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Darstellung, Eigenschaften und MolekuÈ lstrukturenvon Dimethylmetallalkoxiden und -amiden des Aluminiums und Galliums
Elmar Hecht*
Leipzig, Institut fuÈ r Anorganische Chemie der UniversitaÈ t
Bei der Redaktion eingegangen am 21. Januar 2000.
Professor Egon FanghaÈnel zum 65. Geburtstag gewidmet
InhaltsuÈ bersicht. Dimethylaluminium- (1) und Dimethylgal-lium-o-methoxyphenyl-1-ethoxid (2) wurden durch Umset-zung von Me3Al bzw. Me3Ga mit o-Methoxyphenyl-1-etha-nol in n-Pentan erhalten, wogegen Dimethylaluminium- (3)und Dimethylgallium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid (4) mit-tels Reaktion von Me2AlCl bzw. Me2GaCl mit Lithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid dargestellt wurden. Trimethyl-gallium-o-methoxyphenylmethylamin-Addukt (5) bildet sich
bei der Umsetzung von Me3Ga mit dem entsprechendenAmin. Die Verbindungen wurden durch 1H-, 13C-, 27Al-NMR-Spektroskopie sowie 2 und 5 durch Kristallstruktur-analyse charakterisiert. 1±4 liegen als sauerstoff- bzw. stick-stoffverbruÈ ckte dimere MolekuÈ le vor. Die BindungslaÈngenim zentralen Ga2O2-Ring in 2 entsprechen denen andereraÈhnlich aufgebauter Verbindungen.
Preparation, Properties, and Molecular Structures of Dimethylmetal Alkoxidesand Amides of Aluminium and Gallium
Abstract. Dimethylaluminium- (1) and Dimethylgallium-o-methoxyphenyl-1-ethoxide (2) were obtained by reaction ofMe3Al and Me3Ga respectively with o-Methoxyphenyl-1-ethanol in n-pentane. Dimethylaluminium- (3) and dimethyl-gallium-o-methoxyphenyl-2-ethylamide (4) were preparedby treatment of Me2AlCl and Me2GaCl respectively withLithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamide. Trimethylgallium-o-methoxyphenylmethylamine-Adduct (5) was isolated usingreaction of Me3Ga with the corresponding amine. The com-
pounds were characterised by 1H-, 13C-, and 27Al n.m.r. spec-troscopy. The molecular structures of 2 and 5 were deter-mined by X-ray diffraction. Compounds 1±4 form brigdeddimeric molecules. The bond distances of the central Ga2O2
ring in 2 correspond to those of compounds of similar struc-ture.
Keywords: Aluminium; Gallium; Crystal structure
Einleitung
Dialkylaluminiumalkoxide wurden, bedingt durch dieReaktivitaÈ t der Al±O-Bindung, als Katalysatoren beider Polymerisierung von Lactonen zu Polyestern ein-gesetzt [1, 2]. Dimethylaluminium- und -galliumalk-oxide mit zusaÈtzlichen Donoratomen in den Alkoxid-resten sind in der Mehrzahl dimer aufgebaut undenthalten stabile M2O2-Ringe [3±8]. Ausnahmen sinddas Dimethylaluminium-(2 S,3 R)-(+)-4-(dimethylami-no)-1,2-diphenyl-3-methyl-2-butoxid [3], Di-t-butylalu-minium-(S)-a,a-diphenyl-2-pyrrolidinyl-methoxid [9]und das Dimethylgallium-(S)-a,a-diphenyl-2-pyrroli-dinyl-methoxid [8], welche aus monomeren MolekuÈ lenaufgebaut vorliegen. Bei diesen Verbindungen handelt
es sich ausschlieûlich um Alkylaluminium- bzw. -gal-liumaminoalkoxide. Im Jahre 1996 wurden von Schu-mann et al. die Synthesen von Dimethylaluminium-und -galliumalkoxyalkoxiden [z. B. (CH3)2GaOCH-(CH3)CH2OCH3], sowie Dimethylaluminium- und-galliumalkoxyamiden [z. B. (CH3)2GaNH(CH2)2OCH3]beschrieben [10]. Dabei zeigte sich, daû die untersuch-ten Verbindungen ebenfalls dimere MolekuÈ le, mit zen-tralen M2O2- bzw. M2N2-Ringen, bilden. Als Beitragzur naÈheren Kenntnis dieser interessanten Stoffklas-sen wurden die Verbindungen 1±5 dargestellt. Auf dieErgebnisse der detaillierteren Untersuchung wird imFolgenden eingegangen.
