauchabschnitt links von dem Pneumatikgreifer lose herunter. Dieser
Umstand hatte eine erhöhte Verletzungsgefahr der Schläuche zur Folge, da ein
Verkanten möglich war. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, wurde eine
Ablagemöglichkeit geschaffen.
In Abbildung 17 ist die Ablagevorrichtung aus Blech für den linken Teil der Schläuche zu
sehen.
Die Füße wurden aus Aluminiumprofilen gefertigt. Da die Schläuche 1,5 Meter lang sind,
wurde die Länge der Ablage auf 1 Meter dimensioniert. Die Ablagevorrichtung ist
abriebfest und kann mit einem Flächendesinfektionsmittel leicht gereinigt werden.
Abbildung 17: Ablagevorrichtung des ungereckten Schlauchabschnitts
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 31 -
5.3. Befestigung der Führung für die Schläuche
Um die Schläuche nach dem Recken aus den Düsen zu ziehen, müssen sie durch den
Pneumatikgreifer erfasst werden. Aufgrund einer fehlenden Führung war jedoch das
Risiko gegeben, dass die Schläuche aus der vorgesehenen Position an der Greiferauflage
rutschen.
Durch zwei Führungsbleche aus Aluminium, die an der Auflage befestigt wurden, konnte
dieses Problem gelöst werden, wie in Abbildung 18 zu erkennen ist.
Führungsblech 1 ist oben geschlossen, um ein Rausrutschen der Schläuche zu
verhindern. Führungsblech 2 ist oben offen, damit ein leichteres Einfädeln der Schläuche
möglich ist. Die Führungsbleche sind abriebfest und können mit einem
Flächendesinfektionsmittel leicht gereinigt werden.
Abbildung 18: Führungsbleche am Pneumatikgreifer
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 32 -
5.4. Durchhängevorbeugung der Schläuche
Um ein Durchhängen der Schläuche zwischen der Reckdüsenhalterung und dem
pneumatischen Greifer zu verhindern, wurden zwei Maßnahmen ergriffen.
5.4.1. Montage des Durchhängeschutzes aus Aluminium
Das Schlauchmaterial ist sehr biegsam. Durch die Reckvorrichtung konnte nicht genug
Spannung in Längsrichtung auf die Schläuche ausgeübt werden, was ein sauberes
Rückführen aus den Reckdüsen erschwerte. Ein weiterer Nachteil war, dass die
Schläuche an der Reckdüsenhalterung entlanggeschliffen sind, was die
Verletzungsgefahr erhöhte.
Anhand einer Auflage aus einem Aluminiumprofil konnte diese Problematik gelöst
werden (vgl. auch Abbildung 19). Die Schläuche werden dabei von unten abgestützt.
Die Schlauchauflage wurde durch zwei Winkel an der Reckvorrichtung angebracht. Sie
ist variabel verschiebbar und kann durch Anziehen zweier Schrauben fixiert werden. Es
ist darauf zu achten, die Schlauchauflage so zu fixieren, dass bei den verwendeten
Reckwegen eine Kollision mit dem Pneumatikgreifer ausgeschlossen werden kann. Die
Schlauchauflage ist abriebfest und kann mit einem Flächendesinfektionsmittel leicht
gereinigt werden.
Abbildung 19: Schlauchauflage
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 33 -
5.4.2. Verlängerung der Stahlpins für die Schaftschläuche
Der Reckpin verleiht dem Schlauch mehr Stabilität und definiert den Innendurchmesser
des gereckten Schlauchabschnitts. Die Länge der Pins für die FD-Schläuche beträgt 0,70
Meter, was in etwa dem Abstand der Reckdüsenhalterung von dem Pneumatikgreifer
entspricht. Da die Pins der Schaftschläuche nur 0,30 Meter lang waren, wurden sie durch
größere Pins ersetzt. Aufgrund der neuen Pinlänge von 0,75 Metern kann der
Schaftschlauch nicht mehr durchhängen.
Abbildung 20 zeigt den Reckpin des SP-014-Schaftschlauchs.
Abbildung 20: Stahlpin des SP-014-Schaftschlauchs
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 34 -
5.5. Optimierung des Pneumatikgreifers
Der Pneumatikgreifer zieht die Schläuche am Ende des Reckvorgangs aus den
Reckdüsen zurück. Um die Schläuche dabei unversehrt zu lassen, wurde der Greifer
optimiert.
5.5.1. Schutz der Schläuche vor Verletzungen
Wegen des harten Materials des Pneumatikgreifers bestand eine Verletzungsgefahr der
Schläuche. Deshalb wurde auf der Oberfläche des Greifers eine Gummibeschichtung
angebracht (vgl. auch Abbildung 21).
Die Beschichtung hat außerdem den Vorteil, dass die Schläuche wegen der guten
Reibungseigenschaften des Gummis, im geschlossenen Zustand des Greifers, nicht hin
und her rutschen können. Die Gummibeschichtung ist ebenfalls abriebfest und kann mit
einem Flächendesinfektionsmittel leicht gereinigt werden.
Abbildung 21: Pneumatikzylinder mit Gummibeschichtung
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 35 -
5.5.2. Anpassung der Druckluft des Pneumatikgreifers
Der Druck des Pneumatikgreifers wird über einen Druckminderer eingestellt. Die
Druckluftzufuhr musste den Anforderungen entsprechend angepasst werden (vgl. auch
Abbildung 22). Die Schläuche dürfen auf keinen Fall zu stark gepresst werden, um den
kreisförmigen Querschnitt beizubehalten.
Wegen der passenden Länge der Reckpins, die bis zur Auflagefläche des
Pneumatikgreifers reichen, werden die Schläuche zudem von innen gestützt, was ein
Quetschrisiko verringert. Der erforderliche Druck für die Schaft- bzw. FD-Schläuche liegt
bei 3,5 Bar. Dieser Einstellungswert der Druckluft verändert einerseits nicht die Form
der Schläuche und sorgt andererseits für genügend Halt beim Rückführen.
Abbildung 22: Druckminderer
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 36 -
5.6. Einfluss der Reckdüsengeometrie auf das Reckergebnis
Wie bereits in Kapitel 3.2. erklärt wurde, wird der Schlauch entlang der Ziehschulter in
der Reckdüse verformt. Dementsprechend wurde der Einfluss der Reckdüsengeometrie
auf das Reckergebnis der Schläuche untersucht.
5.6.1. Auswirkung der Form der Ziehschulter auf das Reckergebnis der Schläuche
Es stellte sich heraus, dass die Form der Ziehschulter das Reckergebnis der Schläuche
beeinflusst. Der Winkel der Ziehschulter in der Reckdüse ist abhängig vom verwendeten
Bohrer in der Herstellung der Düsen. Der bisher eingesetzte Bohrer zur Herstellung der
Reckdüsen hatte einen Spitzenwinkel von 118° (vgl. auch Abbildung 23). Es wurden drei
Bohrertypen mit verschiedenen Spitzenwinkeln getestet.
Daten der verwendeten Bohrer:
Bohrer 1:
Durchmesser = 3 mm; Spitzenwinkel = 90°
Bohrer 2:
Durchmesser = 3 mm; Spitzenwinkel = 118°
Bohrer 3:
Durchmesser = 3 mm; Spitzenwinkel = 142°
Abbildung 23: Spitzenwinkel eines Bohrers [23]
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 37 -
Abbildung 24 zeigt den Winkel der Ziehschulter bei Verwendung des 90°-Bohrers zur
Herstellung der Reckdüse.
Abbildung 24: Ziehschulter/90°-Bohrer
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 38 -
5.6.2. Ergebnis der gereckten Schläuche
Die Form des Übergangs vom gereckten zum ungereckten Abschnitt des Schlauchs
ändert sich je nach Spitzenwinkel des verwendeten Bohrertyps.
Abbildung 25 zeigt das Reckergebnis eines Schaftschlauchs bei einem Spitzenwinkel von
90°. Der Übergang vom gereckten zum ungereckten Abschnitt ist verhältnismäßig flach
und gleichmäßig.
