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Das faule eichhörnchen

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Eine Übersetzung eines nordischen Märchens.

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Das fauleEichhörnchen

eine nordische Fabel

von der

Roger Keller

nicht will, dass sie vergessen geht

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Der Winter war lang und kalt, aber schliesslich kam der Frühling mit Licht und Wärme. Kurre öffnete die Tür seines Kobels und lief zu Orvars Baum. Er kletterte hinauf doch als er in Orvars Bau guckte, sah er, dass Orvar bewegungslos auf dem Boden lag. Orvar hatte versucht, mit seinen letzten Kräften seine letzte Nuss zu öffnen.

Kurre war natürlich traurig, weil er einen Freund verloren hatte, aber er hatte keine Möglichkeit gehabt, Orvar mehr Essen zu geben, sein eigener Vorrat war ja jetzt fast leer. Warum nur war Orvar so faul?

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Es waren einmal zwei Eichhörnchen, die Nachbarn waren. Sie wohnten in einem kleinen aber schönen Wald, mit einem Feld im Süden und einem Fluss im Norden. Das eine Eichhörnchen hiess Kurre, das andere Orvar.

Der Herbst hatte schon begonnen und die Erde war mit Tannzapfen, Nüssen, Eicheln und braunen, gelben und roten Blättern bedeckt. Kurre machte sich langsam daran, Essen für seinen Winter-Vorrat zu sammeln. Orvar aber, wenn er nicht in seinem Kobel schlief, sprang von Zweig zu Zweig, schlug sich den Bauch mit Nüssen voll und machte mit seinem Treiben die anderen Tiere im Wald nervös.

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Nach einigen Wochen begann Kurre, jeden Tag nicht anderes zu tun, als Essen zu sammeln. Er fragte Orvar, ob er nicht auch sammeln wolle. „Das kann ich später noch tun, der Herbst hat ja erst begonnen“, antwortete Orvar und machte einen Sprung zum nächsten Baum.

Kurres Vorrat war schon halbvoll, aber er sammelte im selben Tempo fleissig weiter. Die Tage wurden kürzer, Kurres Lager war fast gefüllt. „Jetzt musst du zu sammeln beginnen“, sagte er zu Orvar, der Winter kann ja jederzeit kommen!“ „Ja“, sagte Orvar mit einem Seufzer, „das muss ich wohl dann. Aber ich will noch einmal richtig ausschlafen.“

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Aber den Morgen zu verschlafen, war keine gute Idee. Die Erde war hart wie Stein und eine dünne Schneeschicht deckte die ganze Landschaft, als Orvar aufwachte. Er sammelte verzweifelt den ganzen Tag, aber es gelang ihm nur, dreissig Nüsse von der harten Erde zu kratzen. Er sammelte und sammelte, aber nach vier Tagen konnte er keine Nüsse mehr finden. Jetzt hatte Orvar rund hundert Nüsse in seinem Vorrat.Orvar fragte Kurre, ob er nicht ihm einige Nüsse schenken könnte, aber Kurre konnte ihm nur fünfzig Nüsse geben. „Wenn ich mehr gebe, werde ich selbst Schwierigkeiten haben, den Winter zu überleben“, sagte er. Dann schlossen sich die beiden Hörnchen in ihren Kobeln ein.