Upload
others
View
5
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
DARMSTADT CONCRETE
ANNUAL JOURNAL ON CONCRETE
AND CONCRETE STRUCTURES
www.darmstadt-concrete.de
VOL. 34 2019 DEUTSCHE AUSGABE
I
DARMSTADT CONCRETE ist die Jahresmitteilung des Instituts für Massivbau, Technische Universität Darmstadt,
Franziska-Braun-Str. 3, D-64287 Darmstadt, Germany
Als Herausgeber des Journals fungiert Carl-Alexander Graubner
ISSN 0931-1181
INHALTSVERZEICHNIS
1 JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU ......... 1
1.1 EDITORIAL UND JAHRESRÜCKBLICK.......................................................1
1.2 MITWIRKUNG IN GREMIEN ..........................................................................5
1.3 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN ......................................................7
1.3.1 WEITERBILDUNG FÜR TRAGWERKSPLANER .......................................7
1.3.2 DARMSTÄDTER MASSIVBAUSEMINAR ..................................................9
1.3.3 DARMSTÄDTER BETONFERTIGTEILTAGE ...........................................11
1.4 EXKURSIONEN .................................................................................................13
1.4.1 PFINGSTEXKURSION DER TU DARMSTADT UND TU KAISERSLAUTERN .....................................................................................13
1.4.2 GEMEINSCHAFTSEXKURSION TGA UND FM & SD ............................15
1.5 PERSONALIA ....................................................................................................17
1.6 PREISE ................................................................................................................19
1.6.1 PREISE DES FREUNDE-VEREINS .............................................................19
1.6.2 DRESSLER BAU-PREIS ...............................................................................20
1.6.3 FÖRDERPREIS DES HESSISCHEN BAUGEWERBES .............................21
1.7 DANKSAGUNGEN ............................................................................................22
1.8 VERÖFFENTLICHUNGEN .............................................................................25
1.9 STUDENTISCHE ABSCHLUSSARBEITEN AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU.......................................................................................................28
1.10 NEUANSCHAFFUNGEN FÜR DAS PRÜFLABOR ......................................31
2 DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL ...................... 33
2.1 FORSCHUNGSGEBIETE AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU ...................33
2.2 FORSCHUNGSFELD: KONSTRUKTION UND ENTWURF......................34
TRAGFÄHIGKEIT SCHLANKEN LEHMMAUERWERKS
Maximilian Brinkmann .........................................................................................35
ZUM VERBUNDVERHALTEN TEXTILER BEWEHRUNGSELEMENTE
Redouan El Ghadioui ............................................................................................37
VORGESPANNTE BEWEHRUNGSELEMENTE AUS BETON MIT FVK-
SPANNGLIEDERN
Dominik Hiesch ....................................................................................................39
INHALTSVERZEICHNIS
I
MITWIRKUNG DES BETONS AUF ZUG BEI VERWENDUNG VON
BASALTFASERVERSTÄRKTER KUNSTSTOFFBEWEHRUNG
Sebastian Hofmann ...............................................................................................41
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER BERECHNUNG VON HOCHBAU-
TRAGWERKEN MIT 3D-FINITE-ELEMENT-MODELLEN
Jonas Klein ............................................................................................................43
BESTIMMUNG DES TEILSICHERHEITSBEIWERTS FÜR DIE
DRUCKFESTIGKEIT BESTEHENDEN MAUERWERKS
Dominik Müller .....................................................................................................45
NACHWEIS DES FEUERWIDERSTANDS ZULASSUNGSGEREGELTEN
ZIEGELMAUERWERKS
Benjamin Purkert ..................................................................................................47
LASTAUSBREITUNG UNTER KONZENTRIERTEN EINZELLASTEN BEI
CARBONBEWEHRTEN BETONPLATTEN
Larissa Krieger ......................................................................................................49
SCHUBTRAGFÄHIGKEIT BEWEHRTER GLASTRÄGER
Ngoc Linh Tran .....................................................................................................51
2.3 FORSCHUNGSFELD: MINERALISCHE UND ÖKOLOGISCHE BAUSTOFFE.......................................................................................................53
SCHWINDVERHALTEN VON BETONEN AUS KALKSTEINREICHEN
ZEMENTEN
Christian Herget ....................................................................................................54
FLIESSVERHALTEN VON FRISCHBETON UNTER DRUCK
Moien Rezvani, Tilo Proske ..................................................................................56
EINFLUSS DER NACHBEHANDLUNG AUF DIE CO2-DIFFUSION IN
BETONEN AUS KALKSTEINREICHEN ZEMENTEN
Sarah Steiner .........................................................................................................58
INHALTSVERZEICHNIS
II
2.4 FORSCHUNGSFELD: ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT ...................60
MODELLIERUNG DES NUTZERVERHALTENS PRIVATER HAUSHALTE AUF
BASIS VON ZEITVERWENDUNGSDATEN
Patrick Wörner ......................................................................................................61
EINFLUSS DES WANDAUFBAUS AUF DIE ENERGIEBILANZ
MODERNISIERTER EINFAMILIENHÄUSER
André Müller .........................................................................................................63
EIN BEITRAG ZUR INTEGRATION DER NACHHALTIGKEIT IN DIE
BEWERTUNG AUSSERÖRTLICHER STRASSEN
Martina Lohmeier .................................................................................................65
METHODIK ZUR ÖKONOMISCHEN BEWERTUNG VON
BESTANDSQUARTIEREN BEI AKTEURSBEZOGENER
BETRACHTUNGSWEISE
Johannes Koert ......................................................................................................67
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
1
1 JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
1.1 EDITORIAL UND JAHRESRÜCKBLICK
Liebe Freunde und Partner des Instituts für Massivbau,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit der nunmehr 34. Ausgabe von „Darmstadt Concrete“ führen wir die gute Tradition unseres
Institutes fort, Sie zum Jahreswechsel über die Aktivitäten unseres Instituts im zurückliegenden
Jahr und die Entwicklungen beim Verein der Freunde des Instituts für Massivbau der TU Darm-
stadt e. V. zu informieren. Auch im Jahr 2019 blicken wir mit Stolz auf einen sowohl in For-
schung als auch in der Lehre erfreulichen Verlauf zurück. In wirtschaftlicher Hinsicht ist es
gelungen die Drittmitteleinnahmen auf konstant hohem Niveau zu halten und durch das hohe
Engagement in der Lehre fallen auch die Zuweisungen der Universität nur geringfügig niedriger
aus als im Vorjahr. Insgesamt sind an unserem Institut derzeit 16 wissenschaftliche Mitarbeiter
– davon 3 Postdocs – und 4 technische Angestellte tätig. Um uns auch weiterhin erfolgreich in
innovativen und zukunftsfähigen Forschungsfeldern fortzuentwickeln, werden wir auch in den
kommenden Jahren unsere großen Anstrengungen fortsetzen. Besonderes Augenmerk ist
gleichzeitig der Lehre zu widmen, da das Marktumfeld für Bauingenieure derzeit äußerst posi-
tiv ist und die Nachfrage nach gut qualifizierten Absolventen nicht gedeckt werden kann. Umso
mehr freut es uns, dass es auch in diesem Jahr wiederum gelungen ist, mehrere hervorragende
Studienabgänger davon zu überzeugen, ihre berufliche Karriere nach kurzer Tätigkeit in der
Praxis am Institut für Massivbau mit dem Ziel einer Promotion fortzusetzen.
Aus der Universität ist zu berichten, dass Frau Prof. Dr. phil Tanja Brühl am 01.10.2019 ihr
Amt als neue Präsidentin der TU Darmstadt angetreten hat. Frau Brühl kommt von der Goethe-
Universität Frankfurt und war dort seit 2012 Vizepräsidentin. Des Weiteren ist zu vermelden,
dass der derzeitige Dekan unseres Fachbereichs Herr Prof. Dr.-Ing. Jens Schneider ab
01.01.2020 dem Präsidium der TU Darmstadt als Vizepräsident für Internationales und Transfer
angehören wird. Unser Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften wird sich auf
Wunsch des Präsidiums Anfang 2020 einer externen Evaluation unterziehen, bei welcher die
Lehrtätigkeit und die Forschungsexzellenz der einzelnen Fachgebiete auf den Prüfstand gestellt
werden, um neue Forschungsfelder und interdisziplinäre Kooperationen zu identifizieren. Wir
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
2
glauben, dass das Institut für Massivbau aufgrund seiner großen Breite an bearbeiteten For-
schungsthemen hier exzellent aufgestellt ist. Die nationale und internationale Sichtbarkeit des
Instituts zeigt sich auch darin, dass wir in einer Vielzahl von Normungsgremien mitwirken und
als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, andere Fördermittelgeber sowie re-
nommierte Fachzeitschriften tätig sind.
Ein Highlight des vergangenen Jahres war sicherlich das 40. Darmstädter Massivbauseminar,
welches im April 2019 als „Frankfurter Hochhauskonferenz“ ausgerichtet wurde. Zwölf ausge-
wiesene Experten haben über aktuelle Hochhausprojekte in Frankfurt berichtet und den fast 200
Teilnehmern Einblicke in die neuesten Entwicklungen auf allen für den Hochhausbau relevan-
ten Feldern gewährt. Unser besonderer Dank gilt der Fa. Merck in Darmstadt für die großzügige
Bereitstellung der Räumlichkeiten für diese Tagung im Merck Innovation Center in Darmstadt-
Arheilgen.
Neben der erfreulich hohen Zahl neuer Forschungsvorhaben, die am Institut eingeworben wer-
den konnten, zählen wir auch die erfolgreichen Abschlüsse von Forschungsprojekten, die er-
folgreichen Promotionen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die erfolg-
reichen Abschlüsse unserer Absolventen zu den Erfolgsindikatoren des zurückliegenden Jahres.
Unsere Absolventen konnten zudem wieder namhafte Preise gewinnen. In diesem Kontext ist
Herr Maximilian Groß, B.Sc. zu nennen, der den diesjährigen Dreßler Bau-Preis für seine Ba-
chelorarbeit erhielt. Des Weiteren wurden Herr Lukas Bujotzek, M.Sc. und Herr Dominik
Hiesch M.Sc. für deren Masterthesen mit dem ersten bzw. zweiten Platz im Rahmen des För-
derpreises des Verbandes Baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. (VBU) ausgezeichnet.
Den Förderpreis der Freunde des Instituts für die beste Masterthesis auf dem Gebiet des Mas-
sivbaus erhielt Herr Dominik Hiesch, M.Sc.
Im ablaufenden Jahr haben zwei ehemalige Institutsmitarbeiter ihre Promotion am Institut für
Massivbau abgeschlossen. Wir beglückwünschen hierzu:
Dr.-Ing. Katharina Fritz: Qualifizierte Beurteilung der sektoralen Ressourceninan-
spruchnahme – Ein Vorschlag zur Beurteilung der Res-
sourceninanspruchnahme im deutschen Bauwesen im
Hinblick auf einen schonenden und effizienten Ressour-
ceneinsatz
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
3
Dr.-Ing. Jochen Zeier: Thermisch getrennte Stützen-Decken-Anschlüsse im
Stahlbetonbau – Ein Modell zum Tragverhalten bei gro-
ßen Fugendicken
An dieser Stelle möchten wir auch unserer ehemaligen Mitarbeiterin Frau Prof. Dr.-Ing. Kati
Herzog zu ihrer Professur Real Estate Management & Leadership an der HSBA Hamburg
School of Business Administration gratulieren.
