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1 12/16 EXTRA EXTRA Skitour: 36 Seiten Das BergMagazin Ausrüstungs-Guide Sicher im Gelände unterwegs Top-Ziele für Ein- und Aufsteiger in Kooperation mit dem Ein- & Aufstieg

Das BergMagazin Ein- & Aufstieg - Alpenverein · 2017. 1. 18. · 4 Mütze 5 Thermo-Überhose 6 Reparatur-Set 7 Multi-Tool 8 Wärmepacks (evtl.) 9 Thermoskanne 10 Energieriegel 11

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    EXTRA Skitour: 36 Seiten

    Das BergMagazin

    Ausrüstungs-Guide

    Sicher im Gelände unterwegs

    Top-Ziele für Ein- und Aufsteiger in Kooperation mit dem

    Ein- & Aufstieg

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    Ein- und Aufstieg

    InhaltAusrüstungs-Guide: Die perfekte Erstausstattung 6Unverzichtbar: Die Notfallausrüstung 8Was muss mit? Wir packen den Rucksack 10Sicher auf Tour: 10 DAV-Empfehlungen 12Tourenplanung: Die Basics 16Clever! mit dem DAV 18Naturverträglich unterwegs: Das Konzept des DAV 24Skitouren-Hütten: Sechs Top-Ziele 28Mit der Bahn zum Berg 32 Impressum 35

    Liebe ALPIN-Leser!Warum sind Skitouren eigentlich so besonders? Warum hat diese Bergsportdisziplin einen solchen Nimbus? Warum gilt das Skihochtourengehen gar als die „Königs-disziplin des Bergsports“? Auf diese Fragen gibt es viele Antworten. Das sind meine zwei: Erstens ist Skitouren-gehen schlicht und einfach wunderschön, immer und immer wieder. Und zweitens ist es sehr anspruchsvoll. Wer selbstständig Skitouren gehen will, muss auf viele Aspekte achten, viel wissen und viel können. Skitouren finden schließlich im ungesicherten winterlichen Gebirge statt. Also durchaus im alpinen Raum in seiner wilden Form. Die Planung ist deshalb besonders wichtig. Wie das mit zeitgemäßen Instrumenten geht – also mit digi-taler Hilfe – steht in diesem Extra. Und darüber hinaus viele andere Dinge, die beim Skitourengehen unverzicht-bar sind.

    Im Namen des Deutschen Alpenvereins wünsche ich allen Bergsportlerinnen und Bergsportlern schöne und erlebnisreiche Tage in den winter lichen Bergen!

    Dr. Wolfgang Wabel

    Dr. Wolfgang Wabel ist Geschäfts-

    bereichsleiter Berg-sport beim DAV.

    Und leidenschaft-licher Skitouren-

    geher.

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    Ein- und Aufstieg

    Ausrüstungs-Guide 6

    Sicher unterwegs 12

    Tourenplanung 16

    SchrittweiseSkitourengehen will gelernt sein. Damit du als Einsteiger nicht „wie der Ochs vor

    dem Berg“ stehst, geben wir dir wichtige Ausrüstungs-Tipps sowie

    Empfehlungen zur Sicherheit und stellen dir ein „cleveres“ Planungstool vor.

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    Ausrüstungs-Guide

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    4 Skistöcke

    Dreiteilige Wanderstöcke auf Skitour? Nicht unbedingt! Die sind unstabil und selbst mit großen Tellern nicht für den Skitouren-Einsatz gemacht. Skitourenstöcke sind in den al-lermeisten Fällen zweiteilig und haben einen ausgeprägten Stockteller, damit der Stock auch im lockeren Tiefschnee Widerstand bietet. Die Längenverstellung braucht man zwar nicht ständig, wer aber schon mal ein sehr langes Tal rausschieben musste, weiß wie schön es ist, Stöcke verlän-gern zu können. Und auch bei sehr steilen Aufstiegen macht es durchaus Sinn, die Stöcke in der Länge zu verstellen, dies-mal allerdings kürzer als normal. Pflege: Stöcke brauchen wenig Pflege. Nach der Saison die Segmente auseinanderziehen und trocknen lassen. Im-mer wieder mal die Elemente komplett ineinanderschieben und wieder herausziehen. Wenn nötig ganz vorsichtig die Schraube an dem Klemmdübel ölen (nur das Gewinde).

    5 Felle

    Da war die Entscheidung früher sehr einfach. Es gab kaum Auswahl. Heute sieht es anders aus. Neben der persönlichen Vorliebe, ob man Mohair-Felle, Synthetik-Felle oder gar Mischfelle verwendet, hat man auch noch die Qual der Wahl beim Kleber. Nach meiner Erfahrung haben sich die reinen Haftfelle (ohne Kleber) bisher nicht wirklich durch-gesetzt. Ein Fell mit einem guten Kleber erfüllt alle Ansprü-che. Es gibt inzwischen gut funktionierende Mischformen. Wichtig ist, dass das Fell gut auf den Ski passt! Der Bereich unter der Bindung (mindestens auf 1 m Länge) sollte so zugeschnitten sein, dass nur die Stahlkanten zu sehen sind. Pflege: Das Fell regelmäßig mit Imprägnierspray einsprü-hen. Das beugt lästigem Stollen vor. Felle, wenn möglich, immer auf Folie aufziehen, um Verschmutzungen der Kle-beseite vorzubeugen. Wenn das Fell nicht mehr gut klebt, Kleber erneuern (Transfer-Tape).

    1 Ski

    Mit einem gutmütigen Ski ist man auf den meisten Skitouren gut beraten. Vor allem Skitouren-Einsteiger sollten beim Ski-Kauf eher „defensiv“ unterwegs sein und nicht zu viel auf einmal wollen. Ein Tourenski muss für die individuellen Zwecke auch noch funktio-nieren, wenn man schon müde Beine hat. Eine Breite von ca. 90 mm unter der Bindung ist für den Einsatz im Gelände gut geeignet. Ein Rocker (Aufbiegung der Ski vorne) erleichtert Drehfreudigkeit und Aufschwimmen im Tiefschnee. Der Ski sollte zudem nicht zu schwer sein. Ganz leichte Ski sind aber besonders für Einsteiger nicht empfehlenswert, weil sie bei der Abfahrt und gerade bei schwie-rigen Bedingungen unruhig werden und zudem wenig eisgriffig sind. Die Skilänge ist vom Skimodell und den individuellen Faktoren abhängig. Empfehlungen reichen heute von Körpergröße (guter Fahrer, eher Tiefschnee) bis zu Körpergröße minus 10 cm (weniger sportlicher Fahrer, auch viel Piste). Pflege: Tourenski brauchen viel Pflege. Immer wieder wachsen (oder wachsen lassen), hin und wieder die Kanten schleifen und wenn nötig den Belag ausbessern, dann hat man länger was von seinen Ski und sie behalten auch länger „ihren Charakter“.

    2 Bindung

    In den letzten Jahren haben sich die sogenannten Pin-Bindungen immer mehr durchgesetzt. Waren sie früher nur leicht, sind sie heute auch sicher. Drei Pin-Bindungen auf dem Markt sind TÜV-geprüft. Aber die gute alte Rah-menbindung hat deswegen noch lange nicht ausgedient. Das Handling ist nach wie vor unübertroffen. Besonders Einstei-ger und Genuss-Skitourengeher, denen es nicht „um Hö-henmeter-Fressen“ oder „Gewichtsfetischismus“ geht, sind mit Rahmenbindungen gut beraten. Vorsichtig sollte man bei der Verwendung von echten Freeride-Bindungen (sehr schwer) oder Rennbindungen (sehr leicht, nicht sicher) sein. Auch die Unsitte, keine Skistopper mehr zu verwenden (aus Gewichtsgründen!) halte ich für unsinnig. Besonders bei Tourenneulingen droht dann garantiert der Skiverlust. Pflege: Tourenbindungen sind recht komplexe technische Produkte. Hin und wieder eine Sichtprüfung und das Ölen der beweglichen Teile bzw. der Achsen ist Pflicht. Sinnvoll ist auch eine Funktionsprüfung im Fachhandel am Anfang (oder Ende?) der Saison.

