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Mag. Silvia Welbich Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des Innovationsheimmarktes für innovative Energie- und Umwelttechnologien Gefördert im Rahmen der 5. Ausschreibung von „Neue Energien 2020“ des Klima- und Energiefonds

Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des ... · Green Logistics: Der Einsatz moderner Lastkraftfahrzeugtechnik für eine hocheffiziente und wirt-schaftliche Nutzfahrzeugflotte,

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Mag. Silvia Welbich

Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des

Innovationsheimmarktes für innovative

Energie- und Umwelttechnologien

Gefördert im Rahmen der 5. Ausschreibung von „Neue Energien 2020“ des Klima- und Energiefonds

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AutorInnen (alph.):

Mag. Christiane Egger, OEC

Jasper Ettema MSc, ACstyria

DI Susanne Formanek, BEUC

Mag. Michaela Henzinger, LMC

Dr. Michael Jäger, MECH

Mag. Karin Krondorfer, OEC

Dr. Johann Lefenda, P-IC

Mag. Markus Manz, UTC

Mag. Klaus Meyer, CEE

Mag. Stephan Payer, me2c

Mag. Gerlinde Pöchhacker-Tröscher, P-IC

Ing. Georg Pöschl BA, EWS

Ing. Bernhard Puttinger MBA, EWS

Mag. Katharina Renz, CEE

Abkürzungen der beteiligten Cluster und Organisationen:

ACstyria ACstyria Autocluster GmbH

BEUC Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich

CEE Cluster Erneuerbare Energien Tirol

EWS Eco World Styria

HCS Holzcluster Steiermark GmbH

ITG Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (Netzwerk Automobil-,

Kunststoff- und Energiewirtschaft)

LMC Lebensmittel-Cluster Oberösterreich

MECH Cluster Mechatronik Tirol

me2c me2c – [micro] electronic cluster

OEC Ökoenergie-Cluster Oberösterreich

P-IC Pöchhacker Innovation Consulting GmbH

UTC Umwelttechnik-Cluster Oberösterreich

VNL Verein Netzwerk Logistik

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis 4

1. Ausgangssituation und Projektübersicht 5

1.1 Darstellung der Ausgangssituation 5

1.2 Ziel des Projektes und Projektübersicht 5

1.3 Ergebnisse der vorhergehenden Projektschritte 6

1.3.1 Clusterübergreifende Darstellung der Technologieangebote und -bedarfe 7

1.3.2 Technologie-Markt-Matrix 8

1.3.3 Cross-Cluster-Instrumentarium 9

1.3.4 Strategiepilotmaßnahmen 10

2. Strategiefelder und Maßnahmen der Cross-Cluster-Strategie 12

2.1 Strategiefeld 1: Information und Marketing 13

Maßnahme 1.1: Branchenspezifische Energieeffizienz-Roadshows 14

Maßnahme 1.2: Sichtbarmachung von Best Practices für AnwenderInnen 16

2.2 Strategiefeld 2: Wissens- und Technologietransfer 17

Maßnahme 2.1: Anbieter-Anwender-Onlinedialog („Matchmaking-Webinar“) 18

2.3 Strategiefeld 3: Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung 20

Maßnahme 3.1: Lehrgang Energieeffiziente Beleuchtung 21

Maßnahme 3.2: Weiterführung der Roadshow-Themen in Qualifizierungsmaßnahmen 23

2.4 Strategiefeld 4: Beschleunigung investiver Maßnahmen 24

Maßnahme 4.1: Bekanntmachen innovativer Finanzierungs- und Betreibermodelle 25

Maßnahme 4.2: Initiieren von bundesländerübergreifenden Kooperationsprojekten unter

gemeinsamer Nutzung von bestehenden Kooperationsförderungen 27

2.5 Strategiefeld 5: Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess 29

Maßnahme 5.1: Clusterübergreifende Technologiedatenbank 30

Maßnahme 5.2: Cross-Cluster-Austausch 33

2.6 Strategiefeld 6: Strukturierte Bund-Cluster-Zusammenarbeit 34

Maßnahme 6.1: Kontinuierlicher Dialog mit Bundeseinrichtungen 35

2.7 Begleitmaßnahme: Gesamtkoordination, Kommunikation und Monitoring 36

2.8 Maßnahmen- und Ressourcenübersicht 38

3. Roadmap zur Implementierung 39

4. Abschließende Zusammenfassung und Bewertung 41

Anhang A: Kontaktdaten der Projektpartner 44

Anhang B: Mitglieder des Projektbeirates (in alphabetischer Reihenfolge) 46

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Projektvisualisierung „X-Cluster-Ökoinno“ 6

Abbildung 2: Prozessübersicht 7

Abbildung 3: Technologie-Markt-Matrix 8

Abbildung 4: Ablaufschema Technologiedatenbank 32

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1. Ausgangssituation und Projektübersicht

1.1 Darstellung der Ausgangssituation

In Österreich gibt es derzeit rund 50 Clusterinitiativen, in denen ca. 3.500 Unternehmen, die rund

420.000 MitarbeiterInnen beschäftigen, mitwirken. Diese Cluster sind branchen- bzw. themenspezifi-

sche Innovationsnetzwerke mit KMU-Fokus. Die österreichischen Cluster sind großteils von den

Bundesländern finanziert und haben so eine stark regionale Ausrichtung. Die meisten Cluster sind

produktionsorientiert (zB Fahrzeugbau, Mechatronik, Maschinenbau,…), einige haben einen Fokus auf

Umwelt- und Energietechnologien.

2011 wurden die Potenziale von Cross-Cluster-Kooperationen im Umwelt- und Energiebereich

zur Erreichung österreichischer Klimaziele in einem durch den Klima- und Energiefonds geförderten

Projekt analysiert. Dabei zeigte sich, dass in der clusterübergreifenden Zusammenarbeit – insbesonde-

re zwischen Clustern mit einem Energie- und Umweltschwerpunkt und Clustern produzierender Unter-

nehmen anderer Branchen – enorme Chancen zur Durchführung von klimarelevanten Aktivitäten lie-

gen, die es in weiterer Folge strategisch zu erschließen gilt.

Daher hat sich ein Konsortium von 12 Clusterinitiativen in Österreich gefunden und das Projekt „X-

Cluster Ökoinno – Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des Innovationsheimmarktes für

innovative Energie- und Umwelttechnologien“ im Rahmen der 5. Ausschreibung „Neue Energien

2020“ des Klima- und Energiefonds eingebracht. Die beteiligten Cluster sind auf Seite 2 sowie im An-

hang A mit detaillierten Kontaktdaten angeführt. Pöchhacker Innovation Consulting hat in Zusammen-

arbeit mit Mag. Silvia Welbich die Projektkoordination übernommen.

1.2 Ziel des Projektes und Projektübersicht

Ziel des Projekts „X-Cluster Ökoinno“ ist die erstmalige Erarbeitung einer clusterübergreifenden

Strategie, um die Markterschließung und -durchdringung von innovativen Energie- und Umwelt-

technologien in der heimischen Wirtschaft nachhaltig zu beschleunigen.

Durch die Zusammenarbeit aller österreichischen Umwelt- und Energiecluster mit über 500 Mit-

gliedern sowie von weiteren 7 Branchenclustern in den Bereichen Lebensmittel, Holz, Maschinen-

und Anlagenbau, Fahrzeugindustrie, Elektronik/Elektrotechnik, Bauwirtschaft und Transportwirtschaft

mit mehr als 1.000 Mitgliedern sowie 45 assoziierten Projektpartnern (LOI-Partner) unterstützen die-

se Innovationsnetzwerke den Technologietransfer und –interfer und die Rolle von Clusterunternehmen

als „early adopters“ von neuen Technologien.

Die nachfolgende Visualisierung des Projektes veranschaulicht sowohl den inhaltlichen Projektansatz

wie auch den Prozess des Projektes: Aus der Verbindung der Technologieangebote und Technologie-

bedarfe der Unternehmen, welche in Clustern der „Angebots- und Bedarfsseite“ erfasst sind, ergeben

sich jene Marktfelder, die ein hohes Potenzial für die Marktdurchdringung von innovativen Energie- und

Umwelttechnologien aufweisen. Durch Strategiepilotmaßnahmen in diesen Potenzialfeldern, mit denen

zahlreiche Unternehmen – insbesondere KMU – direkt erreicht werden konnten, wurden Erkenntnisse

und Erfahrungen gesammelt, um in einer Cross-Cluster-Strategie längerfristige Maßnahmen für die

clusterübergreifende Zusammenarbeit festzuhalten.

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Abbildung 1: Projektvisualisierung „X-Cluster-Ökoinno“

1.3 Ergebnisse der vorhergehenden Projektschritte

Inhalt des Projekts war zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme des Angebots bzw. Bedar-

fes an energie- und umweltrelevanten Technologien und Lösungen für produzierende Unternehmend

er österreichischen Wirtschaft. Weiters wurde eine Vielzahl an relevanten Forschungsprojekten in Hin-

blick auf ihre Relevanz für die Unterstützung der Marktdurchdringung gescreent. Die Zusammenfüh-

rung der Technologieangebote und Marktbedarfe mündeten in eine Technologie-Markt-Matrix, die die

Potenzialfelder für die Marktdurchdringung innovativer Umwelt- und Energietechnologien aufgrund

einer kriterienbasierten Bewertung zeigte.

Dies war die Basis für die Auswahl und Durchführung von clusterübergreifenden Strategiepilot-

maßnahmen, in denen österreichische Cluster erstmals gezielt führende Technologieanbieter und

Unternehmensnachfrager nach Umwelt- und Energietechnologien zusammenführten.

Die Ergebnisse der Analysephase sowie die Learnings aus den Pilotprojekten bildeten das Fundament

für die Erarbeitung der Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des Innovationsheimmarktes

für innovative Energie- und Umwelttechnologien. In Hinblick auf die konkrete Realisierung der da-

rin enthaltenen Maßnahmen wurde eine Roadmap für die Umsetzung erstellt.

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Weiters wurde die Etablierung des Cross-Cluster-Austausches zwischen österreichischen Clustern

im Energie- und Umweltbereich durch einen gemeinsamen Workshop im September 2012 initiiert.

Ein ExpertInnenbeirat mit VertreterInnen nationaler Einrichtungen, Landesregierungen sowie von

Unternehmen und Forschungseinrichtungen (Clusterbeiräte) begleitete das Projekt. Die Mitglieder des

Projektbeirates sind in Anhang B angeführt.

Abbildung 2: Prozessübersicht

1.3.1 Clusterübergreifende Darstellung der Technologieangebote und -bedarfe

Ein für die weiteren Projektschritte und die Strategieerarbeitung wesentlicher Schritt lag in der cluster-

übergreifenden Darstellung der Technologieangebote und –bedarfe im Energie- und Umweltbe-

reich. Mittels einheitlicher Datenblätter wurden 171 Technologieangebote erfasst, davon 84 % von

Unternehmen und 16 % von Forschungseinrichtungen der beteiligten Cluster. Zur Identifikation der

konkreten Anforderungen und Hemmnisse der Marktdurchdringung wurden 73 Clusterunternehmen als

Bedarfsträger erfasst.

Parallel wurde eine Auswertung von Technologiestudien und FTI-Projekten von abgeschlossenen

bzw. laufenden FFG- und KLIEN-Projekten der Jahre 2006 – 2011 vorgenommen. 341 Projekte, ins-

besondere aus den Programmen „Neue Energien 2020“, „Fabrik der Zukunft“ und „Haus der Zukunft“

wurden gescreent. Davon zeigten sich 207 als relevant für das Projekt. Diese Auswertung bildete ei-

nen wesentlichen Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen Wissensbasis der Cluster.

