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Grundlagen www.helios-gesundheit.de Darmkrebs In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 50 von 100.000 Einwohnern an einem kolorektalem Karzinom. Es ist das zweithäufigste Krebsleiden in Deutschland. Die Erkrankung tritt meistens ab dem 50. Lebensjahr auf. Risikofaktoren sind Darmpolypen, genetische Faktoren, entzündliche Darmerkrankungen, Übergewicht, fettreiche und ballaststoffarme Ernährung und Bewegungsmangel. Am häufigsten befindet sich der Darmkrebs im Mastdarm, d.h. in den letzten 16 cm. Beschwerden Jede Änderung der Stuhlgewohnheiten sowie Blut- oder Schleimbeimengungen oder Auflagerungen sind sehr verdächtig und sollten abgeklärt werden. Des Weiteren können Müdigkeit, ein ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut und bei größeren Tumoren auch Bauchbeschwerden auftreten. Diagnostik Generell erfolgt die Diagnostik wie folgt, wobei in Ihrem Fall sicherlich schon viele Untersuchungen durchgeführt wurden. Nach gründlicher Erhebung der Vorgeschichte wird der Enddarm mit dem Finger untersucht und evtl. ein Test auf verstecktes Blut durchgeführt. Als nächstes erfolgt eine End- und Dickdarmspiegelung. Hierbei können Proben aus dem Darm gewonnen werden oder Polypen abgetragen werden. Wird bei den o.g. Untersuchungen ein kolorektales Karzinom festgestellt, sind weitere Untersuchung zur Bestimmung der Ausdehnung der Erkrankung erforderlich: Röntgenuntersuchung der Lunge Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes inkl. der Leber Ultraschalluntersuchung des Enddarmes Ggf. Computertomografie, Kernspintomografie Blutentnahme mit Tumormarkern (CEA)

Darmkrebs - Helios Gesundheit · Grundlagen Darmkrebs — In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 50 von 100.000 Einwohnern an einem kolorektalem Karzinom

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Grundlagen

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Darmkrebs—

In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 50 von 100.000 Einwohnern aneinem kolorektalem Karzinom. Es ist das zweithäufigste Krebsleiden inDeutschland. Die Erkrankung tritt meistens ab dem 50. Lebensjahr auf.Risikofaktoren sind Darmpolypen, genetische Faktoren, entzündlicheDarmerkrankungen, Übergewicht, fettreiche und ballaststoffarme Ernährungund Bewegungsmangel. Am häufigsten befindet sich der Darmkrebs imMastdarm, d.h. in den letzten 16 cm.

BeschwerdenJede Änderung der Stuhlgewohnheiten sowie Blut- oder Schleimbeimengungenoder Auflagerungen sind sehr verdächtig und sollten abgeklärt werden. DesWeiteren können Müdigkeit, ein ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut und beigrößeren Tumoren auch Bauchbeschwerden auftreten.

DiagnostikGenerell erfolgt die Diagnostik wie folgt, wobei in Ihrem Fall sicherlich schon vieleUntersuchungen durchgeführt wurden. Nach gründlicher Erhebung derVorgeschichte wird der Enddarm mit dem Finger untersucht und evtl. ein Test aufverstecktes Blut durchgeführt. Als nächstes erfolgt eine End- undDickdarmspiegelung. Hierbei können Proben aus dem Darm gewonnen werdenoder Polypen abgetragen werden. Wird bei den o.g. Untersuchungen einkolorektales Karzinom festgestellt, sind weitere Untersuchung zur Bestimmungder Ausdehnung der Erkrankung erforderlich:

Röntgenuntersuchung der LungeUltraschalluntersuchung des Bauchraumes inkl. der LeberUltraschalluntersuchung des Enddarmes Ggf. Computertomografie,KernspintomografieBlutentnahme mit Tumormarkern (CEA)

