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DARMSTADT CONCRETE ANNUAL JOURNAL ON CONCRETE AND CONCRETE STRUCTURES www.darmstadt-concrete.de VOL. 34 2019 DEUTSCHE AUSGABE

DARMSTADT CONCRETE · 2021. 1. 30. · beton DAfStb bringt er zudem seine Expertise bei der Zulassung von Bauprodukten und bei der Ausarbeitung von Richtlinien ein. ... (Sp ISO/TC

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  • DARMSTADT CONCRETE

    ANNUAL JOURNAL ON CONCRETE

    AND CONCRETE STRUCTURES

    www.darmstadt-concrete.de

    VOL. 34 2019 DEUTSCHE AUSGABE

  • I

    DARMSTADT CONCRETE ist die Jahresmitteilung des Instituts für Massivbau, Technische Universität Darmstadt,

    Franziska-Braun-Str. 3, D-64287 Darmstadt, Germany

    Als Herausgeber des Journals fungiert Carl-Alexander Graubner

    ISSN 0931-1181

  • INHALTSVERZEICHNIS

    1 JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU ......... 1

    1.1 EDITORIAL UND JAHRESRÜCKBLICK.......................................................1

    1.2 MITWIRKUNG IN GREMIEN ..........................................................................5

    1.3 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN ......................................................7

    1.3.1 WEITERBILDUNG FÜR TRAGWERKSPLANER .......................................7

    1.3.2 DARMSTÄDTER MASSIVBAUSEMINAR ..................................................9

    1.3.3 DARMSTÄDTER BETONFERTIGTEILTAGE ...........................................11

    1.4 EXKURSIONEN .................................................................................................13

    1.4.1 PFINGSTEXKURSION DER TU DARMSTADT UND TU KAISERSLAUTERN .....................................................................................13

    1.4.2 GEMEINSCHAFTSEXKURSION TGA UND FM & SD ............................15

    1.5 PERSONALIA ....................................................................................................17

    1.6 PREISE ................................................................................................................19

    1.6.1 PREISE DES FREUNDE-VEREINS .............................................................19

    1.6.2 DRESSLER BAU-PREIS ...............................................................................20

    1.6.3 FÖRDERPREIS DES HESSISCHEN BAUGEWERBES .............................21

    1.7 DANKSAGUNGEN ............................................................................................22

    1.8 VERÖFFENTLICHUNGEN .............................................................................25

    1.9 STUDENTISCHE ABSCHLUSSARBEITEN AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU.......................................................................................................28

    1.10 NEUANSCHAFFUNGEN FÜR DAS PRÜFLABOR ......................................31

    2 DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL ...................... 33

    2.1 FORSCHUNGSGEBIETE AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU ...................33

    2.2 FORSCHUNGSFELD: KONSTRUKTION UND ENTWURF......................34

    TRAGFÄHIGKEIT SCHLANKEN LEHMMAUERWERKS

    Maximilian Brinkmann .........................................................................................35

    ZUM VERBUNDVERHALTEN TEXTILER BEWEHRUNGSELEMENTE

    Redouan El Ghadioui ............................................................................................37

    VORGESPANNTE BEWEHRUNGSELEMENTE AUS BETON MIT FVK-

    SPANNGLIEDERN

    Dominik Hiesch ....................................................................................................39

  • INHALTSVERZEICHNIS

    I

    MITWIRKUNG DES BETONS AUF ZUG BEI VERWENDUNG VON

    BASALTFASERVERSTÄRKTER KUNSTSTOFFBEWEHRUNG

    Sebastian Hofmann ...............................................................................................41

    HERAUSFORDERUNGEN BEI DER BERECHNUNG VON HOCHBAU-

    TRAGWERKEN MIT 3D-FINITE-ELEMENT-MODELLEN

    Jonas Klein ............................................................................................................43

    BESTIMMUNG DES TEILSICHERHEITSBEIWERTS FÜR DIE

    DRUCKFESTIGKEIT BESTEHENDEN MAUERWERKS

    Dominik Müller .....................................................................................................45

    NACHWEIS DES FEUERWIDERSTANDS ZULASSUNGSGEREGELTEN

    ZIEGELMAUERWERKS

    Benjamin Purkert ..................................................................................................47

    LASTAUSBREITUNG UNTER KONZENTRIERTEN EINZELLASTEN BEI

    CARBONBEWEHRTEN BETONPLATTEN

    Larissa Krieger ......................................................................................................49

    SCHUBTRAGFÄHIGKEIT BEWEHRTER GLASTRÄGER

    Ngoc Linh Tran .....................................................................................................51

    2.3 FORSCHUNGSFELD: MINERALISCHE UND ÖKOLOGISCHE BAUSTOFFE.......................................................................................................53

    SCHWINDVERHALTEN VON BETONEN AUS KALKSTEINREICHEN

    ZEMENTEN

    Christian Herget ....................................................................................................54

    FLIESSVERHALTEN VON FRISCHBETON UNTER DRUCK

    Moien Rezvani, Tilo Proske ..................................................................................56

    EINFLUSS DER NACHBEHANDLUNG AUF DIE CO2-DIFFUSION IN

    BETONEN AUS KALKSTEINREICHEN ZEMENTEN

    Sarah Steiner .........................................................................................................58

  • INHALTSVERZEICHNIS

    II

    2.4 FORSCHUNGSFELD: ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT ...................60

    MODELLIERUNG DES NUTZERVERHALTENS PRIVATER HAUSHALTE AUF

    BASIS VON ZEITVERWENDUNGSDATEN

    Patrick Wörner ......................................................................................................61

    EINFLUSS DES WANDAUFBAUS AUF DIE ENERGIEBILANZ

    MODERNISIERTER EINFAMILIENHÄUSER

    André Müller .........................................................................................................63

    EIN BEITRAG ZUR INTEGRATION DER NACHHALTIGKEIT IN DIE

    BEWERTUNG AUSSERÖRTLICHER STRASSEN

    Martina Lohmeier .................................................................................................65

    METHODIK ZUR ÖKONOMISCHEN BEWERTUNG VON

    BESTANDSQUARTIEREN BEI AKTEURSBEZOGENER

    BETRACHTUNGSWEISE

    Johannes Koert ......................................................................................................67

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    1

    1 JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    1.1 EDITORIAL UND JAHRESRÜCKBLICK

    Liebe Freunde und Partner des Instituts für Massivbau,

    sehr geehrte Damen und Herren,

    mit der nunmehr 34. Ausgabe von „Darmstadt Concrete“ führen wir die gute Tradition unseres

    Institutes fort, Sie zum Jahreswechsel über die Aktivitäten unseres Instituts im zurückliegenden

    Jahr und die Entwicklungen beim Verein der Freunde des Instituts für Massivbau der TU Darm-

    stadt e. V. zu informieren. Auch im Jahr 2019 blicken wir mit Stolz auf einen sowohl in For-

    schung als auch in der Lehre erfreulichen Verlauf zurück. In wirtschaftlicher Hinsicht ist es

    gelungen die Drittmitteleinnahmen auf konstant hohem Niveau zu halten und durch das hohe

    Engagement in der Lehre fallen auch die Zuweisungen der Universität nur geringfügig niedriger

    aus als im Vorjahr. Insgesamt sind an unserem Institut derzeit 16 wissenschaftliche Mitarbeiter

    – davon 3 Postdocs – und 4 technische Angestellte tätig. Um uns auch weiterhin erfolgreich in

    innovativen und zukunftsfähigen Forschungsfeldern fortzuentwickeln, werden wir auch in den

    kommenden Jahren unsere großen Anstrengungen fortsetzen. Besonderes Augenmerk ist

    gleichzeitig der Lehre zu widmen, da das Marktumfeld für Bauingenieure derzeit äußerst posi-

    tiv ist und die Nachfrage nach gut qualifizierten Absolventen nicht gedeckt werden kann. Umso

    mehr freut es uns, dass es auch in diesem Jahr wiederum gelungen ist, mehrere hervorragende

    Studienabgänger davon zu überzeugen, ihre berufliche Karriere nach kurzer Tätigkeit in der

    Praxis am Institut für Massivbau mit dem Ziel einer Promotion fortzusetzen.

    Aus der Universität ist zu berichten, dass Frau Prof. Dr. phil Tanja Brühl am 01.10.2019 ihr

    Amt als neue Präsidentin der TU Darmstadt angetreten hat. Frau Brühl kommt von der Goethe-

    Universität Frankfurt und war dort seit 2012 Vizepräsidentin. Des Weiteren ist zu vermelden,

    dass der derzeitige Dekan unseres Fachbereichs Herr Prof. Dr.-Ing. Jens Schneider ab

    01.01.2020 dem Präsidium der TU Darmstadt als Vizepräsident für Internationales und Transfer

    angehören wird. Unser Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften wird sich auf

    Wunsch des Präsidiums Anfang 2020 einer externen Evaluation unterziehen, bei welcher die

    Lehrtätigkeit und die Forschungsexzellenz der einzelnen Fachgebiete auf den Prüfstand gestellt

    werden, um neue Forschungsfelder und interdisziplinäre Kooperationen zu identifizieren. Wir

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    2

    glauben, dass das Institut für Massivbau aufgrund seiner großen Breite an bearbeiteten For-

    schungsthemen hier exzellent aufgestellt ist. Die nationale und internationale Sichtbarkeit des

    Instituts zeigt sich auch darin, dass wir in einer Vielzahl von Normungsgremien mitwirken und

    als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, andere Fördermittelgeber sowie re-

    nommierte Fachzeitschriften tätig sind.

    Ein Highlight des vergangenen Jahres war sicherlich das 40. Darmstädter Massivbauseminar,

    welches im April 2019 als „Frankfurter Hochhauskonferenz“ ausgerichtet wurde. Zwölf ausge-

    wiesene Experten haben über aktuelle Hochhausprojekte in Frankfurt berichtet und den fast 200

    Teilnehmern Einblicke in die neuesten Entwicklungen auf allen für den Hochhausbau relevan-

    ten Feldern gewährt. Unser besonderer Dank gilt der Fa. Merck in Darmstadt für die großzügige

    Bereitstellung der Räumlichkeiten für diese Tagung im Merck Innovation Center in Darmstadt-

    Arheilgen.

    Neben der erfreulich hohen Zahl neuer Forschungsvorhaben, die am Institut eingeworben wer-

    den konnten, zählen wir auch die erfolgreichen Abschlüsse von Forschungsprojekten, die er-

    folgreichen Promotionen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die erfolg-

    reichen Abschlüsse unserer Absolventen zu den Erfolgsindikatoren des zurückliegenden Jahres.

    Unsere Absolventen konnten zudem wieder namhafte Preise gewinnen. In diesem Kontext ist

    Herr Maximilian Groß, B.Sc. zu nennen, der den diesjährigen Dreßler Bau-Preis für seine Ba-

    chelorarbeit erhielt. Des Weiteren wurden Herr Lukas Bujotzek, M.Sc. und Herr Dominik

    Hiesch M.Sc. für deren Masterthesen mit dem ersten bzw. zweiten Platz im Rahmen des För-

    derpreises des Verbandes Baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. (VBU) ausgezeichnet.

    Den Förderpreis der Freunde des Instituts für die beste Masterthesis auf dem Gebiet des Mas-

    sivbaus erhielt Herr Dominik Hiesch, M.Sc.

    Im ablaufenden Jahr haben zwei ehemalige Institutsmitarbeiter ihre Promotion am Institut für

    Massivbau abgeschlossen. Wir beglückwünschen hierzu:

    Dr.-Ing. Katharina Fritz: Qualifizierte Beurteilung der sektoralen Ressourceninan-

    spruchnahme – Ein Vorschlag zur Beurteilung der Res-

    sourceninanspruchnahme im deutschen Bauwesen im

    Hinblick auf einen schonenden und effizienten Ressour-

    ceneinsatz

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    3

    Dr.-Ing. Jochen Zeier: Thermisch getrennte Stützen-Decken-Anschlüsse im

    Stahlbetonbau – Ein Modell zum Tragverhalten bei gro-

    ßen Fugendicken

    An dieser Stelle möchten wir auch unserer ehemaligen Mitarbeiterin Frau Prof. Dr.-Ing. Kati

    Herzog zu ihrer Professur Real Estate Management & Leadership an der HSBA Hamburg

    School of Business Administration gratulieren.

