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Das Buch ist erhältlich€¦ · Farbe gelb platzieren können. Das wünsche ich allen die das Krummholz bewegen. Herzlichst Fridel Krapf. Mit Pfeil und Bogen - 3 - Fridel Krapf Inhaltsübersicht

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Mit Pfeil und Bogen - 1 - Fridel Krapf

Das Buch ist erhältlich

In Österreich bei :

Sport Zopf Bad Goisern,

In der Schweiz bei :

Bogensport Strebel Luzern,

in Deutschland bei :

Me / Ka Bogensport Stegaurach

Bogensport Möck Lehmkuhlen

Heinrich Allermann Ottersberg

Scherwood Bogensport Herne

TDH Bogensport München

Mit Pfeil und Bogen - 2 - Fridel Krapf

VORWORT:

Nie war ich ein Spitzenschütze, jedochmeistens mit meinen Leistungen zufrieden.Eine 70 Stundenwoche hinderte mich, einsinnvolles Training zu absolvieren, um indie Spitze vorstoßen zu können. Auch hates etliche Jahre gedauert, bis ich hinter dassogenannte Geheimnis des Bogen-schiessens gekommen bin. Jetzt wo ich altbin und Zeit hätte diesen Sport auszuüben,hindern mich die „kleinen“ Wehwehchen,die sich mit der Zeit einstellen, und die mitdem Alter mangelnde Konzentration, sehrgute Leistungen zu bringen. Es macht mirnoch immer große Freude die Pfeilefliegen zu lassen, und es freut mich, dassimmer noch andere meinen Rat suchen.Ich habe im Laufe meines langjährigenBogenschießens und einer sehr langen Zeitals Trainer ein Wissen über diesen Sportangeeignet, das ich, wenn ich einmal daskrumme Maul gemacht habe, nicht mit insKrematorium nehmen möchte. Ich binauch weiter bereit, anderen das Bogen-schießen zu lehren, aber nicht fürGotteslohn.Meine alte Großmutter hat mir als kleinenJungen beigebracht, mit den Augen darfstDu stehlen, sonst nicht. Diesen Rat meinerGranny habe ich immer befolgt. MeineAugen waren überall, habe mich mit vielender Top Ten unterhalten und das inmeinem Gedächtnis bewahrt.Über Bogenschießen habe ich sehr vieleArtikel gelesen. Hochtrabende, die wissen-schaftlich fundiert das Ergebnis fast 2müber dem Teppich suchten. Andere, dieden Muskelablauf zu erklären versuchten.Sie alle schweben über dem Boden undgehen an der Realität vorbei.Bogenschießen ist an und für sich rechteinfach, Pfeil einnocken, aufziehen, zielenund schießen. Das müssen Sie in einerFITA-Runde 144 mal immer gleichmachen. Hier beginnt für alle das Drama.Immer „gleich machen“ ist sehr schwer.Ich habe Typen gesehen, die das mit irgendeiner Macke fertigbrachten und sehr guteErgebnisse erzielten. Wir würden mit

diesem Stil nicht einen Stecken treffen,aber sie schafften es. Das gibt dieErkenntnis, dass Konzentration derGrundtenor des Bogenschießens ist. DreiArten von Bogenschießen führen zum Ziel.1. Variante: Vorschulter einmauern (untereinmauern versteht man das Anspannendes Deltamuskels, der um dasSchultergelenk liegt) und mit der Zughandaus einer gut aufgebauten Spannungablassen.2. Variante: Mit dem angewinkeltem Bog-enarm den Pfeil aus dem Klicker drückenund die Zughand einfach öffnen.3. Variante: Vorschulter auf Druck brin-gen. Zugarm auf Spannung und aus Druckund Zug zu einem guten Abschuss zukommen. Das muss immer gleich sein.Das ist das Problem. Denken Sie bittedaran, dass wenn Sie Sieger einerWeltmeisterschaft oder einer Olympiadewerden wollen, der Trainingsaufwand nurmöglich ist, wenn Sie den Beruf einesBogenschützen ergreifen können. DieFaktoren Time und Money sind nichtunerheblich. Da muss ein gesundes Kapitalim Hintergrund sein, um sich das leisten zukönnen. Die Parallele zu anderen Sport-arten wird es Ihnen zeigen.Mit Bogenschießen ist jedoch bei uns nichtdas große Geld zu machen, wie z.B. imTennis oder im Wintersport, da nicht dasgroße Kapital der Hersteller in IhremRücken steht. Meine Bewunderung giltdaher allen, die ohne Profi zu sein, dasTraumergebnis von 1300 erreicht haben.Ich hoffe, dass meine Erklärungen für Sienicht langweilig sind, technische Ergüssesind es immer. Ich würde mich freuen,wenn Sie damit ein Stück weiterkommenund die Pfeile in die für uns so schöneFarbe gelb platzieren können. Daswünsche ich allen die das Krummholzbewegen.

Herzlichst Fridel Krapf.

Mit Pfeil und Bogen - 3 - Fridel Krapf

Inhaltsübersicht

0.1. Titel0.2. Vorwort0.3. Inhaltsübersicht1.1 Hobbyschütze1.2 Leistungsschütze1.3 Konzentration1.4 Selbstvertrauen2.1. Der Bogen2.2. Bogenlängen2.3. Zuggewichte2.4. Bogenauswahl2.5. Spannhöhe2.6. Der Tiller3.1. Sehnen3.2. Sehnenmaterial3.3. Sehnenlängen3.4. Sehnenstärken3.5. Nockpunkte3.6. Nockpunkt finden4.1. Mittelwickelung4.2. Maße der Mittelwickelung5.1. Pfeilauflagen6.1. Der Button7.1. Stabis8.1. Pfeile8.2. Pfeile selektieren8.3. Befiederung8.4. Pfeile abstimmen8.5. Pfeile Feinabstimmung8.6. Andere Pfeilabstimmungen8.7. Die Gabrielabstimmung9.1. Klicker und Pfeillängen9.2. Klickerstellung9.3. Die Knoten9.4. Auszugslängen10.1. Pfeilstellung im Bogen11.1. Tabs11.2. Ankertabs11.3. Tabs und in die Sehne greifen11.4. Verbrauchte Tabs / Sehnen12.1. Die Vorhand12.2. Die offene Vorhand12.3. Die geschlossenen Vorhand12.4. Der Stand13.1. Training13.2. Trainingsintensität13.3. Training was13.4. Mentales Training13.5. Autogenes Training14.1. Atmung15.1. Rhythmus15.2. Rhythmus im Turnier16.1. Ersatzmaterial17.1. Pfeiltabellen

17.2. Computer Pfeilvorschläge17.3. Wettkampfvorbereitung17.4. Der Wettkampf17.5. Technik des Bogenschießens18.1. Pfeilabstimmung der Amerikaner18.2. Papiertest18.3. Feinabstimmung auf kurze Entfernung18.4. Störungssuche bei der Pfeilgruppierung18.5. Übermäßiger Zug18.6. Ungenügender Spielraum18.7. Feineinstellung innerhalb des Bogen- und Pfeilsystems18.8. Sehne18.9. Phase 3 Feineinstellung19.1. Phase 4 Mikroeinstellung19.2. Punkte, die Sie sich merken sollten19.3. Schlussbemerkung20.1. Nachtrag Feldschießen Abriss20.2. Anlage eines Feldkurses20.3. Anzahl der Scheiben20.4. Arrowhead Abzeichen20.4.1. Die Waldrunde20.4.2. Die FITA-3-D-Tier-Runde20.5. Ausrüstung20.6. Schätzen in der unbekannten Runde20.7. Reduzierung der Entfernung bei Schüssen

bergauf und –ab20.8. Der Lichteinfluss20.9. Methodik des Feldschießens21.1. Das Angehen einer Scheibe21.2. Schematische Darstellung21.3. Abzugstabellen für Bergschüsse22.1. Blankbogenschießen22.2. Der Blankbogen22.3. Der Blankbogentab22.4. Der Nullpunkt22.5. Face walking22.6. String walking22.7. Blankbogen Anker23.1. Compoundbogen23.2. Abstimmung von Compoundbogen23.3. Feinabstimmung24.1. Die 900er FITA-Runde24.2. Die Clout-Runde24.3. Das Flight-Bogenschießen24.4. Das GolfschießenSeite 88 3D und TierbildrundeSeite 90 Deutsche MeisterschaftenZusammenstellung

Mit Pfeil und Bogen - 4 - Fridel Krapf

BOGENSCHIESSEN - THEORIE

1.1. HOBBYSCHÜTZEAls Bogenschütze muss man sich dieÜberlegung stellen, ob man nur zu seinemVergnügen diesen schönen Sport betreibt,mit den erreichten Ergebnissen zufriedenist und evtl. nur die GesellschaftGleichgesinnter sucht. Oder als

1.2. LEISTUNGSSCHÜTZEbereit ist, einen guten Teil seiner Freizeitzu opfern, um mit einem sinnvollenTraining zu guten oder Spitzenergebnissenzu kommen. Der Aufwand ist fürSpitzenergebnisse erheblich. Um jedochStandartergebnisse zu bringen, reicheneinige Übungen und vor allen Dingen

1.3. KONZENTRATIONOhne diese Fähigkeit werden Sie niemalsein guter Schütze. Sie müssen in der Lagesein, auch wenn um Sie herum Lärm,Regen, Wind oder andere Einflüsse sind,Ihren Abschuss immer in vollsterKonzentration zu machen. Ein gutesBeispiel sind die Bay. MeisterschaftenFITA im Jahre 1995 und die DM auf demgleichen Platze wo ein guter Teil der Zeitauf dem Tontaubenstand Training war.Oder die DM Hamburg in der Einflug-schneise des Flughafens. Das darf für Sieniemals störend sein. Dazu gehört aucheine erhebliche Portion ...

1.4. ... SELBSTVERTRAUENEs nützt Ihnen nichts, wenn Sie Trainings-weltmeister sind und im Wettkampf nichtdie Sicherheit haben, diese gutenErgebnisse auch zu bringen. DiesesSelbstvertrauen auf Ihre gute Leistungmüssen Sie mit mentalen und autogenenÜbungen untermauern.

2.1. DER BOGENAls Anfänger sollten Sie nie einen Bogenmit zu hohem Zuggewicht schießen. DasErlernen des richtigen Abschusses kannnur mit einem leichten Zuggewichterfolgen.

Hier sollten Sie sich für eine Saison einenleichten Leihbogen nehmen. Ich würderaten, auf jeden Fall gut unter 30 Lbs zubleiben. Nehmen Sie jedoch einen Bogen,den Sie mir einer Kevlar- oder FastFlight-Sehne schießen können. Das heißt keinHolzmittelteil. Nach der Saison können Siesich entscheiden, ob Sie diesen Bogenkaufen wollen oder einen anderen.

2.2. BOGENLÄNGENEin Auszug von mehr als 30 Zoll erforderteinen 70 Zoll Bogen. Darunter bis etwas27 Zoll, einen 68zölligen. Unter diesemMaß sollten Sie einen 66er Bogenschießen. Ein 70er Bogen mit einen 27erPfeil würde nicht die richtige Wurfkraft fürlange Distanzen haben. Ebenso ist ein 29erPfeil auf einen 66er Bogen sehr schwerabzustimmen.

2.3. ZUGGEWICHTEIn den einzelnen Bogen- und Auszugs-längen werden unterschiedliche Ergebnissefestegestellt. Ein 70-Zoll-Bogen mit ca. 30Lbs bringt bei einem Auszug von etwa 32Zoll nicht ganz 40 Lbs auf die Waage.Wogegen ein 66er 30-Lbs-Bogen miteinem Auszug von 25 Zoll etwas unter 25Lbs liegt. Es würde reichen, bei einen 70 erBogen mit einem Auszug von 32 Zoll miteinem Zuggewicht von 24 oder 26 Lbs zuarbeiten, um Damit einen Carbonpfeilsicher auf 90 m zu bringen. Für einenAlupfeil benötigen Sie ca. 4 bis 6 Lbs mehrum den Pfeil auf 9o m zu bringen. Ob sichaber der Einsatz von diesem höherenZuggewicht lohnt, steht auf einem anderenBlatt. Die Bestrebungen, sind weg von dergroßen FITA, um angeblich den Sportpublikumswirksam zu machen. Dernächste FITA-Kongress wird uns daszeigen. Man sollte jedoch bedenken, dasszu den Sternturnieren sicher nicht diegroßen Zuschauermassen angelocktwerden und viele Teilnehmer die Sterne

Mit Pfeil und Bogen - 5 - Fridel Krapf

für 1000, 11, 12 und 1300 holen wollen.Wählen Sie ein zu hohes Zuggewicht, wiezum Beispiel 38 Lbs so hat ein Bogen mit70 Zoll und einem Auszug von 32 Zoll fast50 Lbs. Das ist jedoch für die meistenSchützen ohne erhebliches Krafttrainingnicht zu schaffen.Im Gegensatz dazu steht der kurze Auszug.Bei einem Auszug von nur 25 Zoll sollteder Bogen wohl 35 Lbs. Haben, DasZuggewicht wird hier in etwa bei 30 Lbs.Sein, um den Pfeil sicher auf die langeDistanz zu bringen. Hierbei spiel auch derAbstand Auge zum Kinn eine sehr großeRolle. Ist dieser Abstand sehr groß, sokann mit kleineren Zuggewichtengearbeitet werden., denn der Pfeil wirdweiter unten angesetzt und erreicht so einegrößere Weite. Wenn der Abstand sehrkurz ist, so hat man 2 Möglichkeiten das zuändern. Man muss das Zuggewichterhöhen, oder man öffnet den Mund umden Pfeil tiefer zu bringen. Das geht abernur mit einem Distanzstück zwischen denZähnen. Gerade bei dem geschlossenenMund müssen Sie darauf achten, dass dieStellung der Zähne immer gleich ist. Beinormal geschlossenen Mund stehen dieZähne des Unterkiefers hinter den Zähnendes Oberkiefers. Diese Stellung der Zähnedes Unterkiefers hinter denen desOberkiefers müssen Sie immer einnehmen.Es schleicht sich hier oft ein Fehler ein,wenn Sie sich nicht konzentrieren undbeim Ankern den Mund öffnen, um Tabund Sehne in die richtige Position zubringen. Dabei geraten die Zähne auf derSchneide zusammen, und Sie haben großeHöhenprobleme auf der Scheibe. Das sindmindestens 6 bis 8 Ringe.

2.4. BOGENAUSWAHL.

Um in Leistungen von 1000 Ringenvorzustoßen, genügt eine relativ preiswerteBogenausrüstung. Einschließlich Stabi undVisier werden heute Geräte angeboten, diezwischen 500 und 600 DM liegen. Erstwenn ein guter Leistungsstandart erreichtist, sollte man sich mit dem Gedanken

tragen ein gutes Markenfabrikat zuerwerben. Dazu sei noch angemerkt, dassschon in den 60er Jahren mit ganzeinfachen einteiligen Bogen ohne Stabisund mit der einfachen DacronsehneLeistungen von weit über 1100 Ringenerzielt wurden. Zu dieser Zeit gab es nurden Standartpfeil 24 SRTX . Diese Pfeileverbogen sich bei der geringstenBerührung mit dem Scheibenständer oderScheibenrand, konnten zwar noch gerichtetwerden, waren aber Ausschuss. Wirmerken das nur nicht.

2.5. SPANNHÖHEN

Für die einzelnen Bogenfabrikaten werdenin den verschiedenen Längen gewisseToleranzen der Spannhöhnen vorgegeben.Das ist zum Beispiel für einen

70`` 8 ½ bis 9 ¾`` = 21,6 bis 24,8 cm68`` 8 ¼ bis 9 1/2`` = 21 bis 24,1 cm66`` 8 bis 9 ¼`` = 20,3 bis 23,5 cm64`` 7 ¾ bis 9`` = 19,7 bis 22,9 cm

Um das zu messen gibt es 2 Varianten.Entweder von der Sehne zur Buttonmitte,oder vom Griff zur Sehne. Hier ist jedochzu beachten ,dass die Sehne an derRecurve nicht zu weit von der Kerbeentfernt und auch nicht zu weit über dieEinkerbung aufliegt.. Beim Kauf einesBogens sollten Sie den Verkäufer um dieMaße der Spannhöhe fragen. Kann erdarüber keine Auskunft geben, so ist ernicht in der Lage zu beraten. Sie haben beiallen Bogen ca. 30 mm in der Spannhöhezur Verfügung, um Ihre Pfeile und denBogen abzustimmen.. Nutzen Sie dieMöglichkeit gut aus. Dazu werden Siefeststellen, dass ein etwas höher gespannterBogen einen ruhigen Abschuss hat. Umden weichsten Abschuss zu finden, solltenSie Versuche mit der Spannhöhe machen.Dazu gibt es Vorschläge, wo Sie bei deneinzelnen Bogenlängen mit dem Suchendes weichsten Abschusses beginnensollten.

Mit Pfeil und Bogen - 6 - Fridel Krapf

Das wären für :

64`` 8 ¼ - 8 ½ = 21 – 21,6 cm66`` 8 3/8 - 8 5/8 = 21,3 – 21,9 cm68`` 8 ½ - 8 ¾ = 21,6 – 22,2 cm70`` 8 5/8 - 8 7/8 = 21,7 – 22, 5 cm

Beginnen Sie am unteren Ende der TabelleIhrer Bogenklänge und schießen Sie einigePfeile. Achten Sie auf das Geräusch IhresBogens. Wenn dieses sehr hart klingt, sodrehen Sie Ihre Sehne 3 bis 4mal ein undschießen wieder. Das Wiederholen Sie, bissich das harte Geräusch verliert und derAbschuss ganz weich geworden ist. WennSie zu dieser Spannhöhe auch noch denrichtigen Pfeil finden und ein guterSchütze sind, so werden Sie ein superErgebnis bringen.

Wenn Sie bei diesen Versuchen Ihre Sehneschon 150 mal gedreht haben, so solltenSie eine kürzere Sehne benutzen.

2.6. DER TILLER. (Abbildung Umseitig)

Tiller ist der Unterschied des Abstands vonden beiden Bogenarmen, gemessen zurSehne am Austritt der Bogenarme aus demGriffstück. Siehe Abbildung. Durch dasGreifen der Sehne mit der Zughand, einenFinger über den Pfeil und 2 Fingerdarunter, wird der Bogen aus seinerEnergiemitte gebracht. Daher muss deruntere Bogenarm immer etwas stärker seinals der obere. Bei einteiligen Bogen ist dasfest gegeben. Bei unseren modernengeteilten Bogen haben wir die Möglichkeit,den Tiller mit Hilfe der Tillerschraube aufeine Optimum einzustellen. Auch hier gilt,ein unterer Wert ist besser als ein obererWert. Das darf nicht über 15 mm sein. DieToleranzen bewegen sich im Rahmen von5 bis höchstens 8 mm. Das hat auch einenEinfluss auf den Pfeilflug. Möglichkeitensind auch gegeben durch unterlegen vonkleinen Plättchen. Eine Veränderung umnur einen mm kann schon zuviel sein.Müssen Sie Ihren Tiller verstellen, sosollten Sie das gut kontern. Es genügtnicht, die Tillerschraube mit der

Kontermutter zu halten. Sie solltenDistanzplättchen einlegen, um ganz sicherzu sein, dass sich der Tiller nicht verändert.Legen Sie keinen Distanzstückchen unter ,so werden Sie beim Kontern feststellen,dass sich der Tiller wieder verändert hat.

Die Kraft, die durch den Abschuss auf denBogen einwirkt, ist sehr groß. Aufnahmenmit Hochgeschwindigkeits-Filmen zeigendas sehr deutlich. Es verwinden sich ganzmassive Bauteile am Bogen. Durch dasÄndern des Tillers wird auch dasZuggewicht erhöht. Je nach Stärke IhresBogens bis zu 3 Lbs. Bedenken Sie auch,dass ein völlig ausgereizter Tiller denBogen instabil macht. Ist bei Ihrem Bogender obere Bogenarm stärker als der untere,so müssen Sie das auf jeden Fall ändern.(Wenn der obere Bogenarm stärker ist, istder Abstand Sehne – Bogen oben kürzerals unten). Mit dieser Einstellung desBogens bekommen Sie nie einen gutenPfeilflug. Wie sich in letzter Zeit ergebenhat, sollten der Tiller bei Blankbogen sogeändert werden, dass der obere Bogenarmstärker als der untere Bogenarm eingestelltist. Das mag wohl paradox klingen, aberdie Ergebnisse sprechen dafür. Das habeich jedoch noch nicht kontrolliert.

3.1. SEHNEN.

Jeder Schütze muss in der Lage sein, seineSehne selber anzufertigen. Dazu sollte injedem Verein ein Sehnengalgen. DieserSehnengalgen ist sehr leicht selberanzufertigen. Mit einigen selbst ange-fertigten Sehen sind Sie in der Lage IhrenBogen leichter abzustimmen.

Mit Pfeil und Bogen - 7 - Fridel Krapf

Tiller oben

Tiller unten

Spannhöhe

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3.2. SEHNENMATERIAL.

Einfache Leihbogen mit Holzmittelteiledürfen nicht mit Kevlar- oder Fastflightbespannt werden, dafür ist Dacron zu-ständig. Das geben die Leihfirmenbekannt. Dacron und Fastflight sind sehrlange haltende Materialien, wogegenKevlar nach 600 bis 1500 Schuss bricht.Diese große Differenz der Haltbarkeitresultiert aus der Sorgfalt, mit derKevlarsehnen hergestellt werden. Wennhier nicht ein Faden genau wie der andereliegt und gelagert ist, wird die Sehne sehrschnell brechen. Dazu gibt es sehr deutlichAussagen. Bricht eine Sehne imNockpunkt, so war sie sehr gut gearbeitet.Bricht Sie jedoch im Sehnenohr, so wardas eine schlecht gearbeitete Sehne.Dacron- und Fastflight-Sehnen haben zwareine längere Lebensdauer, sollten jedochnach spätestens 5000 Schuss zur Seitegelegt werden. In jüngster Zeit sind neueMaterialien auf dem Markt gekommen.Hier gilt aber auch, dass sie nicht bis zumjüngsten Tag benutzt werden sollten.

In den Technical Bulletins von EASTONwerden folgende Empfehlungen fürFastflight-Sehnen gegeben:25 lbs (11,4 kg) 6 bis 14 Fäden30 „ (13,6 kg) 8 „ 16 „35 „ (15,9 kg) 10 „ 18 „40 „ (18,2 kg) 12 „ 20 „45 „ (20,5 kg) 14 „ 22 „50 „ (22,7 kg) 16 „ 24 „55 „ (25 kg) 18 „ 26 „60 „ (27,3 kg) 20 „ 28 „65 „ (29,6 kg) 22 „ 30 „Kevlar entsprechend mehr, da dünner undDacron weniger, da stärker.

3.3. SEHNENLÄNGEN.

Beim Abstimmen der Pfeile sollten manimmer einige Sehnen in verschiedenenLängen und stärken zur Verfügung haben,Man darf jedoch die vorgegebenen Spann-höhen nicht über- oder unterschreiten.Doch sind Versuche, da jeder Bogenanders reagiert, sehr wichtig.

Auf eine Eigenart möchte ich Sie nochaufmerksam machen. Gehen Sie von einerniedrigen Spannhöhe zu einer höherenSpannhöhe, Ihres Bogens um evtl. denetwas zu weichen Blankschaft in dieGruppe der befiederten zu bringen, sokann es vorkommen, dass dieser Schaftnoch weiter nach der weichen Seiteausbricht. Das hängt mit demWirkungsgrad Ihrer Bogenarme zusammenund muss nicht immer sein. Nicht jederSatz Bogenarme hat die gleiche Leistung(Massenware). Als Beispiel soll dieSpannhöhe eines 68er Bogen dienen. DieToleranzen der Spannhöhe liegen beidiesem Bogen zwischen 21 und 24,1, cm.Gehen Sie von 21,5 auf 23 cm Spannhöhe,so kann das der Punkt mit dem bestenWirkungsgrad Ihres Bogens sein, und esergibt sich eine größere Wurfkraft.

Darum mein Rat: Erst einmal denRuhigsten Abschuss Ihres Bogenssuchen und dann mit dem Abstimmenbeginnen.

3.4. SEHNENSTÄRKEN.

Genau wie eine lange oder kurze Sehneeinen Einfluss auf den Spinewert des Pfeilshat, hat auch die Fadenzahl der Sehne eineWirkung. Eine dünne Sehne wirft zwarbesser, hat jedoch eine größere Streuungund verlangt einen äußerst perfektenAbschuss. Eine stärkere Sehne mindert dieAbschussgeschwindigkeit, ist jedoch gut-mütiger im Abschuss. Das soll jedoch nichtheißen, dass man mit einer stärkeren Sehneschlampen kann. Wenn Sie eine 20fädigeSehne auf Ihrem Bogen haben, sollten SieVersuche mit einer 18er und 22er machen,um das optimale Pfeilverhalten zu finden.

3.5. NOCKPUNKTE.

Von der Industrie werden etliche Nock-punkte angeboten. Aus Kunststoff undMetall.

Mit Pfeil und Bogen - 9 - Fridel Krapf

3.5. NOCKPUNKTE.

Von der Industrie werden etlicheNockpunkte angeboten. Aus Kunststoffund Metall. Bricht Ihnen ein Nockpunktaus Kunststoff und Sie merken das nichtsofort, so spielt der Pfeil verrückt. Daswirkt sich sowohl auf Seite wie auf dieHöhe aus. Ein anderer Fehler ist dasVerkanten auf der Sehne, je wie dieWickelung den Nockpunkt verlässt.Metallnockpunkte wandern mit der Zeit inRichtung der Drehung der Wickelung.Keiner der Spitzenschützen, ob sie ausRussland, Amerika, Japan oder Koreakommen, verwendet einen konfektion-ierten Nockpunkt. Sie alle haben auf derSehne nur eine dünne Wickelung, dass dieNocke nicht nach oben rutschen kann. Dashat auch seine Tücken, wenn dieseWickelung nicht richtig angelegt wordenist. Dazu später.

3.6. NOCKPUNKT FINDEN:

Dazu benötigen Sie 3 gefiederte und 2unbefiederte Pfeile. Ungeübte Schützenstellen den Nockpunkt auf 15 m fest. GuteSchützen auf 20 m und sehr gute Schützenauf 30 m. Easton empfiehlt für Recurve ½Zoll (12 – 13 mm), für Compound mitRelease ¼ Zoll ( 6 bis 7 mm ) über demrechten Winkel zur Pfeilauflage. Hierspielt der Tiller eine große Rolle. DerTiller ist der Unterschied zwischen derStärke des oberen und des unterenBogenarmes.Um den richtigen Nockpunkt zu finden,sollten Sie einen dünnen selbstklebendenKlebestreifen an Stelle des Nockpunktesauf der Sehne anbringen. Nehmen Sie bittekeinen Klemmnockpunkt, denn derverfälscht das Ergebnis durch seine Stärkeum ca. 1 mm. Sollte der Klebestreifennicht gut halten, so unterstützen Sie ihn mitetwas Klebstoff. Sind die Rohschäfte beiden Versuchen unter der Gruppe derbefiederten Pfeile, so ist der Nockpunkt zuhoch. Sind die Rohschäfte über derbefiederten Pfeile, so ist der Nockpunkt zutief.

Mit Pfeil und Bogen - 10 - Fridel Krapf

Die Amerikaner nennen das Auf- und Abtauchen des Pfeils

"P O R P O S I N G"

Die Bewegung bei nicht richtig eingestelltem Nockpunkt

Gleichen denen eines Delphins. Abb. 1.

Abb. 2 Zu tiefer Nockpunkt

Abb. 3 Zu hoher Nockpunkt

Mit Pfeil und Bogen - 11 - Fridel Krapf

3.6. (Fortsetzung) Bei allen Versuchen zurPfeil abstimmung muss immer zuerst derNockpunkt gesucht werden, dann könnenSie mit der Abstimmung der Pfeilebeginnen. Zu diesen Versuchen müssen Siesehr gute Pfeile nehmen, die Sie vorher aufihre Genauigkeit geprüft haben. Prüfen Sieaußerdem, ob die Nocken geradeaufgeklebt sind und ob alle Nocken diegleiche Maulweite haben. Setzen Sie dieNocken so ein, dass sie mit irgendeinerBeschriftung auf dem Schaft fluchten, sohaben Sie immer die Möglichkeit, dieNocken an der selben Stelle einzusetzen.Jeder Pfeil muss Name und Nummerhaben, um evtl. Abweichler sofort zuselektieren. Die Pfeile sind Massenwareund nicht jeder Pfeil ist gleich demanderen. Auch sollten Sie den Rohschafteinmal mit der Nocke nach links undeinmal nach rechts schießen, um sounterschiedliche Trefferlagen zu sehen. Siewerden feststellen, dass bei unter-schiedlichem Einnocken sich die Treffer-lage ändert. Ist die Trefferlage am selbenPunkt, so haben Sie 12 supergleiche Pfeileerwischt. Haben Sie unterschiedlicheTrefferlagen, so müssen Sie daraus einenMittelwert suchen. Das geht nicht mit 3Passen, sondern erfordert etwas Geduld.Haben Sie den Nockpunkt so gefunden,dass der Blankschaft sich in der Gruppeder befiederten befindet, so haben Sie einegute Arbeit geleistet.

4.1. MITTELWICKELUNG:

Je nach der Stärke der Sehne müssen Sieunterschiedliche Mittelwickelungen an-fertigen. Haben Sie eine dünnen Sehne, sokommt nur ein 3fädiges Wickelgarn inFrage. Ist Ihre Sehne sehr stark, so ist eingeflochtenes Garn richtig. Von Monofilwürde ich abraten, denn hat diese einenFehler, so ist die Wickelung mit einemSchlag futsch.. Die 3fädige können Sieaufspleißen, um evtl. aus einen Fadeneinen Nockpunkt zu wickeln. Aus demgeflochtenen nicht. Ist Ihre Sehne zu dünn

für die Nocke, so müssen Sie eine zweiteWickelung als Nockenbett anfertigen. Dassollte nicht zu lang werden, einemverlängertem Nockpunkt ähnlich. Wer mitschwachen Zuggewichten schießt, mussdarauf achten, dass die Sehne in der Mittekein zu großes Gewicht hat.

Der eingenockte Pfeil muss so auf derSehne sitzen, dass er mit einem leichtenSchlag eines Fingers auf die Sehne dieseverlässt. Fester oder leichter sitzende Pfeilekommen nicht ideal von der Sehne frei undhaben keinen guten Pfeilflug ( Reflex ) .

4.2. MAßE DER MITTELWICKELUNG :

Mit dem Cheecker messen Sie vomNockpunkt der Sehne 7 cm nach unten und7 cm nach oben.. Das markieren Sie miteinem sehr dünnen wasserfesten Filzer.Hier beginnt und endet Ihre Mittel-wicklung. Ist der richtige Nockpunkt nochnicht gefunden, ist das ohne Belang.

Fertige Sehnen haben eine viel zu großeMittelwickelung, bringen dadurch zu vielGewicht und verlangsamen damit denAbschuss. Die Vorschrift der FITA besagt,dass das Ende der Wickelung nicht alsZielhilfe benutzt werden darf.. Es endendarum die Wickelungen weit über derLinie Auge – Scheibe. Meist ist auch dieMittelwickelung sehr weit nach untengewickelt. Das ist noch ein Relikt aus derBogensteinzeit. Sie sollte als Streifschutzdienen. Wenn jedoch eine Sehne nach 3 bis5000 Schuss ausgedient hat, so erübrigensich die langen Mittelwickelungen. Mitden angegebenen Maßen hat die Sehne einoptimales Gewicht. Ist einmal der richtigeNockpunkt gefunden, so entfernen Siewieder die Mittelwickelung oder fertigeneine neue Sehne. Außer der Markierung fürAnfang und Ende der Wickelung muss derNockpunkt ganz genau mit einemwasserfesten Filzer markiert werden.

Mit Pfeil und Bogen - 12 - Fridel Krapf

An dieser Stelle ziehen Sie mit einer sehr großen Nähnadel einen Einzelnen Faden von einemWickelgarn durch die Sehne und fertigen die Mittelwickelung wie gehabt, nur dass noch dereinzelne Faden aus der Wickelung hervorsteht.

Mittelwickelung.Große Nähnadel mit einzelnem Faden

Fest sitzende Nocke als untere Markierung

Der fertige Nockpunkt.

