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pyright: Dr. Klaus Röber 1 Workshop: Grundlagen des IT-Projektmanagements - Version 3.0 - 01/2004 Modul: Wirtschaftlichkeitsrechung Wirtschaftlichkeitsanalyse uellen: W., ROI Methoden im Vergleich – Alles eine Frage der Betrachtung in IT-Management 12/2003 , Arbeitsbuch Projektmanagement, WEKA 2003 ., Management von Softwareprojekten, Oldenbourg 2002 ., Die Kunst, DV-Projekte zum Erfolg zu führen, Hanser, 1994 L., Wirtschaftlichkeitsanalyse – Basis zur Durchführung von IT-Projekten in IT-Management 12/2 A. , Projekte budgetieren und planen, Hanser 2003 der, B. Projektcontrolling, Haufe 2004

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Wirtschaftlichkeitsanalyse

Benutzte Quellen:Elsässer, W., ROI Methoden im Vergleich – Alles eine Frage der Betrachtung in IT-Management 12/2003Gruber, W., Arbeitsbuch Projektmanagement, WEKA 2003Henrich, A., Management von Softwareprojekten, Oldenbourg 2002Kellner, H., Die Kunst, DV-Projekte zum Erfolg zu führen, Hanser, 1994Meinecke, L., Wirtschaftlichkeitsanalyse – Basis zur Durchführung von IT-Projekten in IT-Management 12/2003Preißner, A. , Projekte budgetieren und planen, Hanser 2003Schreckeneder, B. Projektcontrolling, Haufe 2004

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Inhalt

Was ist Wirtschaftlichkeitsanalyse? Verschiedene Methoden:

– Statische Methoden• Kostenvergleichsrechung• Gewinnvergleichsrechnung• Rentabilitätsrechnung• Amortisationsrechnung

– Dynamische Methoden• Kapitalwertmethode• Annuitätenmethode• Interne Zinsfußmethode

– Methoden, die auch nicht monetär bewertbaren Nutzen berücksichtigen• Nutzwertanalyse• Balanced Scorecard• Portfolioanalyse• Strategiebeitragsanalyse

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Notwendigkeit von Wirtschaftlichkeitsanalysen

Die heutige IT ist ein Wertschöpfungsfaktor, der entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. Mit diesem wachsenden Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens wird eine wirtschaftliche Betrachtung der IT für die Verantwortlichen immer wichtiger. Oft wird auf neue Anforderungen und Technologien nur reagiert, statt strategisch vorzugehen und im Vorfeld zu agieren. Aus diesem Grund haben bei Investitionsentscheidungen vordergründige Notwendigkeiten Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit.

Gleichzeitig werden jedoch immer mehr IT-Abteilungen von Cost-Centern zu Service- oder Profitcentern, die ihre Investitionen wirtschaftlich begründen müssen.

L. Meineke

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Begriffsdefinition: Wirtschaftlichkeitsanalyse

Die Begriffe der Wirtschaftlichkeitsanalyse werden nicht einheitlich angewandt und unterliegen oft modischen Interpretationen. Deshalb sollen sie zunächst definiert werden:– Die Wirtschaftlichkeitsanalyse beschreibt das Verhältnis zwischen Kosten und

Leistung bzw. Aufwand und Ertrag. Die Wirtschaftlichkeitsanalyse analysiert die Kostenstruktur, die Nutzenstruktur und die Beziehungszusammenhänge zwischen beiden.

– Dabei sind eine Investition oder ein Projekt dann wirtschaftlich, wenn mindestens der erbrachte Nutzen den verursachten Kosten entspricht.

– Jede ökonomische Transaktion kann einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unterzogen werden. Besonders geeignet sind Projekte wie Konsolidierung und Standortmigration, aber auch Katastrophenfall-Vorsorgen und Softwaremigrationen, da diese Projekte besonders komplexe Implikationen umfassen, deren Auflösung durch eine rein technische Machbarkeitsanalyse nicht zu leisten ist. Weniger eignen sich Projekte, die kein rein wirtschaftliches Ziel haben, das sich in Geldeinheiten ausdrücken lässt, wie z. B. Organisations- oder kreative Projekte. (s. Meineke)

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Die Säulen der Wirtschaftlichkeitsanalyse

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Kostenanalyse

Die für ein IT-Projekt relevanten Kosten haben wir bereits bei der Budgetplanung angesprochen.

Zur Erinnerung:– Hardwarekosten– Softwarekosten– Personalkosten (incl. Training)– Infrastrukturkosten– Kosten für externe Dienstleistungen

Betrachtet werden können sowohl direkt messbare Kosten als auch indirekt messbare Kosten oder Opportunitätskosten. Welche Kosten einbezogen werden, hängt vom Auftraggeber ab.

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Nutzenanalyse

Der Nutzen gliedert sich in quantitativen und in qualitativen Nutzen, je nachdem, ob eine monetäre Bewertung möglich oder sinnvoll ist (z. B. ist der Aufwand möglicherweise zu hoch).

Der quantitative Nutzen kann auf verschiedene Weisen gemessen werden:– Direkte Messung umfasst alle unmittelbar messbaren

Erträge, wie etwa Umsatz, Kosteneinsparungen.– Indirekte Messung umfasst allen indirekt ermittelten

quantifizierbaren Nutzen, z. B. die erwarteten Erträge aus einer Marketingaktion.

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Nutzenkategorien eines IT-Projekts

Nutzenkategorien eines IT-Projekts

Direkter Nutzen Indirekter Nutzen Qualitativer Nutzen

•Personal•Material•Kapazität•Zinsen •usw.

•Einsparungen zukünftiger Kosten•Geschäftsprozessoptimierung•Wachstumseffekte•Gesteigerte Leistungsfähigkeit und Produktivität

•Nutzen aus Sekundär- wirkungen eines Projekts•Immaterielle Vorteile durch qualitative Nutzenfaktoren•Informationen•Serviceverbesserung

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Verschiedene Methoden der Wirtschaftlichkeitsrechnung

Man unterscheidet: 1. Statische Methoden (der zeitliche Anfall von

Kosten und Erträgen wird nicht berücksichtigt)

– Kostenvergleichsrechnung

– Gewinnvergleichsrechnung

– Rentabilitätsrechung

– Amortisationsrechnung 2. Dynamische Methoden (der zeitliche Anfall von

Kosten und Erträgen wird berücksichtigt)

– Kapitalwertmethode

– Annuitätenmethode

– Interne Zinsfußmethode Methoden, die auch nicht monetär bewertbaren Nutzen

berücksichtigen

– Nutzwertanalyse

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Generelle Bemerkung: Vorsicht!

Alle in die Wirtschaftlichkeitsrechung eingehenden Größen – Kosten und Nutzen – sind nur Schätzungen, die meist ungenau sind.

Alle Ergebnisse müssen deshalb mit Vorsichtr interpretiert werden.

