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Darwin - Ein Leben für die Evolutionstherorie - School-Scout · In den Jahren 1842 und 1844 schreibt Darwin zwei Entwürfe seiner Theorie; darin ordnet er seine Gedanken und Beobachtungen

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Ein Leben für die Evolutionstheorie

BARBARA CONTINENZA

DARWIN

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VorwortFür Vittorio Somenzi

W er Charles Darwin war, wissen wir mehr oder minder alle. Man kann es leicht auf eine Formel bringen: Er war „der Vater der

Evolutionstheorie“. Schon in der Schule lernt man ihn kennen! Heutzutage wissen die Kinder mehr über Di-nosaurier als über Hühner, Kühe und andere domesti-zierte Tiere, die ihnen im übrigen ohnehin von der au-genzwinkernden Reklame nur noch als Produzenten von verbrauchsgerecht abgepackten und mit Strohhalm ver-sehenen Getränken oder von Überraschungseiern aus Schokolade präsentiert werden – all das ist offensichtlich ganz „natürlich“. Ebenfalls aus der Reklame sind wir gut informiert über die „Entwicklung“ der jüngsten „Spezi-es“ von Autos, Computern, Geschirrspülmaschinen und ähnlichem.Wir leben in einer Welt mit rapider „Evolution“. Auch im Bereich der Kleidung gibt es eine sehr schnelle „Entwick-lung“, die man allerdings nicht unbedingt als Fortschritt bezeichnen mag. Die ökonomische und kulturelle „Ent-wicklung“ der Dritten Welt gehört zu den erklärten Zielen der „entwickelten“ Industrieländer – die wiederum ihre eigene „Entwicklung“ zügeln müssen, denn sie hat ihnen zwar Wohlstand gebracht, erweist sich aber auch als un-vereinbar mit dem Tempo und der Art der „natürlichen Evolution“. Die Schere, die sich zwischen „natürlicher Evolution“ und „kultureller Entwicklung“ auftut, stellt uns Menschen vor ein bislang unbekanntes Problem: die Wahl zwischen dem Überleben unserer Gattung und dem Überleben der gesamten natürlichen Welt.So wird uns, hin- und hergerissen zwischen Katastro-phenmeldungen auf der einen und unaufhaltsamem Fort-schritt auf der anderen Seite, mehr und mehr bewußt, daß wir uns nunmehr unleugbar in der Situation von „entwik-kelten“ Menschen befi nden.Was hat Darwin mit alledem zu tun? Ist es seine Schuld oder sein Verdienst, daß wir eine solche Sicht von der Welt und uns selbst haben? Oder sind wir nur einer intellektuellen Spielerei auf den Leim gegangen, bei der mit rein metapho-rischen Hinweisen jongliert wird, mit unzweifelhaft suggestiven Begriffen wie „Entwick-lung“, „Fortschritt“, „Überleben“? Hat seine Theorie – oder besser: haben die Begriffe seiner Theorie also nur eine Suggestion erzeugt, einen Sumpf von unerlaubten und unge-rechtfertigten Gleichsetzungen?Solche Fragen mögen an eine Passage aus Robert Musils Epochenroman „Der Mann ohne Eigenschaften“ erinnern: „Stell dir bloß vor, wie das heute vor sich geht: Wenn ein bedeu-tender Mann eine Idee in die Welt setzt, so wird sie sogleich von einem Verteilungsvorgang ergriffen, der aus Zuneigung und Abneigung besteht; zunächst reißen die Bewunderer große Fetzen daraus, so wie sie ihnen passen, und verzerren ihren Meister wie die Füch-se das Aas, dann vernichten die Gegner die schwachen Stellen, und über kurz bleibt von keiner Leistung mehr übrig als ein Aphorismenvorrat, aus dem sich Freund und Feind, wie es ihnen paßt, bedienen. Die Folge ist eine allgemeine Vieldeutigkeit. Es gibt kein Ja, an dem nicht ein Nein hinge. Du kannst tun, was du willst, so fi ndest du zwanzig der schönsten Ideen, die dafür, und wenn du willst, zwanzig, die dagegen sind. Man könnte fast schon glauben, es ist wie in der Liebe und im Haß und beim Hunger, wo der Geschmack verschie-den sein muß, damit jeder zum Seinen kommt.“

Barbara Continenzaist Dozentin an der Universität Rom

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Darwin: Ein Leben für

34 Die lange Fahrt an Bord der BeagleAls Darwin aufbricht, ist er ein junger Mann von 22 Jahren mit guten Grundkenntnissen in Naturkunde. Bei seiner Rückkehr ist er bereits berühmt; aber seine Theorie zeichnet sich erst in Umrissen ab.

Die Großen der WissenschaftHerausgeber Enrico Bellone

3 Vorwortvon Barbara Continenza

6 Evolution/RevolutionUnvermittelt taucht der Darwinismus als eine neue Konzeption der Welt auf, und in diesem Sinne pfl egt man heute von der „Darwinschen Revo-lution“ zu sprechen.

11 Der hippocampus minor: Mensch und AffeNach der Entdeckung der Menschenaffen fürchten die Befürworter der Konstanz der Arten und die Kreationisten, durch die Gleichsetzung von Affe und Mensch könne ein unseliger Verfall der Moral eintreten.