Mit Pfeil und Bogen - 13 - Fridel Krapf

4.2. (Fortsetzung) An dieser Stelle ziehenSie mit einer sehr großen Nähnadel einenEinzelfaden von einem Wickelgarn durchdie Sehne und fertigen die Sehne wiegehabt, nur dass noch der einzelne Fadenaus der Wickelung hervorsteht. Das musssehr sorgfältig geschehen. Ist dieWickelung fertig, so klemmen Sie einenfest sitzende Nocke oder einen Klemm-nockpunkt an das untere Ende des Nock-punktes. Dazu müssen Sie immer wiedermit dem Checker Kontrollieren. Mit einemTropfen Klebstoff auf der Sehne rollen Sienun den einzelnen Faden um die Sehne,beginnend an der Nock oder dem Nock-punkt, ca. 5 mm nach oben und sehr dünn.Man sollte das fast nicht spüren, nur dassdie Nocke des Pfeils nicht nach obenrutscht. Wenn Sie diesen einzelnen Fadendurch schaben mit einem scharfen Messerausgefranst haben, so hält er am besten.Dieses kurze ausgefranste Stück lassen Siewieder nach unten zum Nockpunkt ganzdünn auslaufen. Haben Sie präzisegearbeitet, so können Sie den Nockpunktbei gespannter Sehne ca. eine Stundeaustrocknen lassen. Kleine Korrekturenkönnen noch gemacht werden solange derKlebstoff noch nicht ausgetrocknet ist.Diese Arbeiten sollten an der eingedrehtenund gelängten Sehne gemacht werden. DasLängen der Sehne ist ganz einfach. Dazudie brutale Art. Den gespannten Bogen mitdem Griffstück auf die beiden Ober-schenkel und mit Gewalt die beidenBogenarme an der Recurve nach untendrücken. Viel wirkungsvoller und eleganterist jedoch die Methode, mit einem kleinenLederläppchen die Sehne in der ganzenLänge reiben. Das hat den Vorteil, dasssich die Sehne nach ca. 30- bis 50malgelängt hat, dass das überflüssige Wachsentfernt wurde und die Sehne schön rundgeworden ist. Jetzt können Sie IhrenNockpunkt sehr genau auf der Sehnemarkieren und anbringen. Nach einigerZeit sollten Sie die Sehne mit etwas Wachswieder fit machen.Kevlarsehnen sollten mindestens 15maleingedreht werden und Fastflight min-destens 30mal. Eine nicht eingedrehte

Sehne hat den sogenannten Balloneffekt.Sie bläht sich auf und verlangsamt denAbschuss sehr unregelmäßig. Haben Sieeinen guten Pfeilflug gefunden, so müssenSie alle Daten notieren, Spannhöhe, Faden-zahl, Nockpunkthöhe. Nach dem Spannendes Bogens sollten Sie immer eineKontrolle von Spannhöhe und Nockpunkt-höhe durchführen.

5.1. PFEILAUFLAGEN (REST).

Nach den Beobachtungen aus früherer undneuerer Zeit werden Spitzenergebnissesowohl mit dem einfachen Superrest, wieauch mit dem Pfeilauflagen mitbeweglichen Metallfinger geschossen.Wenn Sie einen beweglichen Rest nehmen,so mit nur einem Dorn. Besorgen Sie sichin einem Bastelladen ein ganz dünnesTeflonrohr und ziehen Sie das über denMetallfinger. Durch Erhitzen können Siedas auch festschrumpfen. Das hat zweiVorteile. Die Pfeilauflage wird gegenüberder Metallauflage wesentlich schneller undsie nützt sich nicht so schnell ab. Ist einmaldie richtige Mittelstellung des Pfeils imBogen erreicht, so kürzen Sie den Fingerder Pfeilauflage so, dass er nicht mehr überden Schaft hinausragen kann. Dadurch sollein Anschlagen der Befiederung an diePfeilauflage verhindert werden.

6.1. DER BUTTON :

Er hat die Aufgabe, den Pfeil in dierichtige Mittelstellung zu bringen. Außer-dem, was noch wichtiger ist, soll er denSpinewert etwas regulieren. Hierbei ist dierichtige Stellung des Pfeils im Bogenäußerst wichtig. Beginnen Sie alle Ab-stimmungen mit einer Centerstellung desPfeils. Das heißt Sehne, Bogenmitte undPfeil müssen eine Flucht sein. BeimCompoundbogen muss das so sein. DerButton sollte eine mittlere Härte haben.Wenn Sie nicht viel Erfahrung haben, sonehmen Sie von einer Küchenwaage einGewicht und legen das auf den Button. 500Gramm sollten das nicht sein. Mit der Zeitwerden Sie ein Gefühl dafür bekommen.

Mit Pfeil und Bogen - 14 - Fridel Krapf

6.1. DER BUTTONKOPF.

Ob aus Teflon oder Keramik, hat dengroßen Nachteil, dass er sich sehr schnellabnutzt. Es werden 2 verschiedene Größenverwendet. Kleine für Carbonpfeile undgrößere für Aluschäfte. Die Schäfte feilenbeim Abschuss regelrecht eine Nut in denKopf der deshalb von Zeit zu Zeit wiederplan geschliffen werden muss. Dadurchändert sich die Stellung des Pfeils imBogen, die neu einzurichten ist. Das kön-nen Sie ändern, wenn Sie einen Bekannten

in der Metallbranche haben. Lassen Siesich aus Stahl 2 Köpfe in entsprechendenGrößen fertigen. Die sollten noch gehärtetwerden, die Kanten gebrochen und diePfeilanlage mit Wiener Kalk den letztenSchliff auf Hochglanz bekommen. Ichhabe mir das machen lassen und benutzedas seit vielen Jahren sowohl für Alu- undCarbonschäfte. Seitdem ist Ruhe. Es istnicht der geringste Abrieb festzustellen.Die Mittelstellung des Pfeils im Bogen istimmer gleich.

Recurve-Bogen Compoundbogen

Zu 5.1. Pfeilauflagen. Bild A zeigt eine Draufsicht von Bogen, Pfeil, Buttonund Pfeilauflage. Die Pfeilauflage ist schon gekürzt, um ein Anschlagen derFedern an der Auflage zu verhindern.Damit sollten Sie vorsichtig sein und das nur machen, wenn Sie feststellen,dass Ihre Pfeile eine kleine seitliche Unruhe haben oder Anschlagen.

Zu 6.1. Button. Bild B zeigt eine Recurve mit dem aus dem Center gebrachtenPfeil. Das sollten Sie nur machen, wenn Ihr Pfeil etwas zu steif ist.Beginnen Sie alle Abstimmungen mit der Centerstellung wie fürCompound in Abb. C

Mit Pfeil und Bogen - 15 - Fridel Krapf

7.1. STABIS :

Stabis haben die Aufgabe, den Bogen imMoment des Abschusses ruhigzustellen. Esgenügt dafür der Bruchteil einer Sekunde.Was der Bogen macht, nachdem der Pfeildiesen verlassen hat, ist uninteressant. Dasgilt besonders für Carbonpfeile, die sehrschnell den Bogen verlassen. Ob Sie eineeinfache Spinne schießen oder einePendelspinne spielt keine Rolle, wenn sichdie Pfeile gruppieren. Es kann sein, dassdie eine oder andere Spinne bessereResultate bringt, aber das wird erst miteiner sehr guten Leistung zum Erfolgführen. Haben Sie Ihre Pfeile abgestimmtund ändern an der Spinne die Stellung derkleinen Stabis, so müssen Sie sicher eineneue Abstimmung vornehmen, denn jedeVeränderung der Stabis, sei sie auch nochso klein, wirkt sich auf den Pfeil aus. FürCarbonpfeile sollten Sie auch Carbonstabisnehmen.. Sie schocken den Bogen imAbschuss zu einer schnellen Ruhestellung.

8.1. PFEILE :

Bis zu einem Leistungsstandart Halle umdie 500 Ringe genügt ein guter Aluschaft.Das entspricht in etwa in der FITA 1000bis 1050 Ringe. Erst ab dieser Leistungsollte man die Überlegung anstellen, aufeinen Carbonschaft überzugehen. Es istvöllig gleichgültig, welchen CarbonschaftSie wählen. Denken Sie an Ihren Geld-beutel, denn es kann sein, dass Sie 2 oder 3verschiedene Schäfte ausprobieren müssen,um zu einem guten Pfeilflug zu kommen.Hier könnte höchstens die Geschwindig-keit, das heißt die flachere Flugbahn, füreinen Pfeilschaft ausschlaggebend sein. ZuBeginn eines Pfeiltunings müssen dasVisier und der Pfeil in eine Linie gebrachtwerden. Wenn nicht sehr grobe Fehler imAnstellwinkel und Button sind, wird sichsofort zeigen, ob der Pfeil zu weich oder zuhart ist.

8.2. PFEILE SELKTIEREN.

Haben Sie sich für einen Pfeilentschieden,so müssen diese ebenso wie Nocken

selektiert (ausgesucht) werden. Die mitIhren Nocken versehen Pfeile schießen Sieauf 15 oder 20 m, je nach Ihrem Können,ohne Federn. Das müssen Sie mit der Nocknach links und rechts auf der Sehneeingesetzt machen. Stellen Sie eine guteKonzentration der Schäfte fest, so habenSie 12 Superpfeile erwischt. Die hüten Siewie Ihren Augapfel und nehmen Sie nurzum Wettkampf. Sind Abweichler in derGruppe, die nicht aus einem Fehlschussresultieren, so sortieren Sie diese aus. Dasgeht natürlich nicht mit einem Versuch.Bei dieser Prozedur müssen Sie sämtlichSchäfte nummeriert haben, dass sie dieAbweichler feststellen können. DieAbweichler kontrollieren Sie auf einemRichtgerät mit einer Messuhr aufToleranzen. Alle Aluschäfte lassen sichrichten. Das erfordert bei den jetzigenMaterialien sehr viel Gefühl und wird inder Anfangszeit zu manchem Bruchführen. Alle aussortierten Schäfte werdennoch einmal einer Schlusskontrolleunterzogen, um festzustellen, ob Sie keinenFehlschuss gemacht haben. Sie können dieAbweichler noch im Training schießen,aber nicht im Wettkampf. Man sollteimmer einen Wettkampf- und einen Train-ingssatz Pfeile besitzen. Den Wettkampf-satz benützen Sie nur kurz vor demEinsatz, um sicher zu sein, dass IhreEinstellungen noch stimmen. In diesemWettkampfsatz müssen auch die gutenBlankschäfte sein. Durch die Beanspruch-ung im Training können sich die Ein-stellungen an Ihrem Bogen ändern, die sichauf Ihr Ergebnis auswirken. Das sollten Sievor jedem Wettkampf überprüfen und evtl.Änderungen vornehmen. Am Wettkampf-tag ist es dafür zu spät. Schießen SieCarbonpfeile, so sollten Sie beachten, dassdiese Schäfte ca. 600 Schuss aushalten.Nach dieser Zeit sind sie nicht Schrott,aber nur noch als Trainingspfeile zuverwenden. Wenn Sie jetzt über diese Zahlerschrocken sind, so sollten Sie sich vorAugen halten, dass eine FITA ca. 150Pfeile hat. Ein Satz 12 Pfeile ist also gutfür 48 FITA's.

Mit Pfeil und Bogen - 16 - Fridel Krapf

8.2. (Fortsetzung) Sie können sich selbstausrechnen, wie lange Sie so einenCarbonsatz schießen sollten. Daher meinRat mein Ratschlag, einen Trainings- undeinen Turniersatz.

8.3. BEFIEDERUNG.

Für kurze Distanzen (Halle) sollte manWeichplastikfahnen verwenden. Auch sinddie alten Naturfedern sehr gut. In einerdunklen Farbe sind sie auch für Schützenmit nicht so guten Augen in der Auflageleichter zu lokalisieren. Der Windeinflussist nicht gegeben. Nur das Licht spielt hiereine großen Rolle. Für die FITA im Freiensollte man SpinWing - Fahnen nehmen. Siesind das Beste, was es bislang gibt, umdem Wind etwas entgegenzusetzen zukönnen. Auch hier gilt, dass im Verein einBefiederungsgerät sein sollte, damit jederseine Pfeile selbst befiedern kann. Diemeisten Schützen haben ein solches. Dassollte auch gelernt sein. Die erstenVersuche werden wohl fehlschlagen, aberÜbung macht den Meister. Bei vielenSpitzenschützen habe ich die Klebunguntersucht und festgestellt, dass mitKlebstoff und Klebestreifen geaast wurde.Das bringt zuviel Gewicht auf den Schaft.Der Vorteil eines leichten und schnellenSchaftes wird zunichte gemacht. Mittler-weile gibt es einen Klebstoff der die SpinWings sehr zuverlässig auf dem Schafthält, ohne dass sie mit Klebestreifengesichert werden müssen. Geht einmal einPfeil in das grüne Gold (Wiese) oder durchdie Scheibe, so ist der Sitz der Feder zukontrollieren, evtl. gibt man einen verirrtenPfeil zur Seite. Als es noch keineWeichplastikfahnen und Spin Wings gab,hat man mit Naturfedern befiedert. Dabeiwurden oft die Federn mit einem großenDrall auf den Pfeilschaft geklebt. Der Pfeilsollte sich sehr schnell ausrichten. Dabeiverlor der Pfeil sehr schnell an Geschwin-digkeit. Versuche haben ergeben, dass sichder Pfeil im Flug dreht, ob die Federn mitoder ohne Drall aufgeklebt sind. Wenn Siesich ein Befiederungsgerät anschaffen, so

sollten Sie als erstes den Winkel der Federzum Schaft einstellen. Möglichst mit nullGrad. Außerdem sollten Sie nur mit diesemGerät Ihre Federn aufkleben. Wenn Sieschon befiederte Pfeile gekauft haben undSie müssen eine Fletch ersetzen, so sitztdie von Ihnen aufgeklebte Feder in einemanderen Winkel auf dem Schaft. Ein sobefiederter Pfeil mit 2 Anstellwinkeln derFeder spielt verrückt. Er wird immerabseits der geschossenen Gruppe sein. Eswird empfohlen, alle Federn an diesemSchaft zu ersetzen.Befiedern Sie Ihre Pfeile möglichst weitam Ende des Schaftes, jedoch so, dass dieFinger der Abschusshand die Federn nichtberühren können. Setzen Sie immer IhreFedern mit null Grad auf den Schaft.Setzen Sie jedoch Ihre Federn mit einemDrall auf, so erhält der Pfeil eine größereRotation, er wird langsamer und wird ab70 m stark streuen.Die Top Ten der USA befiedern Ihre ACEmit SpinWings der kleinsten Größe 1 9/16Zoll mit null Grad, kleben diese Federn miteinem normalen Fletchkleber auf denSchaft und sichern beide Enden mit einemdünnen schmalen Plastikklebestreifen(Tesapack geht auch). Der oben erwähnteKlebstoff hält die Fletch auch ohneKlebestreifen sicher auf dem Schaft(Teufels Kleber bei Black Flash Könitz).Vor der Farbe schwarz als Fletch muss ichwarnen. Kein Klebstoff hält sie sicher aufdem SchaftEines sollten Sie sich vor Augen halten,wenn Sie befiedern. Ein dünner Alu- undein leichter Carbonpfeil sollten nicht mitMinifletch befiedert sein. Diese kleinenFedern machen den leichten und dünnenPfeil sehr nervös. Er wird immer streuen.Dagegen hat ein dicker Alu- und schwererCarbonpfeil ein gewisses Eigenstabilitäts-verhalten, so dass er mit Minifletch be-fiedert werden kann. Grundsätzlich sollteman, das haben Versuche ergeben, einendünnen oder leichten Schaft mit etwasgrößeren Federn befiedern und dicke undschwere Schäfte mit Minifletch.

Mit Pfeil und Bogen - 17 - Fridel Krapf

8.3. BEFIEDERUNG - Ergänzung zum Absatz: Die Top Ten .....

8.4. PFEILABSTIMMUNG :

Das Finden des Nockpunktes wurde schon erklärt. Es werden wieder drei befiederte und zweiunbefiederte Pfeile benötigt. Diese werden wie oben auf 15, 20 oder 30 m geschossen. FürLinksschützen gilt das zur anderen Seite. Sitzen die Blankschäfte rechts vor, der befiedertenGruppe, so ist der Pfeil zu weich. Abhilfe bringt hier nur das Kürzen des Pfeils, eine leichtereSpitze oder eine dickere

Abb. 1: Die Amerikaner nennen das seitliche Schwänzeln des Pfeils "F I S H T A I L I N G"Die Bewegungen gleichen denen eine vorwärts schwimmenden Fisches.

Abb. 2: Schaft zu steif. Abb. 3: Schaft zu weich.

Mit Pfeil und Bogen - 18 - Fridel Krapf

Mit einen zu steifen Pfeil verhält sich dasebenso. Sitzen die Blankschäfte links vonder befiederten Gruppe, so können Sie eineschwerere Spitze einsetzen, die Sehnelänger machen oder die Fadenzahlverringern.

Bedenken Sie aber, dass eine dünnereSehne nicht sehr gutmütig ist. Hier hat manmit den Carbonschäfte die Möglichkeit derInsert und der Spitzenauswahl. Auch kanneine Verringerung der Federspannung desButton helfen. Wenn Jedoch der Klickerden Button eindrückt, so ist auf jeden Fallder Schaft zu wechseln. Ist der Blankschaftnicht in die Nähe der befiederten Gruppezu bringen, so muss ebenfalls ein andererSchaft genommen werden.

Auch einen zu weichen Pfeil und einenunbeweglichen Button können Sie verges-sen. Wechseln Sie in der Pfeilabstimmungnicht den Tab. Benützen Sie den Tab, den

Sie immer benutzen. Jede auch noch sokleine Veränderung, wie zum BeispielÜbergang von einem Elite- auf einenanderen Ankertab oder eine Verränderungder Stabi wird die Aussage auf der Scheibeverändern.

8.5. FEINABSTIMMUNG.

Befinden sich die Blankschäfte in derGruppe der befiederten Pfeile, so kommtdie Kontrolle auf die längste Entfernung.Für Herren 90m und für Damen 70 m.Dazu müssen Sie etliche Luftgewehr-Scheiben haben, um jede Pfeilserie daraufeinzutragen. Auf der Rückseite dieserScheiben notieren Sie alle EinstellungenIhres Bogen. Tiller, Spannhöhe,Nockpunkthöhe, Anzahl der Fäden derSehne und Zuggewicht Ihres Bogens undIhre Art der Stabis, Tab, Griffschale, hochtief mittel, Pfeilstellung im Bogen.

Diese kleine seitliche Unruhe nennt der Amerikaner

"M I N N O W I N G "

Abgeleitet von dem kleinen Fisch "Elritze" (Kleiner Fisch, kleine Bewegung).

Hier sind Sie schon auf dem richtigen Weg, den Pfeil abzustimmen.

Federnberührung mit der Auflage ? Abhilfe durch ...

1. Drehen der Nocke. 2. Kürzen der Pfeilauflage, dass die Feder nicht anschlagen kann. 3. Eine weichere Feder. 4. Fein- oder Mikroabstimmung. 5. Versuche mit dem Button.

-18b-

Die kleine seitliche Unruhe nennt der Amerikaner

M I N N 0 W I N G :

Abgeleitet von dem kleinen Fisch "Elritze".

Kleiner Fisch, kleine Bewegung.

Hier sind Sie schon auf dem richtigen Weg, den Pfeil abzustimmen.

Federnberührung mit der Auflage. Abhilfe

1.Drehen der Nocke.

2.Kürzen der Pfeilauflage, dass die Feder nicht anschlagen kann.

3.Eine weichere Feder.

4.Fein- oder Mikroabstimmung.

5.Versuche mit dem Button.

Mit Pfeil und Bogen - 19 - Fridel Krapf

8.5. (Fortsetzung) Wenn Sie einen Com-puter oder eine Speicher SM haben, solegen Sie alle diesen Daten dort fest unddrucken sie bei Bedarf aus. Nehmen Siefür eine Versuchsreihe keinerlei Veränder-ungen an Ihrem Bogen vor, es sei denn dieÄnderung des Tunens. Jede auch noch sokleine Veränderung wird sich im Pfeilflugund in der Konzentration der Pfeileauswirken. Für diese Versuche benötigenSie mindestens 6 sehr gute Pfeile evtl.mehr. Diese Pfeile müssen Sie nachdemSie einen Aufwärmphase durchlaufenhaben, sehr sorgfältig schießen. Die Pfeilemüssen auch durchnummeriert sein umevtl. Abweichler feststellen zu können. Eskommt auch bei neuen Pfeilen vor, dassSie trotz guter Befiederung nicht in dieGruppe zu bringen sind. Diese Pfeilesollten Sie aussortieren und nur noch aufganz kurze Entfernungen alsTrainingspfeile schießen oder gänzlichwegwerfen. Jede Gruppe wird mit derNummer auf des Pfeils auf einer LG –Scheibe notiert und die einzelnen Versuchenummeriert, dass Sie immer wieder aufeine Einstellung zurückgreifen können.Stellen Sie als Trefferlage ein hoch-gestelltes Oval fest, so ist der Nockpunktzu ändern und zwar nach beiden Seiten, bisein gutes Trefferbild erreicht ist. DiesesTrefferbild hängt auch mit Ihrem Könnenzusammen.

Stellen Sie ein quergestelltes Oval fest, soist der Nockpunkt scheinbar in Ordnung.Sie müssen jetzt nur noch Versuche mit derFederspannung Ihres Buttons machen, dasjedoch nach beiden Seiten. (schwächer undstärker). Die Veränderungen des Buttonssind in kleinen Schritten von 1/8 bis 1/4

Umdrehung zu machen und auf jede LG-Scheibe zu notieren, damit die besteEinstellung gefunden wird, wenn Sie einegute Trefferlage erreicht haben und diePfeile wieder anfangen zu streuen. Istendlich die Trefferlage auf 90/70 m sehrgut, so müssen Sie eine Kontrolle auf alleanderen Distanzen durchführen, 70/ 60/ 50und 30m. Wenn Sie Feldschütze sind, auch

in 5m Schritten 60–5m. An der EinstellungNockpunkt sollte zu diesem Zeitpunktkeine Veränderung mehr sein. Es könnenin der Seite Einstellungen nötig sein.Haben Sie Seitendifferenzen von 90 auf30m, so müssen Sie zuerst feststellen obSie Ihren Bogen auch in der Senk-rechtenhalten, ob Ihr Visier parallel zum Bogenmontiert ist oder ob gar Ihr Griffstückverzogen ist.

Wenn Sie Ihre Pfeile auf der langenDistanz konzentrieren und auf den kurzenEntfernungen nicht, so sind noch minimaleVeränderungen des Buttons nötig, in etwa1/16 Umdrehung, bis sich die Pfeile aufallen Entfernungen konzentrieren. Ent-spannen Sie in dieser Zeit Ihren Bogennicht, denn jede Veränderung, auch wennSie noch so klein ist, wird die Aussage aufder Scheibe verändern.

Ist endlich nach etlichen Tagen der richtigePfeil und die richtige Einstellunggefunden, so heben Sie sich die letzte LG-Scheibe auf und machen einen erneutenVersuch mit drei befiederten und zweiunbefiederten Pfeilen, auf der Distanz, aufder Sie mit dem Suchen des Nockpunktesbegonnen haben, 15, 20 oder 30m. Dabeiwird sich herausstellen, dass die unbe-fiederten Schäfte leicht links unter derbefiederten Gruppe sind. Das gehtnatürlich nicht mit einem Versuch underfordert etwas Geduld.

Es ist wichtig, dass Sie diese Endab-stimmung auch auf einer LG-Scheibe mitallen Daten von Sehne, Button, Nockpunktetc. notieren. Müssen Sie durch einenSehnenbruch einmal ein Schnelltuningmachen, so haben Sie einen sehr gutenAnhaltspunkt.

Mit Pfeil und Bogen - 20 - Fridel Krapf

8.5. (Fortsetzung) Die in 8.4. und 8.5.beschriebenen Pfeilabstimmung undFeinabstimmung, wurde in einem Seminar1992 von Jay Barrs vorgestellt. Ich habedas kontrolliert und kann das nurempfehlen. Das habe ich nicht mit einemAlupfeil, sondern mit einem Carbonschaftausprobiert. Mein Bogen hat nur einleichtes Zuggewicht. Es wäre interessant,ob das auch mit Aluschäfte ebensofunktioniert.

8.6. ANDERE PFEILABSTIMMUNGEN.

Eine weitere Möglichkeit ist, mit einem15m Visier von 3m angefangen mit einemZielpunkt im oberen Teil der Scheibe, alle3m bis 39m einen befiederten Pfeil zuschießen. Bilden die Pfeile eine senkrechteLinie, ist die Einstellung, sowohlMittelstellung des Pfeils im Bogen als auchdie Federspannung gut. Ebenso passt derSpinewert. Ist die Linie von der Mitteabweichend in einem Bogen nach linksund wieder zur Mitte gehend, so ist diePfeilanlage zu weit im Bogen. Bei einergeraden Linie nach links ist der Button zuhart eingestellt und muss schwächergemacht werden. Zeigt die gekrümmteLinie nach rechts, so ist der Button nichtweit genug im Bogen. Er muss weiter inden Bogen gedreht werden. Ist eine geradeLinie nach rechts, so sollte der Buttonhärter gestellt werden. Auch hier gilt, dasseine unsauberer Schuss wiederholt werdenmuss, um eine klare Aussage zubekommen.

8.7. DIE GABRIELABSTIMMUNG.

Diese Abstimmung wurde aus derVorgenannten entwickelt. Das Eigenartigedaran ist, dass das Finden des Nockpunktesnicht an den Anfang gestellt wird. Ichwürde jedoch raten, immer erst denrichtigen Nockpunkt zu finden undbeschreibe diesen Vorgang nach Gabrielzuerst.Man stellt den Button so ein, dass der Pfeilmittig im Bogen liegt. Das Visier wirdebenfalls über diese Flucht eingestellt.

Jetzt stellen Sie Ihr Visier auf ca. 30m. Inder Grundstellung des Nockpunktes gehenSie für Aluschäfte auf ca. 15 bis 20mmNockpunktüberhöhung und für Carbon-schäfte auf ca. 10 bis 12mm. Dazubenötigen Sie 2 Pfeile, einen befiedertenund einen unbefiederten. Kontrollieren Siebeide, ob sie auch gerade sind. DenRohschaft schießen Sie auf ca. 15m einmalmit der Nocke nach links und einmal nachrechts, hier sollten die Treffer an derselben Stelle sein. Machen Sie sich amunteren Ende der Scheibe einen Zielpunkt.Am besten eignet sich eine 40er Auflageund eine 60er Auflage. Die 40er Auflagebeschießen Sie in Abständen von 3m bis30m und kontrollieren den Rohschaft, ober über dem befiederten Pfeil oder darunterliegt. Ändern Sie den Nockpunkt so langenach oben oder unten, bis beide Schäfte inetwa die gleiche Trefferhöhe haben.

Beim Zurückgehen von 3m auf 30mwerden die Pfeile mit einem 30m Visierimmer etwas weiter höher wandern, bis sieab etwa 18m wieder anfangen in diePapierauflage zu gehen. Sie werdenfeststellen, dass der Rohschaft ab ca. 9meine andere Trefferposition hat als derbefiederte, es sei denn, Sie haben denidealen Nockpunkt von Haus aus erwischt.Liegen die Treffer des Rohschaftes überdem befiederten Pfeil, so ist der Nockpunktzu tief, liegen sie unter dem befiederten, soist der Nockpunkt zu hoch. Ändern Sie denNockpunkt nur in höchstens 1mmSchritten, und beginnen Sie den Vorgangvon vorne, bis Sie eine gute Aussage desRohschaftes erreicht haben.

Wenn Sie eine 60er Scheibenauflagezweimal rückseitig falten, erhalten Sieeinen weißen Streifen von ca. 15cm Breite.Das können beschossene Auflagen sein, eswird nur der Streifen von 15 cm für eineAussage benötigt. Diesen Streifenbefestigen Sie in der Mitte über der 40erAuflage.

Mit Pfeil und Bogen - 21 - Fridel Krapf

8.7. (Forstsetzung) Für diesen Start müssenSie noch den Button etwas regulierenSchießen Sie auf 30m einige befiedertePfeile, und stellen Sie fest, ob die Pfeilemit der Einstellung Pfeil mittig im Bogen,Visier in der Flucht über dem Pfeil nochdie Mitte der Papierauflage treffen. Sollteder Pfeil nach rechts abweichen, somachen Sie Ihren Button härter, sind diePfeile links vom Mittelpunkt der Scheibeso machen Sie den Button weicher, bis Sieeine Trefferlage in der Mitte der Scheibeerreicht haben, ohne das Visier zuverstellen.

Hier erhalten Sie schon eine Voraussage,ob Ihr Pfeil zu weich oder zu steif ist.Extreme Button-Einstellungen geben Ihnendas bekannt. Wenn der Klicker den Buttoneindrückt, ist der Schaft auf jeden Fall zusteif. Ein fast unbeweglicher Button zeigteinen zu weichen Schaft an. Das könnenSie auch vergessen. In beiden Fällen ist einneuer Schaft nötig. Beginnen Sie wiederauf 3m bis 30m in 3-m-Abständen einenbefiederten und einen unbefiederten Pfeilzu schießen. Die Einschläge übertragen Sieam besten auf einen DIN-A-Block liniert,den Sie mit drei Strichen in dersenkrechten Mitte versehen haben. DieStrich sollen die Entfernung von der Mittezur Kante der gefalteten Scheibeverdeutlichen. Markieren Sie noch einigeLinien mit den Zahlen 3,6,9 etc. bis 30.Übertragen Sie die Treffer, den befiedertenPfeil mit einem Kreuz und denunbefiederten mit einem Punkt.

Bricht der Rohschaft schon nach 15m nachlinks aus, so ist er bestimmt zu steif. Hiersind bei Carbonpfeile Versuch mit demInsert/Spitzensystem angesagt. Bei Alu-pfeilen sollten man zu 9% oder zu 125-Grain-Spitzen überwechseln. Es wird sichzeigen, ob der Pfeil immer noch ausbricht,dann muss eine leichtere Pfeilcodegenommen werden. Wandert der Rohschaftnach 24 m nach links, so ist er ebenfalls zusteif, aber leichter mit Insert/Spitzen-Kombinationen zu stabilisieren.

Weitere Punkte wären, die Spannhöhe derSehne zu verringern oder den Tillerminimal zu erhöhen. Hierbei sollten Siejedoch darauf achten, dass der Tiller nichtvöllig ausgereizt wird. Auch sollten Siesich mit der Spannhöhe der Sehne imoberen Bereich bewegen. Der Abschusswird zwar langsamer, aber gutmütiger. DieAmis sagen, lieber eine langsame zehn alseine schnelle sieben. Die Weltspitzeschießt aber auch mit sehr hohenZuggewichten, dass es auf ein Lbs. mehroder weniger nicht ankommt.

Sind beide Schäfte im Toleranzbereich dergefalteten Papierauflage (ca. 7cm), so istder Pfeil gut abgestimmt. Ist die Kurvenach links und rechts sehr stark gezacktund verlässt nicht den Toleranzbereich, sosind nur minimale Korrekturen am Button,an der Spannhöhe und den Stabisvorzunehmen.

Beginnt Ihr Blankschaft links undüberschreitet die Linie nach rechts, so ist ertrotzdem zu weich, doch der Button istfalsch eingestellt.Der Grundtenor der Gabrieleinstellung istdie Stabilisierung des Pfeilfluges auf denersten Metern. Das ist auch wichtig, sonsthaben Sie immer eine größere Streuung aufder Scheibe.

Diese Versuche sollten Sie bis auf 90m fürHerren und 70m für Damen in 5mSchritten erweitern. Bringen Sie denBlankschaft auf 90/70m in die rote odergar in die gelbe Zone der Scheibe, sohaben Sie einen super passenden undabgestimmten Pfeil. Es kommt nur nochauf Ihr Können an, dass Sie das ausnützen.Diese Versuche sollten Sie nicht bei hohenGras machen, sonst kann es sein, dass Sieihren Blankschaft nicht mehr finden. EinBeobachter in der Nähe der langenScheibe, wird bei einem verirrten Pfeil sehrhilfreich sein.

Mit Pfeil und Bogen - 22 - Fridel Krapf

8.7. (Forstsetzung) Seit der Saison 1995schießen wir in der Halle nur noch 18m.Diese Abstimmung auf 18m dürfte keinProblem sein. Für diese Entfernung eineneigenen Bogen und Pfeile zu besitzen wäregünstig. Alle rennen nach den neuenMittelstücken. Es liegen sicher bei denHändlern genug gut erhaltenen gebrauchteMittelstücke auf Lager oder sind preiswertvon Schützen zu haben. Was hindert Siedaran, für wenig Geld einen eigenen Bogenfür die Halle zu erwerben und diesenspeziell auf 18m abzustimmen. In nichtallzu ferner Zukunft wird unser Wett-kampfprogramm auf nur 70m umgestellt,bei einer Qualifikation auf 72 Pfeilen aufdiese Entfernung, sowohl für Damen alsauch für Herren. Ebenso kommt dieFinalrunde auf diese Entfernung. Was liegtnäher, als auch dafür einen speziell einenBogen abzustimmen. Es wird jedenfallseinfacher sein, Die Abstimmung für eineDistanz zu machen, als für alle FITA-Entfernungen, ganz zu schweigen von denEntfernungen des Feldschießens.Wenn das kommt, möchte ich keineMeisterschaft mehr schießen, sondern nurnoch auf FITA-Turnieren mein Krumm-holz bewegen. Sicher bin ich zu alt, um dasallen noch zu verstehen, aber meineErinnerungen an sehr guten 30 JahreBogenschießen, mit FITA-Runden in Köln,Mainz, Straßburg, München, Soest, denDeutschen Meisterschaften in Nürnberg,Hannover, Wolfsburg und Tübingen, umnur einige zu nennen, können nicht ausmeinem Gedächtnis gestrichen werden. Eswar eine schöne Zeit, die ich nicht missenmöchte.

9.1. KLICKER UND PFEILLÄNGEN.

Um mit dem Klicker schießen zu können,ist es sehr wichtig den genauen Auszugfestzustellen. Hierzu brauchen Sie dieHilfe eines Vereinskameraden oder IhrerMadam, wenn Sie mit auf den Bogenplatzgeht. Sie müssen mindestens 60 Pfeile ingroßen Serien schießen. Die Entfernungsollte nicht über 3m vor der Scheibe sein.