Nur wenn die Unterschiede zwischen verschiedenen Varianten groß genug sind, ist eine klare Entscheidung möglich.

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Kostenvergleichsrechung

Bei der reinen Kostenvergleichsrechnung werden nur die Kosten verschiedener Projekte öder Lösungsvarianten verglichen.

Verglichen werden die Kosten für eine durchschnittliche Periode Dabei wird unterstellt, dass alle Projekte zu den gleichen Ergebnissen (Gewinne,

Umsätze) führen.

Lösungsvariante 1 Lösungsvariante 2

Personalkosten 150 000 120 000

Materialkosten 40 000 30 000

Gerätekosten 15 000 55 000

Sonstige Kosten 10 000 12 000

Summe 215 000 217 000

Achtung: Hiernach sieht Lösungsvariante 1 etwas besser aus. Wenn die Geräte aber nach dem Projekt noch anderweitig im Unternehmen Verwendung finden, ist die Belastung mit den ganzen Gerätekosten sicher nicht gerechtfertigt.

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Berücksichtigung von Abschreibungen und Zinsen

Folgende Kosten werden berücksichtigt:– Kapitalkosten – Sie entsprechen der Abschreibung A der

Investition – Betriebskosten B – Sie umfassen die laufenden Kosten der

Leistungserstellung wie Material, Strom, Arbeitskosten usw.– Zinskosten Z – Sie entsprechen den Zinsen i auf das

durchschnittlich gebundene Kapital, d. h. der Hälfte der Investitionssumme (sog. „Ingenieursformel“)

– Restwert R der Investition nach der letzten Nutzungsperiode (Anzahl n)

Formel: K = (A – R)/n + B + i(A – R)/2

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Beispiel

Projekt 1 Projekt 2

Investitionssumme A 4 400 000 3 600 000

Restwert R 800 000 0

Nutzungsdauer n 6 5

Betriebskosten B 600 000 540 000

Kalkulatorischer Zinssatz i 10% 10%

Für Projekt 1 ergibt sich:

K = (4 400 00 – 800 000)/6 + 600 000 + 0,1(4 400 000 + 800 000)/2 = 1 460 000

Für Projekt 2 ergibt sich:

K = 3 600 000/5 + 540 000 + 0,1*3 600 000/2 = 1 440 000

Projekt 2 ist also günstiger; da die Werte jedoch sehr nahe beieinander liegen, ist keine klare Entscheidung möglich.

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Beurteilung der Kostenvergleichsrechung

Die einfache Kostenvergleichsrechung ist dann die geeignete Methode, wenn z. B. ein Muss-Projekt durchgeführt wird und lediglich die Alternative mit den geringsten Kosten gesucht wird.

Klassische Beispiele sind die Y2k-Umstellung und die Euro-Umstellung

Weitere Beispiele sind gesetzliche Auflagen, die möglichst kostengünstig zu realisieren sind, wobei sich die Ergebnisse der untersuchten Varianten im Prinzip nicht unterscheiden.

Nachteilig ist z. B. die ungenaue Berechnung der Kapitalkosten mit Hilfe der „Ingenieursformel“.

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Gewinnvergleichsrechnung

Die Kosten der zur Auswahl stehende Projekte bzw. Lösungsvarianten und die aus den Projekten fließenden Erlöse werden gegenüber gestellt. Beispiel aus Gruber:

Projekt Erlöse Kosten Dauer Gewinn

P1 25 000 19 000 100 Tage 6 000

P2 33 000 34 000 90 Tage - 1 000

P3 90 000 81 000 220 Tage 9 000

P4 55 000 49 000 300 Tage 6 000

Im vorliegenden Beispiel würde Projekt 3 mit 9 000 Euro den höchsten Gewinn liefernUnd würde ausgewählt, wenn es sich um konkurrierende Projekte handelt. Sind dieProjekte sachlich unabhängig voneinander, können auch die Projekte 1, 3 und 4 durch-geführt werden, da sie einen Gewinn bringen.

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Beispiel (1)

Interessante Ergebnisse können sich ergeben, wenn man statt eines Projekts ein ganzes Projektportfolio betrachtet. Im Unternehmen werden beispielsweise die in der Tabelle angeführten Projekte durchgeführt, die zusammen einen Gewinn von 21 000 Euro abwerfen. Ein weiteres Projekt wird vorgeschlagen, bei dem, isoliert betrachtet, bei einer Laufzeit von 200 Tagen mit Erlösen von 95 000 Euro bei Kosten von 78 000 Euro gerechnet wird, was einem Gewinn von 17 000 Euro entspricht. Durch Hinzunahme dieses Projekts in das Portfolio würde sich nach dieser Betrachtung ein Gesamtgewinn von 38 000 Euro ergeben.

Bei genauerer Untersuchung kann sich freilich eine ganz andere Situation ergeben. Die Durchführung des zusätzlichen Projekts führt zu Verzögerungen und höheren Kosten in anderen Projekten und im zusätzlichen Projekt selbst (Vertragsstrafen, Zukauf externer Spezialisten bei Überlastung der eigenen Kapazitäten etc.).

Diese zusätzlichen Informationen sind in der folgenden Tabelle enthalten:

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Beispiel (2)

Die Gewinnvergleichsrechnung bringt also ein durchaus überraschendes Ergebnis. Durch Hinzunahme des zusätzlichen Projekts P4 vermindert sich der Gewinn von 21 000 Euro auf 17 000 Euro, anstatt sich – wie zuvor angenommen – auf 38 000 Euro zu erhöhen (bei zugleich steigender Kapitalbindung!).

Möglicherweise kann sich am Ergebnis etwas ändern, wenn die Dauer von P4 verlängert werden kann und dadurch die Kosten wieder reduziert werden können und die Verzögerungen bei P1 und P2 sich dadurch vermindern, was zu niedrigeren Kosten führen würde.

Projekt Erlöse Kosten Dauer Gewinn

P1 25 000 24 000 120 Tage 1 000

P2 90 000 90 000 240 Tage 0

P3 55 000 49 000 300 Tage 6 000

P4 95 000 85 000 200 Tage 10 000

Gesamt 265 000 248 000 17 000

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Beurteilung der Gewinnvergleichsrechnung

Die Gewinnvergleichsrechnung liefert gute Ergebnisse, wenn die Durchführung zusätzlicher Projekte geprüft und die Auswirkungen auf das gesamte Portfolio gezeigt werden sollen. Der isolierte Vergleich der Gewinne verschiedener Projekte zur Auswahl ist dagegen nur dann sinnvoll, wenn es sich um Projekte derselben Größenordnung mit etwa derselben Laufzeit handelt.

Die absolute Vorteilhaftigkeit (Gewinn) ist mit der Gewinnvergleichsrechnung ermittelbar. Eine direkte Zurechenbarkeit der Erlöse auf ein isoliertes Investitionsobjekt ist jedoch oft nicht möglich.

