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Corinna Harder · Kerstin Kolb Kipper-Wahrsagekarten richtig deuten

Corinna Harder · Kerstin Kolb Kipper-Wahrsagekarten ...Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen. Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph (1788–1860)

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  • Corinna Harder · Kerstin KolbKipper-Wahrsagekarten richtig deuten

  • Kipper-Wahrsagekarten richtig deuten

    Corinna Harder · Kerstin Kolb

    K A I L A S H

  • Verwendung der Kartenbilder mit Genehmigung der Spielkartenfabrik Altenburg GmbH, © 2007 ASS Altenburger

    Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

    Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

    © Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2007Alle Rechte vorbehalten

    Redaktion: Susanne SchneiderUmschlaggestaltung: Weiss/Zembsch/Partner: Werkstatt/München

    Produktion: Inga TomallaSatz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering

    Druck und Bindung: Pustet, RegensburgPrinted in Germany

    ISBN 978-3-7205-6016-0

  • Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph (1788–1860)

  • Unser tiefer Dank gilt unser beider Schutzengel und unse-ren geistigen Helfern. Dieses Buch widmen wir den vielenBesuchern und Moderatoren von www.WahrsageForum.desowie unseren Familien und Freunden, die uns auf unseremspirituellen Weg begleiten, um gemeinsam mit uns zuwachsen. Mit solch großartigen Menschen kann man nurgewinnen!

    In Liebe, Freude und Hochachtung,Stella Nova* & Kerstin66

  • IInnhhaalltt

    Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    Die Geschichte der Kipper-Wahrsagekarten . . . . 11Warum funktioniert Kartenlegen? . . . . . . . . . . . . 14Erste Schritte im Umgang mit den Kipper-Wahrsagekarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Grundregeln des Kartenlegens . . . . . . . . . . . . . . . 17

    Die einzelnen Karten und ihre Bedeutung . . . . . . . . 23Die Kipper-Wahrsagekarten in ihren Kombinationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Das Lesen der Kipper-Karten – aber wie? . . . . . . . 120

    Die richtige Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . 120Mischen – Abheben – Auslegen . . . . . . . . . . . . 121Links oder rechts? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Wie geht es weiter? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Intuition vs. Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Ein wohlgemeinter Rat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125

    Legen Sie die Karten auf den Tisch! Die wichtigsten Legemethoden . . . . . . . . . . . . . . . . 127

    Kurzaussage – die Tageskarte (1 Karte) . . . . . . . . . 128Kurzabfrage mit drei Karten: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft ( 3 Karten) . . . . . . . . . . . . . 129

    Deutungsbeispiel »Kurzabfrage mit drei Karten«: »Werde ich in eine neue Wohnung ziehen?« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

  • Der große Fächer (8 Karten) . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Deutungsbeispiel »Der große Fächer«: »Wie geht es in der Liebe weiter?« . . . . . . . . . . 133

    Legung im Quadrat (9 Karten) . . . . . . . . . . . . . . . . 136Der Signifikator oder die »Zielkarte« . . . . . . . 140Deutungsbeispiel »Legung im Quadrat«: »Wie wird mein Vorstellungsgespräch verlaufen?« . . 142

    Das Keltische Kreuz (15 Karten) . . . . . . . . . . . . . . 144Deutungsbeispiel »Das Keltische Kreuz«: »Wie wird sich meine Spiritualität weiterentwickeln?« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

    Das große Bild (36 Karten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1491. Personenkarte auslegen . . . . . . . . . . . . . . . . 1502. Auslegen der restlichen Karten . . . . . . . . . . 1503. Die Eckkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1514. Die Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1515. Die Vergangenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1526. Die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1537. Themen- oder Zielkarte: der Signifikator . . 154Korrespondenzkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154Die Häuserdeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155Die Alternative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158Deutungsbeispiel »Großes Bild«: »Wie geht es mit meiner Internetbekanntschaft in Liebesdingen weiter?« . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

    Weitere wichtige Anmerkungen und Informationen rund um die Karten . . . . . . . . . . 169

    Häufig gestellte Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169Allgemeine Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169Fragen zur Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . 177

    Zum Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183Die Autorinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189

    88 Inhalt

  • Vorwort

    Der Wunsch, Zukunft und Schicksal vorhersagen zu kön-nen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Manche schwö-ren dabei auf die Unfehlbarkeit des Kartenorakels, anderewiederum sehen im Kartenlegen nicht mehr als ein unter-haltsames Spiel. Aus welchem Grund auch immer Sie die-ses Buch in die Hand genommen haben, wir möchtenIhnen die wunderbare Welt der Kipper-Wahrsagekartennäherbringen.