    Natürlich ist es uns ein besonderes Anliegen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die

    tolle Unterstützung im abgelaufenen Jahr zu danken. Nur durch die Teamleistung aller Insti-

    tutsangehörigen, gleich in welcher Position, ist es uns möglich, auf ein derart erfolgreiches Jahr

    2019 zurückblicken zu können. In diesem Zusammenhang wünschen wir allen Neuankömm-

    lingen viel Glück bei ihrer Tätigkeit in Forschung und Lehre. Gleichzeitig wünschen wir den

    Mitarbeitern, die das Institut verlassen haben, viel Erfolg bei den anstehenden beruflichen Auf-

    gaben.

    Die nachfolgend abgedruckten Kurzberichte sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache

    geben Ihnen einen kurzen Einblick in die wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Mitarbeiter.

    Bei weitergehendem Interesse kontaktieren Sie uns gerne. Eine Zusammenstellung der wissen-

    schaftlichen Veröffentlichungen der Mitarbeiter im Jahre 2019 sowie weitere Informationen

    finden Sie auf der Homepage des Instituts unter:

    http://www.massivbau.tu-darmstadt.de/massivbau

    Ausdrücklich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch bei all unseren hochqualifizierten

    Lehrbeauftragten und externen Referenten ohne deren tatkräftige Unterstützung es nicht mög-

    lich gewesen wäre, die inhaltliche Breite unseres Lehrangebots aufrechtzuerhalten. Vielen

    Dank für ihr außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement!

    Nicht zuletzt möchten wir uns an dieser Stelle auch bei den Freunden des Instituts für Massiv-

    bau der TU Darmstadt e.V. bedanken, die uns nicht nur als Veranstalter der Darmstädter Mas-

    sivbauseminare äußerst hilfreich zur Seite stehen und unsere Mitarbeiter in vielfältiger Weise

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    4

    beraten, unterstützen und fördern. Zum wiederholten Mal konnten wir die jährliche Mitglieder-

    versammlung mit einem Institutssommerfest bei leider etwas nassem Wetter verbinden, bei

    dem zahlreiche Freunde des Instituts die Möglichkeit eines Wiedersehens mit ehemaligen Kol-

    legen und Bekannten nutzen konnten. Der bei dieser Veranstaltung verliehene Preis für die

    beste Studienarbeit am Institut für Massivbau sowie der vom Verband der Deutschen Fertig-

    teilindustrie ausgelobte Preis haben das Sommerfest ergänzt. Gleichzeitig gab es die Gelegen-

    heit, sich über den aktuellen Stand des Instituts und die laufenden Forschungsaktivitäten zu

    informieren. Auch im kommenden Jahr ist die Jahresmitgliederversammlung am 18. Juni 2020

    mit einem Institutssommerfest verknüpft, auf das wir uns alle schon heute freuen. Zudem möch-

    ten wir Ihnen bereits heute das nächste Darmstädter Massivbauseminar ankündigen, welches

    am 29. September 2020 zum Thema „Innovationen im Bauwesen durch Forschung und Ent-

    wicklung“ stattfinden wird.

    Voller Optimismus sehen wir in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2020. Das Institut wünscht

    Ihnen und Ihren Angehörigen besinnliche und frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Start

    für all Ihre Unternehmungen im Neuen Jahr.

    Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner Dr.-Ing. Tilo Proske

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    5

    1.2 MITWIRKUNG IN GREMIEN

    Herr Prof. Graubner wird auch in Zukunft als gewählter Obmann des Normungsausschusses

    NA 005-06-01 AA „Mauerwerksbau“ im national obersten Gremium in Normungsfragen ins-

    besondere auf dem Gebiet des Mauerwerksbaus wissenschaftlich aktiv sein. Des Weiteren wird

    Herr Prof. Graubner im Leitungsgremium NABau Fachbereich 06 „Mauerwerksbau“, dem

    höchsten im DIN angesiedelten Normungsausschuss auf dem Gebiet des Mauerwerksbaus, als

    stellvertretender Vorsitzender wirken. Prof. Graubner vertritt außerdem die deutschen Interes-

    sen im Mauerwerksbau durch seine Mitarbeit in den europäischen Normungsgremien Scientific

    Committee 6, Working Group 1 und lenkt Project Team 2 zur Überarbeitung von DIN EN 1996-

    3. Überdies ist Prof. Graubner gewähltes Mitglied des Normungsausschusses NA 005-07-01

    AA „Bemessung und Konstruktion“ des Fachbereichs Beton- und Stahlbetonbau. Als langjäh-

    riges Mitglied in mehreren Sachverständigenausschüssen des Deutschen Instituts für Bautech-

    nik DIBt in Berlin sowie in mehreren Unterausschüssen des Deutschen Ausschusses für Stahl-

    beton DAfStb bringt er zudem seine Expertise bei der Zulassung von Bauprodukten und bei der

    Ausarbeitung von Richtlinien ein.

    Prof. Graubner ist seit 2012 im Redaktionsbeirat der Zeitschrift „Mauerwerk“ tätig und seit

    2016 Autor des Kapitels Mauerwerk in den bekannten „Schneider Bautabellen“ sowie Heraus-

    geber und Mitautor des Buchs „Mauerwerksbau – Praxishandbuch für Tragwerksplaner“, in

    welchem die neuesten Entwicklungen in Forschung und Praxis auf dem Gebiet des Mauer-

    werksbaus veröffentlicht werden. Anfang 2018 wurde Prof. Graubner in den Vorstand des neu

    gegründeten Deutschen Ausschusses für Mauerwerk (DAfM) gewählt und zum Obmann des

    zugehörigen Forschungsbeirates ernannt.

    Zur Verankerung der Forschung auf dem Gebiet faserverstärkter Kunststoffbewehrung wird

    das Institut für Massivbau im Unterausschuss „Nichtmetallische Bewehrung“ des Deutschen

    Ausschusses für Stahlbeton durch Mitarbeiter vertreten.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    6

    Übersicht zur Gremienarbeit am Institut für Massivbau:

    Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)

    NA 005-51 FBR KOA 01; Mechanische Festigkeit und Standsicherheit

    NA 005-06 Fachbereich 06 – Mauerwerksbau (stellv. Vorsitzender)

    NA 005-01-31 AA Nachhaltiges Bauen (Sp ISO/TC 59/SC 17 und CEN/TC 350)

    NA 005-06-01 AA Mauerwerksbau (Sp CEN/TC 125, CEN/TC 250/SC 6)" (Obmann)

    NA 005-06-33 AA Mauerwerk; Bauten aus Fertigbauteilen (Obmann)

    NA 005-07-01 AA Bemessung und Konstruktion (Sp CEN/TC 250/SC 2)

    Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt)

    SVA „Beton-, Stahlbeton und Spannbetonbauteile“ A (413) und B1 (413 a)

    SVA „Bewehrungselemente“ B3 – (413c)

    SVA „Stahlfaserbeton“ A (449) und B (449a)

    SVA „Wandbauelemente, Mauerwerk“ B1 und B2

    SVA „Bauteile aus Faserbeton und textilbewehrtem Beton“ (71A und 71B)

    Deutscher Ausschuss für Mauerwerk (DAfM)

    Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender

    Forschungsbeirat (Obmann)

    TA 01: Technik

    Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)

    TA Bemessung und Konstruktion (Sp CEN/TC 250/SC 2)

    TA Bemessung und Konstruktion „Unterausschuss Stahlfaserbeton“

    Féderation International du Béton (fib)

    C2 „Safety and performance concepts“

    Comitée Européen de Normalisation (CEN)

    CEN/TC 250/SC 6 „Design of masonry structures“

    CEN/TC 250/SC 6/WG 1 „Evolution of EN 1996-1-1 – General rules for reinforced and unreinforced masonry structures“

    CEN/TC 250/SC 6/WG 2 „Simplified calculation methods“

    CEN/TC 250/SC 6/WG 2/PT 2 „Revised version of EN 1996-3“ (Obmann)

    Weitere Mitgliedschaften

    American Concrete Institute (ACI)

    Verband Deutscher Betoningenieure e.V. (VDB)

    Deutscher Beton- und Bautechnik Verein (DBV)

    International Masonry Society (IMS)

    Joint Committee on Structural Safety (JCSS) Réunion International de Laboratoire et de Matériaux (RILEM)

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    7

    1.3 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN

    1.3.1 WEITERBILDUNG FÜR TRAGWERKSPLANER

    Wie in den letzten Jahren zuvor hat auch dieses Jahr das Institut für Massivbau zu der bekannten

    Fortbildungsreihe „Weiterbildung für Tragwerksplaner - aus der Praxis für die Praxis“ eingela-

    den. Die insgesamt 21 Referenten an sechs Seminaren konnten den über 600 Teilnehmern im

    gesamten Jahr spannende Berichte aus der Praxis aufzeigen und den aktuellen Stand der For-

    schung und Normung darstellen. Im Frühjahr wurden Auslegungsfragen des EC 2 erläutert,

    spezielle Bemessungsprobleme diskutiert und das Thema Planungsrecht und Planungshaftung

    behandelt. Im Herbst konnte die Fortbildungsreihe mit den Themen Risse und Instandsetzung

    sowie einem Ausblick auf innovative Bauprodukte zwei konstruktive Themenbereiche aufwei-

    sen, die vom globalen Thema FE-Berechnung und Modellierung abgerundet wurden. Nachfol-

    gend sind die sechs Einzelveranstaltungen aufgelistet:

    27.02.2019: Auslegungsfragen EC 2

    13.03.2019: Spezielle Bemessungsprobleme

    27.03.2019: Planungsrecht und Planungshaftung

    28.08.2019: Risse - Mechanischer Hintergrund, Berechnung, Instandsetzung

    11.09.2019: FE-Berechnung und Modellierung

    18.09.2019: Innovative Bauprodukte

    Im nächsten Jahr wird die Seminarveranstaltung aufgrund der großen Teilnehmerzahl und po-

    sitiven Resonanz fortgesetzt. Wieder einmal warten auf die Teilnehmer spannende Themen aus

    Forschung und Praxis. Wir versuchen erneut namhafte Referenten aus Wirtschaft und Wissen-

    schaft gewinnen zu können, um viele Tragwerksplaner ansprechen zu können. Eine Auflistung

    der Themen ist nachfolgend aufgeführt:

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    8

    11.03.2020: Nichtmetallische Bewehrung

    25.03.2020: Glasbau und Fassaden

    26.08.2020: Bauen im Bestand

    09.09.2020: Bemessung von Gründungsbauwerken

    07.10.2020: Stahlbau und Holzbau

    Aktuelle Informationen und das Anmeldeformular sind auf der Homepage des Instituts Mas-

    sivbau (www.massivbau.tu-darmstadt.de) unter der Rubrik „Veranstaltungen“ zu finden. Als

    Ansprechpartner steht Ihnen Herr Christian Herget, M.Sc. gerne zur Verfügung.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    9

    1.3.2 DARMSTÄDTER MASSIVBAUSEMINAR

    In Zeiten knapper werdender Flächen steigen die Preise für Wohnungen und Büros in Deutsch-

    lands Metropolregionen seit Jahren an. Der Hochhausbau erlebt eine regelrechte Renaissance

    und ermöglicht es, dringend benötigten Wohn- und Arbeitsraum auf kleiner Grundfläche zu

    erstellen. Insbesondere in Frankfurt am Main wird das Stadtbild durch die imposanten Bauten

    der wachsenden Frankfurter Skyline deutlich geprägt.