Die Gewinnvergleichsrechnung stellt wie die Kostenvergleichsrechnung nur eine grobe Durchschnittsrechnung dar. Die Repräsentativität der betrachteten Periode und der berücksichtigten Kosten und Erlöse ist fraglich.

Ungenaue, nur näherungsweise Ermittlung der Kapitalkosten mit Hilfe der "Ingenieurformel".

Unterschiedliche Kapazitäten der Anlagen können mit unterschiedlichen Absatzpreisen verbunden sein, was bei diesem Verfahren durch die Erlöse zu berücksichtigen ist.

Verwendung von Kosten und Erlösen anstelle von Aus- und Einzahlungen. Verzicht auf Einzelschätzung künftiger Zahlungsgrößen und auf Berücksichtigung der möglicherweise unterschiedlichen Zahlungszeitpunkte (keine Zeitpräferenz).

Keine Berücksichtigung des eingesetzten Kapitals.

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Rentabilitätsrechnung (ROI = Return on Investment)

Die Rentabilitätsrechnung ermittelt die Rentabilität des eingesetzten Kapitals, indem der Gewinn, der aus dem Projekt fließt, mit dem für die Durchführung des Projekts eingesetzten Kapital verglichen wird:

Rentabilität = (Gewinn x 100)/Ø Kapital Zwei Auswahlmechanismen sind üblich: Mehrere konkurrierende Projekte werden miteinander verglichen

– durchgeführt wird in diesem Fall das Projekt mit der höchsten Rentabilität.

Projekte werden an einer geforderten Mindestrentabilität gemessen – durchgeführt werden die Projekte, die mindestens die geforderte Rentabilität erreichen.

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Beispiel

Projekt Erlöse Kosten Gewinn Rentabilität

P1 25 000 19 000 6 000 31,6 %

P2 33 000 34 000 - 1 000 0

P3 90 000 81 000 9 000 11,1 %

P4 55 000 49 000 6 000 20,4 %

Handelt es sich um konkurrierende Projekte, schneidet Projekt 1 am besten ab. Liegt die geforderte Mindestrentabilität vor Steuern bei 20 %, und handelt es sich um konkurrierende Projekte, kann auch Projekt 4 durchgeführt werden.

Das Beispiel zeigt, dass die Methode zu anderen Ergebnissen kommt als die Gewinnvergleichsrechnung. Ein Vergleich mit der Kostenvergleichs-rechnung verbietet sich, da die Projekte zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

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Beurteilung der Rentabilitätsrechnung

Die Rentabilitätsrechnung ist für einen ersten Überblick sinnvoll, wenn es sich um einen kurzfristigen Zeithorizont handelt (eine Periode) oder die Erlöse und Kosten über mittlere Zeiträume gleichmäßig auf die einzelnen Perioden verteilt sind.

Langfristige Projekte können damit ebenso wenig beurteilt werden, wie Projekte mit unterschiedlichem Zeithorizont verglichen werden können.

Der Vorteil der Rentabilitätsrechnung ist, dass damit sehr unterschiedliche Projekte (bezüglich des eingesetzten Kapitals) vergleichbar gemacht werden können.

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Amortisationsrechnung

Mit der Amortisationsrechnung wird der Zeitraum (Amortisationsdauer) ermittelt, in dem der Kapitaleinsatz, der zur Durchführung des Projekts erforderlich ist, durch Erlöse aus dem Projekt wieder zurückfließt.

Amortisationsdauer = Gesamtkosten/Ø jährl. Einnahmeüberschüsse Das Ergebnis ist der Zeitraum, der erforderlich ist, um die Gewinnzone zu

erreichen. Der Zeitpunkt, an dem die Gewinnzone erreicht wird, ist der sog. Break

Even. Beim Vergleich mehrerer konkurrierender Projekte ist das mit der kürzesten

Amortisationsdauer das vorteilhafteste. Werden nicht konkurrierende Projekte betrachtet, können die durchgeführt

werden, die eine kürzere Amortisationsdauer aufweisen als die geforderte. Als Faustregel gilt, dass Investitions- und Rationalisierungsprojekte eine

Amortisationsdauer von drei Jahren nicht überschreiten sollten.

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Beispiel

Projekt Kosten Erlöse Rückfluss-zeit

Ø Einnahmen-überschüsse

Amortisationsdauer

P1 70 000 96 000 3 Jahre 32 000 2,33 Jahre

P2 18 000 27 000 4 Jahre 6750 2,67 Jahre

Das Projekt P1 weist mit 2,33 Jahren eine geringere Amortisationsdauer auf als P2 und sollte durchgeführt werden, wenn es sich um konkurrierende Projekte handelt.

Handelt es sich um nicht konkurrierende Projekte, können beide durchgeführt werden, wenn sie unter der geforderten Amortisationsdauer liegen, was bei beiden der Fall sein dürfte.

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Beurteilung der Amortisationsrechnung

Die Methode kann eingesetzt werden, wenn relativ gleich bleibende Rückflussraten anfallen, d. h. die Erlöse sich relativ gleichmäßig über die gesamte Rückflusszeit verteilen.

Es werden nur Zahlungen (Kosten und Erträge) berücksichtigt, die vor Ablauf der Wiedergewinnungszeit anfallen.

Amortisationsbetrachtungen müssen daher als spezielle Variante der Sensitivitätsanalysen eingestuft werden, die versuchen, der Unsicherheit bei der Datenprognose Rechnung zu tragen. Die Amortisationsrechnung präferiert dabei das Projekt, das am schnellsten seine Kosten erwirtschaftet hat. Was danach passiert, wird nicht betrachtet.

Amortisationsrechnungen sollten daher im Rahmen von Investitionsentscheidungen nur als Hilfs- oder Ergänzungsrechnungen angesehen werden.

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Generelle Beurteilung der statischen Verfahren

Gerade im Hinblick auf Softwareprojekte erscheint die fehlende Berücksichtigung der zeitlichen Struktur der Kosten und Erträge als zu vereinfachend.

Die Verfahren der statischen Investitionsrechnung unterstellen implizit für alle zu vergleichenden Investitionsmöglichkeiten eine gleiche Nutzungsdauen.

Diesen Nachteilen steht im Positivem nur entgegen, dass die statischen Verfahren recht einfach zu handhaben sind und dass sie nur einen verhältnismäßig geringen Aufwand bei der Beschaffung von Informationen verlangen.

Damit bleibt abschließend die Einschätzung, dass diese Verfahren für die Beurteilung von Softwareprojekten ungeeignet erscheinen.

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Kapitalwertmethode

Die Kapitalwertmethode berücksichtigt Investitionen bzw. Kosten und Erträge über die gesamte Lebensdauer eines Projekts.

Die Differenz aus Kosten und Erträgen in jeder Periode wird auf den Betrachtungszeitpunkt ab- oder aufgezinst, womit der Tatsache Rechnung getragen wird, dass gegenwärtige Zahlungsströme anders zu gewichten sind als weiter in der Zukunft liegende.

