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Erarbeitet von Ruth Dolenc-PetzBirgit IllmannEdeltraud RöbeHeinrich Röbe
Ernst Klett VerlagStuttgart · Leipzig
Das Auer
Lesebuch 4Schulbuch für das 4. Schuljahr
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4 Wie unsere Schrift entstand – eine Zeitreise
12 Kapitel 1: Zusammen lernen – miteinander leben 22 Lesestrategie 1: Überschrift, Bilder und Textanfang nutzen 23 Lesetipp 1: Genau lesen Lesestudio
36 Kapitel 3: Forschen und Entdecken 46 Lesestrategie 3: Textabsicht aus Überschrift und Bildern erkennen 47 Lesetipp 3: Wortbausteine nutzen
Lesestudio
60 Kapitel 5: So geht es mir gut 70 Lesestrategie 5: Leseproben nehmen 71 Lesetipp 5: Sätze flüssig lesen
Lesestudio
84 Kapitel 7: Wasser ist Leben 98 Lesestrategie 7: Texte gliedern 99 Lesetipp 7: Wörter und Sätze flüssig und genau lesen
Lesestudio
24 Kapitel 2: Natur erleben und schützen 34 Lesestrategie 2: Leseerwartungen formulieren 35 Lesetipp 2: Zusammengesetzte Wörter gliedern
Lesestudio
48 Kapitel 4: In meiner Fantasie 58 Lesestrategie 4: Textanfänge und Absatzanfänge nutzen 59 Lesetipp 4: Silben nutzen
Lesestudio
72 Kapitel 6: Werbung und Konsum 82 Lesestrategie 6: Unbekannte Textstellen klären 83 Lesetipp 6: Immer längere Sätze flüssig lesen
Lesestudio
100 Kapitel 8: Kunst und Theater 110 Lesestrategie 8: W-Fragen stellen 111 Lesetipp 8: Unvollständige Wörter und Sätze lesen
Lesestudio
Inhalt
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112 Kapitel 9: Medienwelten 122 Lesestrategie 9: Ein Schaubild zum Text gestalten 123 Lesetipp 9: Fremdwörter richtig aussprechen und betonen
Lesestudio
136 Kapitel 11: Der Zeit auf der Spur 152 Lesestrategie 11: Gelesenes mit Hilfe von Abbildungen wiedergeben 153 Lesetipp 11: In die nächste Zeile hineinlesen
Lesestudio
168 Kapitel 13: Hier bin ich daheim 178 Lesestrategien auswählen und anwenden (2) 179 Lesetipp 13: Wörtliche Rede lebendig vortragen
Lesestudio
194 Kapitel 15: Durch das Jahr
124 Kapitel 10: Jeder ist stark 134 Lesestrategie 10: Gelesenes in eigenen Worten wiedergeben 135 Lesetipp 10: Verschiedene Schriften lesen
Lesestudio
154 Kapitel 12: So fern und doch so nah 166 Lesestrategien auswählen und anwenden (1) 167 Lesetipp 12: Wachsende Sätze flüssig lesen
Lesestudio
180 Kapitel 14: Unterwegs 190 Ein Buch auswählen 192 Ein Buch vorstellen
Lesestudio
236 Kapitel 16: Paul Maar
240 Lesen üben 241 Präsentieren 242 Textsorten auf einen Blick 244 Lesestrategien auf einen Blick
Ein ausführ liches Inhalts verzeichnis findest du ab Seite 246.
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Am Anfang war das Erzählen – vor ungefähr 200 000 Jahren
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Schon vor zweihunderttausend Jahren erlebten Menschen spannende und gefährli-
che Abenteuer: Vielleicht hat einer auf der Jagd allein ein Mammut erlegt oder er hat
einen starken Feind besiegt oder ein unheimliches Tier gesehen.
So etwas wollten sich die Menschen natürlich merken – am besten für immer. Aber
wie war das möglich? Wie konnten sie alles im Gedächtnis behalten?
Man musste sich die Abenteuer immer und immer wieder erzählen. Die Erwachse-
nen erzählten sie sich untereinander. Die Kinder hörten zu und merkten sich die
Geschichten. Wenn sie dann erwachsen waren, erzählten sie die Abenteuer ihren
Kindern. So haben sie die Geschichten mündlich weitergetragen.
Da entdeckten die Menschen, dass man mit farbiger Erde malen oder mit scharfen
Steinen ritzen konnte. Nun begannen sie, auf Felswände zu malen. So wurden aus
den Höhlenwänden riesige Bilderbücher. Wir können sie noch heute „lesen“.