    Die Kipper-Wahrsagekarten erfreuen sich großer Be-liebtheit. Sie sind hilfreich für alle, die mehr über ihrLeben und Schicksal in Vergangenheit, Gegenwart undZukunft erfahren wollen und dazu gerne das Kartenorakelbefragen. Das Kartendeck eignet sich hervorragend für Le-gungen zu alltäglichen Fragestellungen, ein jeder kannmit ihm arbeiten – ohne jegliche esoterische Vorkenntnis-se. Die farbenfrohen Karten sind gerade auch ideal fürMenschen, die sich lieber auf ihre intuitive Eingebung ver-lassen, als mit ihrem rationalen Verstand zu arbeiten.Offen und ehrlich beantworten die Karten nahezu alle Fra-gen, die man an sie stellt.

    Auf unserem Weg das Schicksal zu erforschen, begleite-ten uns die verschiedensten Wahrsage-, Orakel- und Inspi-rationskarten. Doch kaum ein Kartendeck erfüllt uns sosehr wie die Kipper-Wahrsagekarten, die in ihrer Schlicht-heit doch so tiefgründig sind.

    Lesen Sie die Geschichten, die Ihnen die Karten erzählen!Die Grundzüge des Kartenlegens sind schnell erlernbar

    und das richtige Deuten wird Ihnen binnen kürzester Zeit

  • leichtfallen, denn jeder Schritt wird genau erklärt. Nebendem überlieferten Wissen möchten wir Ihnen auch unsereeigenen Erfahrungen und gesammelten Erkenntnisse indiesem Buch weitergeben.

    Bereits im ersten Umgang mit den Wahrsagekarten wer-den Sie treffende Antworten auf Ihre Fragen erhalten, diees Ihnen leicht machen, eine individuelle Lebenssituationzu analysieren. Je öfter Sie die Karten legen – und wenn Sieregelmäßig mit den Karten umgehen –, werden Sie schnelllernen, sie treffend zu interpretieren, und schon bald wer-den Sie auch die Karten auf mehreren Ebenen zu deutenwissen. Es wird nicht lange dauern, und die Karten spre-chen zuverlässig zu Ihnen, so grundverschieden Ihre Fra-gestellungen auch sein mögen.

    Mit diesem Buch möchten wir Ihnen nicht nur traditio-nelles Kartenleger-Know-How leicht verständlich aufbe-reiten. Es ist uns auch ein Anliegen, dass Sie Ihre ureige-nen medialen Anlagen auf spielerische Art und Weiseentwickeln. Wir geben Ihnen hiermit das Rüstzeug in dieHand, mit dem Sie Ihre übersinnlichen Fähigkeiten akti-vieren können. Hören Sie auf Ihre innere Stimme, nutzenSie deren Weisheit und lernen Sie Dinge zu sehen, dieanderen verborgen bleiben.

    Es macht uns sehr viel Freude, anderen mittels Karten-legen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, bei Entschei-dungen und Lösungswegen behilflich zu sein. Erst recht,wenn wir merken, dass ein Ratschlag der richtige war unddie Menschen wieder Mut und Kraft fassen, anzupackenund einer wunderbaren Zukunft entgegenzusehen. Wirwünschen Ihnen Inspiration und Intuition für ein erfolg-reiches Kartenlegen!Herzlichst

    1100 Vorwort

  • DDiiee KKiippppeerr--WWaahhrrssaaggeekkaarrtteenn –– eeiinnee EEiinnffüühhrruunngg