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TherapieNahezu alle Formen des Darmkrebses können und sollen operiert werden. DieTherapie ist abhängig von der Lokalisation und der Ausdehnung des Tumors. Jenach Tumorausdehnung werden die Patienten mit einem Darmkrebs bereits voreiner möglichen Operation im Darmzentrum unseres Hauses in derinterdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt. Hier kommen Onkologen,Gastroenterologen, Strahlentherapeuten und Chirurgen zusammen und erarbeitenein maßgeschneidertes Konzept für jeden Patienten. Entsprechend derindividuellen Tumorausdehnung kommen folgende Therapiekonzepte in Betracht: DickdarmkrebsOperationDie radikal onkologische Tumoroperation wird bei uns in der Regel in der„Schlüsselloch-Technik“ durchgeführt, wobei der tumortragende Darmabschnittund sein Lymphabflussgebiet entfernt werden. Bei sehr ausgedehnten Befunden,Voroperationen oder bei Patienten in eingeschränktem Allgemeinzustand kann esnotwendig sein, die Operation über einen Bauchschnitt durchzuführen. Beiausgedehnten Tumoren mit Befall von Nachbarorganen muss die Operation ggf.erweitert werden, um den Tumor komplett sanieren zu können. Auch wenn derTumor in anderen Organen Tochtergeschwülste gebildet hat, können diese noch inetwa einem Drittel der Fälle operativ entfernt werden. Chemotherapie Finden sich Metastasen in den Lymphdrüsen oder in anderen Organen wird einezusätzliche Chemotherapie ggf. in Kombination mit Antikörpern durchgeführt. MastdarmkrebsOperationZiel der Operation ist, den Tumor radikal zu entfernen und die Kontinenz für Stuhlzu erhalten. Dies gelingt in den meisten Fällen. Allerdings ist häufig einvorübergehender schützender Darmausgang für mindestens 3 Monate notwendig.Bei frühen Tumorstadien führen wir auch eine lokale Ausschneidung über denAfter (sogenannte TEM = transanale endoskopische Mikrochirurgie) durch. Strahlen– und ChemotherapieViele Patienten werden vor der Operation kombiniert bestrahlt undchemotherapiert, um den Tumor zu verkleinern (neoadjuvante Therapie). DieOperation erfolgt dann erst 6 Wochen nach Abschluß der Bestrahlung und nachder Operation wird die Chemotherapie noch für weitere Zyklen fortgeführt.

Bei erblich bedingten kolorektalen Karzinomen wird eine genetische Beratung unddie Untersuchung des Erbguts empfohlen.

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Nach der OperationUnmittelbar nach der Operation ist eine optimale Schmerztherapie wichtig. DiePatienten dürfen am Abend des Operationstages wieder Trinken und Essen. DerKrankenhausaufenthalt beträgt im Mittel 10 Tage. Eine Anschlussheilbehandlungist sinnvoll, steht Ihnen zu und wird von uns organisiert. Wurde der Tumorfrühzeitig erkannt und radikal entfernt, bestehen sehr gute dauerhafteHeilungschancen. Bei ausgedehnten Tumorstadien und dem Vorhandensein vonMetastasen ist die Prognose schlechter, aber auch hier kann durch dieKombinationstherapie aus Operation, Strahlen– und Chemotherapie  Heilungerreicht werden. Neben unserem Team aus Ärzten, Pflegepersonal,Physiotherapeuten und Ernährungsberatern werden Sie und Ihre Angehörigen vonPsychologen, Seelsorgern und Sozialarbeiten unterstützt. Vor der Entlassungerfolgt ein Abschlussgespräch, in dem alle Fragen besprochen werden. Sie erhalteneinen ausführlichen Entlassungsbrief und einen Tumornachsorgeschema, aus demzu ersehen ist in welchen Zeitabständen welche Untersuchungen durchgeführtwerden sollten. Alle Unterlagen und Termine Ihrer Therapie halten wir fürSie sehr übersichtlich und informativ in dem speziell für Sie erarbeitetenPatientenordner „Darmkrebs“ bereit.

Organisatorischer Ablauf einer Dick- oder Enddarmoperation

Eine Einweisung zur stationären Behandlung von ihrem behandelndenHausarzt/FacharztAlle Ergebnisse der ambulant durchgeführten Untersuchungen

Fast alle Patienten, die wegen Darmkrebs in unsere Klinik kommen, werden überunser Aufnahme-Management vor der stationären Aufnahme für die Operationvorbereitet. Noch notwendige Untersuchungen, die nicht ambulant erfolgenkönnen, werden im Rahmen des stationären Aufenthaltes vor der Operationterminiert, so dass die Operation zeitnah nach der stationären Aufnahme erfolgenkann. Bei dringlichen Gründen ist auch eine sofortige Aufnahme möglich. Dienotwendigen Untersuchungen werden dann im stationären Rahmen durchgeführt.Bereits zu diesem Termin erhalten Sie unseren Patientenordner „Darmkrebs“ indem alle Termine, Unterlagen und Ansprechpartner sowie weiter wichtigeInformationen zu dieser Erkrankung übersichtlich und informativzusammengestellt sind. Folgende Unterlagen sollten sie zur stationären Aufnahme bzw. zu ihrem Terminim Zentralen-Aufnahme-Management mitbringen:

Fragen? Falls Sie weitere Fragen haben, stehen Ihnen die Ärzte, das Pflegepersonal oder dieMitarbeiter der Krankenhaushygiene gerne zur Verfügung.

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Helios Klinikum AueGartenstraße 608280 Aue Tel: 037 71 58 - 0

Ansprechpartner 1 Ansprechpartner 1

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PD Dr. med. habil.Leif Schiffmann André Klinger

Vereinbaren Sie einen Termin!Im Rahmen unserer vorstationärenSprechstunde stehen Ihnen ver-schiedene Fachgebiete zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie einen Termin inunserem Sekretariat!

Sekretariat Allgemein-,Viszeral- undThoraxchirurgie Telefon (03771) 58-1316 Montag-Freitag 08:00 - 15:00 Uhr

Sprechzeiten

Dr. med. Christian Bochmann