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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 26.10.2012 1 Computer-Systeme Teil 3: Das Boxmodell von Variablen

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 26.10.2012 1

Computer-Systeme

Teil 3: Das Boxmodell von Variablen

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 2

Literatur

Plate, Jürgen: Einführung Datenverarbeitungssysteme.http://www.netzmafia.de/skripten/dvs/dvs7.htmlhttp://www.netzmafia.de/skripten/dvs/dvs3.htmlhttp://www.netzmafia.de/skripten/dvs/dvs4.html

[3-5]

A.S. Tanenbaum, J. Goodman: Computerarchitektur. PrenticeHall, 2001, S.165-169, 173-187

[3-4]

Kelch, Rainer: Rechnergrundlagen – Von der Binärlogik zum Schaltwerk. Fachbuchverlag Leipzig, 2003, S.37-65

[3-3]

Hübscher, Heinrich et al.: IT-Handbuch, IT-System-elektroniker/-in, Fachinformatiker/-in. Westermann, 2. Auflage, 2001, S.70, 88-89

[3-2]

Engelmann, Lutz (Hrsg.): Abitur Informatik – Basiswissen Schule. Duden-Verlag, 2003, S.21-24, 226-227, 235-238

[3-1]

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 3

Übersicht

• Variablen mit vielen Zuständen• Informationsmenge• Variablen als Boxen für Werte• Typ einer Variablen• Arbeitsspeicher (RAM)• Nicht-Flüchtige Speicher (ROM)

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 4

Variablen können viele Zustände haben

• Jede Variable hatte bisher nur 2 Zustände/Werte; deshalb reichte pro Variable ein Flip Flop.

• Was ist, wenn eine Variable mehr als 2 Werte annehmen kann?

• Verfahren zur Bestimmung der Flip Flop-Anzahl:Feststellen der Anzahl der Zuständeld(Anzahl) (Logarithmus Dualis = Log zur Basis 2)Zur nächsten ganzen Zahl aufrundenDies ist die Anzahl der Flip Flops

• Eine bestimmte Kombination von Flip Flop-Werten entspricht einem bestimmten Zustand der Variablen.Die Zuordnung der Flip Flop-Wertkombination zu den Werten der Variablen wird Codierung oder Code genannt.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 5

Beispiele

• Speicherung des Wochentags: 7 Zustände: 3 Flip Flops, da 23 > 7 (2er-Potenz: 8)

• Speicherung des Tags im Monat:31 Zustände: 5 Flip Flops, da 25 > 31 (2er-Potenz: 32)

• Alter eines Menschen (120 Jahre soll Maximum sein):120 Zustände: 7 Flip Flops, da 27 > 120 (2er-Potenz: 128)

• Wenn n Flip Flops zur Verfügung stehen, können damit max. 2n-Zustände dargestellt werden:8 Flip Flops -> 28 -> 256 Zustände16 Flip Flops -> 216 -> 65.536 Zustände

Wie viele Flip Flops sind für eine Variable mit folgendenZuständen notwendig?

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 6

Variable und Symbol I

• Symbol = Zeichen mit Verweis auf Gegenstand des Denkens oder Wahrnehmens (Objekt)

• Die Symbole werden als Stellvertreter für die Objekte im Rechner realisiert. Dies erfolgt durch Variablen mit einer festgelegten Anzahl von Zuständen.

• Beispiele für Symbole:– Wochentag– Nummer des Tags im Monat– Alter– Vorname, Nachname, Geschlecht

D.h. das Geschlecht eines Menschen ist nicht im Computer, sondern das Symbol dafür, was durch eine Variable realisiert wird, und diese durch ein Flip Flop.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 7

Variable und Symbol II

• Symbole stehen hier für einzelne Gegenstände, Relationen etc. und sind auch Teil von Aussagen über Situationen.

• Ein Zustand einer Variablen besteht aus der Kombination der Zustände der Flip Flops, die die Variable repräsentieren (Codierung).

"Es regnet"

EsRegnet: 1

Variable Zustand

Sachverhalt

Interpretation[???]

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 8

Variable und Symbol III

• Wert einer Variablen = benannter Zustand der Variablen• Repräsentation = Rechnerinterne Darstellung eines Werts

bzw. Zustands eines Symbols• Code = Codierung = Zuordnung zwischen

Zustandskombinationen und Werten eines Symbols• Code = Interner Wert eines Symbols / einer Variablen.

