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Zeitachritt tUr . anRoTandte Chemie I 258 Aus Vereinen und Versamrnlungen - Neue Biicher - Neue Biicher. druck auf Z, so wird das Bromwasser in der Kapillare bis zu einem bestimmien Punkte der Skala emporsteigen, uiid die Steighbhe gibt dano die Grbde des Gasdrucks an. Wie man sieht, lhnelt das Instru- ment den Aneroidbarometern. Naturlich erleidet die Steighbhe bei konstantem Gasdruck h d e - rungen durch Veranderung der Zimmertemperatur. Um deren Ein- fluB zu bestimmen, ist dicht neben Z die Kugel des Thermometers T angebracht, welcher mit seinem oberen Ende zusammen mit K durch D fiihrt. Der Glasinantel M ist oberhalb D etwas erweitert; dieser Hauiii wird init Siegellack ausgegossen. (Naturlich kiinnte man die Kapillare K und das Thermometer T auch mittels Glasscbliffs mit M verbinden.) Man ermittelt empirisch den Betrag, um den sich fur einige Grade oberhalb und unterhalb der Ziminertemperatur der Faden in der Ihpillare verschiebt. 13ei meinem Instrument erfolgte fur je 0,3" C cine Anderung um 1 mm in nicht ganz 2 Min, diese wird also der Thermometeranderung geniigend rasch folgen. Man ermittelt vor jeder Drucltmessung zunlchst an T die Zirnmertemperatur und hat dann hei Anderung derselben eine entsprechende Korrektur fur den Ilruck in Rechnung zu setzen. Die ,,rnanometrisclien" dnderungen der Steighbhe ersieht man aus folgeiiden beiden Tabellen. Knpillare I geeicht fur OL Prim;irdru( k Differeiiz am in cni H,O- -- - ' Str.-M. in - 19,5 3 7,O 1 25,6 6 10,7 41,O 6 13,O 49,O 7 14,8 1 57,O-67,5 2 534 4 9,4 1 33'5-34,o Kapillare I1 geeicht fur 0, Primsrdruck , Differena am in cm H,O- Siiule 10,I~td. 1 nim -~ 2 I 4,3 19,5-20,O 3 j 6,4 ! 26,5 4 I 6,6 34,O 6 , I 7,2 41,O-41,6 6 8,6 1 49,O 7 I 9,7 1 67,O Diese ,manonietrischen" dnderungen erfolgen fast momentan. Gegen schnelle periodische Drucksehwankungen, wie sie z. B. durch eine W;ischfl;i*che hervorgebracht werden, ist das Instrument anderseits genhgend triige, um eine genaue Ablesung xu erlauben. Die Angaben des htruinents lagen bei einer Differenz von 19,s mm in K bei He- nutzung einer bestimmten Strbmungskapillare zwiscben 6,12 und 6,48 1 O2 per Std.; nimmt man den Mittelwert als richtig an, so betriigt die gro13te Streuung -& 3 "I,,. Bei den Messungen wurden die Str6mungs- kapilhren 1 und 11 in der BUS der Figur ersic-htlichen Weise rnit dern Manometer verbunden. Der Hahn H dient als Sicherung bei Ver- wendung komprimierter Gase; man ladt ihn anflnglich offen, solange das Reduzierventil der Bombe noch niclit geniigend fein eingestellt ist. Zum SrhluB m6cbte ich nicht verfehlen, den Herren Prof. Dr. Tiede und Dr. Schleede fur ihre Unterstutzung bei der Ausarbeitung dieses Manometers nieinen besten Dank auszusprechen. 1. Chem. Inst. d. Univ. Berlin, den 9. 3. 1923. I A u s Vereinen und Versarnrnlungen. I ~~ ~ ~ Zentralverband fur Desinfektion und Hygiene e. V. Generalversammlung am 11. 4. 1923, Vors. Konsul Dr. Tng. 11. c. Sega 1 I, Generaldirektor der Hutgerswerke A.4. Berlin. Zahlreiche Beliiil den und Kommunen hatten ihre Vertreter entsandt. Aus dein Tiitigkeitshericht des Zentralverhandes fur das Jahr 1922 geht hervor, dnd die Aufgabe des Verbandes, die Aufklarung der Volksgesundheit iiber den Wert von Desinfektion und Hygiene fur die allgeineine Volkswohlfahrt durch die eigene Zeitsehrift deu Verbandes, die ,,Desinfektion" sowie durch Artikel der Tazespresse weiter g e fiirdert worden ist. Der Verband unternimmt es ferner, durch eine wis:euschartliche Kommission ein System der Nlirmierung von Desin- fektionsinitteln nach Wirkungsgraden auszuarbeiten. Eine Prufurigs- stelle, welvhe auf Grund dieses Systems die De4nfektionsmittel priift und namentlich die im Handel befindlichen laufend ltontrolliert, sol1 erreicben, dad nur wirksame Mittel dem Publikum angeboten worden. Unterstutzt von den im Verbande mitarbeitenden Vet tretern der Be- hiirden und der Wissenschaft sucht der Verband bei der Ausarbeitung von Vor scliriften, Verordnungen und Gesetzen mitzuarbeiten, um die Ziele des Verbandes im Interesse der Allgemeinheit zur Geltung zu bringen. Besonders wurde auP der Tagung das neue Deutsche Arznei- buch hehandelt. - Zum SchluB hielt Krgierungsrat Dr. Hailer vom Reich-gpsundheitsamt einen Vortrag iiber ,,ZieIe und Wege der Desin fektionsmittelforschung' # . on. .__. . Be r i c h t i g u n g zu ,,Richtlinien des Mainwasser-Ausschusses" (diese Ztsehr. 36, 169 [1923]): In der Einleitung zu den Richtlinien entstand durch eine notwendige Kiirzung des Schriftsatzes am Anfang des zweiten Absatzes eine Unklarheit. Mit deiii .,zuletztgenannten Amt" ist dils Hessische Gewerbeaufsichfsamt in Offenbach gemeint, welches den Schriftfuhrer stellt, wlhrend das Preufiische Wasserbau- amt in Frankfurt den Vorsitz iibernomnien hat. Im ganzen sind 15 Behbrden aus den drei Staaten vertreten. Bergbau in der Vorzeit. Von Dr. Julius Andree. Bergbau auf Feuerstein, Kupfer, Zinn iind Salz in Europa. (Band I1 der ,,Vorzeit" von Prof. Hahne.) 72 S. mit 27 'J'extabbildungen und 11 Tafeln. Verlag C. Kabitzsch, Leipzig 1022. GrundLahl M 3. geb. M 4 Wahrend bisher sclion mehrere Versuche bekannt sind, den Berg- bau der Alten zii schildern, soweit schriftliche Uberlieferungen vor- handen sind, hat der Verfasser in der vo~liegenden Schrift es unter- noiiimen, das ziis:iminenziistellen, was uber den vorgeschichtlichen Bergbau in Europa bekannt ist. Er hat mit groBem Fleide ein reiches Material iiber den Bergbau auf Kupfer, Salz, Zinn xus:iiiiinengetr;igeii und auch die Gewinnnng des Feuersteins iiiit eingeschlos-en. In eineiii Anhange helinden sich auch noch Angahen uber die berg- miinnische Gewinnung von Kalkspiit, Ocker und Bergkri.;tall. Selir wei.tvoll ist dabei die Wiedergabe zahlreicher Schnitte und I'liine auf- gefundener alter Grubcnbaue. Aucli die Heigihe von 179 Ahbildungen vorgescliic htlicher berginliniiischer Werltzeuge auf den 11 Tafeln diirfte manchen Yorschern nuf dem Gebiete der Vorgesrhiclite sehr will- kommen sein. Das Heft ist auch fiir den Nichtfachinann eiiie sehr lesenswerte Studie. Die genaue Ahgrenzung der vorgeschichtlichen Zeitperiodeii auf S. 62 und 64 ist vielleicht etwas weit gctrieben, und be'reffb des Alters von Eisen und Hron7e (S. 61) haben die Metallurgen eine andere Auffassung als die Priiliistoriker. In bezug auf diese Klcinig- keilen kann man vielleicht anderer Meinnng sein wie der Veifasser, das hat aber auf den Gesamtwert der Abhandlung keinen EintluB. B. Neumann. [BB. 220.1 uher Kalisalze, Kalkstickstoff, Moorkultur und Torfverwertung, Zell- stoffgewinnung, Mosaikindustrie usw. Ausgewahlte Vortrage und Schriflen von Adolf Frank. Herausgegeben und eingeleitet von Prof. Dr. H. Grodmann. Berlin 1922, M. Krayn. Die von H. Grodmann herausgegebene Sainmlung der Aufsatze und Vortrage von Adolf Frank gehijrt von Hechts wegen in die 0s twaldsche Klassikersammlung. Eine ganze Reihe von chemisch- teclinischen Problemen, die von Frank und seinen Mitarbeitern, vor allem von N. Caro, aufgestellt und von ihnen zumeist auch gelbst worden sind, wird hier in einer Weise behandelt, die auch fur weitere Kreise von Fachgenossen und technisch gebildeten Laien verstiindlich ist. IABt uns auch Frank hier nicht in die Werkstatt, in der die Einzelheiten seiner Erfindungen ausgearbeitet wurden, hineinbliclien, so wird doch ails den abgedruckten Aufsiitzen, Promemorien usw. ersichtlich, wie er RUS dem wirtschaFtliclien Leben die Fragen geholt und sich in ihre Beantworlung vertieft hat. . In seiner Person ver- einigt sich so der Volkswirt und der Chemiker. Die Auswirkung der von ihin gestellten und gelbsten Probleme haben wir zum Teil erst im Kriege erlebt, ja, zuin Teil erleben wir sie erst heute. - Der Heraus- geber hat eine gute Auswahl getroffen und hat sie sachlich, niclit historisch, zu Gruppen vereinigt und rnit Notizen zur Erkllirung des historischen Zusanimenhanges versehen. Von grbdtem Interesse sind natiirlicli die Gruppen der Aufsiitze uber die Kalisalze, die Moor- verwertung und iiber die Erzeugung von Kalkstickstoff, Franks cigent- liches Arbeitsgebiet. Doch sind auch die anderen Abhandlungen von hervorragender Hedeutung. - Das Buch wird nicht nur unter den Facbgenossen, sondern auch unter denen, die sich mit der Volhswirt- schaft bescliiiftigen, viele Leser finden. Fiirth. [RB. 201.1 ,,Das Eisen. Seine Herkunft und Gewinnung". Von Ing. Dr. Hud olf Puringer. Band 21 der vom Osterreichischen Volksbildungsaiiite lierausgegebenen ,,Deutschen Hausbucherei". Wien, Osterreichischer Schulbucherverlag, 1922. i4 S. 9 Abbild. LeichtfaDlicli und anregend werden Bedeutung, Vorkommen und Gewinnung des Eiqens geschildert. Das Heft ist recht geeignet, Ver- stiindnis fur die Wichtigkeit chemischer Dinge in weite Kreise zu tragen und in den Schulen a19 naturwissenschaf ilich-technisches Lesebiichlein zu dienen. Es lassen sirh viele Heinerkungen daran knIipfen, durcah welche cliemische Keiintnisse beigebracht oder aufgefrischt werden kiinnen. Fur den Schulunterricht bedeutet das Vorhandensein solcber Schriften entschieden einen Gewinn. Es ware zu wiinschen, daB man aucli bci uns dem hier gegebenen Heispiel iifter folge, anstatt inirner neue Schullehrbiiclier der Chemie zu schreiben, die einander gleichen wie ein Ei dem anderen und diecliemie so trocken und wissenschaftlich behandeln, als miiDte die Schule Pachcheniiker ausbilden. Das Werkchen ist auf sein Heimat land zugeschnilten. insofern es Mit 14 Figuren im Text. die besprochenen Beispiele nur atis Osterreichv niinmt. ' Alfred Stock. [BB. 209.1 GrundriD der physikalischen Chemie. Von A. Eucken. Leipzig. Das Euckensche Buch ist als eine wesentliche Bereicherung der physikalisch-chemischen Lehrbuchliteratur zu begriiden. Nicht allein, dad es den Studierenden einen grofiziigigen Oberblick iiber den heutigen Stand der physikalisch-chemischen Forschung geben will, es erreicht dieses Ziel auch auf einem padagogisch vorbildlichen Wege. Akademische Verlagsgesellschaft in. b. H.

„Das Eisen. Seine Herkunft und Gewinnung”. Von Ing. Dr. Rudolf Püringer. Band 21 der von Österreichischen Volksbildungsamte herausgegebenen „Deutschen Hausbücherei”. Wien,

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Zeitachritt tUr . anRoTandte Chemie

I 258 Aus Vereinen und Versamrnlungen - Neue Biicher

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Neue Biicher. druck auf Z, so wird das Bromwasser in der Kapillare bis zu einem bestimmien Punkte der Skala emporsteigen, uiid die Steighbhe gibt dano die Grbde des Gasdrucks an. Wie man sieht, lhnel t das Instru- ment den Aneroidbarometern.

Naturlich erleidet die Steighbhe bei konstantem Gasdruck h d e - rungen durch Veranderung der Zimmertemperatur. Um deren Ein- fluB zu bestimmen, ist dicht neben Z die Kugel des Thermometers T angebracht, welcher mit seinem oberen Ende zusammen mit K durch D fiihrt. Der Glasinantel M ist oberhalb D etwas erweitert; dieser Hauiii wird init Siegellack ausgegossen. (Naturlich kiinnte man die Kapillare K und das Thermometer T auch mittels Glasscbliffs mit M verbinden.) Man ermittelt empirisch den Betrag, um den sich fur einige Grade oberhalb und unterhalb der Ziminertemperatur der Faden in der Ihpillare verschiebt. 13ei meinem Instrument erfolgte fur je 0,3" C cine Anderung um 1 mm in nicht ganz 2 Min, diese wird also der Thermometeranderung geniigend rasch folgen. Man ermittelt vor jeder Drucltmessung zunlchst a n T die Zirnmertemperatur und hat dann hei Anderung derselben eine entsprechende Korrektur fur den Ilruck in Rechnung zu setzen.

Die ,,rnanometrisclien" dnderungen der Steighbhe ersieht man aus folgeiiden beiden Tabellen.

Knpillare I geeicht fur OL

Prim;irdru( k Differeiiz am in cni H,O-

-- - ' Str.-M. in

- 19,5

3 7,O 1 25,6

6 10,7 41,O 6 13,O 49,O 7 14,8 1 57,O-67,5

2 534

4 9,4 1 33'5-34,o

Kapillare I1 geeicht fur 0,

Primsrdruck , Differena am in cm H,O-

Siiule 10,I~td. 1 nim

-~

2 I 4,3 19,5-20,O 3 j 6,4 ! 26,5 4 I 6,6 34,O 6 , I 7,2 41,O-41,6 6 8,6 1 49,O 7 I 9,7 1 67,O

Diese ,manonietrischen" dnderungen erfolgen fast momentan. Gegen schnelle periodische Drucksehwankungen, wie sie z. B. durch eine W;ischfl;i*che hervorgebracht werden, ist das Instrument anderseits genhgend triige, um eine genaue Ablesung xu erlauben. Die Angaben des h t r u i n e n t s lagen bei einer Differenz von 19,s m m in K bei He- nutzung einer bestimmten Strbmungskapillare zwiscben 6,12 und 6,48 1 O2 per Std.; nimmt man den Mittelwert als richtig an, so betriigt die gro13te Streuung -& 3 "I,,. Bei den Messungen wurden die Str6mungs- kapilhren 1 und 11 in der BUS der Figur ersic-htlichen Weise rnit dern Manometer verbunden. Der Hahn H dient als Sicherung bei Ver- wendung komprimierter Gase; man ladt ihn anflnglich offen, solange das Reduzierventil der Bombe noch niclit geniigend fein eingestellt ist.

Zum SrhluB m6cbte ich nicht verfehlen, den Herren Prof. Dr. T i e d e und Dr. S c h l e e d e fur ihre Unterstutzung bei der Ausarbeitung dieses Manometers nieinen besten Dank auszusprechen.

1. Chem. Inst. d. Univ. Berlin, den 9. 3. 1923.

I A u s Vereinen und Versarnrnlungen. I ~~ ~ ~

Zentralverband fur Desinfektion und Hygiene e. V. Generalversammlung am 11. 4. 1923, Vors. Konsul Dr. Tng. 11. c.

S e g a 1 I , Generaldirektor der Hutgerswerke A.4. Berlin. Zahlreiche Beliiil den und Kommunen hatten ihre Vertreter entsandt.

Aus dein Tiitigkeitshericht des Zentralverhandes fur das Jahr 1922 geht hervor, dnd die Aufgabe des Verbandes, die Aufklarung der Volksgesundheit iiber den Wert von Desinfektion und Hygiene fur die allgeineine Volkswohlfahrt durch die eigene Zeitsehrift deu Verbandes, die ,,Desinfektion" sowie durch Artikel der Tazespresse weiter g e fiirdert worden ist. Der Verband unternimmt es ferner, durch eine wis:euschartliche Kommission ein System der Nlirmierung von Desin- fektionsinitteln nach Wirkungsgraden auszuarbeiten. Eine Prufurigs- stelle, welvhe auf Grund dieses Systems die De4nfektionsmittel priift und namentlich die im Handel befindlichen laufend ltontrolliert, sol1 erreicben, dad nur wirksame Mittel dem Publikum angeboten worden. Unterstutzt von den im Verbande mitarbeitenden Vet tretern der Be- hiirden und der Wissenschaft sucht der Verband bei der Ausarbeitung von Vor scliriften, Verordnungen und Gesetzen mitzuarbeiten, um die Ziele des Verbandes im Interesse der Allgemeinheit zur Geltung zu bringen. Besonders wurde auP der Tagung das neue Deutsche Arznei- buch hehandelt. - Zum SchluB hielt Krgierungsrat Dr. H a i l e r vom Reich-gpsundheitsamt einen Vortrag iiber ,,ZieIe und Wege der Desin fektionsmittelforschung' #. on.

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B e r i c h t i g u n g zu ,,Richtlinien des Mainwasser-Ausschusses" (diese Ztsehr. 36, 169 [1923]): In der Einleitung zu den Richtlinien entstand durch eine notwendige Kiirzung des Schriftsatzes am Anfang des zweiten Absatzes eine Unklarheit. Mit deiii .,zuletztgenannten Amt" ist dils Hessische Gewerbeaufsichfsamt in Offenbach gemeint, welches den Schriftfuhrer stellt, wlhrend das Preufiische Wasserbau- amt in Frankfurt den Vorsitz iibernomnien hat. Im ganzen sind 15 Behbrden aus den drei Staaten vertreten.

Bergbau in der Vorzeit. Von Dr. J u l i u s A n d r e e . Bergbau auf Feuerstein, Kupfer, Zinn iind Salz in Europa. (Band I1 der ,,Vorzeit" von Prof. Hahne.) 72 S. mit 27 'J'extabbildungen und 11 Tafeln. Verlag C. Kabitzsch, Leipzig 1022. GrundLahl M 3. geb. M 4

Wahrend bisher sclion mehrere Versuche bekannt sind, den Berg- bau der Alten zii schildern, soweit schriftliche Uberlieferungen vor- handen sind, hat der Verfasser in der vo~liegenden Schrift es unter- noiiimen, das ziis:iminenziistellen, was uber den vorgeschichtlichen Bergbau in Europa bekannt ist. Er hat mit groBem Fleide ein reiches Material iiber den Bergbau auf Kupfer, Salz, Zinn xus:iiiiinengetr;igeii und auch die Gewinnnng des Feuersteins iiiit eingeschlos-en. In eineiii Anhange helinden sich auch noch Angahen uber die berg- miinnische Gewinnung von Kalkspiit, Ocker und Bergkri.;tall. Selir wei.tvoll ist dabei die Wiedergabe zahlreicher Schnitte und I'liine auf- gefundener alter Grubcnbaue. Aucli die Heigihe von 179 Ahbildungen vorgescliic htlicher berginliniiischer Werltzeuge auf den 11 Tafeln diirfte manchen Yorschern nuf dem Gebiete der Vorgesrhiclite sehr will- kommen sein. Das Heft ist auch fiir den Nichtfachinann eiiie sehr lesenswerte Studie.

Die genaue Ahgrenzung der vorgeschichtlichen Zeitperiodeii auf S. 6 2 und 64 ist vielleicht etwas weit gctrieben, und be'reffb des Alters von Eisen und Hron7e (S. 61) haben die Metallurgen eine andere Auffassung als die Priiliistoriker. In bezug auf diese Klcinig- keilen kann man vielleicht anderer Meinnng sein wie der Veifasser, das hat aber auf den Gesamtwert der Abhandlung keinen EintluB.

B. Neumann. [BB. 220.1

u h e r Kalisalze, Kalkstickstoff, Moorkultur und Torfverwertung, Zell- stoffgewinnung, Mosaikindustrie usw. Ausgewahlte Vortrage und Schriflen von Adol f F r a n k . Herausgegeben und eingeleitet von Prof. Dr. H. G r o d m a n n . Berlin 1922, M. Krayn.

Die von H. G r o d m a n n herausgegebene Sainmlung der Aufsatze und Vortrage von Adol f F r a n k gehijrt von Hechts wegen in die 0 s t w a l d s c h e Klassikersammlung. Eine ganze Reihe von chemisch- teclinischen Problemen, die von F r a n k und seinen Mitarbeitern, vor allem von N. C a r o , aufgestellt und von ihnen zumeist auch gelbst worden sind, wird hier in einer Weise behandelt, die auch fur weitere Kreise von Fachgenossen und technisch gebildeten Laien verstiindlich ist. IABt uns auch F r a n k hier nicht in die Werkstatt, in der die Einzelheiten seiner Erfindungen ausgearbeitet wurden, hineinbliclien, so wird doch ails den abgedruckten Aufsiitzen, Promemorien usw. ersichtlich, wie e r RUS dem wirtschaFtliclien Leben die Fragen geholt und sich in ihre Beantworlung vertieft hat. . In seiner Person ver- einigt sich so der Volkswirt und der Chemiker. Die Auswirkung der von ihin gestellten und gelbsten Probleme haben wir zum Teil erst im Kriege erlebt, ja, zuin Teil erleben wir sie erst heute. - Der Heraus- geber hat eine gute Auswahl getroffen und hat sie s a c h l i c h , n i c l i t h i s t o r i s c h , zu Gruppen vereinigt und rnit Notizen zur Erkllirung des historischen Zusanimenhanges versehen. Von grbdtem Interesse sind natiirlicli die Gruppen der Aufsiitze uber die Kalisalze, die Moor- verwertung und iiber die Erzeugung von Kalkstickstoff, F r a n k s cigent- liches Arbeitsgebiet. Doch sind auch die anderen Abhandlungen von hervorragender Hedeutung. - Das Buch wird nicht nur unter den Facbgenossen, sondern auch unter denen, die sich mit der Volhswirt- schaft bescliiiftigen, viele Leser finden. Fiirth. [RB. 201.1

,,Das Eisen. Seine Herkunft und Gewinnung". Von Ing. Dr. Hud olf P u r i n g e r . Band 21 der vom Osterreichischen Volksbildungsaiiite lierausgegebenen ,,Deutschen Hausbucherei". Wien, Osterreichischer Schulbucherverlag, 1922. i 4 S. 9 Abbild.

LeichtfaDlicli und anregend werden Bedeutung, Vorkommen und Gewinnung des Eiqens geschildert. Das Heft ist recht geeignet, Ver- stiindnis fur die Wichtigkeit chemischer Dinge in weite Kreise zu tragen und in den Schulen a19 naturwissenschaf ilich-technisches Lesebiichlein zu dienen. Es lassen sirh viele Heinerkungen daran knIipfen, durcah welche cliemische Keiintnisse beigebracht oder aufgefrischt werden kiinnen. Fur den Schulunterricht bedeutet das Vorhandensein solcber Schriften entschieden einen Gewinn. Es ware zu wiinschen, daB man aucli bci uns dem hier gegebenen Heispiel iifter folge, anstatt inirner neue Schullehrbiiclier der Chemie zu schreiben, die einander gleichen wie ein Ei dem anderen und diecliemie so trocken und wissenschaftlich behandeln, als miiDte die Schule Pachcheniiker ausbilden.

Das Werkchen ist auf sein Heimat land zugeschnilten. insofern es

Mit 14 Figuren im Text.

d ie besprochenen Beispiele nur atis Osterreichv niinmt. '

Alfred Stock. [BB. 209.1

GrundriD der physikalischen Chemie. Von A. E u c k e n . Leipzig.

Das E u c k e n s c h e Buch ist als eine wesentliche Bereicherung der physikalisch-chemischen Lehrbuchliteratur zu begriiden. Nicht allein, dad es den Studierenden einen grofiziigigen Oberblick iiber den heutigen Stand der physikalisch-chemischen Forschung geben will, es erreicht dieses Ziel auch auf einem padagogisch vorbildlichen Wege.

Akademische Verlagsgesellschaft in. b. H.