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  Das Freie GAEB Buch Informationen zum Thema GAEB Datenträgeraustausch im Bauwesen  Version 3.6 Einleitung Die ersten Zeilen für das "Freie GAEB Buch" wurden im Mai 2001 (an einem sonnigen Tag im Garten) in den Computer getippt. Der Gedanke, ein "GAEB Buch" zu erstellen, geisterte mir schon einige Jahre durch den Kopf: So etwas fehlt einfach! Um die Informationen allgemein zugänglich zu machen, wurde die "Internet-Methode" gewählt (jeder kann das Buch haben und wer will, trägt etwas dazu bei). Also viel Spaß beim Lesen und viel Freude beim Ergänzen ... Wilhelm Veenhuis, Bonn im Dezember 2009 [email protected] Copyright © MWM Software & Beratung GmbH 2009 Für Ihren persönlichen Gebrauch dürfen Sie die Online-Version von "Das Freie GAEB Buch" natürlich ausdrucken und weitergeben. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei MWM. Eine kostenpflichtige Weitergabe ist untersagt. Wir bedanken uns beim DIN und beim GAEB für die freundliche Genehmigung, das GAEB-Logo benutzen zu dürfen. MWM Software & Beratung GmbH Wilhelm Veenhuis Combahnstraße 43 - 53225 Bonn Telefon 022 8 400680 - Fax 40068-43 [email protected] www.mwm.de

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Das Freie GAEB BuchInformationen zum Thema GAEB Datentrgeraustausch im BauwesenVersion 3.6

Einleitung Die ersten Zeilen fr das "Freie GAEB Buch" wurden im Mai 2001 (an einem sonnigen Tag im Garten) in den Computer getippt. Der Gedanke, ein "GAEB Buch" zu erstellen, geisterte mir schon einige Jahre durch den Kopf: So etwas fehlt einfach! Um die Informationen allgemein zugnglich zu machen, wurde die "Internet-Methode" gewhlt (jeder kann das Buch haben und wer will, trgt etwas dazu bei). Also viel Spa beim Lesen und viel Freude beim Ergnzen ... Wilhelm Veenhuis, [email protected] Bonn im Dezember 2009

MWM Software & Beratung GmbH Wilhelm Veenhuis Combahnstrae 43 - 53225 Bonn Telefon 0228 400680 - Fax 40068-43 [email protected] www.mwm.de

Copyright MWM Software & Beratung GmbH 2009 Fr Ihren persnlichen Gebrauch drfen Sie die Online-Version von "Das Freie GAEB Buch" natrlich ausdrucken und weitergeben. Das Werk einschlielich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtzt. Alle Rechte liegen bei MWM. Eine kostenpflichtige Weitergabe ist untersagt.Wir bedanken uns beim DIN und beim GAEB fr die freundliche Genehmigung, das GAEB-Logo benutzen zu drfen.

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Inhaltsverzeichnis

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INHALTSVERZEICHNIS

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1 2 2.1 2.2 2.3

ALLGEMEIN GAEB Allgemein Wo ist der Sitz vom GAEB? Das sollten Sie ber GAEB wissen

4 4 4 5 6 10 10 12 13 14 16 17 18 20 21 22 24 25 26 29 30 30 30 30 30 31 31 32 32 33 34 35 37 42 44 45 45 46 47 48

2.4 GAEB 90 2.4.1 Austauschphasen 2.4.2 Ordnungszahlen und OZ-Struktur 2.4.3 80 Stellen 2.4.4 Wichtige Informationen in einer GAEB 90-Datei 2.4.5 Lose auerhalb der Ordnungszahl (OZ) 2.5 GAEB 2000 2.5.1 Austauschphasen 2.5.2 Ordnungszahlen und OZ-Struktur 2.6 GAEB DA XML 2.6.1 Austauschphasen 2.6.2 Ordnungszahlen und OZ-Struktur 2.6.3 Textformatierungen und Bilder 2.6.4 Ermittlung der Leistungsverzeichnissumme (Rechenregeln) 2.6.5 Warenwirtschaftsinformationen in GAEB (90er Phasen) 3 GAEB FR ANWENDER

3.1 Praktische Informationen zum Datenaustausch 3.1.1 Wie erkenne ich eine GAEB-Datei? 3.1.2 Wie bearbeite ich eine GAEB-Datei? 3.1.3 Wie konvertiere ich eine GAEB-Datei? 3.1.4 Wie verfahre ich mit einer defekten GAEB-Datei? 3.1.5 Grenvergleich von LV-Dateien 3.2 Baupreise in Leistungsverzeichnissen 3.2.1 Einleitung 3.2.2 Anzahl der Bieter 3.2.3 Prfung des Leistungsverzeichnisses 3.2.4 Angebotskalkulation 3.3 3.4 4 GAEB in der SAP-Welt GAEB und NORM GAEB MUSTERDATEN

4.1 GAEB 90 4.1.1 GAEB 90 DA81 4.1.2 GAEB 90 DA83 4.1.3 GAEB 90 DA84 4.1.4 GAEB 90 DA86

Das Freie GAEB Buch4.2 GAEB 2000 4.2.1 GAEB 2000 DA81 4.2.2 GAEB 2000 DA83 4.2.3 GAEB 2000 DA84 4.2.4 GAEB 2000 DA86 4.3 GAEB DA XML 4.3.1 GAEB DA XML DA81 4.3.2 GAEB DA XML DA84 4.3.3 GAEB DA XML DA86 5 5.1 5.2 5.3 6 7 7.1 7.2 8 GAEB DIE VERSIONEN GAEB 90 GAEB 2000 GAEB DA XML GAEB FR ENTWICKLER

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Seite: 349 49 50 51 52 53 54 55 56 57 57 57 57 58 59 59 60 61 61 61 61 61 62 62 62 62 63 65 65 66 67 68 69 70 71 72

QUALITTSMANAGEMENT IM DATENAUSTAUSCH Geschichte GAEB-Zertifizierungen durch den BVBS GAEB DIE GESCHICHTE UND LUSTIGES

8.1 Die GAEB-Geschichte 8.1.1 Wann wurde der GAEB gegrndet? 8.1.2 Geschichte des Datenaustauschs 8.1.2.1 Was hat zu seinen Anfngen gefhrt? 8.1.2.2 Wieso hat sich der GAEB dies zustzlich auf die Fahnen geschrieben? 8.1.2.3 Wieso hat man sich damals fr die gewhlte Struktur entschieden? 8.1.2.4 Wie wurde es angenommen? 8.1.2.5 Wie war das Verhltnis zu anderen konkurrierenden Systemen? 8.2 Meine persnliche GAEB-Geschichte

8.3 Lustiges zu GAEB 8.3.1 GAEB und eBay 8.3.2 Witzige GAEB-Dateien 8.3.3 GAEB-Bilder 8.3.4 Defekte GAEB-Dateien 8.4 9 10 11 Reaktionen auf das Freie GAEB Buch GLOSSAR VERSIONEN "DAS FREIE GAEB BUCH" INDEX

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1 AllgemeinGAEB ist die Abkrzung von Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen. Wir sprechen das "gb" aus, andere sagen aber auch g a e b (in einzelnen Buchstaben). Der Begriff GAEB wird fr mindestens zwei Dinge benutzt. Einerseits ist damit der elektronische Datenaustausch gemeint, zum anderen wird der Begriff fr den Ausschuss benutzt, der VOB-gerechte Ausschreibungstexte erstellt. Der GAEB-Ausschuss hat Mitte der 60er Jahre mit dem Erstellen von VOB-gerechten Texten begonnen. Mit der Beschreibung des Datenaustausches wurde 1985 begonnen. In diesem Buch wird der Begriff GAEB fr den elektronischen Datenaustausch verwendet. Ausgehend von einem Bauvolumen von 240 Mrd. Euro (2006), werden im Jahr GAEB-Dateien mit einem Volumen von ca. 80 Mrd. Euro ausgetauscht.

2 GAEB2.1 AllgemeinUmfangreiche Informationen sind notwendig, bis ein Bauwerk errichtet ist. Viele Partner liefern Informationen und mssen Informationen erhalten. Hier sorgt der GAEB fr eine gemeinsame Sprache und fr die Regeln zum digitalen Austausch dieser Informationen. Die Basis fr den digitalen Datenaustausch wird in den GAEB-Beschreibungen festgelegt. Aktuell hat GAEB DA XML 3.1 Gltigkeit.

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2.2 Wo ist der Sitz vom GAEB?Der GAEB hat seinen Sitz in den Gebuden des Bundesamtes fr Bauwesen und Raumordnung in Bonn.

Die Anschrift: GAEB Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen Deichmanns Aue 31-37 53179 Bonn Die Internetseite lautet: www.gaeb.de

Der Dienstsitz vom GAEB am Rhein aus der Vogelperspektive

Der Dienstsitz vom GAEB in Bonn

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2.3 Das sollten Sie ber GAEB wissenEs gibt GAEB 90, GAEB 2000 und GAEB DA XML (dazu gibt es auch noch ltere Ausgaben wie z.B. GAEB 85 und Versionsstnde). Die Zahlen hinter dem Begriff GAEB sind in den beiden ersten Fllen sozusagen Jahreszahlen. Wichtig sind die aktuellen GAEB-Beschreibungen. Wir beschftigen uns in diesem Buch in erster Linie mit den Bereichen des GAEB, in dem Leistungsverzeichnisinformationen (LV-Informationen) ausgetauscht werden. Durch GAEB DA XML sind noch weitere interessante Austauschbereiche (Warenwirtschaft) hinzugekommen. Mittels GAEB-Dateien knnen Leistungsverzeichnisinformationen (80er GAEB-Phasen) und Warenwirtschaftsinformationen (Artikel) (90er GAEB-Phasen) ausgetauscht werden. Zur ersten Erluterung wird ein kleines Datenaustausch-Beispiel aufgebaut: Ein Anbieter von Elektrogerten mchte seine Produktinformationen als GAEB-Datei zur Verfgung stellen. Das hat den Vorteil, dass diese Texte ohne Probleme in beliebige Ausschreibungen integriert werden knnen. Zustzlich kann der Anbieter fr bestimmte Projekte gezielt Ausschreibungstexte aufbauen und den Architektur- bzw. Ingenieurbros zur Verfgung stellen. Nun ist die Frage, welche Elemente hierfr in der GAEB-Datei vorhanden sein mssen: Ordnungszahl (Positionsnummer, Abkrzung: OZ) Ein numerischer Wert (ab GAEB 2000 2.1 auch alphanumerisch). Dieser kann eine einfach fortlaufende Nummer (z.B. 1, 2, 3, etc.) oder eine Ordnungszahl sein, die mehrstufig ist (z.B. 1.10, 1.20, etc.) (OZ-Strukturen werden spter genauer erlutert). Positionstext Eine textliche Beschreibung des Gegenstandes oder der Leistung. Sinnvollerweise wird zwischen Kurztext und Langtext unterschieden. Der Kurztext ist eine kurze stichwortartige Beschreibung mit den wichtigen Informationen. blicherweise eine Zeile. Der Langtext ist eine komplette Beschreibung ohne Zeilenbegrenzung. Diese Differenzierung der Texte ist fr die Weiterverarbeitung im Bauprozess sehr wichtig und sinnvoll. So wird ein Angebot natrlich mit Kurz- und Langtext gedruckt. Fr eine Rechnung ist oft der Kurztext ausreichend und verringert den Seitenumfang um ein Vielfaches. Beispiel:1 1.10 Elektroarbeiten 1 Stck Blitzstrom-Ableiter 3-polig Blitzstrom-Ableiter (3polig) Schutzgert zum Einbeziehen von Starkstromleitungen in den BlitzschutzPotentialausgleich, nichtausblasender, varistorloser und leckstromfreier Ableiter, druckgesteuerte Kapsel-Gleitfunkenstrecke mit "Wellenbrecher"Charakteristik, 3polig: 75 kA (10/350) Schutzpegel: < 4 kV Ansprechzeit: < 100 ns liefern und montieren

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Eine Menge und Einheit ist in diesem Beispiel nicht unbedingt erforderlich, erscheint uns aber sinnvoll (auch wenn die Menge oft nur ein Beispiel sein kann). In dem dargestellten Beispiel sind die wichtigen Elemente der Teilleistung (Position): Ordnungszahl Menge Einheit Kurztext Langtext

In einer GAEB-Datei knnen solche Positionen in beliebiger Anzahl vorkommen. Der Ordnungszahl 1.10 wird in diesem Beispiel noch eine Gruppe vorangestellt: 1. Elektroarbeiten. Zum Positionstext ist noch anzumerken, dass im Bereich GAEB 90 keine Formatierungsmglichkeiten zur Verfgung stehen. Dies ist erst in GAEB 2000 und GAEB DA XML mglich. GAEB 90-Text ist also vollkommen nchterner Text ohne Attribute wie Fett, Unterstrichen, Schriftarten oder Tabellen, etc. GAEB-Dateien werden mit Software-Programmen erstellt. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Anwendungen, um fr Ausschreibungen GAEB-Daten zu erstellen. Zustzlich gibt es Konvertiertools, um aus beliebigen Daten (z.B. Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsdaten) GAEB-Daten zu erstellen. MWM-Primo ist ein solcher GAEB-Konverter. Das Leistungsverzeichnisbeispiel als GAEB 90 Datei Datenart 8100 81L 01Musterdatei DA 81 20.09.09 02Elektroarbeiten 03Muster-Auftraggeber 08EURO EURO 111 N 12Elektroarbeiten 21110 NNN 00000001000Stck 25Blitzstrom-Ableiter 3-polig 26 Blitzstrom-Ableiter 3-polig 26 Blitzstrom-Ableiter (3polig) 26 Schutzgert zum Einbeziehen von Stark26 stromleitungen in den Blitzschutz26 Potentialausgleich, 26 nichtausblasender, varistorloser und 26 leckstromfreier Ableiter, 26 druckgesteuerte Kapsel-Gleitfunken26 strecke mit "Wellenbrecher"26 Charakteristik, 26 3polig: 75 kA (10/350) 26 Schutzpegel: < 4 kV 26 Ansprechzeit: < 100 ns 26 liefern und montieren 311 99 1PP00000090 000001 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 000016 000017 000018 000019 000020 000021 000022 000023 000024 00001000025

