Werkstoffe 5 - Legierungssystem Eisen-Kohlenstoff

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Darstellung und Beschreibung des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms, Abkühlungsvorgänge & Phasenumwandlungen

Citation preview

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    2

    5. LEGIERUNGSSYSTEM EISEN-KOHLENSTOFF

    5.1. REINES EISEN

    5.2. EISEN-KOHLENSTOFF-DIAGRAMM

    5.3. KOHLENSTOFF ALS LEGIERUNGSELEMENT

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    3

    LERNZIELE

    Nach der Vorlesung sind Sie in der Lage...

    ...die wichtigsten Eigenschaften von reinem Eisen und seine

    Umwandlungen zu beschreiben

    ...den genauen Aufbau des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms wieder-

    zugeben, Gefge und Umwandlungen zu erkennen und zu beschrei-

    ben

    ...den Einflu von Kohlenstoff als Legierungselement auf me-

    chanische und technologische Eigenschaften von Stahl bzw.

    Gueisen darzustellen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    4

    Reines Eisen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    5

    Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    6

    graues, in reinem Zustand

    sehr weiches Schwermetall

    (MOHS-Hrte 4,0)

    wegen geringer Festigkeit keine Verwen-

    dung als Konstruktionswerkstoff

    seit ca. 5000 Jahren bekannt

    Meteoreisen

    Eisenzeit (11. 4. Jhd. v.u.Z.)

    Vorkommen: ca. 4,7% in der Erdrinde

    zweithufigstes Metall (nach Aluminium)

    26Fe

    Eisen

    allgemeine Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    7

    Polymorphie: -, und -Eisen, bei RT ferromagnetisch

    Einsatz in der E-Technik (wegen groer magnetischer Permeabilitt und ge-

    ringer Koerzitivfeldstrke)

    Fp.: 1536 C, Kp.: 2861 C; = 7,87 g/cm3

    Parameter Wert

    E-Modul in GPa 206

    Wrmeausdehnungs-koeffizient in K-1

    12,310-6

    Wrmeleitfhigkeit in W/(mK)

    80,2

    elektrische Leitfhigkeit In S/m

    10,010-6

    physikalische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    8

    Nebengruppenelement (VIIIb/8, Eisengruppe)

    Elektronenkonfiguration: [Ar] 3d6 4s2

    Oxidationszahlen: +II, +III, (+IV, +V, +VI)

    unedler Charakter: 0(Fe/Fe2+) = -0,44 V wegen fehlender Passi-

    vierung fortschreitende Oxidation an Luft (Rosten)

    Fe2+-Ionen sind wichtiger Bestandteile im Hmoglobin

    chemische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    9

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    10

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    11

    Bedeutung des thermischen Gleichgewichts:

    Unterschiede vom thermischen Gleichgewicht werden umso grer

    je weiter man sich vom Gleichgewichtszustand entfernt: grere Auf-

    heiz- und Abkhlgeschwindigkeiten und

    je grer die Menge an Legierungs- und Begleitelementen ist: zuneh-

    mende Legierungsgehalte verschieben die Haltepunkte erheblich

    Cave: Aussagen zum EKD gelten wenn nicht anders erwhnt przise nur

    fr Legierungen von Eisen und Kohlenstoff, d.h. die Anwesenheit weiterer

    Legierungs- oder Begleitelemente wird nicht bercksichtigt!

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    12

    -Fe (-Eisen)

    kubisch-raum-

    zentriert (krz)

    (a = 286,7 pm*)

    KoZ: 8

    ferromagnetisch

    -Fe (-Eisen)

    kubisch-raum-

    zentriert (krz)

    (a = 290,4 pm*)

    KoZ: 8

    paramagnetisch (frher -Fe)

    -Fe (-Eisen)

    kubisch-flchen-

    zentriert (kfz)

    (a = 364,7 pm)

    KoZ: 12

    paramagnetisch

    Ac2 769 C

    Ar2 769 C

    Ac3 911 C*

    Ar3 906 C*

    * thermische Hysterese * 20 C * 911 C

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    13

    -Fe (-Eisen)

    kubisch-flchen-

    zentriert (kfz)

    (a = 364,7 pm)