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1.3.2 Technologie-Markt-Matrix

Die Ergebnisse der Technologie- und der Bedarfsanalyse wurden strukturiert ausgewertet und analy-

siert. Anschließend wurden sie in einer 4x7 Technologie-Markt-Matrix (4 Themenfelder von umwelt-

und energierelevanten Technologieangeboten, 7 Branchenfelder produktionsorientierter Cluster) zu-

sammengeführt. Dadurch konnten die chancenreichsten Potenzialfelder für die Markterschließung und

-durchdringung identifiziert werden. Zugleich bildeten diese Potenzialfelder die prioritären Themenfel-

der für die anschließenden Strategiepilotmaßnahmen.

Die Methodik zur Erstellung der Matrix und der Bewertung der chancenreichsten Felder für die

Marktbearbeitung beinhaltete eine quantitative und qualitative Auswertung der erhobenen Angebote

und Bedarfe. Die quantitative Dimension ist in der nachfolgenden Abbildung durch die Schattierung

(dunkel = viele Nennungen) dargestellt, die qualitative Dimension mittels Rechensymbolen (+/ᵒ/-). Rote

Kreise markieren die chancenreichsten Potenzialfelder der Marktdurchdringung von heimischen Ener-

gie- und Umwelttechnologien, die in einem Workshop der Projektpartner im April 2012 festgehalten

wurden.

Abbildung 3: Technologie-Markt-Matrix

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1.3.3 Cross-Cluster-Instrumentarium

Weiters wurde im Rahmen eines Workshops der Projektpartner ein geeignetes Instrumentarium für

die clusterübergreifende Zusammenarbeit zur Markterschließung und –durchdringung erarbeitet:

Clusterübergreifender Austausch:

Aktiver Informations- und Wissenstransfer zwischen den Clustern (zB Austausch über bewährte

Tools und erfolgreiche Projekte)

Regelmäßiger Austausch zwischen den Clustermanagements

Verbreitung von Best practice-Beispielen zwischen den Clustern

Vernetzung und Kooperation in laufenden und geplanten FEI-Projekten

Nutzung des persönlichen Netzwerkes von Entscheidungs- und Kompetenzträgern in den Clus-

tern (zB Beiratsmitglieder)

Zielgerichtete Informationsweitergabe (Clustermedien, Veranstaltungen, …)

Zugang zu Partner- und Kompetenzdatenbanken

Know-how-Transfer:

Clusterübergreifende Foren, Konferenzen und Fachveranstaltungen

Gemeinsame Aus- und Weiterbildungsprogramme

Themenfokussierte ExpertInnenworkshops (zB Unternehmen und Forschungseinrichtungen)

Betriebsbesichtigungen, Baustellen- und Projektbesichtigungen etc.

Fachexkursionen

Verbreitung von Demonstrationsprojekten

Gemeinsame Publikationen (Leitfäden, Broschüren…)

Kooperation mit Fachorganisationen (zB klima:aktiv, EEN,…)

Vermittlung von Praktika, Workshare zum Know-how-Aufbau

ExpertInnenpool

Matchmaking von Clusterpartnern:

B2B-Workshops

Matchmaking Events (zB „Business meets public“)

Speed Datings

Round Tables (zB mit Lieferanten und potenziellen Kunden)

Wertschöpfungskettenorientierte Kooperationen

Matchmaking zur Entwicklung und Vermarktung von Unternehmenskooperationen (Angebot

von Packages)

Kooperationsnetzwerk für Marktzugang und –durchdringung (Messepräsenz, Internet, Marke-

ting-Tools,…)

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1.3.4 Strategiepilotmaßnahmen

Um die Chancen und Grenzen von Cross-Cluster-Kooperationen zur Forcierung der Marktdurchdrin-

gung von Umwelt- und Energietechnologien auszuloten, wurden im Zeitraum Mai bis November 2012

sechs Strategiepilotmaßnahmen von den beteiligten Clustern durchgeführt. Ein zentrales Anliegen

dabei war die aktive Involvierung der Clusterunternehmen der Anbieter- und Nachfrageseite – die ur-

sprüngliche Zielgröße von 150 beteiligten Clusterunternehmen konnte mit rund 200 deutlich übertroffen

werden. Die Inhalte und Instrumente der clusterübergreifenden Strategiepilotmaßnahmen wurden auf

Basis der Technologie-Markt-Matrix sowie der erhobenen Angebote und Bedarfe an innovativen Tech-

nologien und Lösungen in einem Workshop der Projektpartner definiert.

Tabelle 1: Übersicht Strategiepilotmaßnahmen

Bezeichnung Lead-Partner Beteiligte Cluster

Erneuerbare Energieträger in der Bau- und

Dämmstoffproduktion BEUC CEE, HCS, EWS, OEC

Energieeffiziente Beleuchtung MECH me2c, CEE, OEC

Effizienz in der Lebensmittelproduktion EWS, UTC OEC, LMC, ITG, TfT1

Green Logistics VNL ACstyria, HCS

Energieeffiziente Sanierung von Betriebs-

gebäuden OEC BEUC, EWS, CEE

Ressourceneffizienz in der Produktion UTC& ITG

Erneuerbare Energieträger in der Bau- und Dämmstoffproduktion: Der Umstieg auf erneuerba-

re Energieträger wird in der Bau- und Dämmstoffproduktion immer wichtiger – nicht nur aufgrund

von gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch weil die Nachfrage steigt. Bei einem Workshop für

die Baustoff- und Dämmstoffindustrie in St. Pölten am 26.9.2012 wurden die neuesten Technolo-

gieangebote, Forschungsergebnisse und Best Practice Lösungen für den Umstieg von fossilen auf

erneuerbare Energieträger in der Bau- und Dämmstoffproduktion vor rund 30 TeilnehmerInnen

präsentiert und darauf aufbauend mögliche Kooperations- und Forschungsprojekte sondiert.

Energieeffiziente Beleuchtung: Im Bereich der Beleuchtung bestehen bei vielen Unternehmen

noch große Einsparungspotenziale, weshalb ein Ratgeber und ein Lehrgang für den Einsatz ener-

gieeffizienter Beleuchtungssysteme konzeptioniert und vorbereitet werden soll. In einer ExpertIn-

nenrunde mit Planern, Installateuren und Herstellern von Beleuchtungssystemen wurden die Inhal-

te des Ratgebers diskutiert und ein Konzept für einen Lehrgang in Zusammenarbeit mit dem Bar-

tenbach LichtLabor entwickelt.

Effizienz in der Lebensmittelproduktion: Gerade in der Lebensmittelindustrie spielen Wärme

und Kälte eine zentrale Rolle, Energie- und Ressourceneinsparungspotenziale sind in vielen Be-

trieben gegeben. In einer Roadshow von zwei Veranstaltungen in Oberösterreich und der Steier-

1 TfT = TECHFORTASTE.NET (Lebensmittelcluster Steiermark), nur als Partner bei dieser Strategiepilotmaß-

nahme beteiligt

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mark wurden effektive Lösungen als Best Practices vor Ort gezeigt und ExpertInnen-Vorträge zum

jeweiligen Themenschwerpunkt angeboten. Die beiden Veranstaltungen stießen auf großes Inte-

resse – die hohe Relevanz der Thematik spiegelt sich etwa darin wider, dass unter den 53 Teil-

nehmerInnen zahlreiche GeschäftsführerInnen namhafter Lebensmittelbetriebe waren.

Green Logistics: Der Einsatz moderner Lastkraftfahrzeugtechnik für eine hocheffiziente und wirt-

schaftliche Nutzfahrzeugflotte, insbesondere in der Forstwirtschaft, stand im Mittelpunkt dieser

Strategiepilotmaßnahme. Kernelement war ein Best Practice Forum in Graz, bei dem effektive und

realisierbare Maßnahmen sowohl in Hinblick auf die Neuanschaffung von Lastkraftfahrzeugen als

auch bei der Modernisierung und Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen präsentiert wurden.

Energieeffiziente Sanierung von Betriebsgebäuden: Produzierende Unternehmen verfügen

über Betriebsgebäude – Sanierungsmaßnahmen geben die Möglichkeit zur Verbesserung der

Energieeffizienz. Ziel dieser Strategiepilotmaßnahme war die Kurzdarstellung von Clusterunter-

nehmen, die im Bereich energieeffiziente Sanierung von Betriebsgebäuden innovative Produkte

und Dienstleistungen anbieten. Diese Kurzbeschreibungen mit Angabe von Referenzprojekten,

Anwendungsmöglichkeiten, Kontaktinformationen etc. wurden in einem Info-Folder gesammelt und

all jenen Clustern zur Verfügung gestellt, für deren Unternehmen diese Informationen hilfreich sind.

Ressourceneffizienz in der Produktion: Der Schihersteller Atomic Austria (Amer Sports) hat am

Standort Altenmarkt im Pongau in einem präzisen Umweltkonzept ökologische Maßnahmen ge-

bündelt und in alle betrieblichen Abläufe integriert. Durch innovative Maßnahmen konnte die Ener-

gie- und Ressourceneffizienz deutlich gesteigert werden. Bei einem Businessbreakfast wurden die

Maßnahmen vor Ort 30 VertreterInnen von Unternehmen aus den Bereichen Umwelt- und Automa-

tisierungtechnik sowie Kunststoff- und Metallverarbeitung aus Oberösterreich und Salzburg präsen-

tiert und weitere Einsatzmöglichkeiten diskutiert.

Die Ergebnisse dieser sechs Strategiepiloten wurden strukturiert ausgewertet (Themen, Ergebnisse,

Hemmnisse, Learnings, Instrumente etc.) und flossen als Lessons Learned in die Formulierung der

clusterübergreifenden Strategie und der entsprechenden Umsetzungs-Roadmap ein.

Generell kann festgehalten werden, dass die Cluster-Unternehmen sehr hohes Interesse an den im

Rahmen des Projektes durchgeführten Veranstaltungen und Maßnahmen gezeigt haben und große

Potenziale für die Ansprache zahlreicher weiterer Unternehmen, insbesondere aus dem produzieren-

den Bereich und mit Schwerpunkt auf KMU bzw. Familienbetriebe, gegeben sind. Diese ersten und

impulsgebenden Cross-Cluster-Aktivitäten stellten sich weiters als „Humus“ für konkrete Innovations-,

Kooperations- und Investitionsvorhaben heraus. Neben dieser impulsgebenden Funktion zeichnen sich

die clusterübergreifenden Aktivitäten durch eine hohe Bedarfsorientierung und spezifische Inhalte aus,

die in hohem Maße die Interessen und Anliegen der Unternehmen adressieren.

Die erstmalige österreichweite Zusammenarbeit zwischen Clustern zeigt, dass der Mehrwert viel-

fach in einem breiten und österreichweiten Technologietransfer liegt: Durch das Zusammenwirken er-

weitern v.a. die Branchencluster in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen ihr Wissen um sinnvolle

Energie- und Umwelttechnologien und können dieses für die Clusterfirmen einbringen, auch die hohe

Geschwindigkeit in der Diffusion von Good Practices und Instrumenten wurde sichtbar. Die Energie-

und Umweltcluster wiederum eröffnen sich spezifische Marktzugänge für ihre Clusterfirmen.

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2. Strategiefelder und Maßnahmen der Cross-Cluster-Strategie

Das deklarierte Ziel der Cross-Cluster-Strategie für die Markterschließung und -durchdringung von

österreichischen Umwelt- und Energieinnovationen lautet, Maßnahmen der clusterübergreifenden

Zusammenarbeit zu entwickeln, damit innovative Energie- und Umwelttechnologien von heimi-

schen Anbietern besser am österreichischen Markt eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sollen

konkret dargestellt und in Form einer Roadmap ein möglicher Weg der Umsetzung in Form einer zeitli-

chen Planung der Aktivitäten aufgezeigt werden.