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Das Leistungsverzeichnisbeispiel als GAEB DA XML Datei, Datenart 81 3.0 2004-08 2008-02-28 13:27:16 MWM-Primo 6.0.1/ GXML Toolbox V2.0 R20060706 Export GAEBDAXML (MwmMfc 36) Elektroa Elektroarbeiten EURO EURO 81 EURO EURO Muster-Auftraggeber k.A. wv Musterdatei DA 81 2007-11-20 AllTxt BoQLevel 1 No right Item 2 No right 0 Elektroarbeiten
1.000 Stck

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Blitzstrom-Ableiter (3polig)
Schutzgert zum Einbeziehen von Stark-
stromleitungen in den Blitzschutz-
Potentialausgleich,
nichtausblasender, varistorloser und
leckstromfreier Ableiter,
druckgesteuerte Kapsel-Gleitfunken-
strecke mit "Wellenbrecher"-
Charakteristik,
3polig: 75 kA (10/350)
Schutzpegel: < 4 kV
Ansprechzeit: < 100 ns
liefern und montieren
Blitzstrom-Ableiter 3-polig

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2.4 GAEB 902.4.1 AustauschphasenGAEB unterscheidet verschiedene Austauschphasen vergleichbar mit den verschiedenen Phasen in einem Bauprozess (Angebotsaufforderung, Auftragserteilung, etc.). Nachfolgend sind die Phasen aufgefhrt, die im Bereich Leistungsverzeichnis vorkommen:

Kennung 81 82 83 84 85 86 89

Austauschphase Leistungsbeschreibung Kostenansatz Angebotsaufforderung Angebotsabgabe Nebenangebot Auftragserteilung Rechnung (nicht GAEB 90)

In einer GAEB-Datei steht die Information, um welche Phase es sich handelt. Die Endung einer GAEB-Datei kann auch Informationen zur Phase geben (als Beispiel: Datei.D81). Verbindlich ist jedoch die Information innerhalb der Datei. In Abhngigkeit von der Phase wird der Inhalt der Datei bestimmt. So enthlt eine D81-Datei Ordnungszahlen und Texte aber keine Preise und eine D84-Datei nur Ordnungszahlen und Preise und keine Texte.

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GAEB 90 - Austauschphasenwww.MWM.de www.gaeb2000.de

Planung

Austauschdaten

Ausfhrung

Auftraggeber (Bauherr)

D83 Angebotsaufforderung

Bewerber

D84 Angebotsabgabe

BieterD81 Leistungsbeschreibung D82 Kostenansatz

D85 Nebenangebot

U N T E R N E H M E R

D86 Auftragserteilung

Architekt

Auftragnehmer

Fachingenieur

REB

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2.4.2 Ordnungszahlen und OZ-StrukturBevor Positionen ausgetauscht werden knnen, muss erst einmal die Struktur des Leistungsverzeichnisses bezglich der Ordnungszahlen festgelegt werden. In GAEB 90 knnte z.B. die OZ-Struktur mit 1122PPPPI definiert sein. Dies bedeutet: Es ist eine erste Hierarchiestufe mit 2 Stellen (11) vorhanden. Es folgt eine zweite Hierarchiestufe ebenfalls mit 2 Stellen (22) und dann folgt die Stufe mit 4 Stellen fr die Positionsnummer (PPPP) und eine Stelle (I) fr den Index. Generell ist in GAEB 90 definiert: Nur der Index I darf alphanumerisch sein, der Rest ist numerisch. 10.14.0010.a 2.3.14 37 wre eine gltige Ordnungszahl fr die OZ-Struktur wre eine gltige Ordnungszahl fr die OZ-Struktur wre eine gltige Ordnungszahl fr die OZ-Struktur 1122PPPPI 12PP PP

Die kleinst mgliche OZ-Struktur wre also P. Maximal knnen 9 Stellen belegt sein. Eine 10-stellige oder grere Ordnungszahl ist in GAEB 90 nicht mglich. Leider fhrt diese Vorgabe schon zu groen Problemen. Der Index umfasst nach unserer Meinung nur eine Stelle. Andere Anbieter legen die Definition anders aus und lassen auch einen mehrstelligen Index zu. Wir sehen fhrende Nullen als elegante Lsung fr nichtbelegte Stellen einer Stufe. Andere Anbieter lassen Nullen und/oder Leerzeichen zu. Als Standard kann 1122PPPPI bezeichnet werden (die REB 23.003 Ausgabe 1979 forderte z.B. dieses Format). Auch von der Logik her ist dieses Format durchaus brauchbar. Zwei Stellen fr das Los, zwei Stellen fr den Titel, 4 Stellen fr die Position und eine Stelle fr den Index ist eine Struktur, die eine sehr weitreichende Nummerierung zulsst und auch das nachtrgliche Hinzufgen von Positionen gewhrleistet. Es gibt Anwendungen, die gewisse Nummerierungen wie z.B. PP nicht zulassen. Es ist aber ohne Probleme mglich, mit dem GAEB-Konverter MWM-Primo ein Konvertieren von OZ-Strukturen durchzufhren. So knnen Probleme mit GAEB-Dateien schnell behoben werden.

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2.4.3 80 StellenEine GAEB 90 Datei ist in Zeilen unterteilt, die genau 80 Zeichen umfassen. Es ist sicher nicht ungerecht, wenn einem bei 80 Stellen die gute alte Lochkarte einfllt. Die ersten beiden Stellen werden fr eine Zeilenart benutzt, die letzten 6 Stellen fr eine durchlaufende Nummerierung der Zeilen. Nach den allgemeinen Zeilenarten 00 bis 09 folgen die Positionselemente:00 83L 01MWM-Primo Musterdatei 030701 02Bonner Wasserwerk 03Bundesregierung 08EURO EURO 1101 N 12L O S : 1 110100 N 12Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren 2101000001 NNN 00000093000m 2301000001 00000125040 000001162873 25Entwsserungsleitung aus 26 Kunststoffrohren nach statischen Erfordernissen nach 26 DIN 4033 herstellen einschl. Erdarbeiten in Boden der 26 Klassen 3 bis 5 sowie ggf. einschl. Verbau. 1122PPPPI90 000001 X 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015

Mit der Zeilenart 11 beginnt eine LV-Gruppe. Mit der Zeilenart 12 der Text fr die Hierarchiestufe. Bei der Zeilenart 21 beginnt eine Position mit den Informationen Positionsart, Menge und Einheit. Die Zeilenart 23 beinhaltet z.B. den Einheits- und Gesamtpreis. Die am hufigsten vorkommenden Zeilenarten 25 und 26 beinhalten den Kurz- und Langtext. Zu den Mengen und Preisen ist noch anzumerken: Sie werden alle ohne Dezimal- und Tausendertrenner und mit 2 Nachkommastellen (Gesamtpreis, Einheitspreisanteile) oder 3 Nachkommastellen (Menge, Einheitspreis) abgestellt. Fr die Einheit stehen maximal 4 Stellen zur Verfgung.

T0 T1Vorbemerkungen T9 00 83L 01MWM-Primo Musterdatei 030701 02Bonner Wasserwerk 03Bundesregierung 08EURO EURO 1101 N 12L O S : 1 110100 N 12Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren 2101000001 NNN 00000093000m 2301000001 00000125040 000001162873 25Entwsserungsleitung aus 26 Kunststoffrohren nach statischen Erfordernissen nach

000001 000002 000003 1122PPPPI90 000004 X 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 000016

Auch so kann eine GAEB 90 Datei beginnen. Vor der Zeilenart 00 stehen T-Zeilen mit Vertraglichen Regelungen (Vorbemerkungen).

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2.4.4 Wichtige Informationen in einer GAEB 90-DateiHier eine Aufstellung von wichtigen Zeilenarten in einer GAEB 90-DateiZeilenart (ZA) T0 T1 T9 00 01 04 06 08 10 11 12 20 21 24 Inhalt Beginn der vertraglichen Regelung Texte einer vertraglichen Regelung Ende der vertraglichen Regelungen Erffnungssatz Informationen zum LV, Projekt, Auftraggeber und Bieter Bezeichnung der Einheitspreisaufgliederung Kennzeichen fr Whrung Beginn eines Loses Beginn einer LV-Gruppe Bezeichnung der LV-Gruppe Beginn eines Hinweistextes Beginn einer Teilleistung (Position) Beginn einer Unterbeschreibung Sonstiges/Beispiel Mit T0 oder mit 00 beginnt eine GAEB 90-Datei

In der ZA 00 steht an den Stellen 72-73 das Ausgabejahr der GAEB-Regelung

Nur in der DA 83 DA 86 zugelassen

In dieser Zeilenart steht die Ordnungszahl, Positionsart, Menge und Einheit Zu einer Teilleistung kann es bis zu 99 Unterbeschreibungen geben. Diese knnen (mssen nicht) eine Menge und Einheit, aber keinen Preis aufweisen.

25 26 30 31 32 33 99 70-89

Kurztext Langtext Einheitspreisanteile einer Position Ende der LV-Gruppe Angebotsdaten zu einer LVGruppe Ende des Loses Abschlusssatz Leistungsverzeichnis Diese Zeilenarten knnen fr individuelle Informationen benutzt werden

Hier steht z.B. die Anzahl der Positionen MWM stellt z.B. in der Zeilenart 70 eine alphanumerische Ordnungszahl ab

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Hier eine Aufstellung von wichtigen Feldern in einer GAEB 90-Datei:Datenelement Inhalt EINHEIT Die Einheit der Menge EP EPZPF Feldlnge Zeilenart Sonstiges/Beispiel 4 21 4 Stellen stehen zur Verfgung z.B. Stck Der Einheitspreis 10 (8,2) 22 / 23 Der Einheitspreis wird ohne Komma abgestellt Der 10-tel Cent (Pfennig) Anteil 1 22 / 23 Zusammen mit dem Element des Einheitspreises EP stehen also 9 Stellen fr den Preis zur Verfgung Der Gesamtbetrag einer 12 22 / 23 Teilleistung Der Kurztext einer Leistung 70 25 Es sind mehrere Datenstze mit Kurztext zugelassen Der Langtext einer Leistung 55 26 Es sind mehrere Datenstze mit Langtext zugelassen Die Menge einer Leistung 11 (8,3) 21 Die Menge wird ohne Komma abgestellt Ordnungszahl 9 Die OZ wird ohne Formatierungszeichen (wie z.B.".") abgestellt Schema der OZ-Interpretation 9 00 1122PPPPI Positionsart 1 1 21 N=Normalposition G=Grundposition A=Alternativposition Positionsart 2 1 21 N=Normalposition E=Bedarfsposition ohne GB M=Bedarfsposition mit GB Satznummer 6 in allen Lckenlose Nummerierung Zeilender Zeilen, beginnend mit arten 000001. An dieser Nummer in den Spalten 75-80 kann eine GAEB 90-Datei gut erkannt werden

GB KURZTEXT LANGTEXT MENGE OZ

OZMASKE POSART1

POSART2

SATZNR

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2.4.5 Lose auerhalb der Ordnungszahl (OZ)Die Zeilenart 10 erlaubt in GAEB 90 die Definition Beginn eines Loses. Dies ermglicht es dem Anwender, zustzlich zur z.B. komplett belegten 9-stelligen Ordnungszahl 2-stellige Losnummern voranzustellen. Im Prinzip sind dadurch 11-stellige OZ mglich. Viele Softwarehuser knnen solche GAEB 90-Daten nicht verarbeiten (MWM gehrt auch dazu). Daher wre es besser, diese Information der Lose in der eigentlichen OZ abzustellen. Teilweise sind Stellen in der OZ durch Kostenstellen oder andere Kennzahlen belegt. Unser praktische Vorschlag fr solche Flle: Die OZ reduzieren. Nachfolgend ein kleines Beispiel aus einer GAEB 90-Datei:08EUR Euro 1001KABELARBEITEN 1 11888 N Gewerk 12STARKSTROMANLAGEN UND so 118887771 N Titel 12KABELARBEITEN UND LEITUNGEN 21888777101NNN 00000990000 m 25Kunststoff-Kabel NYCWY 4 x 35/16 mm2 000398 000399 000400 000401 000402 000403 000404 000405

Die OZ 888.7771.01 ist dem Los 01 Kabelarbeiten 1 zugeordnet. Durch Reduzieren der Bezeichnung 888 auf 88 kann das Los 1 noch in die OZ integriert werden: 1.88.7771.01 Der Vorteil: Die GAEB 90-Datei, mit der nicht belegten Zeilenart 10, kann von deutlich mehr Kalkulationsanwendungen gelesen werden. Dadurch gibt es einfach weniger Probleme beim Datenaustausch.