    Am 04. April 2019 fand die 40. Ausgabe des Darmstädter Massivbauseminars unter dem Titel

    „Frankfurter Hochhauskonferenz“ statt. Tagungsort war der atemberaubende Neubau des

    MERCK Innovation Centers in Darmstadt, den der Verein der Freunde des Instituts für Mas-

    sivbau der TU Darmstadt e. V. als erster externer Veranstalter nutzen durfte.

    Die Veranstaltung, bei der namhafte Expertinnen und Experten aus der Praxis die Herausfor-

    derungen und Chancen des Hochhausbaus aufzeigten, brachte alle Beteiligten und Interessierte

    zusammen und ermöglichte den persönlichen und fachlichen Austausch sowie das Knüpfen

    neuer Netzwerke. Auch die begleitende Ausstellung, bei der neben der Merck KGaA auch die

    Firmen RIB Software, FILIGRAN und PERI teilnahmen, wurde von den Teilnehmern sehr be-

    grüßt.

    Die Referenten der Veranstaltung waren Frau Simone Zapke, Herr Dipl.-Ing. Architekt S.M.

    Arch./MIT Jürgen Engel, Herr Dr.-Ing. Sebastian Pohl, Herr Dipl.-Ing. (FH) Tom Soreq, Herr

    Dr.-Ing. Gert Riegel, Herr Dr.-Ing. Hubert Bachmann, Herr Dr.-Ing. Simon Meißner, Herr Dr.-

    Ing. Gerd Remmel, Herr Dr.-Ing. Guido Hausmann, Herr Dr.-Ing. Andreas Bachmann, Herr

    Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß und Herr Prof. Michael Cesarz.

    Die von knapp 200 Teilnehmern besuchte Veranstaltung hat eine sehr positive Rückmeldung

    von den Teilnehmern erhalten. Über 70 % der Besucher sprachen sich nach der Veranstaltung

    dafür aus, das Seminar in Zukunft erneut gerne zu besuchen.

    Wir danken der Merck KGaA für die Möglichkeit, die Konferenz im Innovation Center auszu-

    richten. Dank gebührt auch den Referentinnen und Referenten sowie allen Beteiligten für ihr

    hohes Engagement, welches maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    10

    Abbildung 1-1: Professor Carl-Alexander Graubner (rechts) und Dr.-Ing. Simon Meißner

    (links) im Rahmen des 40. Massivbauseminars im MERCK Innovation Center

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    11

    1.3.3 DARMSTÄDTER BETONFERTIGTEILTAGE

    Auch im Jahr 2019 fand eine neue Auflage der „Darmstädter Betonfertigteiltage“ statt. Die

    Seminarreihe jährte sich zum 12. Mal und stieß bei über 80 Teilnehmern aus Ingenieurpraxis

    sowie Studierendenschaft erneut auf großes Interesse. In Kooperation mit der Fachvereinigung

    Deutscher Betonfertigteilbau e. V. (FDB) und dem InformationsZentrum Beton wurden an vier

    Tagen zahlreiche Facetten des Fertigteilbaus beleuchtet. Neben aktuellen Entwicklungen, wie

    dem Bauen mit Raummodulen oder innovativen Bauteilen aus Carbonbeton, lag der Fokus auf

    den Grundlagen und Besonderheiten der Fertigteilbauweise. Hierbei wurde ein breites Themen-

    spektrum abgedeckt, was den Teilnehmern zum einen den Einstieg in die Bauweise ermöglichte

    und zum anderen die Möglichkeit bot, vorhandenes Wissen zu vertiefen. Neben Grundlegen-

    dem wie dem Konstruieren mit Fertigteilen oder Typisierungsprinzipien wurden auch über spe-

    zielle Bauteile bzw. Bauweisen wie vorgespannte Konstruktionen oder Detailpunkte wie Fer-

    tigteilknotenpunkte referiert. Abgerundet wurde das Programm durch Praxisvorträge mit zahl-

    reichen Beispielen, z.B. zu sehr großen und komplexen Fertigteilbauvorhaben oder filigranen

    Fertigteilvorhangfassaden. Begleitet wurden die Seminare durch eine Fachausstellung namhaf-

    ter Bauprodukthersteller aus dem Bereich des Fertigteilbaus.

    Die Veranstaltung richtet sich neben den Ingenieuren aus der Praxis auch an Studierende, für

    welche an einem gesonderten „Studententag“ die Bemessung von Betonfertigteilen vertieft be-

    handelt wird. Somit kann die im Rahmen der Darmstädter Betonfertigteiltage stattfindende

    Vorlesung „Fertigteilkonstruktionen“ sinnvoll in ein konstruktives Studium eingebracht wer-

    den. Seit 2017 stiftet die Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. zudem den „FDB-

    Förderpreis“. Dieser prämiert die beste Prüfungsleistung im Fach Fertigteilkonstruktionen und

    wird jährlich verlieren. Den Preis teilten sich in diesem Jahr drei Studierende. Im Rahmen des

    Sommerfestes des Vereins der Freunde des Instituts für Massivbau nahmen Olivia Schneider,

    Nils Wadowski und Benedikt Waldschmitt ihre Preise entgegen.

    Auch im kommenden Jahr wird die Seminarreihe mit interessanten Fachvorträgen, Praxisbei-

    spielen und der gefragten Fachausstellung weiter fortgeführt. Wir hoffen mit der Kombination

    aus interessanten Themen und namenhaften Referenten aus Wissenschaft und Praxis auch in

    Zukunft viele Ingenieure und Studierende ansprechen zu können. Folgende Themen werden im

    Jahr 2020 beleuchtet:

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    12

    05.03.2020 | Grundlagen und Trends

    06.03.2020 | Betonfertigteilkonstruktionen

    19.03.2020 | Baustoff und Vorspannung

    20.03.2020 | Brandschutz und Verbindungen

    Aktuelle Informationen sind auf der Homepage des Instituts für Massivbau (www.massiv-

    bau.tu-darmstadt.de) unter der Rubrik „Veranstaltungen“ zu finden. Als Ansprechpartner ste-

    hen Ihnen Herr Jonas Klein M.Sc. gerne zur Verfügung.

    Abbildung 1-2: Verleihung des „FDB Förderpreises" 2019 (v.l.n.r.: Mathias Tillmann (FDB

    e.V.), Nils Wadowski, Benedikt Waldschmitt, Olivia Schneider und Prof. Graubner (Institut

    für Massivbau))

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    13

    1.4 EXKURSIONEN

    1.4.1 PFINGSTEXKURSION DER TU DARMSTADT UND TU KAISERSLAUTERN

    Vom 11. bis 14. Juni fand in diesem Jahr erneut die große Pfingstexkursion zusammen mit den

    Instituten für Massivbau sowie Stahlbau der TU Kaiserslautern statt. Die diesjährige Exkursion

    führte die 48 Teilnehmer in den Norden der Bundesrepublik.

    Erstes Ziel war die Großbaustelle des Beschleunigerzentrums FAIR in Darmstadt. Auf rund

    150.000 m² entstehen dort insgesamt 25 Bauwerke, darunter ein unterirdischer Ringbeschleu-

    niger mit 1100 m Umfang, in welchem Ionen auf bis zu 90 % der Lichtgeschwindigkeit be-

    schleunigt werden sollen. In dem multinationalen Bauvorhaben werden hierzu in Summe

    600.000 m³ Beton verbaut. Auf der Weiterfahrt nach Hannover wurde zudem die Talbrücke

    „Goldbachtal“ besichtigt. Auf einer Länge von insgesamt 285 m entsteht hier eine Verbundbrü-

    cke, welche Teil des Neubaus der Bundesautobahn A49 sein wird.

    Nach Ankunft in Hannover wurde dort am nächsten Tag das Testzentrum Tragstrukturen be-

    sucht. Das Testzentrum ist eine Einrichtung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie

    der Leibniz Universität Hannover und ist eng mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesys-

    teme und dem Forschungsverbund Windenergie verknüpft. Hier werden von der Gründung bis

    zur Turbine einer Windkraftanlage sämtliche Aspekte der windkraftgestützten Energieerzeu-

    gung erforscht. Highlights waren unter anderem das Großversuchsgerät zur Prüfung großmaß-

    stäblicher Bohrpfähle sowie der über 300 m lange Wellenkanal.

    Nach Ankunft in Hamburg konnte in der HafenCity das Baufeld des Westfield Überseequartiers

    besichtigt werden. Auf einer Gesamtfläche von 429.000 m² entsteht dort ein neues Quartier mit

    650 Apartments, 4.000 Arbeitsplätzen sowie diversen Unterhaltungs- und Freizeitanlagen.

    Hinzu kommen drei Hotels sowie ein Kreuzfahrtterminal. Im Anschluss daran wurde das Baa-

    kenhafen Baufeld 89 besucht. Hier entsteht ein 6-geschossiger Holzmassivbau, getragen von

    einer Baugemeinschaft.

    Am dritten Tag stand ein Tagesausflug zur 295 m langen historischen Rendsburger Hochbrücke

    auf dem Programm. Die Brücke wurde in den frühen 1910er-Jahren errichtet und ist Teil einer

    4 km langen „Schleife“ zum Höhenausgleich der Bahnstecke. Weitere Besonderheit der Brücke

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    14

    ist die Schwebefähre, mit der sich der Nord-Ostsee-Kanal queren lässt. Weitere Programm-

    punkte an diesem Tag waren die Besichtigung einer Parkhausbaustelle in Verbund-Systembau-

    weise sowie eine Hafenrundfahrt durch den Hamburger Hafen.

    Auf der Rückfahrt nach Darmstadt bzw. Kaiserslautern am Folgetag wurde mit der Kanalbrücke

    Ems der Neubau einer Kanalquerung besucht. Die Stahlkonstruktion spannt über 60 m zwi-

    schen den Widerlagern und besitzt ein Stahlgewicht von 2.000 t. Der Trogquerschnitt besitzt

    eine schiffbare Breite von 26 m und wird nach der Vormontage über die Ems in seine endgültige

    Lage geschoben.

    Wir danken allen Beteiligten, Organisatoren und Firmen für die sehr interessanten Tage und

    freuen uns auf die nächstjährige Exkursion vom 02. – 06. Juni 2020.

    Abbildung 1-3: Impressionen der Pfingstexkursion: oben: Baustelle Westfield Überseequar-

    tier in Hamburg, Neubau Kanalbrücke Ems; unten: Gruppenfoto der Teilnehmer auf Trog der

    Kanalbrücke Ems, historische Rendsburger Hochbrücke

    Jonas Klein

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    1.4.2 GEMEINSCHAFTSEXKURSION TGA UND FM & SD

    Im Rahmen der alljährlichen Gemeinschaftsexkursion der Vorlesungen „Technische Gebäude-

    ausrüstung“ und „Facility Management & Sustainable Design“ besuchten 35 Studierende ge-

    meinsam mit ihren Betreuern am 14. Dezember 2018 die Baustelle des neuen Hochhausprojek-

    tes OMNITURM in der Frankfurter Innenstadt.

    Das Hochhausprojekt OMNITURM beschreibt

    die Verwirklichung eines innovativen

    Mischnutzungsobjekts in Mitten des Frankfur-

    ter Bankenviertels. Nach Fertigstellung wird

    das Gebäude eine Höhe von 190 m aufweisen

    und über eine transparente Glasfassade sowie

    stützenfreie Büroflächen verfügen. Der Pro-

    jektentwickler Tishman Speyer strebt bei der

    Errichtung des Gebäudes eine Zertifizierung

    nach LEED Platinum Core & Shell an.

    In der ausführlichen Vorstellung durch den Projekten-

    wickler Tishman Speyer und einer Einführung in das

    Construction-Management durch die Fa. Frankfurt

    Construction Management (FCM) konnten die Studie-

    renden einen Eindruck von der hohen Komplexität des

    Vorhabens erlangen und wurden für die Notwendig-

    keit eines integralen Planungs- und Inbetriebnahme-

    prozesses der technischen Anlagen sensibilisiert.