Natürlich ist es uns ein besonderes Anliegen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die
tolle Unterstützung im abgelaufenen Jahr zu danken. Nur durch die Teamleistung aller Insti-
tutsangehörigen, gleich in welcher Position, ist es uns möglich, auf ein derart erfolgreiches Jahr
2019 zurückblicken zu können. In diesem Zusammenhang wünschen wir allen Neuankömm-
lingen viel Glück bei ihrer Tätigkeit in Forschung und Lehre. Gleichzeitig wünschen wir den
Mitarbeitern, die das Institut verlassen haben, viel Erfolg bei den anstehenden beruflichen Auf-
gaben.
Die nachfolgend abgedruckten Kurzberichte sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache
geben Ihnen einen kurzen Einblick in die wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Mitarbeiter.
Bei weitergehendem Interesse kontaktieren Sie uns gerne. Eine Zusammenstellung der wissen-
schaftlichen Veröffentlichungen der Mitarbeiter im Jahre 2019 sowie weitere Informationen
finden Sie auf der Homepage des Instituts unter:
http://www.massivbau.tu-darmstadt.de/massivbau
Ausdrücklich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch bei all unseren hochqualifizierten
Lehrbeauftragten und externen Referenten ohne deren tatkräftige Unterstützung es nicht mög-
lich gewesen wäre, die inhaltliche Breite unseres Lehrangebots aufrechtzuerhalten. Vielen
Dank für ihr außergewöhnliches, ehrenamtliches Engagement!
Nicht zuletzt möchten wir uns an dieser Stelle auch bei den Freunden des Instituts für Massiv-
bau der TU Darmstadt e.V. bedanken, die uns nicht nur als Veranstalter der Darmstädter Mas-
sivbauseminare äußerst hilfreich zur Seite stehen und unsere Mitarbeiter in vielfältiger Weise
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
4
beraten, unterstützen und fördern. Zum wiederholten Mal konnten wir die jährliche Mitglieder-
versammlung mit einem Institutssommerfest bei leider etwas nassem Wetter verbinden, bei
dem zahlreiche Freunde des Instituts die Möglichkeit eines Wiedersehens mit ehemaligen Kol-
legen und Bekannten nutzen konnten. Der bei dieser Veranstaltung verliehene Preis für die
beste Studienarbeit am Institut für Massivbau sowie der vom Verband der Deutschen Fertig-
teilindustrie ausgelobte Preis haben das Sommerfest ergänzt. Gleichzeitig gab es die Gelegen-
heit, sich über den aktuellen Stand des Instituts und die laufenden Forschungsaktivitäten zu
informieren. Auch im kommenden Jahr ist die Jahresmitgliederversammlung am 18. Juni 2020
mit einem Institutssommerfest verknüpft, auf das wir uns alle schon heute freuen. Zudem möch-
ten wir Ihnen bereits heute das nächste Darmstädter Massivbauseminar ankündigen, welches
am 29. September 2020 zum Thema „Innovationen im Bauwesen durch Forschung und Ent-
wicklung“ stattfinden wird.
Voller Optimismus sehen wir in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2020. Das Institut wünscht
Ihnen und Ihren Angehörigen besinnliche und frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Start
für all Ihre Unternehmungen im Neuen Jahr.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner Dr.-Ing. Tilo Proske
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
5
1.2 MITWIRKUNG IN GREMIEN
Herr Prof. Graubner wird auch in Zukunft als gewählter Obmann des Normungsausschusses
NA 005-06-01 AA „Mauerwerksbau“ im national obersten Gremium in Normungsfragen ins-
besondere auf dem Gebiet des Mauerwerksbaus wissenschaftlich aktiv sein. Des Weiteren wird
Herr Prof. Graubner im Leitungsgremium NABau Fachbereich 06 „Mauerwerksbau“, dem
höchsten im DIN angesiedelten Normungsausschuss auf dem Gebiet des Mauerwerksbaus, als
stellvertretender Vorsitzender wirken. Prof. Graubner vertritt außerdem die deutschen Interes-
sen im Mauerwerksbau durch seine Mitarbeit in den europäischen Normungsgremien Scientific
Committee 6, Working Group 1 und lenkt Project Team 2 zur Überarbeitung von DIN EN 1996-
3. Überdies ist Prof. Graubner gewähltes Mitglied des Normungsausschusses NA 005-07-01
AA „Bemessung und Konstruktion“ des Fachbereichs Beton- und Stahlbetonbau. Als langjäh-
riges Mitglied in mehreren Sachverständigenausschüssen des Deutschen Instituts für Bautech-
nik DIBt in Berlin sowie in mehreren Unterausschüssen des Deutschen Ausschusses für Stahl-
beton DAfStb bringt er zudem seine Expertise bei der Zulassung von Bauprodukten und bei der
Ausarbeitung von Richtlinien ein.
Prof. Graubner ist seit 2012 im Redaktionsbeirat der Zeitschrift „Mauerwerk“ tätig und seit
2016 Autor des Kapitels Mauerwerk in den bekannten „Schneider Bautabellen“ sowie Heraus-
geber und Mitautor des Buchs „Mauerwerksbau – Praxishandbuch für Tragwerksplaner“, in
welchem die neuesten Entwicklungen in Forschung und Praxis auf dem Gebiet des Mauer-
werksbaus veröffentlicht werden. Anfang 2018 wurde Prof. Graubner in den Vorstand des neu
gegründeten Deutschen Ausschusses für Mauerwerk (DAfM) gewählt und zum Obmann des
zugehörigen Forschungsbeirates ernannt.
Zur Verankerung der Forschung auf dem Gebiet faserverstärkter Kunststoffbewehrung wird
das Institut für Massivbau im Unterausschuss „Nichtmetallische Bewehrung“ des Deutschen
Ausschusses für Stahlbeton durch Mitarbeiter vertreten.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
6
Übersicht zur Gremienarbeit am Institut für Massivbau:
Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)
NA 005-51 FBR KOA 01; Mechanische Festigkeit und Standsicherheit
NA 005-06 Fachbereich 06 – Mauerwerksbau (stellv. Vorsitzender)
NA 005-01-31 AA Nachhaltiges Bauen (Sp ISO/TC 59/SC 17 und CEN/TC 350)
NA 005-06-01 AA Mauerwerksbau (Sp CEN/TC 125, CEN/TC 250/SC 6)" (Obmann)
NA 005-06-33 AA Mauerwerk; Bauten aus Fertigbauteilen (Obmann)
NA 005-07-01 AA Bemessung und Konstruktion (Sp CEN/TC 250/SC 2)
Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt)
SVA „Beton-, Stahlbeton und Spannbetonbauteile“ A (413) und B1 (413 a)
SVA „Bewehrungselemente“ B3 – (413c)
SVA „Stahlfaserbeton“ A (449) und B (449a)
SVA „Wandbauelemente, Mauerwerk“ B1 und B2
SVA „Bauteile aus Faserbeton und textilbewehrtem Beton“ (71A und 71B)
Deutscher Ausschuss für Mauerwerk (DAfM)
Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender
Forschungsbeirat (Obmann)
TA 01: Technik
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb)
TA Bemessung und Konstruktion (Sp CEN/TC 250/SC 2)
TA Bemessung und Konstruktion „Unterausschuss Stahlfaserbeton“
Féderation International du Béton (fib)
C2 „Safety and performance concepts“
Comitée Européen de Normalisation (CEN)
CEN/TC 250/SC 6 „Design of masonry structures“
CEN/TC 250/SC 6/WG 1 „Evolution of EN 1996-1-1 – General rules for reinforced and unreinforced masonry structures“
CEN/TC 250/SC 6/WG 2 „Simplified calculation methods“
CEN/TC 250/SC 6/WG 2/PT 2 „Revised version of EN 1996-3“ (Obmann)
Weitere Mitgliedschaften
American Concrete Institute (ACI)
Verband Deutscher Betoningenieure e.V. (VDB)
Deutscher Beton- und Bautechnik Verein (DBV)
International Masonry Society (IMS)
Joint Committee on Structural Safety (JCSS) Réunion International de Laboratoire et de Matériaux (RILEM)
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
7
1.3 SEMINARE UND VERANSTALTUNGEN
1.3.1 WEITERBILDUNG FÜR TRAGWERKSPLANER
Wie in den letzten Jahren zuvor hat auch dieses Jahr das Institut für Massivbau zu der bekannten
Fortbildungsreihe „Weiterbildung für Tragwerksplaner - aus der Praxis für die Praxis“ eingela-
den. Die insgesamt 21 Referenten an sechs Seminaren konnten den über 600 Teilnehmern im
gesamten Jahr spannende Berichte aus der Praxis aufzeigen und den aktuellen Stand der For-
schung und Normung darstellen. Im Frühjahr wurden Auslegungsfragen des EC 2 erläutert,
spezielle Bemessungsprobleme diskutiert und das Thema Planungsrecht und Planungshaftung
behandelt. Im Herbst konnte die Fortbildungsreihe mit den Themen Risse und Instandsetzung
sowie einem Ausblick auf innovative Bauprodukte zwei konstruktive Themenbereiche aufwei-
sen, die vom globalen Thema FE-Berechnung und Modellierung abgerundet wurden. Nachfol-
gend sind die sechs Einzelveranstaltungen aufgelistet:
27.02.2019: Auslegungsfragen EC 2
13.03.2019: Spezielle Bemessungsprobleme
27.03.2019: Planungsrecht und Planungshaftung
28.08.2019: Risse - Mechanischer Hintergrund, Berechnung, Instandsetzung
11.09.2019: FE-Berechnung und Modellierung
18.09.2019: Innovative Bauprodukte
Im nächsten Jahr wird die Seminarveranstaltung aufgrund der großen Teilnehmerzahl und po-
sitiven Resonanz fortgesetzt. Wieder einmal warten auf die Teilnehmer spannende Themen aus
Forschung und Praxis. Wir versuchen erneut namhafte Referenten aus Wirtschaft und Wissen-
schaft gewinnen zu können, um viele Tragwerksplaner ansprechen zu können. Eine Auflistung
der Themen ist nachfolgend aufgeführt:
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
8
11.03.2020: Nichtmetallische Bewehrung
25.03.2020: Glasbau und Fassaden
26.08.2020: Bauen im Bestand
09.09.2020: Bemessung von Gründungsbauwerken
07.10.2020: Stahlbau und Holzbau
Aktuelle Informationen und das Anmeldeformular sind auf der Homepage des Instituts Mas-
sivbau (www.massivbau.tu-darmstadt.de) unter der Rubrik „Veranstaltungen“ zu finden. Als
Ansprechpartner steht Ihnen Herr Christian Herget, M.Sc. gerne zur Verfügung.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
9
1.3.2 DARMSTÄDTER MASSIVBAUSEMINAR
In Zeiten knapper werdender Flächen steigen die Preise für Wohnungen und Büros in Deutsch-
lands Metropolregionen seit Jahren an. Der Hochhausbau erlebt eine regelrechte Renaissance
und ermöglicht es, dringend benötigten Wohn- und Arbeitsraum auf kleiner Grundfläche zu
erstellen. Insbesondere in Frankfurt am Main wird das Stadtbild durch die imposanten Bauten
der wachsenden Frankfurter Skyline deutlich geprägt.
Am 04. April 2019 fand die 40. Ausgabe des Darmstädter Massivbauseminars unter dem Titel
„Frankfurter Hochhauskonferenz“ statt. Tagungsort war der atemberaubende Neubau des
MERCK Innovation Centers in Darmstadt, den der Verein der Freunde des Instituts für Mas-
sivbau der TU Darmstadt e. V. als erster externer Veranstalter nutzen durfte.