20 Vom Pavian zur MetaphysikAm 16. August 1838 schreibt Darwin: „Der Ursprung des Menschen ist nun bewiesen. Die Metaphysik muß aufblühen. Wer den Pavian versteht, wird mehr zur Metaphysik beitragen als Locke.“

22 Die EntwicklungsjahreEine Familie mit soliden Grundlagen; Studien und Entwicklung desNaturforschers; Begegnungen und Bücher, die sein wissenschaftliches Denken beeinfl ussen.

48 Die Rückkehr: „Meine Theorie“ entstehtDie auf der Reise gesammelten Materialien vertraut Darwin Experten an und beginnt seine „Notizbücher“ zu verfassen. Darin gebraucht er wiederholt den Ausdruck „my theory“, geht aber damit noch nicht an die Öffentlichkeit.

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die Evolutionstheorie

104 Lebensdaten

52 Der Kampf ums Dasein: eine Idee, mit der man arbeiten kannNachdem Darwin zu dem Schluß gekommen ist, daß die Arten sich graduell verändern, muß er die erstaunliche Anpassung an die Umwelt erklären. Durch Malthus gelangt er zur Analogie zwischen künstlicher und natürlicher Zuchtwahl.

59 Das Privatleben: familiäre Liebe und innere Konfl ikteHochzeit, Kinder, Krankheit: Persönliche Wechselfälle und intensives Nach-denken spitzen Darwins inneren Konfl ikt mit der Religion zu. Eine Lösung fi ndet er im Agnostizismus.

64 Die Variation: „Ich habe diese Arten verfl ucht“In den Jahren 1842 und 1844 schreibt Darwin zwei Entwürfe seiner Theorie; darin ordnet er seine Gedanken und Beobachtungen und sammelt neue Daten. Acht Jahre widmet er der systematischen Arbeit über die Cirripedien.

70 Die „Darwinisten“Ein ausgewählter Kreis befreundeter Naturforscher erhältEinblick in die neue Theorie. Doch im Sommer 1858 – Darwin ist gerade mit einer dritten Überarbeitung beschäftigt – erreicht ihn ein Artikel von Wallace.

76 Die Entstehung der ArtenNach zwanzigjähriger Arbeit erscheint Darwins Hauptwerk. Es folgen weitereAufl agen, in denen er sukzessive auf die Kritik an seiner Abstammungslehre eingeht.

105 Literaturhinweise

90 Zur Naturgeschichte des Geistes„Licht wird auch fallen auf den Menschen und seine Geschichte“, schreibt Darwin am Ende der „Entstehung der Arten“. Nach langem Schweigen wendet er sich in den siebziger Jahren diesem großen Thema zu.

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Berühmte Wissenschaftler

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Evolution/Revolution

Unvermittelt taucht der Darwinismus als eine neue Konzeption der Welt auf, und in diesem Sinne pfl egt man

heute von der „Darwinschen Revolution“ zu sprechen.

Die Wissenschaftshistoriker erwähnen oft und gern, daß Darwin in seinem berühmtesten Buch, der 1859 veröffentlichten Entstehung der Arten – eigentlich On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or

the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life (Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder Die Erhaltung der bevorzugten Rassen im Kampf ums Dasein) – niemals das Substantiv „Evolution“ verwendet. Außerdem beschäftigt er sich darin überhaupt nicht mit dem Menschen; vielmehr – auch das heben die Wissenschaftshistoriker hervor – tut er alles, dies zu vermeiden.

Dennoch gilt das Datum der Veröffentlichung als Beginn einer Epoche. Im Jah-re 1894, nicht einmal 40 Jahre nach Erscheinen der Entstehung der Arten, bietet der amerikanische Paläontologe Henry Fairfi eld Osborn (1857–1935), Verfasser einer der ersten Geschichten des Evolutionismus, das beste Beispiel für die immer radikalere Tendenz, überall Vorwegnahmen der Evolutionsidee aufzuspüren. In

seinem Werk Von den Griechen zu Dar-win. Historische Skizze der Entwicklung der Evolutionsidee schreibt er: „ ,Vor und nach Darwin‘ – das wird immer ein ante et post urbem conditam der Biologiege-schichte sein.“ Alles andere als neu, so Os-born, sei die Idee der Evolution, „die ihre nun erreichte Fülle mittels stetiger Berei-cherungen innerhalb von 24 Jahrhunderten erlangt hat. [...] Es ist wohl wahr, daß vor 1858 die Spekulation stets die Tatsachen überwog, und daß die Fortentwicklung der Idee bisweilen auf der Stelle blieb oder auch Rückschritte machte; dennoch wuchs mit der Untersuchung auch die Überzeu-gung, daß das Gesetz der Evolution nicht auf einen Schlag aufgestellt wurde, son-dern durch die beständige Entwicklung einer untergeordneten und mit ihr in Be-ziehung stehenden Idee, die erstmals als Ganzes von Lamarck und danach von Dar-win erkannt wurde.“

Was Osborn hier nacherzählt, ist ei-gentlich die Evolution der Evolutionstheo-rie, und daß sie in ihrem Entwicklungs-verlauf der Darwinschen Theorie selbst ähnelt, die den Gipfel, die Krönung und die endgültige Errungenschaft bildet, ist kein Zufall. Wie die Darwinsche Evoluti-on der Lebewesen in kleinen Schritten vor sich geht, stufenweise und ohne schroffe Übergänge (Natura non facit saltus, die Natur macht keine Sprünge, besagt ein al-ter Aphorismus), so können wir uns auch

Ernst Haeckel, engagierter Anhänger Darwins, im Alter von 70 Jahren

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