Das Reckergebnis bei Verwendung des 118°-Bohrers ist dem Reckergebnis bei
verwendetem 90°-Bohrer sehr ähnlich (vgl. auch Abbildung 26).
Abbildung 25: Reckergebnis des 90°-Bohrers
Abbildung 26: Reckergebnis des 118°-Bohrers
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 39 -
In Abbildung 27 ist das Reckergebnis bei Verwendung des 142°-Bohrers dargestellt. Im
Gegensatz zu den beiden anderen Ergebnissen ist der Übergang sehr kurz und steil.
Bewertung der Reckergebnisse:
Da der Übergang vom gereckten zum ungereckten Abschnitt des Schlauchs sehr steil
und kantig ist, eignet sich der 142°-Bohrer nicht für die Herstellung der Reckdüsen. Ein
weicher Übergang, wie es bei Verwendung des 90°-Bohrers und des 118°-Bohrers der
Fall ist, eignet sich gut, da ein Verkanten des Schlauchs nicht so leicht möglich ist. Des
Weiteren entspricht ein flacher Übergang mehr dem optischen Anspruch, der an ihn
gestellt ist.
Abbildung 27: Reckergebnis des 142°-Bohrers
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 40 -
5.6.3. Messung der benötigten Zugkraft beim Recken für die Reckdüsenvarianten
Um zu ermitteln, welche Auswirkung die Form der Ziehschulter auf die benötigte
Zugkraft beim Recken der Schläuche hat, wurden Zugversuche für vier
Reckdüsenvarianten durchgeführt. Zwei Reckdüsenvarianten wurden für die Reckung
der Schaftschläuche, die anderen beiden zum Recken der FD-Schläuche getestet. Da die
Reckvorrichtung mit drei Reckdüsen betrieben wird und somit drei Schläuche parallel
gereckt werden können, wurden von jeder Reckdüsenvariante jeweils drei Exemplare
gefertigt und getestet.
Um die erforderliche Zugkraft zu messen, wurde ein Kraftmessgerät verwendet (vgl.
auch Abbildung 28). Der Schlauch wird zuerst in die beheizte Reckdüse eingefädelt.
Anschließend wird die kalt vorgereckte Spitze des Schlauchs in der Klemmvorrichtung
des Kraftmessgeräts eingespannt. Der Schlauch wird nun von Hand mit konstanter
Geschwindigkeit durch die Reckdüse gezogen. Die maximal benötigte Zugkraft wird
dabei am Display des Kraftmessgerätes abgelesen.
Abbildung 28: Kraftmessgerät
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 41 -
Die Zugkraft wurde jeweils bei zwei verschiedenen Reckgeschwindigkeiten ermittelt.
Die Geschwindigkeiten sind Schätzungen und werden in den Tabellen deshalb mit
langsam und schnell bezeichnet.
In Tabelle 2 sind die Zugkraftmessungen für den SP-014-Schaftschlauch zu sehen. Zur
Herstellung dieser Reckdüsenvariante wurde ein 90°-Bohrer verwendet. Der
Bohrungsdurchmesser zum Verjüngen des Schlauchs beträgt 1,00 mm.
Tabelle 2: Reckdüsenvariante für den SP-014-Schaftschlauch (90°-Bohrer)
Reckdüse 1 Reckdüse 2 Reckdüse 3
max. Zugkraft bei langsamer
Geschwindigkeit in N
5,5 4,5 5,5
max. Zugkraft bei schneller
Geschwindigkeit in N
7,5 7,5 7,5
In Tabelle 3 sind die Zugkraftmessungen für den SP-014-Schaftschlauch zu sehen. Zur
Herstellung dieser Reckdüsenvariante wurde ein 118°-Bohrer verwendet. Der
Bohrungsdurchmesser zum Verjüngen des Schlauchs beträgt 1,00 mm.
Tabelle 3: Reckdüsenvariante für den SP-014-Schaftschlauch (118°-Bohrer)
Reckdüse 1 Reckdüse 2 Reckdüse 3
max. Zugkraft bei langsamer
Geschwindigkeit in N
7,5 7,0 6,0
max. Zugkraft bei schneller
Geschwindigkeit in N
10,5 8,0 7,5
Bewertung der Zugkraftmessungen für den Schaftschlauch:
Die benötigte Zugkraft ist bei langsamer Reckgeschwindigkeit geringer als bei schneller
Reckgeschwindigkeit. Dies kann dadurch erklärt werden, dass das Schlauchmaterial bei
langsamem Ziehen mehr Zeit hat, Wärme aufzunehmen. Warmes Material lässt sich mit
weniger Kraftaufwand verformen. Bei der Reckdüsenvariante, die mit Hilfe des 90°-
Bohrers hergestellt wurde, fällt auf, dass die maximal notwendige Zugkraft etwas
geringer ist als bei der Variante, die mit Hilfe des 118°-Bohrers gefertigt wurde. Dies
kann durch die flachere Form der Ziehschulter bei der 90°-Variante erklärt werden. Der
Schlauch kann entlang der flacheren Ziehschulter leichter fließen. Wegen des geringeren
Kraftaufwands auf den Schlauch eignet sich die 90°-Variante besser als die 118°-
Variante.
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 42 -
In Tabelle 4 sind die Zugkraftmessungen für den SP-014-FD-Schlauch zu sehen. Zur
Herstellung dieser Reckdüsenvariante wurde ein 90°-Bohrer verwendet. Der
Bohrungsdurchmesser zum Verjüngen des Schlauchs beträgt 0,58 mm.
Tabelle 4: Reckdüsenvariante für den SP-014-FD-Schlauch (90°-Bohrer)
Reckdüse 1 Reckdüse 2 Reckdüse 3
max. Zugkraft bei langsamer
Geschwindigkeit in N
4,0 4,0 3,5
max. Zugkraft bei schneller
Geschwindigkeit in N
5,5 5,5 4,5
In Tabelle 5 sind die Zugkraftmessungen für den SP-014-FD-Schlauch zu sehen. Zur
Herstellung dieser Reckdüsenvariante wurde ein 118°-Bohrer verwendet. Der
Bohrungsdurchmesser zum Verjüngen des Schlauchs beträgt 0,58 mm.
Tabelle 5: Reckdüsenvariante für den SP-014-FD-Schlauch (118°-Bohrer)
Reckdüse 1 Reckdüse 2 Reckdüse 3
max. Zugkraft bei langsamer
Geschwindigkeit in N
5,0 4,0 4,5
max. Zugkraft bei schneller
Geschwindigkeit in N
5,5 5,5 5,5
Bewertung der Zugkraftmessungen für den FD-Schlauch:
Wie schon bei den Reckdüsenvarianten für den Schaftschlauch ist die benötigte Zugkraft
bei langsamer Reckgeschwindigkeit geringer als bei schneller Reckgeschwindigkeit. Bei
der Reckdüsenvariante, die mit Hilfe des 90°-Bohrers hergestellt wurde, fällt wiederum
auf, dass die maximal benötigte Zugkraft etwas geringer ist als bei der Variante, die mit
Hilfe des 118°-Bohrers gefertigt wurde. Dies ist auf die flachere Form der Ziehschulter
bei der 90°-Variante zurückzuführen. Wegen des geringeren Krafteinflusses auf den
Schlauch eignet sich auch hier die 90°-Variante besser als die 118°-Variante.
Mechanische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 43 -
5.6.4. Bewertung der Reckdüsenvarianten
Die Reckdüsenvarianten, die mit dem 90°-Bohrer bzw. dem 118°-Bohrer hergestellt
wurden, haben sehr ähnliche Eigenschaften bezüglich der Form des Übergangs vom
gereckten zum ungereckten Abschnitt des Schlauchs. Die Reckdüsenvariante, die mit
dem 142°-Bohrer gefertigt wurde, eignet sich nicht, da die Form des Übergangs am
Schlauch sehr steil und kantig ist. Sie wurde deshalb gar nicht für die
Zugkraftmessungen getestet. Durch die besseren Ergebnisse bei den Zugkraftmessungen
überzeugt die 90°-Variante mehr als die 118°-Variante. Die flachere Form der
Ziehschulter bei der 90°-Variante hat einen geringeren Kraftaufwand beim Ziehen des
Schlauchs zur Folge, was das Schlauchmaterial weniger belastet. Somit ist der Einsatz
der 90°-Reckdüsenvarianten zum Recken der Schaft- bzw. FD-Schläuche sinnvoll.