    KoZ: 12

    paramagnetisch

    -Fe (-Eisen)

    kubisch-raum-

    zentriert (krz)

    (a = 293,2 pm)

    KoZ: 8

    paramagnetisch

    Fe (l) (Flssigeisen)

    Ac4 1392 C

    Ar4 1392 C

    Ac 1536 C

    Ar 1536 C

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    14

    Umwandlung krz kfz bei Ac3 bzw. Ar3 (und Ac4 bzw. Ar4):

    keine Auflsung des geordneten Zustands: Umgruppierung erfordert nur

    Anpassung der Gitterabstnde

    Anziehungskrfte im Gitter werden

    nicht aufgehoben Form und Festig-

    keit der Bauteile bleiben erhalten

    zwei kfz-Zellen (Austenit) mit

    Vorstufe einer krz-Zelle (Ferrit)

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    15

    Bestimmung des Umwandlungspunkts mittels Dilatometrie:

    Umwandlung krz (68% PD) kfz (74% PD) ist mit einer sprunghaften Volu-

    menabnahme verbunden

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    16

    Folgen der sprunghaften Volumennderung:

    Zunderschichten (Oxid mit abweichendem Kristallgitter) werden durch ent-

    stehende Schubspannungen gelockert und platzen ab

    unlegierte Sthle sind nicht hitzebestndig, sie verzundern allmhlich

    (stndige --Umwandlung in beide Richtungen)

    Hitzebestndige Sthle mssen deshalb umwandlungsfrei sein!

    hhere Gehalte von Cr, Si, Mo ferritische Sthle (erstarren krz und be-

    halten Kristallgitter bei Abkhlung auf RT bei)

    hhere Gehalte von Ni, Mn, Co austenitische Sthle (sind bei Abkh-

    lung auf RT noch kfz, also nicht umgewandelt)

    Werkstoffe 7: Einflu der Legierungselemente

    Umwandlungen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    17

    Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    18

    Einleitung

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    19

    Kohlenstoff ist fr Eisen wichtigstes Legierungselement

    Vernderungen der Eigenschaften des reinen Eisen schon in sehr kleinen

    Mengen: 0,1 %C Zugfestigkeit Rm + 90 MPa, Streckgrenze Re + 45 MPa

    Kohlenstoff kann in Fe-C-Legierungen verschiedene Formen annehmen:

    Einleitung Eisen-Kohlenstoff-Legierungen

    Mischkristalle

    Verbindungsphase

    stabile Phase

    Besetzung von Zwischengitterpltzen begrenzte Lslichkeit

    chemische Bindung an Fe ( Zementit/Eisencarbid, Fe3C bzw. Carbid, Fe23C)

    elementarer Kohlenstoff in Form von Graphit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    20

    Gitterlcken

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    21

    Fe-Kristallgitter bieten fr kleine Fremdatome (z.B. C,

    N, B, H) verschiedene Einlagerungsmglichkeiten auf

    Zwischengitterpltzen:

    Einleitung Ferrit, Austenit & -Ferrit

    Element d in pm

    C 155

    N 140

    B 159

    H 74 Oktaederlcken Tetraederlcken

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    22

    kleinere Lcken in der Mitte eines gestauchten Oktaeders bzw. geometrisch

    vollwertig auf den Mitten der Wrfelkanten

    Einlagerung eines Fremdatoms bis zum maxima-

    len Durchmesser d = 38 pm (bei 20 C)

    Einleitung Gitterlcken im und -Eisen

    Oktaederlcken (OEL)

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    23

    grere Lcken an der Wrfeloberflche im Innern eines aus 4 Fe-Atomen

    gebildeten unregelmigen Tetraeders

    Einlagerung eines Fremdatoms bis zum maxima-

    len Durchmesser d = 65 pm (bei 20 C)

    Einleitung Gitterlcken im und -Eisen

    Tetraederlcken (TEL)

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    24

    Cave: Fremdatome besetzen im krz-Gitter die Oktaederlcken!