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2.5 GAEB 2000Die logische Weiterentwicklung von GAEB 90 war GAEB 2000. Die 80-Stellen Zeilenstruktur in GAEB 90 hatte seine Grenzen. Diese wurden (zum Teil) bei GAEB 2000 abgelegt. Aus der maximalen Anzahl von 9 Stellen fr die Ordnungszahl wurden 14 Stellen (der Index wurde eindeutig auf eine Stelle festgeschrieben). Das Entscheidende an GAEB 2000 ist allerdings der komplett umgestellte Dateiaufbau. Aus der starren 80-Stellen Zeilenstruktur wurde eine Objekt-Struktur.[Uhrzeit]18:13[end] [ProgSystem]MWM-Primo / G2K Toolbox V1.1 Mar 21 2001[end] [ProgName]GAEB2000-Export-Treiber V1[end] [Zeichensatz]ANSI[end] #end[GAEBInfo] #begin[Vergabe] [DP]83[end] #begin[LV] #begin[LVInfo] [Name]MWM[end] [Bez]Bonner Wasserwerk[end] [Datum]03.07.2001[end] [KurzLang]1[end] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Laenge]2[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Laenge]2[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Position[end] [Laenge]4[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Index[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #end[LVInfo] #begin[Hinweis] #begin[Beschreibung] [Kurztext]{\rtf1\ansi\deff0{\fonttbl\f0\fmodern Courier New;} \par}[end] [Langtext]{\rtf1\ansi\deff0{\fonttbl\f0\fmodern Courier New;} Vorbemerkungen\par}[end] #end[Beschreibung] #end[Hinweis] #begin[LVBereich] [OZ]01[end] [Bez]L O S : 1 Abwasserleitung[end] #begin[LVBereich] [OZ]0100[end]

Erst in einer GAEB DA XML Datei (Nachfolger von GAEB 2000) sind alphanumerische Ordnungszahlen zugelassen und der Text kann als XHTML-Text festgelegte Formatierungen beinhalten.

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2.5.1 AustauschphasenGAEB unterscheidet verschiedene Austauschphasen vergleichbar mit den verschiedenen Phasen in einem Bauprozess (Angebotsaufforderung, Auftragserteilung etc). GAEB 2000 beinhaltet mehr Austauschphasen als GAEB 90. Nachfolgend sind die Phasen aufgefhrt, die im Bereich Leistungsverzeichnis vorkommen:

Kennung 80 81 82 83 84 85 86 88 89

Austauschphase LV-Katalog Leistungsbeschreibung Kostenansatz Angebotsaufforderung Angebotsabgabe Nebenangebot Auftragserteilung Nachtrag Rechnung

Zustzlich zu den 80er Phasen im Bereich Leistungsverzeichnisse sind ab GAEB 2000 die 90er Phasen im Bereich Warenwirtschaft vorhanden. In einer GAEB-Datei steht die Information, um welche Phase es sich handelt. Die Endung einer GAEB-Datei kann auch Informationen zur Phase geben (Datei.D81 z.B.). Verbindlich ist jedoch die Information innerhalb der Datei. In Abhngigkeit von der Phase wird der Inhalt der Datei bestimmt. So enthlt eine D81-Datei Ordnungszahlen und Texte aber keine Preise und eine D84-Datei nur Ordnungszahlen und Preise.

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GAEB2000 - Austauschphasenwww.MWM.de www.gaeb2000.de

PlanungD83 Angebotsaufforderung

Ausfhrung

ProdukteD93 Preisanfrage

Auftraggeber (Bauherr)

Bewerber

D84 Angebotsabgabe

D94 Preisangebot

HerstellerD85 Nebenangebot

Bieter

D81 Leistungsbeschreibung

D82 Kostenansatz

D86 Auftragserteilung

U N T E R N E H M E R

D96 Bestellung

HandelD88 Nachtrag

Architekt

Auftragnehmer

D97 Auftragsbesttigung

Fachingenieur

D89 Rechnung

D40 AllgemeinerKatalog

D50 BaukostenKatalog

D51 Kostenermittlung

D61 Raumbuch

D71 Ablaufplanung

D80 LV Katalog

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2.5.2 Ordnungszahlen und OZ-StrukturBevor Positionen ausgetauscht werden knnen, muss erst einmal die Struktur des Leistungsverzeichnisses bezglich der Ordnungszahlen festgelegt werden. In GAEB 2000 wird definiert wie viele LV-Stufen zugelassen sind, wie lang diese jeweils sind und wie lang der Bereich fr die Positionsnummer ist. Die nachfolgende Tabelle erlutert an einem Beispiel den Aufbau einer kompletten Ordnungszahl und damit auch den Aufbau der OZ-Struktur. Ordnungszahl 1 1.01 1.01.01 1.01.01.01 1.01.01.01.01 1.01.01.01.01.0010 Beispieltext Gebude A Rohbauarbeiten Kellergeschoss Maurerarbeiten Auenwnde Mauerwerk der Auenwand im Keller, Kalksandstein, DIN 106, KS L-R, Festigkeitsklasse 12, Rohdichteklasse 1,6, Mauerwerksdicke 36,5 cm, Mauermrtel MG II a, Hhe bis 2,75 m Wie vor, Alternativ in .... Bezeichnung Los Hauptabschnitt Abschnitt Unterabschnitt Titel Position

1.01.01.01.01.0010.A

Unterposition

1.01.01.01.01 LV-Gliederung

0010 Positionszhler O r d n u n g s z a h l

A Index

Maximal knnen 14 Stellen belegt sein. Eine grere Ordnungszahl ist also nicht erlaubt. Der Index umfasst nur eine Stelle. In einer GAEB-Datei muss die gewhlte Gliederung beibehalten werden. Allerdings sind (leider) unbelegte Hierarchiestufen zugelassen. Ein Beispiel dazu: 01. 01.01. 01.01.10 02. 02.__.20 Gebude A Baustellenbetrieb 1 Stck Baustelle einrichten Gebude B 120 m3 Bodenaushub

In der Ordnungszahl 02.__.20 ist hier die unbelegte Hierarchiestufe mit Unterstrichen gekennzeichnet.

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2.6 GAEB DA XMLDie logische Weiterentwicklung von GAEB 90 und GAEB 2000 war GAEB DA XML. Das Entscheidende an GAEB DA XML ist der komplett umgestellte Dateiaufbau auf eine XML-Struktur. GAEB DA XML ist die wichtigste GAEB-Austausch-Version. Der Zukunft gehrt GAEB DA XML. GAEB DA XML sollte daher unbedingt konsequent eingesetzt werden. Hier einige Vorteile von GAEB DA XML: GAEB DA XML-Dateien sind XML-Dateien (XML: eXtensible Markup Language) und entsprechen damit dem Weltstandard GAEB DA XML-Dateien sind Betriebssystem-/ Plattform- unabhngig GAEB DA XML-Dateien sind modern und ausbaubar GAEB DA XML-Dateien sind signierfhig GAEB DA XML untersttzt weitere Austauschphasen (Nachtrag und Rechnung) und weitere Datenarten (Materialdaten, Katalogdaten, etc.). Viele am Bau Beteiligten beschftigen sich mit GAEB DA XML (Ausschreibende Stellen, Planer, Handel, Internetanbieter, etc.) GAEB DA XML untersttzt lngere Ordnungszahlen bis 14 Stellen (bisher max. 9 Stellen) GAEB DA XML untersttzt Formatierungen im Text

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2.6.1 AustauschphasenGAEB unterscheidet verschiedene Austauschphasen vergleichbar mit den verschiedenen Phasen in einem Bauprozess (Angebotsaufforderung, Auftragserteilung etc). Nachfolgend sind die Phasen aufgefhrt, die im Bereich Leistungsverzeichnis vorkommen:

Kennung 81 82 83 84 85 86 89

Austauschphase Leistungsbeschreibung Kostenansatz Angebotsaufforderung Angebotsabgabe Nebenangebot Auftragserteilung Rechnung (in Vorbereitung)

Neben den hier dargestellten Austauschphasen im Bereich der Leistungsverzeichnisse gibt es in GAEB DA XML auch noch die zustzlichen Phasen 93, 94, 96 und 97 im Bereich der Kommunikation mit Herstellern und dem Handel (Warenwirtschaft).

In einer GAEB-Datei steht die Information, um welche Phase es sich handelt. Die Endung einer GAEB-Datei kann auch Informationen zur Phase geben (Datei.D81 z.B.). Verbindlich ist jedoch die Information innerhalb der Datei. In Abhngigkeit von der Phase wird der Inhalt der Datei bestimmt. So enthlt eine D81-Datei Ordnungszahlen und Texte aber keine Preise und eine D84-Datei nur Ordnungszahlen und Preise.

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GAEB DA XML Austauschphasen

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2.6.2 Ordnungszahlen und OZ-StrukturBevor Positionen ausgetauscht werden knnen, muss erst einmal die Struktur des Leistungsverzeichnisses bezglich der Ordnungszahlen festgelegt werden. In GAEB DA XML wird definiert wie viele LV-Stufen zugelassen sind, wie lang diese jeweils sind und wie lang der Bereich fr die Positionsnummer ist. Die nachfolgende Tabelle erlutert an einem Beispiel den Aufbau einer kompletten Ordnungszahl und damit auch den Aufbau der OZ-Struktur. Ordnungszahl 1 1.01 1.01.01 1.01.01.01 1.01.01.01.01 1.01.01.01.01.0010 Beispieltext Gebude A Rohbauarbeiten Kellergeschoss Maurerarbeiten Auenwnde Mauerwerk der Auenwand im Keller, Kalksandstein, DIN 106, KS L-R, Festigkeitsklasse 12, Rohdichteklasse 1,6, Mauerwerksdicke 36,5 cm, Mauermrtel MG II a, Hhe bis 2,75 m Wie vor, Alternativ in .... Bezeichnung Los Hauptabschnitt Abschnitt Unterabschnitt Titel Position

1.01.01.01.01.0010.A

Unterposition

1.01.01.01.01 LV-Gliederung

0010 Positionszhler O r d n u n g s z a h l

A Index

Maximal knnen 14 Stellen belegt sein. Eine grere Ordnungszahl ist also nicht zugelassen. Der Index umfasst nur eine Stelle. Ab GAEB DA XML sind alphanumerische Zeichen fr alle Bereiche der Ordnungszahl zugelassen. Folgende Zeichen sind dabei zugelassen: Zeichen Leerzeichen Ziffern (0-9) Grobuchstaben (A-Z) Unterstrich ( Underline ) Kleinbuchstaben (a-z) Beispiel 12. 20 12.20 A.20 12.__20 a.20

Umlaute und "" sind nicht zugelassen. Die hier dargestellte Reihenfolge ist auch die Sortierreihenfolge fr die aufsteigende Anordnung der OZ im LV. Maximal sind 5 Hierarchiestufen zugelassen (wie in unserem Beispiel). Selbstverstndlich sind auch weniger Hierarchiestufen zugelassen oder auch keine. Mindestens muss ein Positionszhler vorhanden sein. In einer GAEB-Datei muss die gewhlte Gliederung beibehalten werden. Allerdings sind (leider) unbelegte Hierarchiestufen zugelassen. Ein Beispiel dazu:

Das Freie GAEB Buch 01. 01.01. 01.01.11 02. 02.__.20

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Gebude A Baustellenbetrieb 1 Stck Baustelle einrichten Gebude B 120 m3 Bodenaushub

2.6.3 Textformatierungen und BilderIm Langtext von GAEB DA XML sind Formatierungen bis hin zu Grafiken zugelassen. Der Umfang der Formatierungen ( Schriftarten, Tabellen, Aufzhlungen, etc. ) ist in GAEB DA XML genau festgelegt.

Ein Beispiel fr einen Langtext mit Formatierungen nach GAEB DA XML ( Schriftarten, Tabellen und Bilder ). Die Bilder sind Bestandteil der GAEB DA XML-Datei.(Das Beispiel zeigt die Darstellung mit dem GAEB TextControl)

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2.6.4 Ermittlung der Leistungsverzeichnissumme (Rechenregeln)Ab GAEB DA XML gelten folgende Rechenregeln: Es findet die "Kaufmnnische Rundung" Anwendung.

2 Nachkommastellen

Funktionssymbol: R2 ( Zahl )

Die Zahl wird auf zwei Stellen hinter dem Komma gerundet. Bei den Werten 0-4 der dritten Nachkommastelle wird abgerundet und bei den Werten 5-9 der dritten Nachkommastelle wird aufgerundet. Beispiele: 45,46 99,2349999 => 99,23

3 Nachkommastellen

Funktionssymbol: R3 ( Zahl )

Die Zahl wird auf drei Stellen hinter dem Komma gerundet. Bei den Werten 0-4 der vierten Nachkommastelle wird abgerundet und bei den Werten 5-9 der vierten Nachkommastelle wird aufgerundet. Beispiele: 45,4555 => 45,456 99,23349999 => 99,233 Im Folgenden werden Zwischenergebnisse, die mit keinem Element einer GAEB-Datei korrespondieren, kursiv dargestellt. Berechnung Einheitspreis einer Position Bezeichnung Einheitspreis Einheitspreisanteil 1 Einheitspreisanteil 6 Menge Prozentualer Nachlass Gesamtbetrag incl. Nachlass Name UP UPComp1 UPComp6 Qty DiscountPcnt IT Typ tgDecimal_13_3 tgDecimal_13_3 tgDecimal_11_3 tgDecimal_5_2 tgDecimal_13_2 Nachkommastellen 3 3 3 2 2

UP = (UPComp1, ,UPComp6)

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Wenn beim UP die dritte Nachkommastelle = 0 ist, wird dieser UP als UP mit 2 Nachkommastellen interpretiert. Bei UP mit 2 Nachkommastellen gilt: Nachlass = R2 ( UP * DiscountPcnt / 100) Bei UP mit 3 Nachkommastellen gilt: Nachlass = R3 ( UP * DiscountPcnt / 100) Einheitspreis incl. Nachlass = UP Nachlass IT = R2 (Einheitspreis incl. Nachlass * Qty) Beispiel fr UP mit 2 Nachkommastellen: UP = 121,33 Nachlass = 6,92 Einheitspreis incl. Nachlass = 121,33 6,92 = 114,41 IT = 3.828,96 DiscountPcnt = 5,7 % Qty = 33,467

Beispiel fr UP mit 3 Nachkommastellen: UP = 121,334 Nachlass = 6,916 Einheitspreis incl. Nachlass = 121,334 6,916 = 114,418 IT = 3.829,23 DiscountPcnt = 5,7 % Qty = 33,467

Unterbeschreibung Wenn in der Unterbeschreibung Einheitspreisanteile vorhanden sind, wird berprft, ob der UP der Unterbeschreibung der Summe der Einheitspreisanteile entspricht.