Höhlenmalerei in Altamira (Spanien), ungefähr 40 000 Jahre alt
Wie unsere Schrift entstand – eine Zeitreise
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Bildzeichen unterstützen das Gedächtnis der Menschen – vor 7000 Jahren
Bilder hielten die Abenteuer der Menschen fest. Doch Bilder erzählen nicht sehr genau.
In Ägypten hatten die Menschen ein Problem: Ihr Land ist eine riesengroße Wüste.
Mitten durch diese Wüste fließt ein mächtiger Fluss, der Nil. Manchmal rauschen mit
ihm gewaltige Wassermassen heran, überschwemmen alles und machen das trockene
Land fruchtbar. Dann kann für kurze Zeit Obst, Gemüse und Getreide wachsen.
Die Ägypter wollten sich deshalb genau merken, wann die letzten Fluten waren. Nur so
konnten sie ausrechnen, wann die nächste Flut wieder kommen wird.
Sie mussten sich auch die wirksamsten Gebete für ihre Götter, die die Flut schickten,
genau merken.
Deshalb entwickelten sie vor ungefähr 7000 Jahren die „Hieroglyphen“. Das Wort be-
deutet: heilige Zeichen. Die Hieroglyphen schrieben sie auf Wände, auf Steine, aber
auch auf Papyrus. Papyrus stellten sie aus dem Schilf her, das am Ufer des Nil wuchs.
Mit Pinsel, Tinte und Farben konnten nun die „Schreiber“ auf ihren Schriftrollen alles
Wichtige festhalten. Aber es gab ungeheuer viele Zeichen. Deshalb konnten nur sehr
wenige Ägypter lesen und schreiben. Schreiber war ein angesehener Beruf.
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Sargtexte auf dem Sarkophag des Nespawerschepi (ca. 984 v. Chr.).
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Von den Bildzeichen zu den Schriftzeichen – vor 5000 Jahren
Die KeilschriftIm Land der Sumerer, nicht weit von Ägypten entfernt, erzählt man: Vor ungefähr
5000 Jahren zählte ein Hirte seine Rinder. Doch wie sollte er sich das Ergebnis mer-
ken? Er hob ein Stück weiche Tonerde vom Boden auf und drückte mit einem Stöck-
chen Zeichen hinein. Das musste schnell gehen, denn Ton wird rasch trocken.
Ein Text auf einer Ton tafel, ungefähr 2000 v. Chr.
Aus solchen Zeichen entwickelte sich die Keilschrift. Die Keilschrift hatte eigene Zei-
chen für die Silben und Laute der Sprache. 800 Zeichen mussten sich die Sumerer
„einprägen“. Nun konnten sie Gesetze, Rechnungen, Rezepte für eine wirkungsvolle
Medizin und vieles mehr festhalten.
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Der Hirte „schrieb“ das Zeichen für „Rind“ noch sehr bildlich.
Später schrieben die Sumerer „Rind“ schon weniger bildlich.
Mit einem keilförmigen Stöckchen wurde das Zeichen noch einfacher.
Das AlphabetNicht weit vom Land der Sumerer entfernt, im heutigen Syrien, gab es eine große
Hafenstadt: Byblos. Dort legten viele Schiffe aus den fernsten Ländern an. Sie brach-
ten Gewürze, Edelsteine sowie wertvolle Stoffe. Dieses wurde in Byblos verkauft. Für
das Geld kauften die Händler aus den fernen Ländern edles Holz, Wein, Farben und
Schmuck. Das alles musste natürlich aufgeschrieben werden, damit niemand betro-
gen wurde. Mit den vielen Zeichen der Keilschrift war das zu schwierig.
Da hatte vor 3500 Jahren ein Matrose eine Idee: Er entdeckte, dass in der Sprache
immer wieder die gleichen Laute vorkommen: ein „m“ oder ein „p“ oder . . . Zwischen
20 und 30 unterschiedliche Laute waren es. Nun dachte er sich für jeden Laut ein
Zeichen aus. So nahm er für das „A“ das Zeichen für „aleph“, das sumerische Wort
für „Rind“. Entdeckst du die Ähnlichkeit mit unserem „A“?
So wurde das Alphabet erfunden: ein Zeichen für jeden Laut. Jetzt konnte es losge-
hen mit dem Schreiben und dem Lesen, denn 20 oder 30 Buchstaben konnte sich
jeder merken.
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Der Siegeszug der Schrift
Die verschiedenen Völker entwickelten verschiedene Schriften. Ihr Leben war ohne
Schrift und Schreiben nicht mehr vorstellbar. Wir bewundern heute in den Museen
auf der ganzen Welt ihre Schreibkunst.
Diese griechische Vase (ungefähr von 750 v. Chr.) ist bemalt und beschriftet. Sie ist der Preis für den anmutigsten Tänzer.