    Begrndung: Einlagerungsatome (dX > d) mssen die nchsten Gitteratome

    verschieben Gitterverzerrung

    Analyse der Situation:

    Oktaederlcken: 2 Atome mit geringem, 4 Atome mit grerem Abstand

    Tetraederlcken: 4 Atome mit identischem Abstand

    interstitielle Einlagerung auf Oktaederpltzen fhrt zu einer insgesamt ge-

    ringeren Gitterverzerrung (nur 2 Atome erleiden eine nennenswerte Lage-

    verschiebung)

    Einleitung Gitterlcken im und -Eisen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    25

    Einleitung Gitterlcken im und -Eisen

    Lcke A: Tetraederlcke Lcke B: Oktaederlcke

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    26

    groe Lcken im Zentrum des Wrfels

    Einlagerung eines Fremdatoms bis zum

    maximalen Durchmesser d = 103 pm

    Einleitung Gitterlcken im -Eisen

    Oktaederlcken (OEL)

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    27

    kleinere Lcken mit einer Flchenhalbdi-

    agonalen als einer Tetraederseite

    Einlagerung eines Fremdatoms bis zum

    maximalen Durchmesser d = 58 pm

    interstitielle Einlagerung ebenfalls auf Ok-

    taederpltzen (Ausnahme H) mit geringer

    Gitterverzerrung

    Einleitung Gitterlcken im -Eisen

    Tetraederlcken (TEL)

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    28

    Einleitung Kohlenstofflslichkeit

    -/-Eisen sehr kleine Lcken

    erhebliche

    Gitterverzerrungen

    geringe Lslichkeit

    Ferrit/

    -Ferrit

    Lckentyp krz-Gitter kfz-Gitter

    TEL 65 pm 58 pm

    OEL 38 pm 103 pm

    -Eisen grere Lcken

    geringe

    Gitterverzerrungen

    hhere Lslichkeit Austenit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    29

    Erstarrungsformen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    30

    Kristallgitter C-Lslichkeit Bezeichnung

    -Eisen bei 20 C: < 0,0001% bei 723 C: 0,02%

    Ferrit -Mischkristall

    -Eisen bei 723 C: 0,8% bei 1147 C: 2,06%

    Austenit -Mischkristall

    -Eisen 0,1% bei 1493 C -Ferrit

    Einleitung Kohlenstofflslichkeit

    Cave: Trotz dichterer Packung knnen im Austenit mehr C-Atome eingela-

    gert werden als im Ferrit (wegen grerer Zwischengitterpltze)!

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    31

    Mischkristalle

    (Ferrit/Zementit)

    mit gelstem

    Kohlenstoff

    Ausscheidung einer

    stabilen Phase in Form

    von elementarem

    Kohlenstoff mit

    Graphitstruktur

    Bildung der

    metastabilen

    Verbindungsphase

    Zementit, Fe3C

    Unterschreiten der

    Lslichkeitsgrenze

    Einleitung Verbindungsphase: Zementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    32

    kompliziertes, rhomboedrisches Kristallgitter

    groe Hrte (1100 HV10), sehr sprde (praktisch

    nicht verformbar)

    CURIE-Temperatur: C = 210 C

    Zerfall bei hohen Temp. in Graphit (Temperkoh-

    le): Fe3C 3 Fe + C

    Zementit ist die Grundlage fr die Erzeugung von

    Stahl, Stahlgu und einigen Gueisensorten (Tem-

    pergu & Hartgu)

    Einleitung Verbindungsphase: Zementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    33

    Frderung der Zementitbildung: Anwesenheit von sogenannten Carbidbild-

    nern (Mn, Mo, Zr, V) und rasche Abkhlung der Schmelze

    Einleitung Verbindungsphase: Zementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    34

    -Carbid: nicht-stchiometrisches Carbid der ungefhren Zu-

    sammensetzung Fe2-3C

    Ausscheidung beim Tempern aus unlegierten Sthlen bei

    100-200 C

    hexagonale Gitterstruktur

    bergangscarbid: Umwandlung in Zementit bei Temperaturen ber 200 C

    (bedeutsam beim Anlassen & Vergten WS 6: Wrmebehandlung)

    HGG-Carbid, Fe5C2: Ausscheidung beim Tempern in gehrteten Werkzeug-

    sthlen bei 200-300 C

    Einleitung weitere Carbide

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    35

    thermodynamisch stabile Phase mit Schichtstruktur

    Fe-C-Legierungen mit Graphit sind Grundlage fr die Erzeugung von Gu-

    eisenwerkstoffen ( WS 8)