Berechnung Zuschlagsposition Bezeichnung Summe der Gesamtbetrge der zu bezuschlagenden Positionen Zuschlagsprozentsatz Prozentualer Nachlass Gesamtbetrag incl. Nachlass Name ITMarkup Markup DiscountPcnt IT Typ tgDecimal_13_2 tgDecimal_5_2 tgDecimal_5_2 tgDecimal_13_2 Nachkommastellen 2 2 2 2

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Zuschlag = R2 ( ITMarkup * Markup / 100 ) Nachlass = R2 (Zuschlag * DiscountPcnt / 100 ) IT = Zuschlag Nachlass

ITMarkup = 18.450,45 Zuschlag = 2.527,71 Nachlass = 83,41 IT = 2444,30 Berechnung LV-Bereich

Markup 13,7 %

DiscountPcnt = 3,3 %

Bezeichnung Summe Prozentualer Nachlass Absoluter Nachlass Summe nach Nachlass Pauschalsumme Umsatzsteuer in % Summe mit Bercksichtigung von Nachlass und Umsatzsteuer Total = (IT 1, ,IT n)

Name Total DiscountPcnt DiscountAmt TotAfterDisc TotalLSUM VAT TotalGross

Typ tgDecimal_13_2 tgDecimal_5_2 tgDecimal_13_2 tgDecimal_13_2 tgDecimal_13_2 tgDecimal_5_2 tgDecimal_13_2

Nachkommastellen 2 2 2 2 2 2 2

Nachlass = R2 (Total * DiscountPcnt / 100) TotAfterDisc = Total Nachlass oder

wenn DiscountPcnt vorhanden TotAfterDisc = Total DiscountAmt oder

Umsatzsteuer Absolut = R2 (TotAfterDisc * VAT / 100) Umsatzsteuer Absolut = R2 (TotalSUM * VAT / 100)

TotalGross = TotAfterDisc + Umsatzsteuer Absolut TotalGross = TotalSUM + Umsatzsteuer Absolut

oder

Positionsarten Alternativpositionen werden nicht in die Summe der LV-Bereiche aufgenommen. Bedarfspositionen werden je nach Schalterstellung in die Summe aufgenommen oder nicht.

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2.6.5 Warenwirtschaftsinformationen in GAEB (90er Phasen)

Neben Leistungsverzeichnisinformationen knnen mittels GAEB Dateien (ab GAEB 2000) auch Warenwirtschaftsinformationen (Artikel) ausgetauscht werden. Es stehen die Datenarten D93 (Preisanfrage), D94 (Preisangebot), D96 (Bestellung) und D97 (Auftragsbesttigung) zur Verfgung.

Auf dem Markt entstehen erste Tools (z.B. MWM-Primo), die Daten zwischen den 80er Phasen (Leistungsverzeichnisse) und 90er Phasen (Warenwirtschaft) konvertieren.

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3 GAEB fr Anwender3.1 Praktische Informationen zum Datenaustausch3.1.1 Wie erkenne ich eine GAEB-Datei?Sie haben eine GAEB-Datei erhalten. Wie kann man diese erkennen? Eine Mglichkeit ist die Dateiendung. Hier gilt: Dateiendung .Dxx .Pxx .Xxx .DTN/.DTA/.NDT GAEB-Variante GAEB 90 GAEB 2000 GAEB DA XML NORM Beispiel Datei.D81 Datei.P81 Datei.X81 Datei.DTN

Eine zweite Mglichkeit: Sie ffnen die Datei mittels Editor oder Textverarbeitung und vergleichen die ersten Zeilen mit den Beispielen im Kapitel 4. Eine dritte Mglichkeit: Sie ffnen die Datei mit einem GAEB-Viewer (ein kostenloser Viewer ist z.B. MWM-Primo) und erhalten von der Anwendung die Information, um welche Datei es sich handelt.

3.1.2 Wie bearbeite ich eine GAEB-Datei?Wenn Sie eine GAEB-Datei bearbeiten mchten (z.B. eine Anfrage mit Preisen versehen) bentigen Sie eine entsprechende Anwendung. Jede AVA-Anwendung oder Baukalkulation sollte GAEB-Daten lesen (und erstellen) knnen. Teilweise sind auch kostenlose Programme oder Demo-Versionen erhltlich, die solche Aufgaben erfllen (MWM-Pisa ist eine solche Anwendung).

3.1.3 Wie konvertiere ich eine GAEB-Datei?Wenn Sie die Daten aus einer GAEB-Datei in eine Anwendung bertragen mchten, die GAEBDateien nicht lesen kann (z.B. Word oder Excel) bentigen Sie einen Konverter. MWM-Rialto konvertiert z.B. GAEB-Daten in die Tabellenkalkulation Excel oder einfach in eine csv-Datei. Wenn Sie beliebige Daten (z.B. aus Word oder aus Excel) in eine GAEB-Datei wandeln mchten, bentigen Sie ebenfalls eine entsprechende Anwendung. MWM-Primo ist ein solcher GAEB-Konverter.

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3.1.4 Wie verfahre ich mit einer defekten GAEB-Datei?Wenn Sie eine GAEB-Datei erhalten haben, die Sie nicht verarbeiten knnen, liegt ggf. eine defekte GAEB-Datei vor. Leider werden solche Dateien erzeugt, die den GAEB-Standard nicht einhalten. Natrlich knnen Sie den Absender der GAEB-Datei auf dieses Problem hinweisen. Sie knnen aber auch versuchen, die GAEB-Datei in eine korrekte GAEB-Datei zu wandeln. Die Anwendung MWM-Primo kann defekte GAEB-Dateien einlesen und erzeugt daraus richtige GAEB-Dateien.

3.1.5 Grenvergleich von LV-DateienDie Dateigren wurden fr folgendes LV-Muster ermittelt: Ca. 400 Seiten LV-Ausdruck ohne Vorbemerkungen mit ca. 1.200 Positionen.

Dateiart GAEB 90 DA83 GAEB 90 DA84 GAEB 2000 DA83 GAEB 2000 DA84 GAEB DA XML DA83 GAEB DA XML DA84 NORM Word

Dateigre 1.700 KB 100 KB 1.500 KB 92 KB 3.000 KB 210 KB 1.700 KB 3.500 KB

Bemerkung Nur Preise GAEB 2000 V 1.2 GAEB 2000 V 1.2 GAEB DA XML V 3.0 GAEB DA XML V 3.0 B 2063 Word 2000

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3.2 Baupreise in Leistungsverzeichnissen Zur grundstzlichen Entstehung von Baupreisen in LeistungsverzeichnissenProf. Dipl.-Ing. Helmut Meyer-Abich

3.2.1 EinleitungBauunternehmungen werden gegrndet und betrieben um Geld zu verdienen. Geld verdienen sie indem sie bauen, aber Geld knnen sie auch verdienen, wenn sie nicht bauen, unter bestimmten Umstnden sogar noch viel mehr. Ein Bauunternehmer wird grundstzlich immer dann Geld verdienen, wenn er einen Auftrag erhlt, bei dessen Abwicklung er einen geringeren Aufwand betreiben muss gegenber dem Aufwand, den er vor Angebotsabgabe kalkuliert hat: der Preis fr ihn ist dann mindestens auskmmlich, wenn nicht sogar gut. Er ist dann gut, wenn der Preis fr die auszufhrende Leistung hoch ist und somit einen berschuss erwarten lsst. Da sich der Auftrag aber blicherweise aus vielen Einzelpositionen zusammensetzt, wird der Bauunternehmer versuchen einen mglichst hohen Einzelpreis fr jede Leistung einzusetzen, damit er insgesamt einen Gewinn aus der Abwicklung dieses Bauvorhabens ziehen kann. Er versucht also keine Leistung anzubieten, deren Abwicklung mit einem schlechten Preis seinen Gewinn schmlern knnte. Wenn er also jede Einzelposition eines Leistungsverzeichnisses (branchenblich bezeichnet als LV) auskmmlich kalkuliert, vielleicht sogar gut kalkuliert, damit er Geld verdient, wird er eine hohe Angebotssumme anbieten. Die Angebotssumme setzt sich zusammen aus der Menge der auszufhrenden Leistungen, die mit dem jeweiligen Angebotspreis der entsprechenden Position multipliziert wird und in der Summe dieser Einzelpositionen den Angebotspreis liefert. Wenn der Unternehmer also in dieser Art verfhrt, wird er absolut sicher davon ausgehen knnen, dass er den Auftrag nicht erhlt, da sein Angebot viel zu hoch liegt. Andere Bieter werden Preise abgegeben haben, die in der Summe niedriger liegen: somit erhlt der Mindestbietende (branchenbliche Bezeichnung fr denjenigen, der das niedrigste Gebot abgibt) den Zuschlag; es wird also bei seinem Angebot zugeschlagen, und er erhlt den Auftrag zu den Preisen, die er abgegeben hat. Da aber der Mindestbietende keinen Verlust mit der Ausfhrung der Baumanahme machen mchte, mssten die Preise, die er abgegeben hat, auch gut sein; andernfalls wrde er keinen Gewinn machen. Der abgegebene Preis ist also niedriger als der Preis, den der Bieter abgegeben hat, der jeden Einzelpreis mit Gewinn kalkuliert hat. Der niedrige Preis des Mindestbietenden ist also ein guter Preis, weil er zum Auftrag gefhrt hat, aber ein vermutlich schlechter Preis, weil er zu diesem angebotenen Preis die beschriebene Leistung ausfhren muss. Dieser vermutlich schlechte Preis wird aber dann zu einem hervorragenden Preis, wenn die im Leistungsverzeichnis beschriebene Leistung gar nicht ausgefhrt werden muss, weil sie entfllt oder durch eine Leistung ersetzt wird, die im Leistungsverzeichnis bisher noch gar nicht oder anders beschrieben wurde. Der Bauunternehmer kann also sehr viel Geld damit verdienen, dass er nicht baut: jedenfalls nicht die im Leistungsverzeichnis beschriebene Leistung. So wird aus einem vermeintlich schlechten Preis also ein guter Preis, der den Mindestbietenden sehr viel mehr Geld verdienen lsst als der Bieter mit den guten Preisen jemals verdient htte.

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Wann ein Preis gut ist und wann nicht, soll im Folgenden beschrieben werden, wobei sich gut oder schlecht als Preisbezeichnung aus der jeweiligen Sicht der beteiligten Parteien ergibt: ein Preis, der fr den Bauunternehmer gut ist, kann fr den Auftraggeber schlecht sein und umgekehrt.

3.2.2 Anzahl der BieterDie Mglichkeit einen guten Preis zu erhalten, wird mit Sicherheit davon abhngig sein, wie viele Bieter sich an der Ausschreibung beteiligen: je mehr Bieter ein Angebot abgeben, um so grer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein niedriges Angebot dazwischen ist, das den Preis schlecht macht. Der interessierte Bauunternehmer wird also mglichst frh versuchen, mit dem Auftraggeber Kontakt aufzunehmen, um ihn davon zu berzeugen mglichst wenige Bieter zur Angebotsabgabe aufzufordern. Das geschieht blicherweise ber einen frhen Kontakt zur ausschreibenden Stelle, also meist einem Architektur- oder Ingenieurbro, welches der Bauunternehmer in der Weise zu beraten sucht, dass eine beschrnkte Ausschreibung durchgefhrt werden solle. Damit wre der Bieterkreis beschrnkt; es knnte also nicht jeder Bauunternehmer an der Ausschreibung teilnehmen Die Teilnehmerzahl sinkt rapide. Diese Verfahrensweise der beschrnkten Ausschreibung kommt dem Ingenieurbro meist sehr entgegen, da die Auswertung von 6 bis 10 Angeboten, die bei einer beschrnkten Ausschreibung blicherweise abgegeben werden, deutlich weniger Arbeit verursacht als die Auswertung von 30 oder mehr Angeboten, die bei einer ffentlichen Ausschreibung abgegeben werden: die Anzahl der Angebote hat keinen Einfluss auf das Honorar des Ingenieurbros, das nach Lph. 7 HOAI diese Leistung der Auswertung berechnen wrde. bei einer beschrnkten Ausschreibung davon ausgegangen werden kann, dass nur Bieter aufgefordert werden, die eine reibungslose Abwicklung des Bauvorhabens whrend der Baudurchfhrung erwarten lassen: ebenfalls weniger Arbeit fr das Ingenieurbro, das nach Lph. 8 HOAI die Bauberwachung abrechnet. Das Honorar fr das Ingenieurbro ist nach dieser Vorgehensweise also deutlich leichter verdient. Wenn der Auftraggeber jedoch gehalten ist eine ffentliche Ausschreibung durchzufhren, weil er selbst der ffentlichen Hand zugerechnet werden kann, also der Bund oder eine Gemeinde, eine Innung, ein gemeinntziger Verein oder dergleichen ein Bauvorhaben durchfhren will, so wird der Bauunternehmer versuchen den Bauherrn dahingehend zu beraten, dass eine ffentliche Ausschreibung mit beschrnktem Teilnehmerkreis durchgefhrt werden solle. Bei diesem Verfahren wird das Bauvorhaben ffentlich ausgelobt, und es mssen sich die Bieter um die Ausschreibung bewerben. Die Ausschreibung, also die Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes, erhalten dann nur die Bieter, die von der ausschreibenden Stelle fr geeignet gehalten werden: der Bieterkreis ist blicherweise wieder sehr klein und hat blicherweise dadurch ein hheres Preisniveau. Die jeweiligen Arten der Ausschreibung werden in der VOB/A (Vergabe- und Vertragsordnung fr Bauleistungen) erschpfend geregelt.