Die Vorgehensweise zur Erstellung der Cross-Cluster-Strategie war durch die Berücksichtigung der

Ergebnisse der Analysephase (Projektscreening, Erhebung der Technologieangebote und –bedarfe),

der Erfahrungen der sechs Strategiepilotmaßnahmen sowie weiterer Inputs – etwa aus ExpertInnen-

beiträgen von Mitgliedern des Projektbeirates – gekennzeichnet. Die Strategiefelder als thematische

Säulen der Strategie wurden ebenso wie die konkreten Maßnahmen durch die Projektpartner ausgear-

beitet. Generell stand die Umsetzungsorientierung und die konkrete Nutzengenerierung für die

Clusterunternehmen – als Anbieter und Nachfrager von innovativen Energie- und Umwelttechnolo-

gien – im Vordergrund.

Die inhaltliche Struktur der Cross-Cluster-Strategie umfasst sechs Strategiefelder, in denen zehn

konkrete Maßnahmen formuliert wurden, sowie eine begleitende Gesamtkoordinations-, Kommunikati-

ons- und Monitoringmaßnahme:

Strategiefeld 1: Information und Marketing

Maßnahme 1.1: Branchenspezifische Energieeffizienz-Roadshows

Maßnahme 1.2: Sichtbarmachung von Best Practices für AnwenderInnen

Strategiefeld 2: Wissens- und Technologietransfer

Maßnahme 2.1: Anbieter-Anwender-Onlinedialog („Matchmaking-Webinar“)

Strategiefeld 3: Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung

Maßnahme 3.1: Lehrgang Energieeffiziente Beleuchtung

Maßnahme 3.2: Weiterführung der Roadshow-Themen in Qualifizierungsmaßnahmen

Strategiefeld 4: Beschleunigung investiver Maßnahmen

Maßnahme 4.1: Bekanntmachen innovativer Finanzierungs- und Betreibermodelle

Maßnahme 4.2: Initiieren von bundesländerübergreifenden Kooperationsprojekten unter ge-

meinsamer Nutzung von bestehenden Kooperationsförderungen

Strategiefeld 5: Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess

Maßnahme 5.1: Clusterübergreifende Technologiedatenbank

Maßnahme 5.2: Cross-Cluster-Austausch

Strategiefeld 6: Strukturierte Bund-Cluster-Zusammenarbeit

Maßnahme 6.1: Kontinuierlicher Dialog mit Bundeseinrichtungen

Begleitmaßnahme: Gesamtkoordination, Kommunikation und Monitoring

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2.1 Strategiefeld 1: Information und Marketing

Ausgangssituation

Viele innovative Technologieangebote und Lösungen im Bereich der Umwelt- und Energietechno-

logien werden von österreichischen Unternehmen entwickelt und angeboten.

Wie die Befragung von Unternehmen gezeigt hat, ist die Information über marktreife und markter-

probte Technologien im Umwelt- und Energiebereich auf Seiten der Anwender – also Unternehmen

der verschiedenen Branchen – noch deutlich zu verbessern bzw. zu vertiefen.

Für eine stärkere Marktdurchdringung innovativer Umwelt- und Energietechnologien sind Marktin-

formationen und gezielte Marketingmaßnahmen essentiell.

Zielsetzung

Die Transparenz über marktreife, wirksame Energie-und Umwelttechnologien soll durch akti-

ven clusterübergreifenden Informationsaustausch und Nutzung der Clusternetzwerke verstärkt

werden.

Zur Sichtbarmachung von österreichischen Technologieanbietern im Energie- und Umweltbe-

reich sollen gezielte Marketingaktivitäten in Zusammenarbeit von Clustern aus dem Energie- und

Umweltbereich sowie produktionsorientierten Clustern gesetzt werden.

Um eine hohe Bedarfsorientierung und Wirksamkeit sicherzustellen, sollen die Aktivitäten bran-

chenspezifisch und unter Kommunikation von Referenzprojekten und Anwendungsbeispie-

len erfolgen.

Maßnahmen im Überblick

Zwei clusterübergreifende Maßnahmen wurden im Strategiefeld „Information und Marketing“ formuliert:

Maßnahme 1.1: Branchenspezifische Energieeffizienz-Roadshows

Maßnahme 1.2: Sichtbarmachung von Best Practices für AnwenderInnen

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Strategiefeld 1: Information und Marketing

Maßnahme 1.1: Branchenspezifische Energieeffizienz-Roadshows

Ausgangssituation Energieeffizienz gewinnt in allen Bereichen an Bedeutung. Beispielsweise

ist im Bauwesen aufgrund der steigenden Energiepreise bei fossilen Ener-

gieträgern, rechtlicher Rahmenbedingungen (zB. OIB2- oder EU-

Gebäuderichtlinie), Klimaschutz-Erfordernisse (Reduktion der CO2-

Emissionen), Wohnbauförderungsrichtlinien etc. der Wunsch nach Bau-

stoffen aus nachhaltiger, umweltverträglicher Produktion stark ausgeprägt.

Dabei werden auch der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und eine

maximale Energieeinsparung immer wichtiger. Ähnliche Trends und Ent-

wicklungen lassen sich für andere Branchen festhalten.

Zielsetzung Die neuesten Technologieangebote, Forschungsergebnisse und Best

Practice Lösungen für die Steigerung der Energieeffizienz sollen in Form

von branchenspezifischen Roadshows vorgestellt werden, um die Informa-

tion über Anwendungsmöglichkeiten in der betreffenden Branche zu ver-

stärken, die Technologien stärker zu verbreiten und gemeinsame künftige

Innovations- und Investitionsprojekte zu identifizieren.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Im Rahmen einer „Tour“ werden neueste Technologieangebote, For-

schungsergebnisse und Best Practice Lösungen für den Umstieg von fos-

silen auf erneuerbare Energieträger in der Produktion angeboten. Mit

Roadshows werden die Fachworkshops „zu den Gästen gebracht – und

nicht umgekehrt“. Das erhöht die potenzielle TeilnehmerInnenzahl, erlaubt

eine fokussierte Zielgruppenansprache sowie eine gezielte Platzierung

des Informationspakets:

ExpertInnenenrunde mit WissenschafterInnen, EntwicklerInnen, Use-

rInnen, etc. zur Identifikation geeigneter Themen – im Baubereich zB

solare Prozesswärme, Biomassevergasung, Biomasseverbrennung mit

KWK, elektrische Energieeffizienz etc.

Konzeptionierung einer Roadshow: Roadshows werden als Tour nach

einem zielgruppenrelevanten Routenplan konzipiert. Für die erfolgrei-

che Durchführung einer Roadshow ist ein Veranstaltungskonzept er-

forderlich, welches auf Basis einer fundierten Analyse die Zielgruppen

und die zu besuchenden Gebiete müssen bestimmt.

Detailplanung inkl. Finanzierungsplanung und Ansprache möglicher

Industriepartner/Hersteller bzw. möglicher Sponsoren

Durchführung einer bundeslandübergreifenden Roadshow (ca. 2-3

Events pro Branche in Österreich, jeweils ca. 30 TeilnehmerInnen)

2 Österreichisches Institut für Bautechnik

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Ressourcenabschät-

zung

Personalkosten für die Konzeption, Planung und Durchführung

Sachkosten für ReferentInnen, Räumlichkeiten, Catering, Druck, evt.

Rahmenprogramm,…

Insgesamt rd. € 110.000,-- für 2 Jahre

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Alle interessierten Cluster

Partner: ITG, weitere interessierte Einrichtungen

Erwartete Wirkungen Forschungsprojekte, Umsetzungsprojekte, mindestens 1 Pilotprojekt3

3 Beim Workshop der Strategiepilotmaßnahme „Erneuerbare Energieträger in der Baustoff- und Dämmstoffpro-

duktion“ wurde u. a. die Holzvergasungsanlage Villach der Ortner GesmbH vorgestellt (siehe

http://www.ecoplus.at/sites/default/files/6-trescher-filzmaier_ortner.pdf). Weitere Pilotprojekte dieser Art sollen

durch die Maßnahme initiiert werden.

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Strategiefeld 1: Information und Marketing

Maßnahme 1.2: Sichtbarmachung von Best Practices für AnwenderInnen

Ausgangssituation Die Informationen über das vorhandene Angebot an Energie- und Umwelt-

technologien auf Seiten potenzieller Anwender sind derzeit noch unzu-

reichend. Best Practices der erfolgreichen Umsetzung können ein wertvol-

les Vehikel für die stärkere Marktdurchdringung sein.

Zielsetzung Unternehmen aus verschiedenen Branchen (zB Lebensmittel, Holz, Ma-

schinen- und Anlagenbau, Fahrzeugindustrie, Elektronik/Elektro-technik,

Bauwirtschaft, Transportwirtschaft) sollen in attraktiver und passfähiger

Form über erfolgreiche Praxisanwendungen innovativer Energie- und

Umwelttechnologien aus Österreich informiert werden. Dadurch werden

Marktzugänge für innovative Energie- und Umwelttechnikfirmen unter

Clusterunternehmen österreichweit eröffnet.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Best Practices der erfolgreichen Anwendung innovativer Energie- und

Umwelttechnologien heimischer Anbieter werden von den entsprechenden

Clustern identifiziert und in Form einheitlicher Powerpoint-sheets darge-

stellt. Diese Sammlung (ca. 50 Best Practices) wird an produktionsorien-

tierte Cluster weitergeleitet, welche daraus die für ihre Clusterunterneh-

men relevanten Beispiele verbreiten können (zB via Homepage, Cluster-

Newsletter, Veranstaltungen, persönliche Gespräche etc.).

Weiters werden jene Unternehmen, deren Angebote in die Best Practice-

Sammlung aufgenommen wurden, mit einem einheitlichen Logo ausge-

zeichnet, welche sie etwa auf ihren Unternehmenswebsites platzieren

können. Ggf. können begleitende Medienaktivitäten (zB thematische Pres-

seaussendungen, …) vorgenommen werden.

Ressourcenabschät-

zung

Personalaufwand

Sachaufwand: Druck, Logo, evt. eigene Webseite…

Insgesamt rd. € 22.500,-- p.a.

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Energie- und umweltorientierte Cluster (Identifikation von Best Prac-

tices, Erstellung und laufende Wartung der Powerpoint-Sammlung, …)

Interessierte produktionsorientierte Cluster als Partner (u.a. ITG)

Erwartete Wirkungen Durch die Information von Anwendern energierelevanter Technologien aus

verschiedenen Sektoren der heimischen Wirtschaft über die Angebote der

heimischen Energie- und Umwelttechnikfirmen anhand der kompakten und

anschaulichen Sammlung von Best Practice-Beispielen wird eine bislang

nicht existente „door opener-Funktion ausgeübt, die sich auf den Markter-

folg der Unternehmen auswirkt.

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2.2 Strategiefeld 2: Wissens- und Technologietransfer

Ausgangssituation

Das Wissen über marktreife und markterprobte Technologien sowie deren konkrete Einsatzmög-

lichkeiten, Wirkungen, Kosten etc. ist auf Unternehmensebene gering ausgeprägt, wie sich in der

Analysephase zeigte.

Im Zusammenhang mit der Anwendung innovativer Energie- und Umwelttechnologien im gewerbli-

chen Umfeld treten viele spezifische Fragen und Aspekte auf, die mit Informations- und Marke-

tinginstrumenten nicht beantwortet werden können.

