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Berlcht: Atom- und Aequivalentgewichte der Elemente. 237 des redueirten H~inatins intensiv erhalten, some H~ininkrystalle mit Leiehtigkeit dargestellt werden konnten. Es schm~tlert diese Thatsache die Beweiskraft des fiblieben Nachweises yon Blut ganz ausserordentlieh, denn sehon die geringste Menge Fliegensehmutz genfigt, um beiin Ein- dainpfen Init Eisessig die T e i e h In a n n'sehen Krystalle entstehen, be- ziehungsweise das Absorptionsspeetruin erhalten zu lassen. V. Atom- nnd Aequivalentgewichte der Elemente. Von W. Fresenius. Das Atomgewieht des Rhodiums, welches vor l~ngerer Zeit yon B e r z eli u s darch Analyse des Tetrakaliulnrhodiuinchlorids zu 104,08 gefunden wurde, haben Karl Seubert und K. Kobb5 1) yon neuein bestiinint. Ausser der Arbeit yon Berzelius fiber diesen Gegenstand liegt nut noch eine aus neuerer Zeit stainmende Notiz yon S. 3I. J6rgen- sen 2) vor, weleher gelegentlieh seine r Arbeiten fiber die Aminoniak- basen des Rhodiums dureh Glfihen yon Chloropurpureorhodiumchlorid (Rh~ (NH3)lO C1G) , respective Broinopurpureorhodiuinbroinid, im Luft- und dann im Wasserstoffstrom den Gehalt an Rhodiuininetall bestiininte. In der Bromverbindung stellte er aueh den Bromgehalt lest. Aus diesen voin Verfasser als vorl/~ufige bezeichneten Versuchen ergibt sieh das Atoingewieht des Rhodium ssehr nahezu gleich 103 (0 ~ 16), respective 102,74 (0--, 15,96). Die Verfasser w/thlten zu ihren Versuchen dieselbe Verbindung wie JSrgensen, da sie leicht rein dargestellt werden kann, sehr be- st~tndig ist und ihre Analyse sieh Ieieht und sicher ausffihren l~tsst. Sie bietet ausserdein den Vortheil, dass die Atomgewichte der anderen in ihr enthaltenen Eleinente alle sehr gena u bestiinmt sind. Die anf~ngliche Absicht, noeh andere Verbindungen, dag Tetra- kaliuinrhodiuinchlorid oder das Natriuinrhodiumsulfat, auch zur Analys e zu benutzen, mussten die Verfasser wieder aufgeben, weil die KOrper nieht in genfigender Reinheit, respective Best/indigkeit, zu erhalten waren. Zur Darstellung der zu analysirenden Verbindung bedienten sich die Verfasser des Inetallischen Rhodiums~ welches zuin Theil zieinlich 1) Lie bi g's Annalen der Chemie 261}, 314 ; yon den Verfassern eingesandt. e) Journ. f. prakt. Chemie [N. F.J 27, 486 ....

Das Atomgewicht des Rhodiums

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Berlcht: Atom- und Aequivalentgewichte der Elemente. 237

des redueirten H~inatins intensiv erhalten, some H~ininkrystalle mit Leiehtigkeit dargestellt werden konnten. Es schm~tlert diese Thatsache

die Beweiskraft des fiblieben Nachweises yon Blut ganz ausserordentlieh,

denn sehon die geringste Menge Fliegensehmutz genfigt, um beiin Ein- dainpfen Init Eisessig die T e i e h In a n n'sehen Krystalle entstehen, be- ziehungsweise das Absorptionsspeetruin erhalten zu lassen.