    3 Skischuhe

    Nicht zu hart, nicht zu weich. Für alle, die vom Alpinskilauf kommen, sind Schuhe sinnvoll, die etwas fester sind. Denn diejenigen sind eher harte Schuhe gewohnt. Aber ähnlich wie bei dem Gewicht der Ski geht es auch bei den Schuhen darum, die goldene Mitte zu erwischen. In zu weichen (dafür oft leichten) Schuhen fällt das Abfahren schwer: mäßiger Halt, wenig Komfort, kein progressiver Flex beim Fahren. Mit zu schweren, unbeweglichen Schuhen macht das Auf-steigen keinen Spaß. Gut sind Drei- oder Vierschnaller mit Gummisohle (keine Sohle von Pistenschuhen), die eine aufgebogene Sohle haben. Pflege: Nach jeder Skitour die Innenschuhe aus den Au-ßenschuhen und die Sohlen aus den Innenschuhen heraus-nehmen. Sonst fangen die Schuhe schnell an furchtbar zu stinken. Werden die Schalen gelagert, diese schließen. Die Schnallen vertragen an den Achsen gerne mal einen Tropfen Öl. Silikonspray an den Bereich zwischen Manschette und Schale erhält die Beweglichkeit der Schuhe und verhindert lästiges Quietschen.

    GrundlegendGut ausgerüstet auf Skitour zu gehen ist das A und O, um sicher und mit

    Spaß unterwegs zu sein. Unser Testredakteur Olaf Perwitzschky gibt dir

    Tipps, was du auf dem Berg am besten an Füßen und Händen trägst.

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    1 LVS-Gerät

    Ein LVS-Gerät (auch Lawinen-Piepser genannt) sollte möglichst einfach und intuitiv in der Bedienung sein. Wer sich heute ein neues Gerät zulegt, kauft auf jeden Fall eines mit drei Antennen. Vorsicht bei dem Kauf von gebrauch-ten LVS-Geräten, insbesondere, wenn man sich nicht gut auskennt. Das kann in die Hose gehen. Fast alle Hersteller haben ein preiswertes Basisgerät und ein teures High-End-Modell mit allen möglichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten im Programm. Für 99 Prozent der Anwender reicht auf jeden Fall die Basisversion der Geräte.

    2 Sonde

    Die Lawinensonde gehört heute zur Standard-Notfallaus-rüstung eines Skitourengehers. Das war nicht immer so. Früher war es üblich, dass nur jeder zweite Tourengeher eine Sonde dabei hatte. Eine Sonde sollte mindestens eine Länge von 240 Zentimetern haben und nicht zu dünn und „labb-rig“ sein, da sie sonst auf harten Schichten beim Sondieren ausschert. Der Zusammenbau der Sonde muss selbsterklä-rend sein – ist nicht immer der Fall. Wie beim LVS-Gerät sollte man den Umgang mit der Sonde oft üben, damit man im Ernstfall vor bösen Überraschungen verschont bleibt.

    5 Helm

    Muss ein Helm wirklich mit auf Skitour? Nein, er muss nicht mit. Aber sinnvoll ist ein Helm bei Touren auf jeden Fall. Ein guter, leichter Skitourenhelm wiegt zwischen 300 und 400 Gramm. Ob man den mit auf eine einwöchige Skitour nimmt, lassen wir mal dahingestellt. Bei Tagestouren tut der im Gepäck aber wirklich nicht weh. Und jeder, der schon einmal kopfüber im Tiefschnee gelandet ist, kann sich ausmalen, was passiert wäre, wenn dort unter dem Schnee ein Stein gelauert hätte.

    3 Schaufel

    Der Test von Lawinenschaufeln in der ALPIN-Ausgabe 2/2014 hat eindeutig gezeigt, dass es leider auch Modelle auf dem Markt gibt, die den Anforderungen einer Bergung definitiv nicht gewachsen sind. Daher der Appell: Hier bitte nicht am falschen Ende sparen. Denn wenn im Ernstfall die Schaufel beim Graben bricht, ist die Katastrophe vor-programmiert. Eine gute Lawinenschaufel ist sehr stabil (was nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit schwer), hat auf alle Fälle einen Teleskop-Stiel und einen funktionellen Griff. Die Größe des Schaufelblattes spielt eher eine unter-geordnete Rolle.

    4 Airbag-Rucksack

    Die Auswahl an Airbag- oder Lawinenrucksäcken ist inzwi-schen riesengroß. Es gibt sieben unterschiedliche Syste-me auf dem Markt. Welches das beste System ist, lässt sich schwer sagen. Wichtig ist die Tatsache, dass der Rucksack – egal mit welchem System – so gebaut ist, dass man ihn auch gerne auf Skitour mitnimmt. Das Tragesystem muss aus-gefeilt und das Gewicht darf nicht zu hoch sein, ansonsten bleibt das gute und teure Stück im Zweifelsfall daheim lie-gen. Und da nützt er dem Besitzer herzlich wenig. Nicht zu vergessen: Ein Airbag-Rucksack gehört gut gewartet, sonst kann man sich die Mühe (mit dem Tragen) sparen!

    NotwendigDie Notfallausrüstung ist auf Skitour nicht Kür, sondern absolute Pflicht.

    Airbag-Rucksack und Helm sind zusätzlich sinnvoll – und je nach

    persönlichem Sicherheitsempfinden mit dabei „on Tour“.

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    Ausrüstungs-Guide

    Weder Konkurrenten, noch Fans oder Trophäen. Lediglich der Wille, noch mehr zu geben, höher zu steigen und steiler abzufahren. Wir glauben an das Unberührte, Illusorische und die Lust auf Neues.

    SCOTT-SPORTS.COM© SCOTT SPORTS SA 2015 | Photo: Dom Daher

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    Innenausstatter E in ganz leichter und „labbriger“ Skitouren-Rucksack mag funktionieren, wenn er voll bepackt ist. Halbvoll schlabbert er aber hin und her. Daher lieber ein Stück wählen, das stabil die Form hält. Dass in dem Rucksack die Notfall-ausrüstung (Schaufel und Sonde) untergebracht wird, möglichst in einem extra dafür vorgesehenen Fach, versteht sich von selbst. Auch ein Wechsel-hemd sollte im Rucksack sein – zudem die kleine, aber warme Jacke. Immer dabei sollte ebenfalls eine Mütze sein. Auch die neuartigen, kurzen Thermo-Überhosen leisten gute Dienste. Ein Reparatur-Set kann aus vielen Miseren heraushelfen: ein Multitool, ein paar Kabelbinder, etwas Tape, ein Stockteller und ein kleiner Universalwachs-Riegel lösen die meisten Probleme auf Tour. Auch Haftklebepads, die dop-pelseitig kleben, haben schon sehr viele Tourengeher von ihren Fell-Klebeproblemen erlöst. Kleine Wär-mepacks, die man aufreißt und die Wärme abgeben, sind nicht nur im Notfall hilfreich, sie helfen auch, wenn man einmal saukalte Hände hat. Eine (leichte) Thermoskanne mit einem heißen Getränk gehört an kalten Wintertagen ebenso in den Rucksack wie etwas zu Essen. Das kann das Käsebrot vom Frühstücks-tisch sein oder ein paar Energieriegel. Das Paar leichte und warme Ersatzhandschuhe ganz unten im Rucksack hat schon viele gute Dienste geleistet. Wer schon einmal bei dichtem Schneefall ohne Skibrille abgefahren ist, wird auch die nicht mehr vergessen. Eine kurze hart gefrorene Stelle hat schon so manche Skitour beendet, deshalb gehören Harscheisen und leichte Alu-Steigeisen mit auf Tour. Dass ein Erste-Hilfe-Set inkl. Rettungsdecke und ein Handy mit dabei sind, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.