Ergebnisse und Diskussion
Trimethylaluminium und -gallium reagieren mit o-Methoxyphenyl-1-ethanol in n-Pentan als LoÈ sungsmit-tel im MolverhaÈltnis 1 : 1 unter heftiger Gasentwick-lung, gemaÈû Gl. (1), zu den gesuchten Verbindungen
1642 Ó WILEY-VCH Verlag GmbH, D-69451 Weinheim, 2000 0044±2313/00/6261642±1646 $ 17.50+.50/0 Z. Anorg. Allg. Chem. 2000, 626, 1642±1646
* Dr. Elmar Hecht,Institut fuÈ r Anorganische Chemie,LinneÂstr. 3,D-04103 Leipzige-mail: [email protected]
Dimethylmetallalkoxide und -amide des Aluminiums und Galliums
Dimethylaluminium- (1) und Dimethylgallium-o-methoxyphenyl-1-ethoxid (2).
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Bei den erhaltenen Verbindungen handelt es sich umfarblose, kristalline, maÈûig luft- und feuchtigkeitsemp-findliche Substanzen, die in Kohlenwasserstoffen undEthern gut loÈ slich sind.
Dimethylaluminium- (3) und Dimethylgallium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid (4) koÈ nnen durch Um-setzung von Me2AlCl bzw. Me2GaCl mit Lithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid, entsprechend Gl. 2,dargestellt werden.
�2�
3 und 4 koÈ nnen in Form von stark luft- und feuchtig-keitsempfindlichen, blaûgelben Pulvern isoliert wer-den. Beide Verbindungen loÈ sen sich gut in Ethern undaromatischen Kohlenwasserstoffen. 3 loÈ st sich im Ge-gensatz zu 4 ebenfalls gut in alihatischen Kohlenwas-serstoffen. Das als Ausgangsstoff eingesetzte Lithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid ist durch Umsetzungvon n-Butyllitium mit o-Methoxyphenyl-2-ethylaminin n-Pentan erhaÈ ltlich. Dieses kann als blaûgelbes,extrem luft- und feuchtigkeitsempfindliches Pulverisoliert werden.
LaÈût man Trimethylgallium im MolverhaÈ ltnis 1 : 1auf o-Methoxyphenylmethylamin einwirken, so erhaÈ ltman das entsprechende Trimethylgallium-Amin-Ad-dukt 5, welches in siedenden n-Pentan noch nicht zumAmid unter Methanentwicklung abreagiert. 5 bildetfarblose, stark luft- und feuchtigkeitsempfindliche Kri-stalle, die sich gut in aliphatischen und aromatischenKohlenwasserstoffen loÈ sen.
NMR-Spektren
Die NMR-Daten von 1±5 sind in Tabelle 1 zusammen-gestellt.