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Ganz besonders klein wird der Bieterkreis dann gehalten, wenn bei einer ffentlichen Ausschreibung die Angebotsfristen so knapp gehalten werden, dass eine serise Kalkulation fr die Bieter aus zeitlichen Grnden nicht mehr mglich ist. Wenn dann noch eine Ausschreibung nach 9 VOB/A nach Leistungsprogramm durchgefhrt werden soll, bei der die Bieter die Entwurfsbearbeitung selbst bernehmen mssen, so wird sich kaum ein interessierter Bieter melden, wenn die Bearbeitungsfrist kurz ist. Ohne einen Entwurf, also ohne die gedachte Ausfhrung der Baumanahme, wie Zeichnungen, Festlegung der Bauumstnde, der Bauzeiten etc. kann ein Bauvorhaben nicht seris kalkuliert werden. Ist die Zeit dann noch zustzlich knapp bemessen, also krzer als ca. 40 Kalendertage (Absendung der Aufforderung zur Angebotsabgabe bis zur Abgabe des Angebotes) gem 18a VOB/A bei einem nichtoffenen Verfahren, so kann davon ausgegangen werden, dass kein wirtschaftliches Angebot abgegeben wird. Ein nichtoffenes Verfahren liegt dann vor, wenn die Bieter sich um die Ausschreibung bewerben mssen, die Ausschreibung also faktisch beschrnkt ist. Wenn dann noch der Kontakt des Bauunternehmers zur ausschreibenden Stelle so gut ist, dass dieser Unternehmer Informationen zum Bauvorhaben vorzeitig erhlt, so wird er ein Angebot abgeben knnen, das ihm den wirtschaftlichen Erfolg sichert, da er durch die Kenntnis der geplanten Manahme groe Vorteile gegenber den Mitbietern hat, falls sich berhaupt noch interessierte Mitbieter melden. Der Angebotspreis wre fr den Unternehmer dann eindeutig gut.

3.2.3 Prfung des LeistungsverzeichnissesDa sich die Angebotssumme aus der Summe der Einzelpositionen ergibt, wird der Bauunternehmer immer bemht sein festzustellen, welche der abgefragten Leistungen auch tatschlich zur Ausfhrung kommen, denn nur fr die tatschlich zu bauenden Positionen wird er einen auskmmlichen Preis kalkulieren. Dies bedeutet, dass er fr alle Positionen, die vermutlich nicht zur Ausfhrung kommen werden, einen Preis abgeben wird, der weit unter dem erforderlichen Preis fr diese Leistung liegt. Dies reduziert seine Angebotssumme erheblich, wenn viele Leistungen nicht oder verndert zur Ausfhrung kommen. Der BGH (Bundesgerichtshof) spricht bei dieser Art der Kalkulation von einer frivolen Preisermittlung. Der Bauunternehmer wird das Leistungsverzeichnis unverzglich nach Erhalt also daraufhin berprfen, welche Leistungen vermutlich nicht ausgefhrt werden, wie z.B. nderungen der Beschaffenheit des Baugrundes gegenber den Beschreibungen des Leistungsverzeichnisses ( 2.5 VOB/B): das Wissen hat er meist aus der rtlichkeit von anderen bereits ausgefhrten Bauvorhaben nderungen der Bauumstnde, wie Baufristen, Straensperrungen, Gerteeinsatz ( 2.5 VOB/B): dieses Wissen hat er z.B. durch Nachfrage bei Baumtern (Baugenehmigung, Zufahrtsmglichkeiten) nderungen der Grundrisse, Ausstattungen, haustechnischen Installationen ( 2.5 VOB/B): Nachfrage bei zuknftigen Nutzern Mehr- oder Mindermengen der auszufhrenden Leistungen ( 2.3 VOB/B): Prfen der Plne und Mengenauszug fr die signifikant preisbildenden Positionen Ausfhrung von zustzlichen Leistungen, die im Leistungsverzeichnis nicht erwhnt sind ( 2.6 VOB/B): Prfen der Leistungsverzeichnisse und Abgleich mit den Zeichnungen, ob Leistungen nicht beschrieben wurden

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Da die o.a. nderungen oder Zusatzleistungen den Bauunternehmer grundstzlich dazu berechtigen Mehrforderungen geltend zu machen, wird er das Leistungsverzeichnis entsprechend grndlich prfen. Die o.a. Vernderungen gegenber der geplanten Ausfhrungen beruhen blicherweise darauf, dass z.B. der Baugrund nicht ausreichend bekannt war und dies zu falschen Einschtzungen beim ausschreibenden Ingenieurbro gefhrt hat, wie Bodenklassen, Kontaminationen oder Grundwasserstnde: dies geschieht leicht bei Ingenieurbros, die nicht ortsansssig sind, Mengen falsch ermittelt wurden, Bauumstnde vorausgesetzt werden, die aus der rtlichkeit gar nicht durchfhrbar wren, wie der Einsatz von Fertigteilen (der nicht berall mglich ist), Zufahrtsmglichkeiten zugestanden werden (die z.B. wegen Gewichtsbeschrnkungen gar nicht mglich wren), Arbeitszeiten nachtrglich reglementiert werden (Ruhezeiten in Kurbdern, Unterbrechung der Arbeiten aus produktionstechnischen Abhngigkeiten beim Bauherrn) etc. Nutzungsnderungen bereits bei der Kalkulation erkennbar werden, die z.B. eine nderung der Ausstattung oder der Grundrisse erfordern, aber im Leistungsverzeichnis noch nicht erfasst wurden

3.2.4 AngebotskalkulationHierunter ist die Kostenermittlung von Bauleistungen fr die Erstellung eines Angebotes zu verstehen. Grundlage der Angebotskalkulation ist ein Leistungsverzeichnis oder eine Leistungsbeschreibung. Im Sprachgebrauch werden die Begriffe Angebotskalkulation und Kalkulation gleichgesetzt. Die erste Version dieser Kalkulation, bei der alle zu erbringenden Leistungen nach ihrem erforderlichen Aufwand und ihrem erforderlichen Gerte- und Materialaufwand bewertet werden, wird blicherweise als Null-Kalkulation bezeichnet. Nach intensiver Ortsbesichtigung, auch aller Zufahrtswege, und der Wrdigung der voraussichtlichen Bauzeit (Jahreszeiten) knnen einzelne Positionen neu bewertet werden. Weiterhin knnen nach berprfung der Mengenangaben oder der Leistungsinhalte Vernderungen des kalkulierten Aufwands vom Kalkulator vorgenommen werden, die naturgem erheblichen Einfluss auf die Angebotssumme haben. Innerhalb der Null-Kalkulation wird also noch nicht bercksichtigt, ob bestimmte Positionen frivol kalkuliert werden knnten, wenn sie vermutlich nicht oder nur verndert zur Ausfhrung kommen. Zunchst wird durch eine durchgngige Kalkulation des Leistungsverzeichnisses die Angebotssumme ermittelt, die ein Bieter ermitteln wrde, der die Inhalte der Leistungsbeschreibungen nicht intensiv prft oder verndert. Es wrde also ein Bieter, der keine nderungen erkennt, diese Angebotssumme in Hhe der Null-Kalkulation abgeben: damit liegt ungefhr fest, auf welcher Hhe der Angebotspreis vermutlich zu erwarten wre. Mit dieser Kenntnis des Null-Preises werden Positionen, die vermutlich nicht zur Ausfhrung gelangen, in ihrem Einheitspreis stark verringert, wobei Positionen, die in erheblich grerem Umfang zu erwarten sind, im Preis hochgesetzt werden, da die entsprechend grere Menge bei berhhtem Preis zu einem hohen Gewinn fhrt.

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Diese zweite Version der Angebotskalkulation wird dann daraufhin geprft, ob noch inhaltliche Vernderungen vorgenommen werden knnen, wie z.B. nderung der Kalkulationsgrundlagen zu den Anstzen Wagnis und Gewinn, zu den Zuschlgen zu Subunternehmern (Ausfhrungsfirmen, die fr Teilleistungen beauftragt werden) oder zu Vorhaltekosten oder Abschreibungswerten von Baugerten. Nach Einarbeitung dieser prinzipiellen Eckwerte wird die Angebotskalkulation in ihren Grundlagen abgeschlossen. Bei starkem Interesse an den auszufhrenden Leistungen werden weiterhin Nebenangebote (z.B. zu verkrzten Zahlungsfristen) oder Alternativvorschlge (technische nderungen oder vernderte Ausfhrungen) erarbeitet, die dem Angebot beigefgt werden. Dieses Angebot fhrt dann blicherweise direkt zu einem Auftrag oder zu Auftragsverhandlungen bei den zuknftigen Bauherren. Leistungsverzeichnisse haben bei greren Bauvorhaben blicherweise mehrere hundert Seiten, somit also teilweise mehrere Tausend Positionen. Eine bersicht der auszufhrenden Leistungen ist also nur mglich, wenn das Leistungsverzeichnis akribisch genau mit den Entwurfs- oder Ausfhrungszeichnungen abgeglichen wird und dann die Umstellungen der eingesetzten Einheitspreise beim Bieter dokumentiert werden. Wegen des Umfangs der Leistungsbeschreibungen knnen sich leicht Fehler beim ausschreibenden Ingenieurbro einschleichen, die dann meistens von erfahrenen Bietern erkannt werden. Es gibt natrlich auch Leistungsverzeichnisse, die exakt das Bauvorhaben vorgeben und bei denen keine Umstellung erfolgen kann, da dies nur zu schlechten Preisen beim Bieter fhren wrde. Ein erfahrener Bieter wird z.B. prfen, ob das Leistungsverzeichnis den Vorgaben der DIN 18299 (VOB/C) Hinweise zum Aufstellen von Leistungsverzeichnissen gengt. Ist die VOB wirksam vereinbart, prft der Bieter, ob alle Vorgaben eingehalten sind: wenn nicht, nimmt er diese DIN als erste Checkliste fr seine Nachtrge.

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3.3 GAEB in der SAP-WeltGAEB und SAP Thomas Dreyer, Michaela Sulz (beide badenIT) und Dr. Michael Lohnherr (freier Berater) SAP ist wie eine Frhlingsblte im Neuschnee. Erst wenn sie die ersten Herausforderungen berwindet, kann sie sich voll entfalten. Jeder, der mit SAP zu tun hat, kann sein eigenes Lied davon singen. Denn viele Unternehmen kmpfen lange damit, durch den ersten Neuschnee zu kommen. Erst nach berwindung der Anfangsschwierigkeiten knnen die Frchte in Sachen Transparenz und gut abgebildeter betriebswirtschaftlicher Prozesse geerntet werden. Groe Unternehmen kommen fast nicht umhin, sich bei ihrer Bauabwicklung auch mit SAP zu beschftigen. Mit mehr als 60.000 Installationen und 10 Millionen Anwendern weltweit ist SAP der fhrende Hersteller von betriebswirtschaftlichen Softwarelsungen. SAP an sich ist eine gut funktionierende Insel, allerdings ohne besonders gute Anbindung an die restliche Welt, sprich an Dienstleister oder Handwerker, und vor allem nicht an die Teile der Systemwelt, die GAEB sprechen. Ein Austausch mit dem Festland der Bauwelt ist dennoch mglich. Darauf wird spter eingegangen, vorab erst mal ein paar grundlegende Erklrungen zu SAP. Was steckt hinter SAP? Das Unternehmen aus Walldorf bei Heidelberg kennt sicherlich jeder zumindest diejenigen, die ihr Geld in Aktien anlegen. Angefangen als kleine Softwareschmiede hat sich SAP in nur wenigen Jahren zum weltweit anerkanntesten ERP-Produzenten gemausert. Was meint ERP? Mit Enterprise Resource Planning (ERP) werden diejenigen Lsungen betitelt, die Anwendungen fr verschiedene Unternehmensbereiche bzw. -prozesse wie Finanzverwaltung, Materialwirtschaft oder Personalverwaltung bndeln. Kennzeichen dieser Systeme ist, dass sie die unterschiedlichen Bereiche miteinander verbinden und eine integrierte Gesamtsicht liefern. Wenn auch damit zwangslufig die Komplexitt in Sachen Bedienung und Wartung ansteigt. Das Fundament fr die ERP-Systeme von SAP [SAP R/3, Enterprise oder NetWeaver] sind vordefinierte Geschftsprozesse. Diese Geschftsprozesse orientieren sich an realen Geschftsvorfllen und bilden den Pfad durch die verschiedenen SAP-Anwendungen, die im Fachjargon Module genannt werden. Beschaffungsprozess mit SAP Die relativ abstrakte Erklrung kann an einem konkreten Beispiel veranschaulicht werden: Material kann auf verschiedenen Wegen beschafft werden:

direkt durch das Anlegen einer entsprechenden Bedarfsmeldung im Materialwirtschaftsmodul (MM) indirekt ber im Rahmen logistischer Prozesse (Instandhaltung (SAP-Modul PM), Kundenservice (CS), Vertrieb (SD), Projektsystem (PS) oder Fertigungsprozess (PP) auftretender Bedarfe.