    Packliste

    1 Schaufel/Sonde2 Wechselhemd3 warme Jacke4 Mütze5 Thermo-Überhose6 Reparatur-Set7 Multi-Tool8 Wärmepacks (evtl.)9 Thermoskanne10 Energieriegel11 Ersatzhandschuhe12 Skibrille13 Harscheisen14 Alu-Steigeisen (evtl.)15 Erste-Hilfe-Set16 Handy

    ALPIN-TIPPEs gibt die Standard-Ausrüstung, die immer dabei sein sollte. Aber es gibt Dinge, die nicht jeder dabei hat, die aber das Skitourenleben deutlich

    vereinfachen. Bei mir gehört ein kleines Küchenhandtuch aus

    Baumwolle dazu. Das nimmt quasi keinen Platz weg. Ich nütze mein „Lieblingsmitbringsel“ für viele Gelegenheiten, z. B. den Skibelag trocken wischen, bevor ich die

    Felle aufziehe. Oder wenn die Felle sehr nass sind und stollen, kann man diese mit dem Handtuch trocken reiben. Brille nass oder Schnee rein-gekommen? Versucht mal, die mit einem Merino-Shirt abzutrocknen. Das geht in die Hose. Mit meinem Zaubertuch kein Problem! Und auch, wenn ich oben am Gipfel verschwitzt bin, nehme ich mein kleines Tuch, um die Haare mal eben trocken zu reiben. Es haben schon einige darü-ber gelächelt, aber die Baumwoll-

    Olaf Perwitzschky, unser ALPIN-Aus-rüstungsexperte,

    setzt manchmal auf fast archaisch

    anmutende Produkte.

    Was gehört in einen Skitouren-Rucksack? Alles, was notwendig ist. Und das

    ist gar nicht so wenig. Aus Gewichtsgründen etwas zu Hause zu lassen, ist

    fahrlässig. Mit unserer Packliste bist du auf der sicheren Seite.

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    10 Empfehlungen des DAV

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    EmpfehlenswertWie Tourengeher Risiken im freien Gelände verringern können,

    insbesondere die Gefahr, von einer Lawine erfasst zu werden,

    darüber informieren die 10 Empfehlungen des Alpenvereins.

    2 Planung

    Sorgfältige Planung: Karten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge der Tour, Höhendif-ferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Besondere Beachtung ver-dient der Wetterbericht, da starker Wind und schlechte Sicht das Unfallrisiko stark erhöhen.

    1 Gesundheit

    Gesund in die Berge: Ski-touren sind Ausdauersport. Die wertvollen Belastungs-reize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine gute Selbsteinschätzung vo-raus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in deiner Gruppe außer Atem kommt. Achte auf Kraftreserven für die Abfahrt.

    3 Lawinenlagebericht

    Lawinenlagebericht studieren: Informiere dich vor Antritt der Tour eingehend über die aktuelle Gefahrenstufe (Europäische Gefahrenskala für Lawinen in 5 Stufen). Achte besonders auf die Angaben zu den Gefahrenstellen (Wo ist es heute gefährlich?) und den Gefahrenquellen (Was ist heute die Hauptgefahr?).

    4 Ausrüstung

    Vollständige Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung den winterli-chen Verhältnissen an und achte auf ein geringes Rucksackge-wicht. Für den Lawinen-Notfall sind LVS-Gerät, Sonde und Schaufel Standard, ebenso Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack und Mobiltelefon. Ein Airbag-System erhöht die Überlebenschancen.

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    KLEINSTESLEICHTESTESINTUITIVSTESLawinen-Pieps mit AUTOMATISCHER UMSCHALTUNG IN DEN SUCHMODUS

    BLUETOOTHBLUETOOTH... Gerätemanagement

    via PIEPS-App

    SENSORSENSOR... für einfachste undintuitive Bedienung

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    bar via iPROBE-Sonde

    KLEINSTESKLEINSTESLEICHTESTESLEICHTESTESINTUITIVSTESINTUITIVSTESLawinen-Pieps mit UMSCHALTUNG IN DEN SUCHMODUS

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    7 Abstände

    Abstände einhalten: Ent-lastungsabstände von 10 m beim Aufstieg in Steilhängen reduzieren die Belastung auf die Schneedecke und steigern den Komfort bei Spitzkeh-ren. Halte bei der Abfahrt grundsätzlich Abstände von mindestens 30 m ein und befahre sehr steile Hänge einzeln.

    10 Natur

    Respekt vor der Natur: Kei-ne Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, Auffors-tungsflächen nicht betreten, Schutz- und Sperrgebiete respektieren. Besondere Rücksicht auf Wildtiere im Winter! Zur Anreise Fahr-gemeinschaften bilden oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

    6 Lawinenrisiko

    Lawinenrisiko abwägen: Beim Erkennen der Lawinengefahr sind dem Menschen enge Grenzen gesetzt. Stütze dei-ne Entscheidungen daher auf strategische Methoden der Risikoeinschätzung und lerne, Gefahrenzeichen im Gelände zu erkennen.

    5 Trinkpausen

    Regelmäßig Trinkpausen: Flüssigkeit, Energiezufuhr und Pau-sen sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Heiße, isotonische Getränke sind ideale Durstlö-scher und Wärmespender. Leicht Verdauliches, wie Müsliriegel, Trockenobst und Kekse, stillt den kleinen Hunger unterwegs.

    8 Sturzvermeidung

    Stürze vermeiden: Stürze bei der Abfahrt sind die häufigste Un-fallursache auf Skitouren. Für die Schneedecke bedeuten sie zu-dem eine große Zusatzbelastung. Gute Skitechnik und eine dem Können angepasste Geschwindigkeit reduzieren das Risiko. Ein Skihelm kann vor Kopfverletzungen schützen.

    9 Kleingruppen

    Kleine Gruppen ermöglichen gegenseitige Hilfe und verringern das Risiko, Lawinen auszulösen. In der Gruppe zusammen blei-ben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen. Daher immer vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren.

    10 Empfehlungen des DAV

    • Silikonfreie Haftschicht, leicht trennbar

    • Verschleißfreie & waschbare Haftschicht

    • Unproblematisch bei großer Kälte

    • Keine Rückstände am Skibelag

    • Erhältlich als Multifi t-Variante in110/120/130 mm Breite

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    loser Einsatz lassen das Vacuum Base

    Steigfell in jedem Terrain unbeeindruckt

    funktionieren!

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    Mehr Infos unter www.kohla.at und auf facebook/kohla.bergsport

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    Tourenplanung Basics

    Geplant Grundlage für eine gelungene Skitour ist eine sorgfältige Planung.

    Die Auseinandersetzung mit Gebiet, Lawinenlage, Zeitablauf,

    Gelände und Route verlangt entsprechende Vorarbeit.