In den 1H-NMR-Spektren von 1±4 beobachtet manbei hohem Feld Signale, die den Protonen der metall-gebundenen Methylgruppen entsprechen. Diese Reso-nanzen treten bei 1 und 2 in Form zweier und bei 3 und4 dreier Singuletts, mit der relativen IntensitaÈ t vonjeweils 6 Protonen, auf. Im Fall der bereits be-kannten Verbindungen Me2MOCH2C6H4-2-OMe undMe2MNH(CH2)3OMe (M = Al, Ga) [10] treten die Si-gnale fuÈ r die Protonen der Me2M-Gruppierungen, imUnterschied zu 1±4, als Singuletts mit einer relativen In-tensitaÈ t von jeweils 6 Protonen auf. Dieser Befund laÈûtsich mit einer fehlenden Koordination des O-Atoms derMethoxygruppe an das jeweilige Metallatom in denMolekuÈ len von 1 und 2 erklaÈren. Zu 3 und 4 analoge Si-gnale fuÈ r die Protonen der Me2Al-Einheit konnten be-reits fuÈ r einfache, nicht O-donorfunktionalisierte Ami-de, des Aluminiums beobachtet werden, wobei fuÈ r dieuntersuchten Verbindungen das Vorliegen von cis-trans-Isomeren, bedingt durch die unterschiedliche Stellungdes am N-Atoms gebundenen Protons, diskutiert wurde[11 a, b]. Bei 3 und 4 liegen demnach Gemische von cis-trans-Isomeren der Verbindungen vor. Die Protonendes Me2Al-Fragments im jeweiligen cis-Isomer liefernzwei und jene im trans-Isomer ein Singulett (Tab. 1). Esschlieûen sich die Signale der entsprechenden Ligandenan, wobei man bei den chemischen Verschiebungen derSinguletts fuÈ r die Protonen der CH3±O-Gruppierung in1±4, im Vergleich zu den freien Alkoholen bzw. Aminenkaum Unterschiede feststellen kann. Dieses Verhaltenweiût ebenfalls auf das Fehlen einer M±OMe-Koordina-tion in den untersuchten Verbindungen hin. Im Fallevon 5 beobachtet man bei hohem Feld ein scharfes Sin-gulett, das den Protonen, der am Ga-Atom gebundenenMethylgruppen entspricht. Dieses Signal ist im Ver-gleich zum freiem Trimethylgallium um 0,6 ppm tief-feldverschoben und zeigt gute Ûbereinstimmung mitdem entsprechenden Wert fuÈ r Me3Ga±NH2(CH2)3OMe[10]. Die als Multiplett bei 1,84 ppm auftretende Reso-nanz, weiût auf die Protonen der koordiniertenNH2-Gruppe des Liganden hin. Es schlieûen sich dienoch fehlenden Signale des Liganden an, wobei fuÈ r diechemische Verschiebung des Signals der CH3±O-Grup-pe ebenfalls kein Unterschied zum freien Amin fest-gestellt werden kann.
Bei der Auswertung der 13C-NMR-Spektren derVerbindungen 1±5 koÈ nnen aÈhnliche VerhaÈ ltnisse beob-achtet werden, wie sie schon bei den 1H-NMR-Spek-tren diskutiert wurden (Tab. 1).
Die chemischen Verschiebungen von 145 bzw.147 ppm der Signale in den 27Al-NMR-Spektren von1 und 3 deuten, in Anlehnung an [12], auf das Vorlie-gen 4-fach koordinierter Al-Atome in LoÈ sung hin.Die Ergebnissen der kryoskopischen Molmassebestim-mungen von 1 und 3 zeigen das Vorhandensein vondimeren MolekuÈ len in LoÈ sung an. Es kann vom Vor-liegen O- bzw. N-verbruÈ ckter Dimerer ohne zusaÈtz-liche M±O-Koordination ausgegangen werden.
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Kristallstrukturen
Aus gesaÈttigten LoÈ sungen von 2 und 5 in n-Pentanwurden fuÈ r RoÈ ntgenkristallstrukturanalysen geeigneteKristalle erhalten.