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 44 -
6. Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Um die in Kapitel 4.3. beschriebenen Schwachpunkte zu beheben und die in Kapitel 4.4.
beschriebenen Anforderungen zu erfüllen, mussten auch einige elektrotechnische
Optimierungen an der Reckvorrichtung vorgenommen werden.
6.1. Installation des Stufenschalters
Bisher war das Auswählen der einzelnen Reckprogramme sehr umständlich. Es musste
zuerst ein Computer mit der entsprechenden Software an den Controller der
Lineareinheit angeschlossen werden, um das gewünschte Programm auszuwählen.
Durch Verwendung eines Stufenschalters ist es möglich, bis zu vier unterschiedliche
Reckprogramme direkt zu selektieren (vgl. auch Abbildung 29).
Da momentan nur zwei Schlauchtypen benötigt werden, sind nur zwei der vier
Speicherplätze belegt. Um das jeweilige Programm zu starten, muss der Fußtaster
betätigt werden. Programm 1 wurde zum Recken der Schaftschläuche festgelegt,
Programm 2 zum Recken der Führungsdrahtschläuche.
Abbildung 29: Stufenschalter
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 45 -
6.2. Montage des Not-Aus-Schalters
Damit ein sicheres Bedienen der Maschine für den Mitarbeiter gewährleistet ist, musste
die Reckvorrichtung mit einem Not-Aus-Schalter ausgestattet werden (vgl. auch
Abbildung 30). Ohne diesen Schalter konnte die Sicherheitsprüfung nicht bestanden
werden.
Mögliche Gefahren beim Betrieb der Anlage sind:
das Einquetschen der Hand eines Mitarbeiters am Pneumatikgreifer
Verbrennungen durch Berühren der beheizten Reckdüsenhalterung
Stromschlag
Abbildung 30: Not-Aus-Schalter
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 46 -
6.3. Verkabelung und Schaltpläne
Abbildung 31 zeigt die gesamte elektronische und pneumatische Verkabelung, die in
einem Gehäuse untergebracht wurde. Da der Stufenschalter und der Not-Aus-Schalter
am Deckel des Gehäuses angebracht wurden (vgl. auch Abbildung 16 in Kapitel 5.1.),
mussten die dazugehörigen Kabel entlang der Innenwand des Gehäuses verlegt und
befestigt werden, um ein Einklemmen der Kabel zu verhindern.
Die Schaltpläne für die elektrische sowie pneumatische Verkabelung wurden den
Änderungen entsprechend angepasst. Die für die Installation des Stufenschalters bzw.
Not-Aus-Schalters benötigten Leitungen wurden im Elektronikschaltplan nachgetragen
(siehe auch Anhang A.4.).
Abbildung 31: Verdrahtung in Gehäuse
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 47 -
6.4. Programmierung des Temperaturreglers
Der am Temperaturregler angezeigte Istwert entsprach nicht dem tatsächlichen Istwert
der Temperatur in den Reckdüsen. Dies wurde mit Hilfe eines Temperaturmessgeräts
nachgewiesen. In Folge dessen mussten am Temperaturregler Parametereinstellungen
angepasst werden.
6.4.1. Temperaturregler und Temperaturmessgerät
Abbildung 32 zeigt den Temperaturregler der Reckvorrichtung. Durch Erhitzen der
Heizpatronen in der Reckdüsenhalterung werden die Reckdüsen auf
Betriebstemperatur gebracht. Der Temperaturregler sorgt für eine konstante
Temperierung der Reckdüsen. Der untere Zahlenwert am Display gibt den Sollwert an,
der obere den Istwert.
Um zu überprüfen, wie genau der angezeigte Istwert am Display des Temperaturreglers
mit dem tatsächlichen Istwert in den Reckdüsen übereinstimmt, wurde die Temperatur
in den Reckdüsen mit einem Temperaturmessgerät gemessen.
Abbildung 32: Temperaturregler
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 48 -
In Abbildung 33 ist das Temperaturmessgerät mit den dazugehörigen Messfühlern zu
sehen, mit dem die Temperatur entlang der Ziehschulter in den Reckdüsen gemessen
wurde.
Die Temperatur wurde wegen der besseren Messbarkeit in den drei Reckdüsen für die
FD-Schläuche gemessen. Die Spitzen der beiden Messfühler hatten aufgrund ihres
kleinen Durchmessers in den Reckdüsen für die FD-Schläuche einen besseren Halt, da
der Durchmesser entlang der Ziehschulter dort kleiner ist als bei den Reckdüsen für die
Schaftschläuche. Da die Reckdüsen der Schaft- bzw. FD-Schläuche alle aus Messing sind,
gibt es keine Unterschiede bei der Wärmeleitfähigkeit des Materials. Der Durchmesser
entlang der Ziehschulter beträgt bei den Reckdüsen der FD-Schläuche 0,58 mm (vgl.
auch Tabelle 1 in Kapitel 3.2.).
Abbildung 33: Temperaturmessgerät mit Messfühlern
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 49 -
6.4.2. Istwert der Temperatur in den Reckdüsen vor der Parameteranpassung
Abbildung 34 zeigt das Temperaturverhalten der beheizten Reckdüsen vor der
Parameteranpassung des Temperaturreglers.
Die Temperatur wurde über ein Zeitintervall von 10 Minuten gemessen. Der am
Temperaturregler eingestellte Sollwert betrug 110 °C, was dem optimalen
Temperaturwert zum Recken der Schaftschläuche entspricht. Wie in der Abbildung zu
sehen ist, liegt der Istwert der Temperatur mindestens 3,9 °C unter dem Sollwert und
weicht maximal um 5,8 °C von diesem ab. Die unterschiedlichen Temperaturen in den
drei Reckdüsen lassen sich unter anderem durch Wärmeverluste der Heizpatronen an
die Umgebung erklären. Eine exakt gleiche Temperierung der drei Reckdüsen ist nicht
möglich.
Abbildung 34: Temperatur der Reckdüsen vor der Parameteranpassung
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 50 -
6.4.3. Istwert der Temperatur in den Reckdüsen nach der Parameteranpassung
Da der angezeigte Istwert des Temperaturreglers nicht mit dem gemessenen Istwert in
den Reckdüsen übereinstimmte, war ein ordnungsgemäßes Recken der Schläuche
erschwert. Aufgrund einer Korrektur des Anzeigeistwerts durch Einstellen des
Offsetparameters konnte diese Problematik behoben werden. Durch folgende Formel
wird der Anzeigeistwert des Temperaturreglers berechnet.
Anzeigeistwert = Messwert + Offset Messeingang A [24]
Parameterbezeichnung: oFF.A – Offset Messeingang A [24]
Parameterwert: oFF.A = -5,0 °C
Durch den eingestellten Offsetwert von -5 °C wird die Temperatur um 5 °C höher
geregelt als vor der Parameteranpassung. Der angezeigte Istwert des Temperaturreglers
entspricht so dem gemessenen Istwert in den Reckdüsen.
Ein weiteres Problem war, dass die Temperatur der Heizpatronen nicht sofort nach
Einschalten des Temperaturreglers auf den eingestellten Sollwert geregelt wurde. Erst
nach Ablauf eines Timers wurde auf den Sollwert geheizt. Deshalb wurde dieser Timer
deaktiviert.
Parameterbezeichnung: t1.d2 – Funktion Timer 1, Definition 2 [24]
Parameterwert: t1.d2 = [oFF]
Elektrotechnische Optimierungsumsetzung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 51 -
Abbildung 35 zeigt das Temperaturverhalten der beheizten Reckdüsen nach der
Parameteranpassung des Temperaturreglers.
