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Das Beste aus der Schule machen.Der Transfer von Forschungswissen in die PraxisProf. Dr. Hans Anand Pant
Die Deutsche Schulakademie
Humboldt-Universität zu Berlin
Vortrag und Diskussion an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe21. Juni 2017
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Die Deutsche Schule -ein hoffnungsloser Fall?
Dorfschule im 19. Jahrhundert Klassenszene 1933 Klassenszene 2017
Die massive Zunahme an Heterogenität hebt die Koppelung von Zeit- und Inhaltsstrukturen in Schulen tendenziell auf.
Die Idee der Synchronizität von Lernprozessen lässt sich immer schwieriger beibehalten
Eine Flexibilisierung von Zeitstrukturen auf den verschiedensten Ebenen wird erforderlich Lerneinheiten-, Tages-, Wochen-, Phasen-
und Bildungsetappen-Flexibilisierung Beispiele: flexible
Grundschuleingangsphase, „Abitur im eigenen Takt“, Pflichtschulzeitflexibilität
Herausforderung: grundlegende Neuausrichtung von zeitlichen, räumlichen und organisatorischen Grundstrukturen von Schule
KörperlicheBeeinträchtigung
Herausforderung: massive Zunahme der Heterogenität und Überlagerungsphänomene (Intersektionalität der Differenzkategorien)
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann die Bildungsforschung Wissen erzeugen, das für die Praxis nutzbar ist?
Welche Art von Wissen ist gemeint?
Welche Bildungsforschung
meinen wir?
Auf welche Praxis
beziehen wir uns?
Welche Kriterien der Nutzbarkeit legen wir an? Ist
Nutzbarkeit = Nützlichkeit?
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann die Bildungsforschung Wissen erzeugen, das für die Praxis nutzbar ist?
Welche Art von Wissen ist gemeint?
Welche Bildungsforschung
meinen wir?
Auf welche Praxis
beziehen wir uns?
Welche Kriterien der Nutzbarkeit legen wir an? Ist
Nutzbarkeit = Nützlichkeit?
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann die Bildungsforschung Wissen erzeugen, das für die Praxis nutzbar ist?
Welche Art von Wissen ist gemeint?
Welche Bildungsforschung
meinen wir?
Auf welche Praxis
beziehen wir uns?
Welche Kriterien der Nutzbarkeit legen wir an? Ist
Nutzbarkeit = Nützlichkeit?
Strukturelle Barrieren für Innovation
Das „Autonomie-Paritäts-Muster“: Lehrpersonen können für ihre berufliche Tätigkeit Autonomie reklamieren, Eingriffe von Außenstehenden zurückweisen und eine Gleichbehandlung aller Lehrenden fordern
Föderalismus funktioniert nur sehr eingeschränkt als Wettbewerbsföderalismus
Was behindert Innovation im deutschen Schulsystem?
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann die Bildungsforschung Wissen erzeugen, das für die Praxis nutzbar ist?
Welche Art von Wissen ist gemeint?
Welche Bildungsforschung
meinen wir?
Auf welche Praxis
beziehen wir uns?
Welche Kriterien der Nutzbarkeit legen wir an? Ist
Nutzbarkeit = Nützlichkeit?
Einige globale Faktoren nach Teddlie & Reynolds (2000) bzw.Reynolds et al. (2014)
Schulweiter Fokus auf Lernergebnisse und optimale Lernzeitnutzung
Hohes Leistungserwartungsniveau bei Schüler/innen und Lehrpersonen
Leistungsfortschritts-Monitoring auf Ebene der Schule, Klasse und des Einzelschülers/ der Einzelschülerin
Balancierte Differenzierungs- und Individualisierungsstrategien
Echte Schülerpartizipation im Lernprozess durch Regelung von klaren Verantwortlichkeiten und Rechten
Positive Schulkultur, inkl. geteilte “Schulvision”, Leitbild, störungsarmem Gesamtklima und Wertschätzungskultur
Elternarbeit nach der Maßgabe, lernhinderliche Faktoren „abzupuffern“ und positive Eltern-Kind-Interaktionen zu fördern
Fort- und Weiterbildungsplanung mit den Kennzeichen: schulintern & integriert in weitere schulische Initiativen
Vorbildausrichtung an „Best-Practice-Schulen“
Gelingensbedingungen für effektive Schulen –eine Literaturauswertung
1. Schulleitungen, die sich explizit als „Change Agents“ verstehen und ihr Schulleitungshandeln entsprechend ausrichten
2. Schulleitungshandeln, das Schulpartnerschaften/ Netzwerkpartnerschaften mit anderen Schulen aufbaut und verantwortlich betreut
3. Schulleitungen, die freiwillig Erfahrungen in der Leitung von Schulen in schwieriger Lage gesammelt haben und die Veränderung relevanter Kontextfaktoren einbeziehen
4. Schulleitungen, die sich bewusst „Schulen in schwieriger Lage“ als Partnerschulen auswählen, um kollaborativ an deren Entwicklung mitzuwirken
5. Schulleitungen, die Netzwerke mit außerschulischen Partnern entwickeln und aktiv in der lokalen / regionalen Bildungslandschaft involviert sind
5 wirksame Faktoren systembezogenen Schulleitungshandelns nach Fullan bzw. Higham et al.:
Gelingensbedingungen für effektive Schulen –eine Literaturauswertung
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann die Bildungsforschung Wissen erzeugen, das für die Praxis nutzbar ist?