    Einleitung stabile Phase: Graphit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    36

    Frderung der Graphitbildung:

    Anwesenheit graphitstabilisierender Elemente (Si, Al, Ti, Ni)

    langsame Abkhlung der Schmelze

    uneindeutige Schmelzenzusammensetzung hinsichtlich Zementit- oder Gra-

    phitbildung Abkhlgeschwindigkeit entscheidend

    Einleitung stabile Phase: Graphit

    dickwandiges

    Gustck

    langsame Abkhlung

    im Kern

    Graphitbildung

    schnelle Abkhlung

    am Rand

    Zementitbildung

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    37

    Einleitung bersicht Erstarrungsformen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    38

    Einleitung bersicht Erstarrungsformen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    39

    Aufbau des EKD

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    40

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    Aufbau

    eutektisches Teilschaubild

    eutektoides Teilschaubild

    peritektisches Teilschaubild

    nur fr hochlegierte Sthle bedeutend

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    Eutektikum bzw. eutektische Legie-

    rung mit 4,3% C bei 1147 C

    Phasengebiete ABH, IBCE & CDF sind

    Bereiche, in denen Schmelze und Kri-

    stalle stabil nebeneinander vorliegen

    vollstndige Erstarrung der Schmelze,

    Kristallisationsvorgang ist abgeschlos-

    sen

    41

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    Aufbau

    Liquiduslinie ABCD

    Soliduslinie AHIECF

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    42

    un

    tereu

    tektoid

    e Sthle

    b

    ere

    utekto

    ide

    Sthle

    un

    tereu

    tektisches G

    u

    eise

    n

    b

    ere

    utektisch

    es Gu

    e

    isen

    eutektoider Punkt eutektischer Punkt

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    Legierungs-gruppen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    43

    C-Gehalt C-Lslichkeit

    C < 0,02% Weicheisen

    0,02% < C < 0,80% untereutektoide Sthle

    C = 0,80% eutektoider Stahl

    0,80% < C 2,06% bereutektoide Sthle

    2,06% < C < 4,30% untereutektisches Gueisen

    C = 4,30 % eutektisches Gueisen

    4,30 < C 6,67% bereutektisches Gueisen

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    Legierungs-gruppen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    44

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    berblick

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    45

    Punkt in C xC in %

    A 1536 0

    B 1493 0,53

    C 1147 4,30

    D 1320 6,67

    E 1147 2,06

    F 1147 6,67

    G 911 0

    H 1493 0,10

    I 1493 0,16

    K 723 6,67

    N 1392 0

    P 723 0,02

    S 723 0,80

    Q 20 0

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    metastabiles System

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    46

    Punkt in C xC in %

    A = A 1536 0

    B = B 1493 0,53

    C 1153 4,25

    D 3760 100

    E 1153 2,03

    F 1153 100

    G = G 911 0

    H = H 1493 0,10

    I I 1493 0,16

    K 738 100

    N = N 1392 0

    P 738 0,02

    S 738 0,68

    Q = Q 20 0

    Aufbau des EKD Eisen-Kohlenstoff-Diagramm

    stabiles System

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    47

    Erstarrungs-vorgnge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    48

    EKD Einteilung in verschiedene Abschnitte, innerhalb derer bei Abkhlung

    aus dem flssigen Zustand die Gefgeausbildungen und die an den Phasen-

    grenzen ablaufenden Gefgevernderungen vergleichbar sind

    Erstarrungs-vorgnge

    Sthle

    metastabiles System

    untereutektische Legierungen

    bereutektische Legierungen

    0% C < 0,1%

    0,1% C < 0,16%

    0,16% C < 0,51%

    0,51% C < 2,06%

    2,06% C < 4,3%

    4,3% C < 6,67%

    Gueisen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    49

    Verhalten wie Mischkristall-Typ:

    unterhalb der Liquiduslinie: Ausscheidung von Misch-

    kristallen (C-arm C-reich, Hebelbeziehung)

    unterhalb der Soliduslinie: Gefge aus Mischkristal-

    len (Austenit)