Die Veranstaltung, bei der namhafte Expertinnen und Experten aus der Praxis die Herausfor-
derungen und Chancen des Hochhausbaus aufzeigten, brachte alle Beteiligten und Interessierte
zusammen und ermöglichte den persönlichen und fachlichen Austausch sowie das Knüpfen
neuer Netzwerke. Auch die begleitende Ausstellung, bei der neben der Merck KGaA auch die
Firmen RIB Software, FILIGRAN und PERI teilnahmen, wurde von den Teilnehmern sehr be-
grüßt.
Die Referenten der Veranstaltung waren Frau Simone Zapke, Herr Dipl.-Ing. Architekt S.M.
Arch./MIT Jürgen Engel, Herr Dr.-Ing. Sebastian Pohl, Herr Dipl.-Ing. (FH) Tom Soreq, Herr
Dr.-Ing. Gert Riegel, Herr Dr.-Ing. Hubert Bachmann, Herr Dr.-Ing. Simon Meißner, Herr Dr.-
Ing. Gerd Remmel, Herr Dr.-Ing. Guido Hausmann, Herr Dr.-Ing. Andreas Bachmann, Herr
Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß und Herr Prof. Michael Cesarz.
Die von knapp 200 Teilnehmern besuchte Veranstaltung hat eine sehr positive Rückmeldung
von den Teilnehmern erhalten. Über 70 % der Besucher sprachen sich nach der Veranstaltung
dafür aus, das Seminar in Zukunft erneut gerne zu besuchen.
Wir danken der Merck KGaA für die Möglichkeit, die Konferenz im Innovation Center auszu-
richten. Dank gebührt auch den Referentinnen und Referenten sowie allen Beteiligten für ihr
hohes Engagement, welches maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
10
Abbildung 1-1: Professor Carl-Alexander Graubner (rechts) und Dr.-Ing. Simon Meißner
(links) im Rahmen des 40. Massivbauseminars im MERCK Innovation Center
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
11
1.3.3 DARMSTÄDTER BETONFERTIGTEILTAGE
Auch im Jahr 2019 fand eine neue Auflage der „Darmstädter Betonfertigteiltage“ statt. Die
Seminarreihe jährte sich zum 12. Mal und stieß bei über 80 Teilnehmern aus Ingenieurpraxis
sowie Studierendenschaft erneut auf großes Interesse. In Kooperation mit der Fachvereinigung
Deutscher Betonfertigteilbau e. V. (FDB) und dem InformationsZentrum Beton wurden an vier
Tagen zahlreiche Facetten des Fertigteilbaus beleuchtet. Neben aktuellen Entwicklungen, wie
dem Bauen mit Raummodulen oder innovativen Bauteilen aus Carbonbeton, lag der Fokus auf
den Grundlagen und Besonderheiten der Fertigteilbauweise. Hierbei wurde ein breites Themen-
spektrum abgedeckt, was den Teilnehmern zum einen den Einstieg in die Bauweise ermöglichte
und zum anderen die Möglichkeit bot, vorhandenes Wissen zu vertiefen. Neben Grundlegen-
dem wie dem Konstruieren mit Fertigteilen oder Typisierungsprinzipien wurden auch über spe-
zielle Bauteile bzw. Bauweisen wie vorgespannte Konstruktionen oder Detailpunkte wie Fer-
tigteilknotenpunkte referiert. Abgerundet wurde das Programm durch Praxisvorträge mit zahl-
reichen Beispielen, z.B. zu sehr großen und komplexen Fertigteilbauvorhaben oder filigranen
Fertigteilvorhangfassaden. Begleitet wurden die Seminare durch eine Fachausstellung namhaf-
ter Bauprodukthersteller aus dem Bereich des Fertigteilbaus.
Die Veranstaltung richtet sich neben den Ingenieuren aus der Praxis auch an Studierende, für
welche an einem gesonderten „Studententag“ die Bemessung von Betonfertigteilen vertieft be-
handelt wird. Somit kann die im Rahmen der Darmstädter Betonfertigteiltage stattfindende
Vorlesung „Fertigteilkonstruktionen“ sinnvoll in ein konstruktives Studium eingebracht wer-
den. Seit 2017 stiftet die Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. zudem den „FDB-
Förderpreis“. Dieser prämiert die beste Prüfungsleistung im Fach Fertigteilkonstruktionen und
wird jährlich verlieren. Den Preis teilten sich in diesem Jahr drei Studierende. Im Rahmen des
Sommerfestes des Vereins der Freunde des Instituts für Massivbau nahmen Olivia Schneider,
Nils Wadowski und Benedikt Waldschmitt ihre Preise entgegen.
Auch im kommenden Jahr wird die Seminarreihe mit interessanten Fachvorträgen, Praxisbei-
spielen und der gefragten Fachausstellung weiter fortgeführt. Wir hoffen mit der Kombination
aus interessanten Themen und namenhaften Referenten aus Wissenschaft und Praxis auch in
Zukunft viele Ingenieure und Studierende ansprechen zu können. Folgende Themen werden im
Jahr 2020 beleuchtet:
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
12
05.03.2020 | Grundlagen und Trends
06.03.2020 | Betonfertigteilkonstruktionen
19.03.2020 | Baustoff und Vorspannung
20.03.2020 | Brandschutz und Verbindungen
Aktuelle Informationen sind auf der Homepage des Instituts für Massivbau (www.massiv-
bau.tu-darmstadt.de) unter der Rubrik „Veranstaltungen“ zu finden. Als Ansprechpartner ste-
hen Ihnen Herr Jonas Klein M.Sc. gerne zur Verfügung.
Abbildung 1-2: Verleihung des „FDB Förderpreises" 2019 (v.l.n.r.: Mathias Tillmann (FDB
e.V.), Nils Wadowski, Benedikt Waldschmitt, Olivia Schneider und Prof. Graubner (Institut
für Massivbau))
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
13
1.4 EXKURSIONEN
1.4.1 PFINGSTEXKURSION DER TU DARMSTADT UND TU KAISERSLAUTERN
Vom 11. bis 14. Juni fand in diesem Jahr erneut die große Pfingstexkursion zusammen mit den
Instituten für Massivbau sowie Stahlbau der TU Kaiserslautern statt. Die diesjährige Exkursion
führte die 48 Teilnehmer in den Norden der Bundesrepublik.
Erstes Ziel war die Großbaustelle des Beschleunigerzentrums FAIR in Darmstadt. Auf rund
150.000 m² entstehen dort insgesamt 25 Bauwerke, darunter ein unterirdischer Ringbeschleu-
niger mit 1100 m Umfang, in welchem Ionen auf bis zu 90 % der Lichtgeschwindigkeit be-
schleunigt werden sollen. In dem multinationalen Bauvorhaben werden hierzu in Summe
600.000 m³ Beton verbaut. Auf der Weiterfahrt nach Hannover wurde zudem die Talbrücke
„Goldbachtal“ besichtigt. Auf einer Länge von insgesamt 285 m entsteht hier eine Verbundbrü-
cke, welche Teil des Neubaus der Bundesautobahn A49 sein wird.
Nach Ankunft in Hannover wurde dort am nächsten Tag das Testzentrum Tragstrukturen be-
sucht. Das Testzentrum ist eine Einrichtung der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie
der Leibniz Universität Hannover und ist eng mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesys-
teme und dem Forschungsverbund Windenergie verknüpft. Hier werden von der Gründung bis
zur Turbine einer Windkraftanlage sämtliche Aspekte der windkraftgestützten Energieerzeu-
gung erforscht. Highlights waren unter anderem das Großversuchsgerät zur Prüfung großmaß-
stäblicher Bohrpfähle sowie der über 300 m lange Wellenkanal.
Nach Ankunft in Hamburg konnte in der HafenCity das Baufeld des Westfield Überseequartiers
besichtigt werden. Auf einer Gesamtfläche von 429.000 m² entsteht dort ein neues Quartier mit
650 Apartments, 4.000 Arbeitsplätzen sowie diversen Unterhaltungs- und Freizeitanlagen.
Hinzu kommen drei Hotels sowie ein Kreuzfahrtterminal. Im Anschluss daran wurde das Baa-
kenhafen Baufeld 89 besucht. Hier entsteht ein 6-geschossiger Holzmassivbau, getragen von
einer Baugemeinschaft.
Am dritten Tag stand ein Tagesausflug zur 295 m langen historischen Rendsburger Hochbrücke
auf dem Programm. Die Brücke wurde in den frühen 1910er-Jahren errichtet und ist Teil einer
4 km langen „Schleife“ zum Höhenausgleich der Bahnstecke. Weitere Besonderheit der Brücke
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
14
ist die Schwebefähre, mit der sich der Nord-Ostsee-Kanal queren lässt. Weitere Programm-
punkte an diesem Tag waren die Besichtigung einer Parkhausbaustelle in Verbund-Systembau-
weise sowie eine Hafenrundfahrt durch den Hamburger Hafen.
Auf der Rückfahrt nach Darmstadt bzw. Kaiserslautern am Folgetag wurde mit der Kanalbrücke
Ems der Neubau einer Kanalquerung besucht. Die Stahlkonstruktion spannt über 60 m zwi-
schen den Widerlagern und besitzt ein Stahlgewicht von 2.000 t. Der Trogquerschnitt besitzt
eine schiffbare Breite von 26 m und wird nach der Vormontage über die Ems in seine endgültige
Lage geschoben.
Wir danken allen Beteiligten, Organisatoren und Firmen für die sehr interessanten Tage und
freuen uns auf die nächstjährige Exkursion vom 02. – 06. Juni 2020.
Abbildung 1-3: Impressionen der Pfingstexkursion: oben: Baustelle Westfield Überseequar-
tier in Hamburg, Neubau Kanalbrücke Ems; unten: Gruppenfoto der Teilnehmer auf Trog der
Kanalbrücke Ems, historische Rendsburger Hochbrücke
Jonas Klein
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
15
1.4.2 GEMEINSCHAFTSEXKURSION TGA UND FM & SD
Im Rahmen der alljährlichen Gemeinschaftsexkursion der Vorlesungen „Technische Gebäude-
ausrüstung“ und „Facility Management & Sustainable Design“ besuchten 35 Studierende ge-
meinsam mit ihren Betreuern am 14. Dezember 2018 die Baustelle des neuen Hochhausprojek-
tes OMNITURM in der Frankfurter Innenstadt.
Das Hochhausprojekt OMNITURM beschreibt
die Verwirklichung eines innovativen
Mischnutzungsobjekts in Mitten des Frankfur-
ter Bankenviertels. Nach Fertigstellung wird
das Gebäude eine Höhe von 190 m aufweisen
und über eine transparente Glasfassade sowie
stützenfreie Büroflächen verfügen. Der Pro-
jektentwickler Tishman Speyer strebt bei der
Errichtung des Gebäudes eine Zertifizierung
nach LEED Platinum Core & Shell an.
In der ausführlichen Vorstellung durch den Projekten-
wickler Tishman Speyer und einer Einführung in das
Construction-Management durch die Fa. Frankfurt
Construction Management (FCM) konnten die Studie-
renden einen Eindruck von der hohen Komplexität des
Vorhabens erlangen und wurden für die Notwendig-
keit eines integralen Planungs- und Inbetriebnahme-
prozesses der technischen Anlagen sensibilisiert.
Im Anschluss daran erfolgte eine etwa zweistündige
Baustellenbesichtigung. Die Studierenden konnten bei
der Besichtigung des 45-geschossigen Hochhauses
u.a. die Versorgungsstränge für Heizung, Sanitär,
Feuerlöschanlagen sowie Raumlufttechnik in einem
Abbildung 1-4 Die Teilnehmer der Exkursion
im auf der Baustelle des OMNITURM.