Die Temperatur wurde über ein Zeitintervall von 10 Minuten gemessen. Der am
Temperaturregler eingestellte Sollwert betrug 110 °C. Durch den eingestellten
Offsetwert weicht der Istwert der Temperatur nur noch maximal um 1,3 °C vom
Sollwert ab. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber den
Temperaturmesswerten vor der Parameteranpassung dar. Auch hier lassen sich die
unterschiedlichen Temperaturen in den drei Reckdüsen unter anderem auf
Wärmeverluste der Heizpatronen an die Umgebung zurückführen. Ein exaktes Heizen
der drei Reckdüsen auf 110 °C ist nicht möglich.
Abbildung 35: Temperatur der Reckdüsen nach der Parameteranpassung
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 52 -
7. Parameterbestimmung für den Reckprozess
Die zwei größten Einflüsse auf das Reckergebnis der Schaft- bzw. FD-Schläuche haben
die Recktemperatur in den Reckdüsen sowie die Reckgeschwindigkeit der Lineareinheit.
Die erforderliche Recktemperatur war bereits vorgegeben. Sie liegt bei 110 °C für die
Schaftschläuche und bei 103 °C für die Führungsdrahtschläuche.
7.1. Anforderungen an die gereckten Schläuche
Die gereckten Schaft- bzw. FD-Schläuche des Kathetertyps SP-014 müssen bestimmte
Bedingungen erfüllen, um für den Katheterbau eingesetzt werden zu können.
7.1.1. Anforderungen an die gereckten Schaftschläuche
Der Außendurchmesser des gereckten Schlauchabschnitts muss im Bereich von
1,00 ± 0,03 mm liegen.
Der Außendurchmesser des Schlauchs muss über den gesamten gereckten
Abschnitt konstant sein.
Der Übergang vom gereckten zum ungereckten Schlauchabschnitt muss
gleichmäßig sein.
Das Schlauchmaterial darf keine Verletzungen aufweisen.
Die Reckergebnisse für die Schaftschläuche müssen reproduzierbar sein.
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 53 -
7.1.2. Anforderungen an die gereckten Führungsdrahtschläuche
Der Außendurchmesser des gereckten Schlauchabschnitts muss im Bereich von
0,58 ± 0,03 mm liegen.
Der Außendurchmesser des Schlauchs muss über den gesamten gereckten
Abschnitt konstant sein.
Der Übergang vom gereckten zum ungereckten Schlauchabschnitt muss
gleichmäßig sein.
Das Schlauchmaterial darf keine Verletzungen aufweisen.
Die Reckergebnisse für die FD-Schläuche müssen reproduzierbar sein.
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 54 -
7.2. Parameterbestimmung zum Recken der Schaftschläuche
Zum Recken der Schaftschläuche wurde die Reckdüsenvariante, die mit dem 90°-Bohrer
gefertigt wurde, verwendet (siehe auch Kapitel 5.6.). Die optimale Betriebstemperatur
der drei Reckdüsen liegt bei 110 °C. Das Schlauchmaterial der Schaftschläuche lässt sich
bei dieser Temperatur bestmöglich bearbeiten. Die optimale Geschwindigkeit zum
Recken der Schaftschläuche musste anhand von Reckversuchen herausgefunden
werden.
Wie in Tabelle 2 in Kapitel 5.6.3. zu sehen ist, wirkt sich die Reckgeschwindigkeit auf die
benötigte Zugkraft beim Recken der Schaftschläuche aus. Ein sehr schnelles Recken hat
eine höhere Zugkraft zur Folge, was das Schlauchmaterial überdehnen kann. Um dieses
Risiko der Überdehnung zu minimieren, wurde mit verschiedenen Geschwindigkeiten
gereckt und somit die optimale Geschwindigkeit zum Recken der Schaftschläuche
ermittelt. Um die Dauer des Reckprozesses nicht unnötig in die Länge zu ziehen, war
auch darauf zu achten, die Reckgeschwindigkeit nicht zu langsam zu wählen.
Die optimale Reckgeschwindigkeit für die Schaftschläuche liegt bei 80 mm/s. Bei
langsamerer Reckgeschwindigkeit war keine Verbesserung bei den Reckergebnissen zu
erkennen. Lag die Geschwindigkeit darüber, gab es stärkere Schwankungen im
Außendurchmesser des gereckten Schlauchabschnitts.
Parameterwerte:
Reckgeschwindigkeit der Schaftschläuche: 80 mm/s
Recktemperatur der Schaftschläuche: 110 °C
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 55 -
In Abbildung 36 ist der Übergang vom gereckten zum ungereckten Abschnitt eines
Schaftschlauchs zu sehen. Die Reckgeschwindigkeit lag bei 80 mm/s. Der Schlauch
wurde unter einem Messmikroskop in zwanzigfacher Vergrößerung fotografiert. Der
Durchmesser des gereckten Schlauchabschnitts beträgt 1,00 mm.
Abbildung 37 zeigt den kreisförmigen Querschnitt eines gereckten Schaftschlauchs. Die
Reckgeschwindigkeit betrug 80 mm/s. Der Schlauchquerschnitt wurde unter einem
Messmikroskop in zwanzigfacher Vergrößerung fotografiert.
Abbildung 36: Übergang gereckter/ungereckter Abschnitt beim Schaftschlauch
Abbildung 37: Querschnitt des gereckten Schaftschlauchs
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 56 -
Beim Recken der Schaftschläuche staut sich das Schlauchmaterial zu Beginn der
Reckung öfters auf und es bilden sich rillenförmige Riefen (vgl. auch Abbildung 38).
Diese rillenförmigen Vertiefungen lassen sich auf eine zu lange Temperatureinwirkung
der Reckdüsen auf die Schläuche zu Beginn der Reckung zurückführen. Werden die drei
Schläuche bei einem Reckvorgang daher alle gleichzeitig in die Reckdüsen eingefädelt
und das Reckprogramm anschließend sofort gestartet, lässt sich das Bilden der Riefen
weitestgehend verhindern. Die eingestellte Reckgeschwindigkeit hat keine Auswirkung
darauf. Da die Riefen jedoch nur zu Beginn der Reckung auftreten und sich über eine
Länge von maximal 4 cm ausdehnen, kann das betroffene Schlauchende einfach
abgetrennt werden.
Abbildung 38: rillenförmige Vertiefungen am Schaftschlauch
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 57 -
7.3. Parameterbestimmung zum Recken der FD-Schläuche
Zum Recken der FD-Schläuche wurde die Reckdüsenvariante, die mit dem 90°-Bohrer
gefertigt wurde, verwendet (siehe auch Kapitel 5.6.). Die optimale Betriebstemperatur
der drei Reckdüsen liegt bei 103 °C. Das Schlauchmaterial der FD-Schläuche lässt sich
bei dieser Temperatur bestmöglich bearbeiten. Die optimale Geschwindigkeit zum
Recken der Führungsdrahtschläuche wurde anhand von Reckversuchen
herausgefunden.
Wie in Tabelle 4 in Kapitel 5.6.3. zu sehen ist, wirkt sich die Reckgeschwindigkeit auf die
benötigte Zugkraft beim Recken der FD-Schläuche aus. Im Gegensatz zu den
Schaftschläuchen ist jedoch eine geringere Zugkraft zum Recken nötig. Da sich die FD-
Schläuche mit weniger Kraftaufwand bearbeiten lassen und selbst bei schnellem Recken
keine hohe Zugkraft benötigt wird, konnte die Reckgeschwindigkeit höher angesetzt
werden als bei den Schaftschläuchen. Um jedoch auch hier eine Überdehnung der
Schläuche zu vermeiden, wurde mit verschiedenen Geschwindigkeiten gereckt. Damit
die Dauer des Reckprozesses auch für die FD-Schläuche nicht mehr Zeit als nötig in
Anspruch nimmt, wurde darauf geachtet, die Reckgeschwindigkeit nicht zu langsam zu
wählen.