    Austenit: Einlagerungsmischkristall (C auf Zwischengitterpltzen im Innern

    der kfz-Elementarzelle), bei max. 2% C ist etwa jede 3. Elementarzelle mit

    einem C-Atom besetzt

    Erstarrungs-vorgnge

    Sthle

    metastabiles System

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    50

    Erstarrungsverlauf zunchst wie bei Sthlen

    MK-Konzentration steigt auf max. 2% C, C-Konzen-

    tration steigt auf max. 4,3%

    Restschmelze erstarrt anschlieend zum Eutektikum

    Ausscheidung der Komponente, die gegenber der eutektischen Zusammen-

    setzung im berschu vorhanden ist Zementit-Kristalle

    T : Schmelze verarmt an C, nhert sich eutektischer Zusammensetzung

    Erstarrungs-vorgnge

    untereutektische Legierungen

    bereutektische Legierungen

    metastabiles System

    Verhalten wie Grundtyp II

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    51

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Sthle

    0% C < 0,1%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    52

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0% C < 0,1%

    AB (Liquiduslinie): Ausscheidung von -Ferrit aus der Schmelze

    Phasengebiet ABH: -Ferrit + Schmelze

    AH (Soliduslinie): abgeschlossener Erstarrungsvorgang

    Phasengebiet ANH: -Ferrit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    53

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0% C < 0,1%

    Phasengrenze HN: Ausscheidung von Austenit aus -Ferrit

    Phasengebiet HNI: -Ferrit + Korngrenzenaustenit

    Phasengrenze IN: Umwandlung des Restferrits in Austenit

    unterhalb IN: austenitisches Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    54

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Sthle

    0,1% C < 0,16%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    55

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0,1% C < 0,16%

    AB (Liquiduslinie): Ausscheidung von -Ferrit aus der Schmelze

    Phasengebiet ABH: -Ferrit + Schmelze

    HI (Peritektikale): peritektische Reaktion: -Ferrit + S Austenit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    56

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0,1% C < 0,16%

    Phasengebiet HNI: -Ferrit + Austenit

    Phasengrenze IN: Umwandlung des Restferrits in Austenit

    unterhalb IN: austenitisches Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    57

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Sthle

    0,16% C < 0,51%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    58

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0,16% C < 0,51%

    AB (Liquiduslinie): Ausscheidung von -Ferrit aus der Schmelze

    Phasengebiet ABH: -Ferrit + Schmelze

    HI (Peritektikale): peritektische Reaktion: -Ferrit + S Austenit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    59

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0,16% C < 0,51%

    Phasengebiet BIEC: Schmelze + Austenit (Ausnahme: C = 0,16%)

    IE (Soliduslinie): Erstarrung der Restschmelze zu Austenit

    unterhalb IE: austenitisches Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    60

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Sthle

    0,51% C < 2,06%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    61

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Sthle

    0,51% C < 2,06%

    BC (Liquiduslinie): Ausscheidung von Austenit aus der Schmelze

    Phasengebiet BIEC: Austenit + Schmelze

    Phasengrenze IE: Erstarrung der Restschmelze zu Austenit

    unterhalb IN: austenitisches Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    62

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    untereutektische Legierungen

    2,06% C < 4,3%

    Gueisen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    63

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    2,06% C < 4,3%

    BC (Liquiduslinie): Ausscheidung C-armer Austenitkristalle aus der

    Schmelze

    Phasengebiet BIEC: Austenit + Schmelze

    EC (Eutektikale): Restschmelze mit eutektischer Zusammensetzung

    durchluft eutektische Reaktion: Schmelze Austenit + Zementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    64

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    2,06% C < 4,3%

    unterhalb EC: Austenit + Ledeburit I (Austenit + Zementit) + Sekun-

    drzementit

    SK (Eutektoide): Austenit mit eutektoider Zusammensetzung durch-

    luft eutektoide Reaktion: Austenit Zementit + Ferrit

    unterhalb SK: Perlit (Zementit + Ferrit) + Ledeburit II (Perlit + Ferrit)

    + Sekundrzementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    65

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    2,06% C < 4,3%

    weitere Abkhlung: Kohlenstofflslichkeit (in Perlit/Ledeburit II) fr T Ausscheidung des berschssigen Kohlenstoffs als Tertir-zementit