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    W ie schrieb Lawinenpast Werner Munter so einfach wie eindrucksvoll: „Denken ist besser als schau-feln.“ Ein Satz, der sitzt. Und Sitzfleisch braucht man nicht zu wenig bei der Planung einer Skitour, denn die in-tensive Vorbereitung ist der Schlüssel zum Bergerfolg. Grund-voraussetzung sind natürlich das notwendige Lawinen-Know-how und der gekonnte Umgang mit der Notfallausrüstung. Für Einsteiger empfehlen sich hier Kurse, die Alpenvereine und Bergschulen anbieten. Wer die entsprechende Erfahrung ge-sammelt hat und sich an die Durchführung selbst geplanter Tou-ren wagt, geht grundsätzlich wie folgt vor: Je nach Jahreszeit, Schnee- und Wetterlage wählt man ein entsprechendes Tou-rengebiet aus. Dabei unterscheidet man in der Regel zwischen Früh-, Hoch- und Spätwintertouren sowie Frühjahrstouren. Aufgrund der veränderten klimatischen Verhältnisse fällt diese Einordnung aber zunehmend schwerer. Entsprechend Kon-dition und Können wird die Entscheidung für eine Ziel fallen und es folgt relativ zeitnah zur Unternehmung (tags zuvor) die sogenannte Datensammlung. Jetzt zapft man alle verfügbaren Informationen zur ausgewählten Tour an, sei es Internet, topo-grafische Karten, Skitourenführer oder Berichte von erfahrenen Skibergsteigern im persönlichen Umfeld. Wichtige Aspekte sind hier Charakter und Schwierigkeit der Tour, Geländefor-men, Hangexpositionen, Höhenmeterangaben und Hütten-stützpunkte. In der heutigen Zeit greifen Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene auf digitale Planungstools mit herunterladba-ren GPS-Tracks ( siehe S. 18 – 21) zurück.

    Sind alle notwendigen Informationen gesammelt, kann man sich auf das Feintuning stürzen. Dazu gehört neben dem Routenverlauf-Studium vor allem auch das Zeitmanagement für die Unternehmung: Wie sieht es mit dem Anfahrtsweg aus? Wie lange dauert die Aktion insgesamt? Wann sollte der Gipfel erreicht sein? Ist genügend Zeitpuffer für die Abfahrt eingep-lant? Und wie sieht es mit der tageszeitlichen Erwärmung und dem damit verbundenen Anstieg der Lawinengefahr aus? Eine exakte Zeitplanung ist entscheidend für eine gelungene und vor allem sichere Skitour. Nicht zu vernachlässigen ist der Faktor „Gruppe“ hinsichtlich Dauer, Können und Risikobereitschaft. Wer eine Tour plant und führt, muss immer die Gruppe im Fokus haben. Wichtig ist hier die richtige Einschätzung der Tourenpartner, um im Gebirge keine bösen Überraschungen zu erleben.

    Am Abend vor der Tour müssen die Verhältnisse vor Ort gecheckt werden. Hier sind Lawinenlage- und Wetterbe-richt die Hauptprotagonisten. Oft helfen auch Webcams und Internet-Foren weiter, um eine genaueres Bild von den Bedin-gungen zu bekommen. Ist man nun zu dem Schluss gekommen, dass alles soweit passt, schaut man auf alle Fälle noch nach, wie man zum Ausgangspunkt kommt und packt dann anschließend seine mehr als sieben Sachen (siehe Packliste S. 11). Und ganz wichtig: Man sollte immer mehr als ein Auge darauf werfen, ob alle Ausrüstungsgegenstände wie LVS-Gerät, Bindung etc. funk-tionieren. Dann, und nur dann läuft die Tour.

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    Planungs-Tool „alpenvereinaktiv.com“

    CleverEine gründliche Tourenplanung ist die Voraussetzung für eine gelungene

    Bergfahrt. Dank digitaler Medien stehen heute eine Menge neuer Hilfs-

    mittel zur Verfügung – wie das Planungs-Tool „alpenvereinaktiv.com“,

    das zu Hause wie im Gelände für Durchblick sorgt.

    W as ist eigentlich digitale Tourenplanung? Im Un-terschied zur analogen Tourenplanung nutzt du bei all diesen Schritten digitale Medien. Zum Bei-spiel alpenvereinaktiv.com. Das Besondere an diesem Portal ist, dass du dort (fast) alle Schritte der Tourenplanung gehen kannst und deine Planung auf dem Smartphone auch unterwegs dabei hast. Konkret bedeutet das: In den Tagen vor der Skitour schaust du auf die aktuelle Lawinenlage und das Wetter (Punkt 1) und überlegst dann, welche Touren möglich sind. Dazu passend suchst du nach der Tourenbeschreibung (Punkt 2) und besorgst

    die topografische Karte der gewählten Region. Am Tourentag selbst werden in der Früh noch einmal Wetter und Lawinenlage überprüft. Auf Tour hast du Karte und ausgedruckte Tourenbe-schreibung (Punkt 3) dabei. Und nun lädst du die Tour mithilfe der App auf dein Smartphone (Punkt 4). An die Kritiker: Frei-lich nimmt man zusätzlich immer eine topografische Karte in Papierform mit. Und klar: Das Smartphone ersetzt weder alpine Erfahrung noch Können. Die Touren-App ist schlicht und ein-fach ein zusätzliches Hilfsmittel – bei richtiger Verwendung aber eben ein sehr gutes.

    Lawinenlage und Wetter checken

    Tourenbeschreibung finden

    Den Lawinenlagebericht mit einer grafischen Übersicht über den Großteil der Ostal-pen findest du im Haupt-menü auf der Startseite unter „Aktuelles > Lawinen-lage“. Wenn du auf die ein-zelnen Symbole klickst, landest du auf dem jeweili-gen Detailbericht. Den Wet-terbericht findest du im gleichen Dropdown-Menü. Dabei handelt es sich um den kompletten Alpenver-einswetterbericht, wie du ihn auch auf alpenverein.de findest. Er erstreckt sich auf den gesamten Alpenraum, gibt für die einzelnen Regio-nen detaillierte Auskunft und stammt von der renommier-ten Zentralanstalt für Meteo-rologie und Geodynamik in Innsbruck. Im gleichen Dropdown-Menü gibt es übrigens auch noch den Punkt „Aktuelle Bedingun-gen“. Dabei handelt es sich um Einträge von Bergstei-gern, die die auf ihren

    Insgesamt sind im Portal knapp 1400 Skitouren beschrieben – fast alle davon in den Alpen. Gut 900 dieser Beschreibungen stammen von geschulten Auto-ren, sind deshalb von sehr guter Qualität und tragen entsprechend das Alpenvereinssiegel (s. links). Mach dich nun also zunächst auf die Suche nach solchen Alpenvereinstouren.Möglichkeit 1:Dazu wählst du im Hauptmenü den Punkt „Touren“ und gibst im Feld für Aktivitäten „Skitour“ an. Rechts drüben auf gleicher Höhe aktivierst du das Häkchen „nur Touren von alpenvereinaktiv.com anzeigen“, damit du tatsäch-lich nur Alpenvereinstouren siehst.Jetzt kannst du dich auf die Suche nach deiner Tour machen, indem du die Karte beliebig zoomst und hin und her schiebst. Wichtig zu wissen an dieser Stelle: Die links über der Karte eingeblendete Liste zeigt die Touren an, die auch im jeweiligen Kartenausschnitt sicht-bar sind. Mit Veränderung des Kartenausschnitts verän-dert sich auch die Liste. Noch ein hilfreicher Tipp in dem Zusammenhang: Du kannst dir diese Liste auch kompakt und ohne Karte anzeigen lassen, indem du den darüber befindlichen Reiter „Liste“ anklickst.Möglichkeit 2: Zur gewünschten Tour führen natürlich auch andere Wege. Du gibst im Feld „Ort/Region“ etwas an – zum Beispiel eine Gebirgsgruppe. Wenn du also „Stubaier Alpen“ eintippst, werden dir alle dortigen Skitouren angezeigt. Der Clou daran: Das System kennt alle Gebirgsgruppen in den Alpen, zieht automatisch eine Grenze außen herum und gibt dir tatsächlich nur die Touren in dieser Gruppe an.Möglichkeit 3:Über den Suchschlitz rechts oben auf der Startseite kann man beliebige Suchbegriffe eingeben. Aber Achtung: Das ist eine Volltextsuche, der Umgang mit ihr erfordert etwas Übung. Und noch ein letzter Hinweis zur Tourensuche: Du kannst deine Suche anhand einiger Kriterien verfeinern und dir zum Beispiel nur leichte Skitouren mit Anbindung an Bus und Bahn anzeigen lassen. Dazu musst du rechts oben auf der Portalseite auf „Suche verfeinern“ klicken.