Die optimale Reckgeschwindigkeit für die Führungsdrahtschläuche liegt bei 100 mm/s
und ist damit um 20 mm/s schneller als bei den Schaftschläuchen. Bei langsamerer
Reckgeschwindigkeit war keine Verbesserung bei den Reckergebnissen zu erkennen.
Lag die Geschwindigkeit darüber, waren die Schwankungen im Außendurchmesser des
gereckten Schlauchabschnitts stärker.
Parameterwerte:
Reckgeschwindigkeit der FD-Schläuche: 100 mm/s
Recktemperatur der FD-Schläuche: 103 °C
Parameterbestimmung für den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 58 -
In Abbildung 39 ist der Übergang vom gereckten zum ungereckten Abschnitt eines
Führungsdrahtschlauchs zu sehen. Die Reckgeschwindigkeit lag bei 100 mm/s. Der
Schlauch wurde unter einem Messmikroskop in zwanzigfacher Vergrößerung
fotografiert. Der Durchmesser des gereckten Schlauchabschnitts beträgt 0,58 mm.
Abbildung 39: Übergang gereckter/ungereckter Abschnitt beim FD-Schlauch
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 59 -
8. Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Die Programmierung der einzelnen Komponenten, wie Lineareinheit und Elektrogreifer,
musste dem Reckprozess für Schaft- und Führungsdrahtschläuche entsprechend
angepasst werden. Die beiden Controller für Lineareinheit und Elektrogreifer werden
über ein USB-Kabel mit einem Computer verbunden und können anschließend
programmiert werden. Die Programme wurden mit einer controllereigenen
Programmiersprache der Firma IAI umgesetzt.
8.1. Programmierungsanpassung des elektrischen Greifers
Bevor die Schläuche durch die Reckdüsen gezogen werden, werden sie durch den
elektrischen Greifer direkt nach Start des Reckprogramms erfasst (vgl. auch Abbildung
40).
Damit ein sicherer Halt der Schläuche gewährleistet werden kann, musste die
Programmierung des elektrischen Greifers angepasst werden.
Abbildung 40: Elektrogreifer
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 60 -
In Abbildung 41 ist die Programmierung des elektrischen Greifers zu sehen.
Backward Position beschreibt den geöffneten, Forward Position den geschlossenen
Zustand des elektrischen Greifers. Die Greiferbacken lassen sich für die Schaft- sowie
FD-Schläuche nicht weiter als bis zu einem Wert von 4,45 mm schließen. Der maximale
Schließwert des Greifers hängt von der Wandstärke und Festigkeit der zu greifenden
Schläuche ab. Die Position der Greiferbacken kann auf 0,01 mm genau bestimmt und
verändert werden. Speed gibt die Geschwindigkeit an, mit der die Greiferbacken
geschlossen bzw. geöffnet werden. Der Befehl Push Power bestimmt, wie viel Kraft der
Greifer auf die zu greifenden Schläuche ausüben soll. Da der Wert auf 0 festgelegt wurde,
führt der Greifer die sogenannte Positioning Operation aus. Dies bedeutet, dass der
Greifer beim Schließvorgang versucht, den definierten Positionswert von 4,45 mm zu
erreichen.
Abbildung 41: Screenshot der Programmierung des Elektrogreifers
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 61 -
Abbildung 42 zeigt die Parameter und dazugehörigen Werte des elektrischen Greifers.
Der Parameter Position Band wurde auf 0,35 mm gesetzt. Er bestimmt, bei welchem
Positionswert des Elektrogreifers der Controller die Rückmeldung bekommt, dass sich
der elektrische Greifer im geöffneten bzw. geschlossenen Zustand befindet (vgl. auch
Abbildung 43). Wird beispielsweise der Greifer geschlossen, so bekommt der Controller
bereits 0,35 mm vor Erreichen des Schließwerts die Information, dass sich der
Elektrogreifer im geschlossenen Zustand befindet. Dies hat den Vorteil, dass das
Reckprogramm nicht unterbrochen wird, sollte der Schließwert von 4,45 mm nicht
erreicht werden.
Abbildung 43 veranschaulicht die Funktion des Parameters Position Band. Target
Position beschreibt die Position, auf die die Greiferbacken angefahren werden sollen.
Abbildung 42: Screenshot der Parameter des Elektrogreifers
Abbildung 43: Position Band [25]
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 62 -
8.2. Programmierungsanpassung der einzelnen Programme
8.2.1. Bedeutung der Programmierbefehle
Die Bedeutung der in den Programmen vorkommenden Befehle wird im Folgenden
erklärt.
Diese Befehle sind im jeweiligen Programm unter Cmnd29 zu finden. In der Spalte
Operand 1 werden die dazugehörigen Werte definiert.
29 Cmnd: Kurzschreibweise für Command
Befehl
MOVP (move position):
VEL (velocity):
TIMW (time wait):
BTON (pin on):
BTOF (pin off):
WTON (wait on):
SVON (save on):
HOME (home):
Bedeutung
legt den Ort fest, an den angefahren werden soll
legt die Verfahrgeschwindigkeit fest
legt die Wartezeit in Sekunden fest
setzt den Pin auf 24 V
setzt den Pin auf 0 V
legt fest, auf welches Signal gewartet werden soll
interner Speicherbefehl
interner Abrufbefehl
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 63 -
8.2.2. Festlegung der Programmnamen
In Abbildung 44 sind die Programmnamen zu sehen. Programm-Nummer 1 bezeichnet
das Reckprogramm der Schaftschläuche, Programm-Nummer 2 das Reckprogramm der
FD-Schläuche und Programm-Nummer 10 das Homing-Programm.
Abbildung 44: Screenshot zur Festlegung der Programmnamen
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 64 -
8.2.3. Das Homing-Programm
Durch Betätigung des Netzschalters am Schaltgehäuse wird die automatische
Reckvorrichtung in Betrieb genommen. Dabei fährt die Lineareinheit automatisch in die
Ausgangsposition, das sogenannte Homing (vgl. auch Abbildung 45).
Damit die Lineareinheit der Reckvorrichtung nach Inbetriebnahme automatisch in
Ausgangsposition fährt, musste die Auto-Start-Programm-Nummer festgelegt werden
(vgl. auch Abbildung 46).
Abbildung 45: Screenshot des Homing-Programms
Abbildung 46: Screenshot der Auto-Start-Programm-Nummer
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 65 -
8.2.4. Das Reckprogramm für die Schaftschläuche
In Abbildung 47 ist das Reckprogramm für die Schaftschläuche zu sehen.
Nach Start des Reckprogramms schließt der Elektrogreifer. Um sicherzustellen, dass die
Greiferbacken ganz geschlossen sind, wurde eine Wartezeit von 0,3 Sekunden festgelegt.
Nach Ablauf der Wartezeit fährt die Lineareinheit mit der für die Schaftschläuche
vorgesehenen Reckgeschwindigkeit von 80 mm/s zu Position 2 (vgl. auch Abbildung
48). Ist Position 2 erreicht, schließt der Pneumatikgreifer. Elektrischer und
pneumatischer Greifer sind jetzt geschlossen, wodurch die Schläuche beidseitig
gespannt werden. Die Schläuche werden jetzt somit besser rückgeführt als vor der
Programmierungsanpassung. Nach einer Wartezeit von 0,2 Sekunden fährt die
Lineareinheit mit einer Geschwindigkeit von 120 mm/s wieder in die Startposition
zurück. Anschließend öffnet der elektrische und kurz danach der pneumatische Greifer.
Abbildung 47: Screenshot des Reckprogramms für die Schaftschläuche
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 66 -
Abbildung 48 zeigt die Positionen, die in den Reckprogrammen durch die Lineareinheit
angefahren werden.
Unter Axis 1 wird die genaue Position in Millimetern festgelegt, die angefahren werden
soll. Acc steht für die Beschleunigung der Lineareinheit. Sie wurde für die Schaft- und
Führungsdrahtschläuche auf 0,10 g beschränkt, um ein Reißen der Schläuche nach Start
des Reckprogramms zu verhindern. Dcl steht für die Abbremsung der Lineareinheit.