    Tertirzementit tritt aber bei diesen Legierungen mikroskopisch im Ge-

    fge nicht in Erscheinung, da er an die bereits vorhandenen Zementit-

    kristalle ankristallisiert

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    66

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    bereutektische Legierungen

    4,3% C < 6,67%

    Gueisen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    67

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    4,3% C < 6,67%

    CD (Liquiduslinie): Ausscheidung von Primrzementit (nadelfrmige

    Zementitkristalle) aus der Schmelze

    Phasengebiet DCF: Schmelze + Primrzementit

    Phasengrenze CF: Erstarrung der Restschmelze zu Ledeburit I

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    68

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    4,3% C < 6,67%

    unterhalb CF: Ledeburit I + Primrzementit

    weitere Abkhlung: Ausscheidung von Sekundrzementit aus Austenit

    des Ledeburits Anlagerung an vorhandene Zementitkristalle

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    69

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Gueisen

    4,3% C < 6,67%

    Phasengrenze SK: eutektoider Zerfall der Austenitkristalle des Lede-

    burits Perlit

    unterhalb SK: Ledeburit II + Primrzementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    70

    Stahlecke

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    71

    fr das Verstndnis der Vor-

    gnge im Gefge bei einer

    Wrmebehandlung des Stahls

    ist der linke untere Teil des

    EKD, die sogenannte Stahl-

    ecke (C 2,06%, 1200 C)

    von groer Bedeutung

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Einfhrung

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    72

    vollstndige Erstarrung, aber viele Gefgeumwandlungen, die fr die An-

    wendbarkeit und den Erfolg vieler Wrmebehandlungen entscheiden sind

    Gefge eines Stahls oberhalb GSE: Austenit Phasengebiet oberhalb GSE:

    Austenitgebiet

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Einfhrung

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    73

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Detailansicht

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    74

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Vergleich mit Grundtyp II

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    75

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Vergleich mit Grundtyp II

    Grundtyp II Stahlecke

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    76

    Erstarrungs-vorgnge

    Sthle

    0% C < 0,02%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    77

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    0% C < 0,02%

    Phasengrenze GS (auch Ac3- bzw. Ar3-Linie): Umwandlung von Auste-

    nit in Ferrit (beginnend an den Korngrenzen)

    Phasengebiet GSP: Austenit + Ferrit

    Phasengrenze GP: Umwandlung des Restaustenits in Ferrit abge-

    schlossen

    Phasengebiet GPQ: Ferrit

    weitere Abkhlung

    0,012% C < 0,02%

    Phasengrenze PQ: Diffusion von

    C aus dem Eisen-Kristallgitter ferritisches Gefge mit Ter-tirzementit an den Korngrenzen

    C < 0,012%: ferritisches Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    78

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Ferritbildung im Gebiet GSP

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    79

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Ferritbildung im Gebiet GSP

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    80

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    Ferritbildung im Gebiet GSP

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    81

    Erstarrungs-vorgnge

    Sthle

    0,02% C < 0,8%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    82

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    0,02% C < 0,8% untereutektoide/unterperlitische Sthle

    Phasengrenze GS: Umwandlung von Austenit in Ferrit (beginnend an

    den Korngrenzen)

    Bildung eines Ferritnetzes und Anreicherung des Austenits mit C (geringe

    C-Lslichkeit von Ferrit)

    Phasengrenze PS: Aufnahmefhigkeit des Austenits fr C ist erschpft

    Austenitzerfall in eutektoider Reaktion: Austenit Ferrit + Perlit

    weitere Abkhlung: keine weiteren Gefgeumwandlungen ferri-tisch-perlitisches Gefge bei RT

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    83

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    0,02% C < 0,8% untereutektoide/unterperlitische Sthle

    C = 0,8%: keine voreutektoide Ferritbildung, rein perlitisches Gefge

    Austenitzerfall bei Erreichen der eutektoiden Temperatur (723 C)

    vereinfachte Darstellung der Perlitbil-dung (plattenfrmig nebeneinander an-geordneten Ferrit- & Zementitkristallen)