Welche Art von Wissen ist gemeint?
Welche Bildungsforschung
meinen wir?
Auf welche Praxis
beziehen wir uns?
Welche Kriterien der Nutzbarkeit legen wir an? Ist
Nutzbarkeit = Nützlichkeit?
Wahrscheinlich ist die Frage falsch gestellt!
Einfache Transfer-Frage – überkomplexe Antworten
Wie kann ein Lernprozess organisiert werden, der
über die Einzelschule hinaus reicht,
einer kooperativen Entwicklungslogik folgt und
die kollektive Verbesserung von Lernkapazität
als Ziel definiert?
Deshalb: andere Frage!
Der Deutsche SchulpreisDie 67 Preisträger des Deutschen Schulpreises
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67 Schulenvon der Grundschule über das Gymnasium bis hin zur Berufsschule sind alle Schularten vertreten
• wird getragen von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung in Kooperation mit ARD und stern
• wird seit 2006 deutschlandweit ausgeschrieben
• richtet sich an alle allgemein- und berufsbildenden Schulen
• ist mit insgesamt rund 240.000 EUR der höchstdotierte Schulwettbewerb in Deutschland
• ist seit 2015 eng mit der neu gegründeten Deutschen Schulakademie verbunden
• Aufnahme der Deutschen Auslandsschulen in den Wettbewerb (2016)
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Der Deutsche SchulpreisDer Grundstein unserer Arbeit
Ansatz des Assessment for Learning
Konsequenter Einsatz individualisierbarer Instrumente der Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung
Ausrichtung an der Grundfigur der individualisierten Bildungsverläufe (Fokus auf Übergänge)
Kooperatives Handeln in multiprofessionellen Teamstrukturen
Sozial-räumliche Kontextualisierung der Schulentwicklung
Reflexive Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und Ansätze durch Partizipation in Schulnetzwerken
Merkmale netzwerkgestützter Unterrichts- und Schulentwicklung in den Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises
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Die Deutsche Schulakademie: Mehr gute Schulen!Wie schaffen wir das?
Unser VorhabenGute Praxis aus 10 Jahren Schulpreis für alle deutschen Schulen nutzbar machen.
Gute Praxis identifizieren
und aufbereiten
Gute Praxis transferieren
und transformieren
Gute Praxis bildungspolitisch wirksam machen
Gute Praxis erforschen
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Die Deutsche Schulakademie: vier ThemenfelderWorauf konzentrieren wir uns?
Mit Heterogenität produktiv umgehen Neue Lernstrukturen gestalten Demokratisch handeln lernen Schule leiten
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Die Arbeit der Deutschen SchulakademieUnser Programm im Überblick
DIALOG• Regionale Lernforen• Bundesweite Foren• Kongress der DSA
WERKSTATT• Lernbegleitung und
Leistungsbeurteilung
• Lernen – individuell und gemeinsam
• Neue Lernstrukturen –Raum-Zeit-Schule
• Schule leiten
• Kollegiale Unterrichts-entwicklung/ -reflexion
• Schülerpartizipation
• Willkommen, Ankommen, Weiterkommen – mit Flüchtlingen Schule neu gestalten
NETZWERK
• Hospitations-programm
• Netzwerk Schulentwicklung Schleswig-Holstein
• Transferzirkel Jede(r) ist besonders (JIB)
• Schulen einer Stadt (Potsdam)
PLATTFORM
• Transferplattform• Handbuch Gute
Schule
• Es finden 2 Foren pro Jahr in Berlin statt
• Themen bisher:
• Willkommen, Ankommen, Weiterkommen: mit Flüchtlingen Schule neu denken (Ende: 2015)
• Individuelle Bildungsverläufe (2016)
• Oberstufe neu gestalten – Bildung für die Zukunft (2017)
• Global Citizenship Education – Schule mit WELTblick(November 2017)
• Ziel: Erfahrungen der Praxis sichten, reflektieren, vernetzen
• Kongress: schulen.gestalten. zukunft. (Nov. 2016)
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DialogBundesweites Forum
• Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung: fördern, beteiligen, dialogisch reflektieren
• Lernen – individuell und gemeinsam!