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Im weiteren Beschaffungsprozess ist dann das Materialwirtschaftsmodul MM ausschlaggebend. In der deutschen Sprache gab es bislang nur sehr wenige, den Sprachwissenschaftlern bekannte Wrter, die auf -nf endeten - wie beispielsweise fnf. Inzwischen gibt es ein weiteres anerkanntes Wort in dieser Gruppe: die SAP-BANF. BANF steht fr die Bestellanforderung im SAP-Prozess, die entweder direkt in eine Bestellung berfhrt oder aber in eine Ausschreibung eingebunden werden kann. Im Falle der Ausschreibung wird die Bestellung erst dann ausgelst, wenn die Preise abgegeben sind und der oder die Bestbieter ermittelt ist/sind. Mit der Bestellung werden entsprechende Bestellobligos aufgebaut, die das Controlling dann spter in seinem SAP-Modul CO bentigt. Wenn dieser Bestellvorgang Teil eines greren Projektes ist und das Unternehmen auch das Projektsystemsmodul PS im Einsatz hat, so knnen die Projektfortschritte inklusive des Bestellprozesses auch direkt dort verfolgt werden. Mit dem Wareneingang des Materials hat das Materialwirtschaftsmodul MM seinen Dienst getan. Jetzt kommt die Finanzabteilung mit ihrem Modul FI zum Zug, die sich um die Rechnungsprfung und anhngige Teilschritte kmmert. Das Leben ist eine Baustelle oder die Baustelle lebt In Bauprojekten wird das Geschftsleben schnell zur Baustelle: Viele Abteilungen mit diversen Interessen jonglieren enorme Geldsummen innerhalb eines Prozesses, der erhebliche Schlaglcher aufweist, wenn SAP und die GAEB-Welt nicht miteinander verbunden werden. Auerdem kann eine Baustelle schnell richtig lebendig werden, wenn die Transparenz fehlt und der Austausch mit den diversen Dienstleistern schlecht organisiert ist. Entscheidend ist also, dass einerseits die Schnittstellen mit den Subunternehmern und Materiallieferanten mglichst automatisiert ablaufen, und dass andererseits SAP, wenn im Unternehmen vorhanden, jederzeit die wichtigsten monetren Kennzahlen kennt, damit die Daten fr Finanzwesen, Controlling und Bauplaner jederzeit parat liegen und damit eine Anbindung an die Unternehmensprozesse und Transparenz erreicht werden. Zwei Sprachen auf der gleichen Baustelle Wer SAP im Einsatz hat, sieht sich bei jedem Bauprojekt mit zwei Sprachen konfrontiert. SAP hat eigene Datenformate entwickelt, die den logischen Anforderungen des R/3-Datenmodells gerecht werden. Schwierigkeiten tauchen erst dann auf, wenn man sich auf Datenbasis mit der Welt auerhalb von SAP verstndigen will. SAP ist ein Weltunternehmen, daher macht es fr sie wenig Sinn, eine Verbindung zu nationalen Standards wie GAEB in Deutschland oder der -Norm in sterreich herzustellen. Eine SAPeigene Brcke zur deutschen Baudatenwelt GAEB wird es also auf absehbare Zeit nicht geben.

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Leistungsverzeichnisse in SAP Im Folgenden werden die wichtigsten, seitens SAP fr die Abwicklung von Leistungsverzeichnissen zur Verfgung gestellten Funktionalitten dargestellt. Diese Darstellung stellt keinen Anspruch auf Vollstndigkeit, da eine komplette Darstellung des Themas in diesem Rahmen zu weit fhren wrde. Die SAP-Systeme R/3, ERP2004 sowie ERP2005 bieten standardmig nur in der Beschaffung die Mglichkeit mit Leistungsverzeichnissen zu arbeiten (MM-LV). Vertriebsseitig kennt SAP R/3 im Standard-Umfang keine Leistungsverzeichnisse. Dies lsst sich allerdings durch den Einsatz der Branchen-Lsung DI (discrete industries) implementieren (SD-LV). Die nur im Rahmen dieser Lsung implementierten LV-Funktionalitten werden mit (DI) gekennzeichnet. Die Leistungsverzeichnisse in SAP werden nicht auf Ihre Konformitt mit GAEB 90, GAEB 2000 oder GAEB DA XML hin berprft. Leistungsverzeichnisse in SAP besitzen maximal 4 Hierarchiestufen, also eine weniger als GAEB 2000 oder GAEB DA XML. Vertriebs-LVs (DI) Vertriebs-LVs bieten die komplette vertriebsseitige Abwicklung von Leistungsverzeichnissen von der Anfrage bis zur Aufmaerfassung. Bei der Aufmaerfassung knnen Sie festlegen, ob es sich um eine Abschlagsrechnung oder eine (Teil-)Schlussrechnung handelt. Bei einer (Teil-)Schlussrechnung werden die bereits gezahlten Betrge aus Abschlagsrechnungen bercksichtigt und ausgewiesen. Bis SAP-Release 4.6C erfolgt die Aufmaerfassung immer additiv, ab 4.7 kann das Aufma sowohl additiv als auch kumuliert erfasst werden. Kalkulation (DI) Um im Bauprozess wirklich effektiv einkaufen zu knnen, gengt es in der Regel nicht, nur das LV zu kennen, sondern gerade fr den Einkauf von reiner Montageleistung bzw. des bentigten Materials ist auch die Kenntnis der entsprechenden Kalkulationszeilen notwendig. Vertriebs-LVs knnen in SAP kalkuliert werden (sog. Easy Cost Planning, ECP). Hierbei kann auf vordefinierte Kalkulationsanstze sowie auf die im System hinterlegten Musterkalkulationen, Materialstammdaten und Tarife(Lohn) zurckgegriffen werden. Die Kalkulationsanstze mssen zuvor im System hinterlegt werden. In ECP knnen in hnlicher Form wie in einigen AVA-Systemen (z.B. Sysbau) Modelle angelegt und verwaltet werden. Mit Hilfe dieser Modelle knnen immer wiederkehrende Baumanahmen schnell und effizient kalkuliert werden. ber Execution-Services knnen nachgelagerte Prozesse z.B. im Vertrieb oder im Einkauf angestoen werden. Diese Execution-Services knnen kundenseitig definiert werden. Die kalkulierten Kosten knnen in das Projekt (SAP-Projektsystem PS) bernommen werden und stehen dort dann als Plankosten zur Verfgung. Die Kalkulation von groen LVs mit vielen individuellen Leistungspositionen in SAP hlt der Autor (Dr. Michael Lohnherr) aber gegenber einer Kalkulation in einem echten AVAProgramm nicht fr empfehlenswert. Um die Kalkulation in SAP etwas zu vereinfachen (insbesondere zur Erfassung von Nachlssen etc.), haben verschiedene Firmen die SAP-Kalkulationsoberflche erweitert, z.B: Bau CC, Ludwigsburg, Iso Software Systeme, Mnchen. Ab SAP-Release 4.7 knnen Sie ber die Vertriebs-LV-Schnittstelle auch Kalkulationsdaten an SAP mit bergeben, sofern Sie diese in verarbeitbarer Form aus Ihrem AVA-System erhalten (knftig vielleicht ber die neue Austauschphase D51).

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Beschaffung Sie knnen Leistungsverzeichnisse in der Beschaffung natrlich auch ohne den Einsatz von Vertriebs-LVs nutzen. LVs knnen z.B. auch aus der Instandhaltung/Kundenservice (PM/CS) heraus an den Einkauf als Bestellanforderung bergeben oder direkt innerhalb des Materialwirtschaftsprozesses angelegt werden. Dies ist einer der von der badenIT GmbH in ihrer seitens SAP zertifizierten Lsung fr die Abwicklung der Abrechnung und des Einkaufs von Baudienstleistungen und den Import von GAEB-Dateien genutzten Wege. Bei der Nutzung von Vertriebs-LVs werden Sie bei der Beschaffung wie folgt untersttzt: Zur Ausschreibung von Nachunternehmerleistungen knnen Sie Teile des Vertriebs-LVs direkt in die Bestellanforderung kopieren. Zur Ausschreibung von (mittels EasyCostPlanning) kalkuliertem Material knnen Sie aus der Kalkulationsbersicht heraus das komplette Material oder Teile davon in eine Bestellanforderung bergeben. Hierbei geht allerdings der Bezug zur LV-Position verloren, eine Information, welches Material fr welche LV-Position bereits bestellt wurde, gibt es also nicht. Die aufgrund der Bestellanforderung eingeholten Angebote lassen sich in einem Preisspiegel darstellen und anschlieend in eine Bestellung umsetzen. Aufmaerfassung (Dienstleister) Die Aufmaerfassung erfolgt in SAP R/3 ber sogenannte Leistungserfassungsbltter. Die einkaufsseitige Aufmaerfassung in SAP erfolgt immer additiv. Eine kumulierte Aufmaerfassung ist bislang nicht vorgesehen. Auch fr Leistungserfassungsbltter gibt es offene SAP-Schnittstellen (BAPIs), allerdings auch hier keine Standard-Schnittstellen zu REB-DA11 oder anderen Standards. Auch hier gibt es aber Anbieter. Eine Abwicklung von Anzahlungsanforderungen und Schlussrechnungen ber Leistungserfassungsbltter mit entsprechender automatischer Verrechnung (wie bei SD-LVs) ist einkaufsseitig bislang nicht realisiert. bersetzungssysteme Einzelne Hersteller von Bausoftware, also Systemen fr die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung [AVA-Systeme], sind dabei, kleine Brcken zu SAP zu schaffen. SAP bietet diesen Herstellern die Mglichkeit, ihre Anbindungen auf Qualitt zu prfen und bei gutem Ergebnis zu zertifizieren. Hierbei wird lediglich das reibungslose Funktionieren der Schnittstelle geprft, d.h. die fehlerfreie Kommunikation zwischen den externen Daten und den durch die Schnittstelle angesprochenen SAP-eigenen Objekten. Eine Beurteilung des durch die Schnittstelle abgebildeten Prozesses durch SAP erfolgt nicht. Hier muss jeder Anwender selber entscheiden, ob die von einem Anbieter angebotenen Funktionalitten den eigenen Unternehmensprozessen entsprechen.

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GAEB-Schnittstellen von/nach SAP R/3 sind den Autoren von verschiedenen Anbietern bekannt, wobei die Einbettung der Produkte der einzelnen Anbieter in SAP R/3 sehr unterschiedlich ist. Insbesondere ist je nach Fokus der jeweiligen Software der Anknpfungspunkt an die SAPFunktionalitt sehr unterschiedlich: Die den Autoren bekannten Anbieter von GAEB- und REB-Schnittstellen sind zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels die folgenden, wobei hier keine Unterscheidung nach verfgbaren SAP-Releasen getroffen wird. Komplettintegration mit Schnittstellen zu SD-, MM-LVs und Leistungserfassung, sowie vereinfachten Masken zur Kalkulation in SAP (ECP):Bau CC, Ludwigsburg Iso Software Systeme GmbH, Nrnberg

Komplettintegration mit Schnittstellen zu PS, CS, MM-LVs und Leistungserfassungen, sowie Zusatzfunktionalitten in der Kalkulation (ECP):badenIT GmbH, Freiburg SAP zertifiziert

Die badenIT bietet zustzlich zum ECP-Standard eine Erweiterung zur Speicherung von Planungsalternativen, sowie eine Mglichkeit zur Verwaltung von Bauakten (ber SAPDokumentenverwaltungssystem) Einkaufsseitige Abbildung (Trennung nach Material, Massenauszug, Subunternehmer aus Kalkulationsdaten) mit Schnittstellen zu MM-LVs und Leistungserfassungen:Logisma AG, Bamberg

Einkaufsseitige Abbildung (nur Dienstleistungs-Beschaffung):ventasoft GmbH, jetzt RIB Consulting GmbH, Berlin SAP zertifiziert Solar Consult, Hannover

Vertriebsseitige Abbildung von GAEB fr den Austausch von Materialanfragen ber normale Verriebsauftrge (SD) i.w. fr Hndler (insbes. GAEB 2000 DA93/94/96):FIS Informationssysteme und Consulting GmbH, Grafenrheinfeld

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3.4 GAEB und NORMIn Deutschland werden LV-Informationen per GAEB ausgetauscht. Die entsprechenden Normen in sterreich sind die NORM B2062 und B2063 vom sterreichischen Normungsinstitut. Damit Daten von GAEB in NORM (oder umgekehrt) gewandelt werden knnen, sind Konvertierprogramme auf dem Markt. MWM-Primo ist eine solche Anwendung die versucht beide Normen (GAEB und NORM B2063 von 1996) kompatibel zu machen. Nachfolgend ein Muster fr die aktuelle Verordnung NORM von 1996:0 1F20021120 1 2 3 W1 W2 X Z E U1 U2 F G T1 T2 N O O O O O O O O O O O O O O O O O O O 001 001 001 001 Muster-Auftraggeber

01 01 01 0100 0100 0100 0100 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001 010000001

001

001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 011 012 013 014 015 016 017 018 019

Musterdatei GAEB 90 000000000000000000000000000000000000 0 0 00000 00000 00000 0 0 0 0 0 0 79 30200 L O S : 1 000000000000000000000000000000000000 0 0 00000 00000 00000 0 Abwasserleitung Abwasserleitung 000000000000000000000000000000000000 0 0 00000 00000 00000 0 Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren 9300m Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach statischen Erfordernissen nach DIN 4033 herstellen einschl. Erdarbeiten in Boden der Klassen 3 bis 5 sowie ggf. einschl. Verbau. Ggf. erforderliche Wasserhaltung bis zu einer Pumpen-Leitung von 10 m3 Frderdurchflu x 5 m geodtischer Frderhhe je Stunde und Haltung wird nicht gesondert vergtet. Anschlsse an Schchte und Rohrleitungen werden gesondert vergtet. Material = Rohr aus PVC hart, DIN 19 534, Form A, "Auflagerwinkel 120 Grad" Rohrverbindung durch Steckmuffen Auflager aus Sand oder Kiessand herstellen. Material liefert AN. "Korngre 0,2-OPS" Verlegetiefe "max. 1,25 m" berdeckung.