    Die Geschichte der Kipper-Wahrsagekarten

    Als Kartenlegen bezeichnet man das Wahrsagen mittelsSpielkarten. Dabei wird den verwendeten Karten stetseine bestimmte Bedeutung zugeschrieben, die der Karten-leger im Kontext einer Legung interpretiert. Die soge-nannte Kartomantie (chartes, griechisch für »Stück Pa-pier« und mantie, griechisch für »Seherkunst«) ist seitBeginn des 18. Jahrhunderts in Europa bekannt. Vorläuferdieser Wahrsagekunst lassen sich aber bereits einige hun-dert Jahre zuvor nachweisen. Die ältesten uns bekanntenWahrsagekarten, die in Aufbau und Gestaltung dem heutigen Tarot – dem wohl bekanntesten Kartenorakel –weitestgehend gleichkommen, stammen aus dem frühen15. Jahrhundert. Bis heute ist das Interesse an Wahrsage-karten ungebrochen, zahlreiche teils sehr unterschiedli-che Decks, teilweise wiederum in verschiedenen Varian-ten, sind entstanden und werden zur Analyse und fürVorhersagen genutzt – trotz wiederholt ausgesprochenerVerbote der klerikalen und profanen Macht.

    Kipper-Karten fallen durch ihre einfache, klare Symbo-lik auf. Die 36 Wahrsagekarten, wie sie in diesem Buchabgebildet sind, zeigen alltägliche Darstellungen im Stildes Biedermeier, der Zeit Anfang bis Mitte des 19. Jahr-hunderts. Ihr geschichtlicher Hintergrund liegt nochimmer im Verborgenen. Es gibt zwar einige Vermutungen,woher die Kipper-Wahrsagekarten stammen und wer die

  • farbenprächtigen Bilder gestaltet hat – aber wir haben keingesichtertes Wissen darüber.

    Wie in vielen anderen Geschichten, die sich um Wahrsa-getechniken ranken, werden auch in diesem Fall die Zigeu-ner mit den Kipper-Karten in Verbindung gebracht. Es wardas fahrende Volk – Musikanten, Händler und Gaukler –das nach Mittel- und Westeuropa kam und sich mit derZukunftsdeutung mittels vielfältiger Orakel befasste. Obder Ursprung der Kipper-Karten wirklich auf sie zurück-geht, bleibt jedoch fraglich – haben die Kipper-Karten dochrein äußerlich mit den uns bekannten Zigeunerkartennicht mehr Ähnlichkeit als mit ihren berühmten französi-schen Verwandten, den 36 Kleinen Lenormand-Karten.

    Forscht man weiter in der Geschichte, stößt man auf dieZeit des 30-jährigen Krieges (1618–1648), als eine Geldkri-se weite Teile Mitteleuropas erfasste, die man auch die»Kipper- und Wipper-Zeit« nennt. Vielleicht bringt uns dasauf eine brauchbare Spur? Die Bezeichnung »Kipper undWipper« leitet sich von der Praktik der betrügerischenMünzentwertung ab, nämlich dem »Umwippen« derMünzwaage, wenn vollwertige Münzen vor dem Beschnei-den (kippen, niederdeutsch für »beschneiden«) aussortiertwurden. Dabei wurden vollwertige Edelmetallmünzen anden Rändern beschnitten und unterwertige Münzen inUmlauf gebracht. Es ist denkbar, dass das Kartenlegen mitden Kipper-Karten und die wie Zigeuner umherziehendenMünzfälscher miteinander in Verbindung gebracht wurdenund sie so zu ihren Namen gekommen sind.

    Die Entwicklung zum Kartensatz, wie wir ihn heutekennen, bleibt auch weiterhin im Verborgenen. Gewisskann man davon ausgehen, dass generell Wahrsagekartenim Laufe der Zeit immer wieder dem jeweiligen Zeitge-schmack angepasst wurden und Kartenleger die rechtecki-gen Papierchen mit eigenen Notizen und Skizzen ergänz-

    1122 Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung

  • ten, u. a. aus dem simplen Grund, sich auf diese Weise dieBedeutung der Karten besser merken zu können.

    Doch es ranken sich noch mehr Geschichten um dieKipper-Karten: Spärliche Informationen sind bekannt,nach denen die Karten von der »berühmten Wahrsagerin«Frau Susanne Kipper um das Jahr 1873 entworfen wurden.Bei der Berufsbezeichnung dürfte es sich vermutlich eherum eine werbewirksame Benennung als um den tatsächli-chen Broterwerb der Kartendesignerin handeln. Frau Kip-per stammte ursprünglich aus Berlin, lebte aber zeitweisein München. Die Motivwahl spricht dafür, dass die Kartenin Bayern entstanden. Die Szenerien entstammen der Zeitum 1900. Kartenkennern wird es zudem nicht entgehen,dass Parallelen zu den Wahrsagekarten der berühmtenMademoiselle Lenormand erkennbar sind.

    Dem Münchner Schreibwarenhändler Matthias Seid-lein war bekannt, dass in der Bevölkerung ein starkes Inte-resse am esoterischen Zeitvertreib Kartenlegen bestand,und so soll er sich um die Veröffentlichung der Kartengekümmert haben. Gegen 1890 erschienen die Karten derberühmten Wahrsagerin Frau Kipper mit einem Anlei-tungsheft zum richtigen Gebrauch. In den kommendenJahren kam es zu weiteren Neuauflagen durch die FirmaSeidleins. Die Kartenverpackung trug nun die Aufschrift»Gezeichnet und herausgegeben von F. Kipper«. Es warvorwiegend das einfache Volk, das das Kipperdeck zurZukunftsdeutung nutzte.

    Um das Jahr 1920 gingen die Kipper-Wahrsagekarten inden Besitz der Firma F. X. Schmid über. Von diesem Zeit-punkt an erschienen die Karten seitenverkehrt – also spie-gelbildlich – gedruckt. Möglicherweise ist dieser sonder-bare Umstand auf einen Fehler bei der Übertragung derVorlage für die Reproduktion zurückzuführen, sodass wirheute mittels einer gespiegelten Version der Originale

    Die Geschichte der Kipper-Wahrsagekarten 1133

  • wahrsagen. Die Handhabung und Kartenaussage wirddurch dieses »Versehen« keinesfalls beeinträchtigt.

    Inzwischen gibt es auf dem Markt viele unterschiedli-che Kipperdecks, die alle auf der Urform der in diesemBuch abgebildeten Karten basieren. Deren Rechte sindschließlich 1996 an die Spielkartenfabrik Altenburg über-gegangen, wo sie noch heute unter der Markenzusammen-führung »ASS Altenburger« erscheinen.

    Warum funktioniert Kartenlegen?

    Die Behauptung, dass Karten nicht lügen, hat man hierund da schon gehört. Aber kann man sich denn wirklichauf die Aussage von Wahrsagekarten verlassen?

    Betrachten Sie das Kartenlegen als einen Dialog mitdem Unbewussten, das in seiner symbolreichen Bilder-sprache über die Karten eine Antwort ins Außen transfe-riert. Die Quantenphysik geht von einem Energiefeld aus,das eine Verbindung zwischen unserer inneren und deräußeren Welt bildet und unsere Gedanken, Gefühle undGlaubensmuster wiedergibt. Indem die gelegten Karteninterpretiert werden, wird die unverstandene Sprache des Unterbewusstseins in die verstehbare des Bewusstenübersetzt. Das Unterbewusstsein wird auch als InneresKind (oder Unteres/ Inneres Selbst) bezeichnet. Es ist einErinnerungsspeicher, der auf bildhafte Botschaften desheutigen Lebens und früherer Inkarnationen zurückgrei-fen kann. Dabei können Sie Informationen aus der Vergan-genheit und der Zukunft abfragen. Manche Menschengehen auch davon aus, dass das »richtige« Auswählen ei-ner Karte, die uns unseren Weg aufzeigen kann, letztend-lich durch die geistige Welt gesteuert wird.