Abbildung 48: Screenshot der Positionen der Lineareinheit
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 67 -
In Abbildung 49 sind die Positionsnamen zu sehen. Position 1 wurde als Startposition
der Lineareinheit festgelegt, Position 2 als Endposition des Reckprogramms für die
Schaftschläuche und Position 3 als Endposition des Reckprogramms für die
Führungsdrahtschläuche.
Abbildung 49: Screenshot der Positionsnamen
Anpassung der Programmierung an den Reckprozess
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 68 -
8.2.5. Das Reckprogramm für die Führungsdrahtschläuche
In Abbildung 50 ist das Reckprogramm für die Führungsdrahtschläuche zu sehen.
Der Ablauf des Reckprogramms ist fast identisch mit dem Reckprogramm für die
Schaftschläuche. Die für die FD-Schläuche vorgesehene Reckgeschwindigkeit beträgt
100 mm/s. Mit dieser Geschwindigkeit wird Position 3 (vgl. auch Abbildung 48 in
Kapitel 8.2.4.) angefahren.
Abbildung 50: Screenshot des Reckprogramms für die Führungsdrahtschläuche
Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 69 -
9. Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
9.1. Aufbau der automatischen Reckvorrichtung nach der Optimierung
In Abbildung 51 ist die automatische Reckvorrichtung nach der Optimierung zu sehen.
Durch die montierte Ablagevorrichtung (siehe auch Kapitel 5.2.) beträgt die
Gesamtlänge der Reckmaschine 2,40 Meter. Sie ist somit um 1 Meter länger als vor der
Optimierung.
Abbildung 51: automatische Reckvorrichtung nach der Optimierung
Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 70 -
9.2. IQ/OQ der automatischen Reckvorrichtung
Bevor die automatische Reckvorrichtung in Betrieb genommen werden konnte, mussten
die Installationsanforderungen (IQ) und die Gerätefunktion (OQ) geprüft werden.
9.2.1. Prüfung der Installationsanforderungen
Es mussten verschiedene Bereiche, die die Reckvorrichtung, das Schaltgehäuse und den
Temperaturregler betreffen, bezüglich ihrer Anforderungen geprüft werden.
Elektrischer Anschluss und Druckluftzufuhr
Platzbedarf des jeweiligen Geräts und Gewichtsbelastung durch das Gerät
Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchte und Vibration
Hygieneanforderungen wie Oberflächenbeständigkeit, Reinraumtauglichkeit und
Emissionen des jeweiligen Geräts
Instandhaltungsanforderungen wie Wartung und Ersatzteile vor Ort
Zubehör, Hilfs- und Betriebsmittel wie die Software der Linearachse und des
Elektrogreifers
Kalibrierung des Temperaturreglers
Sicherheitsvorkehrungen wie die Prüfung der Sicherheitseinrichtungen des
jeweiligen Geräts und die Bewertung möglicher Gefährdungspotentiale
Automatische Reckvorrichtung, Temperaturregler und Schaltgehäuse genügen den
Anforderungen und können in der Produktionsabteilung der Firma eingesetzt werden.
Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 71 -
9.2.2. Prüfung der Gerätefunktion
Um die korrekte Funktionsweise der automatischen Reckvorrichtung gewährleisten zu
können, musste eine Funktions- und Sicherheitsprüfung einzelner Komponenten
durchgeführt werden.
Wegmessungen der Lineareinheit:
Um sicherzustellen, dass sich die Lineareinheit exakt fahren lässt, wurden
Wegmessungen durchgeführt. Die jeweils gemessene Abweichung vom eingestellten
Fahrweg der Lineareinheit durfte maximal ± 3 mm betragen. Es wurden mit Hilfe eines
Lineals insgesamt sechs Wegmessungen durchgeführt. Alle Ergebnisse lagen innerhalb
des vorgegebenen Toleranzbereichs.
Temperaturmessung in den Reckdüsen:
Es musste die Genauigkeit des Temperaturreglers für verschiedene Solltemperaturen
ermittelt werden, um einen sicheren Einsatz des Reglers gewährleisten zu können. Die
Temperatur in den Reckdüsen wurde mit Hilfe eines Temperaturmessgeräts und den
dazugehörigen Messfühlern gemessen.
10-Minuten-Test:
Es wurden insgesamt fünf 10-Minuten-Messungen der Temperatur in den drei
Reckdüsen durchgeführt. Die Solltemperatur des Temperaturreglers wurde auf fünf
unterschiedliche Werte eingestellt.
Sollwerteinstellungen: 90 °C, 100 °C, 110 °C, 120 °C, 130 °C
Die gemessenen Temperaturabweichungen durften maximal ± 3 % vom eingestellten
Sollwert betragen. Die maximale Temperaturdifferenz zwischen den drei Reckdüsen
durfte 3 °C nicht überschreiten, um eine ausreichend homogene Temperaturverteilung
in der Reckdüsenhalterung zu haben. In allen fünf Tests wurden die Kriterien erfüllt.
12-Stunden-Dauertest:
Für die Recktemperatur der Schaftschläuche wurde eine 12-Stunden-Messung
durchgeführt. Der am Temperaturregler eingestellte Sollwert betrug 110 °C. Die
maximal gemessene Temperaturabweichung vom Sollwert durfte ± 3 °C nicht
überschreiten. Die maximale Abweichung der Temperatur vom eingestellten Sollwert
lag mit ± 1,4 °C innerhalb der Toleranz.
Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 72 -
Geschwindigkeitsmessungen der Lineareinheit:
Um sicherzustellen, dass sich die Lineareinheit mit der durch den Controller
eingestellten Geschwindigkeit bewegt, wurden Zeitmessungen durchgeführt. Dabei
wurde die für eine Strecke von 550 mm benötigte Zeit mit einer Stoppuhr gemessen.
Insgesamt wurde die Zeit mit fünf verschiedenen Geschwindigkeitseinstellungen
gemessen.
Geschwindigkeitseinstellungen: 25 mm/s, 50 mm/s, 75 mm/s, 100 mm/s, 125 mm/s
Mit der gemessenen Zeit und der Wegstrecke von 550 mm wurde durch folgende Formel
die Geschwindigkeit ermittelt:
Die ermittelte Geschwindigkeit durfte um maximal ± 5 % von der eingestellten
Geschwindigkeit abweichen. In allen fünf Geschwindigkeitsmessungen wurde die
Toleranzvorgabe eingehalten.
Prozessreproduzierbarkeit:
Um zu ermitteln, ob der Reckprozess für Schaft- und Führungsdrahtschläuche
reproduzierbar ist, wurde der Durchmesser von je drei gereckten Schaft- und FD-
Schläuchen gemessen. Die Abweichung vom Nenndurchmesser durfte maximal ± 3 mm
betragen. Der Durchmesser wurde bei jedem Schlauch an drei Stellen des gereckten
Schlauchabschnitts gemessen.
Nenndurchmesser des gereckten Schaftschlauchs: 1,00 mm
In Tabelle 6 ist der gemessene Durchmesser der Schaftschläuche zu sehen.
Tabelle 6: Schlauchdurchmesser der Schaftschläuche
Stelle 1 Stelle 2 Stelle 3 Schlauch 1 0,99 mm 0,99 mm 0,99 mm Schlauch 2 0,99 mm 0,99 mm 0,99 mm Schlauch 3 0,99 mm 0,98 mm 0,98 mm
Nenndurchmesser des gereckten Führungsdrahtschlauchs: 0,58 mm
In Tabelle 7 ist der gemessene Durchmesser der Führungsdrahtschläuche zu sehen.
Tabelle 7: Schlauchdurchmesser der Führungsdrahtschläuche
Stelle 1 Stelle 2 Stelle 3 Schlauch 1 0,58 mm 0,58 mm 0,58 mm Schlauch 2 0,58 mm 0,59 mm 0,58 mm Schlauch 3 0,58 mm 0,58 mm 0,59 mm
Die Toleranzvorgabe wurde bei allen Messungen eingehalten. Die maximal ermittelte
Abweichung vom Nenndurchmesser lag bei 0,02 mm.