2 kristallisiert in der triklinen Raumgruppe P 1 mit2 Formeleinheiten in der Elementarzelle und ist ausdimeren MolekuÈ len mit ideal planaren Ga2O2-Ringenaufgebaut (Abb. 1 und 2, Tab. 2). Das Zentrum desgebildeten Vierringes entspricht einem kristallographi-schen Inversionszentrum. Im Unterschied zu bereitsbekannten aÈhnlich aufgebauten Verbindungen [10] istkeines der O-Donoratome der CH3O-Gruppe des Li-ganden an die Ga-Atome koordiniert, was zur Ausbil-dung von vierfach koordinierten Ga-Atomen fuÈ hrt.Die Galliumatome befinden sich in einer verzerrt te-traedrischen Koordinationsgeometrie, wobei dieC±Ga±O-Winkel fast den Idealwert von 109,5° anneh-men und die C±Ga±C-Winkel mit 130,2(2)° die groÈ ûteAbweichung vom Idealwert zeigen. Die an die Ga-
Atome gebundenen Methylgruppen stehen ober-bzw. unterhalb der Ebene, die durch den, entlang derGa±Ga-Achse gesteckten, Ga2O2-Ring aufgespanntwird. Die Ga±O und die C±Ga-BindungslaÈngen ent-
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Tabelle 1 1H- und 13C-NMR-Daten von 1±5 [C6D6; 20 °C; d ppm]
Verbindung 1H-NMR Zuordnung 13C-NMR Zuordnung
(1)
±0,60 (s; 3 H)±0,49 (s; 3 H)
1,56 (d; 3 H)3,33 (s; 3 H)5,39 (q; 1 H)6,47 (m; 1 H)7,02 (m; 1 H)7,22 (m; 1 H)7,24 (m; 1 H)
(CH3)2Al±(CH3)2Al±CH3±CH±CH3±O±±CH±PhPhPhPh
±5,56;±4,9823,8155,3668,45
111,08; 121,86130,01; 130,21131,85; 157,26
(CH3)2Al±(CH3)2Al±CH3±CH±CH3±O±±CH±PhPhPh
(2)
±0,21 (s; 3 H)±0,02 (s; 3 H)
1,44 (d; 3 H)3,28 (s; 3 H)5,63 (q; 1 H)6,45 (m; 1 H)6,87 (m; 1 H)7,03 (m; 1 H)7,51 (m; 1 H)
(CH3)2Ga±(CH3)2Ga±CH3±CH±CH3±O±±CH±PhPhPhPh
±4,86±3,7126,0555,3866,64
111,13; 128,07128,26; 129,45134,55; 156,76
(CH3)2Ga±(CH3)2Ga±CH3±CH±CH3±O±±CH±PhPhPh
(3)
±0,48; ±0,39;±0,27(3 s; 6 H)
1,45 (s; 1 H)2,66 (t; 2 H)2,84 (m; 2 H)3,78 (s; 3 H)6,84 (m; 2 H)7,13 (m; 2 H)
(CH3)2Al±[cis, trans, cis]±NH±±CH2±±NH±CH2±CH3±PhPh
±11,53±8,68±5,8835,5046,3655,21
110,53; 120,93128,10; 128,27130,99; 158,49
(CcisH3)2Al±(CtransH3)2Al±(CcisH3)2Al±±CH2±CH2±±NH±CH2±CH3±PhPhPh
(4)
±0,13; ±0,07;±0,01 (3 s; 6 H)
1,68 (s; 1 H)2,75 (m; 2 H)2,81 (m; 2 H)3,79 (s; 3 H)6,86 (m; 2 H)7,18 (m; 2 H)
(CH3)2Ga±[cis, trans, cis]±NH±±CH2±±NH±CH2±CH3±PhPh
±9,7837,3546,2557,11
112,84; 122,85130,11; 130,44132,85; 160,37
(CH3)2Ga±±CH2±CH2±±NH±CH2±CH3±PhPhPh
(5)
±0,13 (s; 9 H)1,84 (m; 2 H)3,13 (s; 3 H)3,38 (t; 2 H)6,36; 6,62 (2 m; 2 H)6,70; 7,04 (2 m; 2 H)
(CH3)3GaNH2±CH3±°±CH2±PhPh
±5,1843,4155,35
111,18; 121,48127,93; 130,20130,49; 158,37
(CH3)3GaCH3±±CH2±PhPhPh
Abb. 1 MolekuÈ lstruktur von 2. (Schwingungsellipsoide fuÈ r30%ige Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Atome).
Dimethylmetallalkoxide und -amide des Aluminiums und Galliums
sprechen mit 1,943(4) bzw. 1,951(2) AÊ denen aÈhnlicherVerbindungen (Tab. 3) [10]. Die beobachteten inter-molekularen AbstaÈnde zeigen das Vorliegen von vander Waals-Wechselwirkungen an.