    1144 Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung

  • Doch warum funktioniert Kartenlegen auch für anderePersonen, selbst wenn man zeitlich und räumlich vonein-ander getrennt ist? Auf einer höheren Ebene1 ist alles mitallem verbunden, ist jede Information allen zugänglich.Deshalb gelingt eine »gespiegelte« Zukunftsschau, einer-lei ob sich Kartenleger und Klient direkt gegenübersitzen,am Telefon miteinander verbunden sind oder per E-Mailzeitverzögert miteinander korrespondieren – ganz egalwelche Distanz sie voneinander trennt.

    Man kann den Umstand, dass Kartenlegen funktioniert,auch auf sogenannte »Morphogenetische Felder« zurück-führen, die Menschen vom Bewusstsein her miteinanderverbinden, sodass die Erfahrungen einiger bald zum Wis-sen aller werden. So fand der Biologe und Autor RupertSheldrake (geb. 28.06.1942) heraus, dass alle Mitgliedereiner Tiergattung durch ein gemeinsames Informations-und Bewusstseinsfeld miteinander verbunden sind. Das,was eine Gruppe lernte, wurde auch bald von einer weitentfernten derselben Art beherrscht und angewendet. Gutdenkbar, dass dieses »Gruppenverhalten« auch auf denMenschen zutrifft und sich Kartenleger dieses Wissen(unbewusst) zu eigen machen. Esoteriker sprechen voneiner Gruppenseele. Das erklärt möglicherweise auch,warum manche Kartenleger intuitiv die Bedeutung einzel-ner Kartenkombinationen erfassen, ohne diese jemalsnachgelesen oder »erlernt« zu haben.

    Befragen Sie zum ersten Mal zu einer bestimmten Fragedie Karten, wird sich das Leben des Ratsuchenden wie eineAufnahme des Augenblicks abbilden. Für eine Antwort ist

    Warum funktioniert Kartenlegen? 1155

    1 Es gibt Menschen, die die Fähigkeit besitzen Informationen gezielt auseinem energetischen Wissensspeicher, der sogenannten Akasha-Chro-nik, abzurufen. Dieses »Buch des Lebens«, das als der Gedächtnisspei-cher unserer Welt gilt, kann man sich als eine allumfassende Bibliothekvorstellen, in der alles, was geschieht, bewahrt wird.

  • nur die erste Legung (verbunden mit einer ersten Frage)entscheidend. Spätere Legungen zur selben Frage habendagegen eine untergeordnete Aussagekraft. Manchmalschweigen die Karten sogar gänzlich und dem Kartenlegerzeigt sich nur ein Wirrwarr in der Kartenauslage (dasdamit nur das Unterbewusstsein des Fragenden widerspie-gelt).

    Warum Kartenlegen letztendlich funktioniert, könnenwir Ihnen nicht zweifelsfrei beantworten – und schon garnicht nachweisen. Als Kartenleger müssen Sie sich aberauch gar nicht allzu viele Gedanken darüber machen. Fan-gen Sie einfach an! Die Erfahrung zeigt, dass es funktio-niert.

    … und sollten die Karten doch einmal »lügen« – somöchten wir diplomatisch hinzufügen –, liegt es mit eini-ger Wahrscheinlichkeit am Kartenleger, der die Karteneventuell »falsch« interpretiert, oder am Fragesteller, derdie erhaltenen Ratschläge dann unzureichend umsetzt.

    Erste Schritte im Umgang mit den Kipper-Wahrsagekarten

    Die Wahl des Kartensets ist eine bewusste Entscheidung,trotzdem fühlt sich ein neues Kartendeck anfangs immerein wenig fremd an. Doch bereits mit dem ersten Mischenwerden die 36 Karten wie von Zauberhand mit Lebenerfüllt. Legung um Legung werden Ihnen die Karten ver-trauter erscheinen und Sie werden schon bald in der Lagesein, ganze Geschichten aus ihnen zu lesen.

