630 Buchbesprechungen

Das Buch vermittelt dem interessierten Leser einen sehr guten Uberblick iiber dieses wichtige Gebiet mikrobiologischer Forschung und die Anwendungsmoglichkeiten der Er- kenntnisse in der medizinisch-mikrobiologischen Praxis. Es ist gleichzeitig ein ausgezeioh- netes Nachschlagewerk, zumal es ein gutes Autoren- und Sachregister enthiilt.

E. SCHUHMANN (Jena)

Current Topics in Microbiology and Immunology, Vol. 57. 223 S., 44 Abb., 11 Tab. Berlin- Heidelberg-New York 1972: Springer Verlag DM 78,OO

Band 57 enthiilt 5 AufsLtze aus ganz verschiedenen Gebieten. Die Themen sind: Sub- akute sklerotisierende Pancephalitis (TERMEULEN, KATZ u. MULLER), DNS-Replikation bei Bakterien (GROSS), quantitative Analyse der verzogerten Hypersensitivitilt ( RUDDLE), die Gattung Yersinia (BRUBAKER), Wirts-Genotyp und Antikorperbildung ( ~ C I H O V A - ~ K ~ R O V A u. RIHA).

Vom Standpunkt der allgemeinen Mikrobiologie verdienen die Beitrlge von GROSS und BRUBAKER besondere Beachtung.

Die Problematik der DNS-Replikation wird vor allem im Hinblick auf die beteiligten En- zyme dargestellt. Die Rolle des KORNBERO-Enzyms, der Polymerase I1 und die Ligase- und Nuoleasefunktionen werden besprochen, wobei die Literaturerfassung bis 1970 vollstandig ist und sich auch schon auf 1971 erstreckt.

Die Darstellung der Gattung Yersinia erfolgt im Hinblick auf die ~orschungsschwer- punkte Biochemie und Genetik der Virulenz. Y . pestis, Y . pseudotuberculosis und Y . entero- colitica werden einzeln abgehandelt. Die Moglichkeit der genetisohen Umwandlung von Y . pestis in Y . pseudotuberculosis wird nicht ausgeschlossen, ist aber keineswegs als Ein- sohritt-Mutation moglich. U. TAUBENECK (Jena)

J. D. DUNITZ et al. (Editors), Structure and Bonding, Vol. 11. 170 S., 58 Abb., 23 Tab. Ber- lin-Heidelberg-New York 1972 : Springer Verlag DM 54,OO

Der neueste Band dieser Reihe besohaftigt sich mit biologisch bedeutsamen Metallkom- plexen und schwermetallhaltigen Enzymen. Der erste Aufsatz uber Platinkomplexe und ihre Antitumorwirkung (A. J. THOMSON, R. J. P. WILLIAMS u. S. RESLOVA) behandelt im wesentlichen die Chemie dieser Verbindungen einschlieBlich der Wechselwirkung mit bio- logisch wichtigen Molekiilen. Auf die cytostatische Wirkung wird nur kurz eingegangen. Fur den Mikrobiologen besonders interessant ist der nlichste Aufsatz von J. M. WOOD und D. G. BROWN iiber die Chemie der Vitamin BIZ-Enzyme. Der dritte Aufsatz ist den molyb- danhaltigen Enzymen gewidmet (R. C. BRAY u. J. C. SWANN). Wie bei der Untersuchung schwermetallhaltiger Makromolekiile zu erwarten ist, gehen alle drei genannten Aufsatze aus- fiihrlich auf Resultate ein, die mit der Messung des magnetischen Zirkulardichroismus, der Elektronenspinresonanz und der magnetischen Kernresonanz erzielt wurden. I m letzten Artikel beschreibt J. B. NEILANDS recht allgemein die Eigenschaften und die Evolution biologischer Eisenbindungszentren. A. C. SCHWARTZ (Bonn)

L. FISHBEIN, W. G. FLAMM and H. L. FALK, Chemical Mutagens (Environmental Effects on Biological Systems). 364 S., 49 Abb., zablreiche Tab. New York-London 1970: Aca- demic Press $ 18.50

Die Anzahl der Erkrankungen des Menschen, von denen wir wissen, daB sie genetisch determiniert oder zumindest vom Genotyp beeinfluBt werden, steigt standig an. Gleich- zeitig nimmt die Belastung unserer Umwelt mit solchen chemischen und auch physika- liscben Faktoren, die mutationsauslosend wirken, kontinuierlich zu. Das Problem der Um- welt-Mutagenese ist daher auBerordentlich aktuell, und es werden an vielen Stellen Be- strebungen unternommen, die das Ziel haben, vor allem die in der Umwelt des Menschen vorhandenen chemischen Faktoren auf ihre potentielle Mutagenitat zu priifen. Diese Be- strebungen zu unterstutzen, ist das Ziel des vorliegenden Buches. Die Autoren haben das Gesamtproblem in drei Teilen dargestellt. Zuniichst werden einige Grundlagen der Mole- kulargenetik vermittelt, die fur eiu Verstlndnis der Grunderkenntnisse iiber die molekularen Mechanismen der Mutationsauslosung notwendig sind. I n diesem ersten Abschnitt werden weiterhin die bisher bekannten verschiedenen Formen der VerLnderungen der genetischen Informationen auf molekularem Niveau besprochen und auch die Beziehungen zwischen Mutagenese und Carcinogenese dargestellt. Ein kurzer Abschnitt iiber Moglichkeiten der