    Im Anschluss daran erfolgte eine etwa zweistündige

    Baustellenbesichtigung. Die Studierenden konnten bei

    der Besichtigung des 45-geschossigen Hochhauses

    u.a. die Versorgungsstränge für Heizung, Sanitär,

    Feuerlöschanlagen sowie Raumlufttechnik in einem

    Abbildung 1-4 Die Teilnehmer der Exkursion

    im auf der Baustelle des OMNITURM.

    Abbildung 1-5 Installation einer der

    beiden raumlufttechnischen Anlagen.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    16

    der Regelgeschosse sehen. Des Weiteren konnten die Technikzentralen der RLT-Anlage, einer

    USV-Anlage sowie die Heizzentrale besichtigt werden.

    Im Namen der Teilnehmer möchte sich das Institut für Massivbau bei Herrn Dipl.-Ing. Thomas

    Heß sowie bei den Firmen Tischman Speyer und FCM für die gelungene Organisation und

    Durchführung bedanken. Weiterer Danke gilt dem „Freunde des Instituts für Massivbau der TU

    Darmstadt e.V.“ für dessen finanzielle Unterstützung.

    André Müller

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    17

    1.5 PERSONALIA

    Seit dem 1. April 2019 ist Herr Dominik Hiesch, M.Sc. am Institut

    für Massivbau tätig. An der TU Darmstadt studierte Herr Hiesch Bau-

    ingenieurwesen mit den Vertiefungsrichtungen Massivbau, Stahlbau

    und Geotechnik. Im Rahmen seiner Masterthesis „Carbonbewehrte

    Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspruchung – Experimentelle

    und theoretische Untersuchungen“ befasste er sich mit dem Dauer-

    standverhalten carbonbewehrter Betonbauteile mit dem Fokus auf

    dem Entwurf von Berechnungsmodellen zur Vorhersage der Bauteil-

    durchbiegung. Nach Abschluss seines Studiums war Herr Hiesch als Projektingenieur bei „Gru-

    ber+Hartmann - Ingenieurbüro für Baustatik“ in Darmstadt tätig. Zu seinen Tätigkeiten gehör-

    ten die baustatische Prüfung von Bauwerken des Hoch- und Ingenieurbaus und die Tragwerk-

    splanung von Wohn- und Bürogebäuden in Massivbauweise sowie von Stahlkonstruktionen.

    Im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut für Massivbau wird Herr Hiesch zunächst die Lehrver-

    anstaltungen „Spannbetonbau“ sowie „Massivbrückenbau und Traggerüste“ betreuen.

    Seit dem 1. September 2019 ist Herr Johannes Koert, M.Sc. als

    wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau beschäftigt.

    Herr Koert studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit technischer

    Fachrichtung Bauingenieurwesen an der TU Darmstadt. Während

    seines Studiums arbeitete er u.a. bereits als Studentische Hilfskraft

    am Institut zur Unterstützung der Energieforschung. Für seine Mas-

    terthesis entwickelte er eine Methodik zur ökonomischen Bewertung

    von Bestandsquartieren unter einer akteursbezogenen Betrachtungs-

    weise. Im Rahmen seiner Promotion am Institut für Massivbau ist Herr Koert nun als Projekt-

    leiter für das Forschungsprojekt „E4Q“ zuständig. In diesem vom BMWi geförderten For-

    schungsvorhaben wird gemeinsam mit dem Verbundpartner Institut Wohnen und Umwelt ein

    bestehendes Verfahren zur realitätsnahen energetischen, ökologischen und ökonomischen Be-

    wertung von Energieversorgungskonzepten von vernetzten, nicht vernetzten und sektorgekop-

    pelten Bestands- und Neubauquartieren weiterentwickelt. Zudem betreut er die Lehrveranstal-

    tungen „Technische Gebäudeausrüstung I und II“.

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    Seit dem 1. Oktober 2019 ist Herr Lukas Bujo-

    tzek, M.Sc. am Institut für Massivbau tätig. An

    der TU Darmstadt studierte Herr Bujotzek Bauin-

    genieurwesen mit den Vertiefungsrichtungen

    Massivbau, Stahlbau, Statik und Geotechnik. Im

    Rahmen seiner Masterthesis „Monte-Carlo-Si-

    mulation unbewehrter Mauerwerkswände unter

    Berücksichtigung räumlich streuender Materialeigenschaften“ befasste er sich mit der Auswir-

    kung räumlicher Streuung auf die Zuverlässigkeit der Tragfähigkeit von Mauerwerkswänden

    und im Zuge dessen mit der numerischen Modellierung von Mauerwerk mit finiten Elementen.

    Nach Abschluss seines Studiums war Herr Bujotzek als Projektingenieur bei „KHP König und

    Heunisch Planungsgesellschaft mbH & Co. KG“ in Frankfurt am Main tätig. Zu seinen Tätig-

    keiten gehörten die baustatische Prüfung von Bauwerken des Wasser- und Brückenbaus sowie

    die Tragwerksplanung von Schleusen- und Wehrbauwerken in Massivbauweise. Im Rahmen

    seiner Tätigkeit am Institut für Massivbau wird Herr Bujotzek zunächst die Lehrveranstaltung

    „Angewandte Baudynamik“ betreuen.

    Seit dem 1. November 2019 ist Herr Maximilian Brinkmann,

    M.Sc. als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau

    tätig. Herr Brinkmann wählte im Laufe seines Bauingenieurstudi-

    ums an der Technischen Universität Darmstadt mit den Vertiefungs-

    fächern Massivbau, Stahlbau, Statik und Geotechnik einen konstruk-

    tiven Schwerpunkt. Während der Bearbeitung seiner Masterthesis

    zum Thema „Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter

    Druckbeanspruchung“ beschäftigte er sich mit der numerischen Mo-

    dellbildung von Lehmmauerwerk sowie der Tragwirkung von schlanken Lehmbauteilen. Als

    Mitarbeiter des Instituts für Massivbau ist er für die Betreuung des Forschungsprojekts „Schaf-

    fung von Bemessungsgrundlagen für Lehmmauerwerk auf Basis von EN 1996 mittels experi-

    menteller und numerischer Untersuchungen“ zuständig, welches von der Deutschen Bun-

    desstiftung Umwelt gefördert und in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung

    und –prüfung durchgeführt wird. Des Weiteren betreut er die Lehrveranstaltung „Mauerwerks-

    bau und Sonderfragen aus dem Betonbau“.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

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    1.6 PREISE

    1.6.1 PREISE DES FREUNDE-VEREINS

    Wie auch in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2019 ein Förderpreis für

    die beste Masterthesis am Institut für Massivbau vom Freunde-Verein ver-

    geben. Die Stiftung des Preises übernahm in diesem Jahr erneut die Fa.

    GOLDBECK. Preisträger in diesem Jahr war Herr Dominik Hiesch, M.Sc.

    mit seiner Thesis zum Thema „Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspru-

    chung – Experimentelle und theoretische Untersuchungen“. Betreut wurde die Arbeit von Herrn

    Redouan El Ghadioui, M.Sc. Wir gratulieren Herrn Hiesch sehr herzlich und wünschen viel

    Erfolg bei der weiteren Bearbeitung des Themenfeldes im Rahmen seiner Tätigkeit als wissen-

    schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau!

    Abbildung 1-6: Verleihung der Förderpreise des Freunde-Vereins auf dem Sommerfest 2019

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    1.6.2 DRESSLER BAU-PREIS

    Der Dreßler Bau-Preis wurde am 12. November 2019 zum siebten Mal für

    herausragende Bachelorarbeiten auf den Gebieten Massivbau und Baube-

    trieb verliehen. In diesem Jahr war das Institut für Massivbau in Persona

    des Preisträgers Maximilian Groß vertreten, der seine Bachelorarbeit zum

    Thema „Experimentelle Untersuchungen zur Zugfestigkeit faserverstärkter

    Kunststoffbewehrung“ anfertigte. Betreut wurde die Arbeit von Herrn Redouan El Ghadioui,

    M.Sc.

    Wir gratulieren an dieser Stelle zu diesem Erfolg!

    Abbildung 1-7: Maximilian Groß (Preisträger IfM), Ann-Kathrin Gorr (Preisträgerin Institut

    für Baubetrieb), Eva Maria Köhler (Preisträgerin Institut für Baubetrieb), Tobias Mann (Ge-

    schäftsführer Dreßler Bau) Foto: Claus Völker

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    21

    1.6.3 FÖRDERPREIS DES HESSISCHEN BAUGEWERBES

    Der Verband Baugewerblicher Unterneh-

    mer Hessen e.V. verlieh am 8.11.2019

    Preise an Studenten bzw. Absolventen

    für deren Studien- und Abschlussarbeiten. In vier verschiedenen Kategorien wurden die jeweils

    drei besten Arbeiten ausgezeichnet. Für den Bereich „Bauingenieurwesen“ konnte das Institut

    für Massivbau den ersten und zweiten Platz belegen. Die Preisträger des Instituts sind mit Herrn

    Lukas Bujotzek (1.Platz) und Herrn Hiesch (2.Platz) mittlerweile beide Mitarbeiter am Institut

    für Massivbau. Die Ehrung erfolgte zu den Masterthesen mit den Titeln „Monte-Carlo-Simula-

    tion unbewehrter Mauerwerkswände unter Berücksichtigung räumlich streuender Materialei-

    genschaften“ (Bujotzek) und „Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspru-

    chung – Experimentelle und theoretische Untersuchungen“ (Hiesch).

    Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!

    Abbildung 1-8: Lukas Bujotzek (Preisträger IfM), Marina Tillmann (Preisträgerin Technische

    Hochschule Mittelhessen), Dominik Hiesch (Preisträger IfM), Foto: Axel Gross

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    22

    1.7 DANKSAGUNGEN

    Ohne die Unterstützung der folgenden Organisationen wären wir im vergangenen Jahr nicht in

    der Lage gewesen, unsere Arbeit in der Forschung und in der Lehre in gewohntem Umfang

    sowie gewünschter Qualität durchzuführen:

    Apleona HSG GmbH

    Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.

    BASF AG

    bauart Konstruktions GmbH & Co. KG

    Beton Kemmler GmbH

    Birco GmbH

    BT3 Betontechnik GmbH

    Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR)

    Bundesanstalt für Straßenwesen

    Bundesministerium für Bildung und Forschung

    Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

    Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat

    Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie

    Bundesverband der Kalksandsteinindustrie e.V.

    Bundesverband Porenbetonindustrie e.V.

    Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V.

    Bundesverband Leichtbetonzuschlagindustrie e.V.

    Deutsche Basalt Faser GmbH

    Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM)

    Deutsche Poroton GmbH

    Deutscher Ausschuss für Stahlbeton

    Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V.

    Deutsches Institut für Bautechnik

    Dreßler Bau GmbH

    Dyckerhoff GmbH

    Empa Dübendorf

    Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V.

    Forschungsinstitut der Zementindustrie (FiZ)

    Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V.

    Freunde des Instituts für Massivbau der Technischen Universität Darmstadt e.V.

    Freunde der Technischen Universität Darmstadt

    FTA Forschungsgesellschaft für Textiltechnik Albstadt mbH

    Goldbeck GmbH

    Güteschutzverband Betonschalungen e. V.

    H-BAU Technik GmbH

    Halfen GmbH & Co. KG

    HeidelbergCement AG

    Hilti Deutschland AG, Hochtief AG

    HSE Technik GmbH

    Implenia

    InformationsZentrum Beton GmbH

    Ingenieurbüro Krebs und Kiefer

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_des_Innern,_f%C3%BCr_Bau_und_Heimat

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    23

    Ingenieurconsult Cornelius Schwarz Zeitler GmbH

    Institut Wohnen und Umwelt

    Klimaleichtblock GmbH

    König und Heunisch Planungsgesellschaft mbH & Co KG

    LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH

    Liapor GmbH & Co.

    LohrElement GmbH

    mako GmbH & Co. KG Schalungstechnik

    MAPEI Betontechnik GmbH

    Max Bögl Bauunternehmen GmbH

    MEVA Schalungssysteme GmbH

    OPTERRA Karsdorf GmbH

    pakon AG

    Peri GmbH

    Ruffert & Partner

    Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG

    Schöck Bauteile GmbH

    sh minerals GmbH

    solidian GmbH

    Spenner Zement GmbH & Co. KG

    Strabag AG

    Syspro-Gruppe Betonbauteile e. V.

    thyssenkrupp Carbon Components GmbH

    VdS Schadenverhütung GmbH

    V.FRAAS GmbH

    Verein Deutscher Zementwerke e. V.

    Waibel KG

    Wienerberger AG

    Xella Technologie und Forschungsgesellschaft mbH

    Wir wollen uns für diese Unterstützung herzlich bedanken und hoffen auch für die Zukunft auf

    eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    24

    Im Bereich der Lehre ist eine Unterstützung durch Experten und in der Praxis stehende Fach-

    leute aus Ingenieurbüros, Verwaltung, Verbänden und Industrie unerlässlich und hoch ge-

    schätzt. Für ihr persönliches Engagement als Lehrbeauftragte unseres Instituts möchten wir uns

    daher bei folgenden Personen bedanken:

    Dr.-Ing. Herbert Duda Angewandte Baudynamik

    Dipl.-Ing. Thomas Heß Technische Gebäudeausrüstung I + II

    Dr.-Ing. Carmen Mielecke Strategisches Facility Management & Sustainable Design

    Dr.-Ing. Gert Riegel Strategisches Facility Management & Sustainable Design

    Prof. Dr.-Ing. Georg Geldmacher Massivbrückenbau und Traggerüste

    Außerdem möchten wir uns auch bei allen bedanken, die im Rahmen der Lehre ehrenamtlich

    mitgewirkt und Vorträge gehalten haben.

    Angewandte Baudynamik

    Dr.-Ing. Markus Spengler

    Fertigteilkonstruktionen

    Dr.-Ing. Diethelm Bosold

    Dipl.-Ing. Jörg Burkhardt

    Dipl.-Ing. Heinz Eberherr

    Dipl.-Ing. Thomas Haustein

    Dipl. -Ing. Elisabeth Hierlein

    Dipl.-Ing. Werner Hochrein

    Dr.-Ing. Matthias Molter

    Dipl.-Ing. Ralf Niehüser

    Dr.-Ing. Christoph Schmidhuber

    Dipl.-Ing. Erwin Scholz

    Friedhard Ströhmann

    Dipl.-Ing. Mathias Tillmann

    Massivbrückenbau und Traggerüste

    Dr.-Ing. Gerhard Zehetmaier

    Dr.-Ing. Stefan Kempf

    Dr.-Ing. Jaroslav Kohoutek

    Mauerwerksbau und Sonderfragen aus

    dem Betonbau Dipl.-Ing. (FH) Oliver Keil

    Dipl.-Ing. (FH) Michael Pröll

    Dipl.-Ing. Georg Flassenberg

    Dr.-Ing. Valentin Förster

    Dr.-Ing. Thomas Kranzler

    Spannbetonbau

    Dr.-Ing. Stefan Daus

    Strategisches Facility Management &

    Sustainable Design

    Thilo Kälberer

    Dr.-Ing. Torsten Mielecke

    Dr.-Ing. Sebastian Pohl

    Technische Gebäudeausrüstung

    Dipl.-Ing. Rudi Becker

    Dipl.-Ing. Patrick Bös

    Dipl.-Ing. Robin Engelmann

    Ing. Marcel Jansen

    Dr.-Ing. Leif Pallmer

    Dipl.-Ing. Olaf Pielke

    Verena Schön M.Sc.

    Prof. Dr.-Ing. Benjamin von Wolf-Zdekauer

    Dr.-Ing. Claudia Weißmann

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    25

    1.8 VERÖFFENTLICHUNGEN

    Ausgewählte Fachartikel und Buchbeiträge:

    Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: A new test method to characterize the pressure-

    dependent shear behavior of fresh concrete, In: Construction and Building Materials, Vol.

    233, 2020, Elsevier, Amsterdam, S. 1-9, ISBN:

    https://doi.org/10.1016/j.conbuildmat.2019.117255.

    El Ghadioui, R.: Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer und zyklischer Dauerbean-

    spruchung, In: Tagungsband 11. Carbon- und Textilbetontage 2019, 24.-25. September

    2019, S. 86-87.

    El Ghadioui, R.; Tran, N.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Cracking behaviour of carbon textile

    reinforced concrete members, In: Advances in Engineering Materials, Structures and Sys-

    tems: Innovations, Mechanics and Applications, In: 7th International Conference on Struc-

    tural Engineering, Mechanics and Computation, Cape Town, South Africa, 02.-04. Septem-

    ber 2019, Taylor & Francis, London, S. 1474-1479, ISBN: 978-0-429-42650-6, DOI:

    https://doi.org/10.1201/9780429426506.

    Wörner, P.; Müller, A.; Sauerwein, D.: Dynamische CO2‐Emissionsfaktoren für den deut-

    schen Strom‐Mix. Möglichkeiten zur realistischen Bewertung zukünftiger Energieversor-

    gungskonzepte auf Gebäudeebene, In: Bauphysik, Band 41, Heft 1, 2019, Ernst & Sohn

    Verlag, Berlin, S. 17-29, DOI: 10.1002/bapi.201800034.

    Förster, V.; Graubner, C.-A. Erweiterung des Anwendungsbereiches von DIN EN 1996-

    3/NA für hohe Wände, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin S.284-299, ISBN:

    1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.

    Förster, V.; Graubner, C.-A.; Proske, T.: Experimentelle Traglastermittlung einer teilweise

    bewehrten Lochfassade aus Ziegelmauerwerk In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Ernst

    & Sohn Verlag, Berlin, S. 324-333, ISBN: 1432-3427.

    Müller, A.; Wörner, P.: Impact of dynamic CO2 emission factors for the public electricity

    supply on the life-cycle assessment of energy efficient residential buildings, In: IOP Confer-

    ence Series: Earth and Environmental Science, Vol. 323, Issue 2019 (012036), S. 1-9, DOI:

    10.1088/1755-1315/323/1/012036.

    Müller, D.; Graubner, C.-A.: Modification of the partial safety factor for compressive

    strength of existing masonry using a Bayesian method, In: Proceedings of the 17th Interna-

    tional Probabilistic Workshop, 11.-13. September 2019, Edinburgh, UK, S. 133-138.

    Graubner, C.-A.; Purkert, B.: Nachweis des Feuerwiderstands von Ziegelmauerwerk – Tipps

    für eine effiziente Bemessung, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin S.306-315,

    ISBN: 1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.

    Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Ökobetone aus Kalksteinmehl – Green concretes

    with limestone powder, In: Innovation in Beton, Kongressunterlagen 63. Betontage, 12. 2.

    2019, Neu-Ulm, S. 12-13.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    26

    Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Pressure-Dependent Shear Behaviour of Fresh

    Concrete – Development of a specific Testing Device, In: Proceedings of the 2nd Interna-

    tional Conference on Rheology and Processing of Construction Materials (RheoCon2) and

    the 9th International RILEM Symposium on Self-Compacting Concrete (SCC9), 08.-11.

    September 2019, Radebeul, S. 16.14.

    El Ghadioui, R.; Graubner, C.-A.: Querkrafttragfähigkeit carbonbewehrter Betonbauteile

    ohne Querkraftbewehrung, In: Beton- und Stahlbetonbau, Heft 11, 2019, Ernst & Sohn Ver-

    lag, S. 827-836, DOI: https://doi.org/10.1002/best.201900052.

    Rezvani, M.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Shrinkage of eco-friendly concretes made with

    limestone-rich cements, In: ZKG INTERNATIONAL Zement Kalk Gips, Issue 6, 2019,

    Bauverlag, Gütersloh, S. 60-67, ISBN: 2366-1313.

    Graubner, C.-A.; Müller, D.: Vereinfachter Nachweis von Aussteifungswänden aus unbe-

    wehrtem Mauerwerk, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin, S. 300-305, ISBN:

    1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    27

    Ausgewählte Fachvorträge:

    Hofmann, S.: Shear capacity of BFRP reinforced concrete beams without shear rein-

    forcement, 7th International Conference on Structural Engineering, Mechanics and

    Computation, Kapstadt (Südafrika), 03.09.2019.

    Graubner, C.-A.; El Ghadioui, R.: Technologische Grundlagen von Carbonbeton, 29.

    Kassel-Darmstädter Baubetriebseminar, 28.11.2019

    Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Pressure-Dependent Shear Behavior of

    Fresh Concrete – Development of a specific Testing Device, 2nd International Con-

    ference on Rheology and Processing of Construction Materials (RheoCon2) and the

    9th International RILEM Symposium on Self-Compacting Concrete (SCC9),

    09.09.2019

    Herget, C.; Rezvani, M.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Schwindarme Konstruktions-

    betone mit hohem Anteil an Gesteinsmehl? Farbe und Lack Konferenz, Kassel,

    27.11.2019

    Müller, D.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte für

    Mauerwerkswände im Bestand, 13. Projektetage der Bauforschung, Bonn BBSR,

    05.11.2019.

    Müller, D.; Graubner, C.-A.: Modification of the partial safety factor for existing ma-

    sonry using a Bayesian method, 17th International Probabilistic Workshop, Edin-

    burgh, 12.09.2019.

    El Ghadioui, R.: Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer und zyklischer Dau-

    erbeanspruchung, 11. Carbon- und Textilbetontage, Dresden, 25.09.2019.

    El Ghadioui, R.: Cracking behaviour of carbon textile reinforced concrete members,

    7th International Conference on Structural Engineering, Mechanics and Computation,

    Kapstadt (Südafrika), 02.09.2019.

    Rezvani, M.; Proske, T.; Herget, C.; Graubner, C.-A.: Baustoffe von Übermorgen –

    Ressourceneffiziente Ökobetone aus Kalksteinmehl, 63. BetonTage, Neu-Ulm,

    19.02.2019.

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    28

    1.9 STUDENTISCHE ABSCHLUSSARBEITEN AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU

    Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit

    Modellierung des Energiebedarfs von Nichtwohngebäudebe-

    ständen(Arbeitstitel) André Müller Masterarbeit

    Trag- und Verformungsverhalten biegebeanspruchter CFK-

    bewehrter Betonbauteile Redouan El Ghadioui Masterarbeit

    Entwicklung eines Inbetriebnahmemanagements und eines

    Technischen Inbetriebnahmemanagements für ein Berufs-

    schulzentrum in Darmstadt

    Marleen Fischer Masterthesis

    Nachhaltigkeitsbewertung einer Fußgängerbrücke aus Car-

    bonbeton mittels Ökobilanz und Lebenszykluskostenberech-

    nung

    Patrick Wörner Bachelorarbeit

    Bewertung von Baukonstruktionen und Baustoffen im Rah-

    men der energetischen Bewertung von Bestandsgebäuden André Müller Studienarbeit

    Mechanismen, Einflussparameter und Vorhersagemodelle

    des Schwindens von Zementstein und Beton Christian Herget Bachelorthesis

    Betonfertigteile mit faserverstärkter Kunststoffbewehrung

    für den Hochbau – Anforderungen, Konstruktion und Bau-

    ausführung

    Sebastian Hofmann Bachelorthesis

    Fließverhalten von Frischbeton unter Druck Moien Rezvani Bachelorthesis

    Trocknungsschwinden von Beton aus kalksteinreichen Ze-

    menten Christian Herget Masterarbeit

    Geschichtliche Entwicklung der Konstruktionsweisen im Be-

    tonfertigteilbau Jonas Klein Bachelorthesis

    Schätzung der Unsicherheiten der Energiebedarfsberechnung

    für Wohngebäude André Müller Masterthesis

    Untersuchungen zum Rissabstand textilbewehrter Betonbau-

    teile Redouan El Ghadioui Bachelorthesis

    Bewertung der Standsicherheit bestehenden Mauerwerks un-

    ter Verwendung modifizierter Teilsicherheitsbeiwerte Dominik Müller Masterthesis

    Stochastische Modellierung und Simulation unbewehrter

    Mauerwerkswände mit räumlich streuenden Materialeigen-

    schaften

    Dominik Müller Masterthesis

    Status Quo der Energiewende in Deutschland Marleen Fischer Bachelorthesis

    Untersuchung zum Tragverhalten filigraner, textilbewehrter

    Flachstürze René Mazur Masterthesis

    Experimentelle Untersuchungen zur Zugfestigkeit faserver-

    stärkter Kunststoffbewehrung Redouan El Ghadioui Bachelorthesis

    Brandschutzbemessung von Stahlbetonstützen mit hohem

    Bewehrungsgrad Jonas Klein Bachelorarbeit

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    29

    Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit

    Untersuchungen zum Tragverhalten von stahl- und textilbe-

    wehrten Platten unter der Einwirkung punktueller Lasten Larissa Krieger Masterarbeit

    Verbundverhalten in Beton von Bewehrungsstäben aus Ba-

    saltfaserverbundkunststoff (BVFK) Sebastian Hofmann Bachelorthesis

    Vergleich von Sicherheitsformaten zur nichtlinearen Bemes-

    sung schlanker Stahlbetondruckglieder Dominik Müller Masterthesis

    Entwicklung einer Methodik zur ökonomischen Bewertung

    von Bestandsquartieren unter einer akteursbezogenen Be-

    trachtungsweise

    André Müller Masterthesis

    Ganzheitliche Nachhaltigkeitsbetrachtung von Erd- und

    Holzhäusern nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip Marleen Fischer Masterthesis

    Carbonbewehrte Betonbauteile unter zyklischer Dauerbean-

    spruchung – Experimentelle und theoretische Untersuchun-

    gen

    Redouan El Ghadioui Bachelorarbeit

    Betongefüllte Großkammerziegel – Vergleich der Tragfähig-

    keit der Ziegelschale mit der der Betonfüllung Benjamin Purkert Bachelorarbeit

    Entwicklung einer allgemeingültigen Methodik zur ökologi-

    schen Bewertung von Elektromobilität Marleen Fischer Masterthesis

    Vergleich von Verfahren zur experimentellen Bestimmung

    der Druckfestigkeit bestehenden Mauerwerks Dominik Müller Bachelorarbeit

    Vorgespannte Brückenbauwerke mit nichtmetallischer Be-

    wehrung Redouan El Ghadioui Masterthesis

    Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter Druck-

    beanspruchung Benjamin Purkert Masterarbeit

    Schwindverhalten zementbasierter Mörtel bei Verwendung

    inerter Betonzusatzstoffe Christian Herget Bachelorarbeit

    Zeitabhängiges Materialverhalten faserverstärkter Kunst-

    stoffbewehrung Redouan El Ghadioui Bachelorthesis

    Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Quer-

    krafttragfähigkeit carbonbewehrter Betonbauteile Redouan El Ghadioui Masterarbeit

    Experimentelle Untersuchung zur Rissentwicklung in Beton-

    bauteilen mit basaltfaserverstärkter Kunststoffbewehrung Sebastian Hofmann Bachelorarbeit

    Analyse des deutschlandweiten Ausbaupotenzials von Offs-

    hore-Windkraft Marleen Fischer Bachelorthesis

    Finite-Elemente-Modellierung massiver Hochbaukonstrukti-

    onen im Bauzustand Jonas Klein Bachelorthesis

    Maschinelle Oberflächenbehandlung von Schrägkabeln und

    Hängern im Brückenbau Jonas Klein Bachelorthesis

    Historische Entwicklung des Bauens mit Mauerwerk aus

    künstlichen Steinen Dominik Müller Bachelorthesis

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    30

    Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit

    Bemessung von Konsolen – Analyse und Vergleich verschie-

    dener Bemessungsansätze Jonas Klein Bachelorarbeit

    Schnittgrößenermittlung bei FVK-bewehrten Betonbauteilen

    unter Berücksichtigung der Rotationskapazität Redouan El Ghadioui Bachelorthesis

    Methoden zur Anpassung von Teilsicherheitsbeiwerten für

    Bestandsmauerwerk Dominik Müller Bachelorthesis

    Biegetrag- und Verbundverhalten von Betonbauteilen mit

    Bewehrung aus basaltfaserverstärktem Kunststoff Sebastian Hofmann Bachelorthesis

    Vergleich von Modellen zur Bestimmung der Mauerwerks-

    druckfestigkeit Dominik Müller Bachelorarbeit

    Untersuchung des Einflusses unterschiedlichen Nutzerver-

    haltens auf den Energieverbrauch in Wohngebäuden André Müller Masterthesis

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    31

    1.10 NEUANSCHAFFUNGEN FÜR DAS PRÜFLABOR

    In 2019 wurden umfangreiche Investitionen in Anlagen und Geräte für das Forschungs- und

    Prüflabor des Instituts getätigt, um unsere vielfältigen experimentell orientierten Aktivitäten in

    Forschung, Lehre und Materialprüfung auf hohem Niveau durchführen zu können.

    Insbesondere zu erwähnen ist die Anschaffung eines leistungsfähigen fotooptischen Messsys-

    tems auf Basis der Digitalen Bildkorrelation (DIC), welches in dankenswerte Weise mit finan-

    zieller Unterstützung des Vereines der Freunde des Instituts für Massivbau der TU Darmstadt

    e.V. erworben werden konnte. Dieses System erlaubt eine hoch aufgelöste 3D-Dehnungs- und

    Verformungsmessung an großformatigen Beton- und Mauerwerksbauteilen (vgl. Abbildung

    1-9).

    Abbildung 1-9: Einsatz des DIC-Messsystems bei der Durchführung von Traglastversuchen

    an Mauerwerk (links) und als Ergebnis Dehnungen in vertikaler Richtung (rechts)

    Als Ersatz für die in die Jahre gekommenen und teilweise nicht mehr reparablen Anlagen und

    Geräte wurden zwei neue Druckprüfmaschinen mit einer Höchstlast von 200 kN (für Zement

    und Mörtelprüfungen) und 1000 kN (für Beton-, Bohrkern-, Mauersteinprüfungen) angeschafft

    (vgl. Abbildung 1-10). Damit ist in Ergänzung zur vorhandenen 5000-kN-Prüfmaschine unser

    Institut hinsichtlich von Druckprüfungen sehr gut ausgestattet. Weiterhin wurden ein neuer 60-

    Liter-Labormischer, eine neue Probenschleifmaschine, neue Trockenschränke, ein Ultraschall-

  • JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU

    32

    Messgerät (Vikasonic) und eine leistungsfähige Traverse (letztere mit dankenswerter finanzi-

    eller Unterstützung durch Prof. Markus Hartmann) angeschafft. Auch im neuen Jahr werden

    wir weiter in unsere Gerätetechnik intensiv investieren.

    Abbildung 1-10: Druckprüfmaschine mit Höchstlast von 200 kN (links) und 1000 kN (Mitte)

    sowie Probenschleifmaschine (rechts)

    Tilo Proske

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    33

    2 DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    2.1 FORSCHUNGSGEBIETE AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU

    Die Arbeitsziele in der Forschung sind von dem gemeinsamen Gedanken geprägt unsere Bau-

    werke sicherer, dauerhafter, wirtschaftlicher und umweltverträglicher zu errichten. Daher wer-

    den am Institut für Massivbau innerhalb von sechs Forschungsgebieten unterschiedlichste The-

    menstellungen bearbeitet.

    Abbildung 2-1: Forschungsgebiete am Institut für Massivbau der TU Darmstadt

    Die nachfolgenden wissenschaftlichen Fachartikel werden in die folgenden Kategorien einge-

    teilt:

    Konstruktion und Entwurf

    Bemessung und Konstruktion, Mauerwerksbau, Risiko und Sicherheit

    Mineralische und ökologische Baustoffe

    Energie und Nachhaltigkeit

    Energieforschung, Nachhaltigkeit im Bauwesen

    Die in den Fachartikeln befindlichen Abbildungen werden in jedem Artikel neu nummeriert.

    Bemessung und

    Konstruktion

    Nachhalt igkeit im

    Bauwesen

    Risiko und Sicherheit

    Mineralische und

    ökologische Baustoffe

    Energieforschung

    Mauerwerksbau

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    34

    2.2 FORSCHUNGSFELD: KONSTRUKTION UND ENTWURF

    Forschungsgebiet: Bemessung und Konstruktion

    Das Forschungsgebiet „Bemessung und Konstruktion von Betontragwerken“ nimmt am Institut

    für Massivbau eine zentrale Rolle ein. Es beinhaltet sämtliche Fragestellungen, welche sich mit

    dem Planen und Entwerfen von Bauwerken des allgemeinen Hochbaus sowie des konstruktiven

    Ingenieurbaus beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen dabei Innovationen in Bemessung und kon-

    struktiver Durchbildung von Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen, welche die hohen Anforde-

    rungen moderner Bauwerke erfüllen.

    Forschungsgebiet: Mauerwerksbau

    Erhöhte Ansprüche an moderne Gebäude hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Komfort sowie

    die große wirtschaftliche Bedeutung des Traditionsbaustoffes Mauerwerk erfordern für diese

    Bauweise nachhaltige Innovationen. Gesteigerte Anforderungen bezüglich des Wärme-, Schall-

    und Brandschutzes, der Zwang zur Rationalisierung und verbesserte Materialeigenschaften füh-

    ren zu optimierten Mauerwerkskonstruktionen, die an die praxisorientierte Forschung am Fach-

    gebiet verschiedenste Aufgaben stellen. In diesem Zusammenhang werden neue Produkte wis-

    senschaftlich begleitet, um in der Mauerwerksnormung Berücksichtigung zu finden. Zusätzlich

    werden verbesserte Bemessungsverfahren entwickelt, die das Potential des Mauerwerks opti-

    mal ausnutzen und somit seine Wirtschaftlichkeit erhöhen.

    Forschungsgebiet: Risiko und Sicherheit

    Sicherheit und Zuverlässigkeit gehören zu den wichtigsten Eigenschaften von baulichen Anla-

    gen und technischen Systemen. Der Begriff der Sicherheit fordert in diesem Zusammenhang

    die Abwesenheit von Gefährdungen für Leib und Leben von Menschen, die im direkten Umfeld

    der baulichen Anlagen oder technischen Systeme stehen.

    Das Fachgebiet Massivbau betreibt seit mehreren Jahren intensive Forschungsarbeiten auf dem

    Gebiet der Sicherheit und Zuverlässigkeit baulicher Anlagen. Die durchzuführenden For-

    schungsprojekte behandeln dabei die Modellierung von Einwirkungen und Widerständen, die

    Kalibrierung von Sicherheits- und Kombinationsbeiwerten sowie die Berücksichtigung außer-

    gewöhnlicher Einwirkungen im konstruktiven Ingenieurbau.

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    35

    TRAGFÄHIGKEIT SCHLANKEN LEHMMAUERWERKS

    Maximilian Brinkmann

    Die Verwendung von Lehm als Mauerwerksbaustoff bietet auf Grund seines umweltfreundli-

    chen Herstellungsprozesses, seiner vollständigen Wiederverwendbarkeit sowie seines positiven

    Einflusses auf das Raumklima insbesondere für den Wohnungsbau entscheidende Vorzüge. Die

    Planung und Bemessung von tragendem Lehmmauerwerk erfolgen in Deutschland mit Hilfe

    der Lehmbau Regeln (1). Da dieses Regelwerk jedoch nicht mehr dem aktuellen Stand der

    Technik entspricht, wird es voraussichtlich im Jahr 2023 vom Deutschen Institut für Bautechnik

    zurückgezogen. Um auch danach noch eine geeignete Bemessungsgrundlage zur Verfügung

    stellen zu können, wird am Institut für Massivbau im Rahmen eines von der Deutschen Bun-

    desstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekts ein neues Nachweiskonzept für Lehmmau-

    erwerk entwickelt bzw. die Anwendbarkeit der bestehenden normativen Regelungen nach EN

    1996-3 geprüft.

    Da Bauteilversuche gezeigt haben, dass Lehmmauerwerk mit einem bezogenen Elastizitätsmo-

    dul von E/fk ≈ 350 – 500 (2) eine deutlich geringere Steifigkeit als herkömmliches Mauerwerk

    besitzt, gilt es zu überprüfen, ob die Bemessungsgleichung für schlanke Mauerwerkswände

    nach EN 1996-3, siehe Formel (1) ebenfalls für die Nachweisführung von Lehmmauerwerk

    verwendet werden kann.

    2

    s ef ef0,85 0,0011 / a

    h tt

    (1)

    Im Zuge dessen wird die schlankheitsabhängige Tragfähigkeit von Lehmwänden unter exzent-

    rischer Druckbelastung mit Hilfe eines numerischen Modells simuliert (3). Die hieraus resul-

    tierenden Ergebnisse können Abbildung 1 entnommen werden. Um die numerisch erzeugten

    Traglastkurven zu validieren, wird ein analytischer Ansatz zur Approximation der Tragfähig-

    keit unbewehrter Mauerwerkswände (4) herangezogen.

    Da aus dem Normentext nicht explizit hervorgeht, welche Exzentrizität der Bemessungsglei-

    chung für schlanke Mauerwerkswände nach EN 1996-3 zu Grunde liegt, wird diese für den

    nachfolgenden Vergleich unter Annahme einer vollaufliegenden Decke sowie starr-plastischen

    Materialverhaltens aus Formel (1) zu 0,075 e t rückgerechnet.

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    36

    Abbildung 1: Numerisch und analytisch ermittelte Traglastkurven (links) sowie Vergleich mit

    dem Bemessungsformat für schlanke Mauerwerkswände nach EN 1996-3 (rechts)

    Wie die Gegenüberstellung in Abbildung 1 erkennen lässt, liefert EN 1996-3 größtenteils hö-

    here Traglasten als das numerische Modell, weshalb die Übertragbarkeit der normativen Be-

    messungsgleichung auf den Lehmbau fraglich erscheint. Um die Anwendbarkeit der EN 1996-

    3 zur Bemessung von schlankem Lehmmauerwerk abschließend beurteilen zu können, müssen

    jedoch noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen insbesondere der Einfluss

    der Umgebungsfeuchte sowie des Kriechens auf das Verformungsverhalten von Lehmmauer-

    werk berücksichtigt wird.

    (1) Volhard, F.; Röhlen, U. (2009): Lehmbau Regeln – Begriffe – Baustoffe – Bauteile. 3.

    Auflage, Springer Vieweg Verlag.

    (2) Müller, P.; Miccoli, L.; Fontana, P. & Ziegert, C. (2017): Development of partial safety

    factors for earth block masonry. In: Materials and Structures 50. Springer Netherlands

    (3) Brinkmann, M. (2019): Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter Druckbean-

    spruchung.

    (4) Glock, C. (2005): Traglast unbewehrter Beton- und Mauerwerkswände: Nichtlineares Be-

    rechnungsmodell und konsistentes Bemessungskonzept für schlanke Wände unter Druckbean-

    spruchung; Dissertation TU Darmstadt.

    0,0

    0,2

    0,4

    0,6

    0,8

    1,0

    0 5 10 15 20 25 30

    Φs

    hef/tef

    analytische Traglastnumerische Traglast

    E/fk = 409,13

    E0,33/Ef = 2,25

    ft,j/f = 0,02

    e/t = 0,01

    e/t = 0,10

    e/t = 0,20

    e/t = 0,30

    0,0

    0,2

    0,4

    0,6

    0,8

    1,0

    0 5 10 15 20 25 30

    Φs

    hef/tef

    EN 1996-3numerische Traglast

    E/fk = 409,13

    E0,33/Ef = 2,25

    ft,j/f = 0,02

    e/t = 0,075

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    37

    ZUM VERBUNDVERHALTEN TEXTILER BEWEHRUNGSELEMENTE

    Redouan El Ghadioui

    Die Größe der Rissabstände in bewehrten Betonbauteilen wird maßgeblich vom Verbundver-

    halten zwischen Beton und Bewehrung bestimmt. Zur Ermittlung der Verbundkennwerte wer-

    den Auszugsversuche durchgeführt und die Verbundspannungs-Schlupf-Beziehung ausgewer-

    tet. In bestehenden normativen Regelungen zur Bestimmung der Rissbreiten und Rissabstände

    wird dabei oftmals vereinfachend die mittlere Verbundspannung τbm proportional zur Beton-

    zugfestigkeit fctm angenommen.

    Zur Überprüfung der normativen Ansätze wurden Auszugsversuche mit Betonstahlbewehrung

    und textilen Bewehrungselementen durchgeführt. Die hieraus gewonnenen Verbundspannungs-

    Schlupf-Beziehungen sind in Abbildung 1 dargestellt. Bei den CFK-Fasersträngen wurde ein

    vorzeitiges Bruchversagen vor Eintreten des Auszugsversagens beobachtet.

    Wie aus Abbildung 1 erkennbar ist, streut die Verbundfestigkeit der CFK-Faserstränge stärker

    als bei den gerippten Betonstählen. Während Betonstähle überwiegend durch Scherverbund die

    Schubspannungen abtragen, wird der Verbund von CFK-Fasersträngen überwiegend durch

    Formschluss sichergestellt und ist somit stark von der geometrischen Beschaffenheit (Wellig-

    keit, veränderliche Querschnittsform etc.) abhängig.

    In (1) wird für einen Schlupf von 0,25 mm respektive für eine Rissbreite von 0,50 mm der

    Mittelwert des Verhältnisses von mittlerer Verbundspannung zu Betonzugfestigkeit mit

    τbm / fctm = 2,25 angegeben. Durch Integration der Verbundspannungs-Schlupf-Beziehungen für

    gerippte Betonstähle kann die mittlere Verbundspannung in Abhängigkeit der Betondruckfes-

    tigkeit fcm und der Rissbreite w wie folgt genauer bestimmt werden:

    τbm / fctm = 9,81 ∙ w0,4 / fcm0,33 (1)

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    38

    Abbildung 1: Experimentell ermittelte Verbundspannungs-Schlupf-Beziehungen

    Die für eine Rissbreite von 0,50 mm ausgewerteten Messwerte der Verbundspannungen sind in

    Tabelle 1 angegeben. Dabei wird festgestellt, dass die mittleren Verbundspannungen gerippter

    Betonstähle im Vergleich zu den geprüften CFK-Fasersträngen ca. doppelt so groß sind.

    Tabelle 1: Versuchsergebnisse der Auszugsversuche

    Betonstahl

    Ø = 8 mm

    CFK-Faserstrang

    Øeq = 3,22 mm

    fcm,exp 51,0 MPa

    fctm = 0,3 ∙ (fcm - 4)2/3 3,91 MPa

    τbm,m,exp (w = 0,50 mm) 9,82 MPa 4,92 MPa

    τbm / fctm = 9,81 ∙ w0,4 / fcm,exp0,33 2,00 -

    τbm,m,exp / fctm 2,51 1,26

    Trotz der geringeren Verbundfestigkeit konnten in Bauteilversuchen kleinere Rissabstände fest-

    gestellt werden. Dieser Sachverhalt wird insbesondere auf den nicht zu vernachlässigenden

    Einfluss der Querbewehrung zurückgeführt.

    (1) International Federation for Structural Concrete: CEB-FIP Model Code 1990. London:

    Thomas Telford; 1993.

    (2) International Federation for Structural Concrete. fib Model Code 2010 for Concrete Struc-

    tures. Berlin: Ernst & Sohn; 2013.

    0

    5

    10

    15

    20

    25

    0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0

    τin

    N/m

    s in mm

    A-V1-1-ModA-V1-2-ModA-V1-3-ModA-V2-1-ModA-V2-2-ModA-V2-3-Mod

    Betonstahl

    Ø = 8 mm

    CFK-

    Faserstrang

    fcm = 51,0 MPa

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    39

    VORGESPANNTE BEWEHRUNGSELEMENTE AUS BETON

    MIT FVK-SPANNGLIEDERN

    Dominik Hiesch

    Im Rahmen der Erforschung von Betonbauteilen mit faserverstärkter Kunststoffbewehrung

    (FVK) wurde das Verformungsverhalten der Bauteile als ein entwurfsrelevanter Parameter

    identifiziert. Durch den erhöhten Korrosionswiderstand der Bewehrung können Betondeckun-

    gen reduziert und Bauteile schlanker ausgeführt werden. In Verbindung mit den im Vergleich

    zu Betonstahl überwiegend geringeren E-Moduln der FVK-Bewehrungen resultieren höhere

    Bauteildurchbiegungen. Durch die Verwendung vorgespannter Betonstäbe mit FVK-Spann-

    gliedern, vgl. Abbildung 1, kann die Steifigkeit der Bauteile gezielt gesteigert und dadurch das

    Verformungsverhalten der Bauteile positiv beeinflusst werden.

    Abbildung 1: Mögliche Geometrien der vorgespannten Betonbewehrungsstäbe

    Die im Spannbett aufgebrachte Vorspannung erzeugt einen Eigenspannungszustand in den

    FVK-Spanngliedern und dem hochfesten Mantelbeton. Durch diese eingeprägten Spannungen

    kann bereits unter Gebrauchslast bzw. beim Auftreten erster Mikrorisse die hohe Zugfestigkeit

    der FVK-Spannglieder ausgenutzt werden. Dadurch können geringere Rissbreiten der Bauteile

    realisiert und verringerte Durchbiegungen erwartet werden.

    Durch die innovative Art der Vorspannung in vorgefertigten Betonstäben können die Produk-

    tionsprozesse der Bauwirtschaft verbessert werden. Die Vorspannung wird im Fertigteilwerk

    unter kontrollierten Umgebungsbedingungen auf die im Vergleich zum Gesamtbauteil kleinen

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    40

    und besser zu handhabenden Betonstäbe aufgebracht. Somit kann eine gleichbleibende Herstel-

    lungsqualität sichergestellt werden und das Bemessen und Vorhalten einer Vorspanneinrich-

    tung für die Baustelle entfällt. Die vorgespannten Betonstäbe werden stattdessen wie konven-

    tionelle Betonstahlbewehrung in die Schalung eingebracht und mit Ortbeton ergänzt. Durch die

    Vorspannung der FVK-Spannglieder im Betonstab sind die Bewehrungselemente zudem ro-

    buster, was unter anderem für den Transport sowie für die Lagerung und den Einbau auf der

    Baustelle große Vorteile gegenüber konventioneller Bewehrung bietet. Neben dem Einsatz im

    Ortbetonbau ist ein Einbau in Fertigteil- oder Halbfertigteildeckenplatten im Fertigteilwerk

    ebenso denkbar und leicht umsetzbar.

    In Abbildung 2 ist das Ergebnis einer ersten Untersuchung des Kriechverhaltens eines mögli-

    chen CFK-Spanngliedes dargestellt. Dabei wurde festgestellt, dass die untersuchten Carbon-

    stäbe unter einer Dauerzugbeanspruchung von ~50 % des Mittelwertes der Zugfestigkeit wäh-

    rend des Beobachtungszeitraumes keinerlei Kriechneigung zeigten. Die auftretenden Schwan-

    kungen sind in ihrer vollen Größe auf den Einfluss der Temperatur zurückzuführen.

    Abbildung 2: Dehnungs-Zeit-Verlauf eines Carbonstabes unter Dauerzugbeanspruchung

    0

    0,04

    0,08

    0,12

    0,16

    0,2

    0

    2

    4

    6

    8

    10

    0 20 40 60 80 100

    Dehnungsänderu

    ng ∆εin ‰

    Deh

    nu

    ng

    εin ‰

    Zeit in h

    Dehnung Dehnungsänderung

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    41

    MITWIRKUNG DES BETONS AUF ZUG BEI VERWENDUNG VON

    BASALTFASERVERSTÄRKTER KUNSTSTOFFBEWEHRUNG

    Sebastian Hofmann

    Die Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen, genannt Tension Stiffening, führt

    bei Betonbauteilen im gerissenen Zustand II zu einer höheren Bauteilsteifigkeit und wird maß-

    geblich durch den Verbund zwischen Beton und Bewehrung beeinflusst. Die hier untersuchte

    Bewehrung besteht aus basaltfaserverstärktem Kunststoff (BFVK) und unterscheidet sich in

    seinen Materialeigenschaften deutlich gegenüber Betonstahl. Die BFVK-Bewehrung hat ein

    linear-elastisches Materialverhalten und eine ca. 2,5-fach höhere Bruchspannung als Betonstahl

    mit einem deutlich geringeren E-Modul (EB / ES ≈ ¼). Des Weiteren hat der hier untersuchte

    Bewehrungsstab eine schwach profilierte und besandete Oberfläche, während Betonstahl eine

    gerippte Oberfläche aufweist.

    Im Rahmen eines Dehnkörperversuches an einem zentrischen Zugstab konnte der Tension

    Stiffening Faktor βt für die BFVK-Bewehrung experimentell und nach Gl. (1) ermittelt werden.

    In dem nachfolgenden Kraft-Dehnungs-Diagramm in Abbildung 1 ist der ungerissene Zustand

    I (a), der Prozess der Rissbildung (b) sowie das abgeschlossene Rissbild mit dem Mitwirken

    des Betons auf Zug erkennbar.

    𝜀𝐵𝑚 = 𝜀𝐵2 − 𝛽𝑡 ∙ (𝜀𝑟2 − 𝜀𝑟1) (1)

    Aus Abbildung 2 können die für Gl. (1) benötigten Dehnungen entnommen werden, wodurch

    sich ein Tension Stiffening Faktor βt,B = 0,5 für die untersuchte BFVK-Bewehrung ergibt. Für

    Betonstahl wird nach DIN EN 1991-1-1/NA βt,S = 0,4 angesetzt. Dieser Vergleich zeigt, dass

    die BFVK-Bewehrung einen höheren Anteil des Betons auf Zug mitwirken lässt, was auf die

    hervorragenden Verbundeigenschaften dieser Bewehrung zurückzuführen ist (1). Das Verbund-

    verhalten ist aufgrund des geringen E-Moduls der Bewehrung von großer Bedeutung, da im

    Vergleich zu Stahlbetonbauteilen deutlich größere Durchbiegungen bei BFVK-bewehrten Be-

    tonbauteilen zu erwarten sind. Diese können durch einen größeren Beitrag des Tension Stiffe-

    nings teilweise kompensiert werden.

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    42

    Abbildung 1: Kraft-Dehnungs-Diagramm eines zentrisch gezogenen Betondehnkörpers

    Die in diesem Dehnkörperversuch gewonnen Erkenntnisse sollen in weiterführenden Versu-

    chen auf Biegebauteile übertragen und verifiziert werden. Im Rahmen dieser Versuche werden

    die Bauteilverformungen unter variierenden Parametern wie die Bauteildicke, die Spannweite

    und dem Bewehrungsgrad in Kurzzeit als auch in Langzeitversuchen unter ständiger Belastung

    untersucht. Das Ziel dieser experimentellen Untersuchungen ist die anschließende Ableitung

    eines Berechnungsmodells zur Abschätzung der Bauteilverformungen für BFVK-bewehrte Be-

    tonbauteile.

    (1) Hofmann, Sebastian (2018): Experimentelle Untersuchung zum Verbundverhalten von

    BFVK-Bewehrung. In: Darmstadt Concrete, Annual Journal on Concrete and Concrete Struc-

    tures, Band 33, 2018, Darmstadt.

    0

    2

    4

    6

    8

    10

    12

    0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

    Zugkra

    ft F

    in k

    N

    Dehnung in ‰

    Kraft-Dehnungs-Diagramm

    Zugkra

    ft

    reiner Zustand II

    a

    b c

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    43

    HERAUSFORDERUNGEN BEI DER BERECHNUNG VON HOCHBAU-

    TRAGWERKEN MIT 3D-FINITE-ELEMENT-MODELLEN

    Jonas Klein

    Durch die auch im Bauwesen immer weiter fortschreitende Digitalisierung sowie die im größe-

    ren Umfang verfügbare Rechenleistung werden in der Ingenieurpraxis vermehrt ganze Bau-

    werke als virtuelle dreidimensionale Gesamtmodelle abgebildet. Diese Entwicklung wird sich

    in den kommenden Jahren fortsetzen und als Folge der Möglichkeit, Finite-Element-Modelle

    aus vorhandenen BIM-Modellen automatisiert zu erzeugen, weiter steigern. Neben offenkun-

    digen Vorteilen, wie der Möglichkeit, komplexe Bauwerke – welche mit einer Handrechnung

    nicht zu erfassen wären – zu berechnen, bergen Gebäudemodelle zahlreiche Herausforderungen

    und die Gefahr unbewusst unzureichende Bemessungen durchzuführen (1). Ein Grund hierfür

    ist die Tatsache, dass dreidimensionale Modelle das Tragverhalten der Gesamtstruktur abbilden

    und somit jedes modellierte Tragelement zum Lastabtrag heranziehen. Ebenso wird eine Ände-

    rung der Bauteilsteifigkeit oder die Interaktion mit dem Baugrund oftmals unzureichend bis gar

    nicht abgebildet. Im Folgenden werden zwei spezifische Herausforderungen, welche bei der

    Modellbildung sowie Berechnung auftreten können, exemplarisch herausgestellt.

    Abbildung 1 zeigt unterschiedliche Ansätze zur Systembildung bei der Modellierung eines

    wandartigen Trägers. Im Zuge einer konventionellen Bemessung findet die Schnittgrößener-

    mittlung auf Grundlage von System a) unter Abschätzung des inneren Hebelarms statt. Wird

    ein wandartiger Träger hingegen in einem dreidimensionalen Gesamtmodell modelliert, so

    zieht dieses auch angrenzende Bauteile wie die obere und untere Deckenscheibe zum Lastab-

    trag heran (2). Hieraus ergeben sich zusätzliche Schnittgrößen innerhalb des Trägers, welche

    bei der Bemessung erfasst werden müssen. Zudem stützt sich das Bauteil in die untere Decke

    ab, wodurch diese mit einer zusätzlichen Druckkraft belastet wird. Sind in der Decke z. B.

    größere Öffnungen oder Versprünge vorhanden, so ist diese zusätzliche Kraft bei der Bemes-

    sung zu berücksichtigen.

    Der Einfluss von Bauteil- oder Bodensteifigkeiten wird in Abbildung 2 anhand eines konven-

    tionellen Stabwerks illustriert. Es ist ersichtlich, dass insbesondere eine Variation der Boden-

    steifigkeiten signifikante Auswirkungen auf die Schnittgrößenverteilung in den beiden Stützen

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    44

    hat. Eine Betrachtung verschiedener Bettungssteifigkeiten – z. B. infolge unterschiedlicher

    Gründungskonstruktionen – ist daher bei der Betrachtung von Gesamtmodellen unerlässlich.

    Abbildung 1: Modellbildung wandartiger Träger Abbildung 2: Variation Steifigkeiten

    (1) Rombach, Günter (2014): EDV-Unterstützte Berechnungen im Stahlbetonbau. In: Goris,

    A.; Hegger, J.; Mark, P. (2014): Stahlbetonbau aktuell 2014, Berlin, Beuth Verlag.

    (2) Hausmann, Guido; Graubner, Carl-Alexander; Klein, Jonas (2019): Besonderheiten bei der

    statischen Prüfung räumlich modellierter Tragkonstruktionen von Hochhäusern. 40. Darmstäd-

    ter Massivbauseminar, Darmstadt, 04. April 2019.

    System a) System b)

    Ansicht Schnitt

    Wandartiger Träger

    k1 k2

    S1

    EI1

    EI2

    S2

    NS1 NS2k1/k2

    40% 60%

    46% 54%

    48% 52%

    51% 49%

    EI1/EI2

    1 1

    2 1

    2 3

    3 3

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

    45

    BESTIMMUNG DES TEILSICHERHEITSBEIWERTS FÜR DIE

    DRUCKFESTIGKEIT BESTEHENDEN MAUERWERKS

    Dominik Müller

    Die zugleich zuverlässige als auch wirtschaftliche Bewertung der Tragfähigkeit bestehenden

    Mauerwerks stellt eine besondere Herausforderung beim Bauen im Bestand dar. Im Vergleich

    zum Neubau zeigt Bestandsmauerwerk oftmals eine größere Streuung der Materialeigenschaf-

    ten. Hinzu kommt, dass die Festigkeit in vielen Fällen durch Materialprüfungen bestimmt wer-

    den muss, wodurch statistische Unsicherheiten aus der begrenzten Stichprobenanzahl berück-

    sichtigt werden müssen. Ein weiterer Unterschied ist, dass für Bestandsbauwerke ein reduzier-

    ter Ziel-Zuverlässigkeitsindex geeignet sein kann. Im Rahmen eines durch das Programm „Zu-

    kunft Bau“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) geförderten For-

    schungsprojektes wird am Institut für Massivbau aktuell eine Methodik erarbeitet, mit welcher

    geeignete Teilsicherheitsbeiwerte für Bestandsmauerwerk bestimmt werden können. Ziel ist,

    dass der Teilsicherheitsbeiwert mit Hilfe praxisgerechter Diagramme basierend auf der Anzahl

    und den Ergebnissen durchgeführter Materialprüfungen für ein Einzelbauwerk ermittelt werden

    kann.

    Abbildung 1 stellt einen Zwischenstand für ein solches Diagramm dar. Das dargestellte Dia-

    gramm lässt sich bei indirekter Prüfung der Mauerwerksdruckfestigkeit, d. h. separater Prüfung

    der Festigkeiten von Stein- und Mörtel und anschließender rechnerischer Bestimmung der Mau-

    erwerksdruckfestigkeit anwenden. Die zugehörigen Hintergründe sowie Eingangsparameter

    sind in (1) beschrieben. Dem Diagramm liegt ein bayessches Verfahren mit nicht-informativen

    A-priori-Verteilungen für die stochastischen Parameter von Stein- und Mörtelfestigkeit sowie

    ein gegenüber EN 1990 reduzierter Ziel-Zuverlässigkeitsindex β = 3,3 zugrunde.

    Für das dargestellte Beispiel mit 8 bzw. 5 Prüfergebnissen für Stein- und Mörteldruckfestigkeit

    sowie zugehörigen Variationskoeffizienten von 15 % und 20 % ergibt sich ein Teilsicherheits-

    beiwert γM = 1,42. Um in Zukunft auch Vorinformationen hinsichtlich typischer Streuungen der

    Materialeigenschaften von Bestandsmauerwerk berücksichtigen zu können, wird derzeit eine

    Datenbank mit Prüfergebnissen der Stein- und Mörtelfestigkeit von Bestandsmauerwerk auf-

    gebaut, welche die Modellierung informativer A-priori-Verteilungen ermöglicht.

  • DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL

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    Abbildung 1: Diagramm zur Bestimmung des erforderlichen Teilsicherheitsbeiwertes

    für die Druckfestigkeit von Bestandsmauerwerk

    (1) Müller, Dominik; Graubner, Carl-Alexander (2019): Modification of the partial safety factor

    for compressive strength of existing ma