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    Touren vorgefundenen Ver-hältnisse (Schneelage, Lawi-nengefahr usw.) beschreiben. Weitere informative Details dazu findest du unter „FAQs“ im Hauptmenü.

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  • 20 12/16EXTRA

    Tourenbeschreibung anschauen und ausdrucken

    Mit dem Klick auf eine Tour landet man auf der Detailsei-te der jeweiligen Tourenbe-schreibung. Unter dem Ein-leitungstext sind Angaben zum Verfasser zu finden. Ob sie oder er für eine Organisa-tion geschrieben hat und wenn ja für welche, steht rechts oben (also zum Bei-spiel für die Alpenvereine). Über die verschiedenen Reiter findest du alle Infos, die du brauchst. Ein Klick in die Karte rechts oben bringt dich zur Kartendetailansicht mit dem eingezeichneten Tourenverlauf. Besonders praktisch für die Gefahren-

    Mit dem Klick auf eine Tour landest du auf der Detailsei-te der jeweiligen Tourenbe-schrei-bung. Unter dem Einleitungstext findest du Angaben zur Autorin oder zum Autor. Ob sie oder er für eine Organisation geschrie-ben hat und wenn ja für welche, steht rechts oben (also zum Beispiel für die Alpenvereine). Über die verschiedenen Reiter findest du alle In-fos, die du brauchst. Ein Klick in die Karte rechts oben bringt dich zur Detailansicht mit dem eingezeichneten Tourenver-lauf. Besonders praktisch für

    3

    abschätzung: Die Winterkar-te ist so voreingestellt, dass die unterschiedlichen Hangsteilheiten farblich gekennzeichnet sind (gelb = über 30 Grad, orange = über 35 Grad, rot = über 40 Grad). Und im Hinblick auf den Naturschutz relevant: Die Wald-Wild-Schongebiete aus der Kampagne „Natür-lich auf Tour“ sind ebenfalls gekennzeichnet. Die Touren-beschreibung samt Karte kannst du ausdrucken und auf Tour mitnehmen. Dazu gibt es einen Button etwas weiter rechts unten – soweit die Old-School-Variante.

    Tour auf das Smartphone übertragen

    Der Clou des Tourenportals besteht darin, dass es eine vollsynchronisierte und kos-tenfreie (!) App für Android und IOS gibt. Sprich: Die im Web ausgewählten Touren wandern automatisch auf dein Smartphone. Dazu muss natürlich die App installiert werden. Alle Infos dazu gibt es auf der Startsei-te von alpenvereinaktiv.com. Als nächstes klickst du bei der Tourenbeschreibung halbrechts oben auf „Zu Liste hinzufügen“ und gibst im Popup-Fenster „Merkzet-tel“ an. Zuvor wirst du nach deiner Registrierung gefragt. Die ist kostenfrei und erfor-dert nur die Angabe des Namens, der E-Mail-Adresse und ein Passwort. Wenn die alpenvereinaktiv-App das nächste Mal auf dem Smart-phone geöffnet wird, wird die neue Tourenbeschreibung automatisch hinzugefügt. Man findet sie nun unter dem Button „Favoriten“ und dort unter „Merkzettel“. Nun lädt man sich die Tour off-line unter dem Button „mehr“ und unter „offline herunterladen“ herunter.

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    Wichtig ist dabei, dass du mit einem WLAN-Netzwerk verbunden bist, denn die Karten haben ein großes Datenvolumen. Nun hat man

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    ZEIG

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    Wer sich unterwegs mit dem Smartphone orientiert, sollte folgende Punkte beachten:

    AKKULogisch: Mit leerem Akku geht gar nichts. Deshalb immer mit vollem Akku starten und die App sparsam nutzen. Am besten stellst du dein Smartphone auf „Flug-modus“, lässt die GPS-Ortung aber angeschaltet. Dann funktioniert die App tadellos und braucht wenig Akkuleistung. Sehr hilfreich: Zusatzakku mitführen. Der wiegt wenig und kostet nicht viel. Wichtige Infos zum Akkusparen unter „FAQs“ bei alpenvereinaktiv.com.

    PAPIERKARTETrotz aller Vorsichtsmaßnah-men kann dein Smartphone ausfallen. Deshalb solltest du immer ein Backup in Form einer topografischen Papierkarte dabei haben.

    KÄLTESmartphones reagieren sehr empfindlich auf niedrige Temperaturen. Trage dein Phone deshalb nicht in einer Außentasche von Rucksack oder Jacke, sondern immer nahe am Körper.

    Zu beachten:

    ALPIN-TIPPSo naheliegend die Verwendung des (vorhandenen) Smartphones für die elektronische Orientierung und Navigation ist, so hat es gegenüber einem „richtigen“ GPS-Outdoorgerät doch gravierende Nachteile. Denn nur die wenigsten Mobiltelefone sind robust und was-serdicht, ihr Akku ist schnell leer und viele Displays lassen sich im Sonnenlicht zudem schlechter ablesen

    als transflektive Anzeigen. Dabei muss ein modernes GPS-Gerät nicht einmal teuer sein: Das Modell Etrex 20x von Garmin beispielsweise kostet ohne vorinstallierte Karten weniger als 150 Euro. Die kostenlosen Open Street Maps (OSM) lassen sich darauf genauso einfach laden wie GPX-Tracks von Tourenportalen wie alpenvereinaktiv.com

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    Experte für moderne Technologien im Bergsport, weiß

    genau, welche Gerät-schaften unterwegs

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    die Möglichkeit, das Smart-phone im Gebirge zur Orien-tierung zu nutzen, auch wenn kein Internet-Empfang verfügbar ist.

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    Unterwegs im Gebirge

    Natürlich auf Tour 24

    Hüttenträume 28

    Per Bahn zum Berg 32

    Draußen daheimSpaß, Abenteuer, Emotionen – das gehört zum Erlebnis Skitouren. Aber auch und

    vor allem der Respekt vor der Natur. Wer diesen wichtigen Aspekt beherzigt, wird

    auf den vorgestellten Hütten und Touren viel „Naturstoff “ finden.

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    Natürlich auf Tour

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    Naturtauglich300 000 Menschen gehen alleine in Deutschland auf Skitour.

    Tendenz steigend. Wie soll man umgehen mit dem Ansturm auf die

    Berge? Die DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“ gibt Antworten.

    E s sind sehr viele. Und ja, es werden immer mehr. Grund-sätzlich ist das nicht schlecht, oder? Immerhin handelt es sich um Leute wie du und ich, die die Natur mögen und den Bergsport. Also eigentlich eine wunderbare Sache. Aber eben mit den typischen Nebenwirkungen, die immer auftau-chen, wenn aus wenigen Individualisten eine große Masse wird: Das Umfeld wird beeinträchtigt (um es neutral zu formulieren).So, und jetzt kommen auch noch drei Trends hinzu, die die Sa-che nicht einfacher machen. Erstens gibt es immer mehr Ski-tourengeher, die mit sportlichen Ambitionen unterwegs sind. Erkennungszeichen der Kernszene: Ultraleichtausrüstung, enge Hosen, Armbanduhr mit Pulsmesser und GPS. Zweitens gibt es (insbesondere auch wegen Punkt eins) immer mehr Leute, die schon früh im Winter wohnortnah regelmäßig unterwegs sind, ungeachtet des immer später einsetzenden Winters. Und drit-tens sind immer mehr Schneeschuhgeher unterwegs, die teilwei-se wenig Erfahrung mit dem winterlichen Gebirge und seinen Tücken haben.Drei Trends, eine Konsequenz: Konzentration. Im Frühwinter auf wenige Touren in Alpenrandnähe, die auch bei geringer Schneelage möglich sind. Und im weiteren Winterverlauf auf Modetouren und Touren, die Offline und Online gut beschrie-

    Die zehn Regeln

    1 Routenempfehlungen, Markierungen und Hinweise der DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“ beachten.2 Schutz- und Schongebiete für Pflanzen und Tiere respektieren, Lärm vermeiden.3 Wildtieren möglichst ausweichen, nur aus der Distanz beobachten, Futterstellen umgehen, Hunde anleinen.4 Im Hochwinter Gipfel, Rücken und Grate vor 10 Uhr und nach 16 Uhr meiden. Denn das

    sind die Aktivitätsphasen der Raufußhühner.

    5 In Waldgebieten und an der Waldgrenze auf üblichen Skirouten, Forst- und Wanderwe-gen bleiben. Abstand zu Baum- und Strauchgruppen halten, denn dort sind die Unterschlupfe der Raufußhühner.

    6 Die Aufforstungen und den Jungwald schonen.7 Umweltschonend anreisen: öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrgemeinschaften

    nutzen, ausgewiesene Parkplätze anfah-ren, keine Zufahrten blockieren.

    8 Eher mehrtägige Aufenthalte statt vieler Tagestouren planen, das nachhaltige gas-tronomische Angebot vor Ort nutzen.

    9 Touren mit Führern und Karten planen, die das DAV-Gütesiegel „Naturverträgliche Wintertouren“ tragen.

    10 Die Regeln für Skitouren auf Pisten beachten.

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    ben sind. Der eine oder andere Konflikt ist da vorprogrammiert. Auf der Piste sowieso, aber auch im freien Gelände. Nicht we-nige Jäger, Waldbesitzer und Naturschützer blicken mit Argus-augen auf den wachsenden Skitourenbetrieb. Betretungsverbote sind da nicht ausgeschlossen.Derzeit gibt es in den Bayerischen Alpen keine Verbote. Und damit das so bleiben kann, hat der DAV die Kampagne „Na-türlich auf Tour“ ins Leben gerufen. Sie setzt auf ein ganz ein-faches Prinzip, das der Projektleiter Manfred Scheuermann so beschreibt: „Wer richtig Bescheid weiß, hält sich freiwillig an nachvollziehbare und vernünftige Regeln.“ Deshalb geht es bei der Kampagne vor allem um eines: um Information. Um Hin-tergrundwissen zur winterlichen Flora und Fauna, um daraus abgeleitete allgemeine Verhaltensregeln und um Tourentipps und Schongebiete.Dass das Grundprinzip „Aufklärung“ nicht ganz naiv ist, zeigt ein Blick auf die Region um die Nagelfluhkette und die Hörner-gruppe im westlichen Allgäu. Bis zum vorletzten Winter wur-den die vom DAV dort ausgearbeiteten Routenempfehlungen leider nur unzureichend befolgt. Dann taten sich über 20 Ver-treter – vom Landratsamt über Land- und Alpwirtschaft bis hin zu den Bergschulen und Tourismusverbänden – zusammen und haben eine umfassende Kooperation zwischen der lokalen Info-kampagne „Dein Freiraum. Mein Lebensraum“ und der DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“ gestartet. Sie stellten an allen relevanten Ausgangspunkten große Übersichtstafeln mit vielen

    Die wichtigsten Fragen:

    Wer sind die Träger? Deut-scher Alpenverein, Bayeri-sches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Landesamt für Umwelt in Bayern.

    Was ist das Ziel? Das Ski-touren- und Schneeschuh-gehen in den bayerischen Alpen auf Dauer zu sichern. Und gleichzeitig einen effektiven Beitrag zum Arten- und Biotopschutz leisten.

    Seit wann gibt es das Pro-jekt? Seit 1995.

    Wo? Im bayerischen Alpen-raum an rund 180 häufig begangenen Bergen.

    Was sind die Maßnahmen? Die Ausweisung von rund 500 Aufstiegs- und Abfahrtsrouten sowie von 225 Wald-Wild-Schongebie-ten, die nicht betreten werden sollen.

    Wie ist man vorgegangen? In den vergangenen 18 Jahren haben rund 150 Exkursionen vor Ort und im Winter stattgefunden. In der

    Regel kamen 10 bis 30 Wintersportler, Wildbiolo-gen, Gebietskenner, DAV-Sektionenvertreter, Behör-denvertreter, Förster und Jäger zusammen und haben Routen und Schutzgebiete erarbeitet.

    Was ist das Ergebnis? Alle klassischen Skitouren- und Schneeschuhziele sind erhalten geblieben. Die Natur erhält auf etwa ein Fünftel der üblicherweise begangenen oder befahre-nen Flächen Vorrang.

    Wo sind die Ergebnisse sichtbar? Vor Ort an den Ausgangspunkten beliebter Touren weisen Tafeln und Schilder auf Routen und Schutzgebiete hin. Auf den topografischen Karten des DAV aus der Serie „BY“ sind alle Ski- und Schnee-schuhrouten sowie alle Wald-Wild-Schongebiete eingezeichnet. Unter alpen-vereinaktiv.com gehen alle Skitouren und Schnee-schuhtouren mit dem Alpenvereinssiegel in den bayerischen Alpen regelkon-form mit den Kriterien von

    „Natürlich auf Tour“. In den digitalen Winterkarten von alpenvereinaktiv.com sind die Wald-Wild-Schongebiete eingezeichnet und ausge-wiesen. Außerdem gibt es immer mehr Skitourenfüh-rer, die sich an den Ergeb-nissen des Projektes orien-tieren. Dafür verleiht der DAV das Gütesiegel „Natur-verträgliche Skitouren“.

    Wie verbindlich sind die Routen und Schutzgebiete? Das Projekt basiert auf Freiwilligkeit; behördlicher-seits verhängte Verbote sind allerdings nicht ausge-schlossen. Für die Zukunft des Skitouren- und Schnee-schuhgehens ist es deshalb umso wichtiger, dass sich alle Aktiven an die Regelun-gen halten!

    Wo gibt es alle Infos auf einen Blick? Unter alpenverein.de/ Natuerlich-auf-Tour

    Hinweistafeln und Logos mit dem Schriftzug „Natürlich auf Tour“ sollen Skitourengeher für ein rücksichtsvolles Verhalten in der Berg-welt sensibilisieren.

    Hintergrundinformationen auf. Tourengeher sollten erfahren, warum und weshalb es Wald-Wild-Schongebiete gibt und wel-che Tiere durch die Beachtung und Einhaltung konkret Schutz erfahren. Das Ergebnis war ein echter Erfolg: Die ausgewiese-nen Aufstiegs- und Abfahrtsrouten werden mehrheitlich genutzt und bei den Schneeschuhgehern werden die Empfehlungen so-gar fast zu 100 Prozent eingehalten.Der Blick aufs westliche Allgäu liefert übrigens noch eine ganz andere Erkenntnis. Just in dieser Gegend liegt das umstrittene Riedberger Horn. Ansonsten uneinige Akteure scheinen sich zumindest beim Thema Ski- und Schneeschuhtouren also doch einigen zu können. Von daher: Ja, es sind viele Ski- und Schnee-schuhgeher. Und ja, es besteht Handlungsbedarf. Mit der Kam-pagne „Natürlich auf Tour“ passen Naturschutz und Bergsport gut zusammen.