Abbildung 1-5 Installation einer der
beiden raumlufttechnischen Anlagen.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
16
der Regelgeschosse sehen. Des Weiteren konnten die Technikzentralen der RLT-Anlage, einer
USV-Anlage sowie die Heizzentrale besichtigt werden.
Im Namen der Teilnehmer möchte sich das Institut für Massivbau bei Herrn Dipl.-Ing. Thomas
Heß sowie bei den Firmen Tischman Speyer und FCM für die gelungene Organisation und
Durchführung bedanken. Weiterer Danke gilt dem „Freunde des Instituts für Massivbau der TU
Darmstadt e.V.“ für dessen finanzielle Unterstützung.
André Müller
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
17
1.5 PERSONALIA
Seit dem 1. April 2019 ist Herr Dominik Hiesch, M.Sc. am Institut
für Massivbau tätig. An der TU Darmstadt studierte Herr Hiesch Bau-
ingenieurwesen mit den Vertiefungsrichtungen Massivbau, Stahlbau
und Geotechnik. Im Rahmen seiner Masterthesis „Carbonbewehrte
Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspruchung – Experimentelle
und theoretische Untersuchungen“ befasste er sich mit dem Dauer-
standverhalten carbonbewehrter Betonbauteile mit dem Fokus auf
dem Entwurf von Berechnungsmodellen zur Vorhersage der Bauteil-
durchbiegung. Nach Abschluss seines Studiums war Herr Hiesch als Projektingenieur bei „Gru-
ber+Hartmann - Ingenieurbüro für Baustatik“ in Darmstadt tätig. Zu seinen Tätigkeiten gehör-
ten die baustatische Prüfung von Bauwerken des Hoch- und Ingenieurbaus und die Tragwerk-
splanung von Wohn- und Bürogebäuden in Massivbauweise sowie von Stahlkonstruktionen.
Im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut für Massivbau wird Herr Hiesch zunächst die Lehrver-
anstaltungen „Spannbetonbau“ sowie „Massivbrückenbau und Traggerüste“ betreuen.
Seit dem 1. September 2019 ist Herr Johannes Koert, M.Sc. als
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau beschäftigt.
Herr Koert studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit technischer
Fachrichtung Bauingenieurwesen an der TU Darmstadt. Während
seines Studiums arbeitete er u.a. bereits als Studentische Hilfskraft
am Institut zur Unterstützung der Energieforschung. Für seine Mas-
terthesis entwickelte er eine Methodik zur ökonomischen Bewertung
von Bestandsquartieren unter einer akteursbezogenen Betrachtungs-
weise. Im Rahmen seiner Promotion am Institut für Massivbau ist Herr Koert nun als Projekt-
leiter für das Forschungsprojekt „E4Q“ zuständig. In diesem vom BMWi geförderten For-
schungsvorhaben wird gemeinsam mit dem Verbundpartner Institut Wohnen und Umwelt ein
bestehendes Verfahren zur realitätsnahen energetischen, ökologischen und ökonomischen Be-
wertung von Energieversorgungskonzepten von vernetzten, nicht vernetzten und sektorgekop-
pelten Bestands- und Neubauquartieren weiterentwickelt. Zudem betreut er die Lehrveranstal-
tungen „Technische Gebäudeausrüstung I und II“.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
18
Seit dem 1. Oktober 2019 ist Herr Lukas Bujo-
tzek, M.Sc. am Institut für Massivbau tätig. An
der TU Darmstadt studierte Herr Bujotzek Bauin-
genieurwesen mit den Vertiefungsrichtungen
Massivbau, Stahlbau, Statik und Geotechnik. Im
Rahmen seiner Masterthesis „Monte-Carlo-Si-
mulation unbewehrter Mauerwerkswände unter
Berücksichtigung räumlich streuender Materialeigenschaften“ befasste er sich mit der Auswir-
kung räumlicher Streuung auf die Zuverlässigkeit der Tragfähigkeit von Mauerwerkswänden
und im Zuge dessen mit der numerischen Modellierung von Mauerwerk mit finiten Elementen.
Nach Abschluss seines Studiums war Herr Bujotzek als Projektingenieur bei „KHP König und
Heunisch Planungsgesellschaft mbH & Co. KG“ in Frankfurt am Main tätig. Zu seinen Tätig-
keiten gehörten die baustatische Prüfung von Bauwerken des Wasser- und Brückenbaus sowie
die Tragwerksplanung von Schleusen- und Wehrbauwerken in Massivbauweise. Im Rahmen
seiner Tätigkeit am Institut für Massivbau wird Herr Bujotzek zunächst die Lehrveranstaltung
„Angewandte Baudynamik“ betreuen.
Seit dem 1. November 2019 ist Herr Maximilian Brinkmann,
M.Sc. als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau
tätig. Herr Brinkmann wählte im Laufe seines Bauingenieurstudi-
ums an der Technischen Universität Darmstadt mit den Vertiefungs-
fächern Massivbau, Stahlbau, Statik und Geotechnik einen konstruk-
tiven Schwerpunkt. Während der Bearbeitung seiner Masterthesis
zum Thema „Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter
Druckbeanspruchung“ beschäftigte er sich mit der numerischen Mo-
dellbildung von Lehmmauerwerk sowie der Tragwirkung von schlanken Lehmbauteilen. Als
Mitarbeiter des Instituts für Massivbau ist er für die Betreuung des Forschungsprojekts „Schaf-
fung von Bemessungsgrundlagen für Lehmmauerwerk auf Basis von EN 1996 mittels experi-
menteller und numerischer Untersuchungen“ zuständig, welches von der Deutschen Bun-
desstiftung Umwelt gefördert und in Kooperation mit der Bundesanstalt für Materialforschung
und –prüfung durchgeführt wird. Des Weiteren betreut er die Lehrveranstaltung „Mauerwerks-
bau und Sonderfragen aus dem Betonbau“.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
19
1.6 PREISE
1.6.1 PREISE DES FREUNDE-VEREINS
Wie auch in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2019 ein Förderpreis für
die beste Masterthesis am Institut für Massivbau vom Freunde-Verein ver-
geben. Die Stiftung des Preises übernahm in diesem Jahr erneut die Fa.
GOLDBECK. Preisträger in diesem Jahr war Herr Dominik Hiesch, M.Sc.
mit seiner Thesis zum Thema „Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspru-
chung – Experimentelle und theoretische Untersuchungen“. Betreut wurde die Arbeit von Herrn
Redouan El Ghadioui, M.Sc. Wir gratulieren Herrn Hiesch sehr herzlich und wünschen viel
Erfolg bei der weiteren Bearbeitung des Themenfeldes im Rahmen seiner Tätigkeit als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau!
Abbildung 1-6: Verleihung der Förderpreise des Freunde-Vereins auf dem Sommerfest 2019
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
20
1.6.2 DRESSLER BAU-PREIS
Der Dreßler Bau-Preis wurde am 12. November 2019 zum siebten Mal für
herausragende Bachelorarbeiten auf den Gebieten Massivbau und Baube-
trieb verliehen. In diesem Jahr war das Institut für Massivbau in Persona
des Preisträgers Maximilian Groß vertreten, der seine Bachelorarbeit zum
Thema „Experimentelle Untersuchungen zur Zugfestigkeit faserverstärkter
Kunststoffbewehrung“ anfertigte. Betreut wurde die Arbeit von Herrn Redouan El Ghadioui,
M.Sc.
Wir gratulieren an dieser Stelle zu diesem Erfolg!
Abbildung 1-7: Maximilian Groß (Preisträger IfM), Ann-Kathrin Gorr (Preisträgerin Institut
für Baubetrieb), Eva Maria Köhler (Preisträgerin Institut für Baubetrieb), Tobias Mann (Ge-
schäftsführer Dreßler Bau) Foto: Claus Völker
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
21
1.6.3 FÖRDERPREIS DES HESSISCHEN BAUGEWERBES
Der Verband Baugewerblicher Unterneh-
mer Hessen e.V. verlieh am 8.11.2019
Preise an Studenten bzw. Absolventen
für deren Studien- und Abschlussarbeiten. In vier verschiedenen Kategorien wurden die jeweils
drei besten Arbeiten ausgezeichnet. Für den Bereich „Bauingenieurwesen“ konnte das Institut
für Massivbau den ersten und zweiten Platz belegen. Die Preisträger des Instituts sind mit Herrn
Lukas Bujotzek (1.Platz) und Herrn Hiesch (2.Platz) mittlerweile beide Mitarbeiter am Institut
für Massivbau. Die Ehrung erfolgte zu den Masterthesen mit den Titeln „Monte-Carlo-Simula-
tion unbewehrter Mauerwerkswände unter Berücksichtigung räumlich streuender Materialei-
genschaften“ (Bujotzek) und „Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer Dauerbeanspru-
chung – Experimentelle und theoretische Untersuchungen“ (Hiesch).
Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!
Abbildung 1-8: Lukas Bujotzek (Preisträger IfM), Marina Tillmann (Preisträgerin Technische
Hochschule Mittelhessen), Dominik Hiesch (Preisträger IfM), Foto: Axel Gross
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
22
1.7 DANKSAGUNGEN
Ohne die Unterstützung der folgenden Organisationen wären wir im vergangenen Jahr nicht in
der Lage gewesen, unsere Arbeit in der Forschung und in der Lehre in gewohntem Umfang
sowie gewünschter Qualität durchzuführen:
Apleona HSG GmbH
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V.
BASF AG
bauart Konstruktions GmbH & Co. KG
Beton Kemmler GmbH
Birco GmbH
BT3 Betontechnik GmbH
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR)
Bundesanstalt für Straßenwesen
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie
Bundesverband der Kalksandsteinindustrie e.V.
Bundesverband Porenbetonindustrie e.V.
Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V.
Bundesverband Leichtbetonzuschlagindustrie e.V.
Deutsche Basalt Faser GmbH
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM)
Deutsche Poroton GmbH
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V.
Deutsches Institut für Bautechnik
Dreßler Bau GmbH
Dyckerhoff GmbH
Empa Dübendorf
Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V.
Forschungsinstitut der Zementindustrie (FiZ)
Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V.
Freunde des Instituts für Massivbau der Technischen Universität Darmstadt e.V.
Freunde der Technischen Universität Darmstadt
FTA Forschungsgesellschaft für Textiltechnik Albstadt mbH
Goldbeck GmbH
Güteschutzverband Betonschalungen e. V.
H-BAU Technik GmbH
Halfen GmbH & Co. KG
HeidelbergCement AG
Hilti Deutschland AG, Hochtief AG
HSE Technik GmbH
Implenia
InformationsZentrum Beton GmbH
Ingenieurbüro Krebs und Kiefer
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_des_Innern,_f%C3%BCr_Bau_und_Heimat
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
23
Ingenieurconsult Cornelius Schwarz Zeitler GmbH
Institut Wohnen und Umwelt
Klimaleichtblock GmbH
König und Heunisch Planungsgesellschaft mbH & Co KG
LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH
Liapor GmbH & Co.
LohrElement GmbH
mako GmbH & Co. KG Schalungstechnik
MAPEI Betontechnik GmbH
Max Bögl Bauunternehmen GmbH
MEVA Schalungssysteme GmbH
OPTERRA Karsdorf GmbH
pakon AG
Peri GmbH
Ruffert & Partner
Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG
Schöck Bauteile GmbH
sh minerals GmbH
solidian GmbH
Spenner Zement GmbH & Co. KG
Strabag AG
Syspro-Gruppe Betonbauteile e. V.
thyssenkrupp Carbon Components GmbH
VdS Schadenverhütung GmbH
V.FRAAS GmbH
Verein Deutscher Zementwerke e. V.