Damit werden sämtliche Zahlungsüberschüsse (bzw. Zahlungsdefizite) auf einen Zeitpunkt bezogen, meist den Zeitpunkt 0 (heute) oder einen anderen (meist das Ende des Betrachtungszeitraums).

Den Kapitalwert zum Zeitpunkt 0 nennt man auch Barwert. Durch den Bezug der Zahlungen auf einen Zeitpunkt wird es

möglich, Projekte mit unterschiedlichen Zahlungsverläufen und unterschiedlichen Dauern zu vergleichen.

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Wie wird die Kapitalwertmethode durchgeführt?

Die Kosten für das Projekt (K) und die Erlöse aus dem Projekt (E) werden in jeder Periode getrennt saldiert und z. B. auf den gegenwärtigen Zeitpunkt (t0) abgezinst.

Der Abzinsungsfaktor berücksichtigt die Tatsache, dass ein Euro heute mehr Wert ist als etwa in zehn Jahren. So würde es ausreichen, heute 0,3855 Euro zu einem Zinssatz von 10% fest anzulegen, um in 10 Jahren 1 Euro zu erhalten.

Der Diskontsatz orientiert sich dabei am aktuellen Marktzins (besondere Risiken können mit einem Risikozuschlag berücksichtigt werden) und stellt die geforderte Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals dar.

Danach wird über alle Perioden die Summe gebildet: Das Ergebnis ist der Kapitalwert (KW) des Projekts.

KW = (E(t) – K(t))(1 + i)-t, t = 0,1,..n

Werden konkurrierende Projekte betrachtet, ist das mit dem höchsten Kapitalwert vorzuziehen.

Bei nicht konkurrierenden Projekten sind alle mit einem positiven Kapitalwert wirtschaftlich vorteilhaft.

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Abzinsungsfaktoren (Auszug)

Abzinsungsfaktor = (1 + i)-t , i = kalkulatorischer Zinssatz, t = Anzahl der Perioden

Jahr t i = 5% i = 7% i = 10% i = 12% i = 15%

0 1 1 1 1 1

1 0,95238 0,93458 0,90909 0,89286 0,86957

2 0,90703 0,87344 0,82645 0,79719 0,75614

3 0,86384 0,81630 0,75131 0,71178 0,65752

4 0,82270 0,76290 0,68301 0,63552 0,57175

5 0,78353 0,71299 0,62092 0,56743 0,49718

6 0,74622 0,66634 0,56447 0,50663 0,43233

7 0,71068 0,62275 0,51316 0,42235 0,37594

8 0,67684 0,58201 0,46651 0,40388 0,32690

9 0,64461 0,54393 0,42410 0,36061 0,28426

10 0,61391 0,50835 0,38554 0,32197 0,24718

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Beispiel

In zwei Projekten fallen in den Perioden 0 bis 3 folgende Kosten (K) und Erlöse (E) an:

Periode t0 Periode t1 Periode t2 Periode t3

Projekt K E K E K E K E

P1 50 - 20 30 10 40 - 50

P2 60 - 20 30 - 30 - 60

Als Diskontsatz sollen 10% angesetzt werden.

Damit berechnet sich für das Projekt P1 der Kapitalwert wie folgt:KW(P1) = -50*1 + 10*0,90909 + 30*0,82645 + 50*0,75131 = 21,4499

Für das Projekt P2 erhalten wir:KW(P2) = -60*1 + 10*0,90909 + 30*0,82645 + 60*0,75131 = 18,963

Bei konkurrierenden Projekten ist P1 vorzuziehen, bei nicht konkurrierenden Projekten können beide durchgeführt werden, da beide einen positiven Kapitalwert bei einem Diskontsatz von 10% haben.Man beachte, dass trotz identischer Summen der Kosten (80) und Erlöse (120) im Vergleich beider Projekte sich ein signifikanter Unterschied der Kapitalwerte ergibt, der in der Gewinn-vergleichsrechnung, der Rentabilitätsrechnung und der Amortisationsrechnung nicht sichtbar wäre.

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Beurteilung der Kapitalwertmethode

Die Kapitalwertmethode ist zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit geeignet, wenn– Der Zeithorizont sich über mehrere Perioden erstreckt– Die kosten und die Erträge zeitlich ungleichmäßig verteilt anfallen und– Unterschiedliche Risiken durch eine unterschiedliche geforderte

Mindestverzinsung berücksichtigt werden sollen. Der letzte Aspekt eröffnet aber nicht nur Spielräume für die Berücksichtigung

unterschiedlicher objektiver Risiken, sondern zugleich Manipulations-möglichkeiten. So können Projekte durch zu niedrige Diskontfaktoren „schön gerechnet“ werden oder umgekehrt durch zu hohe „tot gerechnet“ werden.

Deshalb sollten die Empfänger der Wirtschaftlichkeitsrechung (die Entscheider) immer die Höhe der Diskontfaktoren auf ihre Berechtigung prüfen!

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Annuitätenmethode

Die Annuitätenmethode ermittelt die Annuität a, d. h. den durchschnittlichen, konstanten Periodenüberschuss der Investition. Die Annuitätenmehode wird aus der Kapitalwertmethode abgeleitet. Die tatsächlichen Zahlungsströme werden in eine äquivalente (gleicher Kapitalwert), äquidistante (gleiche Zahlungsabstände) und uniforme (gleiche Zahlungshöhen) Zahlungsreihe transformiert. Der Faktor, mit dem KW multipliziert wird, heißt auch Wiedergewinnungsfaktor.

a = i (1 + i)t

(1 + i) - 1t

**KW

Interpretation der Annuität:

– a = 0: Ist die Annuität gleich 0, so werden die eingesetzten Mittel wieder

gewonnen und ausstehende Beträge zum festgelegten Kalkulations

zinssatz i verzinst.

– a > 0: Ist die Annuität größer als 0, so errechnet sich in zusätzlicher

durchschnittlicher Überschuss. Die Investition ist somit vorteilhaft.

– a < 0: Ist die Annuität kleiner als 0, so sit die Investition unwirtschaftlich.

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Ableitung der Annuitätenformel

KW = (E(t) – (K(t))(1 + i)-t, t = 0,1,..n

Die Formel bei der Kapitalwertmethode lautete:

Wir setzen jetzt E(t) – K(t) = a, d. h. wir wollen den durchschnittlichen Nutzen pro Periode errechnen. Damit erhalten wir:

KW = a(1 + i)-t = a (1 + i)-t, t = 0,1,..n

und damit

a = KW/ (1 + i)-t , t = 0,1,..n

Anwendung von elementarer Mathematik (Grundrechenarten) ergibt dann die FormelFür den Wiedergewinnungsfaktor.