Variable

"EsRegnet"

Wahr

FalschWerte

Repräsentationder Werte

Zustand

1

0

Symbol

"Es regnet."

trifft zu

trifft nicht zu

"Im Kopf" "Im Computer" "Im Computer"

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 9

Variablen

• Variable = SymbolEine Variable ist ein mit einem Namen benannter Speicherplatz, auf dem so viele Werte vermerkt werden können, wie Zustände die Variable annehmen kann.

• Bildlich lässt sich eine Variable als Behälter zur Aufnahme von Werten vorstellen. Die Größe des Behälters wird durch die Anzahl der Werte und damit Bits/Flip Flops bestimmt.

Damit es einfacher wird, werden Symbol und Variable gleichgesetzt:

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 10

Das Bit

• Ein Symbol mit den zwei Zuständen benötigt ein Flip Flop, das abstrakt Bit genannt wird.

Ein Bit kann durch ein Flip Flop realisiert werden, ist jedoch selbst keines.

• Bit = Abstrakter Begriff von einen Speicher, der nur zwei Zustände bzw. Werte annehmen kannBit = Binary digit

Aus technischen Gründen werden die Flip Flops zu größerenSpeichern gruppiert und dort alle Variablen abgelegt.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 11

Größeneinheiten von Speichern

• Speicher wird organisiert in Einheiten von– 8 Bits = 1 Byte– 16 Bits = 1 Wort (kurzes Wort)– 32 Bits = 1 Doppelwort (langes Wort)

• Folgende Größeneinheiten sind möglich:– 1 KBit = 1024 Bits (Kilo Bit)– 1 MBit = 10242 Bits = 1.048.576 Bits (Mega Bit)– 1 GBit = 10243 Bits = 1.073.741.824 Bits (Giga Bit)– 1 TBit = 10244 Bits = 1.099.511.627.776 Bits (Tera Bit)– Analog Bytes: 1 KByte = 1 KB = 1024 Byte, 1 MByte...

• Hinweise:– K steht hier für Kilo im Sinne von 1024, nicht 1000 (!)– Doppeldeutig ist: 1 KB (Bit oder Byte?), ab 1 MB wird meist

Byte angenommen.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 12

Beachte: 3 Bits aber 3 bit, "das Bit 4" und nicht "das bit 4"

Informationsmenge

• Die Informationsmenge einer Nachricht wird in bitgemessen.Hier ist bit die Maßeinheit, in der die "Menge" einer Information ausgedrückt wird.

• 1 bit hat die Menge von ausgetauschten Informationen, die nötig ist, um das Ergebnis einer Entscheidung zwischen zwei gleichwahrscheinlichen Alternativen mitzuteilen.

Sie ist damit die kleinste mögliche Informationsmenge.• Das bit in diesem Sinne wurde von Claude Shannon

definiert.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 13

Bemerkungen

1 Tbyte = 10244 byte = 1024 Gbyte1 Tbit = 10244 bit = 1024 Gbit

1 Gbyte = 10243 byte = 1024 Mbyte1 Gbit = 10243 bit = 1024 Mbit

1 Mbyte = 10242 byte = 1024 Kbyte1 Mbit = 10242 bit = 1024 Kbit

1 Kbyte = 1024 byte1 Kbit = 1024 bit

Größeneinheiten (byte)Größeneinheiten (bit)

In der Praxis wird zwischen bit und Bit bzw. byte und Byte nichtgroß unterschieden, daher:

als Maßeinheiten für Speichergröße sowie für Informationsmenge

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 14

Variablen I

• Eine Variable ist eine benannte Speicherstelle.• Eine Variable ist wie eine Box,

– in der Werte hinein getan werden– dann drin bleiben, d.h. sich nicht von allein ändern– per Kopie heraus genommen werden können

• Aber in der Box ist immer ein Wert enthalten!• Dieser Wert gilt bis etwas in die Box getan wird, als

unbekannt - auch dann, wenn er vielleicht 0 ist.

• Etwas in eine Box tun, wird Zuweisen genannt:

Name-der-Variable = Wert-für-die Box

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 15

Variablen II

• Variablen haben Namen, die aus mehr als einem Buchstaben bestehen.

• Vorsicht!• In der Mathematik bedeutet "ab" die Multiplikation von der

Variablen a mit b.• In der Informatik bedeutet "ab" der Name einer Variablen.

• Alle Operationen (Rechenarten) müssen explizit, d.h. ohne Weglassen hin geschrieben werden.

Multiplikation: a * b

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 16

Typ einer Variablen

• Die Anzahl der Zustände (Werte) einer Variablen bestimmen die erforderliche Bit-Anzahl.

• Die Art der Werte sowie die Anzahl der Werte definieren den Typ einer Variablen.