Waibel KG
Wienerberger AG
Xella Technologie und Forschungsgesellschaft mbH
Wir wollen uns für diese Unterstützung herzlich bedanken und hoffen auch für die Zukunft auf
eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
24
Im Bereich der Lehre ist eine Unterstützung durch Experten und in der Praxis stehende Fach-
leute aus Ingenieurbüros, Verwaltung, Verbänden und Industrie unerlässlich und hoch ge-
schätzt. Für ihr persönliches Engagement als Lehrbeauftragte unseres Instituts möchten wir uns
daher bei folgenden Personen bedanken:
Dr.-Ing. Herbert Duda Angewandte Baudynamik
Dipl.-Ing. Thomas Heß Technische Gebäudeausrüstung I + II
Dr.-Ing. Carmen Mielecke Strategisches Facility Management & Sustainable Design
Dr.-Ing. Gert Riegel Strategisches Facility Management & Sustainable Design
Prof. Dr.-Ing. Georg Geldmacher Massivbrückenbau und Traggerüste
Außerdem möchten wir uns auch bei allen bedanken, die im Rahmen der Lehre ehrenamtlich
mitgewirkt und Vorträge gehalten haben.
Angewandte Baudynamik
Dr.-Ing. Markus Spengler
Fertigteilkonstruktionen
Dr.-Ing. Diethelm Bosold
Dipl.-Ing. Jörg Burkhardt
Dipl.-Ing. Heinz Eberherr
Dipl.-Ing. Thomas Haustein
Dipl. -Ing. Elisabeth Hierlein
Dipl.-Ing. Werner Hochrein
Dr.-Ing. Matthias Molter
Dipl.-Ing. Ralf Niehüser
Dr.-Ing. Christoph Schmidhuber
Dipl.-Ing. Erwin Scholz
Friedhard Ströhmann
Dipl.-Ing. Mathias Tillmann
Massivbrückenbau und Traggerüste
Dr.-Ing. Gerhard Zehetmaier
Dr.-Ing. Stefan Kempf
Dr.-Ing. Jaroslav Kohoutek
Mauerwerksbau und Sonderfragen aus
dem Betonbau Dipl.-Ing. (FH) Oliver Keil
Dipl.-Ing. (FH) Michael Pröll
Dipl.-Ing. Georg Flassenberg
Dr.-Ing. Valentin Förster
Dr.-Ing. Thomas Kranzler
Spannbetonbau
Dr.-Ing. Stefan Daus
Strategisches Facility Management &
Sustainable Design
Thilo Kälberer
Dr.-Ing. Torsten Mielecke
Dr.-Ing. Sebastian Pohl
Technische Gebäudeausrüstung
Dipl.-Ing. Rudi Becker
Dipl.-Ing. Patrick Bös
Dipl.-Ing. Robin Engelmann
Ing. Marcel Jansen
Dr.-Ing. Leif Pallmer
Dipl.-Ing. Olaf Pielke
Verena Schön M.Sc.
Prof. Dr.-Ing. Benjamin von Wolf-Zdekauer
Dr.-Ing. Claudia Weißmann
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
25
1.8 VERÖFFENTLICHUNGEN
Ausgewählte Fachartikel und Buchbeiträge:
Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: A new test method to characterize the pressure-
dependent shear behavior of fresh concrete, In: Construction and Building Materials, Vol.
233, 2020, Elsevier, Amsterdam, S. 1-9, ISBN:
https://doi.org/10.1016/j.conbuildmat.2019.117255.
El Ghadioui, R.: Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer und zyklischer Dauerbean-
spruchung, In: Tagungsband 11. Carbon- und Textilbetontage 2019, 24.-25. September
2019, S. 86-87.
El Ghadioui, R.; Tran, N.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Cracking behaviour of carbon textile
reinforced concrete members, In: Advances in Engineering Materials, Structures and Sys-
tems: Innovations, Mechanics and Applications, In: 7th International Conference on Struc-
tural Engineering, Mechanics and Computation, Cape Town, South Africa, 02.-04. Septem-
ber 2019, Taylor & Francis, London, S. 1474-1479, ISBN: 978-0-429-42650-6, DOI:
https://doi.org/10.1201/9780429426506.
Wörner, P.; Müller, A.; Sauerwein, D.: Dynamische CO2‐Emissionsfaktoren für den deut-
schen Strom‐Mix. Möglichkeiten zur realistischen Bewertung zukünftiger Energieversor-
gungskonzepte auf Gebäudeebene, In: Bauphysik, Band 41, Heft 1, 2019, Ernst & Sohn
Verlag, Berlin, S. 17-29, DOI: 10.1002/bapi.201800034.
Förster, V.; Graubner, C.-A. Erweiterung des Anwendungsbereiches von DIN EN 1996-
3/NA für hohe Wände, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin S.284-299, ISBN:
1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.
Förster, V.; Graubner, C.-A.; Proske, T.: Experimentelle Traglastermittlung einer teilweise
bewehrten Lochfassade aus Ziegelmauerwerk In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Ernst
& Sohn Verlag, Berlin, S. 324-333, ISBN: 1432-3427.
Müller, A.; Wörner, P.: Impact of dynamic CO2 emission factors for the public electricity
supply on the life-cycle assessment of energy efficient residential buildings, In: IOP Confer-
ence Series: Earth and Environmental Science, Vol. 323, Issue 2019 (012036), S. 1-9, DOI:
10.1088/1755-1315/323/1/012036.
Müller, D.; Graubner, C.-A.: Modification of the partial safety factor for compressive
strength of existing masonry using a Bayesian method, In: Proceedings of the 17th Interna-
tional Probabilistic Workshop, 11.-13. September 2019, Edinburgh, UK, S. 133-138.
Graubner, C.-A.; Purkert, B.: Nachweis des Feuerwiderstands von Ziegelmauerwerk – Tipps
für eine effiziente Bemessung, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin S.306-315,
ISBN: 1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.
Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Ökobetone aus Kalksteinmehl – Green concretes
with limestone powder, In: Innovation in Beton, Kongressunterlagen 63. Betontage, 12. 2.
2019, Neu-Ulm, S. 12-13.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
26
Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Pressure-Dependent Shear Behaviour of Fresh
Concrete – Development of a specific Testing Device, In: Proceedings of the 2nd Interna-
tional Conference on Rheology and Processing of Construction Materials (RheoCon2) and
the 9th International RILEM Symposium on Self-Compacting Concrete (SCC9), 08.-11.
September 2019, Radebeul, S. 16.14.
El Ghadioui, R.; Graubner, C.-A.: Querkrafttragfähigkeit carbonbewehrter Betonbauteile
ohne Querkraftbewehrung, In: Beton- und Stahlbetonbau, Heft 11, 2019, Ernst & Sohn Ver-
lag, S. 827-836, DOI: https://doi.org/10.1002/best.201900052.
Rezvani, M.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Shrinkage of eco-friendly concretes made with
limestone-rich cements, In: ZKG INTERNATIONAL Zement Kalk Gips, Issue 6, 2019,
Bauverlag, Gütersloh, S. 60-67, ISBN: 2366-1313.
Graubner, C.-A.; Müller, D.: Vereinfachter Nachweis von Aussteifungswänden aus unbe-
wehrtem Mauerwerk, In: Mauerwerk, Band 23, Heft 5, 2019, Berlin, S. 300-305, ISBN:
1432-3427, DOI: 10.1002/dama.20190001.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
27
Ausgewählte Fachvorträge:
Hofmann, S.: Shear capacity of BFRP reinforced concrete beams without shear rein-
forcement, 7th International Conference on Structural Engineering, Mechanics and
Computation, Kapstadt (Südafrika), 03.09.2019.
Graubner, C.-A.; El Ghadioui, R.: Technologische Grundlagen von Carbonbeton, 29.
Kassel-Darmstädter Baubetriebseminar, 28.11.2019
Proske, T.; Rezvani, M.; Graubner, C.-A.: Pressure-Dependent Shear Behavior of
Fresh Concrete – Development of a specific Testing Device, 2nd International Con-
ference on Rheology and Processing of Construction Materials (RheoCon2) and the
9th International RILEM Symposium on Self-Compacting Concrete (SCC9),
09.09.2019
Herget, C.; Rezvani, M.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Schwindarme Konstruktions-
betone mit hohem Anteil an Gesteinsmehl? Farbe und Lack Konferenz, Kassel,
27.11.2019
Müller, D.; Proske, T.; Graubner, C.-A.: Modifizierte Teilsicherheitsbeiwerte für
Mauerwerkswände im Bestand, 13. Projektetage der Bauforschung, Bonn BBSR,
05.11.2019.
Müller, D.; Graubner, C.-A.: Modification of the partial safety factor for existing ma-
sonry using a Bayesian method, 17th International Probabilistic Workshop, Edin-
burgh, 12.09.2019.
El Ghadioui, R.: Carbonbewehrte Betonbauteile unter statischer und zyklischer Dau-
erbeanspruchung, 11. Carbon- und Textilbetontage, Dresden, 25.09.2019.
El Ghadioui, R.: Cracking behaviour of carbon textile reinforced concrete members,
7th International Conference on Structural Engineering, Mechanics and Computation,
Kapstadt (Südafrika), 02.09.2019.
Rezvani, M.; Proske, T.; Herget, C.; Graubner, C.-A.: Baustoffe von Übermorgen –
Ressourceneffiziente Ökobetone aus Kalksteinmehl, 63. BetonTage, Neu-Ulm,
19.02.2019.