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Wiedergewinnungsfaktor (Annuitätenfaktor) (Auszug)

i = kalkulatorischer Zinssatz, t = Anzahl der Perioden

Jahr t i = 5% i = 7% i = 10% i = 12% i = 15%

0 1 1 1 1 1

1 1,05000 1,07000 1,10000 1,12000 1,15000

2 0,53780 0,55309 0,57619 0,59170 0,61512

3 0,36721 0,38105 0,40211 0,41635 0,43798

4 0,28201 0,29523 0,31547 0,32923 0,35027

5 0,23097 0,24389 0,26380 0,27741 0,29832

6 0,19702 0,20980 0,22961 0,24323 0,26424

7 0,17282 0,18555 0,20541 0,21912 0,24036

8 0,15472 0,16747 0,18744 0,20130 0,22285

9 0,14069 0,15349 0,17364 0,18768 0,20957

10 0,12950 0,14238 0,16275 0,17698 0,19925

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Beispiel

Periode t0 Periode t1 Periode t2 Periode t3

Projekt K E K E K E K E

P1 50 - 20 30 10 40 - 50

P2 60 - 20 30 - 30 - 60

Als Diskontsatz sollen 10% angesetzt werden.

Damit berechnet sich für das Projekt P1 der Kapitalwert wie folgt:KW(P1) = -50*1 + 10*0,90909 + 30*0,82645 + 50*0,75131 = 21,4499

Für das Projekt P2 erhalten wir:KW(P2) = -60*1 + 10*0,90909 + 30*0,82645 + 60*0,75131 = 18,963

Damit errechnen sich die Annuitäten wie folgt:A(P1) = 21,4499*0,40211 = 8,6252A(P2) = 18,9630*0,40211 = 7,6252

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Beurteilung der Annuitätenmethode

Die Kapitalwertmethode und die ‚Annuitätenmethode führen immer zum gleichen Urteil bzgl. der Vorteilhaftigkeit einer Investition (der Kapitalwert wird ja nur mit einem Faktor multipliziert)

Es gelten dieselben Argumente wir bei der Kapitalwertmethode.

Mit steigendem Zinssatz nimmt die Annuität ab.

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Interne Zinsfußmethode

Die Interne Zinsfußmethode (Discounted Cash Flow) ermittelt den Zinssatz, bei dem der Kapitalwert KW der Investition = 0 ist. Dieser interne Zinssatz gibt die Rentabilität des eingesetzten Kapitals an und wird mit dem Kalkulationszinssatz i verglichen (s. hierzu auch Kapitalwertmethode). Die interne Zinsfußmethode wird auch als Barwertrentabilitätsmethode oder Methode des internen Ertragssatzes bezeichnet.

Interpretation des internen Zinssatzes r:

– r = 0: Ist der interne Zinssatz r gleich dem Kalkulationszinssatz i, so werden die eingesetzten Mittel wieder gewonnen und die Beträge genau zu diesem festgelegten Zinssatz verzinst.

– r > i: Ist der interne Zinssatz größer als der festgelegte Kalkulationszinssatz, so errechnet sich eine zusätzliche Verzinsung über die Mindestverzinsung des Kapitalzinssatzes hinaus. Die Investition ist somit vorteilhaft.

– R < i: Ist der interne Zinssatz kleiner als der festgelegte Kalkulationszinssatz, so wird nicht einmal die Mindestverzinsung erreicht. Die Investition ist unwirtschaftlich.

KW = 0 = (E(t) – (K(t))(1 + i)-t, t = 0,1,..n

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Berechnung des internen Zinsfußes (Zinssatzes)

Auf Grund der Gleichung

KW = 0 = (E(t) – (K(t))(1 + i)-t, t = 0,1,..n

müssen also bei der Berechnung des internen Zinssatzes die Nullstellen eines Polynoms vom t-ten Grade bestimmt werden. Das macht allgemein erhebliche Schwierigkeiten, da es für Polynome ab dem 5.Grad keine ge-schlossene Lösungsformel mehr gibt.

Man behilft sich hier mit der Anwendung von Iterationsverfahren (z. B. Newton-Verfahren oder Regula Falsi), die eine iterative Bestimmung der Nullstelle(n) erlauben.

Manuell durchzuführen sind diese Rechnungen recht mühsam, deshalbverzichten wir hier auf ein durchgerechnetes Beispiel- Auf dem Computerbereitet die Berechnung hingegen kein Problem, da es hierfür Fertig-programme gibt.

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Beurteilung der internen Zinsfußmethode

Die Vorteilhaftigkeit einer Investition hängt bei diesem Verfahren stark von dem Ansatz des Kalkulationszinssatzes ab, der für notwendig erachtet wird. Mit steigendem Kalkulationszinssatz fällt der Vergleich mit dem internen Zinssatz schlechter aus.

Die interne Zinsfußmethode unterstellt, dass sämtliche Kapitalrückflüsse zum internen Zinssatz angelegt werden können, was insbesondere bei sehr lukrativen Projekten kaum immer möglich sein wird. Es gibt deshalb Erweiterungen der Methode, die Wiederanlagen zu anderen Zinssätzen erlauben. Das überlassen wir allerdings den Betriebswirten.

Die Vergleichbarkeit mehrerer Investitionen ist nur gegeben, wenn der Anfangsinvestitionsbetrag, die Nutzungsdauer und die Zahlungsüberschüsse gleich sind bzw. wenn Differenzbeträge oder Restzeiträume mit dem internen Zinssatz überbrückt werden können. Differenz- oder Ersatzinvestitionen sind zwingend in die Berechnung einzubeziehen. Diese Prämisse ist jedoch zumeist unrealistisch und die interne Zinsfußmethode für den Vergleich mehrerer Investitionsalternativen somit nicht als Entscheidungshilfe geeignet.

Ansonsten gelten die gleichen Bedenken (schön rechnen) wie bei der Kapitalwertmethode.

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Übung:

Zur Auswahl stehen die beiden einander ausschließenden Projekte P1 und P2. Die erforderlichen Daten für eine Wirtschaftlichkeitsrechnung entnehmen Sie bitte

der folgenden Tabelle:

t = 0 t = 1 t = 2 t = 3

Projekt K E K E K E K E

P1 100 - - 30 - 50 - 130

P2 100 - - 80 - 80 - 40

Führen sie eine Gewinnvergleichs-, eine Amortisationsberechnung (aufgrund der durch-schnittlichen Erlöse) und eine Rentabilitätsrechnung durch sowie eine Berechnung des Kapitalwerts und der Annuität (Unterstellen Sie da einen Zinssatz von 10%).

• Vergleichen Sie die Ergebnisse• Welches Projekt ist nach der jeweiligen Methode vorzuziehen?• Welche Berechnungsmethode ist in diesem Fall anzuwenden?• Warum ist eine Kostenvergleichsrechung hier nicht angebracht?

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Generelle Bemerkung: Ceteris Paribus

Alle bisher betrachteten Methoden unterstellen, dass die betrachteten Projekte voneinander unabhängig sind, d. h. dass die Realisierung oder Nicht-Realisierung eines Projekts ein anderes nicht beeinflusst. Der Betriebswirt spricht hier von „ceteris paribus“ (unter sonst gleichen Bedingungen).

Das mag richtig sein, wenn Sie in einem Projekt mehrere Lösungsalternativen vergleichen, da Sie wahrscheinlich immer nur eine Lösung realisieren wollen.

Vergleichen Sie jedoch mehrere Projekte, ist das im Allgemeinen nicht mehr richtig, da ihre finanziellen Möglichkeiten bzw. die zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen beschränkt sind (vgl. Beispiel bei der Gewinnvergleichsmethode).

Hier wird die Wirtschaftlichkeitsrechnung kompliziert. Deshalb überlassen wir auch dies den Betriebswirten (oder besser den Mathematikern)

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Nutzwertanalyse

Die Nutzwertanalyse ist ein Verfahren zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Projekten, das aber statt oder neben der monetären Bewertungsdimension die funktionale Nützlichkeit einbezieht.

Die Nutzwertanalyse wurde unter der Bezeichnung "utility analysis" in den USA entwickelt. In Deutschland wurde sie in den 1970er Jahren durch Christof Zangemeister, Professor am Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft der TU Berlin, bekannt.

Sie kommt zum Einsatz, wenn monetäre Kriterien fehlen oder zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit nicht ausreichen.

In der Nutzwertanalyse werden meist mehrere Alternativen gegenüber gestellt, die anhand von definierten Bewertungskriterien verglichen werden. Dabei kann eine Alternative das bisherige Verfahren sein.

Die Nutzwertanalyse kommt oft in Verbindung mit anderen Methoden der Wirtschaftlichkeitsberechnung zum Einsatz. So kann etwa eine Kostenvergleichsrechung vorgeschaltet werden. In der Nutzwertanalyse werden dann nur noch Alternativen untersucht, die z. B. unter 500 000 Euro kosten.

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Ablauf der Nutzwertanalyse

Die Nutzwertanalyse läuft in folgenden Schritten ab:

1. Festlegung der Projekt- bzw. Lösungsalternativen

2. Definition der Bewertungskriterien (Ziele)

3. Bestimmen der Wichtigkeit der Kriterien (mittels Gewichtungsfaktoren auf einer Skala von 1 bis 3, 1 bis 5 oder 1 bis 10)

4. Projekte hinsichtlich der Kriterien untersuchen und für jedes Kriterium Punkte vergeben

5. Für jedes Kriterium die vergebene Punktzahl mit dem Gewichtungsfaktor multiplizieren – daraus resultieren die Teilnutzwerte für die einzelnen Kriterien

6. Für jede Alternative den Gesamtnutzwert durch Addition der Teilnutzwerte ermitteln

7. Vergleich der Gesamtsummen: die Alternative mit dem höchsten Nutzwert ist vorzuziehen

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Beispiel

Für die Entwicklung eines neuen DV-Verfahrens wurden zwei Alternativen verglichen (A und B). Dabei wurden die in der Tabelle aufgeführten Kriterien als relevant erachtet. Die Gewichtung erfolgte auf einer Skala von 1 bis 5, die Zielerreichung der Alternativern wurde mit Punkten von 1 bis 10 bewertet.

Ziele Gewicht Punkte Bewer-tung

Punkte Bewer-tung

Schnelligkeit der Verfügbarkeit von Daten 3 10 30 8 24

Aktualität der zur Verfügung gestellten Daten 4 8 32 9 36

Relevanz der zur Verfügung gestellten Daten 3 8 24 8 24

Sicherheit des Verfahrens 1 7 7 10 10

Anwenderfreundlichkeit (Datenstruktur) 1 7 7 10 10

Benutzerfreundlichkeit (Bedienung) 4 8 32 10 40

Flexibilität (Funktionsanpassung möglich) 2 9 18 8 16

Pflege- und Wartungsfreundlichkeit 3 10 30 9 27

Umstellungsrisiko (vom bestehenden Verfahren) 5 9 45 10 50

Abhängigkeit von Fachpersonal 2 7 14 7 14

Kapazitätsreserven (z. B. saisonale Spitzen) 4 8 32 7 28

Nutzwert 271 279

Alternative A Alternative B

Beide Verfahren liegen fast gleich auf, eine klare Entscheidung ist nicht möglich.

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Beispiel: Projektwürdigkeit von Kundenaufträgen

Quelle:Schreckeneder

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Aufstellung des Bewertungskatalogs – Checkliste (1)

Als Anhaltspunkt für die Aufstellung eines Bewertungskatalogs können Standardfragen verwendet werden.Finanzen:Möglichkeit der UmsatzsteigerungSteigerung der KapitalrenditeVerbesserung der LiquiditätssituationVerbesserung des Unternehmensratings

Kosten:Verbesserung der AuslastungSenkung der ProduktionskostenSenkung der VerwaltungskostenVerringerung des AkquisitionsaufwandesSenkung der Kosten für Nacharbeit/ReklamationSenkung der Kosten für Dienstleister

Kunden:Steigerung der KundenzufriedenheitVerbesserung der Potenzialausschöpfung/Steigerung des LieferanteilsVerbesserung der KundenbindungUnterstützung der Akquisition neuer KundenVerringerung der AuftragsverlusteVerbesserung der KundenprofitabilitätVerbesserung des EmpfehlungsverhaltensSteigerung der Zusatzverkäufe (Cross Selling)

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Aufstellung des Bewertungskatalogs – Checkliste (2)

Mitarbeiter:

Intensivierung des Kundenkontakts

Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit

Verbesserung der internen Kommunikation

Verbesserung der Informationssituation

Sicherung der Unterstützung der Mitarbeiter bei der Umsetzung

Einführung motivationsfördernder Entgeltkomponenten

Steigerung des Innovationspotenzials

Qualität:

Senkung der Produktausfallrate

Senkung der Stornoquote

Steigerung der Lebensdauer

Verbesserung der Testergebnisse im Wettbewerbsvergleich

Erzielung kommunizierbarer Sicherheitsvorteile

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Aufstellung des Bewertungskatalogs – Checkliste (3)

Umwelt/Umfeld

Beitrag zur Erfüllung der Umweltziele

Verbesserung des Images im Umfeld

Förderung des sozialen Engagements

Verringerung von Gesundheitsgefahren

Markt:

Förderung der Bekanntheit des Unternehmens

Steigerung des Marktanteil

Verringerung der Absatzrisiken

Förderung der angestrebten Unternehmenspositionierung

Die Liste enthält wohlgemerkt allgemein relevante Kriterien, die keineswegs ein Standard-Bewertungsgerüst für alle Projekte sind. Im konkreten Fall müssen hieraus Kriterien ausgewählt bzw. spezifische Kriterien ergänzt werden.

Quelle: Preißner

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Empfehlung

Beschränken Sie sich bei der Zahl der abgefragten Kriterien!– Was die Intensität der Bewertung angeht, sollte auch bei Projekten mit

hohen Investitionen nicht übertrieben werden.– Während sich die ersten 10 bis 15 Nutzenkriterien noch schnell finden

lassen, wird es danach immer schwerer. – Oft wird dann der Fehler gemacht, aus Prinzip noch Kriterien

aufzunehmen, auch wenn sie kaum noch relevant sind. – Wird einem Kriterium am Ende noch eine Gewichtung von 1 oder 2%

zugewiesne, dann zeigt sich schon, dass selbst eine extrerne (potentiell neutralere) Bewertung kaum noch einen Einfluss auf die Projektentscheidung hat.

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Beispiel: Auswahl eines Autos

Kriterien Gewicht Alternative A

Punkte Bewertung

Alternative B

Punkte Bewertung

Preis 5 9 45 6 30

Verbrauch 4 5 20 10 40

Prestige 3 6 18 9 27

Umweltfreundlichkeit 1 6 6 10 10

Ausstattungsvarianten 3 4 12 6 18

Familienfreundlichkeit 2 5 10 10 20

Folgekosten (Vers./Steuer) 3 1 3 8 24

Wiederverkaufswert 4 5 20 9 36

Gesamtnutzwert 134 205

Die Alternative B bringt den deutlich höheren Nutzwert. Der potenzielle Autokäufer hat sichnicht durch den höheren Preis von B blenden lassen, obwohl der Preis die größte Bedeu-tung für ihn hat, andere Faktoren haben dies überkompensiert. Quelle: Gruber

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Bewertung der Nutzwertanalyse

Vorteile– Der große Vorteil der Nutzwertanalyse liegt in der Flexibilität

des Zielsystems. Diese erlaubt eine Anpassung an eine große Zahl spezieller Erfordernisse. Ein weiterer Pluspunkt ist die direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Alternativen.

Nachteile– An Nachteilen ist zuallererst der hohe Zeitaufwand zu

nennen. Die Hauptschwierigkeit der Nutzwertanalyse liegt aber in der Subjektivität der Gewichtung sowohl auf der Ebene der Ziele als auch bei den Erfüllungsgraden der alternativen Projekte. Näher betrachtet birgt auch die Vergleichbarkeit der Alternativen Probleme, da nicht immer gewährleistet sein kann, dass zwei Alternativen in der selben Hinsicht verglichen werden

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Umfassende Projektbewertung: Balanced Scorecard (vgl. Gruber)

Die Strategie legt die langfristige Orientierung des Unternehmens fest. Auf der Grundlage der Unternehmensstrategie werden dann die strategischen und operativen Ziele formuliert.

Diese Ziele können nicht allein finanzwirtschaftlicher Natur sein, denn die finanziellen Ergebnisse sind Spätindikatoren – sie zeigen i. d. R. eine Entwicklung zu spät auf, um rechtzeitig gegen zu steuern zu können. Das „Kind liegt bereits im Brunnen“.

Die Balanced Scorecard (ursprünglich entwickelt von Kaplan/Norton) ist ein Instrument, das die Unternehmen dabei unterstützt, die Strategie in operative Handlungen umzusetzen.

Die Bewertung auf der Grundlage der BSC bedient sich mehrerer Dimensionen, meist sind das Finanzen, Kunden, Interne Prozesse und Innovation.

Wie andere Bereiche im Unternehmen, sollten deshalb auch gerade die Instrumente zur Umsetzung der Unternehmensstrategie – Projekte – an Hand einer BSC auf ihre Eignung hin untersucht werden, die Unternehmensstrategie zu unterstützen.

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Beispiel einer BSC: University of Berkeley, California

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Beispiel: CSC Research

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Beispiel: www.balancedscorecard.org

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Entwicklung einer BSC für Projekte - Vorgehensweise

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, eine Bewertung von Projekten mittels einer BSC vorzunehmen:– Übertragung der im Unternehmen bereits im Einsatz befindlichen BSCs

auf Projekte zur rationalen Projektauswahl– Erarbeitung einer eigenen BSC für Projekte auf der Grundlage der

formulierten Unternehmensstrategie Meist wird die Unternehmens BSC zugrunde gelegt. Daraus werden

geeignete Kennzahlen übernommen und um projektspezifische Kennzahlen erweitert.

Zu jeder der Dimensionen der BSC werden anschließend im Hinblick auf die Unternehmensstrategie– Die Ziele definiert, die geeignet sind, die Unternehmensstrategie

umzusetzen– Kennzahlen für jedes Ziel erarbeitet, um den Grad der Zielerreichung

bestimmen zu können und– Vorgaben über die konkreten Zielgrößen für die Kennzahlen erarbeitet.

Die Projekte werden dann aufgrund der Vorgaben in der BSC bewertet.

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Beispiel: Bewertung eines Projekts: Einschätzung

Perspektive Ziele Kennzahlen Zielwerte Einschätzung

Projekt

Finanzen Wachstum Umsatzwachstum 10% p. a. 20%

Rentabilität RoI 25% 40%

Risiko Amortisationsdauer 3 Jahre 2,5 Jahre

Kunden Kundenzufriedenheit Zufriedenheitsindex 85% 90%

Kundenbindung Anteil Neukunden unter 30 J. 60% 50%

Neukunden Neukunden/alle Kunden 10% 15%

Interne Prozesse Overhead PM-Anteil an Entwicklungskosten

10% 10%

Qualität Nachbesserungsanteil 5% 3%

Innovation Time to Market Projektdauer 1 Jahr 1 Jahr

MA-Zufriedenheit Klimaindex 80% 70%

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Bewertung des Projekts

Perspektive Gewichtung Bewertung des Erfüllungsgrades

Finanzen 25% 100%

Kunden 30% 70%

Interne Prozesse 20% 100%

Innovation 25% 85%

Gesamt: 87,25% (gefordert vom Unternehmen: 70%)

Damit schneidet das zu bewertende Projekt mit einem Score von 87,25 sehr gut ab und übertrifft die für Neu-Entwicklungen geforderten 70% weit. Es ist bestens ge-eignet, die strategischen Vorgaben zu erfüllen.

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Bewertung der Balanced Scorecard

Die Einführung einer BSC auf Unternehmensebene ist ein Projekt, das nicht ohne professionelle Hilfe durchgeführt werden sollte. Die Ableitung einer BSC für ein konkretes Projekt sollte ein guter Projektleiter beherrschen.

Die Methode ist ähnlich aufwendig, wie die Nutzwertanalyse und leidet genauso wie diese unter der Subjektivität der ausgewählten Kriterien und der Subjektivität der Einschätzungen.

Wird die BSC aus der Unternehmens-BSC abgeleitet, wird die Subjektivität der Kriterienauswahl reduziert. Ebenso wird die Subjektivität der Bewertung reduziert, falls die Bewertung unabhängig von mehreren geeigneten Personen durchgefürht wird („Delphi-Methode“)

Die BSC erhöht sicher die Transparenz über den Wertbeitrag des Projektes und ist insofern gut geeignet zur Projektauswahl, falls im Unternehmen eine „BSC-Kultur“ etabliert ist.

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Projektportfolio

Das Projektportfolio beinhaltet entweder alle gegenwärtig im Unternehmen durchgeführten Projekte oder Projekte eines Projektgruppe.

Die Portfoliotechnik baut meist auf der grfischen Darstellung des Projektportfolios hinsichtlich mehrerer interessierender Dimensionen auf. Dies können z. B. sein:– Strategischer Beitrag– Wirtschaftlichkeit– Risiko– Attraktivität– Zwang zur Umsetzung– Dringlichkeit der Umsetzung

Die Bewertung erfolgt meist auf einer Skala von 1 bis 2 (hoch, niedrig) 1 bis 3 oder maximal 1 bis 5.

Die bewerteten Projekte werden in einem Koordinatensystem z. B. als Kreise dargestellt. Die Benennung der Achsen erfolgt nach den gewählten Dimensionen. Die unterschiedliche Größe der Projekte kann durch unterschiedliche Größe der Kreise

berücksichtigt werden z. B. im Verhältnis der Prozentsätze des Gesamtbudgets, die auf die Projekte entfallen).

Zusätzlich kann der Projektfortschritt durch Eintragung in den Kreisen angegeben werden.

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Beispiel: Strategischer Beitrag - Wirtschaftlichkeit

1

Wirt

scha

ftlic

hkei

t

5

4

3

2

1

0

Strategischer Beitrag

0 1 2 3 4 5

2

3

4

5 Der Blick auf das Projektportfolio sollte für das Management beun- ruhigend sein: Nur zwei Projekte sind im attraktiven Bereich, Während zwei der größten im unattraktiven Bereich sind. Projekt 1 kann nur durchgeführt werden, wenn keine Wirtschaftlich- keitsanalyse und keine Bewertung des strategischen Beitrags vor Projektstart vorgenommen werden! Nur 30% des gesamten Budgets entfallen auf attraktive Projekte.

Quelle: Gruber

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Beispiel: Attraktivität - RisikoR

isik

o

Niedrig

hoch

Attraktivität

niedrig hoch

„so what“ Projekte heiße Projekte

„dead ducks“ „Vabanque“ Projekte

Im Beispiel von A.D. Little wurden Attraktivität und Risiko gegenüber gestellt. Die Attraktivität beinhaltet die Be- urteilung von Umsatz- und Ertrags- Potenzialen, Marktwachstum, Marktvolumen und die Dauerhaf- tigkeit des Wettbewerbsvorsprungs. Auf Basis der Kategorien können unterschiedliche Strategien ent- wickelt werden, z. B.

- Die Attraktivität ist die ent- scheidende Kategorie oder -„ Vabanque“ Projekte dürfen einen Anteil von X% am Gesamtbudget nicht über- schreiten.

Quelle: Schreckeneder

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Beispiel: Zwang-Dringlichkeit der UmsetzungZ

wan

g zu

r U

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gS

oll

Mus

s

Dringlichkeit der Umsetzung

Ausblick Planjahr aktuelles Jahr

Eine Darstellung von Kann-, Soll und Muss-Projekten in einem Portfolio bezogen auf die Dringlichkeit der Umsetzung liefert einen hohen Informationswert für die Auswahl von Projekten.

Dabei ist firmenintern festzulegen, was Muss-Projekte (z. B. technologischer Zwang, Kundendruck), was Soll- und was Kann-Projekte sind.

Da es Kann-Projekte meist nicht gibt, weil dafür einfach keine Ressourcen zur Verfügung stehen, wird die Darstellung oftmals und, wie hier abgebildet, verkürzt.

Quelle: Schreckeneder

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Beurteilung der Portfolio-Methode

Im Vordergrund steht hier die übersichtliche und leicht verständliche Darstellung. Deshalb wird relativ grob bewertet (wenige Kriterien).

Meist sind Vorarbeiten erforderlich, um die Projekte einordnen zu können (z. B. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)

Auch diese Methode leidet in erheblichem Maße unter Subjektivität. Deshalb ist anzustreben, die Beurteilung durch mehrere Personen durchführen zu lassen (analog Delphi-Methode)

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Strategiekonformität der einzelnen Projekte

Ein sehr gutes Argument für ein Projekt ist die Tatsache, dass es einen – messbaren oder zumindest gut begründbaren – Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele liefert.

Um dies nachweisen zu können, ist es allerdings erforderlich, dass die Unternehmensziele ebenso wie die Projektziele sehr konkret formuliert sind.

Wenn keine direkte Zuordnung gelingt, könnte die Argumentationskette etwa wie folgt aussehen: s. Folgefolie

Alternativ oder zusätzlich kann die Tatsache, dass ein Anwendungssystem, das mit Hilfe eines Projekts realisiert werden soll, im Rahmen einer Anwendungssystemarchitektur des Unternehmens als strategisch wichtig für das Unternehmen eingeordnet wurde, ein gewichtiges Argument für ein Projekt sein. Es bleibt dann allerdings noch die Entscheidung über die Art und Weise der Realisierung zutreffen.

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Argumentationskette zur Begründung von Projekten: Beispiel

CSFsErfolgs-

messung

StrategischeZiele

OperativeZiele

SonstigeAktivitäten

Haupt-aufgaben

ManagerVertriebssteuerung

Info-bedarf

Prioritäten

Vertriebs-Erfolgsrechnung

Markt-anteil

erhöhen

AufträgerealisierenKunden-

zufrieden-heit

erhöhen

Angebots-effektivitäterhöhen

Quotient ausAngeboten und

Aufträgen

ErgebnisseKundenbefragung

Angebote undAufträge pro

Verkausregion

Vertriebs-steuerungs-

system erstellen

Überwa-chung derKunden-

zufrieden-heit

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Projekteinschätzung zur Strategiekonformität: Beispiel

Quelle: Schreckeneder

Dieser Ansatz ist in derZielsetzung dem Ansatz der Balanced Score Cardähnlich, aber nichtganz so systematisch.

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Zusammenfassung:

Es gibt eine ganze Reihe von Methoden, die es mehr oder weniger gut erlauben, Projekte bzw. Lösungsvarianten hinsichtlich ihres Nutzens für das Unternehmen zu vergleichen, angefangen mit der simplen Kostenvergleichsrechnung bis hin zur Balanced Scorecard oder zur Portfolioanalyse.

Für alle Methoden gibt es Situationen, in denen sie angemessen sind.

Welche Instrumente und Konzepte zur Auswahl von Projekten bzw. zur Bewertung von Alternativen Anwendung finden, sollte grundsätzlich auf Multiprojektebene bzw. auf Ebene der Geschäftsleitung festgelegt werden.