Prüfung der automatischen Reckvorrichtung vor Übergabe
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 73 -
Sicherheitsprüfung:
Bestandteil der Sicherheitsprüfung war der Personen- und Produktschutz. Da an der
Reckvorrichtung potentiell die Gefahr für Verbrennungen und Quetschungen besteht,
wurden entsprechende Warnhinweise angebracht (siehe auch Kapitel 5.1.). Des
Weiteren darf die automatische Reckvorrichtung nur von ausgebildetem Personal
bedient werden. Damit die Schläuche beim Reckvorgang nicht beschädigt werden,
wurden verschiedene Optimierungen, wie die Verbesserung der Schlauchführung und
die Optimierung des pneumatischen Greifers, durchgeführt.
Schlussbetrachtungen
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 74 -
10. Schlussbetrachtungen
10.1. Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine automatische Reckvorrichtung zum
Recken von Kunststoffschläuchen nach ausführlicher Bewertung optimiert. Um die
gewünschten Anforderungen zu erfüllen, wurden mechanische und elektrotechnische
Veränderungen an Reckvorrichtung, Schaltgehäuse und Temperaturregler
vorgenommen. Alle im Zuge der Optimierung angebrachten Bauteile sind abriebfest und
leicht zu reinigen, damit ein Einsatz der Reckvorrichtung im Reinraum möglich ist.
Ein wichtiges Kriterium war, dass die Schläuche während des Reckvorgangs nicht
verletzt werden. Um die Verletzungsgefahr so gering wie möglich zu halten, wurde unter
anderem die Führung der Schläuche während des Reckens verbessert. Dies wurde durch
verschiedene mechanische Optimierungen, wie das Montieren der Ablagevorrichtung
oder der Schlauchauflage, umgesetzt. Des Weiteren wurde der pneumatische Greifer
optimiert, um ein Quetschen der Schläuche beim Rückführen aus den Reckdüsen
ausschließen zu können. Um auch den Anwender vor möglichen Verletzungsgefahren zu
schützen, wurde ein Not-Aus-Schalter montiert. Außerdem wurden Warnschilder an
Reckdüsenhalterung, Pneumatikgreifer und Schaltgehäuse angebracht. Dies war
Voraussetzung für eine sicherheitstechnische Freigabe der Reckvorrichtung.
Für einen reproduzierbaren Reckprozess sind eine konstante Reckgeschwindigkeit
sowie die für den jeweiligen Schlauchtyp optimale Recktemperatur wichtig. Durch die
Lineareinheit ist es möglich, den Reckvorgang mit konstanter Geschwindigkeit ablaufen
zu lassen. Die für den Schaft- und Führungsdrahtschlauch optimale Reckgeschwindigkeit
wurde durch Reckversuche ermittelt. Durch Programmierung des Temperaturreglers
konnte der am Regler angezeigte Istwert mit der gemessenen Temperatur in den
Reckdüsen angeglichen werden. Nach Einstellen des Temperaturreglers auf den
gewünschten Wert ist ein erneutes Messen der Temperatur in den Reckdüsen nicht
mehr notwendig.
Um den Reckprozess weiter zu verbessern, wurde der Einfluss der Reckdüsengeometrie
auf die Reckergebnisse untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Form des
Übergangs vom gereckten zum ungereckten Schlauchabschnitt von der Form der
Ziehschulter in der Reckdüse abhängig ist. Des Weiteren hat die Form der Ziehschulter
Auswirkung auf die benötigte Zugkraft beim Recken der Schläuche. Dies führte zu dem
Ergebnis, dass ein Winkel der Ziehschulter von 90° sehr gute Auswirkungen auf das
Reckergebnis der Schläuche hat.
Schlussbetrachtungen
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 75 -
Die Programmierung der einzelnen Prozessschritte für Schaft- und FD-Schläuche wurde
verfeinert, um noch bessere Reckergebnisse zu erhalten. Damit ein einfaches Auswählen
der einzelnen Reckprogramme möglich ist, wurde ein Stufenschalter installiert, mit dem
bis zu vier Programme abgerufen werden können.
Bevor die automatische Reckvorrichtung in Betrieb genommen werden konnte, mussten
die Installationsanforderungen und die Gerätefunktion geprüft werden. Teil der Prüfung
der Installationsanforderungen war, dass Hygieneanforderungen, wie
Oberflächenbeständigkeit, Reinraumtauglichkeit und Emissionen des jeweiligen Geräts,
erfüllt werden. Bei der Prüfung der Gerätefunktion wurde eine Funktions- und
Sicherheitsprüfung einzelner Komponenten der automatischen Reckvorrichtung
durchgeführt. Es wurde unter anderem überprüft, ob sich die Lineareinheit exakt fahren
lässt. Außerdem wurde erfolgreich eine Sicherheitsprüfung durchgeführt, die den
Produkt- und Personenschutz bei Betrieb der Reckvorrichtung garantiert.
Schlussbetrachtungen
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 76 -
10.2. Ausblick
Der nächste Schritt ist eine Prozessvalidierung. Hierbei müssen Schaft- und
Führungsdrahtschläuche im Reinraum unter Produktionsbedingungen gereckt und
anschließend verschiedenen Tests unterzogen werden. Es werden unter anderem
Prozessgrenzen ermittelt, bei denen die Reckergebnisse noch die geforderten
Toleranzen einhalten. Dabei muss geprüft werden in welchem Geschwindigkeits- und
Temperaturbereich ein ordnungsgemäßes Recken möglich ist. Außerdem muss eine
bestimmte Anzahl von Schaft- und Führungsdrahtschläuchen unter festgelegten
Parameterwerten gereckt werden. Teil der folgenden Tests ist die Überprüfung des
Außendurchmessers des gereckten Schlauchabschnitts. Die Schläuche werden zudem
Drucktests unterzogen, um einen sicheren Einsatz im menschlichen Körper
gewährleisten zu können.
Des Weiteren muss eine Arbeitsanweisung erstellt werden, in der beschrieben wird, wie
der genaue Arbeitsablauf beim Recken durchzuführen ist. Dadurch können
Bedienungsfehler durch den Anwender vermieden werden.
Bei Änderungen an der Reckvorrichtung müssen die Installationsanforderungen und die
Gerätefunktion neu geprüft werden.