Das ist eine Alphabet-Familie. Das lateinische Alphabet der Römer ist seit 2000 Jahren überwiegend unverändert.
Diese römische Gedenktafel mit einem Lorbeerkranz zu Ehren eines Helden wur-de um 200 v. Chr. in Stein gemeißelt.
Eine Römerin mit metallenem Schreibgriffel und zweiteiliger Wachstafel und ein Römer mit Papyrusrolle
Phöni-zisch
Altgrie-chisch
Klassi-sches Griechisch
Klassi-sches Latein
Κ Φ Σ Ξ Η Θ Ρ Χ Ψ Ν Γ Δ Φ Σ Ξ Η Θ7
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Die arabische Schrift – vor 1600 Jahren
In Arabien entstanden um 400 n. Chr. besondere Schriftzeichen. Die arabische Schrift
ist eine Konsonantenschrift, ihre Schriftzeichen halten nur die Konsonanten eines
Wortes fest. Man schreibt außerdem von rechts nach links.
Ganz wichtige Texte aus
der Religion, aus der
Wissenschaft, aber auch
besondere Geschichten
und Gedichte wurden auf
Pergament geschrieben.
Pergament ist eigentlich
Tierhaut, die so lange be-
arbeitet wird, bis sie ganz
dünn ist.
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Von Hand geschriebene Bücher – vor 900 Jahren
Auch bei uns brauchten die Menschen Bücher. Es waren vor allem Mönche, die in Eu-
ropa die Bibel und andere wichtige Texte abschrieben. Sie arbeiteten sehr sorgfältig
und verzierten die Seiten mit prächtigen Bildern. Jedes Buch wurde einzeln mit der
Hand geschrieben.
Dies sind Seiten aus einem Gebet-buch um 1200 n. Chr. Es enthält Gebete und fromme Bilder.
Das sind Seiten aus dem Koran, der Heiligen Schrift des Islams.
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Die Schrift wird gedruckt – vor 700 Jahren
Seit ungefähr 700 Jahren ist bei uns das Schreiben und Vervielfältigen eines Buches
immer leichter geworden. Warum?
Das Geheimnis der Papierherstellung gelangte von China nach Europa. Nun stand
den Schreibern Papier in Hülle und Fülle zur Verfügung.
Ein anderes Ereignis kommt dazu: Um das Jahr 1450 erfand Johannes Gutenberg in
Mainz die Druckerpresse. Das Besondere daran war, dass er einzelne Buchstaben-
stempel oder Lettern aus Blei herstellte, die er nun beliebig zu Wörtern und Sätzen
zusammensetzen konnte.
Wer eine Schuldruckerei kennt und dort bereits gedruckt hat, kann sich die Druck-
werkzeuge und die wichtigsten Arbeitsschritte besonders gut vorstellen.
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Ein Geselle färbt mit Lederballen den gesetzten Text ein.
Zwei Gesellen bedienen die Presse.
Gutenberg prüft eine gedruckte Seite.
Die bedruckten, feuchten Blätter sind zum Trocknen auf einer Leine aufgehängt.
Der Setzer nimmt die Buchstaben (Lettern) aus dem Setzkasten und fügt sie zum Satz zusammen. Den Text, den der Setzer setzen soll, hat er vor sich auf dem Klemmbrett.
Hier kannst du einen Blick in Gutenbergs Druckerei werfen:
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Das älteste gedruckte Buch
Das berühmteste und älteste von Hand gedruckte Buch der Welt ist die Gutenberg-
Bibel. Die Gutenberg-Bibel gilt als das größte Meisterwerk des Buchdrucks. Man
kann es in der British Library in London bewundern.
Maschinen drucken Bücher und Zeitungen – vor 250 Jahren
Ab dem Jahr 1800 standen in den Hallen großer Druckereien die neu erfundenen
Schnellpressen. Sie wurden von Dampfmaschinen angetrieben. Deshalb herrschte
im Maschinensaal ein ohrenbetäubender Lärm. Unglaublich schnell wurden mit der
neuen Technik die Bögen eines Buches gedruckt. Nun konnte man in großer Zahl
Bücher und Zeitungen herstellen und fast jeder konnte sich ein Buch oder zumindest
eine Zeitung leisten.
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Der Buchdruck verändert die Welt – bis heute
Carlo Collodi erfand vor 130 Jahren die Figur des Pinocchio, der nach vielen Abenteuern als Holzpuppe ein richtiges Menschenkind werden darf.
Wilhelm Busch dachte sich die Verse zu den Lausbuben Max und Moritz vor etwa 150 Jahren aus.