    Wir sind uns sicher: Auch Sie können das Kartenlegenerlernen. Kartenlegen ist eine Kunstfertigkeit, die nichtnur die Kenntnis aller Kartenbedeutungen mit ihren man-

    1166 Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung

  • nigfaltigen Kombinationen und die Beherrschung der wich-tigsten Legemethoden voraussetzt, sondern auch sehr vielIntuition und Erfahrung im Umgang mit Menschen ver-langt. Psychologische Kenntnisse sind ebenso von Vorteil.All diese Eigenschaften lassen sich erarbeiten und trainie-ren. Machen Sie sich die Mühe, auf Ihr Gegenüber einzu-gehen, dann lernen Sie sowohl sich selbst als auch anderebesser kennen. Dieser Prozess erfordert Zeit, aber mit einwenig Geduld und Ausdauer werden Sie es schaffen unddadurch viel an Erfahrung sammeln. Zudem schult regel-mäßiges Kartenlegen das vernetzte Denken.

    Betrachten Sie das Kartenlegen als Medium zur Lebens-hilfe, als Mittel zur »Lebensanschauung«. Wir haben unserSchicksal zum großen Teil selbst in der Hand. Ein jederkennt diesen Satz: »Jeder ist seines Glückes Schmied.« Esist so viel Wahres daran! Machen Sie sich nicht von äuße-ren Faktoren abhängig, gestalten Sie Ihr Leben nach IhremWillen, entsprechend der eigenen Neigungen und Bega-bungen. Ihr Schicksal ist nicht unabänderlich!

    Nehmen Sie sich die Aussage der Kipper-Wahrsagekar-ten zu Herzen und nehmen Sie sie wie den Ratschlag einesguten Freundes an. Betrachten Sie eine Deutung jedochniemals als endgültig. Wer jeden Schritt seines Lebens voneiner Weissagung abhängig macht und sich deren Rat-schlag blind unterwirft, handelt keinesfalls klug. Verges-sen Sie niemals, Ihr Leben zu leben!

    Grundregeln des Kartenlegens

    Natürlich erwartet man sich von einem Kartenleger einenBlick in die Zukunft, um dadurch Hilfestellung für dastägliche Leben zu erhalten. Früher oder später werden Sie

    Grundregeln des Kartenlegens 1177

  • das Wahrsagen so gut beherrschen, dass andere Sie undIhre Kipper-Karten um Hilfe bitten. Es bietet sich an,zunächst Freunden, Bekannten und Verwandten die Kar-ten zu legen. Es genügt für ein erfolgreiches Kartenlegenjedoch nicht, sich nur Grundkenntnisse in (Be-)Deutungund Technik anzueignen. Es ist viel mehr …

    1188 Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung

    Wir haben eine Reihe von Hinweisen zusammenge-fasst, die Ihnen ein wertvoller Leitfaden sein sollen:• Zeigen Sie Respekt! Betreiben Sie das Kartenlegen

    mit der notwendigen Konzentration und dem nöti-gen Feingefühl. Üben Sie eine ergebene, geduldigeHaltung und nehmen Sie den wohlgemeinten Rat-schlag der Karten an.

    • Erleben Sie das Kartenlegen spielerisch. Sehen Sie dieSache nicht allzu verbissen. Halten Sie sich nichtstarr an Vorgaben, pflegen Sie Ihre eigenen Rituale.

    • Schauen Sie nur für Menschen in die Karten, diewirklich Ihren Rat suchen und sich dafür auch öff-nen. Sie werden schnell merken, wenn Sie jemandnur prüfen (und damit Ihre Zeit verschwenden)möchte.

    • Legen Sie nur Personen die Karten, die Ihnen auchsympathisch sind. Nur so können Sie sich wirklichneutral verhalten.