V. Atom- nnd Aequivalentgewichte der Elemente.

Von

W. Fresenius.

Das Atomgewieht des Rhodiums, welches vor l~ngerer Zeit yon B e r z e l i u s darch Analyse des Tetrakaliulnrhodiuinchlorids zu 104,08 gefunden wurde, haben K a r l S e u b e r t und K. K o b b 5 1) yon neuein

bestiinint. Ausser der Arbeit yon B e r z e l i u s fiber diesen Gegenstand l iegt nut noch eine aus neuerer Zeit stainmende Notiz yon S. 3I. J 6 r g e n - sen 2) vor, weleher gelegentlieh seine r Arbeiten fiber die Aminoniak- basen des Rhodiums dureh Glfihen yon Chloropurpureorhodiumchlorid (Rh~ (NH3)lO C1G) , respective Broinopurpureorhodiuinbroinid, im Luft- und dann im Wasserstoffstrom den Gehalt an Rhodiuininetall bestiininte. In der Bromverbindung stellte er aueh den Bromgehalt lest. Aus diesen

voin Verfasser als vorl/~ufige bezeichneten Versuchen ergibt sieh das Atoingewieht des Rhodium ssehr nahezu gleich 103 (0 ~ 16), respective

102,74 (0--, 15,96). Die Verfasser w/thlten zu ihren Versuchen dieselbe Verbindung wie

J S r g e n s e n , da sie leicht rein dargestellt werden kann, sehr be- st~tndig ist und ihre Analyse sieh Ieieht und sicher ausffihren l~tsst. Sie bietet ausserdein den Vortheil, dass die Atomgewichte der anderen in ihr enthaltenen Eleinente alle sehr gena u bestiinmt sind.

Die anf~ngliche Absicht, noeh andere Verbindungen, dag Tetra- kaliuinrhodiuinchlorid oder das Natriuinrhodiumsulfat, auch zur Analys e zu benutzen, mussten die Verfasser wieder aufgeben, weil die KOrper nieht in genfigender Reinheit, respective Best/indigkeit, zu erhalten waren.

Zur Darstellung der zu analysirenden Verbindung bedienten sich die Verfasser des Inetallischen Rhodiums~ welches zuin Theil zieinlich

1) Lie bi g's Annalen der Chemie 261}, 314 ; yon den Verfassern eingesandt. e) Journ. f. prakt. Chemie [N. F.J 27, 486 . . . .

238 Bericht: Atom- und Aequivalentgewichto der Elemente.

stark iridiualhaltig war, und erhitzten es naeh dem W(ihler'schen Vor- schlag, naehdem es mit dem doppelten Gewichte Chlornatrium gemischt war, im Chlorstrome. Diese Behandlung wurde in Porzellansehiffchen vor- genommen, welehe in sehwer schmelzbare GlasrShren eingeschlossen wurden. Die Erhitzung wurde sehliesslich bis zur dunklen Rothgluth gesteigert

und bis zum Sehmelzen des ganzen Schiffeheninhalts fortgesetzt. Die weitere Behandlung erfolgte im wesentlichen naeh den Angaben yon

J S r g e n s e n . Die Schmelze wurde mit Wasser ausgelaugt, wobei das

reine Metall eine himbeerrothe, das iridiumhaltige eine br~unliche LS- sung lieferte. D~lrch li~ngere Digestion mit Chlorammonium wurde das

Iridium als Iridiumsalmiak abgeschieden. Die d~tvon abfiltrirte LSsung wurde in Eiswasser abgektihlt und .mit gasfSrmiger Salzsi~ure ges~ttigt. Hierdurch wurde alas Kochsalz ausgef~llt. ~aehdem dies dureh Filtration

entfernt war, wurde die LSsung zur Troekne verdampft, mit wenig Wasser aufgenommen und naeh Zusatz eines Ammoniaktiberschusses fast zur Troekne verdampft. Die Masse wurde nun mit Salzs~ure, die mit der gleichen Menge Wasser verdiinnt war, erwarmt, wobei sich das Chloro- purpureorhodiumchlorid ausschied. Dies wurde noeh mehrmals dureh

AuflSsen in heissem Wasser und Einfiltriren der LSsung in Salzs~ure, die mit zwei Theilcn Wasser verdtinnt war, gereinigt. Zur Analyse wurde die bei 100 ° C. getroeknete Substauz in rein zerriebenem Zu- stande 1) in einem Porzellansehiffchen im Glasrohr im troeknen Wasser- stoffstrome allmahlich erhitzt und schliesslieh eine ¥iertelstunde lang bei dunkler Rothgluth erhalten. Der Wasserstoff wurde hierauf durch Kohlen- siiure verdr~ngt und das Metall in dem Schiffchen zur Wi~gung gebraeht.