Literaturverzeichnis
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 77 -
11. Literaturverzeichnis
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[6] FH-Dortmund; Kreislauforgane II – Herz, [Online seit 2004], [Zugriff: 10. September
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[10] Rohen und Lütjen-Drecoll; Funktionelle Anatomie des Menschen, Schattauer
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[11] Schwegler und Lucius; Der Mensch – Anatomie und Physiologie, Georg Thieme
Verlag KG, 2011, S. 255
ISBN 978-3-13-100155-9
Literaturverzeichnis
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite - 78 -
[12] Onmeda; [Online seit 10. Mai 2007], [Zugriff: 30. September 2012]
http://www.onmeda.de/lexika/anatomie/blutgefaesse_anatomie-aufbau-3836-2.html
[13] Thieme Verlag; [Online], [Zugriff: 30. September 2012]
http://www.thieme.de/SID-016125A6-70370E18/local_pdf/prometheus/le428lin_
rec.pdf
[14] Bildquelle: Onmeda, [Online], [Zugriff: 04. Oktober 2012],
http://www.onmeda.de/lexika/anatomie/blutgefaesse_anatomie.html?gfx=1
[15] Krakau und Lapp; Das Herzkatheterbuch, Georg Thieme Verlag KG, 2005, S. 170
ISBN 3-13-112412-1
[16] Bildquelle: Bergleben, [Online], [Zugriff: 10. Oktober 2012]
http://img.bergleben.de/1161259671_46.jpg
[17] Netdoktor; [Online seit 27. April 2011], [Zugriff: 10. Oktober 2012]
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Arteriosklerose/
[18] Doccheck; Online-Medizinlexikon, [Zugriff: 10. Oktober 2012]
http://flexikon.doccheck.com/de/Arteriosklerose
[19] Medführer; [Online seit 09. Oktober 2012], [Zugriff: 11. Oktober 2012]
http://www.medfuehrer.de/Herz_Kardiologen_Herzchirurgen/Behandlungen/Peripher
e-PTA-Hintergrund.html
[20] Techniker Krankenkasse; [Online seit 05. September 2011], [Zugriff: 11. Oktober
2012]
http://www.tk.de/tk/behandeln-a-z/pq/ptca/25702
[21] Bildquelle: Schüchtermann Klinik, [Online], [Zugriff: 11. Oktober 2012]
http://www.schuechtermann_klinik.de/e175/e761/e773/e1439/Erweiterungdesveren
gtenBlutgefesmittelsBallonkatheterundStent_ger.jpg
[22] Daten der Bavaria Medizin Technologie GmbH
[23] Bildquelle: e-Learnforum, [Online], [Zugriff: 13. November 2012]
http://elearnforum.net/Bilder/SiteFeT/Bohrer1.jpg
[24] Hotset; hotcontrol C248 - Bedienungsanleitung, S. 34-35, [PDF-Datei siehe Daten-CD
im Anhang]
[25] IAI; Robo Cylinder – Operation Manual, S. 57, [PDF-Datei siehe Daten-CD im Anhang]
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite I
Anhang
A.1. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Der Blutfluss im menschlichen Herzen [5] .............................................................. 10
Abbildung 2: Die Koronargefäße [9] ..................................................................................................... 11
Abbildung 3: Aufbau der Koronargefäße [14] .................................................................................. 12
Abbildung 4: Stadien der Arteriosklerose [16] ................................................................................. 13
Abbildung 5: Platzierung eines Stents [21] ........................................................................................ 14
Abbildung 6: Aufbau des Kathetertyps SP-014 [22] ....................................................................... 15
Abbildung 7: Führungsdrahtschlauch im Querschnitt [22] ......................................................... 17
Abbildung 8: ungereckter Schaftschlauch des Typs SP-014 ........................................................ 18
Abbildung 9: Reckdüse mit Schaftschlauch ........................................................................................ 19
Abbildung 10: Reckdüsenquerschnitt [22] ........................................................................................ 19
Abbildung 11: kalt vorgereckter Schaftschlauch ............................................................................. 21
Abbildung 12: Darstellung des manuellen Reckvorgangs ............................................................ 22
Abbildung 13: automatische Reckvorrichtung vor der Optimierung [22] ............................. 23
Abbildung 14: Warnhinweis am Pneumatikgreifer ........................................................................ 28
Abbildung 15: Warnhinweis an der Reckdüsenhalterung ........................................................... 29
Abbildung 16: Warnhinweis am Schaltgehäuse ............................................................................... 29
Abbildung 17: Ablagevorrichtung des ungereckten Schlauchabschnitts ............................... 30
Abbildung 18: Führungsbleche am Pneumatikgreifer ................................................................... 31
Abbildung 19: Schlauchauflage ............................................................................................................... 32
Abbildung 20: Stahlpin des SP-014-Schaftschlauchs ..................................................................... 33
Abbildung 21: Pneumatikzylinder mit Gummibeschichtung ...................................................... 34
Abbildung 22: Druckminderer ................................................................................................................ 35
Abbildung 23: Spitzenwinkel eines Bohrers [23] ............................................................................ 36
Abbildung 24: Ziehschulter/90°-Bohrer ............................................................................................. 37
Abbildung 25: Reckergebnis des 90°-Bohrers .................................................................................. 38
Abbildung 26: Reckergebnis des 118°-Bohrers ............................................................................... 38
Abbildung 27: Reckergebnis des 142°-Bohrers ............................................................................... 39
Abbildung 28: Kraftmessgerät ................................................................................................................ 40
Abbildung 29: Stufenschalter .................................................................................................................. 44
Abbildung 30: Not-Aus-Schalter ............................................................................................................. 45
Abbildung 31: Verdrahtung in Gehäuse .............................................................................................. 46
Abbildung 32: Temperaturregler ........................................................................................................... 47
Abbildung 33: Temperaturmessgerät mit Messfühlern ................................................................ 48
Abbildung 34: Temperatur der Reckdüsen vor der Parameteranpassung ............................ 49
Abbildung 35: Temperatur der Reckdüsen nach der Parameteranpassung ......................... 51
Abbildung 36: Übergang gereckter/ungereckter Abschnitt beim Schaftschlauch ............. 55
Abbildung 37: Querschnitt des gereckten Schaftschlauchs ......................................................... 55
Abbildung 38: rillenförmige Vertiefungen am Schaftschlauch ................................................... 56
Abbildung 39: Übergang gereckter/ungereckter Abschnitt beim FD-Schlauch .................. 58
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite II
Abbildung 40: Elektrogreifer ................................................................................................................... 59
Abbildung 41: Screenshot der Programmierung des Elektrogreifers ..................................... 60
Abbildung 42: Screenshot der Parameter des Elektrogreifers ................................................... 61
Abbildung 43: Position Band [25] .......................................................................................................... 61
Abbildung 44: Screenshot zur Festlegung der Programmnamen ............................................. 63
Abbildung 45: Screenshot des Homing-Programms ....................................................................... 64
Abbildung 46: Screenshot der Auto-Start-Programm-Nummer ................................................ 64
Abbildung 47: Screenshot des Reckprogramms für die Schaftschläuche .............................. 65
Abbildung 48: Screenshot der Positionen der Lineareinheit ...................................................... 66
Abbildung 49: Screenshot der Positionsnamen ............................................................................... 67
Abbildung 50: Screenshot des Reckprogramms für die Führungsdrahtschläuche ............ 68
Abbildung 51: automatische Reckvorrichtung nach der Optimierung ................................... 69
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite III
A.2. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht beim Recken [22] ................................................................................................ 20
Tabelle 2: Reckdüsenvariante für den SP-014-Schaftschlauch (90°-Bohrer) ...................... 41
Tabelle 3: Reckdüsenvariante für den SP-014-Schaftschlauch (118°-Bohrer) .................... 41
Tabelle 4: Reckdüsenvariante für den SP-014-FD-Schlauch (90°-Bohrer) ........................... 42
Tabelle 5: Reckdüsenvariante für den SP-014-FD-Schlauch (118°-Bohrer) ......................... 42
Tabelle 6: Schlauchdurchmesser der Schaftschläuche .................................................................. 72
Tabelle 7: Schlauchdurchmesser der Führungsdrahtschläuche ................................................ 72
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite IV
A.3. Abkürzungsverzeichnis
BMT GmbH:
NIC:
OEM:
PTA:
PTCA:
RIVP:
RPLD:
RIVA:
RCX:
FD-Schlauch:
HDPE:
Cmnd:
IQ:
OQ:
Bavaria Medizin Technologie GmbH
Needle Injection Catheter
Original Equipment Manufacturer
Perkutane Transluminale Angioplastie
Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie
Ramus interventricularis posterior
Ramus posterolateralis dexter
Ramus interventricularis anterior
Ramus circumflexus
Führungsdrahtschlauch
High Density Polyethylen
Command
Installation Qualification
Operation Qualification
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite V
A.4. Elektronik- und Pneumatikschaltplan
Elektronikschaltplan:
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite VI
Pneumatikschaltplan:
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite VII
A.5. CAD-Zeichnung der Reckdüse
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite VIII
A.6. Fotos der automatischen Reckvorrichtung nach der Optimierung
Anhang
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite IX
Eidesstattliche Erklärung
Bachelorarbeit: Christoph Kaffatos Seite X
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich,
gemäß § 35 Abs. 7 der Rahmenprüfungsordnung für Fachhochschulen in Bayern,
dass ich die vorliegende Arbeit mit dem Titel
Bewertung und nachfolgende Optimierung einer
bestehenden automatisierten Reckvorrichtung für
Kunststoffschläuche zur Verwendung in
Angioplastiekathetern
selbständig verfasst, noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt,
keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfsmittel benutzt
sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.
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Ort, Datum Unterschrift