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    Hüttenträume

    Die Amberger Hütte liegt im versteckten Sulztal. Der Anstieg durch die charmante Schneelandschaft führt aller-dings vom Ötztal hinauf. Die Berghütte hat sich trotz meh-rerer Umbauten ihren ursprünglichen Charme erhal-ten. Das Angebot an Skitou-ren ab der Amberger Hütte ist vielfältig und erstklassig.

    mit alpinem Charakter, der eine absolut sichere Spitz-kehrentechnik erfordert.

    T Tour 2 Hinterer Daunkopf (3225 m) mittel, 5 Std., 1220 Hm (ab Hütte)Tolle Skitour in hochalpinem Ambiente. Der Daunkopf wird wegen Seilbahnunterstützung häufig aus dem Stubaier Gletscherskigebiet unternom-men. Der ruhigere Anstieg aus dem Sulztal ist land-schaftlich sehr reizvoll.

    i Gebirgsgruppe: Stubaier AlpenAusgangspunkt: Griesleicht, 2 Std., 570 HmTel.: +43 676 9523426Öffnungszeiten: 26. Dezem-ber 2016 bis 6. Januar 2017 und 3. Februar 2017 bis 1. Mai 2017.

    T Tour 1 Murkarspitze, 3148 m schwer, 5 ½ Std., 1050 Hm (ab Hütte)Die Murkarspitze gehört zu den seltener besuchten Gip-felzielen. Sie ist ein Skigipfel

    Hüttengaudi

    Weit, weit weg: Ein Skitourenwochenende im Gebirge bietet

    XXL-Bergerlebnis mit jeder Menge „Tourenholz“ direkt vor der

    Hütte. Zur Anregung stellen wir hier sechs fantastische Ziele vor.

    Die Schwarzwasserhütte erreicht man über einen einfachen Zustieg, der Weg eignet sich auch prima für weniger geübte Skitourenge-her wie auch Familien mit Kindern. Die Hausberge in der Umgebung bieten Routen verschiedener Schwierigkeits-grade. Besonders hübsch: Das rustikale Jägerstüberl der Schwarzwasserhütte mit klassischem Hüttencharakter lädt zum Aufwärmen und Verweilen ein.

    i Gebirgsgruppe: KleinwalsertalAusgangspunkt: Auenhütte leicht, 2 Std., 380 Hm Tel.: +43 5517 30210Öffnungszeiten: 28. Dezem-ber 2016 bis voraussichtlich Mitte März 2017.

    T Tour 1 Grünhorn (2039 m) schwer, 1 ½ Std., 450 Hm (ab Hütte) Der Hausberg der Schwarz-wasserhütte bietet eine tolle

    Die Jamtalhütte präsentiert sich im Winter dank der Schnee-sicherheit der Silvretta nun schon seit über 150 Jahren als perfekter Ausgangspunkt für Skitouren. 1999 wurde die Hütte durch eine Lawine stark beschädigt, doch dank einer aufwen-digen Renovierung ist sie seitdem lawinensicher. Zusätzliches Schmankerl: Es gibt eine Indoor-Kletteranlage.

    i Gebirgsgruppe: Silvretta Ausgangspunkt: Galtürleicht, 3 ¼ Std., 700 Hm Tel.: +43 5443 8408Öffnungszeiten: Mitte Februar bis Anfang Mai.

    T Tour 1 Hintere Jamspitze (3156 m)mittel, 3 ¼ Std., 1070 Hm (ab Hütte)Durch die Nordausrichtung sind am Gletscher die Schneeverhältnisse meist ideal. Bei solider Kondition

    Detaillierte Infos

    www Detaillierte Beschreibungen zu den Hütten und den Touren gibt es unter alpenvereinaktiv.com und dort im Hauptmenü unter dem Punkt „Listen“. Im

    rechten Bereich der Seite „Alpin-Extra: Skitouren-

    hütten“ kann man unter dem Button „Darstellung“

    wählen, ob man die einzelnen Beschreibungen als

    Liste oder in einer Kartenübersicht angezeigt

    haben möchte.

    Skitour mit einfachem Auf-stieg und steilem Nordhang.

    T Tour 2 Hählekopf, (2058 m) & Steimannl (1982 m), mittel, 3 Std., 800 Hm (ab Hütte)Schöne Kombination von zwei Gipfeln mit einigen Variationsmöglichkeiten. Man kann auch den Falzerkopf noch mitnehmen, dann wird die Unternehmung noch ein bisschen länger.

    bietet sich die Gemsspitze (3114 m) als Draufgabe an.

    T Tour 2 Grenzeckkopf (3047 m) und Breite Krone (3079 m) mittel, 3 ¾ Std., 1090 Hm (ab Hütte) Diese Skitour vereint zwei beliebte Skigipfel. Im Verlauf weist sie keine nennenswer-ten Schwierigkeiten auf und auf ein Seil kann in der Regel verzichtet werden.

    Amberger Hütte, 2135 m Jamtalhütte, 2165 m

    Schwarzwasserhütte, 1620 m

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    Das Westfalenhaus ist für Skitourengeher bequem vom Parkplatz der Lüsener Alm zu erreichen. Schon beim Aufstieg kann man die ruhige und unberührte Landschaft der Stubaier Alpen genießen. Massentourismus wird man hier nicht antreffen. Was man dagegen schon antrifft: tolle Skitouren in unterschiedli-chen Schwierigkeiten.

    Die Tour richtet sich an geüb-te und konditionsstarke Ski-bergsteiger. Die ganzen Mühen für den anstrengen-den Aufstieg werden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

    T Tour 2 Längentaler Weißer Kogel (3217 m) leicht, 3 ½ Std., 1020 Hm (ab Hütte)

    i Gebirgsgruppe: Stubaier AlpenAusgangspunkt: Lüsens leicht, 2 ½ Std., 640 HmTel.: +43 664 7880875Öffnungszeiten: ab Anfang Februar.

    T Tour 1 Hoher Seeblaskogel (3235 m)schwer, 3 ½ Std., 1040 Hm (ab Hütte)

    Westfalenhaus, 2273 m

    Oberhalb des Riffelsees liegt die gleichnamige Hütte, die mit dem DAV-Prädikat „Mit Kindern auf Hütten“ ausge-zeichnet worden ist. Doch auch Skitourengeher kommen hier auf ihre Kosten. Denn das umliegende Skigebiet ist zwar nicht sehr groß, bietet jedoch abwechslungsreiche Touren aller Schwierigkeits-grade inmitten einer tief verschneiten Bergkulisse.

    T Tour 2 Wurmtaler Kopf (3225 m)mittel, 3 ½ Std., 1050 Hm (ab Hütte)

    i Gebirgsgruppe: Ötztaler AlpenAusgangspunkt: Bergstation Riffelseebahn, kurze Abfahrt.Tel.: +43 664 3950062Öffnungszeiten: Mitte Dezember bis Mitte April.

    T Tour 1 K2 (3253 m) mittel, 4 Std., 1080 Hm (ab Hütte)Man überquert den Riffelsee und hält sich Richtung Löcherferner. An der Fels-wand des Rostitzkogels geht es zur Firnpyramide des K2.

    Mitten in der faszinierenden Berg- und Gletscherwelt des Nationalparks Hohe Tauern liegt die Neue Prager Hütte. Die Berghütte ist nicht nur für Skitouren auf den Groß-venediger perfekt gelegen, sondern auch als Etappenziel bei der Venediger Runde.