Der entweiehende Salmiak schied sich grossentheils als Sublimat in der RShre ab. Den Rest desselben, sowie das entweichende Ammoniak fingen die Verfasser in einer vorgelegten P~l igot ' schen RShre auf, welche mit Wasser~ respective~ wenn das Ammoniak bestimmt werden sollte, mit Salzsiiure besehickt war.

Als maassgebend sahen die Verfasser die Metallbestimmung an; zur Controle der richtigen Zusammensetzung des Salzes ftihrten sie in einigen F~llen die Bestimmung des Chlors, respective Ammons, aus, indem sie mit dem vorgelegten Wasser das Sublimat lCisten, das Chlor mit Silber fiillten und das Chlorsilber wogen, oder indem sie das Sublimat mit der vorgelegten Salzsiiure aussp(ilten, die L(isung zur Troekne verdamphen und das Chtorammonium bei 90--95 o trockneten, worauf es gewogen wurde.

1) Um Verst~iubung zu vormeiden.

Bericht: Atom- und Aecluivalentgewichte der Elcmente. 239

Die naehstehenden Bestimmungen wnrden in 3 Reihen, d. h. mit

Netall yon drei Darstellungen ausgefilhrt. Reihe I ist mit aus stark

iridiumhaltigem~ Reihe I I m i t aus wesentlieh reinerem, kiiuflichem Roh-

metall hergestelltem und Reihe III mit solchem 8alz ausgefilhrt, welches unter Benutzung yon Metall dargestellt war, alas aus dem Tetrakalium- rhodiumehlorid, respective dem Natriumrhodiumsulfat, wiedergewonnen war.

In 10 Versuchen wurden folgende Werthe erhalten:

Angewandte Gewogenes R hod ium Atomgewicht Reihe Versuch Subs tanz Rhodium (0 = 15,96)

g g % I. 1 1,8585 0,6496 34,953 102,715 I. 2 1,5560 0,5435 34,929 102,609 Min. I. 3 1.5902 0,5310 34,930 102,610

II. 4 2,0111 0,7031 34,961 102,752 II. 5 1,8674 0,6528 34,958 102,737 II. 6 2,4347 0,8513 34,965 102,771 II. 7 2,3849 0,8338 34,962 102,755 II. 8 2,5393 0,8881 34,974 102,811 Max.

III. 9 1,4080 0,4920 34,943 102,671 IiI. 10 1,4654 0,5123 34,960 102,746

Summe resp. [10] 19,0455 6,6575 34,954 102,718 Mittel

Zur Berechnung sind far Chlor, Stickstoff nnd Wasserstoff die in der Znsammenstellung yon L o t h a r M e y e r nnd K. S e u b e r t an- gegebenen Werthe benutzt.

Die Reduction der W~gungen auf den lnftleeren Raum ergibt das Atomgewicht R h ~ 102,652, also nur eine in die Fehlergrenzen der Bestimmnng fallende Ver~nderung.

Die aus tier Chlor- und Ammoniakbestimmung sich ergebenden Werthe best~tigen die Riehtigkeit der aus der Metallbestimmung ab- geleiteten Zahl

102,7, welehe mit der yon J 5 r g e n s e n gefundenen fast absolut tibereinsfimmt.

Zur Atomgewichtsbestimmung des Nickels und Kobalts hat C1. W i n k l e r 1) Mittheilungen gemaeht, deren Zweek es ist, die yon ihm bei der Aequivalentgewichtsbestimmung der genannten F, lemente 2)

1) Ber. d. deutsch, chem. Gesellsoh. zu Berlin 22, 890. ~) Diese Zeitsehrift 6, 18.