Aufgrund der technologischen Komplexität können die Bedarfe bzw. Einsatzmöglichkeiten an

Energie- und Umwelttechnologien in produzierenden Unternehmen häufig nicht exakt bestimmt

werden.

Zielsetzungen

Die Wissensvermittlung über bestehende Technologien und Lösungen soll intensiviert wer-

den, um unter Erschließung von ExpertInnenwissen einen Austausch zwischen Anbietern

und Anwendern innovativer Technologien und Lösungen im Energie- und Umweltbereich zu initi-

ieren.

Der Wissens- und Technologietransfer soll jedoch nicht nur einseitig erfolgen, sondern auch die

konkreten Bedarfe, Erfahrungen und Anforderungen von Nachfragern an die Anwenderseite vermit-

telt werden. Dies dient zur Identifikation geeigneter Lösungen am Markt bzw. der Entwicklung

neuer Lösungen, wenn eine entsprechende Nachfrage besteht.

Maßnahmen im Überblick

Zur Erreichung dieser Ziele wurde die folgende Maßnahme konzipiert:

Maßnahme 2.1: Anbieter-Anwender-Onlinedialog („Matchmaking-Webinar“)

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Strategiefeld 2: Wissens- und Technologietransfer

Maßnahme 2.1: Anbieter-Anwender-Onlinedialog („Matchmaking-Webinar“)

Ausgangssituation Es wird zunehmend schwieriger und aufwendiger, das Zusammentreffen

von Technologieanbietern und -nachfragern nutzenorientiert und effizient

zu organisieren. Die Herausforderung liegt dabei oftmals darin, Anwender

zu mobilisieren, um Zusammentreffen über ganz Österreich verteilt zu

ermöglichen.

Zielsetzung Es sollen Technologieanbieter sowie Nachfrager vernetzt werden und ein

aktiver Austausch von Informationen und Kontakten erfolgen. Als Prämis-

se wird dabei definiert, die Interaktion so zeit- und ressourcenschonend

wie möglich zu gestalten. Als Ergebnis sollen dabei konkrete Kunden-

Lieferanten-Beziehungen entstehen, die in Demonstrationsanlagen und

Leuchtturmprojekte münden.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Geplant ist der Start einer Online-Präsentation von Technologie-Anbietern,

welche dadurch die Möglichkeit erhalten, im Rahmen von kurzen Impulsre-

feraten ihre Technologie einem breiten Kreis von potenziellen Anwendern

zu präsentieren. Dabei wird den Anwendern über eine Nachrichten-

Funktion ermöglicht, zeitnahe Fragen an die Vortragenden zu stellen.

Ein geeignetes Tool stellt „Webinar“ dar, bei dem Anwender die Möglich-

keit haben, online in Interaktion (Frage-Chat, Kontaktaustausch, etc.) mit

unterschiedlichen Technologie-Anbietern zu treten. Dadurch wird gewähr-

leistet, dass sich Technologieanbieter österreichweit und clusterübergrei-

fend präsentieren können und Anwender aus unterschiedlichen Cluster-

branchen geringen Zeit- und Ressourcenaufwand betreiben müssen, um

Informationen und Kontakte zu Technologielieferanten aufzubauen.

Die Webinare, die etwa wöchentlich stattfinden können, sollen über die

beteiligten Cluster kommuniziert werden, zB durch Aufnahme in den Clus-

ter-Newsletter, Mailings oder persönliche Einladung.

Ressourcenabschät-

zung

Ca. 20 Personentage zur inhaltlichen und organisatorischen Vorberei-

tung und Durchführung p.a.

Sachkosten ca. € 800 pro Webinar (rd. € 40.000,-- p.a.)

Insgesamt € 54.000,-- p.a.

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Energie- und umweltorientierte Cluster als Organisatoren der Webina-

re, Unternehmen aus diesen Clustern als Technologielieferanten und

Präsentatoren

Weitere Clusterorganisationen als Multiplikatoren für Technologiean-

wender sowie zur Ansprache und Aktivierung von TeilnehmerInnen an

den Webinaren

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Erwartete Wirkungen 500 Technologieanwender (ca. 10 teilnehmende Bedarfsträger pro Webi-

nar) werden über neue Technologien informiert und können aktiv Techno-

logielieferanten kontaktieren. Daraus entstehen aktive Kunden-Lieferanten

Beziehung, welche durch weiterführende Gespräche in potenzielle Koope-

rationen und Investitionen in innovative Energie- und Umwelttechnologien

münden.

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2.3 Strategiefeld 3: Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung

Ausgangssituation

Viele Unternehmen unterschiedlicher Branchen haben Bedarf an Kompetenzstärkung und Know-

how-Aufbau im Bereich innovativer Energie- und Umwelttechnologien.

Viele Cluster setzen erfolgreich Qualifizierungsmaßnahmen um. Da sie in aller Regel mit einem

Zeit- und Kostenaufwand für die teilnehmenden Unternehmen verbunden sind, müssen die The-

men bestmöglich auf die Interessen und Bedarfe der Unternehmen abgestimmt sein.

Zielsetzungen

Es sollen clusterübergreifende Maßnahmen zur Stärkung des Wissens und der Kompetenz von

Clusterunternehmen hinsichtlich der Wirkungsweise und der Einsatzmöglichkeiten von Energie-

und Umwelttechnologien gesetzt werden.

Weiters sollen die Qualifizierungsmaßnahmen den optimalen Einsatz von Energie- und Umwelt-

technologien verbessern bzw. beschleunigen, Know-how aufbauen und verbreiten sowie

Hemmschwellen abbauen.

Maßnahmen im Überblick

Zwei Maßnahmen wurden im Strategiefeld „Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung“

definiert, wobei sich die Maßnahme 3.1 auf die Umsetzung des im Zuge einer Strategiepilotmaßnahme

konzipierten Lehrgangs zu energieeffizienter Beleuchtung bezieht:

Maßnahme 3.1: Lehrgang Energieeffiziente Beleuchtung

Maßnahme 3.2: Weiterführung der Roadshow-Themen in Qualifizierungsmaßnahmen

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Strategiefeld 3: Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung

Maßnahme 3.1: Lehrgang Energieeffiziente Beleuchtung

Ausgangssituation Zahlreiche Unternehmen aus Industrie und Gewerbe unterschiedlichster

Branchen sind gefordert, Energie im Bereich der Beleuchtung ihrer Büro-,

Produktions- und Lagerräumlichkeiten einzusparen. Die Vielfalt an Ange-

boten im Bereich der Beleuchtungstechnik, unsichere Angaben zur Ver-

gleichbarkeit der verfügbaren Produkte, einzuhaltende Normen sowie die

rasante technologische Weiterentwicklung stellen die verantwortlichen

Personen aus Facility Management und Produktionsleitung allerdings vor

schwierige Entscheidungen hinsichtlich Ersatz- und/oder Neuinvestitionen.

Die Unsicherheit in Bezug auf diese Investitionsentscheidungen verzögert

im Bereich der Beleuchtung die breite Umsetzung energiesparender Maß-

nahmen.

Zielsetzung Das Ziel des Lehrgangs besteht darin, Know-how zum Thema energieeffi-

ziente Beleuchtung bereitzustellen und zu vermitteln, um Verantwortliche

bei der Entscheidungsfindung für Investitionen in Maßnahmen zur Steige-

rung der Energieeffizienz im Bereich der Beleuchtung zu unterstützen.

Insgesamt sollen im Jahr 2013 in zwei Durchgängen dieses Pilot-

Lehrgangs österreichweit 30 Personen aus Industrie- und Gewerbebetrie-

ben geschult werden (10 aus den beteiligten Tiroler Clustern, 5 aus dem

[micro] electronic cluster in Kärnten und 15 aus Unternehmen von weiteren

beteiligten Clustern).

Die gesammelten Erfahrungen aus der Durchführung des Pilot-Lehrgangs

und die Ergebnisse aus der Umsetzung des erlernten Know-hows in den

Betrieben werden dokumentiert und fließen in eine Weiterentwicklung des

Lehrgangs ein.

Mittelfristig soll der Lehrgang als fixer Bestandteil des Schulungsangebo-

tes im Bereich Energieeffizienz in Österreich verankert werden.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Ausarbeitung, Bewerbung (insb. durch Mitwirkung der beteiligten Cluster

und bestehender Netzwerke), erstmalige Durchführung und Nachbereitung

eines 3-tägigen Kompakt-Lehrgangs zum Thema Energieeffiziente Be-

leuchtung in zwei Durchgängen p.a.

Konkrete Projektschritte:

Vorbereitung und Bewerbung

- Erstellung und Produktion eines Lehrgangsfolders

- Gewinnen von Clusterorganisationen und Konzeptionierung Road-

show

- Durchführung der Infoveranstaltungen in allen interessierten Clus-

tern nach gleichem Format

- Telefonische Teilnehmerakquise

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Durchführung der Schulungen:

- Organisation von zwei Schulungsdurchgängen

- Koordination über die Cluster MC Tirol, EE Tirol, [micro] electronic

cluster Kärnten

- Durchführung der Schulungen von Universität Innsbruck und Bar-

tenbach Lichtlabor (inkl. Erstellung von Unterrichtsmaterialen, Or-

ganisation von Räumen und Verpflegung, ReferentInnenbetreuung,

Administration, …)

Nachbereitung:

- Zertifizierung der Schulungsteilnehmer

- Fragebogen zu erarbeiteten Umsetzungskonzepten der Unterneh-

men und/oder bereits umgesetzten Maßnahmen

- Auswertung des Feedbacks

Ressourcenabschät-

zung

Kosten: rund € 40.000, davon ca. € 19.000 für Personalaufwand der aktiv

beteiligten Cluster und ca. € 21.000 für externe Kosten (Folder, Raummie-

te, ReferentInnen, Zertifizierung etc.)

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Aktiv beteiligte Cluster: MC Tirol, EE Tirol, [micro] electronic cluster

Kärnten

Alle weiteren interessierten Cluster (Ansprache von Schulungsteilneh-

merInnen)

Partner: Universität Innsbruck mit Bartenbach Lichtlabor, ITG u.a.

Erwartete Wirkungen Durch den Lehrgang „Energieeffiziente Beleuchtung“ sollen investive

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der Beleuch-

tung forciert und der Erfahrungsaustausches zwischen Unternehmen ge-

fördert werden. Dadurch werden langfristig hohe Einspareffekte in Bezug

auf den Stromverbrauch zur Beleuchtung in Unternehmen erzielt.

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Strategiefeld 3: Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung

Maßnahme 3.2: Weiterführung der Roadshow-Themen in Qualifizierungsmaßnahmen

Ausgangssituation Um eine möglichst große Breitenwirkung zu erzielen, müssen Qualifizie-

rungsmaßnahmen im Bereich Energie- und Umwelttechnologien auf die

Bedarfe und Interessen der Anwender fokussiert sein. Die Auswahl der

Themenstellung, die konkreten Inhalte sowie die organisatorischen Aspek-

te (Zielgruppe, räumliche Lokalisation, etc.) stehen dabei im Mittelpunkt.

Im Zuge der „Maßnahme 1.1: Branchenspezifische Energieeffizienz-

Roadshows“ ist angedacht, innovative Technologien und Lösungen im

Energie- und Umweltbereich im Zuge einer Roadshow gezielt an potenziel-

le Anwender einer gewissen Branche zu präsentieren und Einsatzmöglich-

keiten zu diskutieren.

Zielsetzung Basierend auf den im Rahmen der branchenspezifischen „Energieeffizi-

enz-Roadshows“ behandelten Themen und Erfahrungen sollen fokussierte

und bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt und umge-

setzt werden.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Identifikation von Qualifizierungsbedarfen, Anforderungen und themati-

schen Interessensgebieten im Rahmen der „Energieeffizienz-

Roadshows“

Clusterübergreifende Konzeption passfähiger Qualifizierungsmaßnah-

men

Gemeinsame Durchführung der Qualifizierungsmaßnahmen

Ressourcenabschät-

zung

Personalaufwand für regelmäßige Treffen jener Cluster, die sich an

den Roadshows beteiligen (vgl. Maßnahme 1.1), zur Identifikation von

Qualifizierungsbedarfen

Ggf. Personalaufwand für die gemeinsame Konzeption, Vorbereitung

und Bewerbung von Qualifizierungsmaßnahmen

Personal- und Sachkosten für die Durchführung der Qualifizierungs-

maßnahmen

Schätzung für zwei Jahre: ca. € 150.000,--

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Cluster, die sich an den o.a. Roadshows beteiligen

Weitere Cluster als Partner (projektbezogen)

Erwartete Wirkungen Durch die Ableitung von Themen für Qualifizierungsmaßnahmen aus

Fachveranstaltungen im Rahmen der „Energieeffizienz-Roadshows“ wird

eine hohe Bedarfsorientierung in clusterübergreifenden Qualifizierungs-

maßnahmen gesetzt. Diese stärken das relevante Know-how in produzie-

renden Unternehmen und tragen so zur höheren Marktdurchdringung von

innovativen Energie- und Umwelttechnologien bei.

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2.4 Strategiefeld 4: Beschleunigung investiver Maßnahmen

Ausgangssituation

Die Umsetzung von innovativen Energie- und Umwelttechnologien ist in der Regel mit finanziellen

Investitionen verbunden, die sich vielfach erst mittel- bis langfristig amortisieren.

Wie die Erhebung der Technologieangebote gezeigt hat, konnten viele Technologieanbieter die

Kosten bzw. die Amortisationszeit nicht genau angeben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kosten

und Wirtschaftlichkeit stark vom spezifischen Kontext abhängen und daher individuell zu ermitteln

sind. Aus Sicht der Anwender ist es bei der Entscheidung für die Investition in Energie- und Um-

welttechnologien wichtig, Klarheit über den Kostenaufwand und die Wirtschaftlichkeit zu haben.

Unterschiedliche Modelle wie zB „Energie-Contracting“ können investive Maßnahmen im Energie-

und Umweltbereich vereinfachen und beschleunigen.

Für investive Maßnahmen von Unternehmen im Energie- und Umweltbereich ist eine Vielzahl an

Förderungen von nationalen und regionalen Einrichtungen verfügbar. Weiters bestehen in einigen

Bundesländer Fördermöglichkeiten für innovative Kooperationsprojekte.

Zielsetzungen

Die finanziellen Investitionsbarrieren sollen durch gezielte clusterübergreifende Maßnahmen

verringert und ein Beitrag zur Verbesserung der Bekanntheit von alternativen Finanzierungs-

instrumenten (zB Energie-Contracting) geleistet werden. Ferner sollen die praktischen Erfah-

rungen mit Energie-Contracting möglichst breit gestreut werden, um die Unternehmen über die

Vor- und Nachteile dieser Modelle zu informieren.

Darüber hinaus soll ein Beitrag zur optimalen Ausnutzung des Förderportfolios auf regionaler

und nationaler Ebene geleistet werden.

Maßnahmen im Überblick

Diesen Zielsetzungen entsprechend wurden zwei Maßnahmen formuliert:

Maßnahme 4.1: Bekanntmachen innovativer Finanzierungs- und Betreibermodelle

Maßnahme 4.2: Initiieren von bundesländerübergreifenden Kooperationsprojekten unter gemeinsa-

mer Nutzung von bestehenden Kooperationsförderungen

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Strategiefeld 4: Beschleunigung investiver Maßnahmen

Maßnahme 4.1: Bekanntmachen innovativer Finanzierungs- und Betreibermodelle

Ausgangssituation In vielen Fällen werden an sich wirtschaftliche Investitionen in Energieeffi-

zienz und erneuerbare Energie in Betrieben nicht getätigt, da dem Unter-

nehmen das dafür notwendige Investitionskapital nicht zur Verfügung steht

bzw. das Unternehmen es vorzieht, andere Investitionen zu tätigen.

Das innovative Finanzierungs- und Betreibermodell "Energie-Contracting"

kann ein Weg sein, derartige Investitionen trotzdem zu realisieren. Ein

spezialisiertes Unternehmen, ein Contractor, plant, errichtet und finanziert

Energie-Effizienz-Maßnahmen in einem Unternehmen. Refinanziert wer-

den diese Investitionen durch die erzielten Energieeinsparungen ("Einspar-

Contracting") bzw. aus dem Verkauf von Strom und/oder Wärme ("Anla-

gen-Contracting").

Eine wesentliche Martktbarriere bei der Umsetzung von derartigen

Contracting-Projekten ist die noch immer geringe Bekanntheit des Modells

und seiner spezifischen Anwendungsmöglichkeiten. Marktreife innovative

Technologien erhöhen die wirtschaftlichen Chancen zur Umsetzung (zB

neue LED-Technologien).

Zielsetzung Durch clusterübergreifende Maßnahmen sollen innovative Finanzierungs-

und Betreibermodelle, insbesondere Energie-Contracting, bekannt ge-

macht werden. Dies soll wiederum Marktzugänge für innovative Energie-

und Umwelttechnikfirmen in den Unternehmen unterschiedlicher Clustern

österreichweit eröffnen und die Realisierung von investiven Maßnahmen

erleichtern bzw. beschleunigen.

Aktivitäten zur

Umsetzung

1. Identifikation, Auswahl und Darstellung von umgesetzten Contracting-

Projekten in den jeweiligen Cluster-Branchen (1 Seite/Projekt)

2. Analyse und Identifikation von clusterspezifischen Technologien und

Anwendungen, die als besonders geeignet für innovative Contracting-

Lösungen erscheinen

3. Aktive Verbreitung der Informationen in den Clustern potenzieller An-

wender, zB durch Newsletter, clusterinterne Veranstaltungen, Info-

Folder etc.

Ressourcenabschät-

zung

ad 1.: Ca. 1 Personentag pro Projekt (Ziel: 20 Projekte) ad 2.: Ca. 2 Personentage ad 3.: Sach- und Personalkosten abhängig von der gewählten Verbrei-

tungsmethode Insgesamt rd. € 40.000,--

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Energie- und umweltorientierte Cluster als Organisatoren Mögliche Partner:

− Produktionsorientierte Cluster − Energie-Contractoren − Evt. Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)

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Erwartete Wirkungen Durch die spezifische Information von Unternehmen über innovative Fi-

nanzierungs- und Betreibermodelle und die konkreten Umsetzungsmög-

lichkeiten in der eigenen Branchen werden neue Marktmöglichkeiten für

Energie- und Umwelttechnologien erschlossen.

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Strategiefeld 4: Beschleunigung investiver Maßnahmen

Maßnahme 4.2: Initiieren von bundesländerübergreifenden Kooperationsprojekten unter gemeinsa-

mer Nutzung von bestehenden Kooperationsförderungen

Ausgangssituation Ein zentraler Mehrwert von Clusterinitiativen besteht in der Vernetzung von

KMU bzw. zwischen KMU und Großunternehmen. Außerdem werden durch

die Cluster Kooperationen mit Forschungs- und Ausbildungsinstitutionen

angeregt.

In vielen Bundesländern stehen Kooperationsförderungen zur Verfügung,

um KMU zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Bearbeitung von Innovati-

onsvorhaben motivieren. In Niederösterreich beträgt die Förderquote bei-

spielsweise bis zu 50 %.4

Effektive Kooperationen zwischen Unternehmen bzw. Firmen und wissen-

schaftlichen Einrichtungen bilden eine entscheidende Grundlage für die Si-

cherung und Steigerung der Innovationsleistung – insbesondere im Energie-

, Gebäude- und Umweltbereich.

Zielsetzung Cluster initiieren bundeslandübergreifende Kooperationsprojekte, führen

potenzielle Clusterpartner zusammen, bringen relevante Themenstellungen

im Bereich von Energie- und Umwelttechnologien ein und identifizieren pas-

sende Förderschienen von regionalen und nationalen Einrichtungen.

Cluster unterstützen Betriebe ihrer Bundesländer und Themenschwerpunkte

bei der Entwicklung und Einreichung bundesländerübergreifender Projekte

im Energie-, Gebäude- und Umweltbereich bei regionalen und nationalen

Förderstellen.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Austausch der ClustermanagerInnen über die Erfahrungen und Möglichkei-

ten in der Nutzung von Kooperationsförderungen von regionalen und natio-

nalen Einrichtungen hinsichtlich der Möglichkeit zur Unterstützung bundes-

länderübergreifender Projekte im Energie- und Umweltbereich

Initiierung konkreter Kooperationsprojekte unter Nutzung der bestehenden

Kooperationsförderungen des Bundes und der Länder – insb. in Verbindung

mit Maßnahme 5.1 „Clusterübergreifende Technologiedatenbank“

Ressourcenab-

schätzung

Personalaufwand5: ca. 2 Projektmeetings pro Jahr, Kosten max. € 3.500 inkl. Reisekosten

Sachkosten − Reisekosten − Veranstaltungen: 1 Kooperationsprojekte-Veranstaltung pro

Cluster pro Jahr: max. € 2.000 inkl. Buffet, sonstiger Aufwand − Exkursion: pro Bundesland eine Exkursion zu ausgewählten

4 Eine Übersicht über die für Cluster relevanten Kooperationsförderungen in Österreich findet sich auf der Home-

page der Nationalen Clusterplattform unter: http://clusterplattform.at/index.php?id=33&L=0 5 BEUC verrechnet keine Personalkosten

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Best Practice Beispielen als Motivation für potenzielle Einreicher (Durchführung ab 15 TeilnehmerInnen): Kosten ca. € 1.500 (ggf. zzgl. Personalkosten)

Beteiligte Cluster

und mögliche Part-

ner

BEUC, alle weiteren interessierten Cluster Partner: ITG, weitere Clusterträger, Landesregierungen, etc.

Erwartete

Wirkungen

Es sollen ca. 10 geförderte bundesländerübergreifende Kooperationsprojek-

te im Energie- und Umweltbereich initiiert werden, insbesondere um die

Umsetzung und Anwendung innovativer Energie-, Gebäude- und Umwelt-

technologieangebote in produzierenden Unternehmen zu beschleunigen

bzw. zu erleichtern.

Dazu sollen Informationen über die Fördermöglichkeiten stärker verbreitet,

erfolgreiche Kooperationsprojekte als Motivation präsentiert, Wissensdefizite

bzgl. Kooperationen abgebaut und ein Anreiz für die bundesländerübergrei-

fende Kooperation von Unternehmen gesetzt werden.

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2.5 Strategiefeld 5: Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess

Ausgangssituation

Im Zuge des Projektes X-Cluster-Ökoinno haben Cluster aus verschiedenen Bundesländern und

unterschiedlicher Branchen erstmals intensiv zusammengearbeitet. Dies hat sich, insbesondere in

der gemeinsamen Durchführung von Strategiepilotmaßnahmen, als sehr erfolgreich und fruchtbar

herausgestellt.

Zielsetzungen

Der kontinuierliche Austausch zwischen den Clustern sowie die Setzung gemeinsamer Akti-

vitäten sollen fortgeführt werden, um zu einer stärkeren Marktdurchdringung von Energie- und

Umwelttechnologien in Österreich beizutragen.

Ein besonderer Fokus soll darauf gelegt werden, dass durch die Clusternetzwerke neue Techno-

logien und Lösungen möglichst rasch und zielgerichtet an potenzielle Anwender kommuni-

ziert werden.

Maßnahmen im Überblick

Zur konkreten Umsetzung wurden zwei Maßnahmen entwickelt:

Maßnahme 5.1: Clusterübergreifende Technologiedatenbank

Maßnahme 5.2: Cross-Cluster-Austausch

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Strategiefeld 5: Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess

Maßnahme 5.1: Clusterübergreifende Technologiedatenbank

Ausgangssituation Derzeit gibt es keine strukturierte und laufend aktualisierte Datenbank, in

der Technologieangebote und –bedarfe im Bereich der Energie- und Um-

welttechnologien eingespeist und auf ihre Kompatibilität hin geprüft wer-

den. Eine solche Erhebung wurde im Zuge des Projektes X-Cluster-

Ökoinno mittels Datenblättern durchgeführt – auf dieser Grundlage konn-

ten die weiteren Aktivitäten optimal auf die Bedarfe und Interessen der

Unternehmen ausgerichtet werden.

Zielsetzung Durch die Einrichtung einer clusterübergreifenden Technologiedatenbank

als institutionalisierter Austausch in elektronischer und physischer Form

soll ein besseres Matching der Technologieangebote und –nachfrage, eine

höhere Bedarfsorientierung in den weiterführenden Aktivitäten sowie eine

breite Streuung von Innovationen heimischer Energie- und Umwelttech-

nikunternehmen erfolgen.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Kernstück dieser Maßnahme ist die Etablierung einer clusterübergreifen-

den Technologiedatenbank, in die neue Technologieangebote und –

bedarfe eingespeist werden. Dabei gilt es, einheitliche Profile und Kriterien

zu definieren, um ein automatisches Matching von Anbietern und Nachfra-

gern zu ermöglich, an das ggf. ein physisches B2B-Meeting anschließen

kann. Weiters können neue Technologieangebote durch Clustermedien in

den „Bedarfsclustern“ (zB Newsletter) kommuniziert werden, auf dieser

Basis ERFA-Runden, Qualifizierungsmaßnahmen oder Forschungs- und

Innovationsprojekte initiiert werden (siehe nachfolgende Skizze).

Die einzelnen Projektschritte umfassen:

Definition von Basiskriterien von Technologien (Angebot –Nachfrage)

sowie eines übergeordneten Prozesses für den physischen Austausch

der beteiligten Cluster. Ferner muss ein Mindestprozess für den quali-

tativ einheitlichen Umgang mit Technologieangeboten und -bedarfen

erarbeitet werden.

Etablierung einer B2B Technologiedatenbank zum institutionalisierten,

prozessunterstützenden Austausch zwischen den Clustern. Wenn

möglich, sollte die technische Lösung an eine bestehende Plattform

angelehnt werden (zB Ecolinx, www.umwelttechnik.at).

Einspeisung der bereits erhobenen Technologieangebote und –

bedarfe, soweit diese noch aufrecht sind, sowie laufende Erweiterung

durch neue Angebote und Bedarfe, und automatisches Matching

Das Ergebnis des elektronischen Matchings sind leicht abzurufende

und teilweise analytische Daten, die neben der Initiierung von B2B-

Meetings die inhaltliche Basis für weiterführende Aktivitäten darstellen

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(zB Kommunikation von vorhandenen Technologieangeboten mittels

Clustermedien in Bedarfsclustern, ERFA-Runden zu gewissen Thema-

tiken, Fachveranstaltungen, Roadshows, Strategieentwicklung der

Energie- und Umweltcluster, Qualifizierungsmaßnahmen etc.)

Neben dem „elektronischen Lebenslauf“ eines Technologieprofils wird

auch gleichzeitig der physische Rahmen der Vernetzung zwischen den

handelnden Personen gefördert

Ressourcenabschät-

zung

Die Kostenabschätzung ist stark abhängig, ob die Datenbank auf eine

bestehende Plattform bzw. mittels bestehender Technologie gelöst werden

kann. Beispielhafte Kostenabschätzung für den Einsatz auf Basis

Sharepoint Portal Server:

Ca. € 5.000 Lizenzkosten

Ca. € 10.000 Entwicklung und Customizing

Ca. € 7.000 Konzeption (Kriterien, Design Funktionalität)

Ca. € 3.000 Go Productive (Bespielen der Datenbank, Schnittstellen

etc.)

Zzgl. Personalkosten für die Ersterstellung der Datenbank, die laufen-

de Dateneinspeisung und die Auswertung

Insgesamt rund € 50.000,-- für zwei Jahre

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Umwelttechnik-Cluster OÖ/Netzwerk Ressourcen- und Energieeffizi-

enz; weitere Energie- und Umwelt(technik)Cluster

Interessierte produktionsorientierte Cluster

Partner: ITG, weitere Einrichtungen

Erwartete Wirkungen Durch die Datenbank kann ein unmittelbares Matching von Angebot und

Nachfrage erfolgen. Nachhaltige Wirkungen werden jedoch durch die dar-

aus gewonnenen Informationen erzielt, nämlich eine hohe Bedarfsorientie-

rung in den Clusteraktivitäten, ein schnelles Aufgreifen neuer Entwicklun-

gen sowie die breite Streuung von innovativen Energie- und Umwelttech-

nologien und damit eine stärkere und raschere Marktumsetzung.

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Abbildung 4: Ablaufschema Technologiedatenbank

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Strategiefeld 5: Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess

Maßnahme 5.2: Cross-Cluster-Austausch

Ausgangssituation Derzeit gibt es keinen kontinuierlichen Austausch zwischen österreichi-

schen Clustern in Hinblick auf Energie- und Umwelttechnologien. Wie die

Erfahrungen des Projektes X-Cross-Ökoinno, insbesondere die Strategie-

pilotmaßnahmen, zeigen besteht großes Potenzial in der langfristigen und

fokussieren Zusammenarbeit zwischen umwelt- und energieorientierten

bzw. produktionsorientierten Clustern.

Zielsetzung Durch einen intensiven, kontinuierlichen und fokussierten Austausch zwi-

schen den österreichischen Clustern soll zu einer größeren Marktdurch-

dringung von Energie- und Umwelttechnologien beigetragen werden.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Ausrichtung von ca. 4 Treffen mehrerer Cluster in Österreich zur Iden-

tifikation gemeinsamer Aktivitäten (auf Basis der aktuellen Technolo-

gieangebote und –bedarfe in der clusterübergreifenden Technologie-

plattform – siehe Maßnahme 5.1)

Abstimmung über aktuelle Themen- und Aktivitätsschwerpunkte, neue

Trends und Entwicklungen etc.

Identifikation möglicher gemeinsamer Projekte

Ressourcenabschät-

zung

Vorbereitung, Moderation und Nachbereitung der ca. 4 jährlichen Tref-

fen (Personalaufwand: 8 Personentage/Treffen)

Personalaufwand sowie Reisekosten der teilnehmenden Clustermana-

gerInnen

Evt. Sachkosten in geringerem Ausmaß (Raummiete, Verpflegung, …):

ca. € 800/Treffen bei rund 20 TeilnehmerInnen

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Alle interessierten Cluster

Partner: ITG, weitere interessierte Einrichtungen

Erwartete Wirkungen Durch den regelmäßigen Austausch von Clustern wird dazu beigetragen,

dass innovative Energie- und Umwelttechnologien rasch und zielgerichtet

an die Bedarfsträger kommuniziert werden. Die Vernetzungs- und Multipli-

katorfunktion von Clustern wird optimal genutzt, um neue Technologien

und Lösungen – aber auch Interessen und Anforderungen der Bedarfsträ-

ger – rasch an Clusterunternehmen und damit an potenzielle Kunden zu

vermitteln.

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2.6 Strategiefeld 6: Strukturierte Bund-Cluster-Zusammenarbeit

Ausgangssituation

Die rund 50 Clusterinitiativen in Österreich sind primär auf Länderebene angesiedelt. Auf Initiative

des BMWFJ wurde 2008 die nationale Clusterplattform eingerichtet, welche eine strukturierte Ar-

beitsebene der österreichischen Clusterakteure bietet.

Potenziale für eine engere Zusammenarbeit zwischen Bundeseinrichtungen und Clusterorganisati-

onen bestehen insbesondere im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien: Cluster können als

Umsetzungspartner von Bundeseinrichtungen für Technologieentwicklung und -dissemination fun-

gieren – gleichzeitig können sie Trends in der Unternehmenslandschaft an die Bundeseinrichtun-

gen weitertragen.

Im Zuge des Projektes X-Cluster-Ökoinno wurde am 14.09.2012 ein Workshop der Clustermana-

gerInnen von energie- und umweltorientierten Clustern abgehalten, an dem auch VertreterInnen

von relevanten Bundeseinrichtungen teilgenommen haben. Dieses Treffen erwies sich als sehr in-

formativ und hilfreich für alle Beteiligten.

Zielsetzungen

Cluster – Clusterorganisationen und Clusterunternehmen – treten in einen kontinuierlichen und

vertieften Dialog mit Bundeseinrichtungen, welcher eine Plattform für Informationsaustausch

und Kooperationsmöglichkeiten darstellt.

Maßnahmen im Überblick

Dieser Zielsetzung Rechnung tragend wurde folgende Maßnahme erarbeitet:

Maßnahme 6.1: Kontinuierlicher Dialog mit Bundeseinrichtungen

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Strategiefeld 6: Strukturierte Bund-Cluster-Zusammenarbeit

Maßnahme 6.1: Kontinuierlicher Dialog mit Bundeseinrichtungen

Ausgangssituation Die bisherige Kommunikation von Clusterorganisationen und Bundesein-

richtungen wurde größtenteils anlassbezogen durchgeführt und findet bis

dato nicht kontinuierlich statt.

Zielsetzung Es soll eine vertiefte Zusammenarbeit samt passender, regelmäßiger

Kommunikation von Bundeseinrichtungen sowie Clusterorganisationen

erreicht werden. Clusterorganisationen können dabei als starker Umset-

zungspartner von Bundeseinrichtungen für Technologieentwicklung und -

dissemination fungieren. Gleichzeitig können Cluster Trends und Entwick-

lungen der Unternehmenslandschaft an die Bundeseinrichtungen weiter-

tragen.

Aktivitäten zur

Umsetzung

Um diese Zielsetzung zu erreichen wird ein jährlicher Abstimmungs-

workshop mit Energie – und Umwelttechnik-Clustern, weiteren Clusteror-

ganisationen sowie relevanten Ministerien und Bundeseinrichtungen initi-

iert. Dabei könnten die folgenden Aspekte angesprochen werden:

Aktuelle Technologie- und Marktentwicklungen

Künftige F&E Themen von KLI.EN, FFG

Gemeinsame Aktivitäten und Projekte

Ressourcenabschät-

zung

Koordinationsaufwand: ca. 7 Personentage/Treffen

Reisekosten innerhalb Österreichs

Evt. Sachkosten in geringerem Ausmaß (Raummiete, Verpflegung, …):

ca. € 800/Treffen bei 20 TeilnehmerInnen

Insgesamt ca. € 15.000 für zwei Jahre

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Österreichische Energie- und Umwelttechnikcluster

Relevante Bundeseinrichtungen wie BMLFUW, BMVIT, BMWFJ, FFG,

KLI.EN, etc.

Interessierte Cluster aus anderen thematischen Bereichen

Partner: ITG, KPC, weitere interessierten Einrichtungen

Erwartete Wirkungen Durch die stärkere Vernetzung von Clusterorganisationen und Bundesein-

richtungen können geplante Förderungsschwerpunkte zielgerichteter ent-

wickelt, umgesetzt und die Ergebnisse rascher in den Markt übergeführt

werden

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2.7 Begleitmaßnahme: Gesamtkoordination, Kommunikation und Monitoring

Ausgangssituation

Die vorliegende Cross-Cluster-Strategie zur Durchdringung des Innovationsheimmarktes für inno-

vative Energie- und Umwelttechnologien wurde in einem gemeinsamen Projekt von 12 österreichi-

schen Cluster-Organisationen, welches von P-IC koordiniert wurde, erstellt. Für die geplante Um-

setzung der Cross-Cluster-Strategie kommt dem optimalen Zusammenwirken der zahlreichen Pro-

jektpartner, der Einrichtung einer zentralen Kommunikationsplattform über die vielfältigen Aktivitä-

ten, um alle Maßnahmen im Überblick zu haben, und dem laufenden Monitoring der Wirkung der

Strategieumsetzung eine besondere Bedeutung zu.

Zielsetzungen

Schaffung der optimalen organisatorischen Voraussetzungen für die Umsetzung der Cross-Cluster-

Strategie durch eine schlanke und effektive Gesamtkoordination

Einrichtung einer Internetplattform, auf der die vielfältigen Aktivitäten, die im Zuge der Umsetzung

der Cross-Cluster-Strategie durchgeführt werden, für interessierte Unternehmen, Forschungs- und

Innovationseinrichtungen sowie weiterer Stakeholder ersichtlich sind

Laufendes Monitoring und Evaluierung der Wirkung der clusterübergreifenden Aktivitäten (Anzahl

der erreichten Unternehmen, KMU-Anteil, Anzahl der initiierten Forschungs- und Innovationsprojek-

te, ausgelöste Investitionen in innovativen Energie- und Umwelttechnologien etc.)

Maßnahmen im Überblick

Im Rahmen der Begleitmaßnahme sind folgende Aktivitäten vorgesehen:

Gesamtkoordination der clusterübergreifenden Maßnahmen

Kommunikationsplattform über die Cross-Cluster-Aktivitäten im Energie- und Umweltbereich

Monitoring und laufende Evaluierung der clusterübergreifenden Aktivitäten

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Begleitmaßnahme: Gesamtkoordination, Kommunikation und Monitoring

Ausgangssituation Im Zuge der Umsetzung der Cross-Cluster-Strategie findet erstmals in

Österreich eine breite und zielgerichtete Zusammenarbeit von rd. 12

Clustern mit mehreren Tausend Mitgliedsunternehmen statt. Diese

Pilotaktivität soll bestmöglich hinsichtlich Projektmanagement, Kom-

munikation und laufender Evaluierung ausgestattet sein.

Zielsetzung Ziel ist es, optimale Rahmenbedingungen sowie Kommunikations-,

und Monitoringaktivitäten zu diesem österreichischen Pilotprojekt, in

dem erstmals eine Vielzahl von Clustern zu Energie- um Umweltthe-

men konsequent zusammenarbeitet, zu setzen. Damit soll die Wir-

kung der Aktivitäten im Hinblick auf die Unterstützung der Durchdrin-

gung des Innovationsheimmarktes für innovative Energie- und Um-

welttechnologien bestmöglich unterstützt und evaluiert werden.

Aktivitäten zur Umset-

zung

Im Rahmen der Begleitmaßnahme sind folgende Aktivitäten vorsehen:

Gesamtkoordination: regelmäßige Treffen der Projektpartner, lau-

fendes Projektmanagement und synergetische Terminabstimmung

Einrichtung / Pflege einer Internetplattform zur Darstellung der

vielfältigen Maßnahmen (Veranstaltungen, Qualifizierungsmaß-

nahmen, verfügbare Broschüren etc.), Links zu allen Partnern

Monitoring und Evaluierung der Wirkungsweise der vielzähligen

Maßnahmen zur Strategieumsetzung (Kennzahlen/Daten, Zufrie-

denheit der teilnehmenden Unternehmen, Aufbereitung des Moni-

toringberichts mit den konkreten Ergebnissen der Aktivitäten etc.)

Ressourcenabschätzung Gesamtkoordination: Ca. 20 Personentage (rd. € 14.000,--)

Internetplattform: ca. € 5.000,-- für die Einrichtung, ca. 15 Perso-

nentage für die Wartung in zwei Jahren (€ 10.000,--)

Monitoring / Evaluierung: ca. 10 Personentage p.a. (€ 14.000,--)

Insgesamt ca. € 43.000 für zwei Jahre

Beteiligte Cluster und

mögliche Partner

Partner des Projekts „X-Cluster-Ökoinno“ sowie weitere interessie-

te Cluster, Forschungs- und Innovationseinrichtungen

Erwartete Wirkungen Optimale und reibungslose Umsetzung des clusterübergreifenden

Pilotprojekts, transparente Kommunikation über die vielzähligen Aktivi-

täten, laufende Evaluierung der Wirkung der Maßnahmen deutliche

Verbesserung der Marktsituation von innovativen Energie- und Um-

weltdienstleistungen in Österreich

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2.8 Maßnahmen- und Ressourcenübersicht

Die nachstehende Liste gibt einen gesamthaften Überblick über die geplanten Maßnahmen sowie den

entsprechenden Ressourcenbedarf. Bei der Aufstellung des Ressourcenbedarfs ist zu beachten, dass

in dieser der jeweilige gesamte Projektaufwand transparent dargestellt ist und keine Aussage über

eine entsprechende notwendige oder bereits vorhandene Finanzierung bzw. mögliche Einnahmen ge-

tätigt wird.

Strategiefeld Bezeichnung und

Maßnahme

Kostenschätzung

für 2 Jahre

Summe pro

Strategiefeld

Strategiefeld 1 Information und Marketing

Maßnahme 1.1 Energieeffizienz-Roadshows € 110.000 € 155.000

Maßnahme 1.2 Best Practices € 45.000

Strategiefeld 2 Wissens- und Technologietransfer

Maßnahme 2.1 „Matchmarking-Webinar“ € 108.000 € 108.000

Strategiefeld 3 Clusterspezifische Qualifizierung und Kompetenzstärkung

Maßnahme 3.1 Lehrgang Energieeffiziente Beleuchtung € 40.000 € 190.000

Maßnahme 3.2 Qualifizierungsmaßnahmen € 150.000

Strategiefeld 4 Beschleunigung investiver Maßnahmen

Maßnahme 4.1 Finanzierungs- und Betreibermodelle € 40.000 € 60.000

Maßnahme 4.2 Länderübergreifende Kooperationsprojekte € 20.000

Strategiefeld 5 Kontinuierlicher Cross-Cluster-Austauschprozess

Maßnahme 5.1 Clusterübergreifende Technologiedatenbank € 50.000 € 82.400

Maßnahme 5.2 Cross-Cluster-Austausch € 32.400

Strategiefeld 6 Strukturierte-Bund-Cluster-Zusammenarbeit

Maßnahme 6.1 Dialog mit Bundeseinrichtungen € 15.000 € 15.000

Begleitmaß-

nahme Koordination, Kommunikation und Monitoring € 43.000 € 43.000

Gesamtkosten € 653.400

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3. Roadmap zur Implementierung

Die Umsetzung der neun clusterübergreifenden Maßnahmen unter Einbeziehung weiterer Partner be-

darf neben der erforderlichen finanziellen Mittel einer operativen Planung über einen längeren Zeit-

raum.

Daher wurde in Ergänzung zur detaillierten inhaltlichen Ausarbeitung der Maßnahmen eine Roadmap

zur Implementierung erarbeitet, welche auf der nachfolgenden Seite dargestellt ist. Als Zeitraum für

die Maßnahmenumsetzung wurden die Jahre 2013 bis 2014 herangezogen.

Diese Roadmap zur Implementierung der Cross-Cluster-Strategie stellt in Form eines Diagramms den

zeitlichen und inhaltlichen Ablauf der Umsetzung der einzelnen geplanten Maßnahmen dar. Die

meisten Maßnahmen bedürfen einer gewissen Vorbereitungs- und Planungszeit, diese ist ebenfalls

dargestellt.

Die konkreten Schritte und Aktivitäten in den jeweiligen Maßnahmen wurden bereits in Kapitel 2

ausführlich dargestellt.

Weiters sind im vorgehenden Kapitel die jeweiligen Partner sowie der erforderliche Ressourcenbe-

darf angeführt.

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4. Abschließende Zusammenfassung und Bewertung

Das vorrangige Ziel dieses Projekts war es, eine clusterübergreifende Strategie zu entwickeln, mittels

derer die Marktdurchdringung von heimischen Energie- und Umwelttechnologien am österreichischen

Markt sinnvoll und bedarfsgerecht unterstützt werden kann. Erstmals sollten dazu die Innovations- und

Kontaktnetzwerke der heimischen Cluster offensiv genutzt werden. Daher haben sich alle österreichi-

schen Umwelt- und Energiecluster mit über 500 Mitgliedern sowie 7 Branchencluster in den Bereichen

Lebensmittel, Holz, Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugindustrie, Elektronik/Elektrotechnik, Bau-

wirtschaft und Transportwirtschaft mit mehr als 1.000 Mitgliedern zusammengeschlossen. Ein Expert-

Innenbeirat, der sich aus nationalen und regionalen VertreterInnen aus Verwaltung, Wirtschaft und

Wissenschaft zusammensetzte, nahm die strategische Begleitung des Projekts vor.

Im Zuge des Projekts erfolgte zunächst eine äußerst beachtliche und strukturierte Zusammenstellung

von über 170 marktreifen und führenden Energie- und Umwelttechnologieangeboten in den Bereichen

„Erneuerbare Energieträger in Industrie und Gewerbe“, „Energie- und Ressourceneffizienz“, „Mobilität

und Logistik“ sowie „Nachhaltig Bauen und Sanieren“. Zeitgleich wurden die konkreten Technologie-

bedarfe und –erfahrungen von über 70 Clusterfirmen, insbesondere KMU, erhoben, wobei im Beson-

deren auf die bisherigen Schwierigkeiten in der Identifikation und Anwendung von Energie- und Um-

welttechnologien geachtet wurde, um wertvolle Aussagen hinsichtlich einer sinnvollen Marktbearbei-

tung für die Technologieanbieter zu erhalten.

Parallel dazu erfolgte eine umfassende Auswertung von weit über 300 Technologiestudien und FTI-

Projekten im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien, wovon sich über 200 als relevant für das

Projekt herausstellten. Damit konnte ein wichtiger Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen Wissens-

basis der Cluster geleistet werden.

Die Gegenüberstellung von Technologieangeboten und –bedarfen in Form einer Technologie-Markt-

Matrix verdeutlichte eine Reihe von besonders attraktiven Marktfeldern für heimische Technologiean-

bieter bzw. die wesentlichen Bedarfsthemen im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien.

Hier setzten die am Projekt mitwirkenden Cluster nun mit sechs Strategiepilotmaßnahmen an, an de-

nen trotz der kurzen Durchlaufzeit weit mehr als geplant – nämlich über 180 Clusterunternehmen –

teilnahmen. Inhalt dieser Strategiepiloten waren branchenspezifische Informations- und Qualifizie-

rungsmaßnahmen, Best-Practice-Beispiele, ExpertInnenrunden uvm. Es zeigte sich, dass sich haupt-

sächlich kleine und mittlere Unternehmen und vielfach familiengeführte Betriebe an den Pilotaktivitäten

beteiligten, die ein besonderes Bedürfnis nach praxisorientierter Information, nach Erfahrungsberichten

anderer Unternehmen und nach „hands on“-Referenzbeispielen von funktionierenden Energie- und

Umwelttechnologien hatten.