• Neue Lernstrukturen – Raum-Zeit-Schule
• Schule leiten (Saarland)
• Kollegiale Unterrichtsentwicklung und –reflexion
• Schülerpartizipation (2017)
• Willkommen, Ankommen, Weiterkommen – mit Flüchtlingen Schule neu gestalten (2018)
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WerkstattPädagogische Werkstätten
• Langzeitfortbildung über ca. 2 Jahre
• Zwischen den Bausteinen lange Praxisphasen zur Erprobung in der Schule
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WerkstattPädagogische Werkstatt „Lernen – individuell und gemeinsam“
Lernenanders anlegen
Unterrichtanders anlegen
Lernbegleitung, Diagnostik,Leistungs-
beurteilung
Voraussetzungen schaffen
Erreichtes sichern:
Unterrichts-und Schul-
entwicklung
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NetzwerkTransferzirkel „Jede(r) ist besonders“
Preisträger-schule
Schule 1
Schule 2
Schule 3
Schule 4
Schule 5
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NetzwerkTransferzirkel „Jede(r) ist besonders“
Preisträger-schule
Schule 1
Schule 2
Schule 3
Schule 4
Schule 5
Fünf Schulen setzen über drei Jahre hinweg einen Entwicklungsprozess zum Thema „Inklusion“ um, begleitet von einem Schulpreisträger.
In den ersten beiden Jahren steht der Veränderungsprozess im Fokus; im dritten Jahr geben die Schulen ihr Wissen an fünf weitere Schulen in ihrer Region weiter.
Das Format verfolgt zwei Ziele:
Eine spürbare, messbare Veränderung an den Schulen
Regionale Verankerung guter Schulpraxis durch die Weitergabe des erlangten Wissens
Ein zentral gesetzter Veränderungsimpuls wird mittels Schneeballeffekt überregional „ausgerollt“.
Netzwerk...und mittels Netzwerkmultiplikation („Schneeballeffekt“) weitergegeben
Preisträger-schule
Schule 1
Schule 3
Schule 4
Schule 5
Schule 2
Schule 7
Schule 8
Schule 9
Schule 10
Schule 11
Klassische Top-down-Strategien Evidenzbasierte Strategie Partizipative Transferstrategien Transfer im Sinne von Design-Based Research
Transfer-Strategien für Innovationen
Klassische Top-down-Strategien Evidenzbasierte Strategie Partizipative Transferstrategien Transfer im Sinne von Design-Based Research
Scaling-upBest Practice?
Transfer-Strategien
Aktueller Ansatz: Networked improvementcommunities (NICs)
Vereinbarung spezifischer gemeinsamer Entwicklungsziele
Erarbeitung einer geteilten Problemdefinition und von „Ursachenhypothese“
Einigung auf ein gemeinsames Set von Interventionsmethoden und Evaluationsverfahren
Ausrichtung auf die Weiterverbreitung funktionierender Entwicklungsprozesse
Wann funktionieren netzwerkgestützte Transferprozesse?
Rahmenmodell zur Initiierung von Networked Improvement Communities (NICs)
Gomez, L. M., Russell, J. L., Bryk, A. S., LeMahieu, P. G., & Mejia, E. M. (2016). The right network for the right problem. Phi Delta Kappan, 98(3), 8-15.
„Technischer Kern“
+ Strukturen sozialer
Partizipation(u. a. gemeinsames „Narrativ“)
Gomez, L. M., Russell, J. L., Bryk, A. S., LeMahieu, P. G., & Mejia, E. M. (2016). The right network for the right problem. Phi Delta Kappan, 98(3), 8-15.
Rahmenmodell zur Initiierung von Networked Improvement Communities (NICs)
Mögliche Strukturelemente zukünftiger Transferprozesse
„Wille“ zur Reziprozität der Perspektivübernahme bei Vertreter/innen aus Praxis und Forschung(partielles Aufgeben von Selbstreferenzialität)
Capacity-Building auf den relevanten Handlungsebenen (kollektives Capacity-Building)
Sentinel-Struktur von „Praxis-Punkten“ (z. B. Schulnetzwerke) zur Definition und Präzisierung von Forschungsfragen bzw. Interventionen
Kriterien der Wirkung und der Passung müssen gleichwertiger in Forschungsdesigns berücksichtigt werden