Das Visier stellen Sie auf 35m, dass Sieauch dahin schießen, wo Sie hinzielen,damit das Pfeilmaterial nicht beschädigtwird, wenn Sie in großen Serien schießen.Befestigen Sie ein helles Klebeband überder Pfeilauflage bis zur Vorderkante desBogens, das sich gut beschriften läßt(Tesaetikett). Bringen Sie nach 12 Pfeileneine Markierung mit einem sehr weichenBleistift an, auf der deutlich zu sehen ist,wo Ihr Auszug in etwa endet. Jetztschießen Sie in großen Serien weiter,jedoch mindestens die restlichen 48 Pfeile.Mit der Zeit werden sie Ermüdungs-erscheinungen einstellen. Der Auszug wirdsich auf einen bestimmten Punkt einstellen.Ist die Spitze Ihres Pfeils in der Mitte desWeges von der Vorderkante des Bogenszur Pfeilauflage, so haben Sie den großenVorteil, dass die Länge Ihres Pfeils zurAbstimmung gut geeignet ist. Pfeile, dieüber die Vorderkante des Bogenshinausstehen, können Sie nur mit einemVorbauklicker schießen. Pfeile, die ganznahe an der Pfeilauflage stehen oder evtl.von der Auflage fallen würden, sind nichtsehr gut abzustimmen. Ideal wäre einKlicker ca. 5mm von der Vorderkante desBogens. Der Schaft sollte 1 –1,5 Zoll (25bis 38 mm) vor dem Button enden. Pfeilein dieser Länge sind immer gutmütiger alszu lange oder zu kurze Pfeile. Ein zulanger oder zu kurzer Pfeil hat nicht diebeiden Knoten, die diese Biegung desPfeils beim Verlassen des Bogens habenmuss um auf den Weg zur Scheibe zukommen, der so gerade wie nur möglichist.

Mit Pfeil und Bogen - 23 - Fridel Krapf

9.2. KLICKERSTELLUNG.

Die einmal erarbeitete Klickerstellung istjedoch kein Evangelium. Wenn Sie mit derZeit den richtigen Schulterzug lernen, soKANN sich Ihr Auszug um bis zu zweiZoll, das sind 5cm (fünf !), verlängern. Dassollten Sie laufend überprüfen, und wennSie einen wesentlich längeren Auszugbekommen, eine anderen Pfeilcode kaufen.Sie werden merken, dass mit dem längerenAuszug der Abschuss immer schnellerwird, das soll ja auch erreicht werden. Dasgeht aber nicht bis ins Unendliche. Beieinem zu langen Auszug wird derAbschuss wieder langsamer. Das ist nunmal das Schicksal eines Bogenschützen.Die Stellung des Klickers kann durchkörperliche und seelische Einflüsseverändert werden. An einem Tag sind Sieder King und ziehen jeden Pfeil durch denKlicker, dann müssen Sie eben den Klickernach hinten stellen. An einem anderen Tag,an dem Sie am liebsten nicht aufgestandenwären, kommt der Klicker nicht umsVerrecken. Jetzt müssen Sie den Klickernach vorne stellen. Daher auf mein Rat,erst mit preiswerten Schäften zu arbeiten,bis der endgültige Auszug erarbeitet ist.

9.3. DIE KNOTEN.

Wie schon erwähnt, verbiegt sich der Pfeilbei der Beschleunigung durch die Sehne inder ersten Hälfte zum Bogen hin, in derzweiten Hälfte vom Bogen weg. Dabeibilden die beiden Bewegungen zweiSchnittpunkte im vorderen und hinterenTeil des Pfeils. Diese beiden Schnittpunktewerden die Knoten genannt. Bei richtigemSpine und richtigen Setzen des Pfeils inden Bogen bilden sich die Knotenübereinstimmend auf einer Linie zurScheibe. Sind diese Schnittpunkte nichtübereinstimmend auf der Linie durch nichtpassenden Pfeil oder falsche Pfeilstellungim Bogen, so wird der Pfeil nicht dengeraden Weg zur Scheibe finden. Er wirdschwänzeln. Die Amis sagen dazufishtailing.

Für einen passenden Pfeil empfiehlt sichdie Centerstellung im Bogen, und für einenetwas zu steifen Pfeil sollte die Stellungetwas aus der Mitte vom Bogen weg sein.Beginnen Sie jedoch immer mit einerCenterstellung. Die Aussage, die Sie aufder Papierauflage in den einzelnen Ent-fernungen finden werden, werden Sie evtl.zur Änderung der Centerstellung veran-lassen. Das jedoch nur in ganz kleinenSchritten.Bei einem etwas zu steifen Pfeil, deraußerhalb der Centerstellung ist, wird derButton eingedrückt und bringt den Pfeilsehr schnell auf den geraden Weg zurScheibe ohne zu schwänzeln. Das wohl-gemerkt bei Fingerablass. Das ist auch beiCompound Fingerablass gegeben. Com-poundbogen mit Releases dürfen nicht ausder Centerstellung gebracht werden.Ist der Pfeil optimal im Bogen, der Buttonin der richtigen Härte und stimmt auch derSpinewert des Pfeils, so ist der PfeilflugSpitze. Wenn Sie mit dieser Einstellungund dem Material auf 90/70m denunbefiederten Pfeil in die gelbe Zone derScheibe bringen, so stimmen alle Faktoren,Bogen, Pfeile und Pfeilstellung im Bogenund auch Ihr Können. Das steht aber aufeinem anderen Blatt. Sie müssen sich vorAugen halten, dass die GrundeinstellungIhres Bogens und die Pfeile stimmenmüssen. Ist dies nicht der Fall, so sind dieKnoten (Schnittpunkte) Versetzt und Siehaben keinen optimalen Pfeilflug undkeine konzentrierte Trefferlage

Die Pfeilstellung außerhalb der Bogen-mitte, vom Bogen abgewandt, darf nurmit einem etwas zu steifen Pfeil erfolgen.

Ein genau passender Schaft oder ein etwaszu weicher muss mittig im Bogen sein. Beider Kontrolle auf 30m mit Pfeil undVisierflucht Wird sich das aus derTrefferlage links oder rechts von der Mitteherausstellen.

Mit Pfeil und Bogen - 24 - Fridel Krapf

9.4. AUSZUGSLÄNGE.

Wenn Sie den Pfeil ein oder zwei cm durchden Klicker ziehen müssen, werden Sieimmer würgen bis das Teufelsding klickmacht. Durch die Übergroße Anstrengungwird Ihr Abschuss verrissen, denn dieübergroße Anstrengung und der damitverbundenen falsche Zug überträgt sichsowohl auf die Zughand wie auf dieBogenhand.Sie müssen eine Kontrolle einbauen undim fertigen Auszug den Stand des Klickersbeobachten. Er muss zumindest auf demKegel der Pfeilspitze sein, um nur miteinem kleinen Kick zu einem kontrolliertenAbschuss zu kommen, solange Sie nochruhig im Ziel stehen. Ein kurzer Blickgenügt dafür Dieser Vorgang vom Greifenin die Sehne bis zum Abschuss soll eineZeit von 4 Sekunden nicht überschreiten(Timing). Das Überschreiten dieser Zeitwir immer zu einem schlechten Schussführen. Es ist besser diesen Schuss nicht zumachen und abzusetzen.

DIE KNOTEN.

Die Bilder 1 bis 4 zeigen die Links-Rechtsbewegung eines Pfeiles bei derBeschleunigung durch die Sehne.

Diese beiden Bewegungen geben eineÜberlagerung an den beiden Enden desPfeils. Die beiden Schnittpunkte werdendie Knoten genannt. Siehe nachfolgendeAbbildung. Die beiden Knoten müssen aufeiner gedachten geraden Linie zwischendem Abschusspunkt und der Scheibeliegen. Siehe auch Abbildung 18 und 19auf Seite 48, Gruppierung auf lange undkurze Entfernungen.

-24b-

Mit Pfeil und Bogen - 25 - Fridel Krapf

10.1. PFEILSTELLUNG IM BOGEN.

Wenn Sie sich einen neuen Bogen kaufen,so sollten Sie auf jeden Fall den Bogenspannen und kontrollieren, ob die Bogen-arme und das Mittelstück nicht verzogensind. Mittelstücke, Bogenarme und Pfeilesind Massenware. Ein ganz präzise An-fertigung ist nicht zu bezahlen. Sie solltenauf jeden Fall den gespannten Bogen überIhre Augen fluchten lassen. Wenn Sie denBogen über die Sehne fluchten, sehen siesofort, ob das Mittelstück verzogen odersie Arme nicht mittig sind. Es gibt nichtsUnbestechlicheres als das menschlicheAuge.

Haben Sie gekauft und können nicht mehrreklamieren, so sollten Sie folgendes be-achten. Stehen die Bogenarme zum Bogen-fenster, so ist de Pfeil evtl. noch weiter ausder Mittelstellung zu bringen. Zeigen dieBogenarme zu der dem Bogenfensterabgewandten Seite so muss der Pfeil ausder Centerstellung vom Bogenfenstergebracht werden. Versuchen Sie ob das ander Führung im Griffstück liegt oder ob dieBogenarme verzogen sind. VerzogeneBogenarme kann man nicht ändern, jedochein Griffstück kann wieder zu einerbesseren Bogenarm-Führung gebrachtwerden.

Eine weitere Kontrolle ist das Messen desTillers. Dazu müssen Sie die Tiller-schrauben zur Vorderseite des Bogens aufnull drehen. Jetzt messen Sie bei ge-spannten Bogen die Abstände des Tillers.Die Tillerdifferenz zwischen oberen undunterem Bogenarm sollten in etwa 6 bis 8mm sein. Die kürzeren Entfernung ist amunteren Bogenarm. Ist der Abstand amoberen Bogenarm kürzer, so müssen Siedas ändern. Wie ist im Absatz 2.6. be-schreiben. Im Normalfall muss der Pfeilimmer eine Centerstellung haben. Nur einminimal zu steifer Pfeil sollte eine etwasvom Bogen abgewandte Pfeilstellunghaben.

Das sollte nicht über eine halbe Pfeilbreitesein, denn sonst ist der Pfeil sicher zu steif.Denken Sie daran, dass ein Ferrari 400 000DM kostet und ein Golf schon für 15 000DM zu erhalten ist. Das sagt aber nicht,dass ein Ferrari nicht auch eine Montags-auto sein könnte.

11.1. TABS.

Für den Anfang sollten Sie einen einfachenTab benutzen. Er sollte möglichst ausKunststoff sein, um einen schnellenAbschuss zu erhalten. Ein Felltab ist imRegen nicht empfehlenswert, da durch dieFeuchtigkeit der Abschuss gebremst wird.In der Steinzeit des Bogenschießens, als esnoch keine Kunststofftabs gab, hatte jederBogenschütze 2 Tabs in der Hosentasche,um bei Rege immer einen trockenen Tabzu haben. Alle hatten wir Pudertaschen, diemit Talkum gefüllt waren, um denAbschuss schneller zu machen. Das entfälltmittlerweile wegen der Kunststofftabs.

11.2. ANKERTAB.

Der sichere Anker für den Anfänger istvorne mitten unterm Kinn. Dabei ist immerdarauf zu achten, dass der Mundgeschlossen ist. Das sollten Sie immerunter Kontrolle halten. Haben Sie einenguten Leistungsstandart erreicht, so könnenSie auch mit dem Seitenanker beginnen.Dafür benötigen Sie einen Ankertab. Diemeisten haben eine Platte am oberen Ende,die immer an der selben Stelle desUnterkiefers sein soll (muss). DerAnkertab sollte auch aus Kunststoff sein.Dazu sollten Sie ein Gleitmittel ver-wenden, das den Abschuss noch schnellermacht. Der Tab muss genauso einge-schossen sein wie ein neuer Satz Pfeile.Früher haben wir einem Anfänger einenneuen Tab gegeben, um ihn einschießen zulassen. Der hat sich gefreut, dass er nichtsofort einen neuen Tab kaufen musste.

Mit Pfeil und Bogen - 26 - Fridel Krapf

11.3. TAB UND DIE SEHNE GREIFEN.

Haben Sie einen guten Tab gefunden, sosollten Sie diesen auch richtig einsetzen.Am besten hat sich bis jetzt des Setzen desTabs an der Sehne zwischen dem erstenund zweiten Fingerglied bewährt. Dassollten Sie bei jedem Versuch auf dasgenaueste Kontrollieren. Hier sollten Siedurch Sichtkontrollen die Sehne im Tabgenauestens platzieren. Der sogenanntedeep hook (tiefer Hacken), der die Sehnezwischen dem zweiten und drittenFingerglied hält, sollte nur von sehr gutenSchützen gemacht werden, die das auchbeherrschen. Bei nicht richtigerAnwendung erhält die Sehne einenseitlichen Schlag. Der deep hook ist jedochsehr sicher im Halten der Sehne. Mit einemneuen Tab sollten Sie nicht einenWettkampf schießen.

11.4. VERBRAUCHTE MATERIALIEN,TABS UND SEHNEN.

Als Kampfrichter muss ich mir ja vielansehen. Bogen, Pfeile Sehnen und Tabs.Was man da an Tabs und Sehnen zu sehenbekommt, spottet manchmal jeder Be-schreibung. Ich muss an mich halten, umnicht einen Lachkrampf zu bekommen.Sehe ich mir den Bogen an, so hat der mitVisier und Stabis gute 3000,- Mäusegekostet. Der Tab und die Sehne, mankann nicht sagen, dass Adam und Evadamit geschossen haben, die kannten das janoch nicht. Aber Methusalem. Das abernicht nur bei Allerweltsschützen, sondernauch bei unserer Spitze. Diese Herr-schaften übersehen einen wichtigen Faktor.Das abgewetzte Ding und die ausgelatschteSehne sind sehr langsam geworden.Zumindest sollte man das Leder oder denKunststoff auswechseln oder der Sehneetwas Wachs geben. Noch besser wäre eineneue Sehne und ein neuer Tab. Sicherdauert das einige Tage bis Sehne und Tabeingeschossen sind, aber der Tab ist aufjeden Fall schneller und die Sehnezuverlässiger.

Das führt wieder dazu, dass manmindestens 2 eingeschossene Tabs und 2Reservesehnen haben sollte. Diese solltenmarkiert sein, um zu wissen, wie dieTrefferlage auf der Scheibe ist. MancheSehnen sind so ausgefranst, dass sie sicherzwei Jahre kein Wachs gesehen haben. Wirin Unterfranken sagen dazu im Dialekt„Gorbestrick“. Als es noch keine Mäh-drescher gab und die Bauern noch ihreGetreidegarben zusammenbinden mussten,verwendeten Sie Schnüre mit einemRunden Holzknebel. Diese Schnüre warensehr ausgefranst. Das ist ein „Gorbestrick“.Wir sind wieder bei den Materialienangekommen, die zwar nicht funkel-nagelneu sein sollten, doch wenigstensnicht aus Methusalems Zeiten. Ich fragemich nur, ob diese Leute auch denken. Voneinem guten Schützen sollte man das alsVoraussetzung ansehen. Oder gilt auchhier, dass die Pferde größere Köpfe habenund man denen das Denken überlassensollte? Das Material sollte, wenn nicht neu,so doch im sehr guten Zustand sein.

12.1. DIE VORHAND.

Je nachdem was für einen Bogengriff Siewählen, ob hoch oder flach, müssen Sieeine andere Handhaltung einnehmen. Diebeste Handhaltung wäre die der geradegehaltenen Hand, den Bogengriff zwischender sogenannten Maus des Daumensundder Wurzel des Zeigefingers. Dabei solltedie Hand im Gelenk zur Speiche und Elleweder nach unten noch nach obenabgeknickt sein. Dieses Abknicken derHand nach unten oder nach oben führt zueiner falschen Belastung des Handgelenksund wird sich in absehbarer Zeit durchSchmerzen bemerkbar machen (einseitigeBelastung).

12.2. DIE OFFENE VORHAND.

Ehe Sie den Bogen ausziehen, sollten Siedie Bogenhand richtig im Griffpositionieren.

12.2. (Fortsezung) Jede weitere Bewegungnach dem Spannen des Bogens mit denFingern oder mit der Hand erzeugt einefalsche Spannung im Unterarm. Dies wirktsich in den Abschuss aus. Ein einfachesBeispiel wird Ihnen das zeigen. entblößenSie Ihren Unterarm und spielen Sie mit denFingern. Sie werden sofort sehen, dass sichdie Muskeln des Unterarms spannen. Dasüberträgt sich in den Abschuss. Wenn Sienachdem Sie den Bogen gespannt haben,noch nachträglich mit den Fingernarbeiten. Die Vorhand sollte zwar offensein, jedoch nicht mit abgespreiztenFingern.

12.3.DIE GESCHLOSSENE VORHAND.

Wenn Sie mit den Fingern nachschnappen,so empfiehlt sich die geschlosseneVorhand. Diese sollte aber nicht so, dassman meinen könnte, ein Schmied würdeeinen Hammer halten. Die Finger solltenlose am Bogengriff sein. Im Abschuss wirdder nach vorne springende Bogen die Handaufreißen. Inzwischen ist der Pfeil schonweit weg.

12.4. DER STAND.

Bei FITA-Turnieren im Freien sollte eineSchussbahn für 2 Schützen 2,5 m breitsein. Das kann bis auf 2 m verkürztwerden. Bei Hallenturnieren wird das sehreingeschränkt, man geht bis auf 1,6 mzurück. Dabei entsteht an der Schusslinieimmer ein Tohuwabohu. Sehr oft hat maneinen Stabi im Kreuz oder man behindertselber einen Nebenmann. Das darf Sienicht hindern Ihre Markierungen für IhrenStand anzubringen. Als Bogenschützesollten Sie wissen, dass die Schützen Aund C immer links stehen und die SchützenB und D immer rechts. Um den richtigenStand für ein Turnier zu finden, sollten Siemit dem Bogen zur Schusslinie gehen, inetwa den Stand zur Scheibe einnehmenund mit geschlossenen Augen Ihren Bogenin Richtung Scheibe ausziehen und ankern.Wenn Sie jetzt die Augen öffnen, so sollte

das Visier in der für Sie bestimmtenPapierauflagenmitte sein. Ist es rechts oderlinks von der Auflage, so verändern SieIhren Stand und wiederholen das, bis IhrVisier in der Mitte der Auflage ist.Markieren Sie Ihre Schuhspitzen mitKlebestreifen am Hallenboden. Im Freiennehmen Sie Kronenkorken, und schlagenjeweils einen ca. 5 cm langen Nagel durchund drücken das in den Rasen, aber so,dass keiner behindert wird.

Hierbei wird sich sehr schnellherausstellen, ob Sie in einem rechtenWinkel zu Scheibe stehen müssen oderetwas versetzt, um evtl. eine etwas offenesDreieck in der Haltung Bogenarm, Körperund Auszugsarm zur Scheibe zu haben.

Eine Andere Möglichkeit, einen Stand zufinden , ist einen Pfeil in RichtungScheibenmitte über die Schusslinie zulegen. Den Fuß vor der Schusslinie setzenSie mit der Spitze an den Pfeilschaft undden Fuß hinter der Schusslinie mit demAbsatz zum Schaft.

Stehen Sie auch nicht zu breitbeinig undnicht zu eng.

Der Stand sollte Schulterbreit sein.

13.1.Training.Als Anfänger sollte man erst einmal ohneBogen die richtige Haltung zum Schießenerlernen. Hierbei ist das richtige setzen derVorschulter wichtig. Die Vorschulter istrichtig gesetzt, wenn der ausgezogene Pfeilüber der Schulter zu sehen ist. Auch nütztes wenig, wenn Sie auf dem Bogenplatzkommen und sofort mit dem Schießen aufeine Distanz beginnen. Der Anfang einesjeden Trainings sollte vor der leerenScheibe begonnen werden. Können Sie dasvor einem Wettkampf nicht, so sollten Siedas Deuserband in Bewegung setzen, umein Gefühl für den Abschuss zubekommen. Lockerungsübungen sind auchangesagt.

-28-13.2. Trainingsintensität.Um auf hohe Leistungen zu kommen, istein reichlich gerüttelt Maß an Arbeiterforderlich. Das ist wieder abhängig vonder Zeit, die Sie zur Verfügung haben, umzu trainieren. Spitzenschützen machentäglich bis zu 500 Schuss. Davon höchstenein fünftel gezielt. Außer demSchießtraining kommt noch einKrafttraining mit leichten Hanteln undDeuserband und ein mentales Trainingdazu. Sie müssten den Beruf einesBogenschützen wählen, um dasdurchführen zu können. Sie wollen nichtWeltmeister werden, aber eine guteLeistung erzielen. Dazu müssen Sie Ihrekostbare Zeit sehr sinnvoll einsetzen. 50bis 60 Schuss vor der leeren Scheibe beigeschlossenen Augen bringen mehr alseine FITA in 2 Stunden.Leichtes Hantel und Deuserbandtrainingwird Ihr Ergebnis steigern. Dazu gehörtauch Ausdauer. Das erreichen Sie mitleichtem Lauftraining in Intervallen. Ca. 3bis 5 km Dauerlauf, heute sagt manJogging, das aber abwechselnd schnell undwieder nur gehen, um den Kreislaufanzuregen und die Sauerstoffaufnahme desKörpers zu steigern.13.3. Training was ?Haben Sie auf den langen DistanzenProbleme, so messen Sie die Höhe desStabis vom Bogen wenn Sie auf 90/70mschießen. Dann stellen Sie sich ca. 3 m vordie Scheibe und messen wieder denAbstand Boden zum Stabi, stellen IhrVisier zwischen 30 und 40 m ein, zielenmit diesem Visier auf die Scheibe undbefestigen und dieser Höhe kleineZielpunkte ca. 5 mm im Durchmesser.Wenn Sie nur 3 m vor der Scheibe stehen,müssen Sie Ihr Visier zwischen 30 und 40m einstellen, um die Zielpunkte zu treffen.Feldschützen kennen das, denn meistens istdas Visier von 15 - 6 m bei Herren gleich,bei Damen von 12 - 6 m. machen Sieeinen Schuss auf 5 , so müssen Sie dasVisier schon auf 18 oder 20 m stellen. IstIhre Trainingsscheibe zu tief, so stellen Sie

diese höher. Jetzt üben Sie die 90/70-m -Haltung ausdauernd. Das hat den Vorteil,dass Sie in kürzerer Zeit wesentlich mehrPfeile schießen können als auf die volleDistanz. Um die schöne Scheibe nicht aufdiese kurze Entfernung zu ruinieren,kleben Sie etliche Lagen von Wellpappeaufeinander und zeichnen sich IhreVisierpunkt darauf, ca. 5 mm stark. Zielenmuss sein, sonst beherrschen Sie zwar denAbschuss in dieser Haltung, aber nicht denAbschuss mit zielen. Haben Sie nichtgerade ein Wohnklo oder Puppenstuben, sokönnen Sie zu Hause ein sehr gutesTraining absolvieren. Besorgen Sie sicheinen Karton ca. 30 x 40 cm, der sehr tiefist. Zu unterst legen Sie ca. 5 cm Zeitungenoder Illustrierte. Besorgen sich Wellpappe,die nicht zu stark sein darf, ca. 3 – 4 mm,Schneiden sie in Streifen von 20 bis 25 cmBreite und füllen in 2 Lagen hintereinanderden Karton aus. Machen Sie sich wie obenbeschrieben aus aufeinander geklebterWellpappe die Zielmöglichkeit mitaufgemahlten 5 mm großen Zielpunkten.Damit haben Sie die Voraussetzung , zuHause ein Training zu absolvieren., wennIhre Zeit knapp und der Weg zumTrainingsplatz weit ist. In einem Zeitraumvon 30 bis 40 Minuten können Sie gut 80Pfeile schießen. Das bringt Ringe.

Auf diese kurze Entfernung können Sieebenfalls eine kleine Abstimmung IhrerPfeile beginnen. Lassen Sie das Visier überden Pfeil fluchten und versuchen Sie,durch Veränderung des Anstellwinkels undder Buttonstärke die Visierpunkte ohneVeränderung des Visiers zu treffen. Dasbringt Ihnen einen kleinen Vorteil bei einerAbstimmung auf größere Entfernungen.

Die Top Ten stellen sich nicht auf denPlatz und bolzen nur FITA-Entfernungen,sondern absolvieren ein Detailtraining.Dass heißt.

-29-dass Sie jeden Tag einen anderen Vorgangaus dem Schiessablauf trainieren. Z.B. denAnker, oder den Abschuss, oder das setzender Vorschulter, oder das Nachhalten etc.Haben Sie sich für das mentale Trainingeine Kartei für den Schiessablauf angelegt,so ist es ein Leichtes, aus dieser Karteieinen Vorgang herauszunehmen und diesesDetail einzuarbeiten. Diese Vorgängemüssen Sie mechanisieren, dass sie imUnterbewusstsein perfekt ablaufen.

13.4. Mentales Training.

Mentales Training ist das sich vorstellendes ganzen Schiessablaufs. Um sich dasbesser einprägen zu können, zerlegt manden Schiessablauf in einzelne Schritte. Dasmuss schriftlich festgehalten werden. Dazueignen sich kleine Kartei- oderVisitenkarten im Format 5 x 7,5 cm (DinA8), das reich völlig aus. Nur ein Beispiel.Das setzen der Vorhand in den Bogen.

Vorhand gerade in den Griff setzen.Kontakt des Bogens zwischen Maus desDaumens und der Wurzel desZeigefingers.

Das steht aus der einen Seite derKarteikarte, möglichst mit MaschinenSchrift, dass Sie das auch noch lesenkönnen. Auf der anderen Seite ist nurnotiert :

Vorhand, Griff, Maus.

Diese Karteikarten müssen Sie in derReihenfolge des Schiessablaufsnummerieren. Sind schon alle Nummernvergeben, und es fällt Ihnen etwas neuesein, so ist eben nicht die nächste Nummer ,sondern 11 a, b oder c. Das lernen Sie beijeder Gelegenheit, die sich bietet. Wenn

Sie Brillenträger sind, müssen dieKarteikarten und die Schrift größer sein.Das müssen Sie beherrschen wie das kleine1 x 1, denn das große können diewenigsten.. Das Beginnt mit dem Ergreifendes Pfeils im Köcher und endet mit demEinschlagen des Pfeils in der Scheibe unddem Nachhalten des Bogens.

13.5. Autogenes Training.

Wer die Möglichkeit hat, an einem Kursfür autogenes Training teilzunehmen, dersollte auf jeden Fall die Gelegenheitwahrnehmen. Diese Übungen helfen ganzbestimmt, die Konzentration zu finden.

Ohne Konzentration wird keinerMeister.

13.6. Trainingsziel.Sind Sie bei einer Leistung im siebenerSchnitt angelangt, das entspricht in derHalle bei 60 Pfeilen 420 Ringe und in derFITA guten 1000 Ringen, so sollten Siesich als Ziel den 7,5 Schnitt vornehmen.Das entspricht einer Leistung in der Hallevon 450 Ringen. In der FITA wären das1080 Ringe. Dabei ist jedoch anzumerken,dass die Leistung in der kurzen Distanzleichter zu holen ist als in der FITA-Runde. Hierbei ist es wichtig das Trainingauf lange Distanzen zu intensivieren. Wieschon beschrieben, sollte das mit einemTrick auf eine kurze Entfernung sein, ummöglichst viele Pfeile zu schießen. WennSie das nicht machen, vertrödeln Sie Ihreknappe Zeit, denn Sie sind mit dem Gehenzur 90m bzw. 70m Scheibe viel zu langeunterwegs. In der Zeit, in der Sie 36 Pfeileauf eine lange Entfernung schießen,können Sie das Pensum auf das Dreifachsteigern. Das bringt Ringe. Es ist auch klar,dass die Ringe zu einem Turniersieg aufden langen Distanzen geholt werden.

14.1. Atmung.Wenn Sie Gewehr oder Pistolenschützesind, kennen Sie den Vorgang

-30-Atmung. Tief einatmen, die Luft zur Hälfteaus der Lunge entfernen, zielen undschießen. Etwas anderes kommt auch füreinen Bogenschützen nicht in Frage. Mansollte aber bei Erreichen einesViersekundenrhythmus die Atmung nichtüberbewerten. Haben Sie Schwierigkeiten,diesen Rhythmus einzuhalten, so ist dieAtmung von großer Wichtigkeit wegen derAufnahme von genügend Sauerstoff. Es istbesser einen in 4 Sekunden nicht erreichtenAbschuss nicht auszuführen, sondern denBogen abzusetzen und einen neuen Schussaufzubauen.

15.1. Rhythmus.

Sie müssen darauf hinarbeiten in einemgenauen Rhythmus zu schießen. Daserlernen Sie jedoch nicht auf Distanzen,sondern nur vor der leeren Scheibe. Wieschon gesagt, sind 50 bis 60 Schuss vor derblanken Scheibe besser als eine FITA in 2Stunden. Brauchen Sie an Stelle der 4Sekunden schon 5, so ist Ihr Rhythmusgestört. Ihre innere Uhr muss Sie dazuführen, zu erkennen, ob dieser Schuss nochgemacht werden kann. Setzen Sie im Laufeeiner Meisterschaft oder eines Turniersöfters ab, so haben Sie nicht den richtigenAblauf gefunden. Dieser Ablauf oderRhythmus wird jedoch Ihre Leistung sehrstark beeinflussen. Es gibt Schützen, dieerst nach 90 Sekunden mit dem Schiessenbeginnen. Diese Schützen stehen untereinem seelischen Druck und können IhrenSchuss nicht im richtigen Rhythmusabgeben. Sie werden auch feststellen, dassdiese Schützen im Wettkampf sehr oftabsetzen. Sie haben nicht die Einstellungzum Schuss und zum Rhythmus gefunden.

15.2. Rhythmus im Turnier.

Einen einmal gefundenen Rhythmusmüssen Sie auch im Turnier oder bei einerMeisterschaft einhalten. Wenn Sie sichdarauf konzentrieren, verlieren Sie auchdie Wettkampfangst. Kommen Sie außerTritt, so stimmt Ihre Einstellung zum

Schiessen nicht mehr. Sie müssenanfangen, den ganzen Ablauf zukontrollieren, bis Sie gefunden haben, wasden Rhythmus stört. Erst wenn Sie dasgefunden haben, wird eine gute Leistungzu erreichen sein. Es nützt nichts, imWettkampf besonders sorgfältig dieSchussabgabe zu machen, wenn dadurchder Ablauf mit der Zeit nicht stimmt. DieseSorgfalt müssen Sie im Trainingaufbringen und auf den Wettkampfübertragen.

16.1. Ersatzmaterial.

Zu jedem Turnier sollten Sie mindestenseine Ersatzsehne und auch einen Ersatztabmitführen. Beide müssen eingeschossensein. Auch müssen Sie sich merken(notieren), mit welcher Visierung Sie dieErsatzsehne und den Ersatztab schießenmüssen. Keine Sehne und kein Ersatztabsind gleich. Dieses Nichtmitführen vonErsatz hat schon manchen Turniersieggekostet. Sie haben auch nur einebegrenzte Zeit, um diesem technischenDefekt zu beheben.

17.1. Pfeiltabellen.

Diese Tabellen sind nur ein Anhaltspunkt,der sich mit jedem Schiessstiel ändert. DieVorgaben in den einzelnen Längen sind2,54 cm. Sie sollten möglichst in der Mitteder Auszugslänge liegen. Hierbei ist dasAbstimmen eines Pfeils als mit einervollen oder kurzen Länge in der Tabelle.Als Beispiele mag der Auszug von 28 ZollGelten. In der Tabelle reicht das Maß von69,9 bis 72,6 cm. Die Mitte wäre 71,2 cm.Diese Pfeillänge wird am ehesten zu denempfohlenen Schäfte passen und sichdadurch leichter abstimmen lassen. Inanderen Längen, 29 oder 30 Zoll verhältsich das ebenso.

Es ist Ihre Entscheidung, den Auszug zuwählen, den Sie einmal ermittelt haben. Ichwürde jedoch raten, lieber den etwaslängeren

-31-17.1.Auszug zu wählen und evtl. auf einensteifern Schaft überzugehen. Das wird Sievielleicht einige Mühe und Geld kosten,aber der Einsatz für den richtigen Pfeilwird sich in Ringen an der Scheibebemerkbar machen. Denken Sie auchdaran, dass ein schneller Abschuss denPfeil weicher und ein langsamer Abschussden Pfeil steifer macht. Das hängt vonIhrem Schiessstiel ab. Nehmen Sie immerden etwas zu steifen Pfeil aus der Tabelleund lassen ihn einen Zoll länger, als Sieihn haben müssen. Kürzen können Sie ihn,verlängern ist schlecht.

Einen etwas zu steifen Pfeil kann manleichter mit Insert und Spitzen abstimmen.Um das Anschlagen des Pfeils mit derunteren Feder zu vermeiden, kürzen Sieentweder den Finger der Pfeilauflage, dasser nicht mehr über den Schaft hinausragt,das aber erst, wenn die endgültigeMittelstellung Ihres Pfeils festliegt, oderSie drehen die Nocke etwas, dass die Federnicht mehr an die Pfeilanlage anschlagenkann. Das ist aber keine gute Lösung, denwenn Sie eine abgeschossene Federersetzen wollen, so müssen Sie die Nockewieder in Normalstellung bringen. Daswird niemals genau, und der Pfeil spieltverrückt. Hierbei ist es besser alle dreiFedern zu ersetzen. Ein AnschlagenderPfeil wird auch nie die Knoten in RichtungScheibe bringen.