    • Machen Sie es sich gemütlich und schaffen Sie einebesondere Atmosphäre! Bevor Sie mit dem eigentli-chen Kartenlegen beginnen, sollten Sie sich Zeit füreine Einstimmung nehmen und sich gedanklich»frei« machen. Schirmen Sie sich vor äußeren Ein-flüssen so gut es geht ab (z. B. Straßenlärm, Telefon-klingeln, Hundegebell). Sammeln Sie sich, öffnen Sie

  • Grundregeln des Kartenlegens 1199

    Ihr Herz und schalten Sie alle störenden Gedankenaus. Für uns ist es selbstverständlich, die Hände vordem Kartenlegen zu waschen. Vielleicht zünden Siesich Kerzen und Räucherstäbchen an und meditierenvor der Kartenbefragung zu Entspannungsmusik. ImSchnellverfahren die Karten zu befragen, bringt näm-lich nichts.

    • Sprechen Sie mit ruhiger, fester Stimme. Blicken Sieden Ratsuchenden freundlich an. Drücken Sie sichklar und deutlich aus.

    • Zeigen Sie Selbstvertrauen. Wichtig für eine stimmi-ge Deutung ist eine gesunde Portion Selbstvertrauen.Zweifelt man grundsätzlich an dem, was einem dieKarten zuflüstern, und zieht man gleich mehrereDeutungsvarianten in Erwägung, werden Sie raschbemerken, dass nur ein Durcheinander von Möglich-keiten übrig bleibt, jedoch kein klarer Blick auf dasSchicksal.

    • Versetzen Sie sich in die Gefühlslage, Gedankenweltund Lebenssituation Ihres Gegenübers. Nehmen Siesich selbst nicht so wichtig. Nur so werden Sie seinKartenbild richtig deuten können.

    • Haben Sie ein offenes Ohr. Hören Sie Ihrem Gegen-über gut zu und schweigen Sie, wenn nötig, auch ein-mal. Nehmen Sie sich Zeit.

    • Geben Sie möglichst nur Auskunft über Dinge, nachdenen Sie auch gefragt wurden. Wägen Sie gut ab, wieviel Sie darüber hinaus preisgeben dürfen. Stellen SieIhre eigene Meinung in den Hintergrund. Sagen Sienur, was Sie sehen. Fügen Sie nichts hinzu.

    • Lernen Sie, so positiv wie möglich zu formulieren,ohne dabei »schönzureden«. Vermitteln Sie ver-

  • 2200 Die Kipper-Wahrsagekarten – eine Einführung

    meintlich negative Eindrücke (beispielsweise eine zuerwartende schwere Erkrankung) Ihrem Gegenübermöglichst schonend.

    • Äußern Sie sich nicht negativ über andere Men-schen. Egal, ob diese Leute anwesend sind oder nicht,das könnte als »üble Nachrede« aufgefasst werdenund auf Sie zurückfallen – auch in spiritueller Hin-sicht.

    • Tragen Sie Verantwortung. Machen Sie sich bewusst,dass der Kartenleger mit seinen Ratschlägen einegewisse Verantwortung für sein Gegenüber trägt.Beachten Sie, dass es sich bei seinen Ausdeutungenstets um Beratungen in Lebensfragen handelt. StellenSie keine Diagnosen! Sie sind (wahrscheinlich) wederArzt noch Heilpraktiker. Dass Sie in Bezug auf Krank-heiten keine Aussagen treffen, verbietet Ihnen nichtnur der Gesetzgeber2, sondern auch der gesunde Men-schenverstand. Bei gesundheitlichen Unstimmigkei-ten im Kartenbild weisen Sie Ihren Klienten daraufhin und schicken Sie ihn zum Heilfachmann.

    • Sagen Sie niemals einen Todesfall voraus. Hier appel-lieren wir an Ihr Verantwortungsbewusstsein! Auchsollte niemand Fragen zu Zeitpunkten oder Zeiträu-men, die Erkrankungen oder Unglücksfälle betreffen,

    2 Es gibt in Deutschland keine festen Vorschriften bezüglich dessen, wasKartenleger sagen dürfen. Allerdings besagt ein Urteil des BVG vom02.03.2004 (AZ: 1 BvR 784/03), dass die Ausübung der Heilkunde be-stimmten gesetzlichen Vorschriften unterliegt und nur von anerkann-ten Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt werden darf (und dazu gehörtauch die Krankheitsbestimmung). Nach diesem Urteil sind beispiels-weise Geistheiler, Reiki-Anwender oder Bachblütentherapeuten dazuverpflichtet darauf hinzuweisen, dass sie weder Arzt noch Heilprakti-ker ersetzen und laut Gesetz keine offiziellen Diagnosen stellen dürfen.Auch als Kartenleger sollten Sie sich an diese Regelung halten.