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
28
1.9 STUDENTISCHE ABSCHLUSSARBEITEN AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU
Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit
Modellierung des Energiebedarfs von Nichtwohngebäudebe-
ständen(Arbeitstitel) André Müller Masterarbeit
Trag- und Verformungsverhalten biegebeanspruchter CFK-
bewehrter Betonbauteile Redouan El Ghadioui Masterarbeit
Entwicklung eines Inbetriebnahmemanagements und eines
Technischen Inbetriebnahmemanagements für ein Berufs-
schulzentrum in Darmstadt
Marleen Fischer Masterthesis
Nachhaltigkeitsbewertung einer Fußgängerbrücke aus Car-
bonbeton mittels Ökobilanz und Lebenszykluskostenberech-
nung
Patrick Wörner Bachelorarbeit
Bewertung von Baukonstruktionen und Baustoffen im Rah-
men der energetischen Bewertung von Bestandsgebäuden André Müller Studienarbeit
Mechanismen, Einflussparameter und Vorhersagemodelle
des Schwindens von Zementstein und Beton Christian Herget Bachelorthesis
Betonfertigteile mit faserverstärkter Kunststoffbewehrung
für den Hochbau – Anforderungen, Konstruktion und Bau-
ausführung
Sebastian Hofmann Bachelorthesis
Fließverhalten von Frischbeton unter Druck Moien Rezvani Bachelorthesis
Trocknungsschwinden von Beton aus kalksteinreichen Ze-
menten Christian Herget Masterarbeit
Geschichtliche Entwicklung der Konstruktionsweisen im Be-
tonfertigteilbau Jonas Klein Bachelorthesis
Schätzung der Unsicherheiten der Energiebedarfsberechnung
für Wohngebäude André Müller Masterthesis
Untersuchungen zum Rissabstand textilbewehrter Betonbau-
teile Redouan El Ghadioui Bachelorthesis
Bewertung der Standsicherheit bestehenden Mauerwerks un-
ter Verwendung modifizierter Teilsicherheitsbeiwerte Dominik Müller Masterthesis
Stochastische Modellierung und Simulation unbewehrter
Mauerwerkswände mit räumlich streuenden Materialeigen-
schaften
Dominik Müller Masterthesis
Status Quo der Energiewende in Deutschland Marleen Fischer Bachelorthesis
Untersuchung zum Tragverhalten filigraner, textilbewehrter
Flachstürze René Mazur Masterthesis
Experimentelle Untersuchungen zur Zugfestigkeit faserver-
stärkter Kunststoffbewehrung Redouan El Ghadioui Bachelorthesis
Brandschutzbemessung von Stahlbetonstützen mit hohem
Bewehrungsgrad Jonas Klein Bachelorarbeit
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
29
Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit
Untersuchungen zum Tragverhalten von stahl- und textilbe-
wehrten Platten unter der Einwirkung punktueller Lasten Larissa Krieger Masterarbeit
Verbundverhalten in Beton von Bewehrungsstäben aus Ba-
saltfaserverbundkunststoff (BVFK) Sebastian Hofmann Bachelorthesis
Vergleich von Sicherheitsformaten zur nichtlinearen Bemes-
sung schlanker Stahlbetondruckglieder Dominik Müller Masterthesis
Entwicklung einer Methodik zur ökonomischen Bewertung
von Bestandsquartieren unter einer akteursbezogenen Be-
trachtungsweise
André Müller Masterthesis
Ganzheitliche Nachhaltigkeitsbetrachtung von Erd- und
Holzhäusern nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip Marleen Fischer Masterthesis
Carbonbewehrte Betonbauteile unter zyklischer Dauerbean-
spruchung – Experimentelle und theoretische Untersuchun-
gen
Redouan El Ghadioui Bachelorarbeit
Betongefüllte Großkammerziegel – Vergleich der Tragfähig-
keit der Ziegelschale mit der der Betonfüllung Benjamin Purkert Bachelorarbeit
Entwicklung einer allgemeingültigen Methodik zur ökologi-
schen Bewertung von Elektromobilität Marleen Fischer Masterthesis
Vergleich von Verfahren zur experimentellen Bestimmung
der Druckfestigkeit bestehenden Mauerwerks Dominik Müller Bachelorarbeit
Vorgespannte Brückenbauwerke mit nichtmetallischer Be-
wehrung Redouan El Ghadioui Masterthesis
Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter Druck-
beanspruchung Benjamin Purkert Masterarbeit
Schwindverhalten zementbasierter Mörtel bei Verwendung
inerter Betonzusatzstoffe Christian Herget Bachelorarbeit
Zeitabhängiges Materialverhalten faserverstärkter Kunst-
stoffbewehrung Redouan El Ghadioui Bachelorthesis
Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Quer-
krafttragfähigkeit carbonbewehrter Betonbauteile Redouan El Ghadioui Masterarbeit
Experimentelle Untersuchung zur Rissentwicklung in Beton-
bauteilen mit basaltfaserverstärkter Kunststoffbewehrung Sebastian Hofmann Bachelorarbeit
Analyse des deutschlandweiten Ausbaupotenzials von Offs-
hore-Windkraft Marleen Fischer Bachelorthesis
Finite-Elemente-Modellierung massiver Hochbaukonstrukti-
onen im Bauzustand Jonas Klein Bachelorthesis
Maschinelle Oberflächenbehandlung von Schrägkabeln und
Hängern im Brückenbau Jonas Klein Bachelorthesis
Historische Entwicklung des Bauens mit Mauerwerk aus
künstlichen Steinen Dominik Müller Bachelorthesis
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
30
Titel der Arbeit Betreuer/in Art der Arbeit
Bemessung von Konsolen – Analyse und Vergleich verschie-
dener Bemessungsansätze Jonas Klein Bachelorarbeit
Schnittgrößenermittlung bei FVK-bewehrten Betonbauteilen
unter Berücksichtigung der Rotationskapazität Redouan El Ghadioui Bachelorthesis
Methoden zur Anpassung von Teilsicherheitsbeiwerten für
Bestandsmauerwerk Dominik Müller Bachelorthesis
Biegetrag- und Verbundverhalten von Betonbauteilen mit
Bewehrung aus basaltfaserverstärktem Kunststoff Sebastian Hofmann Bachelorthesis
Vergleich von Modellen zur Bestimmung der Mauerwerks-
druckfestigkeit Dominik Müller Bachelorarbeit
Untersuchung des Einflusses unterschiedlichen Nutzerver-
haltens auf den Energieverbrauch in Wohngebäuden André Müller Masterthesis
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
31
1.10 NEUANSCHAFFUNGEN FÜR DAS PRÜFLABOR
In 2019 wurden umfangreiche Investitionen in Anlagen und Geräte für das Forschungs- und
Prüflabor des Instituts getätigt, um unsere vielfältigen experimentell orientierten Aktivitäten in
Forschung, Lehre und Materialprüfung auf hohem Niveau durchführen zu können.
Insbesondere zu erwähnen ist die Anschaffung eines leistungsfähigen fotooptischen Messsys-
tems auf Basis der Digitalen Bildkorrelation (DIC), welches in dankenswerte Weise mit finan-
zieller Unterstützung des Vereines der Freunde des Instituts für Massivbau der TU Darmstadt
e.V. erworben werden konnte. Dieses System erlaubt eine hoch aufgelöste 3D-Dehnungs- und
Verformungsmessung an großformatigen Beton- und Mauerwerksbauteilen (vgl. Abbildung
1-9).
Abbildung 1-9: Einsatz des DIC-Messsystems bei der Durchführung von Traglastversuchen
an Mauerwerk (links) und als Ergebnis Dehnungen in vertikaler Richtung (rechts)
Als Ersatz für die in die Jahre gekommenen und teilweise nicht mehr reparablen Anlagen und
Geräte wurden zwei neue Druckprüfmaschinen mit einer Höchstlast von 200 kN (für Zement
und Mörtelprüfungen) und 1000 kN (für Beton-, Bohrkern-, Mauersteinprüfungen) angeschafft
(vgl. Abbildung 1-10). Damit ist in Ergänzung zur vorhandenen 5000-kN-Prüfmaschine unser
Institut hinsichtlich von Druckprüfungen sehr gut ausgestattet. Weiterhin wurden ein neuer 60-
Liter-Labormischer, eine neue Probenschleifmaschine, neue Trockenschränke, ein Ultraschall-
JAHRESRÜCKBLICK DES INSTITUTS FÜR MASSIVBAU
32
Messgerät (Vikasonic) und eine leistungsfähige Traverse (letztere mit dankenswerter finanzi-
eller Unterstützung durch Prof. Markus Hartmann) angeschafft. Auch im neuen Jahr werden
wir weiter in unsere Gerätetechnik intensiv investieren.
Abbildung 1-10: Druckprüfmaschine mit Höchstlast von 200 kN (links) und 1000 kN (Mitte)
sowie Probenschleifmaschine (rechts)
Tilo Proske
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
33
2 DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
2.1 FORSCHUNGSGEBIETE AM INSTITUT FÜR MASSIVBAU
Die Arbeitsziele in der Forschung sind von dem gemeinsamen Gedanken geprägt unsere Bau-
werke sicherer, dauerhafter, wirtschaftlicher und umweltverträglicher zu errichten. Daher wer-
den am Institut für Massivbau innerhalb von sechs Forschungsgebieten unterschiedlichste The-
menstellungen bearbeitet.
Abbildung 2-1: Forschungsgebiete am Institut für Massivbau der TU Darmstadt
Die nachfolgenden wissenschaftlichen Fachartikel werden in die folgenden Kategorien einge-
teilt:
Konstruktion und Entwurf
Bemessung und Konstruktion, Mauerwerksbau, Risiko und Sicherheit
Mineralische und ökologische Baustoffe
Energie und Nachhaltigkeit
Energieforschung, Nachhaltigkeit im Bauwesen
Die in den Fachartikeln befindlichen Abbildungen werden in jedem Artikel neu nummeriert.
Bemessung und
Konstruktion
Nachhalt igkeit im
Bauwesen
Risiko und Sicherheit
Mineralische und
ökologische Baustoffe
Energieforschung
Mauerwerksbau
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
34
2.2 FORSCHUNGSFELD: KONSTRUKTION UND ENTWURF
Forschungsgebiet: Bemessung und Konstruktion
Das Forschungsgebiet „Bemessung und Konstruktion von Betontragwerken“ nimmt am Institut
für Massivbau eine zentrale Rolle ein. Es beinhaltet sämtliche Fragestellungen, welche sich mit
dem Planen und Entwerfen von Bauwerken des allgemeinen Hochbaus sowie des konstruktiven
Ingenieurbaus beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen dabei Innovationen in Bemessung und kon-
struktiver Durchbildung von Stahlbeton- und Spannbetonbauteilen, welche die hohen Anforde-
rungen moderner Bauwerke erfüllen.
Forschungsgebiet: Mauerwerksbau
Erhöhte Ansprüche an moderne Gebäude hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Komfort sowie
die große wirtschaftliche Bedeutung des Traditionsbaustoffes Mauerwerk erfordern für diese
Bauweise nachhaltige Innovationen. Gesteigerte Anforderungen bezüglich des Wärme-, Schall-
und Brandschutzes, der Zwang zur Rationalisierung und verbesserte Materialeigenschaften füh-
ren zu optimierten Mauerwerkskonstruktionen, die an die praxisorientierte Forschung am Fach-
gebiet verschiedenste Aufgaben stellen. In diesem Zusammenhang werden neue Produkte wis-
senschaftlich begleitet, um in der Mauerwerksnormung Berücksichtigung zu finden. Zusätzlich
werden verbesserte Bemessungsverfahren entwickelt, die das Potential des Mauerwerks opti-
mal ausnutzen und somit seine Wirtschaftlichkeit erhöhen.
Forschungsgebiet: Risiko und Sicherheit
Sicherheit und Zuverlässigkeit gehören zu den wichtigsten Eigenschaften von baulichen Anla-
gen und technischen Systemen. Der Begriff der Sicherheit fordert in diesem Zusammenhang
die Abwesenheit von Gefährdungen für Leib und Leben von Menschen, die im direkten Umfeld
der baulichen Anlagen oder technischen Systeme stehen.
Das Fachgebiet Massivbau betreibt seit mehreren Jahren intensive Forschungsarbeiten auf dem
Gebiet der Sicherheit und Zuverlässigkeit baulicher Anlagen. Die durchzuführenden For-
schungsprojekte behandeln dabei die Modellierung von Einwirkungen und Widerständen, die
Kalibrierung von Sicherheits- und Kombinationsbeiwerten sowie die Berücksichtigung außer-
gewöhnlicher Einwirkungen im konstruktiven Ingenieurbau.
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
35
TRAGFÄHIGKEIT SCHLANKEN LEHMMAUERWERKS
Maximilian Brinkmann
Die Verwendung von Lehm als Mauerwerksbaustoff bietet auf Grund seines umweltfreundli-
chen Herstellungsprozesses, seiner vollständigen Wiederverwendbarkeit sowie seines positiven
Einflusses auf das Raumklima insbesondere für den Wohnungsbau entscheidende Vorzüge. Die
Planung und Bemessung von tragendem Lehmmauerwerk erfolgen in Deutschland mit Hilfe
der Lehmbau Regeln (1). Da dieses Regelwerk jedoch nicht mehr dem aktuellen Stand der
Technik entspricht, wird es voraussichtlich im Jahr 2023 vom Deutschen Institut für Bautechnik
zurückgezogen. Um auch danach noch eine geeignete Bemessungsgrundlage zur Verfügung
stellen zu können, wird am Institut für Massivbau im Rahmen eines von der Deutschen Bun-
desstiftung Umwelt geförderten Forschungsprojekts ein neues Nachweiskonzept für Lehmmau-
erwerk entwickelt bzw. die Anwendbarkeit der bestehenden normativen Regelungen nach EN
1996-3 geprüft.
