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847 ll7. Hans Meyer: Daretellung von Ketonen auB Aldehyden mittela Diaziomethan. (Eingegangen am 16. Yebruar 19Oi.) In driii eben erschieneiien Hefte der BBerichteC teilt Hr. Schlotter- beck ') mit, daO bei der Einwirkung yon Diazoalethan auf Aldehyde die entsprechenden Ketone entsteheii , iind behiilt sich das weitere Stridiuni dieser Keaktion vor. Nach seiner Angahe hiitte auch ich iiiich, aher mit negativeni Erfolge, mit Untersuchungen in dieser Richtiing befalit. Zu dieser Meinung ist Hr. Schlotterbeck offenbnr dndurch ge- langt, dalJ er nur das Referat iiber meine .\litteilnng in] Zentralblattel) gelesen hat. Hiitte Hr. Schlotterbeck in die, in den Monatsheften fur Chemie erschieuene 3, Originalrtrbeit Einsicht genonimen, so hiitte r r wohl nicht ein Gebiet, das ich mir aiisdriicklich vorbehalten habe, ohne niit inir in Fuhlung zu treten, fiir sich in rlnspriich genommen. 111 der zitierten Publikstion , welche, wie nusdrucklich hervor- gehoben wiirde, nur einige der von mir in dngriff genommenen Versuche nnfiihrte, habe ich unter andereni mitgeteilt, (la13 m- und 1)-Nitrobenzaldehyd , bei der Behandlung mit Diazoniethan Prodokte liefern, die nach Schmelzpunkt , Analyse, %:igensch:ifteii des Phenyl- liydrazons iincl nach dem Verhalten bei der Osydation den resp. Aeetophenonen entsprechen , die ich aber, den Literatwangaben zu- folge, wegrn ihrer Geruchlosigkeit und (Schwer-jLiislirhkeit in huge fur von den wahren Ketonen verschieden betrachten muhe. Man konnte ja verniuten, dal3 sich hier die isomeren Enolformen bilden wiirden, die wohl in jedem Falle nls primiire Henktionsprodukte ent- stehen werden. Seither , nachdem die Nitroacetophenone Ieichter zriginglich ge- worden sintl, konnte ich konstatieren, da13 die Verachieclenheiten, die ich frtiher annehmen muate, nicht bestehen: die reinen Sitroaceto- phenone sind vollkommen geruchlos, geben mit Laiigen, namentlicb mit alkoholischen, rotgelbe Farbungen und sind :uwh in alkalischen Liisungen von geeigneter Konzentration in der Hitze loslich. Auch der Mischungsschmelzpunkt von tit-Sitroacetophenon und dem inittels Diazornethan erhaltenen festen Korper zeigt Konstanz. Sonach hesteht kein Zweifel mehr dariiher: da8 die Nitrobenz- aldehyde, neben anderen Substanzen, bei der Einwirkiing yon Biazo- ') Diese Berichte 40, 479 [1907]. 2, Cheni. Zentralblatt 1906, I, 555. Hier ist itocli tl:ia Einreichung6- datum meiner Arbeit an die Wiener Akademie der \Vi~ee~.chdteii - 13. Juli 1905 - angegelen. 8) Monatsh. ftir Chem. 26, 1?95 [1905].

Darstellung von Ketonen aus Aldehyden mittels Diazomethan

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ll7. Hans Meyer: Daretellung von Ketonen auB Aldehyden mittela Diaziomethan.

(Eingegangen am 16. Yebruar 19Oi.)

In driii eben erschieneiien Hefte der BBerichteC teilt Hr. S c h l o t t e r - beck ') mit, daO bei der Einwirkung yon Diazoalethan auf Aldehyde die entsprechenden Ketone entsteheii , iind behiilt sich das weitere Stridiuni dieser Keaktion vor.

Nach seiner Angahe hiitte auch ich iiiich, aher mit negativeni Erfolge, mit Untersuchungen in dieser Richtiing befalit.

Zu dieser Meinung ist Hr. S c h l o t t e r b e c k offenbnr dndurch ge- langt, dalJ er nur das Referat iiber meine .\litteilnng in] Zentralblattel) gelesen hat. Hiitte Hr. S c h l o t t e r b e c k in die, in den Monatsheften fur Chemie erschieuene 3, Originalrtrbeit Einsicht genonimen, so hiitte r r wohl nicht ein Gebiet, das ich mir aiisdriicklich vorbehalten habe, ohne niit inir in Fuhlung zu treten, fiir sich in rlnspriich genommen.