Der Buchdruck und die einfache Papierherstellung ver-
änderten das Leben der Menschen:
Nun konnte man alles drucken und fast jeder konnte
sich ein Buch leisten. Heute gibt es eine riesige Aus-
wahl von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. In den
Buchhandlungen und Büchereien findet sich Lesestoff
zu allen möglichen Themen: Kochen, Abenteuer, Erfin-
dungen und vieles mehr.
Es war aber auch notwendig, dass jeder lesen und
schreiben lernt. Deshalb wurden in den Städten und
Dörfern Schulen gegründet, in denen jedes Kind lesen,
schreiben und rechnen lernen durfte. Dafür wurden
bald Schulbücher gedruckt.
Und seit ungefähr 150 Jahren gibt es eigene Kinder-
bücher. Zu den ersten gehört der „Struwwelpeter“. Der
Arzt Heinrich Hoffmann hat darin für seinen dreijähri-
gen Sohn Geschichten in Gedichtform aufgeschrieben.
Sie erzählen von „bösen“ Kindern, die sich nicht or-
dentlich benehmen, und davon, welche schlimmen Fol-
gen ihre Taten für sie haben. Erstmals wurde das Buch
1845 gedruckt. Es wurde in viele Sprachen übersetzt
und ist längst international bekannt.
Der Arzt Heinrich Hoffmann schrieb vor 160 Jahren die Geschichten zu seinem Struwwelpeter.
Wenn du jetzt dein Lieblingsbuch in gedruckter Form
oder als E-Book in die Hand nimmst, denk daran, wie-
viele tausend Jahre Nachdenken und Erfinden in ihm
stecken.
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Welches sind deine Lieblingsbücher? Tauscht euch darüber aus.
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Zusammen lernen – miteinander lebenJeder ist wichtig
Kinderkunstmuseum Oslo, 2015
Ein Bild aus vielen Bildern. Suche ein Bild aus und erzähle dazu. Was drücken die Bilder gemeinsam aus?12
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Du und ich
Du bist anders als ich,
ich bin anders als du.
Gehen wir aufeinander zu,
schauen uns an,
erzählen uns dann,
was du gut kannst,
was ich nicht kann,
was ich so treibe,
was du so machst,
worüber du weinst,
worüber du lachst,
ob du Angst spürst bei Nacht,
welche Sorgen ich trag,
welche Wünsche du hast,
welche Farben ich mag,
was traurig mich stimmt,
was Freude mir bringt,
wie wer was bei euch kocht,
wer was wie bei uns singt . . .
Und plötzlich erkennen wir
– waren wir blind? –,
dass wir innen uns
äußerst ähnlich sind.
Karlhans Frank
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Du und ich
Du bist anders als ich, ich bin anders als du. Gehen wir aufeinander zu, schauen uns an, erzählen uns dann,
was du gut kannst, was ich nicht kann, was ich so treibe, was du so machst, worüber du weinst, worüber du lachst,ob du Angst spürst bei Nacht, welche Sorgen ich trag,welche Wünsche du hast, welche Farben ich mag,was traurig mich stimmt, was Freude mir bringt,wie wer was bei euch kocht, wer was wie bei uns singt . . .
Und plötzlich erkennen wir – waren wir blind? –,dass wir innen uns äußerst ähnlich sind.Karlhans Frank
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Lies den Text einem Partnerkind vor. Schreibe Schlüsselwörter aus dem Text auf. Kläre, zu welcher Textsorte der Text gehört (Seite 242 – 243). Fasse den Text kurz zusammen. Erstelle ein Schaubild oder eine Erzähllandschaft zum Text (Seite 15).
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Deine Meinung zum Text
Eine Lernmethode: ICH – DU – WIR
Weiterarbeit am Text
Gemeinsam lernen – über Lernen sprechen
Ich ziehe aus den Bildern und der Überschrift den Schluss, dass es um Freundschaft geht.
Meiner Meinung nach ist das ein Gedicht
Ich stelle fest, dass sich nicht alles reimt
Ich vermute, dass es ein Gedicht ist, weil die Sprache so besonders schön ist.
Ich lese einen Text.Ich schreibe Schlüsselwörter auf.Ich erstelle ein Schaubild.. . .
Du und ich lesen uns den Text gegenseitig vor.Du und ich suchen weitere Schlüsselwörter.Du und ich vergleichen unsere Schaubilder.. . .
Wir sammeln die wichtigsten Schlüsselwörter in der Gruppe.Wir sprechen über unsere Schaubilder.Wir gestalten mit dem Text ein Spiel, eine Ausstellung, ein Buch . . .
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DU
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Eine Erzähllandschaft zum Text
Über Lernen sprechen
Ein Schaubild zum Text
Mit der Erzähllandschaft könnte ich das Gedicht gut lernen.
Habt ihr gut zusammen gearbeitet? Gebt euch freundliche Rückmeldung.
Ich versuche das Gedicht als Comic zu malen.