    T Tour 1 Neue Prager Hütte mittel, 8 ½ Std., 1500 HmDiese Frühjahrsskitour dient als Aufstieg zur Neuen Prager Hütte und führt vom Gschlößtal über den Keesbal-fen hinauf zur Hütte. Bei lawinensicheren Verhältnis-sen bietet sich die traumhaf-te Abfahrt über die Nordflan-ken des Kesselkopfs ins Viltragenkees an.

    i Gebirgsgruppe: VenedigergruppeAusgangspunkt: Matreier Tauernhaus mittel, 5 Std., 1300 HmTel.: +43 664 6304186Öffnungszeiten: 17. März bis 23. April 2017.

    Neue Prager Hütte, 2796 m

    Von der Riffelseebahn geht es zum Nordhang des Wurmtal-jochs. Weiter auf den Riffel-ferner. Zum Schluss zu Fuß zum Gipfelkreuz.

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    Riffelseehütte, 2293 m

    Hüttenträume

    Die Tour zum Längentaler Weißer Kogel ist eine der beliebtesten Skitouren. Die lange, aber nicht allzu schwie-rige Skihochtour führt auf einen aussichtsreichen Drei-tausender der Stubaier Alpen. Bei vernünftiger Spurwahl besteht kaum Spaltensturzge-fahr. Skitourengeher reizt besonders die Durchschreitung des Längentals und dessen unberührte Landschaft.

    T Tour 2 Großvenediger (3667 m) mittel, 4 ¾ Std., 900 Hm (ab Hütte)Früh sieht man das große Ziel. Diese Skihochtour richtet sich an Fortgeschrittene. Harscheisen, Steigeisen, Pickel und Seil sind zwingend erforderlich. Auch Trittsicher-heit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung.

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    Skitouren per Bus und Bahn

    ProblemlosMit Bahn und Bus zum Skitourengehen? Nein, weil zu umständlich?

    Bei der folgenden Auswahl gilt das nicht: Die Anfahrtszeiten sind

    tourentauglich und die Haltestellen sind am Ausgangspunkt.

    T Klassische Einsteiger-Tour, Bayerische Voralpenleicht, 5 Std., 820 HmUnten eine nicht ganz kurze Forststraße, oben abwechs-lungsreiches Gelände mit sanften Almflächen, kurzen Steilstücken und Waldpassagen, Mulden und Graten. Zusätzlich zur beschriebenen Tour sind viele kleine Varianten mit hübschen, kurzen Abfahrten möglich.ÖPNV-Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn Rich-tung Bayrischzell bis Fischhausen-Neuhaus. Dort aus-steigen und dann 15 Minuten (1 km) zu Fuß über die Wendelsteinstraße zur Dürnbachstraße und zum Beginn der Rodelbahn Bodenschneid. Los geht’s!

    Bodenschneid, 1669 m

    T Toller Skitourenklassiker, Chiemgauleicht, 5 Std., 1090 HmDie Tour ist ein Muss: weil die Priener Hütte wunder-schön sonnig liegt, weil die Hänge darüber einfach toll sind, weil auf dem weiten Weg nach unten noch der eine oder andere nette Hang daherkommt und weil Skiberg-steiger diesen Klassiker einfach kennen müssen.ÖPNV-Anfahrt: Mit der Bahn über Prien bis Aschau, weiter mit Bus 9502 in 20 Minuten bis Sachrang Ort. Zu Fuß 200 m zurück zur Hauptstraße. Gegenüber nochmal hundert Meter zurück befindet sich der große Parkplatz mit der Rodelbahn zur Priener Hütte.

    Geigelstein, 1808 m

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    T Der ideale Skiberg, Kleinwalsertalmittel, 3 ½ Std., 850 HmEinen solchen Skiberg muss man erst einmal finden: Fast die gesamte Abfahrt führt über weite und baumlose Hänge. Das gilt übrigens sowohl, wenn man den Anstiegsweg zurückfährt, als auch, wenn man die Direkt-variante wählt (wie auf alpenvereinaktiv.com beschrie-ben).ÖPNV-Anfahrt: Bahn bis Oberstdorf, von dort mit Walser-bus Linie 1 in 50 Minuten bis Baad (alle 45 Min.). Direkt an der Bushaltestelle geht’s los.

    Güntlespitze, 2092 m

    T Der Hochwinter-Pulverklassiker, Außerfernmittel, 4 ¼ Std., 1050 HmZu Recht eine beliebte Tour: Vom Ausgangspunkt weg überwiegend sanfte freie Hänge, nur im Mittelteil mal etwas enger durch Bäume. Wer die Tour nach Neu-schnee erwischt, darf sich auf eine Traumtour freuen. Wegen südseitiger Exposition leider schnell ausgeapert.ÖPNV-Anfahrt: Mit der Bahn bis Garmisch und weiter über Ehrwald Richtung Reutte mit der Außerfernbahn bis zum Bahnhof Lähn. Neben den Gleisen kannst du direkt deine Ski anschnallen.

    Pfuitjöchle, 2196 m

    T Leichte Tour mit Pistenteil, Bayerische Voralpenleicht, 2 Std., 650 HmJa, der Pistenanteil ist ziemlich groß. Allerdings handelt es sich um eine ehemalige Piste, der Skibetrieb ist im Winter eingestellt. Von daher optimales Gelände für die ersten Skitourenversuche. Außerdem kommt man an der Schönfeldhütte vorbei, und die ist eine Einkehr wert.ÖPNV-Anfahrt: Mit der Bayerischen Oberlandbahn Rich-tung Bayrischzell bis Fischhausen-Neuhaus, weiter in einer Viertelstunde mit Bus 9562 nach Spitzingsee/Taubensteinbahn.

    Rauhkopf, 1698 m

    Detaillierte Infos

    www Detaillierte Beschreibungen zu den vorgestellten Touren findet man unter alpenvereinaktiv.com und dort im Hauptmenü unter dem Punkt „Listen“. Im

    rechten Bereich der Seite „Alpin-Extra: Skitouren

    mit Bus und Bahn“ kann man unter dem Button

    „Darstellung“ wählen, ob man die einzelnen

    Beschreibungen als Liste oder in einer Karten-

    übersicht angezeigt haben möchte.

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    Olympia-Verlag GmbH, Badstr. 4 – 6, 90402 Nürnberg, Tel. +49 911 216-0; Vermarktung Print und Digitale Medien Martin Schumacher, Tel. +49 911 216 2212, Otto Hofbeck (Stv. Leiter Vermarktung Print, verantwortl. für Anzeigen), Tel. +49 911 216 2215, Marco Lutz (Stv. Leiter Vermarktung Digitale Medi-en), Tel. +49 911 216 2140, [email protected]; Redaktion Planegger Str. 15, 82131 Gauting, Tel. +49 89 893 16 00, [email protected] Chefredaktion Dr. Bene Benedikt (verantwortl.) Redaktion Romana Bloch Titelbild Daniel Hug Fotos Thomals Bucher, DAV, Fotolia, Birgit Gelder, Daniel Hug, Claudia Studer Grafik und Druckvorstufe: Ulrike Lang Druck: Oberndorfer Druckerei, A-5110 Oberndorf.

    Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt erarbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit ist jedoch ausgeschlossen. Das gilt insbesondere für Dauer und Verlauf von Touren und die in diesem Zusammenhang veröffentlichten Schwierigkeitseinstufungen. Zudem wird für alle Handlungen, die in Zusammenhang mit der Verwendung von Inhalten dieses Hefts sowie für daraus resultierende Unfälle, Schäden, Nachteile und Verluste entstehen, keinerlei Haftung übernommen. Für Routenauswahl sowie Einschätzung der eigenen Erfahrung, Leistungsfähigkeit und alpiner Gefahren bei Touren im Auf- und Abstieg im alpinen Raum ist jeder selbst verantwort-lich. Copyright für Inhalt und Gestaltung by Olympia-Verlag GmbH 2016.

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