Da Bauteilversuche gezeigt haben, dass Lehmmauerwerk mit einem bezogenen Elastizitätsmo-
dul von E/fk ≈ 350 – 500 (2) eine deutlich geringere Steifigkeit als herkömmliches Mauerwerk
besitzt, gilt es zu überprüfen, ob die Bemessungsgleichung für schlanke Mauerwerkswände
nach EN 1996-3, siehe Formel (1) ebenfalls für die Nachweisführung von Lehmmauerwerk
verwendet werden kann.
2
s ef ef0,85 0,0011 / a
h tt
(1)
Im Zuge dessen wird die schlankheitsabhängige Tragfähigkeit von Lehmwänden unter exzent-
rischer Druckbelastung mit Hilfe eines numerischen Modells simuliert (3). Die hieraus resul-
tierenden Ergebnisse können Abbildung 1 entnommen werden. Um die numerisch erzeugten
Traglastkurven zu validieren, wird ein analytischer Ansatz zur Approximation der Tragfähig-
keit unbewehrter Mauerwerkswände (4) herangezogen.
Da aus dem Normentext nicht explizit hervorgeht, welche Exzentrizität der Bemessungsglei-
chung für schlanke Mauerwerkswände nach EN 1996-3 zu Grunde liegt, wird diese für den
nachfolgenden Vergleich unter Annahme einer vollaufliegenden Decke sowie starr-plastischen
Materialverhaltens aus Formel (1) zu 0,075 e t rückgerechnet.
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
36
Abbildung 1: Numerisch und analytisch ermittelte Traglastkurven (links) sowie Vergleich mit
dem Bemessungsformat für schlanke Mauerwerkswände nach EN 1996-3 (rechts)
Wie die Gegenüberstellung in Abbildung 1 erkennen lässt, liefert EN 1996-3 größtenteils hö-
here Traglasten als das numerische Modell, weshalb die Übertragbarkeit der normativen Be-
messungsgleichung auf den Lehmbau fraglich erscheint. Um die Anwendbarkeit der EN 1996-
3 zur Bemessung von schlankem Lehmmauerwerk abschließend beurteilen zu können, müssen
jedoch noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen insbesondere der Einfluss
der Umgebungsfeuchte sowie des Kriechens auf das Verformungsverhalten von Lehmmauer-
werk berücksichtigt wird.
(1) Volhard, F.; Röhlen, U. (2009): Lehmbau Regeln – Begriffe – Baustoffe – Bauteile. 3.
Auflage, Springer Vieweg Verlag.
(2) Müller, P.; Miccoli, L.; Fontana, P. & Ziegert, C. (2017): Development of partial safety
factors for earth block masonry. In: Materials and Structures 50. Springer Netherlands
(3) Brinkmann, M. (2019): Tragverhalten unbewehrten Lehmmauerwerks unter Druckbean-
spruchung.
(4) Glock, C. (2005): Traglast unbewehrter Beton- und Mauerwerkswände: Nichtlineares Be-
rechnungsmodell und konsistentes Bemessungskonzept für schlanke Wände unter Druckbean-
spruchung; Dissertation TU Darmstadt.
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
0 5 10 15 20 25 30
Φs
hef/tef
analytische Traglastnumerische Traglast
E/fk = 409,13
E0,33/Ef = 2,25
ft,j/f = 0,02
e/t = 0,01
e/t = 0,10
e/t = 0,20
e/t = 0,30
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
0 5 10 15 20 25 30
Φs
hef/tef
EN 1996-3numerische Traglast
E/fk = 409,13
E0,33/Ef = 2,25
ft,j/f = 0,02
e/t = 0,075
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
37
ZUM VERBUNDVERHALTEN TEXTILER BEWEHRUNGSELEMENTE
Redouan El Ghadioui
Die Größe der Rissabstände in bewehrten Betonbauteilen wird maßgeblich vom Verbundver-
halten zwischen Beton und Bewehrung bestimmt. Zur Ermittlung der Verbundkennwerte wer-
den Auszugsversuche durchgeführt und die Verbundspannungs-Schlupf-Beziehung ausgewer-
tet. In bestehenden normativen Regelungen zur Bestimmung der Rissbreiten und Rissabstände
wird dabei oftmals vereinfachend die mittlere Verbundspannung τbm proportional zur Beton-
zugfestigkeit fctm angenommen.
Zur Überprüfung der normativen Ansätze wurden Auszugsversuche mit Betonstahlbewehrung
und textilen Bewehrungselementen durchgeführt. Die hieraus gewonnenen Verbundspannungs-
Schlupf-Beziehungen sind in Abbildung 1 dargestellt. Bei den CFK-Fasersträngen wurde ein
vorzeitiges Bruchversagen vor Eintreten des Auszugsversagens beobachtet.
Wie aus Abbildung 1 erkennbar ist, streut die Verbundfestigkeit der CFK-Faserstränge stärker
als bei den gerippten Betonstählen. Während Betonstähle überwiegend durch Scherverbund die
Schubspannungen abtragen, wird der Verbund von CFK-Fasersträngen überwiegend durch
Formschluss sichergestellt und ist somit stark von der geometrischen Beschaffenheit (Wellig-
keit, veränderliche Querschnittsform etc.) abhängig.
In (1) wird für einen Schlupf von 0,25 mm respektive für eine Rissbreite von 0,50 mm der
Mittelwert des Verhältnisses von mittlerer Verbundspannung zu Betonzugfestigkeit mit
τbm / fctm = 2,25 angegeben. Durch Integration der Verbundspannungs-Schlupf-Beziehungen für
gerippte Betonstähle kann die mittlere Verbundspannung in Abhängigkeit der Betondruckfes-
tigkeit fcm und der Rissbreite w wie folgt genauer bestimmt werden:
τbm / fctm = 9,81 ∙ w0,4 / fcm0,33 (1)
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
38
Abbildung 1: Experimentell ermittelte Verbundspannungs-Schlupf-Beziehungen
Die für eine Rissbreite von 0,50 mm ausgewerteten Messwerte der Verbundspannungen sind in
Tabelle 1 angegeben. Dabei wird festgestellt, dass die mittleren Verbundspannungen gerippter
Betonstähle im Vergleich zu den geprüften CFK-Fasersträngen ca. doppelt so groß sind.
Tabelle 1: Versuchsergebnisse der Auszugsversuche
Betonstahl
Ø = 8 mm
CFK-Faserstrang
Øeq = 3,22 mm
fcm,exp 51,0 MPa
fctm = 0,3 ∙ (fcm - 4)2/3 3,91 MPa
τbm,m,exp (w = 0,50 mm) 9,82 MPa 4,92 MPa
τbm / fctm = 9,81 ∙ w0,4 / fcm,exp0,33 2,00 -
τbm,m,exp / fctm 2,51 1,26
Trotz der geringeren Verbundfestigkeit konnten in Bauteilversuchen kleinere Rissabstände fest-
gestellt werden. Dieser Sachverhalt wird insbesondere auf den nicht zu vernachlässigenden
Einfluss der Querbewehrung zurückgeführt.
(1) International Federation for Structural Concrete: CEB-FIP Model Code 1990. London:
Thomas Telford; 1993.
(2) International Federation for Structural Concrete. fib Model Code 2010 for Concrete Struc-
tures. Berlin: Ernst & Sohn; 2013.
0
5
10
15
20
25
0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0
τin
N/m
m²
s in mm
A-V1-1-ModA-V1-2-ModA-V1-3-ModA-V2-1-ModA-V2-2-ModA-V2-3-Mod
Betonstahl
Ø = 8 mm
CFK-
Faserstrang
fcm = 51,0 MPa
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
39
VORGESPANNTE BEWEHRUNGSELEMENTE AUS BETON
MIT FVK-SPANNGLIEDERN
Dominik Hiesch
Im Rahmen der Erforschung von Betonbauteilen mit faserverstärkter Kunststoffbewehrung
(FVK) wurde das Verformungsverhalten der Bauteile als ein entwurfsrelevanter Parameter
identifiziert. Durch den erhöhten Korrosionswiderstand der Bewehrung können Betondeckun-
gen reduziert und Bauteile schlanker ausgeführt werden. In Verbindung mit den im Vergleich
zu Betonstahl überwiegend geringeren E-Moduln der FVK-Bewehrungen resultieren höhere
Bauteildurchbiegungen. Durch die Verwendung vorgespannter Betonstäbe mit FVK-Spann-
gliedern, vgl. Abbildung 1, kann die Steifigkeit der Bauteile gezielt gesteigert und dadurch das
Verformungsverhalten der Bauteile positiv beeinflusst werden.
Abbildung 1: Mögliche Geometrien der vorgespannten Betonbewehrungsstäbe
Die im Spannbett aufgebrachte Vorspannung erzeugt einen Eigenspannungszustand in den
FVK-Spanngliedern und dem hochfesten Mantelbeton. Durch diese eingeprägten Spannungen
kann bereits unter Gebrauchslast bzw. beim Auftreten erster Mikrorisse die hohe Zugfestigkeit
der FVK-Spannglieder ausgenutzt werden. Dadurch können geringere Rissbreiten der Bauteile
realisiert und verringerte Durchbiegungen erwartet werden.
Durch die innovative Art der Vorspannung in vorgefertigten Betonstäben können die Produk-
tionsprozesse der Bauwirtschaft verbessert werden. Die Vorspannung wird im Fertigteilwerk
unter kontrollierten Umgebungsbedingungen auf die im Vergleich zum Gesamtbauteil kleinen
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
40
und besser zu handhabenden Betonstäbe aufgebracht. Somit kann eine gleichbleibende Herstel-
lungsqualität sichergestellt werden und das Bemessen und Vorhalten einer Vorspanneinrich-
tung für die Baustelle entfällt. Die vorgespannten Betonstäbe werden stattdessen wie konven-
tionelle Betonstahlbewehrung in die Schalung eingebracht und mit Ortbeton ergänzt. Durch die
Vorspannung der FVK-Spannglieder im Betonstab sind die Bewehrungselemente zudem ro-
buster, was unter anderem für den Transport sowie für die Lagerung und den Einbau auf der
Baustelle große Vorteile gegenüber konventioneller Bewehrung bietet. Neben dem Einsatz im
Ortbetonbau ist ein Einbau in Fertigteil- oder Halbfertigteildeckenplatten im Fertigteilwerk
ebenso denkbar und leicht umsetzbar.
In Abbildung 2 ist das Ergebnis einer ersten Untersuchung des Kriechverhaltens eines mögli-
chen CFK-Spanngliedes dargestellt. Dabei wurde festgestellt, dass die untersuchten Carbon-
stäbe unter einer Dauerzugbeanspruchung von ~50 % des Mittelwertes der Zugfestigkeit wäh-
rend des Beobachtungszeitraumes keinerlei Kriechneigung zeigten. Die auftretenden Schwan-
kungen sind in ihrer vollen Größe auf den Einfluss der Temperatur zurückzuführen.