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Nachfolgend ein Muster fr die "alte" Verordnung NORM von 1986:10160 0IMuster Einrichtungshaus Salzburg 00 2Allgemeine Vorbemerkungen fr alle OG 0000 2Allgemeine Bestimmungen 00009999996 0 0 0 00999999996 0 0 0 01 2Baumeisterarbeiten 0101 2Baustellengemeinkosten - Einrichtung 010101010 2Einrichten der Baustelle 010101010 5 000000000000 010101020 2Rumen der Baustelle 010101020 5 000000000000 01010301A 2Zeitgeb.Kosten Baubetriebszeit 01010301A 5 000000000000 01010301B 2Zeitgeb.Kosten Stilliegezeit 01010301B 5 000000000000 01010304L 2Telefon fr Auftraggeber 01010304L 4 * 01010304L 5 000000000000 01010401A 2Gertekost.Baubetriebszeit MO 01010401A 5 000000000000 01010401B 2Gertekosten Baust.Stillieg. 01010401B 5 000000000000

100PA 100PA 800Mo 100Mo 900Mo

800Mo 100Mo

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4 GAEB MusterdatenDas hier abgebildete Leistungsverzeichnis wird auf den folgenden Seiten als GAEB-Datei in den verschiedenen Austauschphasen und Datenarten dargestellt.

1 1.0 1.0.1

L O S : 1 Abwasserleitung 93,00 m Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach statischen Erfordernissen nach DIN 4033 herstellen einschl. Erdarbeiten in Boden der Klassen 3 bis 5 sowie ggf. einschl. Verbau. Ggf. erforderliche Wasserhaltung bis zu einer PumpenLeitung von 10 m3 Frderdurchflu x 5 m geodtischer Frderhhe je Stunde und Haltung wird nicht gesondert vergtet. 125,04 11.628,73 1,00 m wie vor beschrieben,jedoch DN 125 134,17 134,17 72,00 st Zulage fr Formstcke zu entsprechender Entwsserungsrohrleitung aus Rohren aus PVC hart Formstck: Bogen aus PVC hart DIN 19 534 71,25 5.130,00 L 0 S : 2 Erdarbeiten-Fundamentaushub 135,00 M3 Boden fr Streifenfundament ausheben ab Baugrubensohle. Bodenklasse 3 und 4. Breite der Fundamentsohle ber 0,5 bis 1 m. Aushubtiefe bis 0,8 m. 52,95 7.148,25 Alternativ-POSITION 1,00 M3 Boden fr Streifenfundament ausheben ab Baugrubensohle. Bodenklasse 3 und 4. 70,80

1.0.2

1.0.3

2 2.0 2.0. 1

2.0. 2

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4.1 GAEB 904.1.1 GAEB 90 DA81Das LV als GAEB 90-Datei der Austauschphase 81:00 81L 01Musterdatei GAEB 90 DA 81 05.12.07 02MWM Muster aus MWM-Primo 03MWM 08EURO EURO 111 N 12L O S : 1 1110 N 12Abwasserleitung 21101 NNN 00000093000m 25Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach sta25tischen Erfordernissen nach DIN 4033 herstellen 25einschl. Erdarbeiten in Boden der Klassen 3 bis 5 26 sowie ggf. einschl. Verbau. 26 Ggf. erforderliche Wasserhaltung bis zu einer Pumpen26 Leitung von 10 m3 Frderdurchflu x 5 m geodtischer 26 Frderhhe je Stunde und Haltung wird nicht gesondert 26 vergtet. 21102 NNN 00000001000m 25wie vor beschrieben,jedoch DN 125 21103 NNN 00000072000st 25Zulage fr Formstcke zu entsprechender Entwsse25rungsrohrleitung aus Rohren aus PVC hart 25Formstck: Bogen aus PVC hart DIN 19 534 3110 311 112 N 12L 0 S : 2 1120 N 12Erdarbeiten-Fundamentaushub 21201 NNN 00000135000M3 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 26 Breite der Fundamentsohle ber 0,5 bis 1 m. 26 Aushubtiefe bis 0,8 m. 21202 ANN 11 00000001000M3 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 3120 312 99 12P00000090 000001 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 000016 000017 000018 000019 000020 000021 000022 000023 000024 000025 000026 000027 000028 000029 000030 000031 000032 000033 000034 000035 000036 000037 000038 000039 000040 000041 000042 00005000043

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4.1.2 GAEB 90 DA83Das LV als eine GAEB 90-Datei der Austauschphase 83 (hier mit Preisen):

00 83L 01Musterdatei GAEB 90 DA 83 05.12.07 02MWM Muster aus MWM-Primo 03MWM 08EURO EURO 111 N 12L O S : 1 1110 N 12Abwasserleitung 21101 NNN 00000093000m 23101 00000125040 000001162873 25Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach sta25tischen Erfordernissen nach DIN 4033 herstellen 25einschl. Erdarbeiten in Boden der Klassen 3 bis 5 26 sowie ggf. einschl. Verbau. 26 Ggf. erforderliche Wasserhaltung bis zu einer Pumpen26 Leitung von 10 m3 Frderdurchflu x 5 m geodtischer 26 Frderhhe je Stunde und Haltung wird nicht gesondert 26 vergtet. 21102 NNN 00000001000m 23102 00000134170 000000013417 25wie vor beschrieben,jedoch DN 125 21103 NNN 00000072000st 23103 00000071250 000000513000 25Zulage fr Formstcke zu entsprechender Entwsse25rungsrohrleitung aus Rohren aus PVC hart 25Formstck: Bogen aus PVC hart DIN 19 534 3110 3210 000001689290 311 321 000001689290 112 N 12L 0 S : 2 1120 N 12Erdarbeiten-Fundamentaushub 21201 NNN 00000135000M3 23201 00000052950 000000714825 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 26 Breite der Fundamentsohle ber 0,5 bis 1 m. 26 Aushubtiefe bis 0,8 m. 21202 ANN 11 00000001000M3 23202 00000070800 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 3120 3220 000000714825 312 322 000000714825 99000002404115

12P00000090 000001 X 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 000016 000017 000018 000019 000020 000021 000022 000023 000024 000025 000026 000027 000028 000029 000030 000031 000032 000033 000034 000035 000036 000037 000038 000039 000040 000041 000042 000043 000044 000045 000046 000047 000048 000049 000050 000051 00005000052

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4.1.3 GAEB 90 DA84Das LV als eine GAEB 90-Datei der Austauschphase 84:00 84 01Musterdatei GAEB 90 DA 84 02MWM Muster aus MWM-Primo 03MWM 04 08EURO EURO 23101 00000125040 000001162873 23102 00000134170 000000013417 23103 00000071250 000000513000 3210 000001689290 321 000001689290 23201 00000052950 000000714825 23202 00000070800 3220 000000714825 322 000000714825 99000002404115 05.12.07 12P00000090 000001 X 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 00005000016

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4.1.4 GAEB 90 DA86Das LV als eine GAEB 90-Datei der Austauschphase 86:00 86L 01Musterdatei GAEB 90 DA 86 05.12.07 02MWM Muster aus MWM-Primo 03MWM 04 08EURO EURO 111 N 12L O S : 1 1110 N 12Abwasserleitung 21101 NNN 00000093000m 23101 00000125040 000001162873 25Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach sta25tischen Erfordernissen nach DIN 4033 herstellen 25einschl. Erdarbeiten in Boden der Klassen 3 bis 5 26 sowie ggf. einschl. Verbau. 26 Ggf. erforderliche Wasserhaltung bis zu einer Pumpen26 Leitung von 10 m3 Frderdurchflu x 5 m geodtischer 26 Frderhhe je Stunde und Haltung wird nicht gesondert 26 vergtet. 21102 NNN 00000001000m 23102 00000134170 000000013417 25wie vor beschrieben,jedoch DN 125 21103 NNN 00000072000st 23103 00000071250 000000513000 25Zulage fr Formstcke zu entsprechender Entwsse25rungsrohrleitung aus Rohren aus PVC hart 25Formstck: Bogen aus PVC hart DIN 19 534 3110 3210 000001689290 311 321 000001689290 112 N 12L 0 S : 2 1120 N 12Erdarbeiten-Fundamentaushub 21201 NNN 00000135000M3 23201 00000052950 000000714825 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 26 Breite der Fundamentsohle ber 0,5 bis 1 m. 26 Aushubtiefe bis 0,8 m. 21202 ANN 11 00000001000M3 23202 00000070800 25Boden fr Streifenfundament ausheben 25ab Baugrubensohle. 25Bodenklasse 3 und 4. 3120 3220 000000714825 312 322 000000714825 99000002404115 12P00000090 000001 X 000002 000003 000004 000005 000006 000007 000008 000009 000010 000011 000012 000013 000014 000015 000016 000017 000018 000019 000020 000021 000022 000023 000024 000025 000026 000027 000028 000029 000030 000031 000032 000033 000034 000035 000036 000037 000038 000039 000040 000041 000042 000043 000044 000045 000046 000047 000048 000049 000050 000051 000052 00005000053

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4.2 GAEB 20004.2.1 GAEB 2000 DA81Das LV als eine GAEB 2000-Datei der Austauschphase 81:#begin[GAEB] #begin[GAEBInfo] [Version]1.2[end] [VersMon]3[end] [VersJahr]2002[end] [Datum]11.12.2003[end] [Uhrzeit]14:27[end] [ProgSystem]MWM-Primo / G2K Toolbox V1.2 R20020516[end] [ProgName]GAEB2000-Export-Treiber V5[end] [Zeichensatz]ANSI[end] #end[GAEBInfo] #begin[Vergabe] [DP]81[end] #begin[VergabeInfo] [Wae]EURO[end] [WaeBez]EURO[end] #end[VergabeInfo] #begin[AG] #end[AG] #begin[AN] #end[AN] #begin[LV] #begin[LVInfo] [Name]Muster[end] [Bez]Muster GAEB2000-Buch[end] [Datum]11.12.2003[end] [KurzLang]1[end] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Position[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #end[LVInfo] #begin[LVBereich] [OZ]1[end] [Bez]L O S : 1[end] #begin[LVBereich] [OZ]10[end] [Bez]Abwasserleitung[end] usw

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4.2.2 GAEB 2000 DA83Das LV als eine GAEB 2000-Datei der Austauschphase 83:#begin[GAEB] #begin[GAEBInfo] [Version]1.2[end] [VersMon]3[end] [VersJahr]2002[end] [Datum]11.12.2003[end] [Uhrzeit]14:36[end] [ProgSystem]MWM-Primo / G2K Toolbox V1.2 R20020516[end] [ProgName]GAEB2000-Export-Treiber V5[end] [Zeichensatz]ANSI[end] #end[GAEBInfo] #begin[Vergabe] [DP]83[end] #begin[VergabeInfo] [Wae]EURO[end] [WaeBez]EURO[end] #end[VergabeInfo] #begin[AG] #end[AG] #begin[AN] #end[AN] #begin[LV] #begin[LVInfo] [Name]Muster[end] [Bez]Muster GAEB2000-Buch[end] [Datum]11.12.2003[end] [KurzLang]1[end] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Position[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #end[LVInfo] #begin[LVBereich] [OZ]1[end] [Bez]L O S : 1[end] #begin[LVBereich] [OZ]10[end] [Bez]Abwasserleitung[end] #begin[Position] [OZ]101[end] [Menge]93,000[end] [ME]m[end] [EP]125,040[end] [GB]11628,73[end] #begin[Beschreibung] [Kurztext]{\rtf1\ansi\deff0{\fonttbl\f0\fmodern Courier New;} Entwsserungsleitung aus Kunststoffrohren nach sta-\par usw ...