Es ist sinnlos, einen einfach Holzbogen,der nicht mit Kevlar- oder Fast Flightbespannt werden darf, mit einemCarbonpfeil zu schießen. Beide passennicht zusammen. Für einen Holzbogen istder Carbonpfeil durch sein geringesGewicht praktisch ein Leerschuss. Beiausgedehntem Training wird der Bogenirgendwann einmal seinen Geist aufgeben.

17.2.Computerpfeilvorschläge.

Nach meinen Erfahrungen, die ich mit denPfeilvorschlägen der Computertabellen

erlebt habe, sind die vorgeschlagenenPfeile meist zu weich. Der Computer gibtdie Vorschläge in Prozenten an. Das heißt,er nimmt aus seinen Unterlagen Pfeile vonca. 90 % als weich, 110 % als hart. Dazuhabe ich festegestellt, dass alle Schäfte bis100 % zu weich und nicht geeignet sind.Ab 105 % sind die Pfeile passend. EinBeispiel möge Ihnen das zeigen.

Zuggewicht 34 lbsSchaftlänge 28 ZollBogenlänge 68Mittelstück 25Spannhöhe 9Tiller 1/16Strangzahl Sehne 18Sehnen Material Fast FlichtFletch weicheFedernFletch Länge 1,6Nr. der Fletch 3Nock Easton GAbschuss Finger

Folgende Vorschläge wurden gemacht:

Carbon

720 ACE 98,6 %3-04 ACC 101,7 %3L-04 98 %670 ACE 105,3 %3L-18 ACC 107,7 %780 ACE 90,7 %620 ACE 113,2 %

Aluminium

1616 XX75 99,8 %1712 X7 101,3 %1614 X7 101,4 %1616 X7 102,2 %1713 XX75 105 %

-32-17.2.Gelandet bin ich beim Carbonpfeil bei 27,8Zoll = 70,6 cm 0hne Insert und Spitze ACE670. Dazu ein F.O.C. Insert J. 49 Grainsund Parabolspitze Nr 4 41 Grains.Aluschaft 27,7 Zoll = 70,3 cm ohne Spitze,X 7 1816. Dazu 9 % Spitze. Daran sehenSie, dass die Vorschläge aus demComputer und aus der Pfeiltabelle nurgrobe Vorschläge sind. Es ist schade, dassdie Amis noch in Zoll rechnen und nichteine Unterteilung in cm und mm erfolgt.Hier würde sich sicher ein besseres Bildergeben. Des weiteren sehen Sie, dass dersteifere Pfeil ab um ca. 105 % die richtigeWahl sein wird.

Im Computerausdruck werden auch nochEmpfehlungen über Spitzengewichte undInsert gegeben. Außerdem kommt noch dieGeschwindigkeit des Pfeils zum AusdruckUm einen etwas zu steifen Alu-Pfeilweicher zu machen, der schon mit einer 9prozentigen Spitze ausgereizt ist, habe ichden alten Trick mit einer Kugel in derSpitze angewendet. In Motorrad oderAutoteileläden kann man Stahlkugeln fürKugellager lose kaufen. Früher nahmenwir Bleischrot. Eine 5-mm-Stahlkugelpasst genau in die 7- oder 9 prozentigenSpitzen für 1816. Für andere Größenwerden Sie sicher die passende Kugelfinden. Man kann das auch in extremenFällen mit 2 oder 3 Kugeln machen. Eineneue Spitze ist nicht das große Kapital. 2oder 3 Kugeln müssen jedoch sehrvorsichtig mit einem Zweikomponenten-Kleber eingesetzt werden. (Nicht mitKlebstoff aasen).

Mit Heißkleber habe ich das noch nichtversucht. Es müsste jedoch auch gehen.Hier sollten Sie aber einen Kleber miteinem hohen Schmelzpunkt nehmen. Derübliche Kleber von Easton hat einen zuniedrigen Schmelzpunkt, daher auch oftdas Steckenbleiben der Spitze mit Insert inder Scheibe beim Pfeilziehen.

Anmerkung.: Ohne Tabellen undComputerausdruck wäre das Finden desrichtigen Pfeils wesentlich schwerer.

17.3. Wettkampfvorbereitung.

Am Tag vor dem Wettkampf sollten Sienicht sehr viel schießen. Es genügt auf dieeinzelnen Entfernungen eine Kontrolle, obIhre Einstellungen stimmen und dervorgenommene Ergebnisdurchschnitterreicht wird. Außerdem sollten Sie nichtaus Ihrem Rhythmus des Tagesablaufsgehen. Ein Beispiel für einen Tagesablauf:

Täglich Frühsport 6 Uhr 30Täglich Frühstück 7 Uhr 30Täglich 2. Frühstück 10 UhrTäglich Mittagessen 12 Uhr 30Täglich Kaffeepause 15 Uhr 30Täglich Abendessen 18 UhrTäglich schlafen 22 Uhr 30.

Sie sollten nicht aus einem Rhythmus, denSie sich angewöhnt haben, gehen. DerKörper hat sich an diese Einteilunggewöhnt und wird anders reagieren, wennSie zu einem Wettkampf schon um 4 Uhraufstehen und zu einem Wettkampf fahrenmüssen. Es ist besser, an diesemWettkampfort zu übernachten und dengewohnten Ablauf einzuhalten.

17.4. Der Wettkampf.

Wenn Sie auf einem Turnierfeldankommen, werden Sie zuerst IhrenStandplatz suchen. Spannen Sie IhrenBogen, Kontrolle der Spann- undNockpunkthöhe. Achten Sie darauf, ob dieBogenarme richtig im Bogen eingesetztsind. Beschriftung auf der Rückseite derBogenarme immer unten. Kontrollieren Siealle Schrauben auf ihren festen Sitz. Buttonnoch fest ? Sehnenohren richtig in denKerben ? Arm- Brustschutz, Fangschlingeund Tab, Kontrolle auf lose Federn unddefekte Nocken.

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Easton Computer-Pfeilauswahlprogramm.

Jedes gute Bogenfachgeschäft kann heute mit Hilfe eines computergesteuertenPfeilauswahlprogramms von Easton den für Sie passenden Pfeil auswählen.Ihr Händler benötigt dazu von Ihnen die unten stehenden Angaben.Nennen Sie möglichst viele und genaue Werte, damit eine exakte Auswertungvorgenommen werden kann.(Ich verweise hier auf 17.2.).Alle Angaben bitte in Zoll.

Auszugsgewicht .....................Gewichtsreduzierung in % .....................Schaftüberhang von AuflageBis Pfeilspitze .....................Bogenlänge gesamt .....................Grifflänge .....................Abstand der Sehne – Griffstück .....................Tillerabstand .....................Anzahl der Sehnenstränge .....................Sehnenmaterial .....................Rollensystem .....................Federntyp (Plastik/Natur) .....................Federnlänge .....................Anzahl der Federn .....................Nocke -Typ .....................Fingerschütze/Releaseschütze .....................Auszugsverkürzung (Overdraw in Zoll) .....................Welcher Pfeiltyp wird gewünschtACC / ACE / Aluminium .....................Welche Spitzen sollen verwendetwerden ? Combospitze/Turnierspitze .....................

-34-17.4. Leichte Lockerungsübungen für denSchulterbereich. Übungen mit demDeuserband, um den Abschuss zu finden.Zur Schusslinie und Bodenmarkierungenfür den Stand anzubringen. Sonnen undRegenschutzaufbau und Sitzgelegenheit.Ersatzmaterial bereitlegen. Tab, Sehen,Ersatzpfeile, Verpflegung. RichtigeErnährung, Bock- und Bratwürste, SteakKartoffelsalat und Sauerkraut, sind nichtgerade top für einen Wettkampf.

Alkohol hat wohl für einige Minutenstimulierende Wirkung, doch müssen Sienicht Minuten fit sein, sondern ca. 6Stunden ohne Mittagspause. Der Einbruchkommt unweigerlich. Scheibenkameradensuchen, sich vorstellen und „gut Schuss“oder alle ins Gold wünschen.

Probepfeile, ob 3er oder 6er Serien, nichtnach dem ersten Pfeil stellen., sondern dieGruppe an der Scheibe betrachten und erstdann evtl. stellen. Auf dem Rückweg vonder Scheibe alle Pfeile kontrollieren auflose Federn, zerstörte Nocken und ob diePfeile noch gerade sind, oderBeschädigungen haben.

Haben Sie einen schlechten Schussgemacht, vergessen Sie ihn sofort, undsuchen nicht lange nach der Ursache, Siekönnen das nachträglich nicht mehrändern. Benutzen Sie lieber Ihre Zeit, umsich auf den nächsten Schussvorzubereiten. Versuchen Sie in sehrkurzer Zeit Ihre 3 oder 6) Pfeile auf dieScheibe zu bringen, und flüchten Sie, wennnötig, unter den Sonnen- oder Regenschutz.Wenn es regnet, nehmen Sie einen Schirm zurScheibe mit, dass Sie trocken bleiben. Nässebringt immer Kälte. Kälte ist aber für IhrenMuskeln sehr schädlich. Sie sollten auchimmer eine Sonnenschutzkreme mit einemsehr hohen Lichtschutzfaktor dabei haben. EinSonnenbrand ist für die letzten Pfeile nichtgerade förderlich, geschweige denn amnächsten Arbeitstag.

Hallenturniere haben da auch ihre Tücken.Hallen mit Taglicht sind genau so einTeufelsding, wie Hallen mit nur Kunstlicht.

Jedoch sind die Kunstlichthallen immer nochbesser. In letzter Zeit bemüht man sich , vorden Scheiben mit Scheinwerfern ein besseresLicht zu schaffen.

In den Hallen spielt der immer gleiche Standan der Schusslinie eine sehr große Rolle. Siesollten auf jeden Fall eine Bodenmarkierungfür die Fußspitzen und Absatz machen, dassSie immer den gleichen Winkel zurScheine und das gleich Licht von oben undder Seite haben. Es genügt eineVeränderung des Standes von nur 5 cm zurSeite, und die Trefferlage der Pfeile ändertsich.

Ein gutes Beispiel möge das verdeutlichen.Im Jahre 1994 beobachtete ich einenFinalkampf. Einer schoss auf die LinkeAuflage und hatte sich dafür seineBodenmarkierung für die linke Auflagegemacht. Im Finalkampf werden dieAuflagen in der Mitte der Scheibeangebracht, und jeder Schütze schießtalleine auf sein Auflage. (Las-Vegas-Auflagen im Dreieck). Für die linke undobere Scheibe kam der Pfeil schon imZentrum etwas links in die Zehn. Rechtwar der Pfeil entweder in der 9 oder sogarin der 8, und er verlor den Finalkampf,weil er seinen Stand nicht in die Mitte derScheibe verändert hatte. Nach dem Kampfvon mir auf diesen Fehler aufmerksamgemacht, musste er mir recht geben.

Essen und trinken Sie im Wettkampf nur inkleinen Mengen, aber sehr oft. Meiden SieGetränke die aufputschen. Mineralwassermit nicht aggressivem Saft, um denGeschmack zu haben, ist sehr gut. Evtl.Tee, aber nicht zu stark. Meiden Sie amWettkampftag ein Ausgedehntes heißesBad (Kreislauf).

17.5. Die Technik des Bogenschießens.

Versuch einer Erklärung: Um den richtigenAbschuss zu erlernen, müssen Sie Muskelnausbilden, die Sie bisher wenig benutzhaben.

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17.5 Diese Muskeln müssen Sie ausbilden und lernen, sie einzusetzen. Daswird am Anfang zu einigen Schmerzen führen, aber das ist nicht von langer Dauer.Stellen Sie sich vor einen großen Spiegel. Lassen Sie beide Arme hängen, und versuchenSie, mit den Schultern den Kopf zu berühren. Prägen Sie sich dieses Bild gut ein, dennin dieser Haltung sollten Sie auf keinen Fall den Bogen spannen. Diese hochgezogeneVorschulter beim Bogenspannen kommt von zu hohen Zuggewichten, besonders bei AnfängernDer nächste Versuch: Heben Sie die beiden seitlich ausgestreckten Arme, bis sie in derWaagerechten sind. Dieses Bild prägen Sie sich ebenfalls ein. Jetzt drehen Sie IhrenKopf in Richtung Bogenarm und bringen die Zughand an den voraussichtlichen Ankerpunkt.Wenn Sie das erreicht haben, drehen Sie den Kopf wieder zum Spiegel und prägen sichdiese Haltung ein. Der Unter- und Oberarm stehen in einem gewissen Größenverhältniszueinander. Je nachdem wie lang oder wie kurz der Unterarm, im Verhältnis zum Oberarmist, wird sich ein spitzer Winkel im Ellenbogenbereich ergeben. Der Ellenbogen wirdnach oben stehen. Er sollte aber in etwa in der Waage sein. Der Unterarm sollte dieLinie Pfeilspitze - Nocke richtungsgenau verlängern..Bild Nr 1 zu 17.5. zweiter Absatz.Bild Nr 2 zu 17.5. dritter AbsatzBild Nr.3 zu 17.5. vierter Absatz

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Bild Nr. 4 Die zu hohe Vorschulter und der richtig hochgestellte Zugarm.

Bild Nr. 5 Zeigt das Zusammenstoßen der Schulterblätter und damit das Endedes Zugs in der Waagrechten des Zugarms.

Bild Nr. 6 Die nach unten gestellte Vorschulter, um einen Druck nach vorneauszuüben, und den hoch angesetzten Zugarm um einen längeren Auszug zuerreichen.

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Die Bilder 7,8 und 9 zeigen den hoch angestellten Zugarm und das Abwandernder Zugschulteer nach unten, um den Auszug zu vergrößern und den Abschussschneller und gleichmäßiger zu machen. Der große Vorteil ist der, dass derAbschuss nicht aus dem Bizeps kommt.

-38-Der nächsten Versuch vor dem Spiegel.Heben Sie wieder beide Arme in dieWaage. Jetzt bringen Sie beideausgestreckte Hände unter das Kinn, dasssich die Fingerspitzen beider Händeberühren. Versuchen Sie jetzt, die beidenEllenbogen so weit wie nur möglich nachhinten zubringen. Je nachdem wie dasVerhältnis Ihres Ober- zum Unterarm inder Größe ist, wird das in etwa 10 bismaximal 15 cm gehen. So weit stehen diebeiden ausgestreckten Hände auseinander.Die Schulterblätter stoßen zusammen, undmit einem weitern Zug ist Feierabend. Siespüren das genau, denn bei großerAnstrengung ist eine Schmerz in denMuskeln der Schulterblätter zu spüren.Nochmals, wohlgemerkt bei beiden Armenin der Waage, prägen Sie sich auch diesesBild vor dem Spiegel gut ein. Sie könnennatürlich in dieser Haltung auch schießen,dabei sämtlichen Muskeln Ihres Körperseinschließlich der Gesäßmuskelanspannen. Sie müssen aber damit rechnen,dass diese in baldiger Zukunft mit etlichenMassagen wieder gelockert werdenmüssen. Diese Haltung ist auch für IhrWohlbefinden nicht förderlich.Nochmaliger Versuch vor dem Spiegel.Wieder bringen Sie beide Arme in dieWaage. Jetzt bringen Sie den Zugarm inetwa so weit nach vorne, dass Sie dieSehne greifen könnten. Dabei stellen Sieden Ellenbogen des Zugarms so hoch, daser in etwa Scheitelhöhe hat. Durch dashohe Anstellen des Ellenbogens desZugarms, erreichen Sie, dass die Schulterdes Zugarms am Rücken nach unten geht.Jetzt beginnen Sie, den Ellenbogen desZugarms weiter nach rückwärts zubewegen. Sie werden feststellen, dass erweitergeht ohne die Schulterblätter zuberühren, und Ihre Zughand wirdirgendeinmal auf Ihrer Zugschulter landen.Beobachten Sie das im Spiegel genau,denn das wäre der richtige Ablauf. DieseÜbung machen Sie sehr oft vor demSpiegel, bis das die kleinen grauen Zellengefressen haben.

Es geht nun darum, die Muskeln, die dasbewegen, zu aktivieren. Das erreichen Sieauf drei Wegen.

1.Weg.Stellen Sie sich vor einen Schrank oder ineinen Türrahmen. Drück Sie mit demhochgestellten Ellenbogen der Zughandgegen den Schrank oder den Türrahmen,dass Ihr Körper mit diesem Ablauf hinund her bewegt wird. Nehmen Sie dieBogenhand und kontrollieren Sie IhrenBizeps, er wird auch zweiköpfigerOberarmmuskel genannt, ob er dieseBewegung veranlasst. Das wäre schlecht,denn dieser Muskel sollte bei dieser Übunglocker und ausgeschaltet sein. Damit Sieden Unterschied merken, spannen Sie beiangewinkeltem Arm den Bizeps einfach anund fühlen das ab. Es ist klar, dass derangewinkelte Arm den Bizeps härtermacht, aber nicht wie ein angespannter.

2. Weg.Sie nehmen ein Deuserband, einGummiband, oder einen altenFahrradschlauch, befestigen das inSchulterhöhe und versuchen mit demangewinkelten Ellenbogen, ohne denBizeps anzuspannen, diese Bewegung zuerlernen. Dabei ist immer wieder dieKontrolle des lockeren Bizeps wichtig.

3. Weg.Nehmen Sie einen sehr leichten Bogen.Versuchen Sie die beschriebene Haltungeinzunehmen. Jetzt brauchen Sie die Hilfeeines Vereinskameraden oder die IhrerMadam. Er oder sie sollen nur ganz leichteinen Finger von hinten an den Ellenbogendrücken, dass Sie lernen, den Wiederstandzu überwinden. Dieser Druck des Fingersauf den Ellenbogen soll ohne Bogenstärker sein, um das Gefühl für den Muskelzu wecken. Diese Krücke wird Ihnenhelfen, den Muskel zu aktivieren, den Siefür das Bogenschießen brauchen.Ich bin kein Mediziner und kann Ihnennicht den Namen des Muskels nennen, der

-39-17.5. aufgebaut werden soll. Vermutlichsind es 2 Muskeln, der Kapuzenmuskelund der breite Rückenmuskel. Aber einessteht fest, an dieser Bewegung kommenSie nicht vorbei, wenn Sie auf denrichtigen Abschuss kommen wollen. Dasgeht auch nicht wenn Sie im rechtenWinkel zur Scheibe stehen, Sie solltenschon etwas versetzt zur Scheibe stehen,um einen kleinen Winkel zur Vorschulterzu haben.Um das selber zu kontrollieren, wenn Siees in etwa können, sollten Sie sich miteinen einfachen Mittel selbst überlisten.An der Zughand sind im Einsatz:Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger.Daumen und kleiner Finger stehen füreinen anderen Einsatz zur Verfügung.Wenn Sie Ihre Finger an der Sehneplatziert haben, so bringen Sie Daumenund kleinen Finger mit den Fingerspitzenganz leicht zusammen. Haben Siegeankert, so sollen diese Beiden versuchen,am Hals oder an der Brust einen Kontaktherzustellen. Das hat den Vorteil,a)dass die Zughand in der Senkrechtensteht undb)dass Sie eine Kontrollen haben, ob IhreZughand nach vorne wandert und SieSpannung verlieren.Das sind zwar auch nur Krücken, aber siesind sehr hilfreich.Ein allerletzter Versuch vor dem Spiegel.Versuchen Sie die Vorschulter durch Auf-und Abbewegungen dazu zu bringen, dasssie nach unten geht. Haben Sie erreicht,dass die Vorschulter bei ausgezogenemPfeil unter dem Pfeil ist, dann versuchenSie, nach vorne einen Druck in RichtungScheibe auszuführen.

Das heißt in `s Gold drücken.

Bis hierher ist die Geschichte relativeinfach. Es gilt den oder die Muskeln zuaktivieren, die den Druck nach vorneausüben. Das ist einmal der Delta. Erumspannt das Schultergelenk. Weckenkann man den Delta mit dem Deuserband.Sie halten das Deuserband mit einem Fuß

am Boden fest und geben das andere Endedes Bandes in Ihre ausgestreckte Hand.Einmal in der Senkrechten und jeweils ca.20 bis 30 cm nach links und rechts nachoben.

Ein Weiterer ist der große Brustmuskel,den können Sie wecken, indem SieGewichte von 3 bis 5 kg beiausgestrecktem Arm in der Waage halten.Des weiteren spielen der großeSchulterblattmuskel und der breiteRückenmuskel eine nicht untergeordneteRolle. Diese beiden Muskeln können Sieaktivieren, wenn Sie sich an einemSchrank oder Türrahmen stellen und mitausgestrecktem Arm einen Druck gegendiesen Wiederstand ausüben. Dabei solltenSie beachten, dass der Druck nichtübermäßig ausgeübt wird. Das wäre schoneine Isometrische Übung und würde zueiner Verhärtung der Muskulatur führen.Es sollen jedoch alle Muskeln sehr lockersein. Damit Sie nicht alle 3 Monate einigeMassagen zur Lockerung benötigen. Dasgeht nicht mit einem Versuch und wird Sieetliche Mühe kosten, bis Sie dengleichmäßigen Druck und Zug erreichthaben, und die entsprechenden Muskelnihre Arbeit zu Ihrer Zufriedenheitaufnehmen.

Wenn Sie diesen Druck mit äußerster Krafteinige Sekunden ausüben, so ist das eineisometrische Übung. Damit sollten manaber sehr vorsichtig sein und einenorthopädischen Arzt um Rat fragen, umnicht einen falschen Weg einzuschlagen.Eine leichte Handel in der Bogenhand unddie Bewegung des Drucks nach vorne wirddiesen Muskel auch ausbilden, das wäreder Weg der Isotonik. Durch viele leichteBewegungen den oder die Muskeln zureizen, um sie auch bewusst einsetzen zukönnen.

Wenn Sie in der Lage sind, beideBewegungen mit dem Bogen unterKontrolle zu bringen, so werden Sie sehrgute Leistungen erreichen.

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Hier sind wir wieder bei der Konzentrationangelangt, ohne die alles vergeblich ist.Waren Sie einmal unkonzentriert undhatten keinen Druck zur Scheibe, so gibt es

2 deutliche Aussagen.

1.Der Bogenarm wird nicht mit einemdeutlichen Ruck zur Scheibe gehen, nurder Bogen spring in die Fangschlinge.

2.Der Pfeil wird in der Scheibe kurz sitzen( tief).

Hier ist wieder einmal Detailtrainingangesagt. Die Vorgänge Druck und Zugsind einzeln einzuarbeiten. Darauf solltenSie großen Wert legen. Eine Koordinationdieser beiden Bewegungen sollte ersterfolgen, wenn Sie sicher sind, das zubeherrschen. Je nach Ihrer Lernfähigkeitund der Zeit, die zur Verfügung ist,brauchen Sie dazu zwischen 14 Tagen und6 Wochen. In dieser Zeit sollten Sie keineWettkämpfe bestreiten, sonst war dieganze Arbeit für die Katze. Sie sollen dieMotorik dieser beiden Bewegungenerlernen. Haben Sie das erreicht, so könnenSie das immer wieder vollziehen, undwenn Sie richtig im Bogen stehen, somachen Ihnen auch große Zuggewichtekeine Probleme.

Ein deutliches Zeichen, dass Sie auf demrichtigen Weg sind, ist der längere Auszug,der sich mit der Zeit einstellt. Das heißt,das Sie den Klicker weiter nach hintenstellen müssen.

Dazu noch ein Tip. Spannen Sie denMuskel der Schulter an (es ist der Delta),ehe Sie den Bogen heben, Sie werdenmerken, dass auch der Brustmuskel miteingeschlossen wird. Ob jetzt der Kappen(Kapuzenmuskel) oder der breiteRückenmuskel mit eingesetzt werden,wage ich nicht zu entscheiden. Fragen Sieeinen Sportmediziner oder in einer Praxisfür Krankengymnastik. Diese Herrschaften

können bessere Ratschläge geben. Ich binLaie und kann und darf das auch nicht.

Um das alles zu lernen sollten Sie nicht voreiner bunten Scheibe stehen. Möglichst 3bis 5 m vor einer leeren Scheibe. Erst wennSie sicher geworden sind, dass Sie dieseVorgänge beherrschen, sollten Sie miteinem gezielten Training auf kurzeEntfernungen, z.B. 30 m, mit einerLeistungskontrolle beginnen.

Ich habe viele Lehrgänge abgehalten, diemeisten nur über knapp 2 Tage gingen.Dabei haben etliche Aspiranten dasbegriffen, andere nicht. Aber eines war sosicher wie das Amen in der Kirche, dassalle nachdem sie versucht hatten, dasrichtig zu machen, in einer abschließendenLeistungskontrolle ihren alten Stil wiederbrachten. Drum der Rat , das erst zu lernen,und nachdem Sie sicher sind, das zubeherrschen, auf Ringjagd zu gehen. Hiermüssen Sie gnadenlos zu sich selbst sein,sonst werden die Erfolge ausbleiben.

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18.1.

Die Pfeilabstimmung der Amerikaner.

Grundsätzlich sollten Sie, ehe Sie einePfeilabstimmung vornehmen, die DatenIhres Bogens kontrollieren undaufschreiben.

Das ist:

1. Tiller 6 bis 8 mm2. Sehnenfadenzahl je nach

Zuggewicht3. Spannhöhe wie vorgeschrieben4. Nockpunkthöhe5. Pfeil in Centerstellung6. Visier mittig über dem Pfeil7. Button mittlere Härte.

Vorgeschlagene Fadenzahl finden Sieunter 3.2. und Spannhöhe unter 2.5.

Nehmen Sie immer mittlere Werte. DerNockpunkt wird vorgeschlagen fürRecurve und Compound Fingerablass mitca. ½ Zoll, das sind 13 mm und fürCompound mechanischer Ablass ¼ Zolldas sind gut 6 mm. Beginnen Sie IhreVersuche auf 15 m. Dazu benötigen Sie 3befiederte Pfeile und 2 unbefiederte. Hierwird sich sofort herausstellen, ob IhrNockpunkt zu hoch oder zu tief ist.Unbefiederte Pfeile unter den befiedertenbesagen, dass der Nockpunkt zu hoch ist.Unbefiederte Pfeile über den befiedertenbesagen, dass der Nockpunkt zu tief ist.Ebenso verhält es sich mit der Seite. Sinddie Rohschäfte links von der befiedertenGruppe, so ist der Pfeil zu steif, und rechtsdavon ist der Pfeil zu weich. FürLinkshandschützen gilt das inentgegengesetzter Richtung.

Diese Pfeilabstimmung werden Sie injedem etwas besseren Händlerkatalogfinden. Manchmal sogar mit Abbildungen.

Bei nur leichter Unruhe des Pfeils könnenSie versuchen, mit nachfolgendenMaßnahmen eine Besserung zu erreichen.

1. Durch leichtes Drehen der Nockerreichen, dass die Feder nichtmehr die Pfeilauflage berührt.

2. Kürzen Sie den Finger derPfeilauflage, dass er nicht über denSchaft hinausreicht. Siehe Punkt5.1.Pfeilauflagen und Abb. A Seite14.

3. Nehmen Sie kleinere Federn.

4. Führen Sie ein umfangreicheresTuning durch, wie späterbeschrieben.

5. Ändern Sie den Button minimal inder Stärke und evtl. denAnstellwinkel des Pfeils.

Zu Nr. 1 ist noch anzufügen :

Falls Sie eine Feder ersetzen, müssen alledrei ersetzt werden.

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Nockpunktüberhöhungen.

Bei Recurve und Compound Fingerablass Nockpunkthöhe 1 / 2 Zoll = ca. 13 mm.

Bei Compound mechanischer Ablass Nockpunkthöhe 1 / 4 Zoll = gut 6 mm.

-43-18.2. Der Papiertest.

Besorgen Sie sich einen Bilderrahmen ca.60 cm in der Höhe, oder von einemAbbruch einen Fensterrahmen ohne Glas.Dazu einige Bogen einfaches weißesEinschlagpapier oder noch besser eineRolle Pergamentpapier. Mit einigenDachlatten machen Sie ein Gestell, dassder Bilder- oder Fensterrahmen in etwa inSchulterhöhe ist. Stellen ca. 1,5 m hinterdieses Gestell eine Scheibe, spannen Siedas Papier in den Rahmen, und stellen sichca. 1,5 m vor das Gestell. Wenn Sie sehrlange Arme und Stabis haben so weit, dassder Stabi das Papier nicht berühren kann..Stelle Sie Ihr Visier zwischen 60 und 70 m,dann können Sie auf diese Entfernungzielen und schießen nicht immer in dasselbe Loch. Wenn Ihr Treffer wie im BildNr. 1 ist (Seite 44a), so ist eine sehr gutePfeilabstimmung erreicht. Haben Sie einSchussbild wie Nr.2, so ist der Nockpunktzu tief. Ändern Sie diesen um ca. 1,5 bis 2mm. Ist das Schussbild wie Nr. 3, so istder Nockpunkt zu hoch. Auch hier sollteeine Änderung um 1,5 bis 2 mmvorgenommen werden, das jedoch solange, bis eine Schussbild wie Nr 1 erreichtwird. Für Compoundschützen mit Releasemüssen die Schritte in kleineren Abständenvornehmen.

Bild Nr. 4 zeigt den Einschuss eines zusteifen Pfeils.Abhilfe für Recurve und CompoundFingerablass.

1. Zuggewicht erhöhen.2. 2.Schwerere Spitzen und Insert.3. Weniger Fäden in der Sehne4. Einen weicheren Pfeil.5. Den Button weicher stellen.6. Den Button etwas zurück

schrauben, dass der Pfeil näher anden Bogen kommt.

Für Compound mit mechanischen Ablass.

1. Die Pfeilauflage nach links, dasaber in ganz kleinen Schritten.

2. Kontrollieren Sie, ob der Pfeilgenügend Spielraum zu Kabel und Führung hat.

3. Kontrollieren Sie Ihre Bogenhandauf lockere Haltung.

Bild Nr. 5 Zeigt einen zu weichen Pfeil.

1. Führen Sie eine Kontrolle durch,wie unter „ nur leichte Unruhe desPfeils“ beschreiben.

2. Wenn Sie können, reduzieren Siedas Zuggewicht Ihres Bogens.

3. Leichtere Spitzen und Insert.4. Dickere Bogensehne, evtl. anderes

Sehnengarn.5. Einen steiferen Pfeil6. Erhöhen Sie die Spannung im

Button, oder geben Sie einestärkere Feder hinein.

7. Nur für Compound Fingerablass.Bringen Sie Ihre Pfeilauflage etwasweiter weg vom Bogen

8. Compound mechanischer Ablass.Bringen Sie Ihre Pfeilauflage inganz kleinen Abständen nachrechts, bis der Linkstrend beseitigtist.

8a. Kontrollieren Sie Ihre Bogenhand, ob sie locker ist.8b. Reduzieren Sie Ihr Bogenzug- Zuggewicht.8c. Wählen Sie einen steiferen Pfeil

Bild Nr. 6 zeigt, mehr als ein Faktor zubeheben ist. Grundsätzlich müssen alserstes den Nockpunkt so lange ändern, bisder Einschlag in der Waage ist. Wenn Siedas erreicht haben, sollten Sie Versuchemit den Rollen machen. Des weiteren wiein Schussbild Nr. 5 beschreiben.

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18.2.

Abb. 1 Gut abgestimmter Pfeil.

Abb. 2 Nockpunkt zu tief.

Abb. 3 Nockpunkt zu hoch

Abb. 4 Pfeil zu steif.

Abb. 5 Pfeil zu weich.

Abb. 6 Pfeil zu steif, Nockpunkt zu hoch.

Zu 1 ist jedoch anzumerken, dass der Pfeil wohl aufdiese Distanz abgestimmt ist. Es können aber noch Fein-und Mikroabstimmungen nötig werden, um eine guteKonzentration der Pfeile auf alle Distanzen zuerreichen.

-44b-

18.3.Feinabstimmung auf kurzeEntfernungen.

Oft ist es nicht möglich, große Distanzenzu schießen, wenn Ihre Ausrüstungeingestellt werden muss. Das folgendeFeintuning basiert auf einer gutenVoreinstellung bei kurzen Entfernung.Diese Methode kann angewendet werden,nachdem Sie den Blankschafttest oder denPapiertest beendet haben.

Beginnen Sie ungefähr 12 bis 15 m vor derScheibe. Benützen Sie eine 40er oder 60erPapierauflage, und legen Sie dieVorderseite nach hinten, so dass Sie aufeine leere weiße Scheibe schießen.

Nockpunktabstimmung.

Benutzen Sie nur befiederte Pfeile,Schießen Sie eine größere Zahl Pfeileentlang des oberen Randes derPapierauflage. Dieser Schritt dient derFeststellung ob Ihr Nockpunkt stimmt.Siehe Abb. 13, Seite 45. Normalerweiseentstehen Einstellprobleme bei nahenZielen, weil der Pfeil auf kurze Entfernungein Maximum an Reflexen erreicht. DieserTest hilft Ihnen , die Pfeilflugprobleme zuerkennen und ermöglicht es, eine feinereVeränderung als mit den vorangegangeneEinstellungsverfahren vorzunehmen.

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, immerden obersten Rand der Scheibenauflage zutreffen, dann gibt es möglicherweise einekleine Einstellungsstörung an der Sehne.Um das zu verändern, machen Sie eineNockpunktkorrektur um einen mmentweder nach oben oder nach unten undschießen dann wieder. Machen Sie weiterNockpunktänderungen im Abstand von

einen mm, nicht mehr als einen mm aufeinmal.

Wenn Ihre Pfeile öfter den obersten Randdes Papiers treffen und Sie eine gradeLinie der Pfeile entlang des obersten Randsdes Papiers erreichen, dann sind Sie aufdem besten Weg, die Störung zubeseitigen. Wenn die horizontale Linie derTreffer sich verbreitert, kehren Sie zurückzu Ihr ursprünglichen Nockpunktposition,und beginnen Sie eine Änderung um einenmm in die entgegengesetzte Richtung zumachen. Dieses Verfahren führt zurichtigem Nockpunkt.

Seitliche Abstimmung.

Wenn Sie einmal die für Sie bestemögliche waagrechte Pfeillinie erreichthaben, können Sie mit der seitlichenAbstimmung beginnen. Schießen Sie einegrößere Anzahl von Pfeilen auf den linkenRand des Papiers in eine senkrechte Linie.

Siehe Abb. 14.

Um die seitlichen Abstimmung fürCompound Release und Fingerablass zuverbessern, bewegen Sie die seitlicheStellung Ihrer Pfeilauflage. Machen Sieeine Änderung um einen mm.

-45-18.3.entweder nach innen oder nach außen, und schießen Siewieder. Machen Sie weitere Änderungen um einen mm, bis Siedie bestmögliche senkrechte Trefferlage Ihres Pfeilesgefunden haben. Wenn die senkrechte Linie weiter wird, gehenSie zurück zu Ihrer ursprünglichen Auflagenstellung undändern diese um einen mm in die entgegengesetzte Richtung.Wenn die vertikale Linie enger wird, machen Sie weitereVersuche in diese Richtung um einen mm, bis Sie die besteLinie erreichen.

Compoundschützen mit Fingerablaß, die einen Button benutzen,sollten zuerst die seitlichen Pfeilauflagenänderungen unddann erst die Federspannung des Button vornehmen.

Verringern oder erhöhen Sie die Federspannung jedesmal nur um1/8 einer Umdrehung. Wenn die seitliche Linie breiter wird,kehren Sie zur ursprünglichen Federspannung zurück und machendie Versuche mit 1/8 Umdrehung in der entgegengesetztenRichtung, bis Sie eine enge senkrechte Trefferlinieerreichen.

Recurve-Fingerablaß-Bogenschützen sollten die Einstellung derButtonfederspannung nur so vornehmen, daß sie dieFederspannung jedesmal um nur 1/8 Umdrehung erhöhen oderverringern. Wenn die senkrechte Linie breiter wird, kehrenSie zur ursprünglichen Federspannung zurück und machenVersuche mit 1/8 Umdrehung in die entgegengesetzte Richtung,bis Sie eine enge senkrechte Trefferlinie erreichen. ÄndernSie nicht den seitlichen Anschlag Ihres Pfeiles. Dieseitliche Stellung Ihres Pfeiles zur Mittellinie Ihres Bogenswurde bereits in der Einleitung beschrieben.

Zur seitlichen Abstimmung Compound.

Der Grund zur Änderung der seitlichen Stellung derPfeilauflage oder des Button für Compoundbogen ist dieWirkung des exzentrischen Rades. Oft kompensiert derAusgleich des exzentrischen Rades bei Compoundbogen nicht gutgenug das natürliche Drehmoment, das im Bogen zustandekommt.Oft kann das Rad sich drehen oder leicht überhängen, wenn dasRad den vollen Auszug erreicht hat. Stören Sie sich nichtdaran, das kommt öfters vor, als Sie denken. Bei vollemAuszug kann das " Zentrum der Bogenarme ", mit dem Sie beimanfänglichem Aufbau begonnen haben, nicht das gute ermittelteZentrum sein. Daher müssen Sie durch Versuche die besteseitliche Stellung Ihres Pfeiles feststellen, um das besteErgebnis zu erreichen.

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18.4. Schlechte Pfeilgruppierung.Sicher ist Ihnen bekannt, das wenn Sie einegute Abstimmung Ihrer Pfeile auf kurzeEntfernungen vorgenommen haben, diesauf eine lange nicht der Fall sein muss.Ebenso ist eine gute Abstimmung auflange Entfernung nicht gleichbedeutendmit einer auf eine kurze Entfernung. Diegeringste Ungenauigkeit verursacht eineStreuung auf Entfernungen, die Sie nichtabgestimmt haben. Es ist dahererforderlich, dass Sie mit Hilfe dernachfolgenden Erklärungen eineAbstimmung Ihres Gerätes vornehmen, umdie Probleme aus Ihrer Ausrüstung zuentfernen. Es ist erforderlich, dass Sie mitgrößter Sorgfalt Ihr Gerät zu einemOptimum bringen.

Meistens tauchen folgende Probleme beider Abstimmung der Kombination BogenPfeil auf :

Schlechter Pfeilflug und guteGruppierung.

Das ist meistens das Resultat eines steifenPfeils. Der Pfeil weicht im Abschuss leichtvon seinem Kurs ab, stabilisiert sich jedochsehr schnell und erreicht eine guteGruppierung.

Guter Pfeilflug und eine schlechteGruppierung.

Dies scheint im Wiederspruch zu stehen.Es ist jedoch ein alltägliches Problem undhängt mit der Methode der Einstellungzusammen. Sollten Ihre Tests mitBlankschaft und Papierdurchschussoptimal verlaufen sein, so haben Sie nureinen sehr guten Pfeilflug erarbeitet, dasbedeutet nicht, dass Sie auch eine guteGruppierung Ihrer erreicht haben. Eswurden daher Methoden entwickelt, dassSie sowohl einen guten Pfeilflug erreichenwie auch eine gute Gruppierung.

Schlechte Gruppierung und schlechterPfeilflug.

Das ist meistens ein Problem des falschenSpinewerts oder einer nicht abgestimmtenAusrüstung. Diese Probleme sollten Siemit den nachfolgenden Informationenlösen können.

Guter Pfeilflug und gute Gruppierungsollte das Ziel sein.Sehr oft geben Gruppierungsmuster dieProbleme des Pfeilfluges bekannt.Nachfolgend finden Sie die meistenUrsachen für gute und schlechteGruppierungen und für einen schlechtePfeilflug. Die Beispiele sind fürEntfernungen der FITA angeben undkönnen für jede andere lange oder kurzeals Beispiel genommen werden.

In Abb. 15 ist ein Beispiel für eine guteGruppierung auf den angegebenenEntfernungen zu sehen.18.5. Über mäßiger Zug.In Abb. 16 wird eine große Streuung auflange Entfernung angezeigt. (90m/70m).Dagegen ist die Konzentration auf denkurzen Entfernungen im Rahmen. Esbedeutet, dass der Pfeil zuviel Auszug hat.Die Folge ist, dass er auf Grund der schnellnachlassenden Abschussgeschwindigkeitunstabil wird und auf lange Entfernungeneine schlechte Gruppierung erreicht. DieWindanfälligkeit ist extrem. Bei leichtenPfeilen ist es sehr wichtig, dieseAnfälligkeit auf ein Minimum zu bringen,um eine schnelle Abschussgeschwindigkeitzu erreichen. Hier ist anzufügen, dass derübermäßige Zug aus einem kurzen Bogenfür einen langen Pfeil resultiert.

Abhilfe : Verringern Sie die Größe(Höhe und/oder Länge) Ihrer Federn,reduzieren Sie den Anstellwinkel oderbeides. Kontrolle, ob die Bogenlänge denvorgegebenen Maßen entspricht.

-47-Abb. 15 Gute Gruppierungsmuster bei den angegebenen Entfernungen.

Damen 30 50 60 70Herren 30 50 70 90 m

Abb. 16 Gruppierungsmuster bei übermäßigem Auszug.

Damen 30 50 60 70Herren 30 50 70 90

Abb.17 Ungenügender Spielraum oder Mikrostörung.

Damen 30 50 60 70

Herren 30 50 70 90 m

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18.6.Ungenügender Spielraum.

Das Gruppierungsmuster in Abb. 17 zeigt eine akzeptableGruppierung bei den beiden langen Entfernungen. Jedoch dieGruppierung bei kürzerer Entfernung ist im Größenvergleich zuder Gruppierung auf längere Entfernung nicht proportionalreduziert. Dies deutet normalerweise auf eine Mikrostörunginnerhalb der Schießausrüstung hin. Um diese zu korrigieren,beachten Sie den Abschnitt Spielraum oder die Feineinstellungs-Mikroeinstellungs- Abschnitte.

Abb.18 veranschaulicht, warum Sie vielleicht Probleme mit derGruppierung auf kurze Entfernungen haben, obwohl die Gruppierungauf lange Entfernung gut ist. Wenn der Pfeil abgeschossen wird,ist er beim Verlassen des Bogens auf seiner maximalen Krümmung.Wenn der Pfeil weiterfliegt, reduziert sich die

Abb. 18 Abb. 19

Minimalstörung im Pfeilflug ohne Störung Anfangsbereich

-49-18.6. Biegung. Wenn die Krümmungnachlässt, lässt auch die Größe von jederursprünglichen Störung nach. Das Beispielzeigt, dass der Pfeil einer gewissen Störungunterliegt und die Gruppierung auf kurzeEntfernung schlecht ist, obwohl sich derPfeil bei einer längeren Entfernungstabilisiert und eine annehmbareGruppierung bringt.Gewöhnlich verursachen Mikrostörungenund Spielraumprobleme an derPfeilauflage die StreuungAbb. 19 Zeigt den Weg des Pfeils wenndieser den Bogen ohne Störung verlässt.Dies ist der Weg, den Sie mit Hilfe derFeineinstellung und Mikrofeineinstellungversuchen müssen zu erreichen.

18,7, Feineinstellungen.Haben Sie Probleme, Ihren Bogen zutunen, werden Sie einige Veränderungenan Ihrer Ausrüstung vornehmen müssen,um ein Tuning zu erreichen. Hier einigeVorschläge :

Einstellen des Zuggewichtes.Eigentlich haben alle Compoundbogen undeinige Recurve-Bogen ein einstellbaresZuggewicht. Wenn Ihre Pfeilreaktion zusteif ist, erhöhen Sie das Zuggewicht.Wenn Ihre Pfeilreaktion zu schwach ist,verringern Sie das Zuggewicht.(Anmerkung: Theoretisch ist das sehr wohlmöglich. Doch können Sie einen Bogender schon am oberen oder am unterenAnschlag steht, nicht weiter im Gewichtreduzieren oder erhöhen.

18.8. Sehne.Das „Sehnengewicht“ kann einebeträchtliche Auswirkung auf denSpinewert haben. Das Verringern oderErhöhen der Anzahl der Sehnensträngekann den dynamischen Spinewert sobeeinflussen, dass es nötig wird, denSchaftcode um eine volle Größe schwächeroder steifer zu wählen. Falls IhrePfeilreaktion zu steif ist, verringern Sie dieAnzahl der Sehnenstränge. Wenn IhrePfeilreaktion zu weich ist, erhöhen Sie die

Anzahl der Stränge. Servinggewicht(Mittelwickelung) kann ebenso dengleichen Effekt herbeiführen.

Beispiel: Monofil-Mittelwickelung wirdbewirken, dass der Pfeil steifer reagiert alsein Pfeil bei leichgewichtiger Nylon-Mittelwickelung. Wenn Sie von einemMetallnockpunkt zu einem„selbstgefertigten“ Nockpunkt wechseln,kann das eine schwache Auswirkung aufden Spinewert haben wegen desGewichtsunterschiedes zwischen beidenNockpunktarten.

Die Sehne ist der kritische Teil IhrerAusrüstung. Wenn es Ihnen schwer fällt,Ihren Bogen einzustellen, kann dasProblem bei der Sehne liegen. Eineunsauber gefertigte Sehne kannungleichmäßige Spannungen in denSträngen hervorrufen, wenn einige Strängelockerer sind als andere. DiesesUngleichgewicht bewirkt, dass sich dieSehne nicht gleichmäßig dehnt und ruftsomit einen unbeständigen Abschusshervor, was die Genauigkeit erheblichherabsetzt. Wenn es Probleme gibt und dieEinstellungen offenbar nicht funktionieren,versuchen Sie einmal die Sehneauszuwechseln und wieder neueinzustellen.

Pfeilspitze und Einsatzgewicht.ACE Pfeile können leicht eingestelltwerden, indem man verschiedenePfeilspitzen und / oder Einsatz-Kombinationen anwendet. Wählen Sie dieEinsatz und Spitzengewichts-Kombinationen aus der Tabelle. Das giltauch für Kombinationen der ACC Schäfte.Aluminium-Pfeile können spitzengetuntwerden, in dem Sie 7% oder 9% F.O.C.Nibbspitzen benutzen oder indem Sie PWS(Spitzengewichtssystem) hinzufügen, umGewichte zwischen 7%-9% oder über 9 %F.O.C. zu erhalten. Die Spitzen- undEinsatzkombinationen sind empfohleneGewichte und somit ein guterAusgangspunkt

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Der dynamische und statischeSpinewert.

Zwei Spinewertarten werden in denmeisten Diskussionen in Beziehunggebracht. Der „Statische Spinewert“und der „Dynamische Spinewert“.Der statische Spinewert istgemessenen Biegung des Pfeils,wenn er zwischen 2 Auflagen gelegtwird und ein Gesamtgewicht von1,94 lbs (8ooGramm) in die Mittedes Schaftes gehängt wird. Diegemessene Abweichung wird„Spine“ genannt, nämlich der„statische Spinewert“ – je größer dieAbweichung, um so schwächer derSpine. Der statische Spinewert hängtaußerdem vom Durchmesser desSchaftes, der Wanddicke und vonder Art des Materials ab, das Siebenutzen.Nur bei einem abgeschossenen Pfeiltritt der Dynamische Spine auf. Indem Moment, in dem der Pfeilabgelassen wird, verursacht die Kraftder Sehne eine dynamischeAufladung, die den Pfeil biegt. DieGröße die diese Aufladunghervorruft, bezeichnet man als„dynamische Spine“. Im Gegensatzzum statischen Spinewert kann derdynamische Spinewert von vielenFaktoren beeinflusst werden. Einerder Hauptfaktoren ist das Gewichtdes Pfeils. Weiter wären zu nennedas Pfeilspitzengewicht, dasNockengewicht, das Sehnengewichtund das Material, die Schnelligkeitdes Bogens und die Art des

Ablassens. Z.B. zwei Pfeile mitgenau demselben statischenSpinewert haben, wenn beiden Pfeileeinen erhebliche Gewichts-Unterschied haben. Ein Pfeil miteinem geringeren Massengewichtwird steifer reagieren als einschwerer Schaft, der von demgleichen Bogen geschossen wird.Der schwerere Schaft wird beimAbschuss aufgrund seines Gewichtes(Trägheit) nicht genauso schnellanfangen, sich zu bewegen. Daherbiegt sich der schwerere Schaftmehr, weil er’s mehr Zeit hat, dieEnergie des Bogens zu absorbieren(verhält sich wie ein flexiblererSchaft). Ein leichterer Schaft verlässtdie Sehne schneller, absorbiert dieEnergie des Bogens in geringeremMaße und hat weniger Zeit sich zuverbiegen. (verhält sich wie einsteiferer Schaft). Die Wirkung desPfeilgewichts auf den DynamischenSpinewert wird von denAuswahltabellen fürPfeilschaftgrößen kompensiert.

-51-18.8.Wenn Ihr Pfeil zu schwach (Weich)ist, wechseln Sie zu leichteren Einsatz /Spitze. Wenn Ihr Pfeil zu steif ist,probieren Sie einen schwereren Einsatz /Spitze. Fahren Sie fort , das Einsatz-und/oder Spitzengewicht innerhalb derToleranzen (7 – 16 % FOC) zu ändern.

Spannhöhe

Für Recurve-Bogen gibt es eine andereArt, den Spinewert zu ändern, nämlich mitder Spannhöhe. Indem Sie die Entfernungvon der Sehne zu Drehpunkt des Griffsverringern oder erhöhen, kann derDynamische Spinewert etwasabgeschwächt oder versteift werden. WennSie die Spannhöhe erhöhen, wird derPfeilschuss schwächer, und wenn Sie dieSpannhöhe verringern, wird derPfeilschuss steifer.

Die Spannhöhe beeinflusst den Spinewert,indem Sie die Energie, die zum Zeitpunktdes Abschusses an den Pfeil abgegebenwird, erhöht oder verringert. Wenn Sie dieSpannhöhe anheben (Kürzen der Sehne),drücken sich die Bogenarme zusammen,erhöht sich die Spannung (Vorspannung)in den Bogenarmen. Je mehr Sie dieBogenarme vorspannen, um so größer istdas aktuelle Zuggewicht bei vollemAuszug. Wenn Sie die Spannhöheverringern , trifft das Gegenteil zu. Eineniedrige Spannhöhe (Verlängern derBogensehne) verringert das Zuggewichtdes Bogens bei vollem Zug.

Wenn Sie jedoch die Spannhöhe anheben,ergibt sich ein kleiner Verlust derPfeilgeschwindigkeit, da das leichteAnheben des Zuggewichts nicht imGleicher Weise die Reduzierung desAbschusses des Bogens kompensiert.Wenn der Abschuss reduziert ist, ist dieZeit, in der ein Pfeil auf der Sehne bleibt,auch reduziert, wiederum verringert sich

die Länge der Zeit, die der Pfeil braucht,um die Energie des Bogens aufzunehmen.

Auch wenn Sie einen kleinenGeschwindigkeitsverlust bemerken, bei derErhöhung der Spannhöhe, lassen Sie dieSchnelligkeit bei der Wahl der SpannhöheIhres Bogens nicht zum entscheidendenFaktor werden. Wie schon oft erwähnt:„lieber einen langsamen Schuss ins Goldals einen schnellen Schuss ins Gras“

Die Einstellung der Spannhöhe bei einemCompoundbogen wird oft als eineTuningregulierung angesehen. Das kommtdaher, dass die Änderung in der Spannhöhedie Länge und das Zuggewicht verändernund möglicherweise zusätzliche Regu-lierungen erforderlich machen.Nichtsdestoweniger, die richtigeSpannhöhe für Ihren Compound(gewöhnlich höher als die Hersteller-Angaben) kann, in vielen Fällen, erheblichdie Beständigkeit und die Gruppierungverbessern und sollte alsFeineinstellungsregulierung betrachtetwerden.

Die Tabelle der Spannhöhen für Recurve-Bogen 2.5. zeigt die volle Palette derSpannhöheneinstellungen für die meistenmodernen Recurve-Bogen. Die vollegezeigte Spannhöhentoleranz, 3,2 cm fürjede Bogenlänge, kann den Spinewert sobeeinflussen, als ob sie Pfeilspitzeund/oder Einsatzgewicht um 1 Grammverändern würden. Merke: Es ist ambesten, Ihren Bogen mit der ruhigstenEinstellung zu schießen (obwohl diemeisten Recurve-Bogen mit zweiSpannhöheneinstellungen gutfunktionieren). Es wird vonExtrembereichen der Spannhöheabgeraten. Die Tabelle bietet eineBandbreite, um eine „Zwischen“ – Größedes Spinewertes zu finden.

-52-18.8. Falls, nachdem Sie alle aufgelistetenTuningverfahren erprobt haben, Ihre Pfeileimmer noch zu weich oder zu steif sind,um richtig zu fliegen, wählen Sie eineandere Pfeilgröße und tunen erneut.

18.9. Phase drei Feineinstellung.Das Feineinstellungsverfahren ist ähnlichwie die Mikroeinstellung, nur etwasweniger verfeinert. Sie werden Bleistiftund Papier und ungefähr 3 Kopien derabgebildeten Zielscheiben (Seite 53)benötigen. Man kann dazu auch LG-Scheiben nehmen.

1. Schreiben Sie die genauen MaßeIhres Bogens auf (Benutzen Sie dasabgebildete Formular auf Seite 33,z.B.:

a. Nockpunkthöheb. Spannhöhec. Tillerd. Zahl der Sehnensträngee. Bogenzuggewichtf. Typ der Stabilisatoren, die

Sie benutzen, etc. Mitanderen Worten alles wasIhnen einfällt, um IhreAusrüstung zu beschreiben.

2. Nummerieren Sie Ihre Pfeile. Diesgibt Ihnen die Möglichkeit, dieGruppen und jeden Treffer mitNummer einzutragen.

3. Schießen Sie auf bequemerEntfernung, irgendwo zwischen 40und 60 m.

4. bevor Sie beginnen, schießen Sieeine oder 2 Serien, um sichaufzuwärmen.

5. Nach dem Aufwärmen schießen Sieeine Serie von 6 bis 10 Pfeile mitFedern.

6. Notieren Sie die Nr. von jedemPfeil und den Treffer auf derScheibe.

7. Wiederholen Sie die Punkte 5 und6 und vergleichen Sie. Anfänglichsollten Sie ähnliche Ergebnisseerreichen.

8. Wiederholen Sie diesem Prozessmit allen Änderungen, die imFolgenden beschrieben sind.

Treffer Hoch – Tief.

Verschieben Sie den Nockpunkt um einenmm, entweder nach oben oder nach unten.Schießen Sie weitere zwei Serien, undtragen Sie die Pfeile wie vordem ein. Umauch künftig nachsehen zu können,schreiben Sie sicherheitshalber IhreBogeneinstellung auf jede Pfeilserie, dieSie eintragen (Ablichtungen). VergleichenSie die Serien, um festzustellen, ob dieHoch/Tief-Trefferlage besser oderschlechter geworden ist. Wenn sie sichgebessert hat, machen Sie eine weitereEinstellung um einen mm in der gleichenRichtung, und schießen Sie Zwei weitereSerien. Wenn die Hoch/Tief-Trefferlageschlechter geworden ist, gehen Sie auf dieursprüngliche Einstellung und machen diegleiche Einstellung in die entgegengesetzteRichtung. Wiederholen Sie diesenVorgang, bis Sie die beste Hoch/Tief-Gruppierung gefunden haben.

Seiteneinstellung.

Compound Fingerablass und mechanischerAblass können die seitliche Einstellung derPfeilauflage in ungefähr einen mmentweder nach innen oder nach außenverstellen. Schießen Sie zwei Serien undtragen Sie die Pfeile wie oben ein. (StellenSie sicher, dass Ihre Bogeneinstellung aufjeder eingetragenen Pfeilserie eingetragenist). Vergleichen Sie die Serien, die Sieeben geschossen haben, und stellen Siefest, ob sie besser oder schlechtergeworden ist. Wenn die Gruppen bessergeworden sind, machen Sie eine weitere

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18,9. Veränderungen um einen mm in diegleiche Richtung und schießen Sie wiederzwei weitere Serien. Wenn die Serienschlechter geworden sind, gehen Sie zurAusgangsposition zurück und machen diegleichen Einstellungen in derentgegengesetzten Richtung. Machen Sieweiter, bis Sie die bestmögliche Serie mitdieser Einstellung erreicht haben.

Nach der seitlichen Einstellung derPfeilauflage oder des Button können dieCompound –Fingerablass-Schützen dieFederspannung des Button um ein ¼Umdrehung schwächer oder steifer stellenund das Verfahren wiederholen, indem sie¼ Umdrehungen machen um eine feinereEinstellung zu erreichen.

Merke:Recurve-Fingerablaß-Schützen sollten denButton nur so einstellen, dass sie dieFederspannung jeweils nur um ¼Umdrehung auf einmal erhöhen oderherabsetzen.

Wie liest man die eingetragenenPfeilgruppen ?

Untersuchen Sie sorgfältig diePfeilgruppenmuster, die Sie eingetragenhaben. Notieren Sie die unterschiedlichenund wie sich die Einstellungen, die Trefferund die Größe der Gruppen veränderthaben. Untersuchen Sie jeden Pfeil nachseiner Nummer.(Notieren Sie sorgfältig alle Pfeile, diesich nicht einheitlich mit den anderenSchäften gruppiert haben. Diese Schäftesollten Sie markieren, dass Sie diesenicht im Wettkampf einsetzen.).

Suchen von Pfeilproblemen.

Vielleicht stellen Sie fest, dass ein Pfeilsich nicht gut mit den anderen eines Satzes

gruppiert, untersuchen Sie ihn, bevor sieihn wegwerfen oder nicht für denWettkampf verwenden. Manchmal ist dasProblem schnell gefunden. Falls eroffensichtlich beschädigt (gesprungen oderverbogen) ist, sollten Sie den Schaftwegwerfen.

Manche Pfeile mögen heil aussehen, aberes gibt auch weniger offensichtlicheProbleme, welche eine schlechteGruppierung verursachen können. Dienachstehenden Probleme werdenmanchmal übersehen, können aber enormeTrefferabweichungen verursachen.

Pfeilauswuchtung.

Für eine dichte Gruppierung müssen diePfeile gerade sein. Für die besteGruppierung wird eine Auswuchtunginnerhalb eines Wertes von 0,004 Zoll (ca.0,01 cm oder 0,1 mm) empfohlen.

Krumme Nocken.

Es gibt mehrere Arten, dieNockenauswuchtung zu überprüfen,einschließlich kommerziell erhältlicheNockenmessgeräte. Es gibt jedoch zurÜberprüfung der Nockenauswuchtungnicht unbestechlicheres als das menschlichAuge.

Nockenkontrollen.

Es ist möglich, dass eine Nocke im Satzbesser getunt ist als die anderen. EinSpielraumproblem ergibt sich, wenn dieNocke auf dem Schaft zu weit gedreht ist,die Befiederung verfängt sich dann beimAbschuss in der Pfeilauflage.

Lose oder beschädigte Federn.

Selbst wenn sich eine Feder nur leichtvom Schaft löst, wird sich der Pfeil nicht

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mit anderen gruppieren. Tatsächlich kannes sein, dass der Pfeil auf 30 m nichteinmal des Ziel trifft, wenn ein Ende vonnur einer Feder leicht lose ist. Eine leichtbeschädigte Befiederung wird sichnormalerweise nicht auf die Gruppierungauswirken, es sei denn, Sie schießen mitsehr harten und steifen Federn. Sie solltenjedes Mal vor dem Schießen die hartenFedern sorgfältig untersuchen, umsicherzustellen, dass keine der Federnbeschädigt ist. Wenn der hintere Teil einerFeder verbogen ist, wird dies einenTrudeleffekt hervorrufen, was wiederumgroße Trefferabweichung verursacht.

Lose Pfeilspitzen/Einsätze.

Viele Bogenschützen sind sich nicht überdieses potentielle Problem im klaren.Pfeilspitzen müssen sorgfältig mitHeißkleber angebracht werden, wobei dievolle Länge des Einsatzes bestrichenwerden muss.

Anmerkung : der Easton-Heißkleber hateinen niedrigen Schmelzpunkt, dadurchkommt öfters ein Verlust von Spitze undInsert vor. Es empfiehlt sich, einenHeißkleber mit einem höherenSchmelzpunkt zu nehmen. DochVorsicht, er darf auch nicht zu hochsein, sonst werden die Schäfte durchHitze beschädigt.

Wenn Sie einen anderen Heißkleberverwenden, kann dieser zu Spröde sein undbrechen, wenn der Pfeil auf eineZielscheibe aus hartem Materialaufschlägt. Wenn der Klebstoff bricht oderschlecht aufgetragen ist., kann sich diePfeilspitze/Insert vom Schaft lösen. Wennder Pfeil abgeschossen ist, kann das Lösender Verbindung zwischen dem Schaft und

der Pfeilspitze eine Nebenschwingungverursachen, die Wiederum die natürlicheSchwingung und die Genauigkeit desPfeils beeinflusst. Um diePfeilspitzenschwingung zu testen, haltenSie den Pfeil neben der Befiederung festund klopfen mit der Pfeilspitze leicht aufeinen Tisch oder lassen den Pfeil aus einerHöhe von ca. einen Meter auf einen hartenBoden fallen. Wenn Sie ein summendesGeräusch hören, ist die Pfeilspitze/Einsatzmöglicherweise locker. Dann müssen Siedie Pfeilspitze/Einsatz erhitzen, abziehen,und wieder ordentlich befestigen.

Pfeilgewicht.

Das Pfeilgewicht ist ein wichtiger Faktorfür den ernsthaften Turniersschützen, undes sollte überprüft werden, ob Sie Pfeilehaben, die ständig etwas zu hoch oder zuniedrig im Gewicht sind.Ein zusammenpassender Satz Pfeile solltenicht mehr als 3 Grain Unterschiedzwischen dem schwersten und leichtestenPfeil im Satz haben. (Ein Grain ist o,o65Gramm). Spitzenschützen haben oft inIhren Pfeilen sogar nur ein Grain oderweniger Unterschied. Kleine Gewichts-Abweichungen können kompensiertwerden, indem man geringe Meng desEaston P.W.S. (Spitzengewichtssystem) inder Spitze oder im Einsatz benutzt.

-56-19.1.Phase 4 Mikro-Tuning.

Mikro-Tuning ist ähnlich wie dieFeineinstellung und ist so erarbeitet, dasses auf alle Entfernungen eine optimaGruppierung erbringt.

1. Stellen Sie sich darauf ein dielängste Entfernung zu schießen, dieSie in Ihren Wettkämpfen schießen.

2. Schießen Sie mindestens 8 bis 10Pfeile.

3. Messen und notieren Sie dieEntfernung zwischen Ihremhöchsten und niedrigsten Pfeil.

4. Schießen Sie eine zweite SeriePfeile, bevor Sie eine Änderungvornehmen.

5. Messen und notieren Sie wieder dieEntfernung zwischen dem höchstenund niedrigsten Pfeil.

6. Wiederholen Sie die Schritte 2 – 5jeweils mit den folgendenÄnderungen

Höheneinstellung.

Machen Sie nie eine Änderung um mehrals einen mm in der Nockpunkthöhe,weder nach oben noch nach unten.Schießen Sie 2 weitere Serien, undnotieren Sie die Entfernung zwischen demhöchsten und niedrigsten Pfeil. Wenn diezusammengefasste Entfernung zwischenden letzten beiden Serien geringer ist alsdie Gesamtsumme der ersten beidenSerien, dann haben Sie die richtigeEinstellung vorgenommenMachen Sie weiter Nockpunkt-Änderungen um einen mm , bis Sie diekürzestmöglich Entfernung Zwischen Ihrenhohen und niedrigen Pfeilen erreichen.Falls Sie nach mehreren Versuchenfeststellen, das die Gruppenhöhe sichwieder zu erweitern beginnt, dann habenSie haben Sie möglicherweise zu viel ander Höhenstellung geändert, und Siemüssen wieder zurück zu der Einstellung,in der Sie das beste Ergebnis hatten.

Seiteneinstellung.

Wenn Sie mit der Nockpunkteinstellungzufrieden sind, werden Sie die seitlicheTrefferlage korrigieren müssen. SchießenSie weitere 8 bis 10 Pfeile. Schießen Sie 2Serien, und messen Sie bei beiden Seriendie Entfernung zwischen den Pfeilen, dieam weitesten links und am weitesten rechtsin der Scheibe stecken.

Compoundschützen, Finger undmechanischer Ablass , müssen die seitlichePosition ihrer Pfeilauflage einen mm ineine Richtung drehen. Schießen Sieweitere Serien und messen Sie wieder dieEntfernung zwischen den am weitestenlinks und am weitesten rechts steckendenPfeilen. Vergleichen Sie diese beidenSerien mit den beiden ersten Serien. Wennsich die Gesamtbreite der Gruppierungverringert hat, dann haben Sie die richtigeEinstellung gemacht. Wenn dieGruppierung breiter wird, kehren Sie zurursprünglichen Einstellung zurück, drehendie Auflage um einen mm in dieentgegengesetzte Richtung undwiederholen den Vorgang. Machen Sieweitere Änderungen, bis Sie dieengstmögliche Gruppierung erreicht haben.

Recurve-Bogenschützen sollten nur dieButtonspannung einstellen und nicht dieseitliche Stellung der Pfeilauflage.

Ändern Sie die Buttonspannung nur in 1/8-Umdrehungen. Folgen Sie denAnweisungen wie für Compoundbogen,indem Sie zuerst zwei Serien schießen unddann die am weitesten links und rechtsgelegenen Pfeile messen.

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19.1.

Machen Sie die Federspannung desButtons entweder steifer oder schwächerund schießen Sie weitere zwei Serien.Gehen Sie zur ursprünglichen Einstellungzurück, falls die Gruppierung breiter wird,und nehmen Sie eine Änderung von 1/8Drehung in die entgegengesetzte Richtungvor.

Compoundschützen mit Fingerablass, dieeinen Button benutzen, sollten zuerst dieseitliche Einstellung der Pfeilauflagevornehmen, bis sie die engste seitlicheTrefferquote erreicht haben. Dann könnenSie die Federspannung des Button, wie fürRecurve-Bogen beschrieben, nutzen umihre Treffer fein einzustellen.

Wenn Sie die Einstellung auf die weiteEntfernung abgeschlossen haben, gehenSie 20 m nach vorne und arbeiten wiederan der seitlichen Trefferlage, indem Sie diegleiche Einstellung wie in der vorherigenDistanz vornehmen. Es sollte nichtnotwendig sein den Nockpunkteinzustellen, sondern nur sie Einstellungenfür die seitliche Gruppierung. Wenn Siediese Distanz abgeschlossen haben, gehenSie wieder 20 m vor und wiederholen dieseProzedur nur für die seitliche Abstimmung.

Machen Sie weiter, bis Ihre letzteEntfernung ungefähr 20 m vor dem Zielbeträgt. Sie werden vielleicht feststellen,dass selbst eine kleine 1/8-Drehung desButtons oder die seitlich Verstellung umeinen mm (für Compoundbogen) einenbemerkenswerten Effekt auf dieGruppierung bei kurzer Distanz habenkann. Es ist wesentlich, weitere Tests undTuning in 20-m-Stufen zu machen. Aufdiese Weise können Sie sicher sein, dassIhre Ausrüstung auf jeden Entfernung gutfunktioniert, wenn Sie im Wettkampfschießen.

Das gleiche Feineinstellungsverfahren,kann mit der Spannhöhe sowohl fürCompound- als auch für Recurve-Bogenangewandt werden. Machen SieSpannhöhenveränderungen in ungefähr 1-mm-Etappen, und tragen Sie diePfeilgruppierungen ein. Wenn Sie diesesVerfahren abgeschlossen haben, sollten Sieeine Kombination von Einstellungenfinden, die entweder leicht oder deutlichdie Pfeilgruppierung verbessert.

19.2.Punkte, die Sie sich merken sollten:

Befestigen Sie zuerst das gesamte Zubehöran Ihrem Bogen, bevor Sie mit einerAbstimmung beginnen.

Ein wichtiger Teil Ihrer Ausrüstung istein Satz Pfeile von guter Qualität.

Einstellungen am Bogen, Änderungen inden Bogenkomponenten oder eine andereArt des Schießens kann sich auf dasTuning oder Ihre Ausrüstung auswirken.

Merke : Sie und Ihre Ausrüstung teileneine einzigartige Beziehung und sindeine Einheit. Auch nur die geringsteVeränderung wird die unterschiedlichstenAuswirkungen haben. Ändern Siehöchstens eine Variable, wenn Sieverstellen.

Falls nachdem Sie alle Einstellungen, wiesie vorher beschrieben wurden, ausprobierthaben, Ihre Pfeile immer noch nicht geradefliegen, kann es notwendig sein, zuanderen Pfeilen mit steiferem oderschwächerem Schaft zu wechseln unddanach neu zu tunen.

Merke : Ein Pfeil mit einer schwerenSpitze ist immer leichter abzustimmenals ein Pfeil mit einer leichten Spitze. DieGrenze der schweren Spitze wird jedochvom Zuggewicht Ihres Bogens bestimmt.

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19.3.

Schlussbemerkung.

Um eine Ringzahl von 1000 Punkten ineiner FITA zu erreichen, sind einigeZahlen wichtig. Für 90 m sind 200 Ringeangesagt, das ist ein 5,5er Schnitt. Für 70mund 50 m sollten es 250 Ringe sein, das istein 7er Schnitt Auf 30 m müssen 300Ringe gebracht werden, das ist ein guter8er Schnitt.

Schafft man auf 90 m nur 180 Ringe, somüssen die anderen Distanzen, besonders70 und 30 m die restlichen Ringe bringen.Ein Ergebnis im Training aufzuschreiben,ist nicht gerade sinnvoll, wenn Sie denDurchschnitt Ihrer Leistung kennen, denSie erreichen wollen. Der Durchschnitt auf90 m liegt bei 6 Pfeilen und 35 Ringen.Entsprechend mehr bei den anderenEntfernungen.

Dazu noch eine Anmerkung. In den 60erJahren schoss unser Bogenprofessor WilliWeitmann bei der DM in Nürnberg miteinem uralten verzogenen Palomino in derAltersklasse das bete Ergebnis derMeisterschaft. Dabei schaffte er es mit demersten Pfeil, die Windfahne von derScheibe zu holen. Das soll nur aussagen,dass auch ein verzogener Bogen Leistungbringen kann, wenn der Pfeil dazu stimmtund der Mann/Frau hinter dem Bogenschießen kann.

Es ist richtig, dass Material die Spitzebringt, aber nur in Verbindung mit demKönnen, mit einer positiven Einstellungzum Schießen und mit dem Vertrauenauf eine gute Leistung. Unsere modernenBogen und Pfeile bieten die Grundlage für

optimale Leistung, wenn das Materialabgestimmt ist. Jedoch steht hinter demBogen immer noch ein Mensch und keineMaschine.

Eine Anmerkung sein mir noch gestattet.Jedem billigen Taschenrechner liegt heuteeine Erklärung in mindestens 4 Sprachen,wenn nicht in 8 bei. Dafür legen Sie ca.10,- DM hin. Wenn Sie sich ein Trummaus dem Bogenlager kaufen, das mitunterso an die 1000,- DM kostet, dann gibt esdie Anweisung nur in englisch. Man solltediesen Herrschaften das alles so lange umdie Ohren hauen, bis Sie uns das, wennauch in einem schlechten Deutsch, inunserer Sprache erklären. Oder sind dieseErkenntnisse nur für Amis ?

Alle ins Gold

Fridel Krapf

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20.1. Nachtrag. Feldschießen, Abriss.

Wenn man die Geschichte des Bogensverfolgt, so stellt man fest, dass der Bogenzuerst als Jagdwaffe benutzt wurde. DieHöhlenzeichnungen oder die Abbildungenaus Alt-Ägypten und dem Zweistromlandmachen diese Aussage. Wann der Bogenals Angriffs oder Verteidigungswaffeeingesetzt wurde und der erste Menschsein Leben lassen musste, wird sich nichtfeststellen lassen.

Turniere lassen sich in England sehr weitzurück verfolgen. Das im einzelnendarzustellen würde den Rahmen dieseSchrift sprengen. Feststellen lässt sichjedoch, das alle diese frühen Abbildungenden sogenannten Blankbogen zeigen unddas Schießen damit beherrscht werdenmusste. Das führt zu der Aussage, dassBlankbogen im heutigen Turniersport daseigentliche Bogenschießen wäre. Folglichsollte auch dieses Schiessen an der Spitzedieser Sportart stehen. (Olympiade)

Die Olympiade hat seit Ihrer Einführunglange vor Christi aber eine derartigeWandlung genommen, dass mit diesemGedankenspiel nicht der jetzige Weggezeigt wird. So wie die Läufer nicht mehrbarfuss über eine Wegstrecke laufen, wirdauch in Zukunft das eigentlicheBogenschießen nicht in den Vordergrundkommen. Außerdem ist der Compound soim Vormarsch, das diese Sportart nur nochvon Individualisten gepflegt wird, es seidenn, dass es ein Training für einenJagdausflug über den großen Teich ist.Aber auch hier kommt der Compoundimmer mehr zum Einsatz. MeineErinnerungen an gute 30 JahreBogenschießen geben mir noch das Bildeiner FITA in München (Oktober-Festturnier), bei dem ich mit einemBlankbogenschützen auf einer Scheibewar. Sigi Senser brachte es auf gute 900.Das Turnier ging mit guten tausend Ringen

an den Sieger, und ich krebste bei 800Ringen rum.Hier muss ich das Regelwerk der FITA alsnicht zeitgemäß für Blankbogenschützenhinstellen. Wie im Compoundbereich fastalle erlaubt ist, sollte man denBlankbogenschützen fast alles erlauben,aber ohne Visier. Jedoch muss ich mirnicht darüber den Kopf zerbrechen. Dafürist die technische Kommission der FITAzuständig.

Am 15 Oktober 1962 fand in Heidelbergdie erste Deutsche Meisterschaft imFeldbogenschießen statt. Amerikaner inganz Europa stationiert, richteten unterdem Verband der NFAA die Meisterschaftaus. Die Amis hatten in Major Browneinen guten Mann in Old Germany. Wer inIhrer Sportart dabei war, den unterstütztensie auch. Ich fand auch gut, dass die NFAAihre Jagdrunde mit bekanntenEntfernungen ausrichtete. Es entfallen diekleinen Unkorrektheiten mit dem Schätzen.Die erste DM Feld des DSB war 1973 inBerlin. Albrechts Teerofen das Geländeund direkt an der Grenze zur DDR. Sowiesich etwas regte, fuhr die NVA mitGeländewagen auf, dass ja keiner derWestlichen die Grenze der DDR verletzenwürde.

Seit dieser Zeit ist sehr viel Wasser demRhein runtergelaufen, und das Regelwerkdes Feldschießens wurde total verändert.Was ich sehr vermisse, sind diesogenannten „walk ups“ und derFächerschuss. Der unbekannte Kurs wurdenoch mit jeweils vier Entfernungengeschossen. Die Wertung 5 und 3. Ab 1978kam die Wertung 5,4 und 3. Ab 1990 dieheiß geliebte unregelmäßige Feldscheibemit der Wertung 5,4,3,2 und 1. Seit 1994die neue regelässige Einteilung derFeldscheiben mit gelben Spot undCompound-5er. Die Meisterschaften desDSB wurden jedoch erst im Jahre 1995 aufden neuen Feldscheiben ausgetragen.

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20.1.Ob der Trend zu den bunten 10-Ringscheiben der FITA geht, ist noch nichtabzusehen. Doch die Parallele bietet sichan. Es fehlt nur noch ein 10-Ringscheibemit einem Durchmesser von 20 cm. DerFITA-Stern wird vielleicht auch imFeldschießen winken.

Dass Feldschießen die Krone desBogenschießens ist, kann unbestrittenhingenommen werden. Ich habe oft erlebt,dass reine FITA-Schützen mit einemspöttischen Lächeln an Feldturnierenteilgenommen haben. Jedoch kläglichversagt haben, da sie nicht mit denUmstanden der ständig wechselnden Licht-und Geländeverhältnisse vertraut waren,ganz zu schweigen vom Schätzen. Daserfordert jahrelanges Training, sowohl imAnsprechen der Scheibe wie im Schätzender Entfernung und Auswertung derLichtverhältnisse.

Mit einigen Faktoren des Feldschießens istder FITA-Schütze vertraut, Licht, Wind,und Regen. Jedoch kann sich ein FITA-Schütze leichter auf das Licht einstellen,denn die Sonne, egal aus welcher Richtungsie kommt, wandert einen Tag langvorüber, und kleine Nachstellungen desVisiers sind kein Problem. Die häufigwechselnden Schussrichtungen imFeldschießen erfordern ein intensivesNachdenken, wie die Visierung zu ändernist.

Im Nachstehenden möchte ich versuchen,kleine Hilfen für das Feldschießen zugeben. Dazu ist es wichtig, dass jederFeldschütze das Regelwerk eines Kursesbeherrscht.

Die alten Regeln hatten wir alle im Kopf,denn es gab den Spruch 2,3,4,5, das hieß 2x 15 cm, 3 x 60 cm, 4 x 30 cm und 5 x 45-cm-Auflagen (14er Kurs).

Heute ist das etwas einfacher, es sind nurje Scheibengröße 3 Stände vorhanden (beieinem 12er Kurs). Doch sollte man sich dieEntfernungen, die bei unbekannten undbei bekannten Ständen sind, sehr gutmerken, denn Sie sind schon eine Hilfe fürdas Schätzen.

Wenn ein Kurs sehr vertrackt ausgestecktist, kann es schwer sein dieScheibengrößen 60cm und 80 cmfestzustellen. Bei den beiden kleinenGrößen ist das nicht schwer , denn die20er-Auflage ist in einem Block von 12Scheiben in 4 Reihen a 3 Stück sichtbar.Die 40er-Auflage ist ebenfalls in einemBlock mit 4 Auflagen. So lassen sich schondie Entfernungen für diese Auflageneingrenzen.

Wenn ein Kurs mit gleichgroßen Dämpfern(Scheiben) bestückt ist, kann man diePapierauflagengröße leicht feststellen.Wenn jedoch die Scheiben in der Größeden Papierauflagen angeglichen sind, sowird das schon etwas schwieriger, wenndazu noch vertrackte Lichtunterschiede,wie z.B. vom Hellen ins Dunkle oderumgekehrt kommen, so ist das manchmalein Ratespiel. Trotzdem ist diese Art desBogenschießens gerade deswegen sointeressant.

-61-FITA-RegelArtikel7.2.3.2 Die FITA-Feldauflagen gibt es in vier Größen

20.2.Anlage eines Feldkurses.

Von vielen Veranstaltern eines Feldturniers wird ein großer Fehler begangen. Um den Kursinteressant zu machen, werden die unmöglichsten Abschusspunkte angeboten. Von einem Hochsitzoder man muss auf Baumstämmen balancieren. Hier vergessen aber die Veranstalter, dass keineVersicherung bei einem Unfall einen Ersatz gibt, wenn irgend jemand von so einem Abschusspunkt zuSchaden kommt. Der zwote Fehler der gemacht wird ist, den Kurs so schwer wie nur möglich aus zupflocken. Dabei wird übersehen, dass die Spitze wohl mit allen noch so schweren Voraussetzungenfertig wird, der gewöhnliche Schütze jedoch sein Material ruiniert. Wenn er mit dem Verlust von 3 oder6 Pfeilen seinen Heimweg antritt, wird er sich wohl überlegen, dieses Turnier nicht mehr zu besuchen.Die Masse bringt das Geld für ein Turnier und nicht die Spitze. Auch sollte man überlegen, dass einJäger nur einen sicheren Schuss abgibt und lieber das Wild laufen lässt, wenn die Abschusspositionnicht den sicheren Schuss zulässt. Turniere sollten wohl den Mann fordern, aber der Schütze sollteseine Freude am Turnier haben. Bei einer Deutschen Meisterschaft oder Ranglisten-Turnieren istnatürlich ein schwieriger Kurs angebracht, denn hier sind unsere besten Schützen am Start, die sichauch in internationalen Wettkämpfen bewähren müssen. Auch sollte man überlegen, dass Bezirks-und Landesmeisterschaften möglichst viele Teilnehmer zur DM bringen. Das wird jedoch mit einemsehr schweren Kurs nicht der Fall sein. Ich erinnere mich an solch eine Bay. Meisterschaft, bei der nur3 Teilnehmer die Qualifikation für die DM schafften, weil der Kurs so schwer ausgesteckt war. Bayernhat ein sehr großes Potential an Feldschützen in allen Kategorien und mischt in der Spitze um dieersten Plätze sehr gut mit. Wenn aber solche Kurse angeboten werden, so wird den Teilnehmern derSprung nach oben untersagt.

Farben Wertungs- Durchmesser der Auflagengrößen incm

der punkteWertungs-Zonen 20 cm 40 cm 60 cm 80 cm

Durchmesser der Wertungszonenin

cm

gelb 5 Compound 2 cm 4 cm 6 cm 8 cm

gelb 5 Freistil

u.Blankb. 4 cm 8 cm 12 cm 16 cm

schwarz 4 für alle 8 cm 16 cm 24 cm 32 cm

schwarz 3 für alle 12 cm 24 cm 36 cm 48 cm

schwarz 2 für alle 16 cm 32 cm 48 cm 64 cm

schwarz 1 für alle 20 cm 40 cm 60 cm 80 cm

Toleranzen + / - mm 1 1 2 2

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20.2.Schülerentferungen.

Seit 1994 besteht mit verkürzten Entfernungen auch für Schüler dieMöglichkeit der Teilnahme an Feldmeisterschaften.

Feldbogenentfernungen Schülerklasse.

Ausgangsbasis Blankbogenentfernungen.

blaue Pflöcke

weiße Pflöcke für Schüler

Auflagengröße Entfernung/mUnbekannte 20 cm 5 - 10 m blauEntfernungen 40 cm 10 - 20 m blau

60 cm 15 - 25 m 2 blau 1 weiß80 cm 25 - 30 m 3 X weiß

Bekannte 20 cm 5 - 10 - 15 m blauEntfernungen 40 cm 15 - 20 - 25 m blau

60 cm 20 - 25 - 30 m 3 X weiß80 cm 30 - 35 - 40 m 3 X weiß

-63-

Artikel 6.4.3.6. Einheit für einen Kurs mit unbekannten

Entfernungen

Zahl Durchmesser Entfernung min.- max .in Metern

der der

Scheiben Feldauflagen

in cm blaue Pflöcke rote PflöckeBlankbogen Freistil und

Compound

3 20 5-10 10-15

3 40 10-20 15-25

3 60 15-30 20-35

3 80 30-45 35-55

Artikel 6.4.3.7. Einheit für einen Kurs mit bekannten

Entfernungen.

Zahl Durchmesser Entfernung in Metern

der der

Scheiben Feldauflagenin cm blaue Pflöcke rote Pflöcke

Blankbogen Freistil und

Compound

3 20 5-10-15 10-15-20

3 40 15-20-25 20-25-30

3 60 30-35-40 35-40-45

3 80 40-45-50 50-55-60

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20.3.Anzahl der Scheiben.Der einfache Kurs wird auf jeweils 12 Scheiben mit unbekanntenEntfernungen und 12 Scheiben mit bekannten Entfernungen ausgetragen. Daskann, wenn genügend Platz vorhanden ist, auf das Doppelte erweitertwerden. 24 Scheiben mit unbekannten Entfernungen und 24 Scheiben mitbekannten Entfernungen.

20.4.Arrowhead Abzeichen.Um auf dem Kurs das Arrowhead Abzeichen erringen zu können, muss einKampfrichter den Kurs abgenommen haben, zur Veranstaltung anwesendsein und mit seiner Unterschrift das erreichte Ergebnis bestätigen. Dazumuss noch eine Ergebnisliste mit den Schusszetteln über denLandesbogenreferenten eingereicht werden. Bei Landesmeisterschaften undder DM werden meistens die Arrowhead Abzeichen schon nach derMeisterschaft ausgegeben.

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20.4.Die weiteren Kriterien für das ArrowheadAbzeichen sind , dass das Turnier imVorjahr für das Abzeichen, genau wie fürden FITA-Stern gemeldet sein muss.Außerdem muss pro 4 Scheiben einKampfrichter anwesend sein. Das sind füreinen 12er Kurs 3 Kampfrichter und füreinen 24er 6 Kampfrichter außer demLeitentenden. Gegenüber dem FITA-Stern-Turnier ist das eine Benachteiligung fürden Ausrichter, den hier kontrolliert einKampfrichter sechs bis acht Scheiben. Dasist jedoch für ein Sternturnier wesentlichleichter in den Griff zu bekommen. Derfinanzielle Aufwand für das ArrowheadAbzeichen ist dadurch sehr hoch, alle dieseBedingungen wird man nur bei sehr großenTurnieren einhalten können. Man solltejedoch versuchen, schon ab denBezirksmeisterschaften, die alsQualifikation für die Landesmeister-Schaften gelten, den Schützinnen undSchützen die Möglichkeit geben, dasArrowhead Abzeichen zu erwerben. Dasgros der Teilnehmer hat keine Möglichkeit,dieses Abzeichen zu erringen, denn diePlätze für eine Meisterschaft sind sehrbeschränkt. Die neue Vorschrift mit nur4er Gruppen setzt einmal dieTeilnehmerzahl auf 48 fest. Es könnennoch weitere Gruppen eingefügt werden.Doch hat das auch seine Grenze bei guten70 Teilnehmern. Eine FITA mit 25Scheiben bringt dagegen von Haus aus 100Plätze. Sternturniere werden ca. 35 bis 50Scheiben stellen. Man sollte sich darüberschon etwas Gedanken machen.

An dieser Stelle möchte ich noch einekleine Hilfe für das Schätzen geben. DieVorgaben für die einzelnen Sparten sindfür die jeweiligen Scheibengrößen.:

1. Schüler 20 cm 5 – 10 m 40 cm 10 – 20 m 60 cm 15 – 25 m 80 cm 25 – 30 m

2. Blankbogen20 cm 5 – 10 m40 cm 10 – 20 m60 cm 15 – 30 m80 cm 30 – 45 m

3. Visier und Compound20 cm 10 – 15 m40 cm 15 – 25 m60 cm 20 – 35 m80 cm 35 – 55 m

Es wird ein Leichtes ein diese Zahlenohne Scheibengrößen in einer kleinenTabelle im Köcher mitzuführen, umimmer zu wissen, wie die weitesteEntfernung der Schüler ist, um aufdieser Entfernung mit denBlankbognern die richtige Entfernungfür Recurve und Compound zubekommen. Das auf den Bogen zukleben ist nicht erlaubt. Daraus könnenSie ersehen, das die sogenannteunbekannten Entfernungen Quatschsind. Alle, die diese Tabelle nicht imKöcher haben, sind im Nachteil. DasFlüstern über Entfernungen würdeendlich aufhören, wenn die unbekannteRunde in bekannt eingestuft würde.und die Wertstellung für alle gleichwäre. Es ist nicht gesagt, dass einebekannte Entfernung auch mit diesergeschossen werden kann. Beiinternationalen Wettkämpfen wird manden Kurs entsprechen ausrichtenkönnen.

-65-

Artikel 6.4.3.8.

Einheit für eine Ausscheidungsrunde ( unbekannt und bekannt) 2x6

Scheiben, je eine Einheit von 6 Scheiben soll 3 bekannte und 3

unbekannte Entfernungen enthalten.

Zahl Zahl Durchmesser Entfernung in Metern

der der Der

Auflagen Scheiben Feldauflagenin cm blaue Pflöcke rote Pflöcke

Blankbogen Recurve und

Compound

12 1 20 5-10 10-15

4 1 40 10-20 15-251 1 60 15-30 20-35

1 1 80 30-45 35-554 1 40 10-20 15-251 1 60 15-30 20-351 1 60 30 351 1 80 45 5512 1 20 10 ... 154 1 40 20 25

1 1 60 40 45

1 1 80 50 60

Einheit für Finalrunden (bekannte Entfernungen)

2x4 Scheiben, je eine Einheit von 4 Scheiben soll 4 bekannte

Entfernungen enthalten.

Zahl Zahl Durchmesser Entfernung in Metern

der der der

Auflagen Scheiben Feldauflagenin cm blaue Pflöcke rote Pflöcke

Blankbogen Recurve und

Compound

12 1 20 15 20

4 1 40 25 30

1 1 60 35 40

1 1 80 45 55

12 1 20 10 15

4 1 40 20 25

1 1 60 40 45

1 1 80 50 60

-66-

Die vorstehend aufgeführte Ausscheidungsrunde und Finalrunde werden nur für

Europameisterschaften und Weltmeisterschaften ausgetragen. Sie sind nur der

Vollständigkeit wegen aufgeführt.

FITA Arrowhead Abzeichen

alle 12 Scheiben 16 Scheiben

Wettbewerbe

Herren Damen Herren Damen

Grün 99 97 132 129

Braun 114 106 152 141Grau 129 121 172 161Schwarz 144 136 192 181Weiss 159 151 212 201Silber 165 157 220 209

Gold 170 162 226 216

FITA Arrowhead Abzeichen

alle 20 Scheiben 24 Scheiben

Wettbewerbe

Herren Damen Herren Damen

Grün 165 161 198 193

Braun 190 176 228 211Grau 215 201 258 241Schwarz 240 226 288 271Weiss 265 251 318 301

Silber 275 261 330 313

Gold 283 270 340 324

- 67 - Für das FeIdbogenschiessen gib(' es für die Blankbogen und die Recurve Disziplin

das FITA Arrowhead Abzeichen (Pfeilspitze) wie folgt:

FITA ARROWHEAD ABZEICHEN - Barebow - Recurve

24 Scheiben 28 Scheiben 32 Scheiben 36 Scheiben 40 Scheiben 44 Scheiben 48 Scheiben

Herren Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herren Damen

Grün 198 193 231 226 264 258 297 290 330 322 363 354 396 386

Braun 228 211 266 247 304 282 342 317 380 352 418 387 456 422

Grau 258 241 301 282 344 322 387 362 430 402 473 442 516 482

Schwarz 288 271 336 317 384 362 432 407 480 452 528 497 576 542

Weiß 318 301 371 352 424 402 477 452 530 502 583 552 636 602

Silber 330 313 385 367 440 418 495 470 550 522 605 574 660 626

Gold 340 324 396 378 452 432 509 486 566 540 623 594 680 648

Für die Compound Disziplin gibt es das FITA Arrowhead Abzeichen (Pfeilspitze) "wie

folgt::

FITA ARROWHEAD ABZEICHEN – Compound

24 Scheiben 28 Scheiben 32 Scheiben 36 Scheiben 40 Scheiben 44 Scheiben 48 Scheiben

Herren Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herre Damen Herren Damen

Grün 206 197 241 229 276 262 310 295 344 328 378 361 412 394

Braun 238 226 277 263 316 300 356 338 396 376 436 414 476 452

Grau 269 256 313 298 358 340 404 383 448 426 493 469 538 512

Schwarz 300 286 350 333 400 380 450 428 500 476 550 524 600 572

Weiß 331 316 387 368 442 420 497 473 552 526 607 579 662 632

Silber 344 328 402 382 460 436 517 491 574 546 631 601 688 656

Gold 354 337 413 394 472 450 531 506 590 562 649 618 708 674 ;

Für die Recurve Disziplin das: Stemabzeichen auf Schild

FITA STERN ABZEICHEN – Recurve

Stern Stern aufSchwarz

Stern auf Blau Stern auf Rot Stern auf Gold Stern aufPurpurrot

Damen undHerren

1000 Ringe 1100 Ringe 1200 Ringe 1300 Ringe 1350 Ringe 1400 Ringe

6.3.2.2 Für die Compound Disziplin das: Sternabzeichen auf rundem Schild

FITA STERN - ABZEICHEN – Compound

Stern Stern aufSchwarz

Stern auf Blau Stern auf Rot Stern auf Gold Stern aufPurpurrot

Damen undHerren

1000 Ringe 1100 Ringe 1200 Ringe 1300 Ringe 1350 Ringe 1400 Ringe

Für das Scheibenschießen werden FITA Scheibennadeln verliehen. Diese Abzeichen sind

rund und haben einen farbigen Hintergrund, sie werden für Ergebnisse, die in der Tabelle

unten aufgeführt sind in folgenden Runden verliehen:

• l. FITA 70m Runde (72 Pfeile)

• 2. Halbe FJTA Runde (72 Pfeile)

• 3. FITA 900 Runde (90 Pfeile)

• 4. 25 Meier FITA Hallen Runde (60 Pfeile)

• -5. 18 Meier FITA Hallen Runde (60 Pfeile)

FITA SCHEIBEN NADEL - Recurve-Compound (alle Klassen männlich und weiblich)

Scheibe auf \ Weiß Schwarz l Blau Rot Gold Purpur

FITA 70m | 500 550 l 600 650 675 700

Halbe FITA j 500 550 l 600 650 ! 675 700

900 Runde l 750 800 l 830 860 875 890

25m Halle i 500 525 | 550 575 585 595

18m Halle | 500 525 1 550 575 585 595

-68-

20.4.1.Die Waldrunde ( Tierrunde ) nach FITA.Die FITA unterscheidet die Waldrunde mit zwei Innentreffern. Das gilt fürdie ganz kleinen Tiere mit einem Innentreffer von 7,5 cm, ein weitererInnenring für Compound von 5 cm. Nachstehend die Vorschläge der FITA.

Zahl Durchmesser Entfernung min.-max.in Metern

der des innerenScheiben Ringes blauer Pflock roter Pflock

in cm Blankbogen Olympic undCompound

3 7,5 5 5 - 15 5 - 153 15 10 5 - 30 5 - 303 22,5 15 5 - 40 5 - 453 30 20 5 - 50 5 - 60

Die Schießpflöcke können kombiniert werden. Die Entfernungen von 3 Scheiben mitgleicher Auflage sollen zwischen kurz, mittel und lang variieren.

In der FITA Waldrunde zählt nur der erste treffende Pfeil wie folgt:

Treffer 1. Pfeil 2. Pfeil 3. Pfeil

InnererRingÄußererRing

1512

PunktePunkte

107

PunktePunkte

5 Punkte2 Punkte

20.4.2.Die 3D-FITA-Tier-Runde.Die 3D-Runde kann von der Blankbogen-, der Olympischen-, der Compound- sowievon der Bogenhunterdisziplin geschossen werden. Die Runde kann auf einebeliebige Zahl von 3D- oder Tierumrissscheiben verschiedener Größegeschossen werden, 1 Pfeil pro Ziel. Die Entfernungen sind unbekannt undvariieren innerhalb folgender Grenzen: Zwischen 5 - 45 m für die Compound-und die Olympischen Disziplinen. Zwischen 5 - 30 m für die Blankbogen- unddie Bogenhunter Disziplinen. Die 3D-Ziele und die Umrisstierscheiben sindvon unterschiedlicher Größe, sie weisen einen klar sichtbaren inneren Ringsowie einen deutlich sichtbaren Herz/Lungen-Ring auf. Wertungsbereiche: 15Punkte für den inneren Ring; 12 Punkte für den Herz/Lungen-Ring;7 Punkte für den restlichen Körper, mit Ausnahme des Geweihs, der Hufe oderKlauen. Am Sammelpunkt sollen Muster aller 3D-Ziele und Umrisstierscheibenzu sehen sein.

-69-20.5. Ausrüstung.Es ist lächerlich zu sagen, zur Ausrüstunggehört ein Bogen, aber ein Bogen, mit demSie Feldturniere schießen, muss denAnforderungen eines Feldkursesentsprechen. Die Visierung sollten Sie in5-m-Schritten von 5 bis 60 meingeschossen haben. Dazu müssen Sieunbedingt für die selben Entfernungen einepassende Reservesehne mitführen. Es istselbstverständlich, dass diese aucheingeschossen sein sollte. Für vertrackteFeldkurse wird auch noch empfohlen , eine3-m-Visierung bei kleinen Auflagen steilnach oben und unten zu haben. Sie werdensich wundern , wie viel Meter Sieeinstellen müssen, um auf 3 m zu treffen.Ihre Pfeile sollten Sie so herrichten, dassSie diese auch sofort auf der Scheibeerkennen können. Gelber Spot und Scheibeschwarz, was würde wohl sehr gut zusehen sein? Weiss als Feder und auch alsNocke. Ein helles gelb ist auch nichtschlecht.

Wenn so ein Turnier oder eineMeisterschaft über die Bühne gehen, lacheich mich oft kaputt. ÄrmellosesUnterhemd, Wanderhose ohne Strümpfe,die Angriffsflächen für Zecken. (Wir inUnterfranken sagen dazu Holzböcke). EineVersicherung würde sagen grob Fahrlässig.Schuhe, fast wie Schlappen (Hausschuhe).Dann die ganz wilden in Tarnanzügen.( OGott von dem wir alles haben). Wir gehendoch nicht in den Dschungel, um Indianeroder Löwen zu beschleichen. DerWeltkrieg Nr 2 ist schon seit über 50Jahren zu Ende.

Sicher ist Regenkleidung gefragt, aber einefunktionelle. Auch sollten Sie dieseRegenkleidung nicht überbewerten. Wielange schießen Sie, und wie lange stehenSie oder laufen über den Parcours? Einmitgeführter Regenschirm, ob Knirps oderStockschirm, wird wesentlich hilfreichersein. Die Schusszeit beträgt 4 Minutenmaximal für eine Scheibe. Die restlicheZeit stehen Sie im Regen, das ist sehr viel

Zeit. Angefangen von den Schusszeiten derScheibenkollegen, Trefferaufnahme undAngehen der nächsten Scheibe. Nachmeinen Erfahrungen,(wenn man nichtBroterer ist) benötigt man 1,5 bis 2Minuten um eine Scheibe zu schießen. Umzur nächsten Scheibe zu kommen, läuft dieZeit, wenn die Gehwege nicht allzu weitsind, ca. 15 Minuten. Diese Zeit stehen Sieim Regen. Auch mit der bestenRegenkleidung wird das kein Optimum.

Versorgung: Bei Turnieren kann man nichtan jeder Scheibe einen Versorgungsstandaufbauen. Wenn Sie über 24 Scheibengefordert sind, so empfiehlt sich immer,etwas in Reserve mitzuführen. EinSitzrucksack wird hier gute Dienste leisten.Wenn Sie Obst mögen, so denken Sie bittedaran, dass Sie Obst mit nicht soaggressiven Saft nehmen. (Zitrusfrüchte).

Essen Sie immer wieder oft und in kleinenAbständen und kleinen Mengen, um denMagen nicht zu sehr zu belasten. Käse hatsich das sehr gut bewährt. Ob Hartkäseoder Streichkäse, beides ist gut und auchleicht verdaulich. Trinken Sie keinenAlkohol. Alkohol hat wohl einestimulierende Wirkung. Jedoch nur fürkurze Zweit. Sie müssen aber für 6 bis 8Stunden fit sein. Leichter Tee in einerThermoskanne oder Sportgetränke werdenempfohlen. Ein warmes Getränk ist imSommer besser als ein kaltes.Traubenzucker oder etwas Schokoladehelfen für den kleinen Hunger. Stopfen Siesich nicht in der Mittagspause den Magenvoll. Sie werden davon müde. Sauerkrautund Rippchen oder Steaks mitKartoffelsalat sind nicht gerade förderlich.Es gibt Vereine, die bieten schon einenleichten Salatteller. Doch das ist mit vielArbeit verbunden und kann nicht immergeboten werden, aber Obst.

-70-20.6. Schätzen in der unbekanntenRunde.

Ob Sie Compound- Recurve- oderBlankbogner sind, Sie müssen denEntfernungsbereich wissen in demeinzelnen Scheibengrößen stehen dürfen.Wenn Sie sich das nicht merken können,dann schreiben Sie das auf einen Kartonund nehmen das im Köcher mit.

Nicht auf den Bogen kleben.

