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D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi-Welt salonfähig gemacht – mit optimierter Schaltungstechnik wollen sie ihnen nun sogar audiophilen Feinschliff beibringen. stereoplay stellt drei neue und drei aufgewertete Bit-Virtuosen mit USB-Schnittstelle vor. Next Generation Im Test: AMR DP-777 3900 Euro Ayre QB 9 24/192 2980 Euro Peachtree Grand Pre 3500 Euro B.M.C. DAC 1 HiRes 2950 Euro Antelope Zodiac Gold + Voltikus 3800 Euro Resolution Cantata Music Center 6700 Euro Neue Geräte Bereits getestete Geräte mit Update 1 3 2 5 4 6 1 2 3 4 5 6 2/12 stereoplay.de 42 Test & Technik D/A-Wandler 2/12 stereoplay.de 43

D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi

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Page 1: D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi

D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi-Welt salonfähig gemacht – mit optimierter Schaltungstechnik wollen sie ihnen

nun sogar audiophilen Feinschliff beibringen. stereoplay stellt drei neue und drei aufgewertete Bit-Virtuosen mit USB-Schnittstelle vor.

Next Generation

Im Test:

AMR DP-7773900 Euro

Ayre QB 9 24/1922980 Euro

Peachtree Grand Pre3500 Euro

B.M.C. DAC 1 HiRes2950 Euro

Antelope Zodiac Gold + Voltikus3800 Euro

Resolution Cantata Music Center6700 Euro

Neue Geräte Bereits getestete Geräte mit Update

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Test & Technik D/A-Wandler

2/12 stereoplay.de 43

Page 2: D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi

Der HD-Digitaleingang des AMR DP-777

Röhren für korrekte Bits

Hauptnachteil der S/P-DIF-Verbindung ist, dass sie Taktsignale und Daten-strom miteinander verquickt auf einer einzigen Leitung führt. Zum korrekten Timing des D/A-Wandlers muss der Empfänger den Systemtakt daher wieder sorgfältig extrahieren – keine einfache Aufgabe, denn bereits kleinste Ungenauigkeiten oder minimal verschliffene Impulse, verursacht

beispielsweise durch ungeeignete Verbindungskabel oder nicht korrekte Impedanzanpassung, produzieren merklichen, klangtrübenden Jitter. Erschwerend kommt hinzu, dass herkömmliche S/P-DIF-Empfänger durch elektrische Rückwirkung der Signalqualität nicht unbedingt zuträg-lich sind: Zur Auswertung des Signals arbeiten sie mit einem sogenannten

Schwellwert-Komparator (Schmitt-Trigger), der bedingt durch positive Rückkopplung im Moment des Umschaltens seinerseits undefinierte Störspektren in Richtung Quelle schickt. Diese breiten sich als elek-trischer Reflexionssumpf auf der Leitung aus, was die Auswertungs-Unsicherheit für Impulse verstärkt. Damit aber wird die korrekte digitale

Datenübertragung einmal mehr zum analogen Problem. Ihm begegnet AMR deshalb auch mit einer analogen Lösung. So verwendet der DP-777 im HD-S/P-DIF-Eingang als Pufferstufe eine sehr breitbandige 6N11-Doppel-triode in gegenkopplungsfreier Schaltung – das gewährleistet die kor-rekte Impedanzanpassung wie auch eine nahezu vollständige Entkopplung

von Sender und Empfänger. Vom S/P-DIF-Receiver verursachte Rückwirkungen können daher prinzipbedingt nicht mehr auftreten. Wie nebenstehendes Oszillogramm zeigt, verbessert sich so nicht nur die Signalqualität auf der Leitung deut-lich. Sie wird auch von stören den Reflexionen entlastet, was ihren klanglichen Einfluss reduziert.

AMR DP-777

Dank Röhre zeigt das S/P-DIF-Signal steile

Flanken und exakt definierte Impulsbreite.

Beispielhafter Spagat von

High Tech zu Old School:

Das asynchron arbeitende

USB-Board (oben Mitte) und

die Halbleiter-freien, mit edlen

6N1-EV-Doppeltrioden

bestückten Ausgangsstufen

leben in friedlicher Koexistenz

unterm soliden Alu-Dach. Die

Bauteile sind vom Allerfeinsten.

OptischDigital

USB Cinch

24 Bit192 kHz

24 Bit192 kHz

24 Bit96 kHz

Schon seit einiger Zeit wollen D/A-Wandler mit

USB-Anschluss dank ihrer Flexibilität die zentrale Rolle in hochwertigen HiFi-Anlagen übernehmen. Die neue Genera-tion glänzt nicht nur mit noch ausgefeilterer Digitaltechnik. Vielmehr bringen etliche Modelle auch Analogeingänge sowie eine hochwertige Laut-stärkeregelung mit – so lassen sie sich als vollwertige Pre-Amps nutzen. Solche Geräte führt stereoplay nun in einer eigenen Rubrik der Rang-und-Namen-Liste. Die Eintritts karte: Neben Digitalsektion und Laut-stärkesteller müssen sie mindes-tens einen schaltbaren Analog-eingang besitzen.

Genau passend also für den knapp 3900 Euro teuren AMR DP-777, der gleich zwei analo-ge Hochpegeleingänge bietet. Sie stellen jedoch nur das Sah-nehäubchen auf der Feature-Liste dar. Es ist keineswegs übertrieben zu behaupten, dass sich über die Technik des in England entwickelten und in Fernost gefertigten Boliden ein Büchlein füllen ließe. Im Mit-telpunkt steht natürlich der D/A-Konverter selbst. Wie nicht wenige Digital-Audiophile fin-det auch AMR-Mastermind

Thorsten Lösch, dass für CD-Kost die klassischen Multibit-Wandlerchips à la Philips TDA 1541 noch immer am besten klingen. Hi-Res-Wiedergabe hingegen erfordert andere Lösungen, weshalb der DP-777 gleich zwei D/A-Konverter- Systeme besitzt: Bis 88,2 Kilo-herz arbeitet ein 16-Bit-Multi-bitwandler, darüber hinaus ein 32-Bit-Chip, der volle 192-kHz-Tauglichkeit bietet.

teln. Auf diese stellt er nun die eigene, stabile Zeitbasis ein, was mit einer Genauigkeit von 28 Millionen feinsten Fest-frequenzschrittchen erfolgt. Die DAC-Chips erhalten ihre Samples dadurch klangfördernd „just in time“ – wer’s nicht glaubt, kann die „Zero Jitter“ genannte Funktion für den Hörvergleich abschalten.

Seine drei russischen Doppel trioden verwendet der DP-777 keineswegs zu Show-Zwecken, sondern dort, wo es klanglich und technisch sinnvoll erscheint – so beispielsweise für die HD-Digitaleingänge (siehe Kasten unten).

Zur reibungslosen Kopplung digitaler Gerätschaften in Ton-studios sind präzise Master-Taktgeber unverzichtbar – mit solchen hat sich der Hersteller Antelope im Profibereich einen Namen gemacht. Nun bietet Antelope auch D/A-Wandler- Preamps für Home-HiFi an. Flaggschiff ist der hier vorge-stellte Zodiac Gold für 3000 Euro, der sich mit dem Zusatz-Netzteil Voltikus (800 Euro) ergänzen lässt. Die umfang-reichen Anschlussmöglich-keiten erlauben ihm flexiblen Einsatz – dank elektronisch symmetrierter Analog-Ein- und

Ausgänge sogar im Tonstudio, wo AES/EBU-Digitalschnitt-stelle und Word-Clock-Eingang ebenfalls zuhause sind.

Für Antelope-Chefdenker Igor Levin ist absolute Takt-genauigkeit bei D/A-Wandlern für guten Klang oberstes Gebot. Herzstück des Zodiac Gold bildet daher ein gekapselter, auf 65 Grad erwärmter Ofen, der dem Schwingquarz für den Systemtaktgeber optimale und konstante Betriebsbedingungen schafft. Dieses hochstabile Sig-nal bildet die Arbeitsgrundlage für den ultrapräzisen Frequenz-synthesizer-Baustein AD 9851 von Analog Devices, der

Der Clou dabei ist das AMR-exklusive, auf beide Wandler-systeme wirkende Digitalfilter: Es bietet vielfältig umschalt-bare, jeweils optimierte Über-tragungsfunktionen. Eine auf minimales Ein- und Ausschwin-gen optimierte Einstellung (Organic) gibt’s ebenso wie ein Apodising-Filter, das eventu-elles Ringing auf der Aufnah-meseite unterdrücken hilft. Im „Bit Perfect“-Modus erlaubt

der DP-777 sogar echte 16-Bit-Wiedergabe von 44,1-kHz-Quellen ohne Digitalfilter.

Klangtrübenden Jitter elimi-niert der AMR ähnlich wie der Naim DAC. Statt wie üblich mit einer Jitter-trächtigen PLL stän-dig dem von der Quelle vorge-gebenen Takt hinterherzuregeln, lässt er zunächst eine große Anzahl Samples in einen RAM-Speicher laufen, um die durch-schnittliche Taktrate zu ermit-

Antelope Zodiac Gold

Volles Haus auf zwei Etagen:

Im Untergeschoss wohnt die

digitale Elektronik mitsamt

D/A-Wandler und Quarzofen

(rechtes Board), darüber

residieren die analogen

Schaltkreise (links). Das

externe Netzteil Voltikus

(rechts oben) ist optional

erhältlich.

OptischDigital

USB Cinch

24 Bit192 kHz

24 Bit384 kHz

24 Bit96 kHz

Foto

s: J

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hiv

2/12 stereoplay.de44

Test & Technik D/A-Wandler

2/12 stereoplay.de 45

Page 3: D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi

stereoplay TesturteilKlang (Vorver. / USB / Netzwerk)

Absolute Spitzenkl. 52/67/– PunkteGesamturteilüberragend 96 PunktePreis/Leistung sehr gut

BewertungKlang* (Vorver. / USB / Netzwerk) 53/67/–

Messwerte 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Ansprechend gestylter, sehr hochwertig verarbeiteter Wandler-Preamp mit vielen Anschlussmöglichkeiten und charmantem Klang, der via zuschaltbare Ausgangsröhre noch mehr Bouquet bekommt.

Peachtree Grand Pre3500 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Robert RossTelefon: 0 84 66 / 90 50 30 www.peachtree-audio.de www.signalpathint.comAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 45 x H: 12 x T: 42 cmGewicht: 11,5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Perfekt ausgewogen

Klirrspektrum 96/24

Hoher Klirr, aber mit klanggünstig schnell abfallendem Spektrum

Jitterspektrum Mittelhoher Jitter, via USB sehr hoher

Rauschabst. Analog/Digital 106/104 dBAusgangswid. RCA/XLR 290/290Ω Verbrauch Standby/Betrieb 15,3/15,4 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

12dB

9dB

6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

stereoplay TesturteilKlang (Vorver. / USB / Netzwerk)

Absolute Spitzenkl. 51/65/– PunkteGesamturteilüberragend 91 PunktePreis/Leistung gut

BewertungKlang* (Vorver. / USB / Netzwerk) 50/65/–

Messwerte 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Kompakter Wandler-Preamp mit fürs Tonstudio tauglichen Anschlüssen und kräftigem Kopfhörerausgang. Der boden-ständige, energische Klang lässt sich mit optionalem Zusatznetzteil weiter kultivieren.

Antelope Zodiac + Voltikus3800 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: Antelope AudioTelefon: 0531 / 18 89 95 2 www.antelopeaudio.com–Auslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 17 x H: 12 x T: 19 cmGewicht: 2,4 kg

MesswerteFrequenzgänge

Merklicher Höhenabfall digital

Klirrspektrum 96/24

Geringer Klirr mit klanggünstig schnell abfallendem Spektrum

Jitterspektrum Hervorragend niedriger Jitter (144 ps)

Rauschabst. Analog/Digital 120/123dBAusgangswid. RCA/XLR 57/144Ω Verbrauch Standby/Betrieb 5,7/15 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

12dB

9dB

6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

stereoplay TesturteilKlang (Vorver. / USB / Netzwerk)

Absolute Spitzenkl. 53/68/– PunkteGesamturteilüberragend 96 PunktePreis/Leistung überragend

BewertungKlang* (Vorver. / USB / Netzwerk) 53/68/–

Messwerte 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Technisch sehr aufwendiger Wandler-Preamp mit extrem freiem, natürlichem Klang und repräsentativer Optik. Die doppelte DAC-Bestückung und ein flexibles Digitalfilter bieten vielfältige Klangvariationen.

AMR DP-7773900 Euro (Herstellerangabe) Vertrieb: WOD AudioTelefon: 0 61 87 / 90 00 77 www.wodaudio.de www.amr-audio.co.ukAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 45 x H: 12 x T: 37 cmGewicht: 11,5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Stets ausgewogen, schaltbare Filter

Klirrspektrum 96/24

Relativ hohe, dominante Klirr-komponente 2. Ordnung

Jitterspektrum Sehr geringer Jitter via USB-Zerojitter

Rauschabst. Analog/Digital 114/101dBAusgangswid. RCA/XLR 256/402Ω Verbrauch Standby/Betrieb 1,2/50 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

12dB

9dB

6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

Fazit

Wie der Test zeigt, haben USB-Digitalwandler – nunmehr auch mit Vorstufenfunktion – klanglich mittlerweile ein sehr hohes Niveau erreicht. Damit steht dem Siegeszug des Computers als vollwertige HiFi-Tonquelle eigentlich nichts mehr im Weg.

Allerdings ist das Thema USB-Treiberanbindung nicht gerade trivial. Natürlich gilt hier Plug & Play – nach dem Verbinden von Computer und DAC per USB- Kabel erklingt auf jeden Fall Musik, und somit kommt kaum Frust auf. Ob das jedoch auch auf

bestmögliche Weise geschieht, lässt sich für Anwender, die wenig Computer-affin sind, nicht immer eindeutig feststellen. Das gilt besonders für die Windows-Umgebung. Hier eröffnet sich kundigen Händlern eine gewal-tige Chance, dem anspruchs-

vollen Kunden das volle Klangpotenzial seiner neuen Komponente zu erschließen. Fest steht jedenfalls: Computer-HiFi bietet wieder tolle Tuning-möglichkeiten – von der Testplatte zur Festplatte.

Peachtree Grand Pre

Macht seinem Namen alle Ehre:

SMD-bestückte Leiterplatten

auf drei Etagen im Heck des

Grand Pre ermöglichen einen

weitläufigen Aufbau. Wichtig

sind der ESS-Wandlerchip

und die beiden zuschaltbaren

12AU7-Doppeltrioden (vorn),

die auch den Kopfhörer-

ausgang versorgen.

OptischDigital

USB Cinch

24 Bit192 kHz

24 Bit192 kHz

24 Bit96 kHz

JürgenSchröderRedakteurTextschrump-fung

daraus den quasi jitterfreien Systemtakt formt. Präzise ar-beitet auch der Lautstärkestel-ler, der mittels Relais-ge-schalteter Festwiderstände besten Kanalgleichlauf bietet. Das Einstellen klappt nicht nur am Gerät selbst oder ferngesteuert per mit-geliefertem IR-Commander, sondern auch über eine pfiffige App, die auf Mac- und Win-dows-Rechnern läuft. Praktisch ist ebenso der halbautomatische Eingangswähler, der beim Um-schalten lediglich anliegende Digitalsignale berücksichtigt.

Dem Archetyp des D/A-Wandler-Preamps kommt der 3500 Euro teure Peachtree Grand Pre optisch am nächsten. Sein exzellent verarbeitetes Aluminium-Gehäuse vermittelt zwar „traditional look & feel“, doch beim Lesen der Bedie-nungsanleitung wird klar, dass sich der Grand Pre zielstrebig den modernen Audiophilen der iTunes-Generation zuwendet.

Diese Klientel gewinnt man am besten mit ungewöhnlichen Features und hochwertiger Technik – beides bringt der Grand Pre mit. Zum einen bie-tet er Röhrenklang auf Knopf-druck, um harsch klingenden Digitaltonquellen die Schärfe zu nehmen. Des Weiteren besitzt er ein Digitalfilter mit rücksei-tig umschaltbarer Wiedergabe-Charakteristik zwischen „fast“

(messtechnisch optimal) und „slow“ (akustisch günstiger). Ungewöhnlich auch das 80-Hertz-Hochpassfilter, das sich dem zweiten Preamp-Aus-gang zuschalten lässt. Es kann die richtige Anpassung kleinerer Satellitenlautsprecher an einen Aktiv-Subwoofer erleichtern.

Technisch schöpft der Grand Pre aus dem Vollen. Aushänge-schild ist sein D/A-Wandlerchip ES 9018 von ESS, der mit 32-Bit-Signalverarbeitung, in-tegrierter Digital-PLL zur Jitter-unterdrückung sowie vielfältig

programmierbaren Oversamp-ling-Filtern zu den weltbesten zählt. Da er auch einen S/P-DIF-Eingang mitbringt, kommt der Peachtree mit wenig exter-ner Digital-Signalverarbeitung aus – die Computer-Anbindung obliegt dem gern eingesetzten Controller Tenor TE 7022, der dem Grand Pre asynchronen USB-Betrieb ermöglicht. Inter-essant: Zur (analogen) Pegel-Einstellung verwendet der Peachtree den verschleißfreien, spannungsgesteuerten Verstär-ker-Chip 2181B von That.

Der HörtestErst die Analog-Eingänge ma-chen einen D/A-Wandler zum echten Preamp. Daher prüfte stereoplay zunächst die analo-gen Vorstufenqualitäten. Den Auftakt machte der Antelope Zodiac Gold. Er spielte etwas undifferenziert und unbeteiligt und machte so deutlich, dass dies nicht seine Hauptaufgabe ist. Deutlich besser schlug er sich als D/A-Wandler: Mit ker-nigem Grundton und satten Klangfarben gab er sich betont energisch. Richtig gut wurde er

mit dem Zusatznetzteil Voltikus, das spürbar mehr Spielkultur brachte, weshalb er mit dem Voltikus eingepunktet wurde.

Analog-Betrieb auf sehr hohem Niveau zeigte der Peachtree: Seinen bewegten, farbenfrohen Klang machte die Röhre noch charmanter, wäh-rend er im Transistor-Betrieb etwas besser durchzeichnete, dafür ein wenig heller wirkte. Lediglich bei stark zurückge-nommenem Pegel verlor der Grand Pre etwas Transparenz. Das D/A-Wandlerabteil passte mit dynamischer Spielweise hervorragend zur Vorstufe: Selbst in komplexen Tutti-Pas-sagen büßte der Klang kaum an Detailreichtum ein.

Noch eine Spur gelöster und plastischer agierte der AMR DP-777. Das galt für die ana-logen Eingänge wie für den D/A-Wandler. Die doppelte DAC-Bestückung und das viel-fältig umschaltbare Digitalfilter erwiesen sich als höchst effizi-ent. Tatsächlich klang der DP-777 bei CD-Kost mit dem 16-Bit-Classic-DAC bei akti-viertem „Bit Perfect 1“-Modus am zwingendsten, während Hi-Res-Material per 32-Bit-DAC in der Position „Organic“ oder „MP-Listen“ besonders natür-lich rüberkam. Dickes Lob also für AMR – nur die träge Pegel-Einstellung verlangt etwas Geduld. Jürgen Schröder ■

*Bewertung der PC-Anschlüsse bypass und mit der höchstmöglichen Auflösung. Vorverstärker analog mit Referenzquellen.

2/12 stereoplay.de46

Test & Technik D/A-Wandler

2/12 stereoplay.de 47

Page 4: D/A-Wandler mit USB-Eingang haben Computer in der HiFi

stereoplay TesturteilKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194)

Absolute Spitzenkl. 64/66/67 PunkteGesamturteilüberragend 95 PunktePreis/Leistung sehr gut

BewertungKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194) 64/66/67

Messwerte 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Dank Modul-Bauweise auch als System-Vorstufe konfigu-rierbarer D/A-Wandler mit elegantem, nuancenreichem, farbenprächtigem Klang. Wertige Verarbeitung und gute Ausstattung runden das Bild ab.

Vertrieb: B.M.C. AudioTelefon: 0 29 42 / 62 99 75 90www.bmc-audio.de –Auslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 44 x H: 10 x T: 35 cmGewicht: 8,5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Sehr ausgewogen

Klirrspektrum 96/24

Relativ hoher Klirr aber mit klanggün-stig schnell abfallendem Spektrum

Jitterspektrum Mittelhoher Jitter (402ps, USB 419ps)

Rauschabst. Analog/Digital 116/105 dBAusgangswid. RCA/XLR 48Ω Verbrauch Standby/Betrieb –/14 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

12dB

9dB

6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

B.M.C. DAC 1 HiRes, 2950 Euro

Mit Analogeingängen und Lautstärkesteller gehört

der in stereoplay 8/11 getestete B.M.C. DAC 1 PRE eigentlich zu den D/A-wandelnden Pre-amps – jedoch funktionieren sein analoger Stromausgang und die digital übertragenen Pegelkommandos nur in Ver-bindung mit der passenden End-stufe, weshalb ihn die Redak-tion in dieser Kombination als Vollverstärker mit PC- Anschluss einstufte.

Dank der B.M.C.-typischen, an Kundenwünschen orien-tierten Modul-Bauweise lässt sich der DAC 1 jedoch auch als vollkommen eigenständiger D/A-Wandler mit normalem Ausgang konfigurieren – in der aktuellen HiRes-Version sogar tauglich für 24Bit/192-Kilo-hertz-Tonkost via USB-Ein-gang. Dafür entwickelte B.M.C. eine neue (auch nachrüstbare) Interface-Platine, die den Jitter-armen, asynchronen USB-Transfer unterstützt. Der Erfolg blieb nicht aus: Dynamisch souverän und mit fließend-voll-reifem Klang zog der DAC 1 die Zuhörer in seinen Bann.

Ein neuer USB-Controller macht

den DAC 1 Hi-Res-fähig.

OptischDigital

USB Cinch

24 Bit192 kHz

24 Bit192 kHz

24 Bit96 kHz

stereoplay TesturteilKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194)

Absolute Spitzenkl. 65/67/68 PunkteGesamturteilüberragend 94 PunktePreis/Leistung sehr gut

BewertungKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194) 65/67/68

Messwerte 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 8■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Mit nur einem USB-Eingang puristisch ausgestatteter D/A-Wandler, der dank gegenkopp-lungsfreier Schaltung vorbildlich natürlichen, freien Klang erzielt. Mit Update nochmals besser, ist er ein echtes Ayre-folgsmodell.

Vertrieb: Sun AudioTelefon: 089 / 47 94 43 www.sunaudio.de www.ayre.comAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 22 x H: 8 x T: 29 cmGewicht: 2,3 kg

MesswerteFrequenzgänge

Ausgewogen mit sanftem Höhen-Rolloff

Klirrspektrum 96/24

Relativ hoher Klirr, aber klanggünstig schnell abfallendes Spektrum

Jitterspektrum Sehr geringer Jitter via USB (175 ps)

Rauschabst. Analog/Digital –/107 dBAusgangswid. RCA/XLR 47/147Ω Verbrauch Standby/Betrieb –/10,2 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

12dB

9dB

6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

-90dB

-100dB

-110dB

-120dB

-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

Ayre QB 9 24/192, 2980 Euro

Zweifellos zählt der Ayre QB 9 zu jenen D/A-Wand-

ler-Pionieren, die Computer und HiFi auf hohem Niveau zusammenbrachten. Zwar be-sitzt er nichts weiter als einen USB-Eingang – den jedoch in Top-Qualität. So war er einer der ersten, die den asynchronen USB-Modus beherrschten – ein entscheidender Schritt zur jitter-freien D/A-Wandlung und da-mit zu sauberem Klang. Heraus-ragend auch sein Signalpfad, der nicht nur in der aus Dut-zenden von Einzeltransistoren aufgebauten Ausgangsstufe, sondern selbst im Strom/Span-nungswandler am DAC-Chip-Ausgang vollständig auf nega-tive Rückkopplung verzichtet.

Eine neue USB-Controller-Platine sowie ein umprogram-miertes Digitalfilter machen den QB 9 nun tauglich für 192- Kilohertz-Files. Der ohne-hin schon entspannte, sehr na-türliche Klang gewinnt dadurch noch mehr an Erhabenheit – was nicht nur für den 192-kHz-Betrieb gilt. Das Beste zum Schluss: Für faire 300 Euro las-sen sich ältere QB 9 updaten.

Aufwendige Taktung beim QB 9

mit zwei Quarz-Generatoren.

OptischDigital

USB Cinch

––

24 Bit192 kHz

––

stereoplay TesturteilKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194)

Absolute Spitzenkl. 66/68/69 PunkteGesamturteilüberragend 97 PunktePreis/Leistung überragend

BewertungKlang (16/44,1 / 24/96 / 24/194) 66/68/69

Messwerte 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Praxis 9■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Wertigkeit 10■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■

Resolution Audio – der Name ist Programm: Klanglich glänzt das Cantata Music Center mit Luftigkeit und sagenhaftem De-tailreichtum. Dank eingebautem Laufwerk auch als CD-Spieler wärmstens zu empfehlen.

Vertrieb: Reson AudioTelefon: 0 77 53 / 62 43 35 www.reson.de www.resolutionaudio.comAuslandsvertretungen siehe Internet

Maße: B: 43 x H: 5 x T: 22 cmGewicht: 5 kg

MesswerteFrequenzgänge

Ausgewogen mit sanftem Höhen-Rolloff

Klirrspektrum 96/24

Geringer Klirr, aber mit breitem Spek-trum; minimaler Netzstöreinfluss

Jitterspektrum Sehr niedriger Jitter, besonders via USB

Rauschabst. Analog/Digital –/94 dBAusgangswid. RCA/XLR 100/49Ω Verbrauch Standby/Betrieb 0,7/18 W

-30dB

-50dB

-70dB

-90dB

-110dB

-130dB

-150dB20Hz 200Hz 2kHz 20kHz

15dB

15dB

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6dB

3dB

0dB10Hz 100Hz 1kHz 10kHz 100kHz

-80dB

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-130dB-3500Hz 11025Hz +3500Hz

0 10 20 30 40 50 60 70

Resolution Audio Cantata Music Center, 6700 Euro

Nur noch ein Analogeingang fehlt dem schicken Can-

tata Music Center zum vollstän-digen D/A-Wandler-Preamp. Die Lautstärkeregelung bringt die zur Vermeidung akustischer Mikro-Schwingungen und elektrischer Wirbelströme un-gewöhnlich gestylte, edle „Warmhalteplatte“ bereits mit. Ebenfalls an Bord: ein hoch-wertiges CD-Laufwerk und – spätere Netzwerk-Fähigkeit nicht ausgeschlossen – ein Ethernet-Anschluss. So er-scheint der Preis von 6700 Euro durchaus angemessen.

Da sich der Lautstärkesteller bei Vollpegel aus dem Signal-weg schaltet, ist das Music Cen-ter nicht nur in Verbindung mit dem passenden Verstärker Can-tata 50 (Test der Kombi in Heft 1/11), sondern auch als autarker D/A-Wandler interessant. Dies umso mehr, da es mit neuem Hauptprozessor nun auch 24/192-Tonmaterial über den asynchronen USB-Eingang ver-arbeitet – und zwar noch fili-graner als bisher, wobei auch Files mit niedrigeren Sampling-frequenzen profitieren.

Der neue Prozessor ermöglicht

bald auch Netzwerk-Musik.

OptischDigital

USB Cinch

24 Bit192 kHz

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24 Bit96 kHz Q - S e r i e s

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P_Audio_01_12_Q_Serie 1 13.12.2011 14:45:28 Uhr

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Test & Technik D/A-Wandler