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Erfolgreich. Österreich? Seiten 4 & 5 Crashkurs „Theoretische Grundfragen der Soziologie“ Seite 2 StGB-Reform 2015 Seite 3 Burschenschaften - Die rechte Elite Seite 6 Das Studierendenmagazin des VSStÖ Linz. Seit 1966. Ausgabe 12 –WiSe 13/14 Verband sozialistischer Student_innen Österreichs http://linz.vsstoe.at

Cogito WiSe 12:13 #6

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Erfolgreich. Österreich?Seiten 4 & 5

Crashkurs „Theoretische Grundfragen der Soziologie“

Seite 2

StGB-Reform 2015

Seite 3

Burschenschaften - Die rechte Elite

Seite 6

Das Studierendenmagazin des VSStÖ Linz. Seit 1966. Ausgabe 12 –WiSe 13/14

Verband sozialistischer Student_innen Österreichshttp://linz.vsstoe.at

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Willkommen im Jahr 2014

Die Ferien sind vorbei und dem alten Jahr wurde noch einmal gebührend ein Feuer-werk gewidmet. Die Freude und die vie-len Vorsätze, die eine_n umgeben, lassen eines vermuten: Der Hang des Menschen von vorne zu beginnen. Wer will schon ewig in einer Dauerschleife an Fehlern le-ben? Braucht nicht jeder einmal eine zwei-te Chance, und genau das ist es, worum es bei diesem Fest geht.

2013 war ein Superwahljahr, 2014 hin-gegen ist ein Jahr der Erinnerungen. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs ist nun 100 Jahre vorüber, der Beginn des Austro-faschismus in Österreich und der voran-gegangene Bürger_innenkrieg jähren sich zum 80. Male. Der 2. Weltkrieg hat vor 75 Jahren begonnen, und der Fall der Berliner Mauer fand vor 25 Jahren statt.

All diese Ereignisse haben maßgeblich zur unserer heutigen Welt und ihrer Entwick-lung beigetragen, auch wenn es Dinge sind, an die man sich nicht gerne erinnern möchte, man darf nichts davon vergessen oder weglassen. Nur wenn man in Erinne-rung behält, zu welchen großen Fehlern der Mensch fähig ist, hat man eine echte zweite Chance auf eine bessere, fried-lichere Welt. Wider das Vergessen und 2014 wird ein wunderbares Jahr!

PS: Selbst wenn 2014 kein Superwahljahr ist, im Mai finden die EU-Wahlen statt. Die EU ist Europas größtes Friedenspro-jekt. Nicht zuletzt deshalb sollte jede Per-son ihrer demokratischen Pflicht nachge-hen. Der Weg zur Urne ist kein weiter! ;-)

editorialDonjeta Krasniqi

Vorsitzende VSStÖ[email protected]

Am 17. Dezember des letzten Jahres wurde die neue Bundesregierung angelobt. Die große rot-schwarze Koalition hat ihre Frist verlängert und sorgte mit der Verkündung des Regierungsabkommens für großen Un-mut in Teilen der Bevölkerung. Auch das Frauenministerium wurde abgeschafft und seine Agenden dem Bildungsministe-rium untergeordnet.

Ein eigenständiges Frauenministerium war Teil der Kernforderungen sozialdemokra-tischer Frauenpolitik. Warum es jetzt, trotz einer roten Regierungsbeteiligung, kein Frauenministerium mehr gibt, ist unver-ständlich. Im Jahr 2004 forderte Gabriele Heinisch-Hosek während der Regierung Schüssel II ein eigendständiges Frauenmi-nisterium: „denn nur so können wir sicher stellen, dass wir Frauen, die wir mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, wirklich irgendwann einmal Gleichstellung erleben können.” Knapp 10 Jahre später

Die StV Soziologie bietet erneut in Koo-peration mit Prof. Ziegler einen Crashkurs „Theoretische Grundfragen der Soziologie“ an. Dieser findet am 20. Jänner 2014 ab 12 Uhr im HS 7 statt. Dort wird euch ein Team der StV auf die Klausur vorbereiten, die wichtigsten Theoretiker_innen wie-derholen und eure Fragen zum Stoff be-antworten. Solltet ihr schon vorher Fragen haben, dann schickt sie schon mal an uns! Um teilnehmen zu können, bitten wir um deine Anmeldung bis spätestens Freitag, den 17.1.2013 an [email protected].

Tipps für die Prüfungszeit im Jänner

Der Monat Jänner heißt für uns Studieren-de vor allem eines: lernen, lernen, lernen. Gerade im ersten Semester kann dich diese Situation durchaus etwas überfordern. Da-her steht dir dein Team der StV Soziologie gerne mit Rat und Unterstützung zur Seite.

Also komm‘ doch einfach in eine unsere Sprechstunden vorbei! Die meisten Prü-fungen haben wir selbst schon abgelegt und daher können wir dir sicherlich Tipps und Tricks für die Klausurvorbereitung geben. Solltest du keine Zeit haben, dann kannst du mir auch jederzeit eine Email schreiben.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Glück für deine Prüfungen!

Gegen die Abschaffung des Frauenministeriums

Crashkurs „Theoretische Grundfragen der Soziologie“

2 linz.vsstoe.at

gibt die SPÖ-Frauenministerin ihr eigenes Ministerium auf. Johanna Dohnal, die erste Frauenministe-rin Österreichs wäre über diesen Umstand zutiefst erschüttert, zumal sie einst sagte: „Und daher komme ich zu dem Punkt Wi-derstand. Was wir nach außen fordern, das müssen wir auch innen vehement einfor-dern. Sonst sind wir nämlich nicht glaub-würdig.” Was wir dazu sagen? Johanna, wir kämpfen weiter!

Lena Höck

Politische Sekretärin VSStÖ

[email protected]

fem

Katrin WalchVorsitzende Fakultät [email protected]

soz

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Die JKU bietet gemeinsam mit der Mykolas Romeris University (Vilnius, Litauen) und der University of Tampere (Finnland) ein internationales Masterprogramm an. Die Bewerbungsfrist läuft bis 12. April 2014.

Das Joint Master s Programme in Compa-rative Social Policy and Welfare bietet den Studierenden die Möglichkeit, Expertise über Sozialpolitik und Wohlfahrtsstaats-forschung zu erwerben und qualifiziert

Mitte Dezember letzten Jahres wurde nach zweimonatigen Verhandlungen eine neue Regierung angelobt. Die neue Große Koalition hat sich viel vorgenommen für die Legislaturperiode unter anderem auch eine Reform des Strafgesetzbuches bis 2015. Das Jahr 2014 dient der politischen Diskussion und dem Dialog im Parlament. Geplant ist im Jahr 2015, wenn das 1975 letztmalig modernisierte StGB 40 Jahre alt wird, eine Reform initiieren zu können. Zu den wohl interessantesten geplanten

zur eigenständigen Forschung, Beratung und Systementwicklung im internationa-len Kontext. Studienschwerpunkt ist die vergleichende Forschung von sozialpoli-tischen Systemen, Wohlfahrtssystemen und -theorien. Durch den Einsatz von E-Learning und peri-odischen Präsenzphasen ist es möglich, in einem innovativen Konzept an drei renom-mierten Universitäten zu studieren. Durch die flexible Konzeption ist das Studium be-rufsbegleitend wie auch örtlich ungebun-den möglich.

Zugangsvoraussetzung für das Masterpro-gramm ist ein Bachelor- oder ein Diplom-abschluss aus den Sozial- und Wirtschafts-wissenschaften (z.B. Sozialwirtschaft, Soziologie, WiWi, BWL, VWL) wie auch Kenntnisse in Sozialpolitik und sozialwis-senschaftlichen Methoden (Bachelorni-veau).

Vorhaben zählen eine Neuerung der Straf-relation bei Vermögensdelikten, Delikten gegen Leib und Leben sowie gegen die sexuelle Integrität, die Schaffung neuer Tatbestände bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie eine Evaluierung der geltenden Sanktionen und Tatbestände bei Menschenhandel sowie eine Sexualstraf-rechtsänderung, die bereits einstimmig im Justizausschuss angenommen wurde.

Die wesentlichen Punkte des Sexualstraf-recht Neu sind die Anhebung der Strafrah-men und die Ausdehnung einzelner Tatbe-stände und auch das Cyber-Grooming soll nun strafbar werden. Die Strafuntergrenze bei der Vergewaltigung und die Strafdro-hung für die qualifizierte geschlechtliche Nötigung sollen angehoben werden und des Weiteren wird es strengere Strafen für Delikte der Förderung der Prostitution und pornographischer Darstellung Min-derjähriger, der Zuhälterei und des Men-

Joint Master of Comparative Social Policy and Welfare

StGB-Reform 2015

3linz.vsstoe.at

Das internationale Masterprogramm läuft zwei Jahre und startet im September 2014. Es umfasst 120 ECTS. Attraktiv ist die Ausbildung durch ein Praktikum und weil keine Studiengebühren anfallen. Sie ist außerdem in Englisch zu absolvieren und schließt mit einem Master of Science ab.

Detaillierte Bewerbungsinformationen finden Sie auf der GESPOL-Institutshome-page. Siehe: http://www.jku.at/gespol (Rubrik Lehre , Master COSOPO)

Für weitere Informationen steht dir zur Verfügung:

Dr.in Angela WegscheiderInstitut für Gesellschafts- und SozialpolitikTel: +43 732 2468-7154E-Mail: [email protected]

schenhandels geben. Die Tatbestände des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen oder der sittlichen Gefährdung von Per-sonen unter 16 Jahren werden erweitert und beim Tatbestand der Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen wird das Cyber Grooming aufgenommen. Darunter versteht man das Anbahnen auf telekom-munikativem Wege und im virtuellen und realen Raum. Das Tätigkeitsverbot des § 220b StGB soll in Zukunft sämtliche Tätig-keiten erfassen, welche intensiven Kontakt zu Minderjährigen beinhalten.

Die Anpassung der zivilrechtlichen Verjäh-rungsfristen, insbesondere für Opfer von Missbrauch sexueller Gewalt, ist ebenfalls Teil der Koalitionsvereinbarung. Aufgrund trauriger Berühmtheit vergangener Sexu-aldelikte ist diese Regelung mehr als über-fällig.

Michaela WalchStV Vorsitzende SozWi

[email protected]

sozwi

Alexandra KatzianVSStÖ Jus-Gruppe

[email protected]

jus

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4 linz.vsstoe.at

Am 29. September 2013 hat die österrei-chische Bevölkerung einen neuen Nationalrat gewählt. Die Koalition von SPÖ und ÖVP hat sich dabei dem Souverän, den Wähler_innen, gestellt und hat Vertrauen verloren. Somit ist zu prüfen, ob der neue Koalitionsvertrag von SPÖ und ÖVP ein erster Schritt ist, mit dem die Österreicher_innen von der Regierungsarbeit wieder mehr überzeugt werden können.

Hochschulpolitik

Das ausgegebene Ziel ist es, 2% des Bruttoin-

landsproduktes für die Finanzierungausgaben der

Universitäten bis 2020 zu halten, dadurch gute

Lehr- und Studienbedingungen zu ermöglichen.

Ehrgeizig ist die Verbesserung der Betreuungsver-

hältnisse durch 200 neue Professor_innenstellen.

Die Gesamtzahl an Studierenden soll nicht sinken.

Diese Darstellung zeigt, dass das Koalitionsab-

kommen bei den Universitäten eher den gegen-

wärtigen Zustand halten will, als ihn zu verbes-

sern. Die Herausforderung muss jedoch sein, eine

Wissensgesellschaft zu schaffen und zu stärken.

Somit sollte eigentlich die Zahl der Studierenden

erhöht und auch mehr von der Wirtschaftslei-

stung für diesen Sektor ausgegeben werden.

Bildung

Die Investitionen in den Ausbau der ganztätigen

Schulformen bringen den Vorteil der Erhöhung

der Beschäftigung von Frauen und eine finanzi-

elle Entlastung von Familien, weil eine teure pri-

vate Nachhilfe nicht mehr zu bezahlen ist, wenn

Nachhilfe-Unterricht in der Schule gegeben wird.

Durch ein zweites gratis Kindergartenjahr wird

auf Früh- und Sprachförderung Wert gelegt.

Verteilungsgerechtigkeit und Arbeitnehmer_innenpolitik

Es gibt Maßnahmen, die mehr Fairness bringen.

Die Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit

hoher Pensionsbezüge und Jahreseinkommens-

anteile über 500 000 € wird es nicht mehr ge-

ben. Als Meilenstein kann die Einschränkung der

Gruppenbesteuerung auf den Europäischen Wirt-

schaftsraum gewertet werden. Dieser Auswuchs

neoliberaler Politik der konservativen Kräfte wird

in einem ersten Schritt eingeschränkt. Im Ausland

erwirtschaftete Verluste können in Österreich in

Zukunft die Gewinnbesteuerung nicht mehr ver-

ringern. Somit werden Steuerschlupflöcher ge-

schlossen.

Ein großes Projekt ist auch eine geplante Reform

der Einkommenssteuer. Vorgesehen ist die Sen-

kung des Eingangssteuersatzes von jetzt 36,5 % in

Richtung 25 % und auch eine weitere Abflachung

der Steuerstufen. Somit senken sich die Lohnsteu-

erabgaben immer für die Teile des Bruttojahres-

einkommens, die in eine Steuerstufe hineinfallen.

Die Maßnahme würde eine steuerliche Entla-

stung des Faktors Arbeit und eine Entlastung von

unteren und mittleren Einkommen bringen, also

auch in den Bereichen, in denen viele Frauen be-

schäftigt sind.

Arbeitsmarkt und Beschäftigungspolitik

Im Übereinkommen finden sich Maßnahmen für

Beschäftigung für Jugendliche und auch die am

Arbeitsmarkt gefährdete Gruppe der Menschen

50+. Die Regierung bekennt sich zum Projekt „Aus-

bildung bis 18“. Eine Ausbildungsverpflichtung

soll dafür sorgen, dass jede_r Jugendliche unter

18 eine Ausbildung macht oder eine wei-

terführende Schule besucht. Unternehmen

dürfen Jugendliche nicht als ungelernte Hilfs-

arbeiter_innen einsetzen. Diese Idee soll ver-

hindern, dass es Jugendliche gibt, die weder in

Ausbildung, Beschäftigung oder Training sind.

Ein Bonus-Malus System soll helfen, dass äl-

tere Menschen leichter in Beschäftigung ge-

halten werden. Unternehmen, die ältere Men-

schen beschäftigen, werden unterstützt, jene,

die sie kündigen, werden sanktioniert. Diese

Maßnahme soll gleichzeitig helfen, kurz- bzw

mittelfristig das staatliche Pensionssystem

mit seinem Umlageverfahren zu finanzieren.

Ziel ist die Heranführung des faktischen Pen-

sionsantrittsalters an das gesetzliche (Steige-

rung von 58,4 auf 60,1 Jahre). Erreicht werden

soll dies, indem mehr Menschen länger in

Beschäftigung bleiben, somit länger Steuern

zahlen, später in Pension gehen und dadurch

später Pension beziehen. Dies soll attraktiv

werden durch eine Teilpension, bei der Men-

schen ihr Arbeitspensum reduzieren, somit

weniger verdienen, der Rest wird schon durch

einen Pensionsanspruch aufgezahlt. Auch

kann man einen Aufschubbonus erreichen,

wenn man nicht die Regelalterspension in An-

spruch nimmt. Die mit Jahresbeginn wirksam

gewordenen Einschränkungen bei den Früh-

pensionsformen, deren Ergebnisse laufend

kontrolliert werden, sollen ihren Beitrag dazu

leisten.

Diese Maßnahmen sind gut, jedoch wird es

auch einer langfristigen Maßnahme bedür-

fen, um Pensionen zu sichern, denn es gibt

Der rot-schwarze Koalitionspakt am Prüfstand

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5linz.vsstoe.at

immer weniger Junge, die die verdiente Pension

Älterer finanzieren.

Leistbares Wohnen

war ein großes Wahlkampfthema der SPÖ. Kon-

krete Vorhaben finden sich im Vertrag.

Durch Offensivmaßnahmen sollen 48 000 neue

Wohneinheiten geschaffen werden (Bauland

durch Kasernenauflassung). Durch dieses größere

Angebot sinken auch Preise und Mieten.

Gleichzeitig sollen Arbeitsplätze für die 2013 stark

gebeutelte Bauwirtschaft (Alpine- Pleite) geschaf-

fen werden. Der Entfall der Mietvertragsgebühr

für Junge bei Hauptwohnsitzbegründung ist eine

Entlastungsmaßnahme.

Gesundheit und Pflege

Die weitere Umsetzung der Gesundheitsreform

2013 soll erfolgen. Erstmals ziehen Bund, Län-

der und Sozialversicherungen an einem Strang,

planen und steuern das Gesundheitswesen. Eine

wohnortnahe Versorgung durch Stärkung der Hau-

särzt_innen, Bildung von Versorgungszentren und

Gruppenpraxen sind Vorhaben. Durch eine erfolg-

reiche Kostendämpfung im Gesundheitswesen

der letzten Jahre wird Spielraum für Maßnahmen

geschaffen wie die Zahnspange für Kinder und

Jugendliche als Kassenleistung, verbesserte Maß-

nahmen gegen psychische Erkrankungen, Aufnah-

me der Gebärmutterhalskrebsimpfung ins Gratis-

Impfprogramm.

Die Verlängerung des Pflegefonds für die Jahre

2017/18 um 700 Mio. € sichert Alten und Men-

schen mit Behinderung, die Langzeit-Pflege in An-

spruch nehmen, die Finanzierung grundlegendster

menschlicher Bedürfnisse. Auch die Weiterent-

wicklung der 24h Pflege zu Hause soll eine bessere

staatliche Unterstützung bringen.

Europa

Die Regierung gibt ein klares Bekenntnis zur Eu-

ropäischen Union ab. Das Ziel ist eine Diskussion

mit der Bevölkerung über Europa, dass die Tatsa-

che, dass seit 1945 zwischen den EU- Mitgliedern

kein Krieg mehr geführt wurde, rechtfertigt, dieses

Friedensprojekt zu unterstützen. Dass es darum

geht, zu sagen, dass national und international

gewählte Politiker_innen in den Organen der EU

auf einer zwischenstaatlichen Ebene die Entschei-

dungen treffen, bei denen es sinnvoll ist, sie auf

europäischer Ebene zu entscheiden. Ein sich Hel-

fen der Staaten untereinander muss immer ober-

ste Leitlinie sein.

Nach Jahren der Krise muss Europa auch sozialer

werden, Finanzmärkte müssen beschränkt werden

etwa durch die Finanztransaktionssteuer. Gelder,

die es zum Teil schon gibt, sollen gegen hohe Ar-

beitslosigkeit vor allem im Süden helfen.

Eine große Vision ist jene, auch dem Balkan eine

Beitrittschance zu geben. Länder in eine demokra-

tische und rechtsstaatliche Gemeinschaft einzu-

binden ist wichtig.

Der Autor (20) studiert Jus an der JKU.

Viktor HumerCogito-Chefredakteur

[email protected]

Rote Politik!?

Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Solida-rität sind die vier Leitgedanken der Sozialde-mokratie. Die sozialdemokratische Vision ist es, unterschiedliche Startvoraussetzungen auszugleichen und möglichst vielen Men-schen Zugang zu Bildung, Gesundheit und Pflege durch staatliche Leistungen zu ermög-lichen. Das ist die Richtung, in die sich Öster-reich entwickeln soll. Die Inanspruchnahme von Leistungen in diesen Bereichen darf NIE von Geld abhängen. Nebenstehende Maß-nahmen ermöglichen diesen offenen Zugang in den drei Bereichen.

Somit kann die Gesellschaft durch gerechte Vorhaben chancengleicher und glücklicher werden. Durch die Umsetzung der guten Ideen können sich Grundwerte in konkreten Schritten widerspiegeln. Die Erfüllung der Vorhaben ist ein Anspruch an die SPÖ, an der Verwirklichung wird sie gemessen werden.

Wir werden nicht müde sein, auch an den aus verschiedenen Gründen nicht durchgesetz-ten Projekten Reichensteuer und Gesamt-schule, weiter dran zu bleiben.

kommentar

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Am 24. Jänner findet in der Wiener Hofburg der

sogenannte Akademikerball statt, welcher einen

Treffpunkt für das „Who is Who“ der rechtsextre-

men Szene in ganz Europa darstellt. Kritisiert wird

dies von vielen Seiten und zahlreiche Demonstra-

tionen sind angekündigt, da der Ball in einem der

repräsentativ prunkvollsten Gebäude Österreichs

stattfindet – der Hofburg. Doch was sind Bur-

schenschaften und warum sehen viele Menschen

darin eine Gefahr?

Burschenschaften sind Schüler- und Studen-

tenverbindungen für männliche Jugendliche ab

15 Jahren. Frauen sind in solchen Verbindungen

ausdrücklich nicht erwünscht. Es wird zwischen

schlagenden und nicht schlagenden Burschen-

schaften unterschieden. Die nicht schlagenden

Burschenschaften stehen unter dem Deckman-

tel des ÖCV (Österreichischer Cartellverband).

Hier besteht das Aufnahmeritual „nur“ aus Mut-

proben wie das „auf Ex“ Trinken eines sehr stark

gemischten alkoholischen Getränkes. Die schla-

genden, deutschnationalen Verbindungen stellen

aber die weitaus größere Gefahr dar. Diese wer-

den so genannt, weil hier ein anderes Aufnahme-

ritual stattfindet, bei dem die Verbindungsbrüder

zum „Mann“ werden – die Mensur.

Eine Mensur ist ein Kampf von zwei Burschen-

schaftern, bei dem mit nacktem Oberkörper und

ohne Gesichtsschutz gegeneinander gefochten

wird. Die Folgen aus diesem Brauchtum sind le-

benslange Narben am Gesicht und Körper, die zu-

rückbleiben. Deutschnationale Burschenschaften

pflegen eine ausgeprägte Nähe zur FPÖ. Von den

19 männlichen Abgeordneten der letzten Jahre

in der Freiheitlichen Partei wurden 15 in Schü-

Burschenschaften - Die rechte Elite

ler- und Studentenverbindungen politisch sozia-

lisiert, so wie auch der Klubchef Heinz Christian

Strache. Schlagende Burschenschaften bekennen

sich offen zu deutschen Traditionen und zur deut-

schen Kultur. Sie sehen sich nicht als Österreicher,

sondern Österreich als einen Teil des deutschen

Volkstums. Es existiert in diesen Verbindungen

auch eine genau festgelegte Hierarchie. Nach-

dem man als sogenannter „Fuchs“ einsteigt,

muss eine „Burschenprüfung“ abgelegt werden,

um den Status des „Burschen“ zu erreichen. Die

letzte Stufe wird mit der Ausbildung, also Schule

und Studium abgeschlossen, dieser Status lautet

„Alter Herr“.

Die große Gefahr, die von deutschnationalen Bur-

schenschaften ausgeht, ist vor allem jene, dass

sie die Elite der rechten Szene darstellen, das be-

deutet, sie sind in vielen wichtigen und repräsen-

tativen Berufsfeldern tätig. Es handelt sich um

Ärzte, Rechtsanwälte, Professoren etc., die sich

nie als Nazis bekennen würden, aber bei denen

sich eine Nähe zu diesem Gedankengut nicht ver-

neinen lässt.

6 linz.vsstoe.at

David PfeilStV Soziologie

[email protected]

gespol

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7linz.vsstoe.at

Gut

ist die Forderung von SPÖ und Grüne, das Wei-sungsrecht des_der Justizministers_in abzuschaf-fen. Stattdessen soll es eine neue Bundesstaats-anwaltschaft geben, auf die das Weisungsrecht gegenüber den Staatsanwält_innen übertragen wird. Nach dem SPÖ-Modell soll der_die neue Bundesstaatsanwalt_anwältin vom Parlament mit 2/3-Mehrheit oder größerer Mehrheit ge-wählt werden, dem Parlament verantwortlich und auch im Sinne einer Minister_innenanklage beim Verfassungsgerichtshof absetzbar sein. Durch dieses Konzept wird eine mögliche poli-tische Einflussnahme auf Anklageerhebungen weitgehend verhindert und auch der Wähler_in-nenwille wird gestärkt.

Böse

ist der Umgang der allein regierenden Partei in Bangladesch mit demokratischen Rechten. Die kürzlich durchgeführte Wahl entsprach nicht den Standards, die wir kennen. Die Polizei ging gegen Demonstrant_innen vor, Menschen starben bei Protesten gegen diese fragwürdige Wahl. Gegen die Opposition wird hart vorgegangen, eine po-litische Vielfalt wird nicht zugelassen, nein, sie wird viel mehr mit Füßen getreten. Es ist böse, wenn Wahlen abgehalten werden, die diesen Na-men nicht verdienen.

Jenseits

sind manche Vertreter_innen der österreichi-schen Medienlandschaft. Immer wieder wer-den Projekte der rot-grünen Wiener Stadtregie-rung schlecht dargestellt wie auch die geplante Umgestaltung der Mariahilfer Straße, die eine Verkehrsberuhigung bringen soll. Schon wird gewettert über Kosten für eine Kampagne zur Bürger_innenbefragung. Rot-grün nützt direkt demokratische Elemente wie die Volksbefragung auf regionaler Ebene. Über Punkte der Umset-zung lässt sich diskutieren, aber Ausgaben für direkte Bürger_innenbeteiligung können nie fehl am Platz sein, sondern sind wichtig. Mit Einsparungen würden wir uns selber beschnei-den. Manche Medienvertreter_innen sollten sich überlegen, ob diese Berichterstattung den poli-tischen Unmut nicht fälschlicher Weise fördert.

gut-böse-jenseitsIncognito Expertin für eh alles.

achtung satireEin nie gesehenes Facebook-Profil von Simone de Beauvoir

Simone de Beauvoir

Simone de Beauvoir

Es gibt nur eines, was ich mir wünschen würde: Einmal noch auf die Welt zurückkeh-ren, um zu sehen, ob das mit der Gleichstellung der Geschlechter im 21. Jahrhun-dert endlich geklappt hat.

vor 4 Stunden

Philosophin, Feministin und französische Schriftstellerin

Hätte heute ihren 106. Geburtstag

Ist in Paris gestorben

Aus Paris

Von 2085 Personen abbonniert

Freunde 1.045

Niemand gefällt das.

Alice Schwarzer: Alles Gute, Simone! Keine Sorge, ich halt die Stellung an die-sem gottverlassenen Ort. Letztens erst hab ich vorgeschlagen die Prostitution zu verbieten! Ach, du wärst so stolz auf mich... :D vor 4 Stunden Gefällt mir

Schreibe einen Kommentar...

Simone de Beauvoir

Gabriele Heinisch-Hosek: Alles Gute auch von mir, Mademoiselle de Beauvoir! Ich hab Ihr Buch „Das andere Geschlecht“ zu Weihnachten geschenkt bekommen. Langsam versteh ich das mit dem Feminismus, glaub ich... vor 4 Stunden Gefällt mir

Simone de Beauvoir: Verbieten? Ich dachte es geht darum, das älteste Gewerbe der Welt zu legalisieren, um die Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter_innen zu ver-bessern? Btw, wer ist Gabriele Heinsch-Hosek?vor 4 Stunden Gefällt mirGabriele Heinisch-Hosek: Ich bin die Frauenministerin von Österreich. Nachfol-gerin von Johanna-Dohnal, die kennen Sie bestimmt. vor 4 Stunden Gefällt mir

Gabriele Heinsch-Hosek: Ach und Alice, das mit dem Verbieten ist übrigens auch eine tolle Idee. Bei uns in Österreich funktioniert das auch ganz gut... Du kannst dich ja mit den konservativen Frauen zusammenschließen, die sehen das genauso wie du und islamophob wie du sind auch die meisten. ;-) vor 4 Stunden Josef Pühringer gefällt das.

Johanna Dohnal: Gabi, du warst meine Nachfolge, unter Faymann II gibt es ja kein Frauenministerium mehr. Alles Gute, Simone! Und heb dir deine Wünsche gut auf, ich hab das 21. Jhdt noch erlebt: Es hat sich seit den 80ern nichts mehr geändert. vor 4 Stunden Gefällt mirSimone de Beauvoir: Ohje... Ich dacht‘ mir‘s schon, wenn die Österreichische Frauenministerin noch nicht mal weiß, dass man Mademoiselle nicht mehr sagt. Wo soll das alles noch hinführen? vor 4 Stunden Gefällt mir

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