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4.2.3 GAEB 2000 DA84Das LV als eine GAEB 2000 Datei der Austauschphase 84:#begin[GAEB] #begin[GAEBInfo] [Version]1.2[end] [VersMon]3[end] [VersJahr]2002[end] [Datum]11.12.2003[end] [Uhrzeit]14:38[end] [ProgSystem]MWM-Primo / G2K Toolbox V1.2 R20020516[end] [ProgName]GAEB2000-Export-Treiber V5[end] [Zeichensatz]ANSI[end] #end[GAEBInfo] #begin[Vergabe] [DP]84[end] #begin[VergabeInfo] [Wae]EURO[end] [WaeBez]EURO[end] #end[VergabeInfo] #begin[AG] #end[AG] #begin[AN] #end[AN] #begin[LV] #begin[LVInfo] [Name]Muster[end] [Bez]Muster GAEB2000-Buch[end] [Datum]11.12.2003[end] [KurzLang]1[end] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Bez][end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Position[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #end[LVInfo] #begin[LVBereich] [OZ]1[end] [Bez]L O S : 1[end] #begin[LVBereich] [OZ]10[end] [Bez]Abwasserleitung[end] #begin[Position] [OZ]101[end] [EP]125,040[end] [GB]11628,73[end] #end[Position] #begin[Position] [OZ]102[end] [EP]134,170[end] [GB]134,17[end] #end[Position] #begin[Position] usw

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4.2.4 GAEB 2000 DA86Das LV als eine GAEB 2000-Datei der Austauschphase 86:#begin[GAEB] #begin[GAEBInfo] [Version]1.2[end] [VersMon]3[end] [VersJahr]2002[end] [Datum]21.08.2008[end] [Uhrzeit]17:12[end] [ProgSystem]MWM-Primo / GAEB Toolbox V2.0 G90 R20060706[end] [ProgName]GAEB2000-Export-Treiber V5[end] [Zeichensatz]ANSI[end] #end[GAEBInfo] #begin[PrjInfo] [Name]MWM Must[end] [Bez]MWM Muster aus MWM-Primo[end] [Wae]EURO[end] [WaeBez]EURO[end] #end[PrjInfo] #begin[Vergabe] [DP]86[end] #begin[VergabeInfo] [Wae]EURO[end] [WaeBez]EURO[end] #end[VergabeInfo] #begin[AG] #begin[Adresse] [Name1]MWM[end] [PLZ]X[end] #end[Adresse] #end[AG] #begin[LV] #begin[LVInfo] [Name]Muster G[end] [Bez]Musterdatei GAEB 90 DA 86[end] [Datum]05.12.2003[end] [KurzLang]1[end] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]LVStufe[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #begin[LVGlied] [Typ]Position[end] [Laenge]1[end] #end[LVGlied] #end[LVInfo] #begin[LVBereich] [OZ]1[end] [Bez]L O S : 1[end] #begin[LVBereich] [OZ]10[end] [Bez]Abwasserleitung[end] usw...

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4.3 GAEB DA XMLWenn ein geeignetes Werkzeug fehlt, um GAEB DA XML-Dateien zu betrachten, kann der Internet-Browser verwendet werden.

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4.3.1 GAEB DA XML DA81Das LV als eine GAEB DA XML-Datei der Austauschphase 81:

3.0 2004-08 2005-05-20 09:18:37 MWM-Pisa 1.4.0 / GXML Toolbox V2.0 R20050511 GAEB2000-Export-Treiber 35 81 EURO k.A. k.A. 2005-05-20 AllTxt .... L O S : 1 Abwasserleitung 93.000 m ....

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4.3.2 GAEB DA XML DA84Das LV als eine GAEB DA XML-Datei der Austauschphase 84:

3.0 2004-08 2005-05-20 11:05:02 MWM-Pisa 1.4.0 / GXML Toolbox V2.0 R20050511 GAEB2000-Export-Treiber 35 84 EURO ...... 93.000 125.040 11628.72 1.000 134.170 134.17 72.000 71.250 5130.00 16892.89 16.00 0.00 16892.89 16.00 0.00 ....

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4.3.3 GAEB DA XML DA86Das LV als eine GAEB DA XML-Datei der Austauschphase 86: 3.0 2004-08 2008-08-22 08:31:07 MWM-Primo 6.0.1/ GXML Toolbox V2.0 R20060706 Export GAEBDAXML (MwmMfc 36) 86 EURO k.A. k.A. 2005-05-20 AllTxt BoQLevel 1 No right BoQLevel 1 No right Item 1 No right 4 Lohn Material Ger+t Sonstiges Std L O S : 1
Abwasserleitung
......

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5 GAEB Die Versionen5.1 GAEB 90GAEB-Variante GAEB 85 GAEB 90 GAEB 90 2. genderte Auflage Freigabe 1985 1990 1995

5.2 GAEB 2000GAEB-Variante GAEB 2000 GAEB 2000 1.1 GAEB 2000 1.2 GAEB 2000 XML 2.0 GAEB 2000 XML 2.1 Freigabe November 1999 - ACS November 2000 - ACS November 2001 - ACS November 2002 - ACS November 2003 nach der ACS

5.3 GAEB DA XMLGAEB-Variante GAEB DA XML 3.0 GAEB DA XML 3.1 Freigabe Oktober 2004 nach der ACS stand die Dokumentation zur Verfgung 20. 11. 2007

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6 GAEB fr EntwicklerFr Softwareentwickler gibt es entsprechende Tools, um schnell und einfach die Implementierung von GAEB-Import und GAEB-Export in Softwareprodukten durchzufhren. Der BVBS - Bundesverband Bausoftware e.V. empfiehlt dieses Tool.

Folgende Tools stehen zur Verfgung: GAEB-Toolbox Bausteine fr Softwareentwickler fr den Import und Export von GAEB 90, GAEB 2000 und GAEB DA XML. Weitere Informationen finden Sie hier: www.gaeb2000.de

GAEB TextControl-Editor und GAEB TextControl-Konverter Das GAEB TextControl ist ein Werkzeug zur Konvertierung von und nach GAEB DA XML. Weitere Informationen finden Sie hier: www.gaebtextcontrol.de

GAEB 90er Phasen Warenwirtschaft - Artikel Fr die Verarbeitung und Konvertierung der GAEB 90er Phasen (D93, D94, D96 und D97) stellt MWM Tools fr Softwareentwickler zur Verfgung. www.mwm.de

Wichtige Informationen ber die Inhalte von GAEB DA XML sind auf folgender Internetseite hinterlegt: www.gaeb-da-xml.de

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7 Qualittsmanagement im Datenaustausch7.1 GeschichteDie HZD (Hessische Zentrale fr Datenverarbeitung) in Wiesbaden hat in den 90er Jahren eine Prfung nach GAEBRegelungen von 1990 durchgefhrt. Dies hat eine Qualittssteigerung im Bereich der GAEB 90-Dateien gebracht aber gehrt jetzt der Vergangenheit an.

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7.2 GAEB-Zertifizierungen durch den BVBSAb der GAEB DA XML-Version 3.0 fhrt der BVBS eine Zertifizierung durch. Es wird eine SchnittstellenZertifizierung angeboten. Nhere Informationen gibt es beim BVBS (www.bvbs.de oder [email protected]).

Im Sommer 2009 wurde vom BVBS Arbeitskreis "Datenaustausch" die Anwendung "GAEBXml-Checker" erstellt und den BVBS-Mitglieder fr die kostenlose Verteilung zur Verfgung gestellt.

Die Anwendung GAEBXml-Checker fhrt eine Validierung (Plausibilittsprfung) von GAEBDA XML-Dateien durch. Die Prfung erfolgt gegen das jeweils gltige Schema der GAEB-DA XML-Datei. Vor der Validierung werden alle Elemente der Datei entfernt, die nicht zum GAEBNamensraum gehren. Erst diese ggf. reduzierte Datei wird gegen das jeweilige XML-Schema geprft. Die Ermittlung, welches Schema fr die jeweilige GAEB-Datei gltig ist, fhrt die Anwendung selber durch. Zurzeit werden GAEB-Dateien im Bereich GAEB-DA XML 3.0 und GAEB-DA XML 3.1 berprft. Die fachliche berprfung einer GAEB-Datei wird eine immer grere Bedeutung bekommen.

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8 GAEB Die Geschichte und Lustiges8.1 Die GAEB-GeschichteDie nachfolgenden Informationen wurden uns von Herrn Klemens Thies von der GAEBGeschftsstelle zur Verfgung gestellt. Vielen Dank!

8.1.1 Wann wurde der GAEB gegrndet?Der GAEB wurde 1966 vom Land NRW im Rahmen des Projektes "Neubau der Ruhruniversitt Bochum" gegrndet. Ein Bro Rping erhielt vom Land NRW den Auftrag, Texte auf der Grundlage eines englischen Systems fr dieses Vorhaben zu entwickeln. Daraus entstand dann das Standardleistungsbuch (StLB) fr das Bauwesen. Ab dem 1.1.1972 hat der Bund das StLB einschl. seiner notwendigen Finanzierung sowie der Geschftsstelle bernommen. Ein Herausgabevertrag wurde 1970 zwischen dem GAEB und dem DNA (heute DIN) geschlossen, wobei die Verlagsrechte an den einzelnen Leistungsbereichen der Beuth-Verlag-Vertriebs GmbH bertragen wurden. Nach bernahme des GAEB durch den Bund wurde die Geschftsstelle in die Abteilung Bauwesen beim Bundesminister fr Wirtschaft und Finanzen eingegliedert. Der Bund hat damals nur eine Anschubfinanzierung gebilligt, wobei das Ziel war, dass sich das StLB selbst trgt. Diese Anschubfinanzierung muss wohl etwa 1986/1987 ausgelaufen sein, denn seitdem ich selbst ab 1.2.1988 in der Geschftsstelle bin, gibt es diese Finanzierung nicht mehr.

8.1.2 Geschichte des Datenaustauschs 8.1.2.1 Was hat zu seinen Anfngen gefhrt?Der Datenaustausch (DA) ist wohl Anfang der 80er Jahre beim ffentlichen Bauen entstanden. Ich zitiere: Von der staatlichen Hochbauverwaltung des Landes Hessen werden seit September 1984 die Daten der automatisiert erstellten Leistungsverzeichnisse den Bietern auch in Form der Datensatzart 05 auf Datentrgern zur Verfgung gestellt. Diese Datensatzart mit relativ einfachem Dateninhalt geht auf ein AVA-Programm der Firma RIB/RZB in Stuttgart zurck. Fr diese Datensatzart stellt die HZD (Hessische Zentrale fr Datenverarbeitung) 1984 ein Umsetzungsprogramm aus dem IDEAL-Datenbestand zur Verfgung. Ca. 40 Firmen haben bislang an dem Datenaustausch teilgenommen. Z.B. hat damals der hessische Minister fr Finanzen darauf gedrngt, einheitliche Verfahren und Regelungen zum Datenaustausch zu finden, damit nicht alle Lnder unterschiedliche Regelungen haben. Die HZD hat daraufhin einen Entwurf eingebracht, der dann im GAEB in der AG 13 als erstes Regelwerk 1985 herausgebracht wurde.

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8.1.2.2 Wieso hat sich der GAEB dies zustzlich auf die Fahnen geschrieben?Bereits in der Erstauflage "Regelungen fr den Datenaustausch Leistungsverzeichnis" November 1985 hat der GAEB satzungsgem sich der Aufgabe gestellt, die Rationalisierung im Bauwesen mittels der automatisierten Datenverarbeitung zu frdern.

8.1.2.3 Wieso hat man sich damals fr die gewhlte Struktur entschieden?Die damaligen Mglichkeiten waren nach heutigem Denken sehr eingeschrnkt. Ich zitiere: "Um einen mglichst groen Anwenderkreis anzusprechen, sind genormte, allgemein verbreitete Datentrger und Codes anzuwenden." (Zitat aus 1985) Wie ich aus den Unterlagen entnehme, war der Vorlufer des LV-DA die Bauabrechnung mit ihren Datenarten und Strukturen gewesen (REB-VB). Das erklrt, dass auch die heutigen Datenarten die Nummern ab 81 belegen.

8.1.2.4 Wie wurde es angenommen?Das Bundesbauministerium hat mit Schreiben vom 16. Juli 1986 die ersten Regelungen bekannt gegeben und probeweise zur Anwendung freigegeben. Ich zitiere: " Ziel der probeweisen Anwendung der Regelungen fr den Datenaustausch Leistungsverzeichnis ist, Erfahrungen mit dem Datenaustausch zu sammeln und zu prfen, ob die an ihn geknpften Erwartungen bezglich der Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Rationalisierung erfllt werden." Bis zum 31.12.1987 waren Erfahrungsberichte der GAEBGeschftsstelle mitzuteilen. Die Berichte waren sehr unterschiedlich. Von keiner Anwendung bis hin zu guten Erfahrungen.

8.1.2.5 Wie war das Verhltnis zu anderen konkurrierenden Systemen?Eine parallel entwickelte Schnittstelle ist Datanorm. Versuche Anfang der 90er Jahre haben keine Harmonisierung ergeben. Eine Annherung oder bernahme unserer Daten war nicht mglich. So ist damals der Gedanke geboren worden, die Phasen ab 90 seitens des GAEB zu bedienen.

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8.2 Meine persnliche GAEB-GeschichteEs muss im Jahr 1988 gewesen sein, als ich meine ersten Berhrungspunkte mit einer GAEBDatei hatte. Ich kann mich noch gut erinnern: Gemeinsam mit einem Kollegen sa ich im Rechenzentrum der Firma Nixdorf Computer AG in Kln und habe ein Magnetband in das Laufwerk einer 8870/45 Quattro eingelegt. Eine GAEB-Datei der Datenart 81 (D81) wurde in Probau, der Baulsung aus dem Hause Nixdorf, eingelesen. Beim Betrachten der vielen Positionen im Bereich der Kalkulation wurde mir schlagartig klar, wie viel Erfassungsarbeit durch dieses Einlesen gespart wurde. Probau konnte zu diesem Zeitpunkt lediglich GAEB D81 einlesen. Einige Zeit spter hat mein jetziger Partner, Michael Hocks, als freier Mitarbeiter den Export D84 fr Nixdorf entwickelt. Nach der Grndung unserer eigenen Firma MWM im Sommer 1992 in Bonn haben wir uns