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Covenants und Besicherungen werden für Mittelstandsanleihen immer wichtiger. Hintergrund sind insbesondere die strenger gewordenen Anleger – sie wollen für ihr Anlagerisiko angemessen entschädigt werden. Aus Emittentensicht sind Covenants mittlerweile zum Verkaufsargument im Werben um die Anlegergunst geworden. Die wichtigsten Covenants und ihre Funktionsweise stellen wir im folgenden cometis-One Pager vor.
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»Wachsende Bedeutung von Covenants bei Mittelstandsanleihen«
Wiesbaden, 14.02.2013 – Aus Sicht der Emittenten bietet der Markt für Mittelstandsanleihen mit Blick auf die Schutzklauseln für die Anleger, den so genannten Covenants, ideale Bedingungen. Beim Start des Segments im Jahr 2010 wurden derartige Vereinbarungen nur selten in den Wertpapierprospekt aufgenommen. Zum Vergleich: Nimmt ein Unternehmen einen Kredit bei einer Bank auf, kann der Kreditvertrag inklusive Covenants zum Teil mehrere hundert Seiten umfassen. Auch bei Emissionen von klassischen Corporate Bonds, die sich an institutionelle Investoren richten, sind häufig umfangreichere Vereinbarungen notwendig.
Spätestens seit den ersten Insolvenzen von MittelstandsanleiheEmittenten im Jahr 2012, wie etwa SIAG Schaaf oder BKN biostrom, sind die Investoren anspruchsvoller und strenger geworden. Die Forderungen nach Covenants werden lauter. Schließlich wollen die Investoren für ihr Anlagerisiko mit Zugeständnissen entschädigt werden, etwa mit Sonderkündigungsrechten oder Sicherheiten, die zur Deckung von Zins und Tilgungszahlungen hinterlegt werden. Höhere Standards können von den Emittenten zudem zur positiven Abgrenzung von anderen Anleihen ein gesetzt werden, auch wenn sie zunächst einmal Belastungen für den Emittenten darstellen. Profitieren können insbesondere Unternehmen, die den Anlegern bis zur Emission noch nicht bekannt waren und nur mit starken Argumenten Investoren gewinnen können.
Was sind Covenants?Covenants sind aus juristischer Sicht vertraglich bindende Zusicherungen des Anleiheemittenten während der Laufzeit an den Zeichner. Sie dienen dem Gläubigerschutz und werden im Wertpapierprospekt dargestellt. Man unterscheidet zwischen drei Arten von Covenants:
1. Financial CovenantsBei den Financial Covenants handelt es sich um Vereinbarungen, die an die Entwicklung bestimmter Finanzkennzahlen gekoppelt sind. Diese können die Bilanz, wie auch die Ge
winn und Verlustrechnung sowie weitere betriebswirtschaftliche Kennzahlen betreffen.
2. Non-Financial CovenantsZu den NonFinancial Covenants gehören Regelungen, die eine künftige Abtretung von Sicherheiten an andere Gläubiger ohne Entschädigung verbieten. Beispielsweise könnten neue Kredite nicht ohne weiteres besichert werden.
3. Corporate Financial CovenantsCorporate Financial Covenants umfassen verschiedene Regelungen zur Geschäftstätigkeit, so kann etwa die Ausschüttungspolitik eines Unternehmens beschränkt werden.
Welche Covenants sind etabliert?Im Bereich der Mittelstandsanleihen sind derzeit insbesondere Klauseln im Bereich der NonFinancial bzw. Corporate Covenants gebräuchlich. Dazu gehören insbesondere:
» Negativverpflichtung: Sie besagt, dass der Anleiheemittent bei zukünftiger Fremdkapitalaufnahme keine Sicherheiten vergeben darf, ohne den durch die Negativverpflichtung begünstigten Anleihegläubigern gleich wertige Sicherheiten anzubieten
» „Cross Default“Klausel: Der Anleihegläubiger hat ein vorzeitiges Kündigungsrecht schon dann, wenn der Anleiheemittent Kreditverträge mit anderen Schuldnern verletzt
» „Change of Control“Klausel: Vorzeitige Anleiherückzahlung bei Übernahme des Anleiheemittenten durch ein anderes Unternehmen
» Besicherung durch Vermögensgegenstände: Beim Anleiheausfall kann der besicherte Vermögensgegenstand liquidiert werden, um die Anleihegläubiger zu entschädigen
Was sollte bei der Kommunikation von Covenants beachtet werden?Im Rahmen der BondStory können die Covenants als ergänzendes PRElement eingesetzt werden. Vor allem während der Marketingphase kann der Anleihekandidat hiermit wichtige Punkte bei den anspruchsvoller gewordenen Investoren sammeln. Gerade in Fällen, in denen die Anleihe kein
Selbstläufer ist, können die Schutzklauseln ein wirksames Instrument sein, um die Anleger zu überzeugen.
Im Sinne einer anlegerfreundlichen Informationspolitik sollten die Covenants daher nicht nur im Wertpapierprospekt dargelegt werden. Der darin übliche Sprachstil sowie der Umfang der Formulierungen sind für Leser ohne juristische Vorkenntnisse wenig ersichtlich. Was bedeuten die Vereinbarungen im Einzelnen, in welcher Situation hat der Anleger ein Kündigungsrecht oder Anspruch auf eine sonstige Entschädigung? In Abstimmung mit den zuständigen Anwälten sollten die Klauseln verständlich aufbereitet und über geeignete Kanäle publiziert werden. Abhängig vom Einzelfall kann dies durch Pressemitteilungen oder Interviews geschehen. Auch die Anleihewebseite bietet sich an, um die Erläuterungen für die Interessenten zugänglich zu machen.
FazitCovenants können, in der Kommunikation richtig eingesetzt, ein unterstützendes Element bei der Vermarktung der Anleihe sein. Zwar sind sie keine Garantie, um genügend Investoren für eine erfolgreiche Anleiheemis sion zu gewinnen. Auch muss der Anleihekandidat gut abwägen, ob er die damit verbundenen Einschränkungen oder Belastungen zu tragen bereit ist. Werden die formaljuristischen Vereinbarungen jedoch über die Pflichtkommunikation im Wertpapierprospekt hinaus verständlich aufbereitet, kann der Anleiheemittent am Markt an Attraktivität gewinnen.
Kontakt:cometis AG | Michael Diegelmann Tel: 061120 58 55 18 Fax: 061120 58 55 66 [email protected]
www.cometis.de | Spezialisten für Finanzkommunikation, Investor Relations, Corporate Communication und Medientraining
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