  • Grundregeln des Kartenlegens 2211

    beantworten, selbst wenn die Karten (Ihrer Meinungnach) eindeutig liegen sollten. Hüten Sie sich davor,mit Ihren Vorahnungen Ängste oder Abhängigkeitenauszulösen.

    • Legen Sie niemals die Karten, wenn es Ihnen selbstnicht gut geht, egal ob psychisch oder physisch. Zumeinen wird Ihnen die Konzentration schwerfallen,zum anderen fehlt Ihnen bestimmt die Intuition, dieerforderlich ist, um richtige Prognosen zu stellen.Auch besteht die Gefahr, dass sich Ihre eigenen Prob-leme in ein fremdes Kartenbild »einschleichen« undsomit das Bild verfälschen.

    • Verzichten Sie auf Alkohol und Drogen. Auch wenndiese enthemmen und die Fantasie anregen, könnenunter deren Einfluss Deutungen zustande kommen,die mit der Wahrheit nichts zu tun haben. Die Ein-nahme von Medikamenten ist ebenfalls nicht zuempfehlen.

    • Geben Sie es ruhig zu, wenn Sie einmal nichts imKartenbild erkennen können. Nicht jeder Tag istgleich und nicht immer kann man in den Kartenlesen. Lassen Sie sich nicht entmutigen.

  • DDiiee eeiinnzzeellnneenn KKaarrtteenn uunndd iihhrree BBeeddeeuuttuunngg

    Ein Kipper-Kartendeck besteht aus 36 Karten. Die Kartensind nummeriert und tragen Bezeichnungen, die die Reali-täten des Alltags abdecken. Infolgedessen sind sie fürWeissagungen in den vier Grundthemen des Lebens be-sonders gut geeignet. Betrachtet man die Aussagen derEinzelkarten, drehen sie sich um:

    1. Liebe und Beziehungen2. Geld und Besitz3. Gesundheit4. Beruf und Berufung

    Sie verraten nicht nur durch die Kartenillustration, son-dern auch durch ihre Benennung mehr über ihre Bedeu-tung. Die Bildsprache der Kipper-Karten ist einfach, den-noch besitzt jede Karte ihre spezifischen Bedeutungen undist außerdem (abhängig von den umliegenden Karten)eigenen Bedeutungsänderungen unterworfen. Das Wahr-sagen mit Kipper-Karten ist gerade für den Anfänger einehervorragende Methode, sich in das Kartenlegen hinein-zudenken und es zu üben. Betrachten Sie die Bilder genau– und Sie werden viele Details entdecken, die Ihnen beider Interpretation der Karten »be-deutend« vorkommenwerden.

    Alle Karten sind ebenbürtig, das heißt, dass alle Kartenals gleichwertig zu betrachten sind. Es gibt keine »guten«oder »schlechten« Karten, denn jede vermeintlich negati-ve Situation lässt sich in eine positive verkehren, wenn

  • UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

    Corinna Harder, Kerstin Kolb

    Kipper-Wahrsagekarten richtig deuten

    Paperback mit Schutzumschlag, 192 Seiten, 19,0x13,0ISBN: 978-3-7205-6016-0

    Kailash

    Erscheinungstermin: August 2007

    Neben Tarot und Lenormand haben die Kipper-Karten einen festen Platz unter denKartenorakeln und erfreuen sich großer Beliebtheit. Zeitlos in ihrer Symbolik und Aussagekraftgeben die Karten offen Antworten auf die entscheidenden Fragen des Lebens. Durchgehendvierfarbig illustriert bietet diese Einführung einen umfassenden Überblick über die Bedeutung derKarten und stellt verschiedene Legemethoden vor. Jetzt einzeln als Buch erhältlich oder im Setmit 36 Karten.

    http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=300332