111 der zitierten Publikstion , welche, wie nusdrucklich hervor- gehoben wiirde, nur e in ige der von mir in dngriff genommenen Versuche nnfiihrte, habe ich unter andereni mitgeteilt, (la13 m- und 1)-Nitrobenzaldehyd , bei der Behandlung mit Diazoniethan Prodokte liefern, die nach Schmelzpunkt , Analyse, %:igensch:ifteii des Phenyl- liydrazons iincl nach dem Verhalten bei der Osydation den resp. Aeetophenonen entsprechen , die ich aber, den Literatwangaben zu- folge, wegrn ihrer Geruchlosigkeit und (Schwer-jLiislirhkeit in h u g e fur von den wahren Ketonen verschieden betrachten muhe. Man konnte ja verniuten, dal3 sich hier die isomeren Enolformen bilden wiirden, die wohl in jedem Falle nls primiire Henktionsprodukte ent- stehen werden.

Seither , nachdem die Nitroacetophenone Ieichter zriginglich ge- worden sintl, konnte ich konstatieren, da13 die Verachieclenheiten, die ich frtiher annehmen muate, nicht bestehen: die reinen Sitroaceto- phenone sind vollkommen geruchlos, geben mit Laiigen, namentlicb mit alkoholischen, rotgelbe Farbungen und sind :uwh in alkalischen Liisungen von geeigneter Konzentration in der Hitze loslich.

Auch der Mischungsschmelzpunkt von tit-Sitroacetophenon und dem inittels Diazornethan erhaltenen festen Korper zeigt Konstanz.

Sonach hesteht kein Zweifel mehr dariiher: da8 die Nitrobenz- aldehyde, neben anderen Substanzen, bei der Einwirkiing yon Biazo-

') Diese Berichte 40, 479 [1907]. 2, Cheni. Zentralblatt 1906, I, 555. Hier ist itocli tl:ia Einreichung6-

datum meiner Arbeit an die Wiener Akademie der \Vi~ee~.chdteii - 13. Juli 1905 - angegelen. 8) Monatsh. ftir Chem. 26, 1?95 [1905].

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methan die zugehorigen Ketone liefern, und zwar erfolgt diese Reaktion nicht wegen des steigenden Molekulargewichtes , wie Hr. S c h l o t t e r - b e c k meint, langsamer, sondern weit energischer, ala z. B. beiui Benzaldehyd selbst.

Ich habe inich seither, im Hiublick :iuf die Aldehydsluren, vim deren Untersuchung ich ausgegangen war, namentlich auch mit der Frage der Cberfuhrbarkeit des nwahrene Plithalaldehydsiiureesters hi Acetophenoncarbonsaoreester beschlftigt.

LiiBt sich zeigen, da9 letzterem - einer bei 26X0 siedendeii Fliissigkeit - die Forinel

'K-cocH, !J. COOCH, zukommt, und geht der Phthdaldehydsiimeester in dieses Produkt iiber, SO ist fur ihn die Carbonsiiureform sicherer hewiesen. als dies ;iuf anderen Wegen moglich war.

Das gleiche Verfahren kann auf verschiedene aiialoge Fiille an- gewendet werden.

Ich benutze diese Gelegenheit, uni Hro. Geheimrat Gabr i e l , der mir zu einem Vorversuche eine Probe Acetophenoncarbonsaure iibrr- lassen hat, bestens hierfiir zu danken.

Die Resultate nieiner weiteren Untersuchunben nUber die Ein- wirkung von Diazomethan auf Aldehydsauren und Aldehydes werdeii wieder in den Jronatsheften fur Chemie erscheinen. Indern ich niir nochmals iiachdrucklichst das Studiuin der einschlagigen Reaktioiieii vorbehalte , erklgre icb gleichzeitig meine Bereitwilligkeit , eiue Ab- grenzung rlcs -1rbeitsgebieteh init Hrn. Sch lo t t c rbeck vorzunehmen.

118. Felix B. Ahrens: tfber Octane aus Stainkohlentblen. [Am den1 lnnd\~ii.tscIinftlicli-technischen Institat drr Unirclwitiit Rreslau.]

(Eingegangen am 16. Febrnar 1907.)

Das Material bestand RUS den Olen, welche nach der Nitrierung yon Toluol abgetrieben waren; es wurde destilliert und durch Nitrier- gemisch vou den1 noch vorhandenen Toluol befreit. Es siedete dann grofltenteils zwischen 121 -1 25O; zur folgenden Untersuchung wurde die 'Fraktion 121-122O verwenclet. Sie bildet eine farblose Fliissigkeit, die erst in flussiger Luft L U einer paraffinalinlicheii Masse erstarrt; spez. Gew. bei 23O 0.7245.

Clnf i la . Ber. C 892, H 1.5.i. Gef. s 84.1, 84.4, n 15.3, 13.3.