Scheibengröße Blank Recurve/Comp20er zwischen 5 und 10 10 und 15 m40er zwischen 10 und 20 15 und 25 m60er zwischen 15 und 30 20 und 35 m80er zwischen 30 und 45 35 und 55 m

Es ergibt sich für Blankbogner dermaximale Schätzbereich für die kleineScheibe von 5 m und für die große Scheibevom 15 m. Bei Compound undFreistil/Recurve für die kleine Scheibe einmaximaler Schätzbereich von 10 m und beider großen Scheibe von 20 m. Die beidenkleinen Scheibengrößen sind durch ihreAnordnung auf der Scheibe leicht zuunterscheiden. Für die 20er Scheibe sind12 Scheibenbilder sichtbar und für die 40ersind es 4. Bei den größerenScheibenbildern haben Sie auch eineMöglichkeit, das zu unterscheiden. EinBierdeckel ( In Bayern sagt man dazu auchBierfilz) hat etwa einen Durchmesser von12 cm . Der Spot der 60er Auflage ist 12cm im Durchmesser. Der Spott der 80erAuflage ist 16 cm, also größer. Es wirdnicht schwer sein, damit die Größenauseinander zuhalten. Dieses Problem mitden Auflagengrößen ist nicht neu. Das warschon mit den alten Jagdscheiben so, nurim Umgekehrten Sinne. Die 45er Auflagehatte einen Spot der kleiner als einBierdeckel war. Trotzdem sollten Sie dasSchätzen in der freien Natur und im Waldüben. Sie glauben nicht, wenn Sie das beieinem Spaziergang machen, Wie sicher Siewerden und Entfernungen fast auf denMeter genau sagen können.

Sehr viel werden sich noch an meineLehrgänge im BSSB in Nürnberg erinnern,bei dem das Schätzen einen breiten Raumeingenommen hat. Hier müssen Sie mitMethode vorgehen. Die ersten Metermüssen auf anhieb sitzen. Sie werden sichwundern, wenn Sie ca. 10 bis 15 Personendazu bringen, die ersten 10 m zu schätzen,welche Differenz dabei zutage tritt. Nachmeinen Erfahrungen ging das von 8,5 mbis fast 13 m. Das sind fast 5 m in einemebenen Gelände. Was erst in einemwelligen Gelände an das Tageslichtkommt, soll verschwiegen werden. EinVerschätzen von 5 m mit einem 30 bis 35-lbs-Bogen ist das ein Fehlschuss. Beieinem 50-lbs-Bogen ist das noch eine vier.Hier muss ich meinen Freund Willi ausAustria in die Runde bringen. Der übte dasSchätzen aus einer Wiese mitMaulwurfshaufen. Dabei konnte nicht vielpassieren. Entweder der Pfeil war unter,über oder im Maulwurfshügel. Auch eingrößerer billiger Ball, in die Gegendgeworfen, hat den selben Sinn. Wichtig istnur, das Gefühl für die Entfernung zubekommen. Mit welchen Trick oderMethoden Sie das lernen, ist völlig egal.

Haben Sie einmal gute Erfolge mit demSchätzen in der Ebene, so müssen Sieunbedingt dies Übungen aufunübersichtliches Gelände und Waldausdehnen. Mit dem richtigen Schätzensteht und fällt ein sehr gutes Ergebnis imFeldschießen.

Hier sei noch angemerkt, dass in derunbekannten Runde meistens dieErgebnisse etwas höher liegen als in derbekannten Runde. Das hängt mit denkürzeren Entfernungen der Jagdrundezusammen, die bei Blankbogen 45m undCompound und Recurve 55 m nichtüberschreiten. Sonst gehen die Distanzenbis 50 und 60m.

-71a-

20.7. Reduzierung der Entfernungbei Schüssen bergauf und bergab.

Aus Ihrer Schulzeit ist Ihnen sichernoch das Winkelpaar bekannt, mitdem wir Parallelverschiebungen undandere schöne Sachen machenmussten. Der eine Winkel hatte 90Grad mit 45 Grad Schenkeln. Derandere 30, 60 und 90 Grad.

Wollen Sie die nachstehende Tabellekontrollieren, so machen Sie eineinfaches Experiment. Zeichnen Siesich 2 Dreiecke auf. Eines miteinem 30 Grad und eines mit einem20 Grad Winkel. Es ist egal, welcheGröße das Dreieck hat. Die Winklesollten jedoch stimmen.

Wenn die Hypotenuse ( das ist dielängste Strecke ) 11,6 cm hat, so hatdie Ankathete, ( das ist dienächstlängste Strecke) 10,2 cm unddie Gegenkathete 5,8 cm, ( das istdie kurze Strecke in derSenkrechten) um das Ergebnis für 50m zu bekommen, teilen Sie einfachdie Länge der Hypotenuse das ist11,6 in die 50 m. Sie erhalten denFaktor 4,31. Damit vervielfältigenSie die 10.2 und kommen auf dieZahl 43,96, das ist ca. 44 m. In derTabelle ist 42 m ausgewiesen.

Dieses Experiment machen Sie miteinem 20 Grad Winkel. Bei einerHypotenuse von 12,2 cm erhaltenSie einen Ankathete von 11,4 cm.Das Beispiel von oben, die 12,2 in50 m ergibt den Faktor 4,1. Damitdie 11,4, vervielfältigt, bringt

46,7 m, in der Tabelle wären 46 mangegeben. An Hand dieserBeispiele können Sie sich für alleGefälle einen Zahl errechnen. In derPraxis wird das über den Daumengehen. Mit der Zeit werden Siegenügend Erfahrung bekommen, umdie entsprechenden Metereinzustellen.

In der Tabelle sind auch Zahlen von3 m ersichtlich. Dabei müssen Siesehr vorsichtig sein. Jeder Meterunter 6 m muss mit sehr weitenEntfernungen eingestellt werden.Das Beispiel gilt nur für einbestimmtes sehr leichtesBogenzuggewicht. Sie müssen sichdas selber mit Ihren Bogeneinarbeiten. Z.B. 5 m ist 18 mEinstellung im Visier. 4 m ist 30 mEinstellung, 3 m ist 40 bis 50 mEinstellung und 2 m ist zwischen 50und 60 m Einstellung im Visier.Diese Möglichkeiten kommen nurnoch in der Tierrunde vor, da dieunbekannten Entfernungen fürCompound und Visierbogen erst ab10 m beginnen.

-71b-

a = Gegenkatheteb = Ankathete

c = Hypotenuse

Je größer Sie das Dreieck zeichnen, um so genauer wird die Aussage. Das ist mit dem Pythagoras 3,4,5 mgenauso. Das kann man mit 5 vervielfältigen, 15,20 und 25 m, so wird der Winkel auf einem FITA - Feldgenauer.

- 72 –20.7. Dazu gibt es Tabellen, die seit langem Standart geworden sind. Es sind auch graphischeDarstellungen vorhanden, welche die Abweichungen aussagen. Es ist interessant, dass derAbzug für die Aufschüsse weniger ist als für die Abschüsse. Das muss als Gegebenheithingenommen werden. Dazu die nachstehenden Tabellen.:

Bei Bergabschüssen kommen folgende Meter zustande.

Meter5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60

Winkel5 Grad 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 6010 5 10 15 20 25 29 34 39 44 48 53 5815 5 10 15 19 24 28 33 38 43 47 52 5720 5 9 14 18 23 28 32 37 41 46 50 5525 5 9 13 18 22 27 31 35 40 44 48 5230 5 8 13 17 21 25 29 34 38 42 46 5035 4 8 12 16 20 24 28 32 35 39 43 4740 4 7 11 15 19 22 26 29 33 37 40 4445 3 7 10 14 17 20 24 27 30 34 37 40

Bei Bergaufschüssen kommen folgende Meter zustande.

Meter5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60

Winkel5Grad 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 6010 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 5915 5 10 15 19 24 29 34 39 44 49 54 5920 5 9 14 18 23 28 33 38 43 48 53 5825 5 9 14 18 22 27 32 37 42 46 51 5630 5 9 13 17 21 26 31 35 40 45 49 5435 4 6 12 16 20 25 29 34 38 42 47 5240 4 7 11 15 19 23 27 32 36 40 44 4845 3 7 10 14 17 22 25 29 33 37 41 45

Bewusst wurden nur ganze Meter aufgezeichnet, denn halbe Meter lassen sich schlecht imBogenvisier einstellen und geben bei einem guten Schuss eine 5 hoch oder tief.

-73-20.8. Der Lichteinfluss.

Sicher ist es Ihnen schon aufgefallen, dassdas Licht einen Einfluss auf die seitlicheEinstellung des Visieres hat. Wenn Sieeinen idealen Trainingsplatz mit derSchussrichtung von Süden nach Nordenhaben, so werden Sie feststellen, dasswenn Sie den ganzen Tag schießen, sichdie seitlich Einstellung ändert. Die Sonnegeht rechts von Ihnen auf, und links vonIhnen unter. Im Laufe eines Tages müssenSie die Seiteneinstellung verändern, nichtsehr viel auf einmal, jedoch Sie müssenstellen. Stark ist das wenn die Sonneaufgeht und wenn sie untergeht. Ist dieSonne nahe ihrem Zenit (Scheitelpunkt), somüssen Sie auch kleine Korrekturen in derHöhe vornehmen. Besonders auffällig istdas nach der Mittagspause von70/6o m zu50 m. Hier spielt es keine Rolle, ob Sie dieideale Schussrichtung Süd-Nord habenoder andere Richtungen. Immer wird dieSonne einen Einfluss auf das Visier haben.Ideal wäre ein bedeckter Tag undWindstille, das wäre der Tag für Rekorde.Dann sind auf kleine Kontrollen anPfeilauflage, Button oder Visiereinstellungnötig. Doch müssen Sie mit denWidrigkeiten des Wetters fertig werden.

Das Auge wird vom Lichteinfallgetäuscht.

Das wirkt sich auf den Durchblick zurSehne und auf das Visier aus. Übertragenauf das Feldschießen heißt das, dass Sieentweder bei einer Richtungsänderung imSchießen das Visier stellen müssen, oderSie müssen anhalten. DieseRichtungsänderungen im Feldschießensind ja nicht gerade selten und fordern dievolle Konzentration. Sie müssen jedeScheibe ansprechen, die Sie auf demParcours angehen. Endlich ist es aucherlaubt, vor dem Schieße eine Scheibe mitdem Fernglas zu betrachten. Hierbeisollten Sie sofort die Trefferlage auf derScheibe analysieren. Es kommt nichtgerade selten vor, dass die Treffer fast wie

mit einem Lineal gezeichnet nur in derlinken oder rechten Hälfte sind. Ganzbestimmt sind das Scheiben, die einenextremen Lichteinfall oder Hanglagehaben. Die Trefferlage wird vom extremenLichteinfall weggedrückt. Das heißt, wennSie Sonne von rechte haben, wird dieTrefferlage auf der Auflage links sein. Soist das auch mit dem Lichteinfall von links,die Trefferlage ist rechts. Haben Sie denLichteinfall von hinten, so wird ebenfallsdie Trefferlage verändert. Das heißt, dasssich die Treffer auf der Scheibe hochbefindet. Mit der Sonne von vorne ist esgerade umgekehrt, die Trefferlage ist tief.

Wie schon einmal gesagt, ist das alles einTäuschung des Auges im Zielvorgangdurch das Licht (Sonne).

Bei Hanglagen gilt die Regel, dass derHang drückt. Ein nach rechts geneigterHang bringt Rechtsschüsse, ein nach linksgeneigter Hang bringt Linksschüsse. Dashängt mit dem Stand im Hang zusammen,weil sich die Schussgeometrie verändert.

Zwei weitere Regeln sollen nichtunerwähnt bleiben, es sind die Schüssebergauf und bergab. Schießen Sie nochoben, ist die Trefferlage links, wenn Siejedoch nach unten schießen, so sind dieTreffer rechts. Auch das hängt mit demStand zusammen. Man kann das in etwaausgleichen, indem man den Standverändert. Wenn Sie bergauf schießen, sostellen Sie sich im rechten Winkel zurScheibe. Dadurch verändert sich dieGeometrie. ( Winkel Bogenarm zumKörper). Es wird ein kleineres DreieckArm, Körper, Kopf gebildet. Dadurchwird der Linksschuss kompensiert. Desweiteren bei einem Bergabschuss stellenSie sich sehr offen zur Scheibe(breitbeinig), hier wird der Winkel zurScheibe über Arm, Körper, Kopf größer

-74-20.8. und der Schuss nach rechts in etwaausgeglichen. Hier sollten Sie Ihre eigenenErfahrungen machen und das auchwiederholt üben.

Bergaufschuss Treffer links

Bergabschuss Treffer rechts

Licht von links Treffer rechts

Licht von rechts Treffer links

Licht von hinten Treffer hoch

Licht von vorne Treffer tief

Hang nach rechts Treffer links

Hang nach links Treffer rechts

Regen Treffer tief

Wind von links Treffer rechts

Wind von rechts Treffer links

Gegenwind Treffer tief.

20.9. Methodik im Feldschießen.

Es ist unbestritten, dass in der unbekanntenRunde die Ringe geholt werden können.Dazu sollten Sie eine ganz einfachMethode anwenden. Bei den altenScheiben hatten wir 3 Große und 5 mittlereAuflagen. Wenn bei einem 14er Kurs die 3großen Auflagen beschossen waren,konnten nur noch mittlere Auflagenkommen. Bei einem 28er Kurs musste mansich das aufschreiben. Was wäre einfacher,als das nicht auch jetzt zu machen. Der12er Kurs hat in den einzelnenScheibengrößen je 3 Stück. Die 20er und40er kann man an außer acht lassen, dennSie sind wie im alten Kurs durch ihreAnordnung ersichtlich. Die 60er und 80ersind schon etwas schwerer zu

unterscheiden, besonders wenn derParcours nicht gerade leicht ausgepflocktist. Ein Etikett mit einem wasserfestenFilzer beschriftet im Köcher ist da sehrhilfreich. Das soll als Strichliste geführtwerden, um die einzelnen Scheibengrößenbei einem 24er Kurs abzuhacken. HabenSie 6 Auflagen von einer Größedurchgestrichen, so können nur nochAuflagen in der anderen Größe kommen.Das wird beim Schätzen auch etwas helfen.Nur muss man konsequent sein das nachjeder beschossenen Scheibe machen.

21.1. Das Angehen einer Scheibe.

Auf dem Weg zur nächsten Scheibe führenSie eine Kontrolle durch, wie Sie die letzteScheibe geschossen haben, besonders IhrenAbschuss. Nicht immer kommt derAbschuss durch die Haltung des Körpersnach oben oder unten sehr gut. Das müssenSie versuchen immer gleich zu machen.Das T des Körpers in der Waagrechtenmuss auch bei einem Bergschuss immergleich sein, sonst hängen Sie im Klickerund das Teifelsding kommt nicht. Dazugibt es 2 Möglichkeiten.

1. Sie nehmen Ihre Haltung wie in derEbene ein und knicken den Körper nachoben oder unten ab.

2. Sie knicken den Körper schonvorher nach oben oder unten ab undversuchen das T des Körpers in RichtungScheibe herzustellen. Wiederholen Sielieber Ihren Versuch, wenn der Klickernicht kommen will.

Aus dem Warteraum zur Scheibe müssenSie als erstes die Trefferlage auf derScheibe kontrollieren. Jede Scheibe gibtdazu ihre Aussage.

(Wenn Sie nicht gerade als erste Gruppedie vertrackt Scheibe schießen müssen).

-75-21.1. Nicht jede Scheibe hat diese Aussagedeutlich, aber Sie werden feststellen, dasssich die Treffer in der Seite oder in derHöhe konzentrieren. Ihre nächste Aufgabeist, festzustellen welche Scheibengröße zubeschießen ist.

Wie schon einmal gesagt, 12 Auflagenzeigen die 20er Scheibe, die unbekanntenEntfernungen sind für Blankbogenzwischen 5 bis 10 m, bei Compound undRecurve ist das 10 bis 15m. Bei dem 4erBlock ist das die 40er Auflage. Diese stehtfür Blankbogen zwischen 10 und 20 m undfür Compound und Recurve kann siezwischen 15 und 25 m stehen. Mit der 60erAuflage beginnt des Leiden Christi zu Fuß.Ist das die 60er oder die 80 er ? Die 60erist für Blankbogen zwischen 15 und 30 m,und für Compound und Recurve sind dasschon 20 bis 35 m. Für die 80er Auflagekommen für Blankbogen 30 bis 45 m inFrage und für Compound und Recurve 35bis 55 m

Gerade bei den unbekannten Entfernungendürfen Sie sich keinen unsauberen Schussleisten, sonst ist die Aussage des Pfeils aufder Auflage wertlos. Sie können nie dierichtige Entfernung einstellen. Lieber einennicht so gut vorbereiteten Schuss absetzenund neu aufbauen, um auf die richtigeEntfernung zu kommen. Daher auch jedenAbschuss genau analysieren, ehe Sie einandere Visiereinstellung vornehmen.

Bei Hangschüssen sollten Sie versuchen,mit dem Stand in etwa die Trefferlageauszugleichen. Ein nach rechts geneigterHang hat seine Trefferlage rechts. Um dasauszugleichen, müssen Sie Ihren Standverändern. Graben Sie sich mit Ihremrechten Fuß eine Kuhle, in der Sie einenguten Stand haben. Das geht nicht miteinem Schlappen, sondern nur mit einemguten Bergschuh. Legen Sie das GewichtIhres Körpers auf diesen Fuß. Stützen Sie

sich mit dem linken Fuß leicht ab, dass Sieeinen guten Stand haben. Oder legen Siewas unter. Dabei sollten Sie darauf achten,dass Ihr Stand etwas offener wird. Mit demetwas offenen Stand ändern Sie dieSchussgeometrie Kopf (Auge) undBogenarm und gleichen den Rechtsschussdamit aus. Auf Fels oder sehr hartemBoden müssen Sie den Stand suchen. AufAnhalten gebe ich nichts. Sie sind geimpft,immer mit dem Visier in die Mitte zuhalten und sollen nun auf einmal anhalten ?Stellen Sie lieber Ihr Visier. Wenn Sie dasnicht mehr in die Normallage bringen, sodenken Sie an den „alt Krapf“, der würdesagen, „ Alzheimer lässt grüßen „.

Bogenschiessen ist ein Konzentrations-Sport, und wer sich nicht konzentrierenkann, muss die Folgen tragen. Für denLinkshang sollten Sie sich ebenfalls eineKuhle graben, aber so, dass Sie gut imrechten Winkel zur Scheibe stehen. Hier istdes Stehen im rechten Winkel wichtig,damit Sie den Winkel der Schussgeometrieverkleinern, um den Linksdrangauszugleichen.

Das alles ist jedoch graue Theorie. ÜbenSie in einem Hang mit einer kleinenKunststoffscheibe das Einschießen desseitlichen Visiers in der Waagrechten,jedoch mit dem gleichen Lichteinfall, denSie am Hang haben. So können Siefeststellen, welchen Stand oder welcheKorrektur Sie im Visier vornehmenmüssen. Das sollten Sie sehr lange machenund immer wieder vom Hang zurWaagrechten zurückkehren, um denUnterschied dazu kennenzulernen.(Detailtraining).

Weiter kann ich nur raten, Bergschüsse indas Trainingsprogramm mit aufzunehmen,immer wieder eine Scheibe am Berg nachoben oder unten zu üben. Das jedochausdauernd, um es in Fleisch und Blut

einzuarbeiten, damit auch ein verteufelterKurs mit einem Lächeln absolviert wird.

-76-21.2.Schematische Darstellung.Vor dem Turnier :

1.Scheibe

Alle anderen Scheiben :

Tierbildrunde :

Bogen spannen, Kontrolle SpannhöheNockpunkt Ersatzsehne ErsatztabWenn möglich einige Pfeile mittlereEntfernung, Kontrolle Seite / HöheRegenkleidung / SchirmHut Mütze Sonne RegenSitzgelegenheit Verpflegung / Trinken

Auflagengröße unbekanntBlankbogen Comp. u. Recurve20er 5 – 10 m 10 – 15 m40er 10 – 20 m 15 – 25 m60er 15 – 30 m 20 – 35 m80er 30 – 45 m 35 – 55 mScheibengröße Hanglage Licht StandBergschuss VisierEntfernung schätzenRichtige Haltung einnehmenKonzentration SchussaufbauKontrolle TrefferSchussanalyseSeite auf normal stellenAuf dem Weg zur nächsten ScheibeSchüsse analisierenStrichliste Scheibengröße 80 u. 60er

Fernglas Trefferlage / ScheibengrößeHanglage Licht Bergschuss VisierEntfernung schätzenrichtige Haltung einnehmenKonzentration SchussaufbauKontrolle TrefferSchussanalyseSeite auf normal stellenAuf dem Weg zur nächsten ScheibeSchüsse analysierenStrichlisten Scheibengröße 80 – 60er

Fernglas Trefferlage / Scheibengröße Tier?Hanglage Licht Bergschuss VisierEntfernung schätzenRichtige Haltung einnehmenKonzentration SchussaufbauKontrolle TrefferSchussanalyseBei Fehler richtiges Visier einstellen undin Meterschritten zum nächsten AbschussSeite auf normal stellenAuf dem Weg z. n. Scheibe Schussanalyse

-77-21.3. Abzugschemen fürBergschüsse.

Die nachfolgenden Tabellensind nicht auf meinen Mistgewachsen. Sie sind jedochStandart für das Feldschießen.Mann sollte selber versucheanstellen, um das Beste zuerreichen. Für einen Bogen mit50 Pounds auf der Hand sind 5m ganz wenig im Visier. FürLadies, die mit 30 lbs dasKrummholz bewegen, werdendas zwischen 5 und 8 mm sein.Das soll um Gotteswillen nichtdazu führen, dass Sie 50 lbsschießen sollten, denn diemüssen die müssen ja auchbeherrscht werden. DerAufwand ist für unsgewöhnliche Mitteleuropäer zuhoch.

Als Abschluss sei nochangemerkt, dass bei einerAngleichung des Standes beiBergschüssen sich der Auszugverändert. Stehen Sie im rechtenWinkel zur Scheibe, ist derAuszug größer, und Siekommen sehr schnell durch denKlicker. Das wäre ein Ratschlagfür den Schuss nach oben.Müssen Sie sich jedochbreitbeinig für den Schuss nachunten stellen, so verkürzt sich

der Auszug und Sie müssen wieder Teufel ziehen um durch denKlicker zu kommen. Hier stelletsich die Frage, ob ein Stellendes Visiers oder der veränderteStand besser ist. Das wird sichaus der Erfahrung ergeben.

Ebenso müssen Sie wissen, dassim Regen eine nicht gutgewachste Sehne mehr Gewichthat und dadurch langsamerwird. Die Folge ist einTiefschuss. Dazu sollten Sieauch bedenken, dass Ihr Bogenbei Hitze nicht die volleLeistung bringt und bei niederenTemperaturen das Zuggewichtetwas höher ist. Das besondersbei leichteren Zuggewichten.

Als es noch nicht die neueRegel für das Feldschießen gab,war der Wunsch „VieleZwanziger“. Heute müsste man„viele fünfzehner“ sagen oder „alle ins Gold“ Das wünsche ichauch allen, die von dem VirusFeldschießen befallen sind undüber einen Feldparcours dasErlebnis Bogenschießen suchen.Nachtrag : Zum Zeitpunktdieses Berichts lagen die Zahlenfür das Arrowhead Abzeichennational noch nicht vor.

-79-22.1.Blankbogenschießen.In den 70er Jahren hat man mir denFeldbogenkader in Bayern anvertraut.Hierbei musste ich auch die BlankbognerTrainieren. In dieser Sparte vom Tuten undBlasen keine Ahnung, blieb nicht anderesübrig, als das Blankbogenschießen selberzu betreiben. Hierbei musste ichfeststellen, dass diese Herrschaftenseinerzeit die große Aura derInstinktivschützen hatten. Dem war abernicht so, denn jeder hatte so sein System,um die Pfeile in die Scheibe zu bekommen.

Hier muss ich meinen alten Freund Hadasins Spiel bringen, denn er war mir sehrbehilflich, das Blankbogenschießen zuerlernen und mein Wissen in denLehrgängen weiterzugeben. Seinerzeitwollte keiner der Herren glauben, dassauch im Blankbogenschießen Präzisionverlangt war. Aber mit sanfter Gewalt kamich zum Ziel. Mit viel Freude konnte ichsehen, dass in den Aufbaujahren der Bay.Blankbogenkader zur Spitze in OldGermany zählte.

Blankbogenschießen ist ein Visierschießenunter erschwerten Bedingungen. Heute wiefrüher werden verschiedene Anhaltspunktefür das Zielen herangenommen. Ammarkantesten ist die Pfeilspitze, die für dienicht so weiten Entfernungen ein Zielpunktist. Für weiter Entfernungen wird dieUnterkante des Bogenfensters oder diePfeilauflage herangezogen. DieVorschriften der einzelnen Verbände, wieFITA oder NFFA sind sehrunterschiedlich. Durch die radikaleUmstellung des Feldbogenschießens derFITA seit der ersten DeutscheMeisterschaft 1973 in Berlin wurden auchfür die Blankbogenschützen eigeneEntfernungen vorgeschrieben.

Alle Teilnehmer einer Meisterschaft, obVisierschütze oder Blankbogner musstenehemals die volle Entfernung schießen.Das waren bei der FITA 6o m und bei

anderen Verbänden sogar bis 70 m beientsprechenden Wettbewerben.Mit den jetzigen Vorschriften der FITAenden die Entfernungen der Blankbognerunbekannt bei 45 m und bekannt bei 50 m.Das ist für diese Art den Schießens schoneine große Erleichterung. Die Ergebnissesind auch dadurch weiter angestiegen undkommen sehr nahe an die der Recurveheran.Ein weiteres Kriterium ist das Zuggewicht,mit dem in diesen Jahren Blankbogen-Schießen betrieben wurde. Man findetauch heute noch Schützen, die mit einemsehr hohen Zuggewicht das blankeKrummholz bewegen. Dabei sind 50, 60oder 70 lbs keine Ausnahme. Ich kannverstehen wenn man zur Jagd über dengroßen Teich fährt, dass dieseZuggewichte eine Rolle spielen, jedochnicht in einem Wettkampf um Ringe. DieErgebnisse der Blankbogner in der Hallemit über 500 Zählern geben die Aussage,dass nur mit kleinen Zuggewichten und nurmit Präzision gearbeitet werden kann.Einen Bogen mit 60 lbs halten Sie nichtlange, auch wenn Sie ein noch so gutesKrafttraining machen, Sie müssen denPfeil sehr schnell von der Sehne lassen.Heute wird mit Zuggewichten zwischen 20und 30 lbs gearbeitet, dazu leichtCarbonpfeile mit einer sehr flachenFlugbahn. Das kann man sehr lange haltenund einen guten Schuss abgeben.

Wenn ich Bogen mit sehr hohenZuggewichten sehe und dazu Pfeile miteinem Hühnerhof (Naturfedern) alsBefiederung, so denke ich an Kaulbach-Gülden. Unterm Tannenbaum im Grase,gravitätisch sitz der Hase........und es krachtund pufft, und der Rauch steigt in die Luft.Nicht treffen muss der Pfeil, sondernfliegen. Das bringt jedoch keine Leistung .Man muss auch diese Einstellungrespektieren. Es wird nicht die großeLeistung gesucht, sondern die GesellschaftGleichgesinnter. Hier verweise ich auf diePunkte 1.1. und 1.2..

-80-22.2. Der Blankbogen.Seit kurzen Zeit sind für Blankbogen neueBestimmungen im Regelwerk der FITAerschienen. Der DSB hat dieseübernommen. Sie besagen, dass der Bogenim entspannten Zustand durch einen Ringvon 12,2 cm Durchmesser gehen muss. Essind somit kleine Stabis erlaubt. Auf derRückseite des Bogens dürfen keineauffälligen Markierungen sein, sonst wirdbei einer Meisterschaft das Bogenfenstermit einem Klebestreifen abgedeckt. Weiterdarf die Sehne bei kurzen oder langenEntfernungen mit der Endwickelung nichtin Augenhöhe kommen. Es werden keinePfeilauflagen erlaubt, die markant insBogenfenster ragen um evtl. als Zielhilfeherangezogen zu werden. In der Innenseitedes oberen Bogenarms dürfen keineFirmenzeichen oder andere Beschriftungensein.

Sehr wichtig ist die Leistungskurve desBlankbogens. Dazu müssen Sie von 5 mbis 50 m, der weitesten Distanz derBlankbogner, eine Grafik anfertigen. Dazunehmen Sie Millimeterpapier. In derWaagrechten tragen Sie die Millimeter ein,die Sie für Ihre Visierung auf der Sehnebenötigen. In der Senkrechten dieAbstände der Entfernungen. Sie braucheneine eigene Sehne dafür, auf der Sie miteinem ganz feinen Filzstift dieEntfernungen markieren, die Sie dafürbenötigen. Sie werden feststellen, dass dieGrafik bei irgendeiner Distanz einen Knickbekommt. Das kann bei 30 m oder aberauch erst bei 40 m sein. Das heißt, wennalle Entfernungen 5 mm benötigen, kommtein Abschnitt, in dem Sie nur 2 mm habenoder 7 mm. Es kann auch sein, das Siezwei solche Abweichungen in der LeistungIhres Bogens haben werden. Diese müssenSie kennen und in Ihrem geistigen Visierspeichern. Die dazu verwendete Sehnemuss Ihrer Turniersehne auf das Haargleichen, sonst ist die ganze Müheumsonst. Es ist auch selbstverständlich, dasSie diese Sehne mit den Entfernungs-

Markierungen im Turnier und in einerMeisterschaft nicht verwenden dürfen.Doch sollten Sie die Leistung Ihres Bogenskennen.

Als noch die Vorschrift der FITA bestand,weder string- noch facewalking zubenutzen, war das Abstimmen einesBlankbogen etwas leichter. Die meistenScheiben standen auf 35 m, so konnte manden Bogen mit dem besten Pfeilflug aufDiese Entfernung einrichten. Es gab ineiner einfach Feldrunde mit je 14 Scheibenbekannt und unbekannt nur je 4 Pfeile auf60 und 55 m. Das konnte man bei einemNullpunkt von 35 m mit der Pfeilauflageoder Unterkannte des Bogenfensterseinarbeiten. Bei 35 m war die Pfeilspitzeim Zentrum der Scheibe, und bei denEntfernungen unter diesem Maß wanderteman mit der Pfeilspitze in derPapierauflage nach unten und bei weiterenDistanzen nach oben. Bei kleinerenPapierscheiben musste man die Scheibeumklappen. Um sich das vorzustellen,muss man wissen, dass die damalige 30 cmAuflage in einem 4er Block zu sehen war,und die Birdies, die 15 cm Auflage in einer16er Zusammenstellung (4 Reihen a 4Scheiben) zu sehen waren. Bei den nahenEntfernungen hieß das , in den unterenBildern mit der Pfeilspitze anzuhalten, umin die obere Auflage zu treffen. Hier kamnoch dazu, dass in der unbekannten Rundedie sogenannten walkups waren. VierPfeile waren es von 4 unterschiedlichenEntfernungen zu schießen. Hinzu kamnoch den die Aufgabe, den 4er Block imUhrzeigersinn zu beschießen. Das war 1.Pfeil links oben, 2. Pfeil rechts oben, 3.Pfeil recht unten und 4. Pfeil links unten.Die Birdies mussten von oben nach untengeschossen werden. Heute haben Sie beim4eer Block eine Auflage, die Sie treffenmüssen, und bei den Birdies können Siedie Reihenfolge nach Ihrem Beliebenwählen.

-81-22.2.Hatten Sie um in die obere Auflage zukommen, den Zielpunkt in der Mitte derunteren Scheibe, so mussten Sie um in dieuntere Auflage zu kommen , sich einenimaginären Zielpunkt unter der Scheibesuchen. Das nannte man die Scheibeumklappen. Daher sind die Leistungen, dieseinerzeit erreicht wurden nicht hochgenug einzuschätzen. Um hier auf Leistungzu kommen, waren auch die Anordnungendes 4er Block wichtig. Es gab keineVorschrift, die Auflagen Stoss auf Stossanzubringen. War von der oberen zurunteren Auflage ein Zwischenraum, so wardas Zielen etwas schwerer geworden

Das Abstimmen des Blankbogen in unsererZeit ist gegenüber dem Vorläufer schonetwas schwerer. Sie können mit derAbschusshand an der Sehne sich dieentsprechende Entfernung suchen und mitder Pfeilspitze im Zentrum der Scheibevisieren. Es treten jedoch bei den ganzkurzen Entfernungen sehr große Problemeauf, da ein sehr weiter Untergriff unterdem Nockpunkt den Pfeilflug starkbeeinträchtigt.

Hier taucht die Frage auf, ob ich denNockpunkt nach oben setze oder den Tillerverändere. Beides wird in etwa die gleicheWirkung haben. Um den guten Mittelwegzu beschreiten, wird man um Versuche inbeiden Richtungen nicht herumkommen. Jenach Leistung Ihres Bogens und derWurfarme müssen Sie einen Kompromissschließen. Eine Änderung sowohl desNockpunktes als auch des Tillers. DerTiller kann sowohl positiv wie negativsein. Entscheidend ist hierbei nicht nur dergute Pfeilflug, sondern auch diekonzentrierte Trefferlage.Bei einem positiven Tiller spricht man voneinem Normalwert. Das heißt, der untereBogenarm sollte stärker als der obereBogenarm sein. Bei Normalbogen sollteder Unterschied vom oberen Wurfschenkelzum unteren nur eine Differenz von 6 bis 8mm haben. Wenn Sie den Tiller messen, sosollten z.B. unten 19 cm und oben

höchstens ein Abstand zur Sehne 19,8 sein.Es wird Sie etliche Mühe und Versuchekosten, den guten Pfeilflug und auch einegute Konzentration auf allen Entfernungenzu finden. Hier müssen Sie den Weg zumErgebnis suchen, nur die Konzentration derPfeile ist ausschlaggebend. Alles andere istgraue Theorie. Bei negativem Tiller ist derobere Bogenarm stärker als der untereWurfschenkel. Das heißt, dass das Maß desTillers oben kürzer als unten ist. Sehrvorsichtige Änderungen sind hier angesagt.Ändern Sie nur den Tiller oben undreduzieren nicht gleichzeitig den Tillerunten, so könnte der passende Schaft nichtmehr den Anforderungen entsprechen.Veränderungen um nur einen mm könnenWelten sein. Das ist sehr Zeitaufwendigund erfordert sehr viel Geduld. Das Ziel istguter Pfeilflug in Verbindung mit guterTrefferlage. Auskunft über den Tiller gibtder Abschnitt 2.6..

22.3. Der Blankbogen-Tab.

Von der Industrie werden gute Tabs für dasBlankbogenschießen angeboten. Dasauffälligste daran ist die markante Naht,um mit diesem die einzelnen Entfernungenabgreifen zu können. Hier muss ich wiederdas Regelwerk der FITA als absurdhinstellen. Einen selbstgefertigten Tab miteiner auffälligen Naht dürfen Sie nichtbenutzen. Jedoch einen im Handelerhältlichen mit einer markanten Nahtkönnen Sie einsetzen. Versuchen Sie aufjeden Fall, den Tab aus Kunststoff zubekommen. Leder hat im Regen nichtgerade super Eigenschaften und wird denAbschuss verlangsamen. Wogegen ein Tabaus Kunststoff immer sehr schnelle imAbschuss ist.

Schießhandschuhe sind nicht gerade fürPräzision angesagt. Man kann sie nicht fürdas heutige Blankbogenschießenempfehlen.

-82-.22.4. Der Nullpunkt.Unter Nullpunkt versteht man denUntergriff auf der Sehne, mit dem mandirekt mit der Pfeilspitze in die Auflagevisieren kann. Man versuchte früher diesenNullpunkt auf die am meistenvorkommenden Entfernungenabzustimmen. Durch Veränderungen desNockpunkts konnte man den Pfeilflug unddie Trefferlage auf diese Einstellungoptimieren. Eine Änderung der einmalerreichten Stellung der Hand auf der Sehnewar nicht erlaubt. Doch wurde dieseBestimmung der FITA immer wiederunterlaufen, speziell durch facewalking.

22.5. Facewalking.Unter Facewalking versteht man dasWandern der Zughand am Gesicht, um denrichtigen Zielpunkt für die entsprechendeEntfernung zu finden. Diese Art desBlankbogenschießens bietet jedoch nichtdie Sicherheit für die seitliche Trefferlage.Das Gesicht ist nicht glatt wie einblankgehobeltes Brett. Es hatUnebenheiten, angefangen vom Kinn überdie Einbuchtung zwischen Ober- undUnterkiefer zum Backenknochen unddarüber. Das wirkt sich auf die Trefferlagein der Seite aus und kann nicht für dasheutige Blankbogenschießen empfohlenwerden.,

22.6. Stringwalking.Mit Stringwalking bezeichnet man denVorgang, auf der Bogensehne denHaltepunkt für die vorliegende Distanz zusuchen. Beim eingenockten Pfeil greiftman mit dem Daumen der Zughand unterdem Nockpunkt solange nach unten, bisdie Entfernung erreicht ist, hier setzt mandas Oberteil des Tabs an, um einen sichernAnker das Ziel zu treffen. Dieses Wandernan der Sehne hat auch seine Tücken, dennder Pfeilflug wird mit den Untergreifenbeeinflusst. Jeder Bogen hat einebestimmte Stelle, an der sowohl derPfeilflug als auch die Trefferlage auf derScheibe optimal sind. Mit Veränderungendes Nockpunkts durch das Untergreifen

wird der Pfeilflug und die Trefferlagebeeinträchtigt.

Es sind maximal 3 Pfeile auf 50 m undevtl. 6 Pfeile auf 45 m. Das gibt dieÜberlegung, die Abstimmung des Bogensauf Entfernungen unter diesem Maß zusuchen. Weitere Kriterien sind die ganzkurzen Distanzen. Wenn Sie mit einemVisierbogen 6 m schießen, so ist meistensdie Einstellung von 6 bis in etwa 15 mgleich. Für Compounder erweitert sich dasmanchmal bis 25 m und noch weiter. Diesekurzen Entfernungen kommen fürCompounder und Recurveschützen nurnoch in der Tierrunde vor. In dersogenannten Arrowhead-Runde sind dieDistanzen dafür nicht unter zehn Meter. Istein Ziel auf 5 m angelegt, so müssen Sieeine Entfernung von 18 m einstellen. Dasist für Blankbogenschützen eineEntfernung, bei der Ringe geholt werdenkönnen.

22.7. Blankbogen – Anker.Für Bogenschützen gibt es einige festePunkte am Kopf, um einen sicheren Ankerzu haben. Für Visierschützen ist das

a. Unter dem Kinn. Hier spricht manvon Frontanker.

b. Seitlich unter dem Unterkiefer. DerSeitenanker.

c. Der Anker unter Backenknochender Oberkiefers.

Die letztere Form wird für dasBlankbogenschießen bevorzugt, egal obSie Links- oder Rechtschütze sind. DerPunkt unter dem Backenknochen ist sehrsicher. Um diesen Punkt immer zuerreichen, müssen Sie ohne Bogen denrichtigen Punkt für den Zeigefingersuchen. Das ist bei einem länglichenschmalen Gesicht sehr leicht zufinden. Beieiner rundlichen fleischigen Gesichtsformist das schon etwas schwerer. Es stellt sichdie Frage, ankere ich von unten kommendund schiebe die Wange nach weg, oderkomme ich von oben und drücke sie nachunten weg.

-83-22.7. Entscheidend ist bei dieser Haltungder Schussaufbau und der bessereAbschuss und ob Sie die Spannung besseraufbauen können. Ein weiterer Punkt istdas dritte Fingergelenk am Austritt aus derHandwurzel. Das kann als Kontrolleeingebaut werden, um einen bestimmtenPunkt des Backenknochens als Fixpunkt zubenutzen. Die Haltung der Zughand mussimmer in der Senkrechten sein. Auch IhreKopfhaltung muss immer gleich sein miteinem Kontakt der Nase an der Sehne.Wenn schon Millimeter Welten in derAusrüstung sind, so ist eine Veränderungin der Haltung und im Anker als noch vielausschlaggebender einzuordnen. Detail-Training ist auch hier angesagt. Das heißt,Versuche mit Anker und Kopfhaltung aufeine bestimmte Entfernung . Das bis zumErbrechen.

23.1.Der Compoundbogen.Der Erfinder des Compoundbogen istH.W.Allen aus Kansas USA. Am 23. Juni1966 meldete er seinen Compoundbogenzum Patent an und erhielt am 30.Dezember 1960 unter der Nr. 3486.495 dieBestätigung dafür. Ob er die Früchte seinerErfindung einheimsen konnte ist mir nichtbekannt. Meist ist das nicht der Fall. Dasist das Schicksal der meisten Erfinder.

23.2. Abstimmung von Compoundbogen( Tuning).Die Frage nach mechanischem oderFingerablass kann man sich ersparen. DieErgebnisse mit mechanischem Ablasshaben das sehr deutlich bewiesen. Für dieBogenjagd könnte man sich das nochvorstellen.

Ihre erste Amtshandlung ist dasFeststellens Ihres konstanten Auszuges.Weiter müssen Sie Ihren Bogen soabstimmen, dass Sie diesem Auszug ausdem Tal (Wand) schießen. Das ist derPunkt der größten Reduzierung des Bogensund der Wiederstand auf einmal sehr großim Auszug. Weiter stellen Sie den Tillerauf null. Das heißt, dass der obere und der

untere Tiller den gleichen Abstand zurSehen haben sollen. Ebenso bringen Sieden Nockpunkt ohne Überhöhung an. Dasheißt 90 Grad zur Pfeilauflage plusDurchmesser des Pfeils. Das ist, wenn IhrPfeil einen Durchmesser von 6 mm hat, sowird der Nockpunkt 6 mm über demNullpunkt angebracht. Siehe Seite 42.Doch Vorsicht, wenn die Nocke kleiner alsder Schaftdurchmesser ist.

Stellen Sie fest, ob die Exzenter beimAuszug synchron laufen. Evtl. am Kabeloder Fastflight Änderungen vornehmen(eindrehen). Befestigen Sie diePfeilauflage so, dass der Pfeil in der Fluchtder Sehen und Rollen läuft. ( NichtBogenfenster). Es gibt im HandelKontrollen, um das festzustellen. Wenn Sieeine Gabel als Pfeilauflage verwenden, soüberziehen Sie diese mit einemTeflonöhrchen. Das kann man anklebenoder festschrumpfen, oder beides. DerAbschuss wird dadurch noch schneller. InBau- und Bastelmärkten erhältlich.

Kontrollieren Sie, ob die BefiederungKontakt mit der Pfeilauflage hat. Federnoder Pfeilauflage pudern. Nocke solangedrehen, bis keine Berührung der Federnmit der Pfeilauflage stattfindet. Das mitallen Pfeilen gleichmäßig.

Das wäre die Grobeinstellung. ÜberprüfenSie das mit dem Papiertest. Diesen Testmüssen Sie in einem Abstand von 2 m vordem Papier beginnen. Gehen Sie jeweilsnur einen Meter zurück bis auf 10 m undwiederholen Sie den Test. Bei seitlichenAbweichungen erhöhen oder reduzierenSie das Gewicht der Pfeilspitze, jenachdem ob Ihr Pfeil zu weich oder zu hartist. Sollte das nicht mit den Spitzen zuregulieren sein, so müssen Sie auf einenanderen Schaft ausweichen, je nachdem obder Pfeil zu weich oder zu steif ist. HabenSie keinen korrekten Höhenschuss, soverändern Sie den Nockpunkt oder denTiller minimal oder die Federspannung derPfeilauflage.

-84-23.3. Feinabstimmung.Zu dieser Abstimmung sollten Sie einentrüben Tag nehmen, damit derLichteinfluss nicht gegeben ist. Auchsollten Sie diese Versuche nicht bei starkenWind machen.Beginnen Sie mit einer Entfernung von30m. Schießen Sie ca. 8 bis 10 Pfeile.Betrachten Sie die Konzentration, odermessen Sie den Umfang der Pfeilgruppe.Schießen Sie jedes Mal einen Blankschaftmit, den Sie vorher überprüft haben, dasser zur Gruppe passt.Seitliche Abweichungen können Sie mitVeränderung der Pfeilauflage oder mit demAuswechseln der Spitzen regulieren.Höhendifferenzen, können Sie mit ganzkleinen Veränderungen des Nockpunktesoder des Tillers ausgleichen. DieseVersuche erweitern Sie bis auf 90 m.Entscheidend ist nicht, dass Sie denBlankschaft mit in die Gruppe bekommen,sondern die konzentrierte Trefferlage aufder Scheibe. Haben Sie jedoch beideserreicht, so stimmt alles. Bogen, Pfeile undder Mann oder die Frau hinter beiden.Hierbei messen Sie immer wieder denUmfang der Pfeilgruppe. Fehlschüssemüssen Sie aus der Wertung nehmen.Ich verweise hier auf die Punkte 18.1. bis19.2.Wenn Sie tunen, ob Bogen oder Pfeil,scheuen Sie sich nicht Veränderungen anIhrem Material vorzunehmen. Nehmen Siejedoch nur immer eine Art derAbstimmung vor, sonst verlieren Sie denÜberblick. Denken Sie daran, dass einBogen mit einer Spannhöhe in der Näheder oberen Grenze einen gutmütigerenAbschuss hat. Ebenso ist ein Pfeil miteinem größeren Gewicht in der Spitzeleichter zu einem guten Pfeilflug zubringen. Das mag wohl ein Pfund mehr imZuggewicht sein, um den Pfeil sicher auf90 m in das Ziel zu bringen, aber derAufwand und die Arbeit werden sichlohnen.

24.1. Die 900er FITA-Runde.

Eine recht interessante Variante ist die900er FITA-Runde. Es werden jeweils 30Pfeile auf die Entfernungen 60-, 50- und40m auf die große 122 cm –Auflagegeschossen. 6 Probepfeile auf 60m.24.2. Die Clout-Runde.Die Clout-Runde besteht auf 36 Pfeilen,die auf folgende Entfernungen geschossenwerden. Damen 125 m Herren 165 mEs darf nur nach einer Seite geschossenwerden. Vor dem Wettkampf sind 6Probepfeile in Passen a 3 Pfeile erlaubt.Das Clout-Ziel ist Rund , hat einenDurchmesser von 15 m und ist in fünfkonzentrische Wertungszonen eingeteilt.Jeder Bereich ist von der Mitte ausgerechnet 1,5 m breit. Jede Trennlinie liegtganz in der höheren Wertungszone.Der Clout-Zielbereich kann auf dem Bodenmarkiert sein, oder die Trennlinien werdenmit einem Stahlmaßband oder einem nichtdehnbaren Seil, welches an denTrennlinien Markierungszeichen aufweist,ermittelt.Das Zentrum des Clou-Zielbereichs wirddurch den CLOUT gekennzeichnet, einedreieckige farbige Flagge aus gutsichtbarem Material. Die Flagge darf nichtmehr als 80 cm lang und 30 cm breit sein.Sie ist an einem runden Weichholzpflockbefestigt, der senkrecht in den Bodengeschlagen ist, so dass das untere Ende derFlagge nicht weiter als 50 cm vom Bodenentfernt ist.Die Ringzahlen jeder Wertungszone desClout-Zielbereich sind von der Mitte aus 5– 4 – 3 – 2 – 1. Die Trefferaufnahme findetnach jeder Passe von 3 Pfeile statt.Der Schießleiter bestimmt eine Person, diedas Clout-Seil hält, und je eine Person proWertungszone, welche die Pfeile in diesemBereich einsammelt. Anschließend werdendie Pfeile nach der persönlichenMarkierung sortiert und beleiben in demBereich, bis Ihre Ringzahl eingetragenworden ist.

-85-24.2. Jeder Schütze gibt dann die Werteseiner Pfeile an, wobei er mit der höchstenRingzahl beginnt. Der Schießleiterkontrolliert, ob die Pfeile richtigangegeben werden. Der Wert der Pfeile,die nicht im Boden stecken, wird nach derLage der Pfeilspitze bestimmt. Pfeile dieim Clout stecken zählen fünf.Kein Schütze außer den eingeteiltenPfeilsammlern darf den Zielbereich desClout betreten, bis er namentlichaufgerufen wird, um seine Pfeileanzugeben. Bei Ringgleichheit wertet manzunächst die geringere Anzahl vonFehlschüssen, dann die geringere Anzahlvon Einsen und so fort. Sind alle Pfeilegleich, so werden die ringgleichenSchützen als gleichrangig erklärt.

24.3. Flight-Bogenschießen(Weitschießen).Wettbewerbe werden auf Club-,regionaler- und nationaler Ebeneausgetragen. Dabei können folgendeDisziplinen geschossen werden: Scheibenbogen FlightbogenEin Scheibenbogen ist ein Bogen, mit demder Wettkämpfer mindestens 2 normaleScheiben- oder Feldrunden geschossen hat.Das gilt auch für die verwendeten Pfeile.Ein Flight-Wettkampf geht über 6 Pfeile,die auf möglichst große Entfernunggeschossen werden müssen.

Damen schießen 35 lbs, 50 lbs,unbegrenztes Gewicht, Fußbogen.Herren schießen 50 lbs, 65 lbs,unbegrenztes Gewicht, Fußbogen.

Die Schusslinie ist mindestens 20 Meterlang, Schussbahn zur Schusslinie imrechten Winkel. Von Null bis 300 Meteralle 100 Meter ein Pflock, ab 300 Meter biszum Ende der Schussbahn alle 25 Meterein Pflock Die Schussbahn wird 100 Meterüber den aktuellen Rekord hinausausgepflockt. Der Landebereich soll 200Meter breit und mindestens 450 Meter vonder Schusslinie entfernt sein. Die Wertung

erfolgt entweder durch Markieren mit 20mal 20 cm großen weißen Blättern mit demNamen des Schützen oder durch 8 mal 4cm große Fähnchen des Schützen. Es wirdnur der weiteste Pfeil gewertet.Verlorengegangene Pfeile sind demSchießleiter zu melden, ehe der nächsteWettbewerb beginnt. Das Messen beginntbeim weitesten Schuss.

24.4. Golfschießen.Golfschießen ist eine Anpassung desBogenschießens an das Golfen. Es begannals Wettkampf zwischen Bogenschützenund Golfspielern. Der erste bekanntgewordene wurde im Jahre 1842 in derKöniglichen Gesellschaft derBogenschützen in England abgehalten, beidem die Bogenschützen gewannen. In derZeitung Forest and Stream (Wald undStrom) in der Novemberausgabe 1912 istder erste Bericht über ein Golfschießen ausdem Jahr 1910 in den USA.

Die Wettkämpfe wurde generell aufGolfplätzen ausgetragen. Man verwendetekleine Scheiben, die auf dem „Grün“platziert wurden. Die Ausrüstung bestehtaus einem normalen Bogen, mit 3 oder 4verschiedenen Pfeilsorten. DerWettkämpfer darf nur einen Bogenbenutzen, kann aber Pfeile verwenden undwechseln, wie er möchte und es dieSituation erfordert. Der erste Schuss vomTee/Abschlag soll so nahe wie nur möglichan das nächste „Grün“ erfolgen.

Dazu nimmt man einen ganz leichtenWeitschusspfeil mit ganz kleinen Federn.Für Annäherungsschüsse an das Ziel„Grün oder Loch“ werden Fluflupfeile mitsehr großen Federn, Feldpfeile oder Pfeilemit einer sehr langen dünnen Spitzeverwendet um ein Weitergeleiten der Pfeileüber das Ziel hinaus zu verhindern.Die Regeln des Wettkampfes sind denGolfregeln sehr ähnlich, jeder Teilnehmermacht der Reihe nach einenWeitflugschuss von der „Tee /Abschussposition, dann wechselt er zu

-86-24.4. einem Annäherungspfeil, der nichtweitergleiten soll, das könnte evtl. derschwierigste Schuss im Golfschießen sein.An einer sehr langen Schussbahn, könnenzwei Weitschüsse, oder mehr einAnnäherungsschuss nötig sein. Falls einAnnäherungsschuss über das „Grün“ Zielhinausgeht, ist natürlich ein Rückschussnotwendig. Hier wie beim Golf, muss manwissen wie weit es zum Ziel (Fahne oderLoch) ist und wie genau man schießenmuss , um seinen Pfeil dort zu platzieren.

Um eine Loch (zur Fahne) hinein zuherauszuschießen, wird oft ein weicherBall von ca. 4 Inch Durchmesser als Ziel(Scheibe) benutzt. Der Ball kann auch ausHolzwolle sein umwickelt mit einemhellen Garn, oder es kann ein Softballbenutzt werden. Dieser wird Zwei Inchüber dem Boden auf einem Drahtständerplatziert. Der Bogenschütze muss den Ballvon seinem Stand herabschießen.Ausfallschritte sind erlaubt.

Punkte werden genau wie im regulärenGolf gemacht, z.B. Anzahl der Schüsse,die an jedem Loch (Fahne) gemachtwurden. Der Bogenschütze mit derniedrigsten Punktzahl an jedem Standmacht den Anfang am nächstenTee/Abschlag. Bei jedem Schuss schießtder zuerst, dessen Pfeil am weitesten vom„Grün“ entfernt ist. Im Falle einesPfeilverlust wird ein Strafpunkt zurPunktzahl des Teilnehmers hinzugezähltund ein anderer Pfeil wird von einem Platz,der so nah wie möglich bei der Stelle liegt,wo der erste Pfeil verloren ging,abgeschossen. Ein Pfeil von einerunmöglichen Schussposition, wie z.B. voneinem Baum, kann von einem Ortgeschossen werden, der genau so weit oderweiter vom „Grün“ entfernt ist, es wirdjedoch ein Strafpunkt gegeben. Ein Schuss,der den Bruch des Bogens, des Pfeils oderden Riss der Sehne zur Folge hatte, kannohne Strafpunkt wiederholt werden.Übungsschüsse, sowohl als auch auf

wahllose Gegenstände im Kurs sind strengverboten.

Der Endpunktestand basiert auf der Anzahlder Schüsse, die notwendig waren, um denKurs zu bewältigen, wobei der mit demniedrigsten Punktestand der Gewinner ist.Bei Punktegleichstand wird der Gewinnerermittelt, in dem man zusätzliche Löcher(Fahnen) austrägt, auf der Basis „suddendeath“ (stechen). Die meisten Golfschützenwerden 9 Löcher (Fahnen) in ca. 30Schüssen bewältigen

Dieser Wettkampf kombiniert Weit- Clout-und Feldbogenschießen. Es ist vielleichtder geselligste von allen Bogen-Wettbewerben und eignet sich in idealerWeise als Freizeitspaß. Es ist viel wenigerintensiv als das FITA- oder Feldschießen,liefert mehr Entspannung und ist einfach,sodass auch ein Anfänger ermutigendeErgebnisse in der ersten Runde erzielenkann.

Jedenfalls kann man sich Golfschießenauch ohne Golfplatz vorstellen. Jede großeFläche ein ziemlich offenes Gelände(hügelige Wiesen oder Weideland sindideal) kann benutzt werden. In der Zeitvom 1. November bis 31 März könnenWiesen und Grundstücke, die nicht angesätsind ohne Erlaubnis des Eigentümersbetreten werden. Alles was man benötigtist ein Satz Pfähle, mit gut sichtbarenStofffahnen, möglichst 2 Pfahle für eineFahne, um die Abschuss- und Zielpunktezu markieren, und einen Zielball auf einemDrahtständer nicht höher als 2 Inch (5cm).Manchmal ist es ganz interessant den Ballauf einen Erdwall zu positionieren, wo einFehlpfeil einen langen Rückschusserforderlich macht

In den USA sind nicht viele Plätzebekannt. Charles Minnich’s in LickingCounty, Ohio, und der North Fond du LacArchers Place in der Nähe von Mt. Morris,Wisconsin. Diese Plätze sind mit alleSchwierigkeiten ausgestattet.

-87-In Deutschland sind 3 Turniere bekanntgeworden. München-Germering BCKeltenschanze, immer erstes Wochenendeim November. Leider findet es nicht mehrstatt. Hammelburg an der fränkischenSaale, immer zweites Wochenende imNovember. Waldaschaff im Spessart.Dieser Termin ist nicht bekannt. InMünchen über 25 Jahre. In Hammelburgseit 1981.Es wurde festgestellt, dass bei allenGolfturnieren, viel zu kleine GummibälleVerwendung finden. Im Regelwerk wirdjedoch ein Ball mit einem Durchmesservon 4 Inch angeführt. Das wären ca. 10cm.

Auch ist der Verlust eines Pfeils bei einemDrahtgestell von 5 cm Höhe, fast nichtgegeben. Es werden Holzpflöckeverwendet, die oft zum Bruch des Pfeilsführen.Es gibt viel Arten des Bogenschießens.Wie Sie Ihr Krummholz bewegen, liegt inIhrer Hand. Eines sollte für Sie jedochentscheidend sein. Der Feizeitwert.Diese Zeilen wären nicht geschriebenworden, hätten mich nicht gute Freundeunterstützt. Ich sage allen ein großesDankeschön,

der Verfasser.

Alle Rechte liegen beim Autor.Nach dem Urheberrecht wird jede Art der Vervielfältigung auchdie der Privatkopie, strafrechtlich verfolgt.

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Entfernungen 3 D und Tierbildrunde nach FITA.

3D Schulterhöhe Zoll cm Comp/Recurve Blank/HunterElch 54 137 5 – 45 m 3 – 30 mBergziege 36 91 5 – 35 m 3 – 20Liegender Hirsch 15 38 5 – 45 3 – 30Wolf 31 79 5 – 35 3 – 20Großer Hirsch 37 94 5 – 40 3 - 25Mittlerer Hirsch 35 89 5 - 40 3 - 25Bär 31 79 5 - 35 3 - 20Großes Hornschaf 34 86 5 - 40 3 - 25Caribu 40 102 5 - 45 3 - 30Rehbock Rehgeiß 31 79 5 - 35 3 - 202 große Hirsche und Gemse 36 91 5 - 40 3 - 25Grau Hirsch 38 96 5 - 40 3 - 25Wildschwein 30 76 5 - 35 3 - 20Bär stehend 60 152 5 - 45 3 - 30Kleines Schwein 21 53 5 - 25 3 - 15Berglöwe 24 61 5 - 25 3 - 15Truthahn 24 63 5 - 25 3 - 15Truthenne 34 86 5 - 20 3 - 15Coyote 23 58 5 - 20 3 - 10Laufender Bär 28 72 5 - 30 3 - 15Waldkatze, Fuchs Waschbär 21 53 5 - 15 3 - 10

Bei der Tierbildrunde geht man vom Durchmesser der Innenringe (Todzone) aus.(Herz/Lungen-Ringe).

Tierbilder 7,5 - 5 cm Innenring 5 - 15 5 - 1515 - 10 5 - 30 5 - 3022,5 – 15 5 - 45 5 - 4030 - 20 5 - 60 5 - 50

Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass man nicht an die vollen Entfernungen gehen sollte.Walke – up machen zuviel Arbeit, daher kürzere Entfernungen. Vergeblich wird nicht beijedem Bild oder Tier mit 3/5m angefangen. Bei Walk – up müssen je 3 Pflöcke für C u Rsowie B u. H gesetzt werden, bei weiteren Entfernungen .

Ob man die Wertung der FITA oder die Skandinavische nimmt ist egal. 20/16, 14/10, 8/4.Oder 15/12, 10/7, 5/2. Oder 15 Punkte innerer Ring, 12 Punkte Herz/Lungen-Ring, 7 PunkteKörpertreffer, Ausnahme Geweih, Hufe und Klauen.

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Das Regelwerk des Feldschießen hat inden letzten Jahren soviel Änderungen übersich ergehen lassen müssen, die einigeErklärungen zu den Entfernungen nötigmachen.

Zu den Zeiten, als man noch einen 28erKurs hatte, war der unbekannte mitjeweils 4 Abschusspunkten zu schießen.Das hat bei 60 m angefangen, sowohl fürBlankbogen als auch für Recurve. Mankam mit jedem Pfeil immer näher an dasZiel. Die Tierrunde wurde jedoch nur mitmaximal 3 Pfeilen geschossen. Es gab hier3 Abschusspunkte. Um den Aufwand anAbschusspunkten neu, als da sindCompound, Recurve, Blankbogen , Hunter(Langbogen) und Schüler nicht in`sunendliche zu treiben, es wären 12Abschusspunkte für jeden Scheibe hat maneinfachheitshalber die Entfernungenverkürzt. Inzwischen ist auch fürCompound die Angleichung an Recurveerfolgt. Wenn weite Abschusspunktevorgesehen sind muss es 3 Abschusspunktefür jede Scheibe gegeben, die mit jedenAbschuss immer näher an das Zielkommen. Allerdings wird von Unkundigender Feldparcours leider mit sehr weitenEntfernungen angeboten. Das ist jedochnicht der richtige Weg, um Neulinge zu derschönen Sportart Feldbogenschiessen zubringen.

Eine weitere Untugend imFeldbogenschiessen sind die unmöglichenAbschusspunkte. Von Baumstämmen,angeseilt an einem Abhang, nur auf einemBein stehend können, das Ziel verstecktoder nur durch Astwerk erreichbar. Ich binkeine Jäger, habe aber etliche Freundeunter den Grünröcken. Die würden sichüber so etwas totlachen. Der Jäger suchtsich einen ganz sichern Abschusspunkt,legt dazu noch seinen Schiessprügel wennmöglich auf einen Ast, um zu einemsicheren Schuss zu kommen. Man kannsich sicher vorstellen, mit dem Bogen aufBärenjagd, auf einem Baumstamm

balancierend, den Bären zu erlegen? Derbei der Bärenjagd zwingend vor-geschriebene Guide mit Gewehr würdeniemals einen Punkt anbieten, der einenunsicheren Schuss zuließe. Ein nurverletztes Raubtier ist ein zu großerUnsicherheitsfaktor und ein Spiel mit demLeben. Die Feldkurse sollten daher derWirklichkeit angepasst sein. Der WechselHell/dunkel, Berg- und Talschüsse miteiner Ausnutzung des Geländes gebengenügend Möglichkeiten um einen Kursinteressant zu machen.

Berücksichtigt sollte auch werden, dassman Anfängern eine Freude an einen Kursbietet und nicht, dass sie mit einem Verlustvon X Pfeilen heimwärts wandern. Essollen auch Nichtfeldschützen zu dieserschönen Sportart finden.

- 90 –DEUTSCHE Meisterschaften Bogenschiessen Zusammenstellung.

Jahr National 25 m im Freien FITA Feld

60 Pfeile 60er Auflage.1958 1. Nürnberg1959 2. Stuttgart1960 3. Köln1961 4. München1962 5. Bremen-Blumental1963 6. Nürnberg1964 7. Hagen/Westfalen 1965 1. Wolfsburg 8. Wolfsburg 1966 2. Nürnberg 9. Nürnberg 1967 3. Krefeld 10.Krefeld 1968 4. Bad Kissingen 11.Bad Kissingen Wertung Feld auf den 1969 5. Hannover 12.Hannover alten Feldscheiben 1970 6. Tübingen 13.Tübingen 5 und 3. 1971 7. Hannover 14.Hannover 1972 8. München 15.München 1973 9. Krefeld 16.Krefeld 1. Berlin 1974 10. Heidenheim 17.Heidenheim 2. Aalen 1975 11. Mannheim 18.Mannheim 3. Wolfsburg Änderung in Halle ab 1976. Jeweils 60 Pfeile 25 und 18 m auf 60er und 40er Auflagen. 1976 1. Böblingen 19.Hamburg 4. Dahn 1977 2. Hannover 20.Natternberg 5. Horb-Mühlen Ab 1978 Wertung auf den alten Feldscheiben 5, 4 und 3. 1978 3. Essen 21.Berlin 6. Königstein 1979 4. Fellbach Schmieden 22.Zeven 7. Heikendorf 1980 5. Krefeld 23.Mönchen-Gladbach 8. Oberviechtach 1981 6. Krefeld 24.Augsburg 9. Konz-Oberemmel 1982 7. Hamburg 25. Feucht 10.Mittenwald

1983 8. München 26. Denkingen 11. Steinheim 1984 9. Dortmund 27. Appenweier 12. Oberviechtach 1985 10. München 28. Zeven 13. Bad Wildungen 1986 11. Dortmund 29.Gelsenkirchen 14. Mittenwald 1987 12. München 30.Eggenfelden 15. Hammelburg 1988 13. Dortmund 31.Appenweier 16. Karlsruhe 1989 14. München 32..Zeven 17. Konz-Oberemmel Ab 1990 Wertung auf der neuen unregelmäßigen Feldscheibe 5, 4, 3, 2 und 1. 1990 15. Dortmund 33. Munster 18. Freiburg-Breisgau 1991 16. München 34. Fellbach-Schmieden 19. Mühlen-Horb 1992 17. Düsseldorf 35. München 20. Wirsberg Ab 1993 Halle jeweils 30 Pfeile 25 und 18 m auf 60er und 40 er Auflagen 1993 18. München 36. Munster 21. Konz-Oberemmel Ab 1994 neue Feldscheiben mit gelber 5 wurde zur DM noch nicht verwendet. 1994 19. Dortmund 37. Hamburg 22. Bad Wildungen Ab 1995 in allen Auflagen FITA und Feld innenzehner und 5er für Compound. Erste Feldmeisterschaft neue Auflage. Halle neu 60 Pfeile 40er Dreifachauflage 1995 20. Oldenburg 38. München 23. Freiburg-Breisgau 1996 21. Dortmund 39. Feucht 24. Ravensburg Ab 1997 FITA nur 2 x 36 Pfeile auf 70 m, Halle neue 4 Reihen a 3 Bilder 10 – 6. 1997 22. Koblenz 40. Munster 25. Wirsberg Innenzehner und Innenfünfer fällt für Compound FITA und Feld weg. Halle bleibt. 1998 23. Krefeld 41. Hamburg 26. Elmstein-Pfalz 1999 24. Berlin 42. Markt Schwaben 27. Freiburg-Breisgau 2000 25. Krefeld 43. Zeven 28. Duderstadt 2001 26. Bad Blankenburg 44. Kassel 29. Elmstein-Pfalz 2002 27. Krefeld 45. Magstadt 30. Wyhl 2003 28. Sindelfingen 46. Oberhausen 31. Wirsberg Ab 1. April 2004 fällt für die Ermittlung der Rangfolge die Anzahl der Treffer weg. 2004 29. Hanau 47. Lindow 31. Mülheim/Ruhr