Das Amin-Addukt 5 bildet im Gegensatz zu 2 mo-nomere MolekuÈ le mit einer kooordinativen Ga±N-Bindung (2,094(2) AÊ ), dessen Wert in guter Ûberein-stimmung mit aÈhnlichen strukturell charakterisiertenMe3Ga-Aminaddukten steht, aus [10, 13]. 5 kristalli-siert in der monoklinen Raumgruppe P21/n mit 4 For-meleinheiten in der Elementarzelle. Das Ga-Atom in5 ist von drei C-Atomen und dem N-Atom des Ligan-den in Form eines gestauchten Tetraeders umgeben,wobei die C±Ga±C-Winkel groÈ ûer und die C±Ga±N-Winkel kleiner als der Idealwert ausfallen (Tab. 4).Das O-Atom des Liganden ist, wie bei 2 schon dis-kutiert, ebenfalls nicht an das Galliumatom koor-diniert, wodurch letzteres die Koordinationszahl 4 rea-lisiert.
Experimenteller Teil
Alle Reaktionen wurden unter Ausschluû von Luft undFeuchtigkeit unter Argon als Schutzgas durchgefuÈ hrt(Schlenk-Technik). Vor Gebrauch wurden die LoÈ sungsmittelnach den uÈ blichen Verfahren getrocknet und mit SchutzgasgesaÈ ttigt. Als Ausgangsmaterialien wurden kommerziellesTrimethylaluminium und -gallium und kommerzielle Amine(Fa. Aldrich, Lancaster) verwendet.
Die Aufnahme der NMR-Spektren erfolgte an einemGeraÈt der Fa. Bruker (Meûfrequenzen: 400 MHz ± 1H;100 MHz ± 13C) und einem der Fa. Varian (Meûfrequenz:78 MHz ± 27Al). Die NMR-Daten sind in Tabelle 1 zusam-mengestellt.
Die Messung der IntensitaÈ ten bei den Kristallstrukturana-lysen erfolgte bei ±60 °C unter Verwendung von MoKa-Strahlung (Graphitmonochromator, k = 0,71073 AÊ ) miteinem CCD-Diffraktometer (AXS-BRUKER; x-mode). DieStrukturen wurden mit direkten Methoden geloÈ st(SHELXS-86 [14]) und die Positionen der Wasserstoffatomenach dem Differenzfourierverfahren bestimmt und isotropverfeinert (SHELXL-93 [15]). NaÈhere Angaben zu denStrukturanalysen sind in Tabelle 2 enthalten.
Darstellung vonDimethylaluminium-o-methoxyphenyl-1-ethoxid 1
In eine LoÈ sung von 3,6 g (4,8 ml; 0,05 mol) Trimethylalumi-nium in 50 ml n-Pentan werden bei Zimmertemperatur 7,6 g(0,05 mol) o-Methoxyphenyl-1-ethanol innerhalb von 2 Stun-den unter staÈndigem RuÈ hren eingetragen. Nach der Zugabedes Alkohols wird die ReaktionsloÈ sung noch eine Stunde un-
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Tabelle 2 Angaben zur Strukturbestimmung von 2 und 5
Verbindung 2 5
Formel C22H34Ga2O4 C11H20GaNOMolmasse/g/mol 501,94 252,00Temperatur/K 213 213Kristall farblos, primatisch farblos, primatischKristallsystemRaumgruppe; Z
triklinPi; 2
monoklinP21/n; 4
a/AÊ
b/AÊ
c/AÊ
a/°b/°c/°
7,756(1)8,074(1)11,859(1)70,11(1)88,73(1)63,86(1)
13,355(1)6,173(2)16,186(4)9094,35(1)90