Beim nächsten Text gestalte ich ein Schaubild. Es ist sehr übersichtlich.
Ich finde, die Erzähllandschaft erklärt das Gedicht.
Jeder ist zu Wort gekommen.
Wir haben bis zum Ziel durchgehalten.
Jeder in der Gruppe hatte seine Aufgabe.
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Bist du die Neue?
„Tante Elfriiiiede, Tante Elfriiiiede!“, riefen sie. Ihre blonde Anführerin deutete mit dem Finger auf die geringelte Strumpfhose, die Ida unter ihren Shorts trug. „Übrigens: Deine Strümpfe sind so was von uncool.“ Wieder kicherten ihre drei Begleiterinnen.
Ida wusste nicht, was sie sagen sollte: An ihrer alten Schule waren alle Mädchen so herumgelaufen. Miriam hatte sogar genau die gleiche Strumpfhose gehabt. Hier aber waren anscheinend Prinzessinnen mit Haarreifen, Kleidchen und Ballerinas angesagt. Damit konnte sie nicht dienen.Ida ging an der Gruppe vorbei. Wütend stapfte sie die Treppe hoch. Sie wusste, dass ihr Klassenzimmer im ersten Stock lag. Der Direktor hatte es ihr und ihrer Mutter bei der Anmeldung gezeigt.
Ida ging den langen Gang entlang, am Getränkeautomaten vorbei und öffnete die Tür. Ein Junge mit Karohemd saß an einem Tisch in der Mittelreihe. Er schaute nicht einmal auf, als Ida ihre Tasche auf den Boden pfefferte.
„Morgen“, brummte sie.„Good morning“, nuschelte er, weiter in sein Comicheft vertieft. Ida warf einen Blick darauf: Ein riesiges grünes Monster tobte durch die Straßenschluchten von New York.
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Die Wintersteinschule war eine alte Backsteinvilla mit zwei runden Türmen links und rechts und einer breiten Treppe in der Mitte. Direkt über dem Eingang befand sich das Büro des Direktors Heribert Siegmann. Wie immer am ersten Tag des neuen Schul jahres stand er am Fenster und beobach-tete zufrieden die herbeieilenden Schüler. Ein neues Schul-jahr begann! Hoffentlich würde es ein ruhiges Jahr sein.
Als Ida die anderen Kinder am Schultor stehen sah, sank ihr Mut. Wie eine Mauer standen die Mädchen und Jungen nebeneinander. Dabei plapperten sie laut durcheinander.
„Bestimmt reden sie über mich“, dachte Ida. Sie klemmte die Daumen fest unter die Träger ihres Rucksacks und warf die Zöpfe nach hinten. Ihre Mutter hatte kleine Perlen hineingeflochten und ihr bunte Seiden bänder ins Haar gebunden. Als Friseurmeisterin fielen ihr immer wieder neue Sachen ein.
„Hi, Indianerin!“, war das Erste, was sie hörte. Der Spruch kam von einem Mädchen mit langen blonden Haaren, das einen rosa Prinzessinnenrucksack trug. Drei Mädchen standen um die Blonde herum, die nun mit ziemlich hoher Stimme fragte: „Bist du die Neue?“ Ida schluckte.
Die Blonde hob das Kinn. „Willst du dich nicht vorstellen?“ Ida brachte vor Aufregung keinen Ton heraus. Der Kloß im Hals war einfach zu groß.„Dann nennen wir dich eben Tante Elfriede.“ Das Mädchen mit dem Prinzessinnenrucksack lachte. Es klang falsch und unfreundlich.
„Ich bin Ida“, sagte Ida schnell, aber da stimmten die anderen Mädchen schon mit ein.
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Dieser Text ist eine Erzählung. Woran erkennst du das (Textsorten, S. 242 – 243)? Entwirf mit deiner Gruppe eine Erzähllandschaft zum Text (siehe Seite 15).12
Dann, etwas interessierter, hob der Junge den Kopf: „Bist du die Neue?“„Bin ich.“ Ida zog die Nase kraus. „Kann ich mich neben dich setzen?“„Meinetwegen“, murmelte er und rutschte ein wenig zur Seite.
„Ich heiße Ida“, sagte Ida und schaute sich ihren Banknachbarn genauer an. War das nicht der Junge, der gestern vor ihrem Laden mit dem Skateboard unterwegs gewesen war?
„Du kannst mich aber auch Tante Elfriede nennen“, setzte sie mürrisch hinzu und zog Block und Stifte aus ihrer Schultasche.„Ich heiße Benni“, antwortete der Junge und grinste. „Du kannst mich auch Monsterman nennen.“
Nach und nach füllte sich das Klassenzimmer. Die meisten kamen in kleinen Grüppchen und unterhielten sich. Angestrengt versuchte Ida, möglichst viele Namen aufzuschnappen.