Auf Basis der Projekterfahrungen und –erkenntnisse und insbesondere in Anbetracht der branchen-

spezifischen Bedarfe der Clusterunternehmen und der größten Chancenfelder für heimische Anbieter

von Energie- und Umwelttechnologien wurde die nun vorliegende Cross-Cluster-Strategie entwickelt,

die sich durch eine unmittelbare Umsetzungsorientierung auszeichnet.

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Die Schwerpunkte dieser clusterübergreifenden Strategie, mit der die Marktdurchdringung von heimi-

schen Energie- und Umwelttechnologien unterstützt werden soll, liegen in

sehr gezielten und branchenspezifischen Informations- und Marketingmaßnahmen, um die Trans-

parenz über marktreife und „wirkungsvolle“ Energie- und Umwelttechnologien zu erhöhen,

einem kontinuierlichen Weiterbildungs- und Wissenstransferangebot durch webbasierte ExpertIn-

nendialoge und spezifische Lehrgänge,

der fokussierten Information über unternehmensorientierte Finanzierungs- und Betreibermodelle für

die Implementierung von Energie- und Umwelttechnologien

sowie kontinuierliche und strukturierte Kooperationsprozesse zwischen Clustern und der Bundes-

ebene.

Die Besonderheiten dieses „Pionierprojektes“ lassen sich folgendermaßen darstellen:

Zunächst darf bei der Bewertung des vorliegenden Projekts der Hinweis nicht fehlen, wie sehr das

Projekt den Zielen der Ausschreibung des KLIEN entsprochen hat. Die Sicherung der Nachhaltig-

keit (ökonomisch, ökologisch und sozial) als übergeordnetes Ziel des Projekts, das systembezo-

gene Ziel der Multiplizierbarkeit und der Hebelwirkung, das an einigen Stellen angesprochen wird,

die Verbesserung der Ressourceneffizienz als roter Faden im gesamten Projekt (bei der Bewer-

tung der Technologieprojekte, bei den Strategiepilotmaßnahmen oder als größtes Thema der

Technologie-Markt-Matrix) und über all dem natürlich die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der

Clusterunternehmen. Dabei wurde auf die Einbindung der Wirtschaft und die Erprobung innovati-

ver Kooperationsinstrumente großer Wert gelegt.

Die Cluster verfügen über sehr enge persönliche Beziehungen zu ihren Clusterunternehmen und

über ein umfangreiches Wissen hinsichtlich der spezifischen Stärken und Anforderungen der Fir-

men. Nur so war es im Rahmen des Projektes leistbar, in kürzester Zeit über 240 konkrete Tech-

nologieangebote bzw.-bedarfe von den Clusterbetrieben einzuholen und damit die bedarfsorien-

tierte Basis für die Strategieentwicklung zu schaffen.

Dieses Aktivierungs- und Mobilisierungspotenzial zeigte sich auch bei der Durchführung der Stra-

tegiepilotmaßnahmen, an denen sich über 180 Clusterunternehmen, vielfach KMU, verschiedener

Branchen (zB Lebensmittel, Holzwirtschaft, Elektronik/Mechatronik, Bauwirtschaft) beteiligten.

Eine Erfahrung war sicherlich, dass die überregionale Mobilität der Clusterfirmen begrenzt ist. Hier

ist es offensichtlich sinnvoller, hoch spezialisierte, auf die jeweiligen Branchenbedarfe maßge-

schneiderte Aktivitäten in den Regionen zu setzen und erfolgreiche Maßnahmenformate zu multi-

plizieren. „Kurze Wege“ sind für Unternehmen, insb. für KMU, die vor der Herausforderung stehen,

sich mit sinnvoll einsetzbaren Energie- und Umwelttechnologien neben ihrem jeweiligen Kernge-

schäft zu beschäftigen, besonders wichtig.

Dies gilt nicht für das bundesländerübergreifende Kooperations- und Wissensnetzwerk der Clus-

ter: Als wesentlicher Mehrwert von Cross-Cluster-Kooperationen im Energie- und Umweltbereich

zeigte sich die Verbindung von spezialisiertem Energie- und Umwelttechnik-Know-how und den

Anforderungen der Unternehmen in den Branchenclustern. Hier wurde eine gemeinsame Wis-

senstransferbasis geschaffen bzw. der Zugang zu hochkarätigen ExpertInnennetzwerken geschaf-

fen.

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Durch die clusterübergreifenden Veranstaltungen im Rahmen der Pilotmaßnahmen wurde auch

sichtbar, dass oftmals Technologien, Lösungen oder Konzepte für ganz andere Branchen an-

wendbar sind. Ohne diese clusterübergreifende Tätigkeit würden sich diese Möglichkeiten nicht

oder nicht so leicht ergeben.

Bemerkenswert ist weiters, dass durch die ersten Strategiepiloten bereits erste kooperative For-

schungs- und Innovationsprojekte quasi als „side-effects“ des Projekts entstanden sind. Könnte

hier wie in der Strategie vorgesehen ein nachhaltiger Maßnahmenfokus gelegt werden, wären

branchenspezifische Energie- und Umweltprojekte mit hohem KMU-Anteil die Folge.

Im Rahmen des Kick-Offs des Cross-Cluster-Austauschs zwischen Clustermanagern der Energie-

und Umweltcluster und Vertretern des Bundes hat sich gezeigt, dass bereits auf einer langen Liste

mögliche, zukünftige Themen angeführt werden konnten, die in unterschiedlichen Formen in naher

Zukunft kooperativ bearbeitet werden sollen. Auch hier zeigt sich wieder sehr deutlich der Mehr-

wert der cluster- und länderübergreifenden Zusammenarbeit, da die kooperative Bearbeitung die-

ser Themen ansonsten nicht oder nicht so einfach Zustandekommen würde.

Erwähnenswert ist auch das große Interesse von Seiten des Bundes, aber auch der Länder, an

den weiteren Entwicklungen im Rahmen des Projekts, das sich einerseits in der wiederholten Teil-

nahme am Projektbeirat manifestiert oder auch an der Teilnahme an Projektveranstaltungen

(Workshops, etc.).

Für die teilnehmenden Energie- und Umweltcluster wird durch die systematische Kooperation mit

Branchenclustern die „last mile of innovation“ sicherlich „kürzer“, weil die enge Interaktion zwi-

schen Anbietern und Nachfragern offensiv unterstützt und die Implementierung von Technologien

durch mehr Transparenz und Marktkenntnis beschleunigt wird. Damit können Technologien mit

heimischer Wertschöpfung forciert werden.

Die Branchencluster stärken durch die Zusammenarbeit mit Energie- und Umweltclustern die

Energie- und Umweltkompetenz der jeweiligen Clusterunternehmen und bieten ihnen konkrete Lö-

sungswege und Technologien an. Demzufolge werden Investitionen in probate Energie- und Um-

welttechnologien beschleunigt.

Ein (kleiner) Nebeneffekt ist auch, dass moderne, zeitgemäße Kommunikationsmethoden und –

technologien durch die clusterübergreifende Arbeit mehr Verbreitung erlangen (beispielsweise die

Nutzung von Webinarien für die Zwecke der österreichweiten Clusterkommunikation, um neue

Technologien anderen Branchen zugänglich zu machen und damit Wissens- und Technologie-

transfer zu erleichtern.

Der Klima- und Energiefonds der Bundesregierung wie auch weitere maßgebliche Bundeseinrichtun-

gen sollten daher die Cluster als starken Umsetzungsarm und Disseminator von Energie- und Umwelt-

technologiethemen auf Unternehmensebene, insbesondere KMU, nutzen. Insbesondere bei jenen

Fragestellungen und Herausforderungen, wo eine rasche und direkte Involvierung von Unternehmen,

das Erreichen von KMU in Forschungs- und Innovationsthemen und die Implementierung von Techno-

logien im Vordergrund stehen, stehen alle an diesem Projekt beteiligten Cluster (und viele mehr) als

verlässlicher und pragmatischer Partner bereit.

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Anhang A: Kontaktdaten der Projektpartner

ACstyria Autocluster GmbH

Parkring 1

8074 Graz

T +43 316 40 96 96 - 0

E [email protected]

W www.acstyria.com

Clusterland Oberösterreich GmbH (Umwelttechnik-Cluster)

Hafenstraße 47-51

Bauteil B, 4. OG

4020 Linz

T +43 732 79810 - 0

E [email protected]

W www.umwelttechnik-cluster.at

ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH (Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich)

Niederösterreichring 2

3100 St. Pölten

T +43 2742 9000 - 0

E [email protected]

W www.ecoplus.at

Holzcluster Steiermark GmbH

Reinighausstrasse 13a

8020 Graz

T +43 316 58 70 50 - 0

E [email protected]

W www.holzcluster-steiermark.at

Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (Netzwerke Automobil-, Kunststoff- und Ener-

giewirtschaft)

Südtiroler Platz 11

5020 Salzburg

T +43 662 254 300 - 0

E [email protected]

W www.itg-salzburg.at

OÖ Energiesparverband (Ökoenergie-Cluster Oberösterreich)

Landstraße 45

4020 Linz

T +43 732 7720 - 0

E [email protected]

W www.oec.at

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me2c – [micro] electronic cluster

Europastraße 8

9524 Villach

T +43 664 - 2084301

E [email protected]

W www.me2c.at

Standortagentur Tirol (Cluster Erneuerbare Energien Tirol, Cluster Mechatronik Tirol)

Ing.-Etzel-Straße 17

6020 Innsbruck

T +43 512 576262 - 0

E [email protected]

W www.standort-tirol.at

Umwelttechnik Cluster GmbH (Eco World Styria)

Reininghausstraße 13

8020 Graz

T +43 316 40 77 44 - 0

E [email protected]

W www.eco.at

Verein Netzwerk Logistik

Wehrgrabengasse 5

4400 Steyr

T +43 7252 98 281 - 0

E [email protected]

W www.vnl.at

Wirtschaftskammer Oberösterreich (Lebensmittel-Cluster OÖ)

Hessenplatz 3

4020 Linz

T +43 5 90909 - 0

E [email protected]

W www.lebensmittel-cluster.at

Projektkoordination:

Pöchhacker Innovation Consulting GmbH Mag. Silvia Welbich

Stockhofstrasse 32 Gelbsilberweg 17-19

4020 Linz 1220 Wien

T +43 732 890038 - 900 T +43 699 19 22 21 19

E [email protected] E [email protected]

W www.p-ic.at

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Anhang B: Mitglieder des Projektbeirates (in alphabetischer Reihenfolge)

Name Organisation

Dr. Andreas Geisler Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft

DI Hannes Heigl Fronius International GmbH

CEO Dr. Christian Holter S.O.L.I.D. GmbH

Mag. Elvira Lutter Klima- und Energiefonds

Gerald Miklin Amt der Kärntner Landesregierung

Josef Ortner Ortner Reinraumtechnik GmbH

DI Michael Paula Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

Mag. Irma Priedl Amt der NÖ Landesregierung

Mag. Tanja Tobanelli MAS Amt der Salzburger Landesregierung

DI Andreas Tschulik Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft

DI Walter Schneider Rat für Forschung und Technologieentwicklung

Prof. Wolfgang Streicher Universität Innsbruck

Michael Velmeden cms electronics gmbH

Die im Dokument enthaltenen Abbildungen sind, sofern nicht anders angegeben, eigene Darstellungen.

Bildquelle der Fotos am Deckblatt: www.pixelio.de