Volumen/AÊ 3 619,71(4) 1330,62(6)Dichte/g/cm3 1,345 1,258Absorptionskoef./mm±1 2,195 2,041KristallgroÈ ûe/mm 0,60 ´ 0,50 ´ 0,40 0,40 ´ 0,30 ´ 0,30h-Bereich/° 1,85±27,98 1,91±27,37Reflexegem./unab./Rint. 4301/2563/0,0287 6698/2718/0,0257Absorptionskorrektur SADABS SADABSDaten/Parameter 2563/195 2718/207Goof an F2 0,973 0,987R1/wR2 [I > 2sigma(I)] 0,0379/0,0861 0,0290/0,0620R1/wR2 (alle Daten) 0,0495/0,0900 0,0441/0,0686Restelektronendichte/eAÊ ±3 0,705 und ±0,594 0,276 und ±0,251
Tabelle 3 AusgewaÈhlte BindungslaÈngen/AÊ und Winkel/°von 2
Ga(1)±C(12) 1,943(4) Ga(1)±O(1) 1,951(2)Ga(1)±C(11) 1,947(4) Ga(1)±O(1 a) 1,957(2)O(1)±C(8) 1,438(3) O(1)±Ga(1 a) 1,957(2)
C(12)±Ga(1)±C(11) 130,2(2) C(11)±Ga(1)±O(1) 109,1(2)C(12)±Ga(1)±O(1) 109,4(2) C(12)±Ga(1)±O(1 a) 108,8(2)C(11)±Ga(1)±O(1 a) 107,3(2) O(1)±Ga(1)±O(1) 80,7(1)C(12)±Ga(1)±Ga(1 a) 115,4(2) C(11)±Ga(1)±Ga(1) 114,2(2)O(1)±Ga(1)±Ga(1 a) 40,4(1) O(1 a)±Ga(1)±Ga(1 a) 40,2(1)C(8)±O(1)±Ga(1) 121,9(2) C(8)±O(1)±Ga(1 a) 123,3(2)Ga(1)±O(1)±Ga(1 a) 99,2(1) C(6)±O(2)±C(1) 118,7(3)
Symmetrieoperation zur Erzeugung equivalenter Atome: a: ±x, ±y + 1, ±z
Abb. 2 MolekuÈ lstruktur von 5. (Schwingungsellipsoide fuÈ r30%ige Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Atome).
Tabelle 4 AusgewaÈhlte BindungslaÈngen/AÊ und Winkel/°von 5
Ga(1)±C(11) 1,983(3) Ga(1)±C(9) 1,988(3)Ga(1)±C(10) 1,994(3) Ga(1)±N(1) 2,094(2)O(1)±C(2) 1,372(3) O(1)±C(7) 1,431(4)N(1)±C(8) 1,489(3) C(2)±C(3) 1,391(3)
C(11)±Ga(1)±C(9) 117,3(2) C(11)±Ga(1)±C(10) 116,8(2)C(9)±Ga(1)±C(10) 115,2(2) C(11)±Ga(1)±N(1) 103,1(2)C(9)±Ga(1)±N(1) 99,8(2) C(10)±Ga(1)±N(1) 99,7(2)C(2)±O(1)±C(7) 118,1(3) C(8)±N(1)±Ga(1) 117,4(2)O(1)±C(2)±C(3) 125,0(2) O(1)±C(2)±C(1) 114,4(2)
ter RuÈ ckfluû erhitzt. Anschlieûend wird die klare Reak-tionsloÈ sung auf ±20 °C abgekuÈ hlt, wobei sich 1 in Form einesfarblosen Feststoffs abscheidet. Es werden 7,4 g der gesuch-ten Verbindung erhalten, was einer Ausbeute von 71% d. T.entspricht.
C11H17O2Al; C 63,54 (ber. 63,46); H 8,02 (8,17); Al 12,73(12,98)%; kryoskopische Molmassebestimmung in Benzol:392 (ber. 416) g/mol (c = 0,03 mol/l).
Darstellung vonDimethygallium-o-methoxyphenyl-1-ethoxid 2
Eine LoÈ sung von 1,9 g (2,5 ml; 0,025 mol) Trimethylgalliumin 50 ml n-Pentan wird bei Zimmertemperatur langsam mit3,8 g (0,025 mol) o-Methoxyphenyl-1-ethanol versetzt. DieReaktion ist von einer heftigen Methanentwicklung beglei-tet. Man ruÈ hrt noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur undkuÈ hlt anschlieûend die klare ReaktionsloÈ sung auf ±20 °C ab.Die so erhaltenen Kristalle werden im Vakuum getrocknet.Ausbeute 4,7 g (75%).