• Typ einer Variablen = Definition aller Werte (samt Repräsentation), die die betreffende Variable annehmen kann

• Der Typ einer Variablen bestimmt damit die Größe der Box.

• Wert einer Variablen = Zustand als Bitkombination

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 17

Random Access Memory (RAM)

• Speicher werden als– Zwischenspeicher (Puffer) oder– Arbeitsspeicher (RAM) benutzt.

• RAM = Arbeitsspeicher = Speicher zur Ablage von Daten, die über Adressen angesprochen werden

• RAM = Random Access Memory = Speicher mit wahlfreiem ZugriffWahlfrei bedeutet, dass ein beliebiger Zugriff unabhängig vom vorherigen Zugriff möglich ist.

• Adresse = Eindeutige Nummer einer Speicherzelle(nicht nur im RAM)

Zwischenspeicher oder Puffer werden benutzt, um sich für einekurze Zeit Daten zu merken.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 18

Realisierung von RAM I (1 bit-Speicher)

3 bit Teil-Adresse

3 bit Teil-Adresse

6 bitAdresse

Adressleitungen

Datenleitung

wirkt wie einOder

Derartige Matrizen werdenmehrfach parallel verwendet

&

Datenleitungen

Bei diesem Speicher wird mit einer Adresse 1 Bit adressiert.Dies ist eine vereinfachte Darstellung, bei der etliche Leitungen fehlen.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 19

Bedeutungen

• Bei einem n-zu-1-Decoder wird immer nur ein Ausgang auf 1, alle anderen auf 0 gesetzt, in Abhängigkeit von den Eingängen.

• Das RS-Flip Flop ist das von früher, aber mit einem Takteingang wie das D-Flip Flop versehen.

n-zu-1-Decoder

Eingänge

Ausgänge

QTakt

R

S

RS-Flip Flop

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 20

Realisierung von RAM II (8 bit-Speicher)

3 bit Teil-Adresse

3 bit Teil-Adresse

6 bitAdresse

....

8x

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 21

Gleichzeitiges Auslesen von 8 Bits

• Die sechs Adressleitungen werden gleichzeitig auf alle acht Matrizen geleitet.

• Jede Matrix hat eine nicht eingezeichnete Leseleitung, mit der alle Bits (Flip Flops), genauer deren Ausgänge verbunden sind (Realisierung eines Oders).

• Wenn das angesteuerte Bit eine 1 liefert, so ist auch die Leseleitung auf 1, liefert es eine 0, so ist es auf 0.

• Dieses Auslesen erfolgt parallel bei jeder Matrix, d.h. das ausgelesene Ergebnis erscheint auf acht parallelen nicht verbundenen Leseleitungen.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 22

Gleichzeitiges Schreiben von 8 Bits

• Die sechs Adressleitungen werden gleichzeitig auf alle acht Matrizen geleitet.

• Jede Matrix hat eine nicht eingezeichnete Schreibleitung, mit der alle Eingänge der Flip Flops verbunden.

• Bei einem Taktsignal wird der Zustand an der Schreibleitung in das einzige angesteuerte Flip Flop übernommen.

• Dies erfolgt gleichzeitig parallel bei allen Matrizen, so dass 8 bit gleichzeitig in 8 Flip Flops jeweils in einer eigenen Matrix gesetzt werden.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 23

Realisierung von RAM III

• Da sehr viele Bits in möglichst kleinen Ausmaßen benötigt werden, werden keine Flip Flops, sondern spezielle Transistor-Schaltungen benutzt.

• Statische RAM behalten nach dem Auslesen ihren Zustand, während dynamische dadurch gelöscht und anschließend neu aufgefrischt werden müssen.

• Es gibt viele Arten von RAM, die aber vom Prinzip her gleich sind:– SDRAM– DDR, DDR2 und DDR3– ....

• Alle RAM gehören zu den flüchtigen Speichern, die ihren Inhalt bei Verlust der Spannungsversorgung verlieren.

• Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Speicherchip

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 24

Modell des RAM

Adresse

Daten

RAM

Adresse

Daten

RAM

Schreiben von Daten Lesen von Daten

Viele Leitungen parallel

Die Leitungen zur Steuerung wurden hier weggelassen

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 25

Arten von Halbleiterspeichern

Flüchtige Speicher(Lese-Schreib-Speicher)

Festwertspeicher(Nur-Lese-Speicher)

Mehrfachbeschreibbar

Einmalbeschreibbar Dynamisch Statisch

Halbleiterspeicher

ROM EPROM

EEPROMPROM

Flash ROM

DRAM SRAM

SDRAM

DDR

RAMBUS

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 26

Arten von RAM

• Statischer RAM (SRAM)Speichereinheiten sind Flip Flops.Durch geschickte Reduktion auf wenige Transistoren wird eine relativ hohe Integrationsdichte erreicht.– Schnell: Zugriffszeit 6..100ns– Teuer im Vergleich zum dynamischen RAM– Speichergröße: Relativ klein