Ein Junge, der auf dem Weg zu seinem Platz drei Mal über seine eigenen Füße stolperte,
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hieß Eddie. Ein großer Typ namens Silas posaunte laut herum, er wäre in den Ferien jeden Tag im Freibad gewesen und vom Zehnmeterbrett gesprungen. Und der Junge mit der runden Brille hieß anscheinend Max . . . Ein Mädchen mit ganz vielen Sommersprossen schleppte eine uralte Schultasche mit sich herum. War ihr Name Leonie? Ida brummte der Kopf, so sehr versuchte sie, all die Namen zu behalten.
Da betrat die Blonde mit der großen Klappe den Raum. Sie ließ sich von einer Mitschülerin ihren rosa Prinzessinnenrucksack tragen. Helene hieß sie, das war nicht zu überhören, und in den Ferien war sie in Südfrankreich gewesen. Ihre Familie besaß anscheinend in Nizza ein Ferienhaus mit großer Dachterrasse und Swimmingpool. Drei Mädchen tummelten sich dicht um Helene wie die Hofdamen um ihre Königin: Finja, Katinka und AnnaLena.
Helene begrüßte Ida mit „Tante Elfriiiede“ und ihr Hofstaat fiel kichernd mit ein. Ida wurde knallrot. Sie senkte den Kopf und begann, in ihrer Schultasche zu kramen. Wer sonst noch das Klassenzimmer betrat, bekam sie nicht mehr mit.
Margit Auer
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Der KlassenKing
In Hannahs Klasse ist zu Beginn des Schuljahres ein neuer Schüler gekommen: Coolman.Coolman – eigentlich heißt er Steffen Kuhlmann – ist ausgesprochen „cool“. Er hat scheinbar Spaß daran, andere zu ärgern und Unfrieden zu stiften. Bald hat er eine Gruppe von Schülern um sich gesammelt, die ihn toll finden. Seit Coolman da ist, hat sich Hannahs Klasse verän-dert. Gerade den Schwächeren machen Coolman und seine Freunde Angst. Sie machen sich über sie lustig und quälen sie.Hannah erzählt:
Coolman, Tim und Kim stehen wieder einmal auf dem Gang zusammen. Sie ärgern einen kleinen Jungen aus der ersten Klasse. „Hey, soll’n wir dir mal die Fresse polieren, Babyflasche, erste Klasse?“ Ekelpakete, Scheusale! Der Kleine sagt nichts, schüttelt den Kopf, hat Augen wie zwei Angstbirnen; aber schweigt in sich hinein. „Antworte, Baby!“ Coolman packt ihn am Kragen. Tim nähert sich von hinten. Gemein. Echt gemein!
Da endlich hab ich Wut und Mut. Endlich! Ich schreie los. Wie eine Sirene. „Klappe!“, zischt Coolman. Ich schreie trotzdem weiter.
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Da lässt er den Erstklässler los, guckt Tim und Kim an. Die drei erstarren zu Salzsäulen.
Ich schreie. Sie rennen weg, den Gang hinunter – Frau Hampel direkt in die Arme. Das geschieht ihnen recht! „Hey, ihr drei, was soll das?“, fragt Frau Hampel. „Der hat angefangen!“ Sie zeigen auf den Kleinen. Ich sage: „Nein, die haben angefangen!“ Der Kleine zittert. Er holt Luft. Und dann bläst er sich auf zu einer Wutkugel und legt los. Wir sind alle ganz baff. So viel Wut und Mut hätten wir ihm nicht zugetraut. „Ich angefangen? Bei euch piept’s wohl! Ärgern und Sprüche klopfen, das könnt ihr. Weicheier seid ihr.“
Frau Hampel schaut vom einen zum anderen. „Ich will wissen, was war.“
Ich will erzählen. Auch wenn sie mich eine Petze nennen. Ist mir egal. Tun die sowieso bei jedem. Auch wenn’s nicht stimmt. „Das war doch nur Spaß!“, sagt Kim. Diese Platte wieder. „Wir sprechen uns noch.“ Frau Hampel holt Luft, dann stapft sie zum Lehrerzimmer. Peng – wirft sie die Tür hinter sich zu. Die ist weg.„Das wirst du büßen, Babyei“, zischt Coolman. „Feigling“, zische ich zurück.
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„Es muss sich etwas ändern“, sagen wir alle am nächsten Tag in der Klasse. „Wir müssen uns zusammentun und zusammen gegen die stark sein“, schlägt Peter vor.„Und wie stellst du dir das vor?“, frage ich. „Wenn einer angegriffen wird von den Coolen, helfen ihm dann die anderen auch wirklich? Meinst du, die tun das?“ Tim ist ganz zerknirscht. Er holt tief Luft und sagt: „Ich glaube, wir haben wirklich Mist gemacht.“
Das hätte ich von Tim nicht erwartet. Aber Coolman ist heute nicht da. Da hat er auch mal eine eigene Meinung. „Das kannst du laut sagen“, antworte ich ihm und ziehe die Schultern hoch. „Und ihr macht bestimmt weiter, wenn sich nichts ändert.“ „Ihr tut doch alles, um cool zu sein“, meint Toby. Tim wird ziemlich klein. „Vielleicht“, sagt er. „Aber vielleicht kann man sich ja auch ändern.“ „Vielleicht wenn wir mehr als bisher darüber reden.“ Das kommt von Frau Hampel, die, ohne dass wir sie bemerkt haben, das Klassenzimmer betreten und alles mit angehört hat. Und dann sagt sie entschieden: „Ich werde allerdings nicht nur reden, ich werde auch etwas tun.“ „Und was?“, fragen wir alle. „Das muss ich mir noch überlegen“, sagt sie.
Frau Hampel hält Wort. Coolman wird vierzehn Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Das beschließt – trotz des Widerspruchs seiner Eltern – die Klassenkonferenz. „Jetzt
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haben wir zwei Wochen Zeit, um uns stark zu machen“, sagt Frau Hampel. „Verdammt kurz“, sagt Peter. „Und wie soll das gehen?“, fragen wir. Frau Hampel beruft einen Elternabend ein, zu dem Coolmans Eltern nicht erscheinen, obwohl sie eingeladen waren.
Und wir reden darüber. Immer wieder. Sie besteht darauf. Wenn Coolman zurückkommt, dürfen wir nicht mehr Coolman zu ihm sagen. Wir müssen Steffen sagen. Frau Hampel meint, dass er durch den Spitznamen „Coolman“ ja schon fast in diese Rolle gezwängt würde. Na ja, denke ich.
Reden macht stark. Aber eines ist uns allen klar: Tim, Steffen, Falk und Kim können wir nicht plötzlich total verändern. Uns kann man ja auch nicht von heut auf morgen verändern. Und wir müssen uns auch verändern. Wir müssen lernen, darüber zu reden, wenn uns etwas nicht passt. Wir müssen lernen, uns zu wehren. Mutig sein will gelernt sein. Das braucht Zeit. Das Reden ist nur ein Anfang.
Elisabeth Zöller
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Warum muss sich in der Klasse etwas ändern? Was schlagen die Kinder vor? Setzt den Text in ein szenisches Spiel um.
Was wäre für eure Klasse wichtig, damit ihr euch gut versteht?
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Freunde
„Wohin willst du?“, fragte der Vater.
Benjamin hielt die Türklinke fest.
„Raus“, sagte er.
„Wohin raus?“, fragte der Vater.
„Na so“, sagte Benjamin.
„Und mit wem?“, fragte der Vater.
„Och . . . “, sagte Benjamin.
„Um es klar auszusprechen“, sagte der Vater,
„ich will nicht, dass du mit diesem Josef rumziehst!“
„Warum?“, fragte Benjamin.
„Weil er nicht gut für dich ist“, sagte der Vater.
Benjamin sah den Vater an.
„Du weißt doch selber, dass dieser Josef ein . . . na, sagen wir,
ein geistig zurückgebliebenes Kind ist“, sagte der Vater.
„Der Josef ist aber in Ordnung“, sagte Benjamin.
„Möglich“, sagte der Vater. „Aber was kannst du
schon von ihm lernen?“
„Ich will doch nichts von ihm lernen“, sagte Benjamin.
„Man sollte von jedem, mit dem man umgeht,
etwas lernen können“, sagte der Vater.
Benjamin ließ die Türklinke los.
„Ich lerne von ihm, Schiffchen aus Papier zu falten“, sagte er.
„Das konntest du mit vier Jahren schon“, sagte der Vater.
„Ich hatte es aber wieder vergessen“, sagte Benjamin.
„Und sonst?“, fragte der Vater. „Was macht ihr sonst?“
„Wir laufen rum“, sagte Benjamin. „Sehen uns alles an und so.“
„Kannst du das nicht auch mit einem anderen Kind zusammen tun?“
„Doch“, sagte Benjamin.
„Aber der Josef sieht mehr“, sagte er dann.
„Was?“, fragte der Vater. „Was sieht der Josef?“
„So Zeugs“, sagte Benjamin.
„Blätter und so. Steine. Ganz tolle. Und er weiß, wo Katzen sind.
Und die kommen, wenn er ruft.“
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„Hm“, sagte der Vater.