Abbildung 2: Dehnungs-Zeit-Verlauf eines Carbonstabes unter Dauerzugbeanspruchung
0
0,04
0,08
0,12
0,16
0,2
0
2
4
6
8
10
0 20 40 60 80 100
Dehnungsänderu
ng ∆εin ‰
Deh
nu
ng
εin ‰
Zeit in h
Dehnung Dehnungsänderung
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
41
MITWIRKUNG DES BETONS AUF ZUG BEI VERWENDUNG VON
BASALTFASERVERSTÄRKTER KUNSTSTOFFBEWEHRUNG
Sebastian Hofmann
Die Mitwirkung des Betons auf Zug zwischen den Rissen, genannt Tension Stiffening, führt
bei Betonbauteilen im gerissenen Zustand II zu einer höheren Bauteilsteifigkeit und wird maß-
geblich durch den Verbund zwischen Beton und Bewehrung beeinflusst. Die hier untersuchte
Bewehrung besteht aus basaltfaserverstärktem Kunststoff (BFVK) und unterscheidet sich in
seinen Materialeigenschaften deutlich gegenüber Betonstahl. Die BFVK-Bewehrung hat ein
linear-elastisches Materialverhalten und eine ca. 2,5-fach höhere Bruchspannung als Betonstahl
mit einem deutlich geringeren E-Modul (EB / ES ≈ ¼). Des Weiteren hat der hier untersuchte
Bewehrungsstab eine schwach profilierte und besandete Oberfläche, während Betonstahl eine
gerippte Oberfläche aufweist.
Im Rahmen eines Dehnkörperversuches an einem zentrischen Zugstab konnte der Tension
Stiffening Faktor βt für die BFVK-Bewehrung experimentell und nach Gl. (1) ermittelt werden.
In dem nachfolgenden Kraft-Dehnungs-Diagramm in Abbildung 1 ist der ungerissene Zustand
I (a), der Prozess der Rissbildung (b) sowie das abgeschlossene Rissbild mit dem Mitwirken
des Betons auf Zug erkennbar.
𝜀𝐵𝑚 = 𝜀𝐵2 − 𝛽𝑡 ∙ (𝜀𝑟2 − 𝜀𝑟1) (1)
Aus Abbildung 2 können die für Gl. (1) benötigten Dehnungen entnommen werden, wodurch
sich ein Tension Stiffening Faktor βt,B = 0,5 für die untersuchte BFVK-Bewehrung ergibt. Für
Betonstahl wird nach DIN EN 1991-1-1/NA βt,S = 0,4 angesetzt. Dieser Vergleich zeigt, dass
die BFVK-Bewehrung einen höheren Anteil des Betons auf Zug mitwirken lässt, was auf die
hervorragenden Verbundeigenschaften dieser Bewehrung zurückzuführen ist (1). Das Verbund-
verhalten ist aufgrund des geringen E-Moduls der Bewehrung von großer Bedeutung, da im
Vergleich zu Stahlbetonbauteilen deutlich größere Durchbiegungen bei BFVK-bewehrten Be-
tonbauteilen zu erwarten sind. Diese können durch einen größeren Beitrag des Tension Stiffe-
nings teilweise kompensiert werden.
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
42
Abbildung 1: Kraft-Dehnungs-Diagramm eines zentrisch gezogenen Betondehnkörpers
Die in diesem Dehnkörperversuch gewonnen Erkenntnisse sollen in weiterführenden Versu-
chen auf Biegebauteile übertragen und verifiziert werden. Im Rahmen dieser Versuche werden
die Bauteilverformungen unter variierenden Parametern wie die Bauteildicke, die Spannweite
und dem Bewehrungsgrad in Kurzzeit als auch in Langzeitversuchen unter ständiger Belastung
untersucht. Das Ziel dieser experimentellen Untersuchungen ist die anschließende Ableitung
eines Berechnungsmodells zur Abschätzung der Bauteilverformungen für BFVK-bewehrte Be-
tonbauteile.
(1) Hofmann, Sebastian (2018): Experimentelle Untersuchung zum Verbundverhalten von
BFVK-Bewehrung. In: Darmstadt Concrete, Annual Journal on Concrete and Concrete Struc-
tures, Band 33, 2018, Darmstadt.
0
2
4
6
8
10
12
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Zugkra
ft F
in k
N
Dehnung in ‰
Kraft-Dehnungs-Diagramm
Zugkra
ft
reiner Zustand II
a
b c
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
43
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER BERECHNUNG VON HOCHBAU-
TRAGWERKEN MIT 3D-FINITE-ELEMENT-MODELLEN
Jonas Klein
Durch die auch im Bauwesen immer weiter fortschreitende Digitalisierung sowie die im größe-
ren Umfang verfügbare Rechenleistung werden in der Ingenieurpraxis vermehrt ganze Bau-
werke als virtuelle dreidimensionale Gesamtmodelle abgebildet. Diese Entwicklung wird sich
in den kommenden Jahren fortsetzen und als Folge der Möglichkeit, Finite-Element-Modelle
aus vorhandenen BIM-Modellen automatisiert zu erzeugen, weiter steigern. Neben offenkun-
digen Vorteilen, wie der Möglichkeit, komplexe Bauwerke – welche mit einer Handrechnung
nicht zu erfassen wären – zu berechnen, bergen Gebäudemodelle zahlreiche Herausforderungen
und die Gefahr unbewusst unzureichende Bemessungen durchzuführen (1). Ein Grund hierfür
ist die Tatsache, dass dreidimensionale Modelle das Tragverhalten der Gesamtstruktur abbilden
und somit jedes modellierte Tragelement zum Lastabtrag heranziehen. Ebenso wird eine Ände-
rung der Bauteilsteifigkeit oder die Interaktion mit dem Baugrund oftmals unzureichend bis gar
nicht abgebildet. Im Folgenden werden zwei spezifische Herausforderungen, welche bei der
Modellbildung sowie Berechnung auftreten können, exemplarisch herausgestellt.
Abbildung 1 zeigt unterschiedliche Ansätze zur Systembildung bei der Modellierung eines
wandartigen Trägers. Im Zuge einer konventionellen Bemessung findet die Schnittgrößener-
mittlung auf Grundlage von System a) unter Abschätzung des inneren Hebelarms statt. Wird
ein wandartiger Träger hingegen in einem dreidimensionalen Gesamtmodell modelliert, so
zieht dieses auch angrenzende Bauteile wie die obere und untere Deckenscheibe zum Lastab-
trag heran (2). Hieraus ergeben sich zusätzliche Schnittgrößen innerhalb des Trägers, welche
bei der Bemessung erfasst werden müssen. Zudem stützt sich das Bauteil in die untere Decke
ab, wodurch diese mit einer zusätzlichen Druckkraft belastet wird. Sind in der Decke z. B.
größere Öffnungen oder Versprünge vorhanden, so ist diese zusätzliche Kraft bei der Bemes-
sung zu berücksichtigen.
Der Einfluss von Bauteil- oder Bodensteifigkeiten wird in Abbildung 2 anhand eines konven-
tionellen Stabwerks illustriert. Es ist ersichtlich, dass insbesondere eine Variation der Boden-
steifigkeiten signifikante Auswirkungen auf die Schnittgrößenverteilung in den beiden Stützen
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
44
hat. Eine Betrachtung verschiedener Bettungssteifigkeiten – z. B. infolge unterschiedlicher
Gründungskonstruktionen – ist daher bei der Betrachtung von Gesamtmodellen unerlässlich.
Abbildung 1: Modellbildung wandartiger Träger Abbildung 2: Variation Steifigkeiten
(1) Rombach, Günter (2014): EDV-Unterstützte Berechnungen im Stahlbetonbau. In: Goris,
A.; Hegger, J.; Mark, P. (2014): Stahlbetonbau aktuell 2014, Berlin, Beuth Verlag.
(2) Hausmann, Guido; Graubner, Carl-Alexander; Klein, Jonas (2019): Besonderheiten bei der
statischen Prüfung räumlich modellierter Tragkonstruktionen von Hochhäusern. 40. Darmstäd-
ter Massivbauseminar, Darmstadt, 04. April 2019.
System a) System b)
Ansicht Schnitt
Wandartiger Träger
k1 k2
S1
EI1
EI2
S2
NS1 NS2k1/k2
40% 60%
46% 54%
48% 52%
51% 49%
EI1/EI2
1 1
2 1
2 3
3 3
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
45
BESTIMMUNG DES TEILSICHERHEITSBEIWERTS FÜR DIE
DRUCKFESTIGKEIT BESTEHENDEN MAUERWERKS
Dominik Müller
Die zugleich zuverlässige als auch wirtschaftliche Bewertung der Tragfähigkeit bestehenden
Mauerwerks stellt eine besondere Herausforderung beim Bauen im Bestand dar. Im Vergleich
zum Neubau zeigt Bestandsmauerwerk oftmals eine größere Streuung der Materialeigenschaf-
ten. Hinzu kommt, dass die Festigkeit in vielen Fällen durch Materialprüfungen bestimmt wer-
den muss, wodurch statistische Unsicherheiten aus der begrenzten Stichprobenanzahl berück-
sichtigt werden müssen. Ein weiterer Unterschied ist, dass für Bestandsbauwerke ein reduzier-
ter Ziel-Zuverlässigkeitsindex geeignet sein kann. Im Rahmen eines durch das Programm „Zu-
kunft Bau“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) geförderten For-
schungsprojektes wird am Institut für Massivbau aktuell eine Methodik erarbeitet, mit welcher
geeignete Teilsicherheitsbeiwerte für Bestandsmauerwerk bestimmt werden können. Ziel ist,
dass der Teilsicherheitsbeiwert mit Hilfe praxisgerechter Diagramme basierend auf der Anzahl
und den Ergebnissen durchgeführter Materialprüfungen für ein Einzelbauwerk ermittelt werden
kann.
Abbildung 1 stellt einen Zwischenstand für ein solches Diagramm dar. Das dargestellte Dia-
gramm lässt sich bei indirekter Prüfung der Mauerwerksdruckfestigkeit, d. h. separater Prüfung
der Festigkeiten von Stein- und Mörtel und anschließender rechnerischer Bestimmung der Mau-
erwerksdruckfestigkeit anwenden. Die zugehörigen Hintergründe sowie Eingangsparameter
sind in (1) beschrieben. Dem Diagramm liegt ein bayessches Verfahren mit nicht-informativen
A-priori-Verteilungen für die stochastischen Parameter von Stein- und Mörtelfestigkeit sowie
ein gegenüber EN 1990 reduzierter Ziel-Zuverlässigkeitsindex β = 3,3 zugrunde.
Für das dargestellte Beispiel mit 8 bzw. 5 Prüfergebnissen für Stein- und Mörteldruckfestigkeit
sowie zugehörigen Variationskoeffizienten von 15 % und 20 % ergibt sich ein Teilsicherheits-
beiwert γM = 1,42. Um in Zukunft auch Vorinformationen hinsichtlich typischer Streuungen der
Materialeigenschaften von Bestandsmauerwerk berücksichtigen zu können, wird derzeit eine
Datenbank mit Prüfergebnissen der Stein- und Mörtelfestigkeit von Bestandsmauerwerk auf-
gebaut, welche die Modellierung informativer A-priori-Verteilungen ermöglicht.
DARMSTADT CONCRETE 2019: FACHARTIKEL
46
Abbildung 1: Diagramm zur Bestimmung des erforderlichen Teilsicherheitsbeiwertes
für die Druckfestigkeit von Bestandsmauerwerk
(1) Müller, Dominik; Graubner, Carl-Alexander (2019): Modification of the partial safety factor
for compressive strength of existing ma