C11H17O2Ga; C 52,46 (ber. 52,59); H 6,19 (6,77)%.
Darstellung der AusgangsverbindungLithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid.
Zu einer LoÈ sung von 15,1 g (0,1 mol) o-Methoxyphenyl-2-ethylamin in 200 ml n-Pentan werden bei Zimmertempera-tur 60 ml einer 1,7 molaren n-Butyllithium-LoÈ sung getropft.Die Reaktion ist von einer heftigen Gasentwicklung unddem Ausfallen der gesuchten Verbindung begleitet. Nach be-endeter Gasentwicklung ruÈ hrt man noch eine Stunde beiZimmertemperatur, filtriert und trocknet anschlieûend dasProdukt im Vakuum. Ausbeute 12,2 g (78%).
C9H12ONLi; C 68,53 (ber. 68,78); H 7,51 (7,64); N 9,02(8,92)%.
Darstellung vonDimethylaluminium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid 3
Zu einer LoÈ sung von 2,3 g (0,025 mol) Dimethylaluminium-chlorid in n-Pentan werden bei Zimmertemperatur 3,9 g(0,025 mol) Lithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid zugesetzt.Nach beendeter Zugabe wird noch 12 Stunden bei Zim-mertemperatur geruÈ hrt und anschlieûend das ausgefalleneLithiumchlorid abfiltriert. Durch AbkuÈ hlung der erhaltenenLoÈ sung auf ±50 °C koÈ nnen 3,7 g eines blaûgelben Feststoffesisoliert werden, was einer Ausbeute von 81% d. Th. ent-spricht.
C11H18ONAl; C 63,15 (ber. 63,76); H 8,06 (8,69); N 6,83(6,76)%; kryoskopische Molmassebestimmung in Benzol:396 (ber. 414) g/mol (c = 0,02 mol/l).
Darstellung vonDimethylgallium-o-methoxyphenyl-2-ethylamid 4
Eine LoÈ sung von 3,4 g (0,025 mol) Dimethylgalliumchloridin 50 ml Diethylether wird bei Zimmertemperatur langsammit 3,9 g (0,025 mol) Lithium-o-methoxyphenyl-2-ethylamidversetzt. Man ruÈ hrt weitere 12 Stunden und filtriert anschlie-ûend vom ausgefallenen Lithiumchlorid. Die erhaltene LoÈ -
sung wird auf die HaÈ lfte ihres Volumen eingeengt und auf±50 °C abgekuÈ hlt, wobei sich die gesuchte Verbindung alsweiûes Pulver abscheidet. Ausbeute 4,2 g (75%).
C11H18ONGa; C 52,01 (ber. 52,80); H 7,11 (7,20); N 5,95(5,61)%.
Darstellung vonTrimethylgallium-o-methoxyphenylmethylamin-Addukt 5
Eine LoÈ sung von 1,9 g (2,5 ml; 0,025 mol) Trimethylgalliumin 50 ml n-Pentan wird bei Zimmertemperatur langsam mit3,4 g (0,025 mol) o-Methoxyphenylmethylamin versetzt. DieReaktion ist von einer ErwaÈrmung der Reaktionsmischungbegleitet. Man ruÈ hrt noch 2 Stunden bei Zimmertemperaturund kuÈ hlt die ReaktionsloÈ sung anschlieûend auf ±20 °C ab.Innerhalb von 3 Tagen scheidet sich die gesuchte Verbindungin Form groûer, farbloser Kristalle ab. Diese werden im Va-kuum getrocknet. Ausbeute 4,4 g (70%).
C11H20ONGa; C 52,53 (ber. 52,38); H 7,61 (7,93); N 5,70(5,55)%.
Der Autor dankt der Deutschen Forschungsgemeinschaft fuÈ rdie finanzielle UnterstuÈ tzung der Arbeit.
Literatur
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E. Hecht
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