„Pass mal auf“, sagte er.
„Es ist im Leben wichtig, dass man sich immer nach oben orientiert.“
„Was heißt das“, fragte Benjamin, „sich nach oben orientieren?“
„Das heißt, dass man sich Freunde suchen soll, zu denen man
aufblicken kann. Freunde, von denen man etwas lernen kann.
Weil sie vielleicht ein bisschen klüger sind als man selber.“
Benjamin bleibt lange still.
„Aber“, sagte er endlich, „wenn du meinst,
dass der Josef dümmer ist als ich, dann ist es doch gut
für den Josef, dass er mich hat, nicht wahr?“
Gina RuckPauquèt
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Wie begründet der Vater seine Meinung, wie begründet Benjamin seine Meinung? Lest den Text mit verteilten Rollen. Was will der Text bei euch erreichen (ICH – DU – WIR)? Lesetipp 1 – Seite 23
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Lesestrategie 1
Ich lese die Überschrift und schaue die Bilder an.Ich lese den Textanfang.Ich überlege: Wovon wird der Text erzählen?
Welche Textart ist es? Ein Märchen, eine
Erzählung, ein Sachtext oder ein Gedicht?
Überschrift, Bilder und Textanfang nutzen
Das Bauchweh
Einmal hab ich Bauchweh gehabt. Das Bauchweh war dasDiktat, das wir an dem Tag, an dem ich Bauchweh bekam,schreiben sollten. Als ich morgens aufwachte, hatte ichschon ein leises Grummeln im Magen.„Ich habe Bauchweh“, habe ich zu meiner Mutter gesagt.„Schreibst du eine Arbeit heute?“, hat sie mich gefragt.
Ich kann nicht lügen, höchstens mal ein bisschen flunkern. Aber dann kriege ich auch schon wieder Bauchweh. Also lass ich das lieber sein. Dann schon lieber Bauchweh, weil ich irgendeine Arbeit schreibe. „Ja, aber ich hab wirklich Bauchweh!“, habe ich zu meiner Mutter gesagt. Da hat sie mir eine Entschuldigung geschrieben. Ich bin nicht zur Schule gegangen. Mutter hat gesagt, dass ich zu Hause bleiben soll, und sie hat mir eine Suppe gemacht und mit mir Diktat geübt.
Als ich am nächsten Morgen zur Schule gegangen bin, hab ich kein Bauchweh mehr gehabt. Der Lehrer war auch krank gewesen. Er hatte auch Bauchweh gehabt. Er sagte, er hätte was Schlechtes gegessen.
Dann hat er die Arbeit mit uns allen nachgeschrieben, und ich hab nur wenig Fehler gemacht. Seitdem hab ich kein Bauchweh mehr vor einer Arbeit. Mutter sagt, auch Bauchweh muss man mal haben. Man muss nur wissen, warum.
Nasrin Siege
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Haben dir deine Vermutungen geholfen, leichter in den Text hineinzufinden?1
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Lesetipp 1Genau lesen
Achtung!
Ähnlich und doch verschieden!
Schule Schale
Handtasche Hundtasche
Brausewein Brauseschwein
Spitz Spatz
Biene Beine
lecken legen
Großmutter Grußmutter
ausfallen auffallen
bringen dringen
Versehen Verstehen
verwandeln verhandeln
heute Leute
Tintenfisch Tintentisch
Schuld war nur das Brauseschwein!
Lucie kommt fast jeden Tag
zu spät in die Schule. Aber sie
kann nichts dafür. Kein bisschen.
Einmal
hat die Polizei sie mit einem Hand
taschenräuber verwechselt,
einmal
traf sie am Morgen das Brauseschwein
und musste unbedingt an ihm lecken,
einmal
erzählte ihr der in einen Spatz ver
wandelte Direktor, dass die Schule
heute ausfiele,
einmal
vertauschte sie ihre Beine im Spiegel,
einmal
wollte ihr Vater sie mit dem Auto
in die Schule bringen und fuhr
aus Versehen zu ihrer Großmutter.
Es ist nie ihre Schuld, wenn sie
zu spät kommt, obwohl ihr das
ihre Klassenlehrerin, Frau Agathe
Weißbrot, nicht glaubt.
Robert Griesbeck
Spielt die Vokalverwechslung mit diesem Satz weiter: Farbstifte gründlich spitzen!
Hilft euch der Tipp beim Lesen?
1
Beachte jeden Buchstaben im Wort.
Spiel mit Vokalen
Achtang: Bachstaben nicht verwachseln!
Echteng: Bechsteben nicht verwechseln!
Ichting: Bichstiben nicht verwichseln!
Ochtong: Bochstoben nicht verwochseln!
Uchtung: Buchstuben nicht verwuchseln!
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