• Dynamischer RAM (DRAM)Speichereinheiten sind Kondensatoren, die regelmäßig wieder geladen werden, deren Inhalt beim Auslesen zerstört und anschließend wieder hergestellt wird (refresh).– Langsam: Zugriffszeit >50ns– Billig– Speichergröße: Groß

(Platz auf Chip um mind. Faktor 4 kleiner als bei SRAM)

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 27

Dynamischer RAM (DRAM)

• DRAMs haben eine komplexe chipinterne Steuerung.Diese sowie die Verschaltung mehrerer DRAMs beeinflusst die Leistungsfähigkeit. Die einzelnen DRAM-Arten unterscheiden sich in der Steuerung, Geschwindigkeit und Durchsatz.

• Bei DRAM muss zwischen der– Zugriffszeit

Zeit bis zum Abliefern des Inhalts nach Anforderungund der

– ZykluszeitZeit bis zur erneuten Bereitschaft nach letzter Anforderung

unterschieden werden.

Das technische Problem sind die langen Zykluszeiten.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 28

Entwicklung der Zykluszeit von DRAM-Chips

1002562000

120641996

145161992

16541989

19011986

2200,251983

2500,06251980

Zykluszeit [ns]Größe [Mbit]Jahr

Zum Vergleich die Zykluszeiten der CPU bei1 MHz: 1µs, 1 GHz: 1ns und 2 GHz: 0,5 ns

Die Refresh-Zyklen liegen bei 32 oder 64 ms.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 29

Arten von DRAM I (asynchron)

• FPM-DRAM (FPM = Fast Page Mode)Intern wird eine Zeile der Speichermatrix (Page) ausge-lesen und in Flipflops zwischengepuffert. Wenn eine spätere Anforderung sich auf diese Zeile bezieht, wird der gepufferte Wert sofort ausgegeben.

• EDO-DRAM (Extended Data Output, Hyper-Page-Mode)Um bis zu 30% kürzere Zugriffszeit gegenüber FPM-DRAM durch Parallelisierung des Lieferns der Daten und Bearbei-tung der nächsten Anforderung.

Der CPU-Takt ist asynchron (zeitlich entkoppelt) zur Steuerung des RAMs.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 30

Arten von DRAM II (synchron)

• Synchronous DRAM (SDRAM)SDRAMs arbeiten abgestimmt mit dem Takt der Haupt-platine und haben Zugriffszeiten im Bereich von 8-15ns.Varianten von SDRAM:– Ein zusätzliches ROM gibt Auskunft über das zeitliche

Verhalten (SPD: Serial Presense Detect)– Ohne SPD-ROM muss im Betriebssystem, z. B. BIOS die

Angaben über das zeitliche Verhalten vorhanden seinDiese Daten werden vom RAM-Controller ausgelesen und zur optimalen Ansteuerung benötigt.

Takte der Hauptplatinen begannen bei 66 MHz, 100 MHz und 133 MHz, heute sind 333 MHz und mehr üblich.

Diese DRAMs arbeiten synchron mit dem CPU-Takt, so dass dieZeiten zur Synchronisation zwischen CPU und RAM entfallen.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 31

Arten von DRAM III (SPD)

• RAM-Controller = Baustein(e) mit der Aufgabe die einzelnen RAM-Einheiten bzw. RAM-Chips optimal anzusteuernDiese Bausteine sind recht komplex.

• Software kann die SPD-ROMsauslesen (siehe Dump links)

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 32

Arten von DRAM IV

• SDRAM II, DDR-SDRAM (Double Data Rate), DDR-RAMSDRAM mit doppelter Datenrate beim Auslesen. Bei jeder Flanke des Taktimpulses werden Daten aus dem Chip ausgegeben.

Konsequenterweise werden die bisher erwähnten SDRAM Single Data Rate-DRAMs genannt (SDR).

• Inzwischen sind Nachfolger zu DDR da: DDR2, DDR3 und als Konzept DDR4.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 33

Speichermodule

• Mehrere RAM-Chips samt Controller werden auf kleinen Karten (PCB = Printed Circuit Board) montiert, die Speichermodule oder "Riegel" genannt werden.

• Diese Module werden in Steckplätzen auf der Hauptplatine gesteckt, die dann den Arbeitsspeicher bilden.

• Es gibt die Möglichkeit der automatischen Fehlererkennung und Korrektur(ECC = Error Correction Code = Fehlerkorrekturcode).

• Vorteile:– Hohe Flexibilität– Leichter Ein-/Ausbau (Erweiterung, Reparatur)

• Nachteile– Reduzierte Geschwindigkeit aufgrund längerer Leitungen– Reduzierte Geschwindigkeit aufgrund Steckplatz

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 34

Single In-line Memory Module (SIMM)

• 30poliges SIMM-Modul unterstützt 8 Datenbit• 72poliges SIMM-Modul unterstützt 32 Datenbit• Nur eine Kontaktreihe, die aber auf beiden Seiten

durchkontaktiert sein kann

Ein etwas älterer SIMM (ca. 25 Jahre)

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 35

Dual In-line Memory Module (DIMM)

• 168polig (168 Anschlüsse) mit einem Datenpfad von 64 bit in zwei Kontaktreihen, aber auch mit 184 Kontakten

• Vorwiegend SDRAMs, aber auch EDO-DRAMs• Sonderform: Small Outline DIMM (SO DIMM) für Laptops

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 36

Leistungen der RAMs I

• Die Systematik der Bezeichnungen der DIMM wurden aus Marketing-Gründen mehrfach geändert.– Bei "PC66", "PC133" etc. bezieht sich die Zahl auf den

maximalen Takt in MHz.– Bei "PC800" etc. bezieht sich die Zahl auf die maximale

Busgeschwindigkeit.– Wichtig ist auch die maximale Transferleistung, die vom Takt,

aber auch von der Busbreite sowie die Anzahl der Transfers pro Takt abhängt.

• Daher lassen sich die einzelnen RAM-Bausteine nicht so ohne weiteres vergleichen.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 37

Leistungen der RAMs II (Beispiele)

5,0 nsDDR2PC2-3200

3,8 nsDDR2PC2-4300

3,0 nsDDR2PC2-5300

2,5 ns6,0 nsDDRPC2700

2,5 ns7,5 nsDDRPC2100

2.0 ns10,0 nsDDRPC1600

5,4 ns7,5 nsSDRAMPC133

6,0 ns10,0 nsSDRAMPC100

9,0 ns15,0 nsSDRAMPC66

ZugriffszeitZykluszeitChiptypBezeichnung

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 38

Nicht-flüchtige Speicher

• Nicht-flüchtige Speicher behalten ihren Inhalt auch nach Spannungsverlust.

• Es gibt u.a. folgende Arten:– ROM (Read Only Memory)– EPROM (Erasable Programmable ROM)– EEPROM (Electrical Erasable and Programmable ROM)

(eine Variante davon ist das FLASHROM)

• Die verschiedenen ROM-Arten sind langsamer (und teurer) als RAM, aber in Computern absolut notwendig, da die zum Starten (Boot) notwendige Software verfügbar sein muss.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 39

Arten von ROM I

• 1x beschreibbar:– ROM = Read Only Memory: Speicherinhalt wird bei der

Herstellung des Chips gleich (mit der Maske) gesetztLohnt sich nur in großen Stückzahlen

– PROM = Programmable ROM: Speicherinhalt wird einmal elektrisch geschrieben (programmiert) und kann anschließend nicht mehr geändert werden

• Mehrfach beschreibbar:– EPROM = Erasable PROM: Speicherinhalt wird durch starkes

UV-Licht gelöscht und anschließend elektrisch programmiert.

Chips haben ein Quarzfenster zum Löschen, das während des Gebrauch abgedeckt sein sollte.

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 40

Arten von ROM II

• Mehrfach beschreibbar:– EPROM:

Brennzeit für 128 Kbyte: 2-20 Min. Löschzeit: 15-20 Min.Zugriffszeit: 200..450ns

– EEPROM = Electrical Erasable PROM =Elektrisch löschbarer und programmierbarer ROM.

Löschen erfolgt blockweise

– Flash-ROM: Variante des EEPROMLöschen erfolgt vollständig in einem Stück oder blockweiseMindestens 100.000 Lösch- und ProgrammierzyklenEinsatz u.a. bei digitalen Kameras und Memory SticksLesen: 100-200nsSchreiben (Block): 10-200ms Löschzeit (Block): 2-100ms

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 41

Was ist erreicht?

Welt des Programmierens Welt der Hardware

[00][01][02][03][04][05][06][07][08][09]

Speicherzellenjeweils 1 Byte

Adressen

[10][11]

Wochentag

EsRegnet

Jahr

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Computer-Systeme – WS 12/13 - Teil 3/Boxmodell 42

Nach dieser Anstrengung etwas Entspannung....