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    84

    Erstarrungs-vorgnge

    Sthle

    0,8% C < 2,06%

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    85

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System: Stahlecke

    0,8% C < 2,06% bereutektoide/berperlitische Sthle

    Phasengrenze SE (auch Accm- bzw. Arcm-Linie): Ausscheidung von

    Sekundrzementit an den Austenitkorngrenzen ( sogenannter Schalenzementit)

    Schalenzementit ist im Stahl wegen versprdender Wirkung uner-

    wnscht

    Sthle mit C > 0,8% sind daher nicht mehr kaltverformbar

    Phasengebiet SKE: Austenit + Sekundrzementit

    Phasengrenze SK: Zerfall des Restaustenits zu Perlit

    unterhalb SK: Perlit + Sekundrzementit (zustzlich Ausschei-

    dung von Tertirzementit)

    C100 mit hellem Sekundrzementit an ehemaligen Austenitkorngrenzen

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    86

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    EKD vereinfachte Darstellung und Gefgestruktur

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    87

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    EKD vereinfachte Darstellung und Gefgestruktur

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    88

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    EKD Gefgestruktur in C60

    Diagramm Gefgebestandteile: 75% Perlit, 25% Ferrit

    Bestimmung der Phasenanteile Hebelbeziehung:

    0,6% C-Atome bauen 9% Zementit auf, die aber 75% des Gefges (im Perlit)

    als harte, sprde Lamellen durchsetzen

    Gefgestruktur in C15?

    Ferrit

    Zementit

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    89

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Gefgebestandteile und Lage im EKD

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    90

    Einflu von Legierungselementen

    auf das EKD

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    91

    Erstarrungs-vorgnge metastabiles System

    Einflu von Legierungselementen auf das EKD

    Legierungselemente knnen zu signifikanten Vernderungen im EKD fhren

    Verschiebung des eutektischen Punktes bzgl. Temperatur und C-Konzentra-

    tion

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    92

    Glossar

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    93

    Austenit (nach SIR W.C. ROBERTS-AUSTEN, 1843 1902):

    Bezeichnung fr Stahl, bei dem das Eisen in

    einem kfz-Gitter vorliegt

    Austenit entsteht bei der Abkhlung aus der

    Schmelze unterhalb von Ac3, Fe-Atome ordnen

    sich zu einem kfz-Gitter, das Platz fr ein

    C-Atom bietet

    Besetzungdichte im Einlagerungsmischkristall: max. jede

    dritte Elementarzelle ist wegen Gitterverzer-rungen mit

    einem C-Atom besetzt

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    94

    Austenit:

    C-Lslichkeit: 2,06% (bei 1147 C), 0,83% (bei 723 C)

    sehr gute Verformbarkeit: 12 Gleitmglichkeiten

    in 4 Gleitebenen

    austenitischer Stahl kann nicht normalgeglht und nicht

    abschreckgehrtet werden (Umwandlung Austenit Perlit +

    Ferrit/Zementit)

    sehr zh, hochwarmfest & korrosionsbestndig

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    95

    Ferrit:

    Bezeichnung fr Stahl, bei dem das Eisen in einem krz-

    Gitter vorliegt

    Ferrit entsteht bei Abkhlung von Austenit unter

    die GSK-Linie

    C-Lslichkeit: max. 0,02% (bei 723 C)

    nicht sehr fest, gut umformbar (8 Gleitmglichkeiten)

    in bereutektoiden Sthlen (C > 0,8%) tritt Ferrit nur im

    Perlit auf

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    96

    Ledeburit (nach ADOLF LEDEBUR, 1837 1906):

    Phasengemisch aus (zerfallenem) Austenit und

    Zementit

    Unterscheidung in Ledeburit I und Ledeburit

    II

    Ledeburit I (unterhalb 1147 C): Gefge aus

    primr ausgeschiedenem Austenit und Primr-

    zementit (und ankristallisiertem, aber nicht

    sichtbarem Sekundrzementit)

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    97

    Ledeburit:

    Ledeburit II (bei RT): Gefge aus Perlit (aus eutektoi-

    dem Zerfall von Austenit) und Sekundrzementit (und an-

    kristallisiertem, aber nicht sichtbarem Tertirzementit)

    Perlit:

    Bezeichnung fr ein feinkrniges Kristallgemisch aus Fer-

    rit und Zementit mit oft lamellarer Verteilung

    hohe Festigkeit

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    98

    Zementit:

    chemisch Trieisencarbid, Fe3C

    Zementit entsteht bei Abkhlung von Austenit unter die

    PSE-Linie

    C-Gehalt: 6,67%, kompliziertes Kristallgitter

    sehr fest, hart & sprde

    Glossar Kurzbeschreibung der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    99

    Zementit:

    Unterscheidung nach Herkunft:

    Glossar

    Zementittyp Beschreibung

    Primrzementit Bildung aus der Schmelze (fr C > 4,3%)

    Sekundrzementit Ausscheidung aus bersttigten Austenit-Kristallen (fr C > 0,8%)

    Tertirzementit Ausscheidung aus bersttigten Ferrit-Kristallen (fr C > 0,00001%)

    Kurzbeschreibung

    der wichtigsten Gefge

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    100

    Glossar Zusammenfassung

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    101

    Kohlenstoff als Legierungselement

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    102

    Eigenschaften eines Werkstoffes als Haufwerk verschiedener Phasen werden

    von diesen geprgt und sind abschtzbar ( Hebelbeziehung)

    Eigenschaften Ferrit Austenit Zementit Graphit

    Stoff/Gitter -Fe, krz -Fe, kfz Fe3C, rhombo-

    edrisch C, hexagonales

    Schichtgitter

    Hrte weich, 60HV hart, 800HV sehr weich

    Verform-barkeit

    hoch sehr hoch keine, sprde keine, sprde

    sonstige ferro-

    magnetisch para-

    magnetisch ferro-

    magnetisch fest-

    schmierend

    Einflu auf mechanische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    103

    Sthle:

    mit steigendem C-Gehalt kommt zum reinen

    Ferrit Zementit hinzu, zunchst im Perlit

    bei 0,8% C: Stahl ist rein perlitisch: HB & Rm,

    Verformungskennwerte (A, Z)

    C > 0,8%: Sekundrzementit an den Korngren-

    zen schwcht den Zusammenhalt zwischen den Kristallen Rm , aber HB

    unter- bis bereutektische Legierungen gehren zu den Guwerkstoffen

    ( WS 8)

    Rm x 10/MPa

    Einflu auf mechanische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    104

    C erniedrigt die Schmelztemperaturen erst bei greren C-Gehalten (> 3%)

    gnstig durch niedriges Schwindma (1 1,5%)

    Stahlgu (C < 1,2%) ist wegen der Ausscheidung von -Mischkristallen in der

    Schmelze nicht dnnwandig vergiebar, hohes Schwindma (1,5 2%)

    Umformtemperaturen liegen im Austenitgebiet unterhalb der Soliduslinie

    Gefge ist homogen austenitisch

    Gefahr von Rissen

    Gieen

    Warmumformen

    Einflu auf technologische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    105

    C-arme Sthle sind bei hheren Temperaturen leichter verformbar

    Ferrit lt strkere Umformungen zu

    sprder Zementit vermindert Bruchdehnung und einschnrung

    Grenze des Kaltumformens liegt bei etwa 0,8% C

    Kraft- und Arbeitsbedarf steigen mit dem C-Gehalt

    kugelige Form der Zementitkristalle erhht die Kaltformbarkeit

    Warmumformen

    Kaltumformen

    Einflu auf technologische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    106

    Schnittkraft und Schneideverschlei steigen mit dem Zementitanteil, bei

    kugeliger Zementitausbildung werden sie vermindert

    C in Graphitform (Gueisen) erleichtert das Spanen durch Schmierwirkung

    Sthle mit hherem C-Gehalt und kleiner Bruchdehnung sind rigefhrdet

    Schweieignung hngt von der Fhigkeit ab, die beim Schweien entstehen-

    den Spannungen durch kleine plastische Verformungen abbauen zu knnen

    Spanen

    Schweien

    Einflu auf technologische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    107

    merkliche Hrtesteigerung nach dem Abschrecken ist ab 0,3% C festzustel-

    len, sie steigt bis 0,8% C und bleibt dann konstant

    Hrten/Vergten

    Einflu auf technologische Eigenschaften

  • WERKSTOFFE 5 Dr. Bernd Stange-Grneberg, Februar 2014

    108

    Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit!