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DAS LAND SüDTIROL Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung 11/2012 Berge in Bewegung Vier Projekte an der Etsch Mineralwasser entdecken AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL FALLS NICHT ZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN ÖZP BZ. DER ABSENDER VERPFLICHTET SICH, DIE PORTOSPESEN FÜR DIE RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN

Das Land Südtirol

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Monatszeitschrift der Südtiroler Landesregierung (10/2012)

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Page 1: Das Land Südtirol

Das LanDSüdtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung11/2012

Berge in Bewegung

Vier Projekte an der Etsch

Mineralwasser entdecken

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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Das Land Südtirol | November 2012

2 Berge in Bewegung Gefahren erkennen und Schutzmaßnahmen definieren soll ein neues EU-Projekt

Fremdsprachkompetenz die Wettbewerbsfähigkeit der Winzer gestärkt werden

20 neues aus den LandesmuseenDie Lange Nacht in Bozens Museen

25 autonomie-aBC im LandesarchivDer Nachlass von Alfons Benedikter ist zugänglich

12 EuropaDie Alpeuregio Summer School 2013

14 Euregio - GrenzüberschreitendesTreffen der FachschuldirektorenWas ist die Euregio?

27 Ladinia – L’Evaluazion à dat ndicazions ala scolaRendicont dl Cumité per l’evaluazion dla scoles ladines

31 Regionalratspräsidenten in Bozen

Ja zum Sparen, Nein zur Beschneidung der Autonomie

32 arzneimittelversorgungLiberalisierung bringt mehr Apotheken

33 spielautomatenEinschränkung wird auf Gastbetriebe ausgedehnt

Impressum

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung

Verantwortliche schriftleiterin:Monika Pichler (mpi)

Koordination dieser ausgabe:Johanna Christine Wörndle (jw)

Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw)

Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani

Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer

Kostenloses abo: Landespressestelle [email protected] Tel. 0471 412213

Redaktionsschluss dieser ausgabe: 22. Oktober 2012 © Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich.

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Inhaltsverzeichnis

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4 Wasser, Landschaft, KulturGleich vier Projekte an der Etsch zwischen Lana und Sinich wurden abgeschlossen

6 Ruheoasen für MineralwasserquellenAcht Ruheoasen um zum Teil verwahrloste Mineralwasserquellen sind errichtet, drei weitere sollen folgen

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Zum Titelbild: Das Terrestrial Laser Scanner TLS-Gerät beim Scannen des Testgebietes Steinschlagspitze, das genau darunter zu sehen ist. Foto: David Mosna, Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung

Das LanDSüdtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung11/2012

Berge in Bewegung

Vier Projekte an der Etsch

Mineralwasser entdecken

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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8 Der Weg als ZielIn den Bewerbungsprozess für den Zuschlag als Europäische Kulturhauptstadt sollen möglichst weite Kreise eingebunden werden

9 Die Beschlüsse der Landesregierung

10 Praktisch und diskret……der neue Ausweis für Zivilinvaliden

11 nur mehr die Gesundheitskarte……gibt seit 1. November Aufschluss über eine Ticket-Befreiung

17 100% sarntal…..verspricht das Leader-Projekt „Sarner Fleisch“

18 Wein und sprachenMit dem Projekt VinoLingua soll durch die Förderung von

Page 3: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 1

Der Landeshauptmann

Liebe Leserinnen und Leser!

Geht es um die Vertretung unse-rer Interessen auf höherer Ebe-

ne, so gilt für mich immer mehr das Credo, dass es an der Zeit ist, nicht mehr als Solisten aufzutreten, son-dern im Chor zu singen. Schreien wir kleinen Länder alle einzeln un-sere Anliegen hinaus, so geht dieses Piepsen im Getöse der mächtigen Interessensvertreter, der Lobbys und Staaten zwangsläufig unter. Ei-nen ganzen Chor kann man dagegen weit weniger leicht überhören und erst recht nicht ignorie-ren.An einem solchen Chor, einem stimm-gewaltigen noch Chor dazu, basteln wir im Rahmen der Makroregion Alpen, die mög-lichst alle Länder des Alpenbogens, von Slowenien bis Frankreich um-fassen soll. In Innsbruck haben wir Mitte Oktober die Weichen für eine solche Makroregion gestellt, die Weichen für einen Zusammen-schluss von 70 Millionen Menschen wohl wichtigsten Erholungs- und Wirtschaftsräume im Herzen Euro-pas.Doch können wir auch im Chor singen oder fällt eine Abstimmung schwer? Ich bin überzeugt, dass sehr viele Interessen im ganzen Alpenbo-gen die selben sind. Ich denke etwa an eine Einschränkung des Transit-verkehrs bzw. dessen Verlagerung auf die Schiene, ich denke an eine möglichst nachhaltige Mobilität,

ich denke an den Energiesektor und die Berglandwirtschaft, an den Tourismus und den Schutz unseres einzigartigen Lebensraums. Also: Die gemeinsamen Interessen um-fassen einen weiten Bereich unseres Lebens, eine Abstimmung ist daher sinnvoll und notwendig, wenn wir in Brüssel gezielte Maßnahmen für die Alpen durchsetzen wollen.Die Makroregion Alpen ist damit so etwas wie die Erweiterung der Arge

Alp, die bereits seit 40 Jahren besteht und damit wohl ei-ner der ältesten län-der-übergreifenden Zusammenschlüsse Europas ist. Sie ist

eine Erweiterung mit Blick auf die immer größer werdenden Heraus-forderungen und damit eine notwen-dige Anpassung. Und dass wir damit durchaus im Trend liegen, zeigt auch die Tatsache, dass die EU das Budget für die grenzüberschreiten-de Zusammenarbeit im kommenden Planungszeitraum von 2014 bis 2020 um mehr als 30 Prozent anheben will. Nicht, dass das der Grund wäre, dass sich unser Chor formiert, es ist aber durchaus ein Grund, möglichst harmonisch zu singen.

Landeshauptmann Luis Durnwalder

am einemstimmengewaltigen Chorbasteln wir im Rahmender Makroregion alpen

Termine

Ab 7. NovemberKidScience im Naturmuseum s. 23

18. NovemberTag der offenen Tür im Touriseum s. 22

12. NovemberVortrag von Ilvio Damiani in Bozen s. 28

23. NovemberVortrag von Tito Boeri in Meran s. 28

30. NovemberEröffnungskonferenz des EU-Projekts SloMove s. 2

30. NovemberEntwicklungszusammen-arbeit: Einreichtermin für Förderungsanträge zu Bewusstseinsbildungs-initiativen s. 7

30. NovemberLange Nacht der Bozner Museen s. 20

1. DezemberEinreichtermin Ideenwettbewerb im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt- bewerbung 2019 s. 8

Eurovision.

Lancia la tua idea per l’Europa 2020!

campusper ragazzi

dai 16 ai 25 anni

merano23-25 nov. 2012

bruxelles7-10 dic. 2012

Iscrizioni entro il11 novembre 2012

www.liberamente.bz.it facebook.it/liberamentebz

Cos’è LiberaMente? LiberaMente è un progetto pensato da e per giovani

dai 16 ai 25 anni che vuole promuovere il principio

dello youth-led development secondo il quale i giovani

devono essere i reali promotori del cambiamento e

dello sviluppo. È voluto e promosso dal Vicepresidente

della Provincia Christian Tommasini.

Giunto alla terza edizione, quest’anno si presenterà in

una nuova veste: due campus, uno locale a Merano e

uno europeo a Bruxelles!

Di cosa si parla? Quest’anno i ragazzi saranno chiamati a immaginare

nuovi scenari possibili per l’Europa del 2020. Dentro

questa cornice si toccheranno tanti temi attuali che

da sempre sono l’anima di LiberaMente: il mondo del

lavoro, lo sviluppo sostenibile e il ruolo delle nuove

tecnologie.

Come si lavora?I protagonisti siete voi partecipanti! Al gruppo dei 60

partecipanti selezionati verranno proposti seminari e

discussioni con esperti; seguirai workshop basati su

innovative metodologie di partecipazione che ti

permetteranno di confrontarti con altri ragazzi e

sviluppare le tue idee; imparerai nuovi modi per

presentare le tue visioni in maniera efficace, che ti

saranno utili in tantissime altre occasioni.

Programma

lunedì 19/11/2012 h 21.00Libera Università di Bolzano

Ilvo Diamanti “I giovani e la partecipazione in Europa”[Incontro aperto alla cittadinanza in collaborazione con l’iniziativa Candidatura della Capitale europea della cultura 2019]

22-25/11/2012Campus a Merano

Eurovisioni Tre giorni di workshop e seminari durante i quali i partecipanti di LiberaMente potranno confrontarsi per dare vita a nuove idee e nuove visioni per l’Europa del 2020.

In più, durante il Campus, due incontri aperti alla cittadinanza:

venerdì 23/11/2012 h 21.00Pavillon des Fleurs, Kurhaus Merano

Tito Boeri“I giovani e il mercato del lavoro in Europa”[in collaborazione con l’iniziativa Candidatura della Capitale europea della cultura 2019]

sabato 24/11/2012 h 21.00Merano, Sala Civica“Visioni per un’Europa condivisa”Un dialogo con le associazioni, gli abitanti e le istituzioni sulle idee dei partecipanti di LiberaMente 2012.

07-10/12/2012Campus europeo a Bruxelles

Eurovisioni / parte 2 Le nostre visioni, presentate alle istituzioni dell’Unione Europea.

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Das Land Südtirol | November 20122

Titel

Mensch und Natur bringen Berge ins Rutschen. Eine Überwachung der Gefahrensituation und daraus abgeleitete Schutzmaßnahmen hat ein grenzüberschreitendes Projekt zum Ziel, das Ende November beginnt.

Maja Clara

Ganz langsam, nur wenige Dezi-meter jährlich, bewegen sich

Teile von Bergen talwärts. Diese in-stabilen Hänge und langsamen Rut-schungen werden überwacht: mit dem neuen Projekt SloMove. Geolo-ge David Mosna vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung ist verantwortlich für das Projektma-nagement im administrativen und technischen Bereich, zuständig für die Durchführung des auf drei Jahre angelegten Projektes ist als Projekt-steuerin die Landesgeologin Clau-dia Strada. Untersucht werden zwei Testgebiete, erklären sie, die in den Provinzen der beteiligten Partner lie-gen: Das Südtiroler Untersuchungs-

gebiet befindet sich im Schnalstal oberhalb der Ortschaft Kurzras auf etwa 2500 Höhenmetern, unter dem Gipfel der Steinschlagspitze. Das Schweizer Testgebiet liegt in der Gemeinde Pontresina im Kanton Graubünden am Schafberg, eben-falls über der Baumgrenze auf etwa 2800 Höhenmetern; vom Schweizer Institut für Lawinenforschung wird der Blockgletscher Foura da l’amd Ursina schon seit mehreren Jahren untersucht. Am Projekt beteiligt sind in Südti-rol - neben den Landesämtern Geo-logie und Wasserschutzbauten und dem Institut für angewandte Fer-nerkundung an der Europäischen Akademie Eurac - auch die direkt Betroffenen Brennerautobahn und Eisenbahn.Nicht von ungefähr hat das Testge-biet in Südtirol seinen Namen: „Die stark zerklüfteten Felswände der Steinschlagspitze“, weiß Landes-geologe David Mosna, „sind sehr instabil, und es kommt sehr häufig zu Steinschlägen. Diese Felsstürze und die dabei anfallenden Gesteins-blöcke bilden die Grundlage für die Erhaltung der Permafrosterschei-nung Blockgletscher. Das immer wieder anfallende Blockmaterial speist auch die Rutschphänomene mit neuem Material, eine Erhöhung des Gewichtes an der Spitze Massen-bewegungsphänomene bewirkt eine Instabilität.“

Modernste Messgeräte

Das Interreg-Projekt SloMove hat das Ziel, Lösungen für dieses Pro-blem aufzuzeigen, wobei insbeson-dere die Methoden zur Fernerkun-

dung vorangetrieben werden sollen, zudem wird mit diesem Projekt eine Gruppe von Experten in diesem Be-reich ausgebildet. Dabei kommen die modernsten zur Verfügung ste-henden Satelliten zum Einsatz, da-runter auch Techniken, die von der europäischen Weltraumbehörde ESA im Zuge der radargestützten Erdbeobachtung Mission Sentinel-1 ausgearbeitet werden. Auch das Monitoringsystem der neuesten Generation, das Terrestrial Laser Scanning TLS, wird im Projekt in-tegriert. „Wir benutzen in diesem Projekt das Differential Global Posi-tioning System DGPS, mit dem wir Messgenauigkeiten im Zentimeter-Bereich erreichen“, gibt Projektma-nager Mosna Einblick.

Die Erhaltung der Funktionalität von Infrastrukturen im Hochgebirge ist sehr wichtig für die Aufrechter-haltung der wirtschaftlichen Akti-vität im Alpenraum. Sehr oft müs-sen diese Problembereiche anhand grenzüberschreitender Studien ana-lysiert und gelöst werden.Im Hochgebirge ist die Standortwahl für Infrastrukturen wie Straßen, Ei-senbahn, Seilbahnen oder Wasser-kraftwerke sehr eingeschränkt, es

Kombination zweier Vermessungs-Methoden

auf einem Block im Testgebiet schafberg in

der schweiz. Links im Bild ein fixes GPs-Gerät,

rechts im Bild ein für dieses Projekt extra

projektierter Corner-Reflektor.

Es ist aufgabe der Politik, die Weichen zu stellen, und alles dafür zu tun, dass die Bürgerinnen und Bürger in sicherheit leben und arbeiten können.

Landesrat Florian Mussner

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Berge in Bewegung

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Das Land Südtirol | November 2012 3

Titel

mangelt an Standorten mit geeig-neten geologischen und geotechni-schen Eigenschaften. Andererseits bringt der immer steigende Bedarf an strategischen Infrastrukturen im alpinen Raum eine kontinuierliche Veränderung des Territoriums mit sich. Auch der Klimawandel verur-sacht Probleme in Hinblick auf Si-cherheit und Nachhaltigkeit.Damit die benachbarten Schutz- und Aufsichtsbehörden die zur Verfü-gung stehenden Daten vergleichen und die Art der Schutzmaßnahmen wählen können, müssen im Vorfeld die Entscheidungen zur Methoden- und die Instrumentenwahl für die Überwachung gemeinsam getroffen werden. In einem gebirgigen Land Südtirol sei das nicht immer einfach, unter-streicht Landesrat Mussner, daher

müssten die modernsten Technolo-gien dafür genutzt und erprobt wer-den: „Die Interreg-Projekte sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um das Studium der verschiedenen Natur-gefahren und die Überwachung der betroffenen Zonen gemeinsam mit Expertinnen und Experten der an-grenzenden Alpenländer voranzu-treiben.“

Außergewöhnliches Projekt

„Das Projekt SloMove ist außerge-wöhnlich“, weist Volkmar Mair, Di-rektor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung hin: „Zum ei-nen, weil neueste Radarsatellitenda-ten genutzt werden, die uns von der italienischen Raumfahrtagentur zur Verfügung gestellt werden, und an die man nur äußerst schwierig he-

rankommt.“ Dies gelinge nur, weil das Landesamt für Geologie und die Eurac bereits seit vielen Jahren Partner der italienischen und der europäischen Raumfahrtagentur sind und erwiesene Erfahrung in der Auswertung und Interpretation der Daten haben. Zudem, unterstreicht Amtsdirek-tor Mair, würden erstmals die neu-esten Auswertungsverfahren im Vergleich getestet und sollen soweit standardisiert werden, dass die Aus-wertung spezieller Daten aus der Radartechnologie auch für speziali-sierte Freiberufler und Firmen er-möglicht werden soll: „Innovation soll damit von den Universitäts- und Forschungsinstituten in die Büros innovativer und zukunftsorientier-ter Kleinbetriebe in Südtirol und Graubünden verpflanzt werden.“

Projekt sloMove onale Entwicklung in der Europäi-schen Union).Die Internetseite http://www.slo-move.eu/ ist die offizielle Home-page des Projektes; SloMove ist auch auf dem sozialen Netzwerk Facebook zu finden: https://www.facebook.com/SloMove Am Projekt beteiligt sind• als Leadpartner das Landesamt für

Geologie und Baustoffprüfung;• Partner 1: Eurac research, Institut

für Angewandte Fernerkundung in Bozen;

• Partner 2: Eidgenössische For-

Das Interreg-Projekt Italien-Schweiz SloMove beinhaltet

die Validierung von satellitenge-stützten und terrestrischen Moni-toringsystemen für die Messung von Bodenverformungen.Die Eröffnungskonferenz tagt am 30. November in der Europäi-schen Akademie Eurac in Bozen.Das dreijährige Projekt SloMo-ve wird vom Interreg-Programm IV Italien-Schweiz kofinanziert (europäischer Fonds für die regi-

schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und Schwei-zer Institut für Schnee- und La-winenforschung SLF in Davos im Kanton Graubünden;

• Partner 3: Abenis AG in Chur im Kanton Graubünden in der Schweiz; die Firma bietet laut Ei-gendefinition im Bereich Wald, Umwelt und Bauwesen integrale Lösungen an. Schwerpunkte bilden Dienstleistungen in der forstlichen Planung, im forstlichen Ingenieur-wesen sowie im Naturgefahren- und Risikomanagement.

Geröllfeld aus Parxagneis- und Glimmerschieferblöcken: Diese Blöcke stammen von der darüber emporragenden steinschlagspitze, die aus denselben Gesteinstypen aufgebaut ist.

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Umwelt

Johanna Wörndle

Am orografisch rechten Etschu-fer auf Lanaer Gemeindegebiet

gibt es einen neuen Technikschau- und Rastplatz. Zu erreichen ist er über einen neuen Radwegabschnitt und über die in Stand gesetzte alte Trambahnbrücke. „Die gute Zu-sammenarbeit zwischen Land - in erster Linie der Landesabteilung Wasserschutzbauten, aber auch der Forstbehörde-, der Bezirksgemein-schaft und den Gemeinden Lana, Burgstall und Meran sowie dem Kuratorium für Technische Kul-turgüter hat es möglich gemacht, dass hier an der Etsch eine neue vorbildliche Erholungszone entste-hen konnte, die gleichzeitig auch dem Wasserschutz dient”, so der

Landeshauptmann anlässlich der Eröffnungsfeier Mitte Oktober.

Trambahnbrücke erhalten

Einen Löwenanteil an den vier Projekten, die ein großes Ganzes ergeben, hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd der Landesabteilung für Wasserschutz-bauten. Es hat zum einen die im Jahr 1913 von der österreichischen Staatsbahn in Betrieb genomme-ne Brücke der Trambahnlinie Lana-Burgstall-Oberlana in Stand gesetzt, so dass die Brücke heute nicht nur als Kulturgut erhalten ist, sondern angesichts ihrer LKW-Tauglichkeit auch bei Hochwasser, für Instandhaltungsarbeiten oder bei Ausfall öffentlicher Verkehrs-wege den Wechsel von einer Etsch-seite auf die andere ermöglicht. Die Brücke wurde im Zug der rund eine Million Euro teuren Sanierung vom ursprünglichen Standort etwa 200 Meter flussabwärts verlegt.

Etschbett gestaltet

Parallel dazu wurde das gegenüber dem Bahnhof Lana-Burgstall ge-legene, landeseigene Flussbett der Etsch in einem 520 Meter langen und zwischen zehn bis 30 Meter breiten Bereich aufgeweitet. Die Arbeiten wurden in Eigenregie mit

einem Kostenaufwand von 400.000 Euro durchgeführt. „Das Land ist bemüht, Gewässerabschnitte nicht nur aus hochwassertechnischer, sondern auch aus gewässerökolo-gischer Sicht aufzuwerten”, betont Landeshauptmann Luis Durnwal-der als zuständiger Landesrat. „Als größtem Fluss Südtirols mit über-regionaler Bedeutung kommt dabei der Etsch natürlich ein besonderes Augenmerk zu”, so der Landes-hauptmann. Zur Durchführung der Arbeiten lie-ferte die Etsch 25.000 Kubikmeter Material. Das orografisch rechte Ufer wurde mit einer 500 Meter lan-gen und fünf bis acht Meter hohen Uferschutzmauer aus Zyklopenstei-nen in Trockenbauweise gesichert und anschließend mit Erdmaterial aufgeschüttet. „Die aufgebrochene Uferlinie verläuft heute geschlän-gelt und unregelmäßig und die Landzunge zwischen dem so ge-nannten 'Kammergraben', einem Zubringer der Etsch, stellt eine periodisch überflutbare Zone dar”, erklärt der Direktor im Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbau-ung Süd, Peter Egger. Er verweist darauf, dass der ebenfalls natürlich gestaltete Graben den Fischen als Rückzugs- und Laichgebiet diene und das Areal abschließend mit standortgerechten Laubhölzern be-pflanzt wurde.

Gleich vier Projekte an der Etsch zwischen Lana und Sinich wurden in jüngster Zeit abgeschlossen: Die alte Trambahnbrücke wurde in Stand gesetzt, ein Technikschauplatz verwirklicht, ein Radwegabschnitt samt Bahnunterführung gebaut sowie ein Flussabschnitt aufgeweitet.

Wasser, Landschaft und Kultur

Der neu gestaltete und erschlossene Technikschau- und RastplatzFoto

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Umwelt

Technikschauplatz errichtet

Zudem hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten in Zusam-menarbeit mit dem Kuratorium für Technische Kulturgüter und der Forststation Lana das Gelände des Technikschauplatzes flussaufwärts der Brücke neu gestaltet. Neben der restaurierten Trambahn wurden Weidenstrukturen, Schautafeln, Tisch und Sitzbänke aus Stein so-wie ein Brunnen aufgebaut.

Radweg eröffnet

Für den Radverkehr freigegeben wurde Mitte Oktober der Fahr-radweg Sinich-Burgstall. Der Rad-wegabschnitt schließt die noch offene Lücke in der Haupttrasse des übergemeindlichen Radwege-netzes zwischen Meran und Bo-zen zwischen Sinich Sandhof und dem Bahnhof Burgstall. Die knapp zweieinhalb Kilometer lange Tras-se verläuft längs des orografisch linken Etschdammes und wurde von der Bezirksgemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Landes-

abteilung Wasserschutzbauten ver-wirklicht. Neu erbaut wurde auch die Unterquerung der Eisenbahnli-nie auf der Höhe des Handwerker-marktes. Die Unterführung hat einen Regel-querschnitt von fünf Metern Brei-te und dreieinhalb Meter Höhe, damit eventuell auch drei- oder vierachsigen LKW für die Instand-haltungsarbeiten am Etschdamm durchfahren können. Zudem wur-

de eine Reihe baulicher Maßnah-men zur Hochwassersicherung durchgeführt. „In diesem Gesamtprojekt sind Maßnahmen des Hochwasser-schutzes, der Hochwasserlogistik, der Gewässerökologie, der Land-schaftsästhetik und zur Erhaltung des Kulturerbes in einem harmo-nischem Ganzen vereint”, so eine abschließende Wertung von Amts-direktor Egger.

Fünf Weintrauben für saphir

Der Sauvignon Blanc Passito Saphir 2010 des Landeswein-

guts Laimburg hat große An-erkennung bei den Verkostern des renommierten italienischen Weinführers Bibenda gefunden. Er erreichte die Höchstpunkte-zahl und damit die prestigerei-chen fünf Weintrauben, die „5 grappoli” der „Guida Bibenda 2013“. Der elegante Süßwein ist der einzige unter Südtirols Süß-weinen, der ausschließlich aus Trauben der Sorte Sauvignon Blanc gekeltert wird. Desglei-chen hat der Weinführer „Guida Oro I Vini di Veronelli 2013” den Sauvignon Passito Saphir 2010 mit den „Super Tre Stelle” aus-gezeichnet.Die Sauvignon Blanc-Trauben für den „Saphir“ trocknen am

Rebstock. Sie werden erst im De-zember gelesen, die edelfaulen Bee-ren werden gepresst und anschlie-ßend im kleinen Eichenfass acht Monate ausgebaut. Dank dieser Ar-beitsschritte erhält der Saphir sei-ne typische intensive Topasfarbe. Der Süßwein präsentiert sich mit exotischen Duftnoten, sehr dicht, extraktreich und fein begleitet von einer pikanten Säure. Seit 1997 wird der Sauvignon Passito Saphir des Landesweinguts Laimburg produ-ziert und ist seither wiederholt aus-gezeichnet worden.Die „Super Tre Stelle” von Veronel-li haben auch der Lagrein Riserva Barbagòl 2009 sowie der Col de Rèy Weinberg Dolomiten rot 2007 des Landesweinguts Laimburg errun-gen. Dieser Wein wird auch in der aktuellen Ausgabe des österreichi-

schen Weinführers Fals-taff unter den besten Rot-weinen Südtirols geführt.Was die Ernte des Jah-res 2012 angeht, so ver-spricht sich das Lan-desweingut Laimburg wieder Weine von besonderer Quali-tät: Die Weißweine sind demnach eher säurebetont mit aus-geprägter Aromatik und von hohem Alte-rungspotenzial. Die Rotweine sind noch in der Ausbauphase und lassen eine sehr große Qualität erwarten. Die Erntemenge ist gerin-ger als in den Vorjah-ren.

Die Eröffnungsfeier mit Landeshauptmann Durnwalder Mitte Oktober

Page 8: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 20126

Umwelt

Insgesamt 32 Südtiroler Mineral-wässer sind von der Landesregie-

rung als solche anerkannt worden. Es handelt sich dabei durchwegs um Wässer, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt oder bereits als Mineral-wasser abgefüllt und verkauft wurden. Die Wässer sind Teil des „unverfügbaren Vermögens des Landes“ und stehen unter Schutz. Zudem wurden um den Quellbe-reich Wasserschutzgebiete ausge-wiesen.

32 Mineralwässer

Auf die geologische Vielfalt Süd-tirols, die vielfältige Mineralwas-serquellen bedinge, verweist der Direktor im Landesamt für Gewäs-sernutzung, Wilfried Rauter: „Vor über hundert Jahren wurden in Südtirol noch über 80 Mineralwas-serquellen für Badezwecke genutzt und von Gästen aus ganz Europa aufgesucht.“

Reichtum erhalten

Um diesen Reichtum zu erhalten, öffentlich und zugänglich zu ma-chen, hat es sich das Landesamt für Gewässernutzung zur Aufga-be gemacht, die Vielfalt Südtirols Mineralwässer nicht nur beschrei-bend (durch Schautafeln), sondern auch an ihrem Ursprung aufzuwer-ten. Dazu wurde ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr ge-nutzt werden und sich in der Nähe

von Wanderwegen oder Zufahrts-straßen befinden, saniert oder neu gefasst. „Unter anderem wurden Wasserspender errichtet, um an ei-ner einladenden Stelle Besuchende zur Verkostung des Quellwassers anzuregen“, erklärt Projektleiter Thomas Senoner. Die Arbeiten werden von der Lan-desabteilung Wasserschutzbauten durchgeführt.

Quellwasser verkosten

Die erste der vier Ruheoase, die im Oktober ihrer Bestimmung über-geben wurden, ist jene bei der Mi-neralwasserquelle Bad Cortina/Plan de Salt in St. Vigil in Enne-berg. Das Wasser von Bad Cortina wurde im 19. Jahrhundert gegen Hämmorrhoiden, Frauenleiden, Gicht, Podagra, Skrofulose und Hy-pochondrie geschätzt. Die Ruheoa-se Plan de Salt wurde im Sommer 2012 errichtet. Kleine Mengen an Mineralquellwasser werden zum Wasserspender und zu einem Quellbrunnen geleitet. Am Wasser-spender kann das sulfat-, fluorid- und calciumhaltige Wasser mit Iod und Spuren von Bor, Barium und Brom verkostet werden.Das Wasser von Bad Lad wurde früher hauptsächlich für Bäder ge-

Vier Mineralwasserquel-len hat das Landesamt für Gewässernutzung im vergangenen Oktober zugänglich gemacht. Um die geschützten Quellen wurden Ruheoasen errichtet, die zum Verweilen einladen.

Ruheoasen für Mineralwasserquellen

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Das Land Südtirol | November 2012 7

Umwelt

gen Gliedersucht, Rheumatismus, Blutkrankheiten und Schwächezu-stände empfohlen. Das Wasser wird regelmäßig unter-sucht: Es ist bakteriologisch rein, weist im Vergleich zu Trinkwasser jedoch erhöhte Gehalte an Eisen und Mangan auf.

Besonders reich an Eisen und Mangan ist auch das Lotter-bad. Ursprünglich als Inner-bad erwähnt, wurde es bis 1914 vor allem von der einfa-chen Bevölkerung viel genutzt. Das Mineralwasser des seit 1695 be-

kannten Badhauses „Kochelmoß“ wurde im Jahre 1892 als „äußerst heilkräftige Schwefelquelle“ be-schrieben. Es soll bei Kreislaufstö-rungen, Rheuma, Unterleibs- und Harnleiden sowie Stoffwechsel-krankheiten, Mattigkeit und Ma-genleiden Abhilfe geschafft haben. Den Analysen zufolge ist das Was-ser fluor-, iod- und leicht sulfidhal-tig mit Spuren von Bor, Lithium, Barium, Uran, Brom, Arsen und Molybdän. Aus bakteriologischer Sicht entspricht es den strengen gesetzlichen Bestimmungen für Trinkwasser, chemisch weist es erhöhte Gehalte an Fluor, Eisen, Mangan und Arsen auf.

Mit Wanderung verbinden

Insgesamt hat das Landesamt für Gewässernutzung bisher acht von elf geplanten Ruheoasen errichtet und somit teilweise verwahrloste Mineralquellen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Besuch der Mineralquellen und der Ruheoasen kann meist auch mit Wanderungen verbunden werden. Genaue Beschreibungen der Quel-len sind auf der Homepage des Landesamtes unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/wasser/mineralwasser.asp zu finden.

1. Tauferer Badl in Tscherms

2. Bad Rumestluns in Wengen

3. Bad Lad in St. Pankraz

4. Bad Pedraces in Abtei

5. Überwasser in Ulten

6. Lotterbad in Ulten

7. Bad Kochenmoos in Naturns

8. Flitz Quelle in Villnöß

(Projektierungsphase)

9. Bad Salt in Martell

(Projektierungsphase)

10. Bad Ratzes in Kastelruth

(Projektierungsphase)

11. Bad Cortina in Enneberg

Ruheoasen an MineralwasserquellenWasser soll öffentliches Gut bleiben. Die Bevölkerung soll für den Gewässerschutz sensibilisiert werden.

Landesrat Florian Mussner

Entwicklungzusammenarbeit: Medienfreiheit als Thema

Das Recht auf eine kritische In-formation und die Rolle der Me-

dien im Dialog der Kulturen wird in den kommenden beiden Jahren 2013 und 2014 im Mittelpunkt der Bewusstseinsbildungs-Initiativen in der Entwicklungszusammenar-beit des Landes Südtirol stehen. Da-rauf hat sich der Koordinierungs-tisch zur Bewusstseinsbildung auf seiner Jahresversammlung im Ok-tober geeinigt. Neben den Vertrete-rinnen des Landes waren die OEW (Organisation für Eine solidarische Welt), die Caritas, die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Alexander Langer Stiftung, die Organisation Operation Daywork, die Südtiroler Weltläden, die Freunde von Burki-na Faso, das Frauenmuseum, Hu-man Rights international, Missio der Diözese Bozen-Brixen, die So-zialgenossenschaft blufink, Conf-cooperative sowie Sabina Morosini (Oxfam) und Adel Jabbar (Experte für Entwicklungszusammenarbeit) vertreten. Mit dabei waren zudem zwei Mitglieder des Landesbeirates

für Entwicklungszusammenarbeit, nämlich Wolfgang Penn und Sissi Prader.Das neue Schwerpunktthema „Das Recht auf eine kritische In-formation und die Rolle der Me-dien im Dialog der Kulturen“ für die Jahre 2013-2014 soll jenem für 2012-2013 „Wachstum im Wandel: unbegrenztes Gewinnstreben oder Gemeinwohlökonomie?“ zur Seite gestellt werden soll. Die Definiti-on des neuen Themas kann auch auf der Bürgernetzseite des Lan-desamtes für Kabinettsangelegen-heiten eingesehen werden (www.provinz.bz.it/entwicklungszusam-menarbeit).Das Thema hat auch für die För-derung von Maßnahmen zur Be-wusstseinsbildung durch das Land eine Bedeutung, in die jährlich 15 Prozent der für die Entwicklungs-zusammenarbeit zur Verfügung stehenden Mittel fließen. Das Land kann 60 bis 80 Prozent der aner-kannten Kosten von Projekten zu-schießen, die sich auf die Schwer-

punktthemen beziehen, für andere Projekte sind es 50 bis 70 Prozent. Entsprechende Ansuchen müs-sen innerhalb 30. November im Landesamt für Kabinettsangele-genheiten im Landhaus 1 in Bozen eingereicht werden. Das Gesuchs-formular steht unter www.provinz.bz.it/entwicklungszusammenar-beit zum Herunterladen bereit.

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Das Land Südtirol | November 20128

Kultur

Was passiert, wenn Südtirol den Zuschlag als Europäische Kulturhauptstadt 2019 nicht bekommt? War dann alles umsonst? Nein, denn ebenso wichtig wie der Zuschlag ist der Bewerbungsprozess, in den man möglichst weite Kreise einbinden möchte – nun auch mit einem Ideenwettbewerb.

Seit Februar vergangenen Jahres tüftelt Südtirol mit seinen Part-

nern im Nordosten Italiens – dem Trentino, den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie der Provinz und der Stadt Venedig – an der Bewerbung um den Titel einer Europäischen Kulturhaupt-stadt. Die Konkurrenz ist dabei groß, was für alle interessierten Ge-biete bedeutet, ihre Bewerbung auf möglichst stabile Beine zu stellen. Doch was, wenn sie trotzdem schief geht?Eine Frage, die berechtigt ist, auch für Kulturlandesrätin Sabina Kass-latter Mur: „Natürlich hoffen wir auf einen Zuschlag, doch wenn es uns gelingt, schon den Bewer-

bungsprozess zu nutzen, um eine Auseinandersetzung mit der Kultur anzuschieben und möglichst viele dazu zu bringen, sich mit den zent-ralen Fragen zu befassen, dann war dies ein ebenso großer Erfolg“, be-tont sie. Und ihr Kollege Christian Tommasini, verantwortlich für die italienische Kulturpolitik im Lan-de, schlägt in die selbe Kerbe: „Wir wollen gemeinsam an einem Pro-gramm arbeiten und Kulturverei-nigungen, Schulen, Genossenschaf-ten und andere Institutionen in den Bewerbungsprozess einbinden.“

Auseinandersetzung mit Kultur

Genau auf dieser Schiene – der Einbindung möglichst breiter Be-völkerungsschichten in den Bewer-bungsprozess – fährt die Landesre-gierung nun mit der Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs, der als Impuls für die Auseinandersetzung mit Kultur und Bewerbung gedacht ist. Der Wettbewerb richtet sich an alle interessierten Kulturverei-nigungen, die seit mehr als einem Jahr von einer der drei Kulturab-teilungen des Landes gefördert werden, und dient der Suche nach Projektideen, die 2019 umgesetzt werden könnten. Wie die gesamte Bewerbung läuft auch der Ideenwettbewerb un-

ter dem Motto „Kultur und Wirt-schaft“, gesucht werden Projekte, die vor allem den mehrsprachigen Kontext (aber nicht nur) heraus-streichen. „Allerdings lassen wir den Bewerbern totale Freiheiten“, so Tommasini. Und Kasslatter er-gänzt: „Wir suchen auch Ideen, die anfangs vielleicht verrückt er-scheinen mögen.“ Eingereicht werden können Pro-jektideen bis 12.00 Uhr des 1. De-zember, und zwar digital an die Mailadresse [email protected], alle Informati-onen zum Wettbewerb finden sich auf der Website der deutschen Kul-turabteilung des Landes (www.pro-vinz.bz.it/kulturabteilung). Ausge-wählte Projekte können mit einem Preisgeld von 4500 Euro rechnen.

Vier Wettbewerbe

Und nachdem sich nicht nur Kul-turvereinigungen am Bewerbungs-prozess beteiligen sollen, sind zum Ideenwettbewerb der Landesregie-rung drei weitere auf den Weg ge-bracht worden, allerdings mit an-deren Zielgruppen. So richtet sich jener der Stiftung Sparkasse an die institutionalisierten Kulturverei-ne, jener der Handelskammer an die Oberschulen und schließlich je-ner der Genossenschaftsverbände an die Genossenschaften.

Der Weg als Ziel

Kulturhauptstadtbewerbung: Landesrätin Kasslatter Mur und Landesrat Tommasini stellten im Oktober vier Wettbewerbe vor

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Das Land Südtirol | November 2012 9

Aus der Landesregierung

Medical School

Mit einer eigenen Ausbildung in Südtirol will die Landesre-

gierung dem drohenden Ärzteman-gel begegnen. Sie hat deshalb den Vorschlag von Landesrat Richard Theiner gutgeheißen, eine mehr-sprachige und grenzüberscheitende Medizinerausbildung auf den Weg zu bringen. Vorgesehen ist eine Me-dical School unter Federführung der Universität Florenz und in Zu-sammenarbeit mit dem Trentino so-wie mit der Universität Innsbruck. „Mit einer Medizinerausbildung im eigenen Land können wir nicht nur genügend Ärzte ausbilden, damit schaffen wir auch einen Anreiz für gute Ärzte aus aller Welt, in Südti-rol zu arbeiten, und das bringt eine Qualitätssteigerung des gesamten Gesundheitsdienstes mit sich“, er-klärt dazu Landeshauptmann Luis Durnwalder.Ausgebildet werden sollen pro Jahr 40 Ärzte, die von 35 Dozenten un-terrichtet würden. Der Abschluss würde nach sechs Studienjahren – darunter zwei Auslandssemestern – von der Uni Florenz vergeben. Durchgeführt werden soll die Aus-bildung in der Fachschule Claudia-na sowie am Bozner Klinikum, die Kosten werden auf sechs bis acht Millionen Euro pro Ausbildungszy-klus geschätzt.

südtiroler Mediziner

Grüne Energie

strom vom Landhausdach

Zwar hat der Staat die Förderta-rife auf erneuerbare Energie

für Private drastisch gekürzt, für öffentliche Körperschaften tritt die Förderbremse aber erst mit Jahresende in Kraft. Gemeinsam mit privaten Unternehmen will die Landesregierung deshalb weitere Dächer von Landesgebäuden mit Fotovoltaikpaneelen bestücken. Bereits vor gut einem Jahr hatte die Landesregierung entschieden, auf zwölf Gebäuden in Landes-besitz in Bozen Photovoltaik-An-lagen zu installieren, mit denen 60.000 Euro an Stromkosten pro Jahr eingespart werden können.Die aktuelle Fotovoltaikoffensi-ve zieht das Land auf Vorschlag von Landesrat Florian Muss-ner mit privaten Partnern durch. Im Rahmen eines Public Private Partnership-Projekts verpflich-ten sich die Unternehmen die Anlagen zu errichten und das Land zahlt dann entweder die

Investitionskosten zurück oder aber die Unternehmen bezah-len für die Nutzung der öffentli-chen Gebäude einen Mietzins ans Land.

Wohnbau

Tausch und neuer sitz

Einen Tausch der ungewöhnli-chen Art hat die Landesregie-

rung auf den Weg gebracht. Gegen Wohnungen in Bozen und Umge-bung wird sie den ehemaligen Sitz der Telefongesellschaft „Telefoni di Stato“ in der Bozner Italienallee eintauschen. „Wir haben beschlos-sen, eine entsprechende Ausschrei-bung einzuleiten und warten nun ab, wie viele Wohnungen uns im Tausch mit dem Bürokomplex ge-boten werden“, so Landeshaupt-mann Luis Durnwalder.Gesetzt hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Christian Tommasini zudem einen weiteren Schritt hin zu ei-nem neuen, ausgebauten Sitz des Wohnbauinstituts (Wobi). Sie hat im Oktober das Raumprogramm zur Erweiterung des bestehenden Wobi-Gebäudes in der Bozner Mai-

landstraße gutgeheißen und die Kosten für diesen Ausbau mit 22,7 Millionen Euro beziffert. Der neue Sitz soll die Zusammenlegung al-ler Wobi-Verwaltungseinheiten ermöglichen, die heute auf ganz Bozen verteilt sind.

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Das Land Südtirol | November 201210

Gesundheit

Praktisch und diskret

Name, Steuernummer und Grad der Beeinträchtigung: Das sind

die Angaben, die der neue Ausweis für Personen mit anerkannter Zi-vilinvalidität enthält. Bisher, führt Landesrat Richard Theiner aus, musste der medizinische Befund der Ärztekommission zur Feststel-lung der Invalidität auf einem Zet-tel im DIN-A4-Format vorgezeigt werden. Das, unterstreicht der Lan-desrat, war nicht im Sinne der Be-troffenen und gewährleistete nicht den Datenschutz. Am 26. März die-ses Jahres genehmigte die Landes-regierung deshalb die Einführung des neuen Ausweises.

40.000 Ziwilinvaliden

„In Südtirol“, legt Theiner dar, „leben an die 40.000 anerkannte Zivilinvaliden, rund 35.000 davon erhalten den neuen Ausweis, da ihre Beeinträchtigung über 46 Pro-zent liegt.“ Ab diesem Prozentsatz gelten Personen als „geschützte Kategorie“ im Arbeitsbereich, ita-lienweit können nur sie Begünsti-gungen in Anspruch nehmen. Drei Grade der Beeinträchtigungen werden auf den Ausweisen ange-führt: von 46 bis 73 Prozent, zwi-schen 74 bis 99 Prozent sowie 100 Prozent. Ab 74 Prozent gelten etwa Transportbegünstigungen. „Um die Ausweise“, betont der Landes-rat, „muss ausdrücklich angesucht werden; sie ersetzen nicht die Aus-weise der verschiedenen Behinder-tenorganisationen und gelten auch nicht als Parkscheine.“ Die Frage,

ob es sinnvoll sei, den Zivilinvali-denausweis auf die Bürgerkarte zu legen, sei negativ beantwortet wor-den, da nicht überall Lesegeräte zur Verfügung stehen. Die Kosten für Einführung der neuen Auswei-se belaufen sich auf 30.000 Euro plus Postspesen.Stefan Hofer, Präsident des Dachverbandes für Sozi-ales und Gesund-heit, be-zeichnet die Ein-f ü h r u n g der neuen Au s w e i s e als „guten und wichti-gen Schritt“. Denn ihm sel-ber sei es passiert, dass der bisher gängige Zettel in einer öffentlichen Einrichtung einer Stadt in Deutsch-land nicht anerkannt worden sei. „Wir wollen nichts geschenkt“, unterstreicht Hofer, „sondern nur die Nachteile aufgrund unserer Behinderung ausgleichen; deshalb hat der Dachverband über Jahre hinweg die Einführung dieses neu-en Ausweises gefordert. Mit diesem neuen Kärtchen sind wir italien-weit Vorreiter. Die neuen Ausweise sind Ausdruck dafür, dass die Be-reiche Soziales und Gesundheit gut zusammenarbeiten.“ Der Dachver-band für Soziales und Gesundheit

sammelt jetzt auf seiner Website www.dsg.bz.it alle Informationen darüber, wo es - mit diesem Aus-weis - Begünstigungen für Behin-derte gibt.Die neuen Ausweise können nur mit Zustimmung der Betrof-

fe nen zu-g e s c h i c k t w e r d e n : 3 5 . 4 7 1 S c h r e i -ben mit Zustim-mungs-e r k l ä -r u n -g e n s i n d

v e r -schickt wor-

den, erklärt Evelin Reinstal-ler vom Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem die Verteilung obliegt. An die 45 Prozent der angeschriebenen Betroffenen haben bereits ihre Zustimmung mitgeteilt, bis Ende Oktober werden sie ihre Ausweise erhalten.

Nachteile ausgleichen

Mit dieser einfachen Maßnahme, unterstreicht Reinstaller, werde ein großer Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger erzielt. Wer erstmals um die Anerkennung als Zivilinva-lide ansucht, wird den neuen Aus-weis zugleich mit dem Befund der Ärztekammer erhalten. mac

Plastifiziert und im handlichen Kreditkartenformat und vor allem: ohne Angabe der Pathologie - das ist der neue Ausweis für Zivilinvaliden, mit dem diese verschiedene Begünstigungen im In- und Ausland in Anspruch nehmen können.

neuen ausweis für Zivilinvaliden vorgestellt: LR Theiner, Evelin Reinstaller vom sanitätsbetrieb, Dachverbandspräsident stefan Hofer

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Das Land Südtirol | November 2012 11

Gesundheit

Ausschließlich die Gesundheitskarte gibt seit 1. November 2012 über eine Berechtigung zur Befreiung von der Selbstkostenbeteiligung im Gesundheitswesen aus Einkommensgründen Aufschluss. Das entsprechende staatliche Dekret hat die Landesregierung mit eigenem Beschluss übernommen.

Wenn Sie in diesem Jahr die Dienste des öffentlichen Ge-

sundheitswesens in Anspruch ge-nommen haben, so haben Sie wahr-scheinlich eine Eigenerklärung abgegeben, um eventuell aus Ein-kommensgründen von der Selbst-kostenbeteiligung (Ticket) befreit zu werden. Dieser Vordruck war ursprünglich bis 31. August 2012 gültig, später wurde seine Gültig-keit bis 31. Oktober verlängert. Seit Anfang November haben aller-dings nur noch jene Personen das Recht auf eine Ticketbefreiung aus Einkommensgründen (ausgenom-men jene mit Kodex 99 - Bedürftige) die in der gesamtstaatlichen Da-tenbanksystem der Gesundheits-karten aufscheinen. Darüber hin-aus ist seit 1. November der Arzt dafür zuständig, den Kodex für die Ticketbefreiung aus Einkommens-gründen auf dem Rezept zu ver-merkt, wobei der Patient den Arzt darauf aufmerksam machen muss, dass er die entsprechenden Vor-aussetzungen hat und die Ticket-befreiung aus Einkommensgrün-den beanspruchen möchte. Der Arzt überprüft den Eintrag in der Datenbank und trägt, den entspre-chenden Ticketbefreiungskodex in die Verschreibung ein.Bei der Erstellung des Verzeich-nisses der einkommensbedingt

ticketbefreiten Personen arbeiten Steuerbehörde und Nationalen Institutes für soziale Fürsorge (NISF/INPS) zusammen. Im Ver-zeichnis scheinen auf:

• Personen unter sechs oder über 65 Jahren mit jährlichem Fami-liengesamteinkommen unter 36.151,98 Euro (Kodex E01)

• Personen, die eine Sozialunter-stützung (ehem. Sozialrente) be-ziehen und ihre zu Lasten leben-den Familienmitglieder (Kodex E03)

• Personen, die älter sind als 60 Jahre, die eine Mindestrente beziehen und ihre zu Lasten le-bende Familienmitglieder mit jährlichem Familiengesamt-einkommen unter 8.263,31 Euro erhöht auf 11.362,05 Euro bei Ehepaaren und um weitere 516 Euro für jedes zu Lasten leben-de Kind (Kodex E04)

• Kinder ab sechs und unter 14 Jahren mit jährlichem Fami-liengesamteinkommen unter 36.151,98 Euro (Kodex E21).

• zu lasten lebende Kinder (Kodex E22)

Wer überprüfen möchte, ob der ei-gene Name in diesem Verzeichnis

aufscheint, kann sich an den eige-nen Gesundheitssprengel wenden oder sich unter den Telefonnum-mern 0471 907 392 (Bozen), 0473 671 706 (Meran), 0472 813 655 (Brixen) oder 0474 586 503 (Bruneck) unter Angabe der eigenen Steuernum-mer danach erkundigen. Der Tele-fondienst ist von Montag bis Frei-tag, jeweils von 8.30 bis 12.00 Uhr, und noch bis bis 30. November 2012 aktiv.Scheint ein Anspruchsberechter im Verzeichnis nicht auf, sollte man sich an den eigenen Gesund-heitssprengel wenden. Dort wird nach einer Eigenerklärung eine „Befreiungsbescheinigung“ aus-gestellt und die Eintragung in die Datenbank vorgenommen.Was die Ticketbefreiung von Be-dürftigen betrifft (Kodex 99), lie-fern die Dienste für die finanziel-le Sozialhilfe die nötigen Daten. Arbeitslosen und ihre zu Lasten le-benden Familienmitglieder schei-nen nicht im genannten Verzeich-nis auf. Sie müssen sich an den zuständigen Gesundheitssprengel wenden, um mit einer Eigener-klärung die Ausstellung einer Ti-cketbefreiungsbescheinigung zu beantragen und damit in die Liste aufgenommen zu werden. jw

nur mehr die Gesundheitskarte

seit 1. november gibt nur mehr die Gesundheitskarte über eine Ticket-Befreiung auskunft

Page 14: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201212

Europa

zu Wirtschaftskrise und geplanten Sparmaßnahmen. Der geplante Euro-Rettungsschirm sorgt für Dis-kussionen, es wird über einen mög-lichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion spekuliert.Soll die europäische Integration trotz der derzeitigen Krise weiter vorangetrieben werden? Was ge-denkt man auf europäischer Ebene für Wirtschaftswachstum und ge-gen die steigende Jugendarbeitslo-sigkeit zu unternehmen? Und wie läuft das eigentlich alles so ab in Brüssel? Wer sind die Leute, die in den verschiedenen General-direktionen der Kommission Vor-schläge für Richtlinien und Verord-nungen zu Themen wie Bildung, Gesundheit, Umwelt- und Konsu-mentenschutz austüfteln, die dann für mehr als 500 Millionen Men-schen in 27, bald 28, Mitgliedstaaten gelten sollen? Wie werden sie ausge-wählt?Welche Prioritäten haben die ge-wählten Vertretenden von Südtirol, Tirol und dem Trentino, die die Mög-lichkeit haben, im Europäischen Parlament über die Vorschläge der Kommission abzustimmen? Welche Rolle spielen der Rat, der Ausschuss

der Regionen und der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss bei diesem „Procedere“, welchen Einfluss haben die Lobbyisten? Und was passiert eigentlich genau, wenn ein Mitgliedstaat Richtlinien und Verordnungen nicht umsetzt?

Die Rolle der Regionen

Welche Aufgaben haben die regio-nalen Verbindungsbüros und wie sieht der Alltag eines Botschafters aus? Werden Regionen wie Südtirol, Tirol und das Trentino wie bisher EU-Fördergelder enthalten, obwohl es insbesondere in den neuen EU-Mitgliedstaaten deutlich weniger wohlhabende Regionen gibt? Und „last but not least“, was hat eine Stadt wie Brüssel neben ihrer Eigenschaft als Sitz wichtiger eu-ropäischer Institutionen und der NATO sonst noch zu bieten?Antworten auf diese und weitere Fragen zur Europäischen Union und Brüssel möchte die Alpeuregio Summer School geben, die heuer bereits zum dritten Mal von der Eu-roparegion Tirol–Südtirol–Trentino organisiert wird. Ziel dieser gemeinsamen Weiterbil-

Veronika Meyer

Ziel dieser gemeinsamen Weiter-bildungsinitiative für Jungaka-

demiker und Jungakademikerin-nen ist es, nicht nur die während des Hochschulstudiums erworbe-nen Kenntnisse der EU-Politik und der EU-Institutionen zu vertiefen, sondern vor allem auch den Teil-nehmenden die Möglichkeit zu ge-ben, einen Blick hinter die Kulissen des Geschehens zu werfen.Die Europäische Union und Brüssel sind tagtäglich in den Medien – in letzter Zeit vorwiegend mit Negativ-schlagzeilen und Hiobsbotschaften

alpeuregio summer school 2013

Jungakademiker haben in diesem Sommer zum dritten Mal die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen des europäischen Geschehens zu werfen: Zwischen 17. und 26. Juni veranstaltet die Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino die Alpeuregio Summer School 2013.

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Das Land Südtirol | November 2012 13

Europa

dungsinitiative für Jungakademi-ker und Jungakademikerinnen ist es, nicht nur die während des Hoch-schulstudiums erworbenen Kennt-nisse der EU-Politik und der EU-Ins-titutionen zu vertiefen, sondern vor allem auch den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, einen Blick hinter die Kulissen des Geschehens zu werfen.

EU-Politik und Lobbying

Neben Vorlesungen zu Themen-bereichen wie der Geschichte der europäischen Integration, EU-Ins-titutionen und Entscheidungsver-fahren der EU, Binnenmarkt und zentrale EU Politikbereiche sowie EU-Lobbying ist auch ein Besuch bei europäischen Institutionen wie Parlament, Kommission und beim Rat geplant. Außerdem können sich die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer im Rahmen der Alpeuregio Summer School mit den Referenten, die vorrangig hochrangige EU-Be-amte sind, ausgiebig austauschen, etwas über ihren beruflichen Wer-degang erfahren und sich Tipps dazu holen, wie man in Brüssel am besten Fuß fasst.EU-Beamte, Mitglieder des Europä-ischen Parlaments und Lobbyisten informieren ausführlich über ihre Aufgabenbereiche und erzählen An-ekdoten aus ihrem Arbeitsalltag im interkulturellen Kontext der euro-päischen Institutionen.

Summer School 2013

Durch diese gemeinsame Initiative der Europaregion Tirol–Südtirol-Trentino sollen die Teilnehmenden der Alpeuregio Summer School so-mit im Sinne der Europa 2020 – Stra-

tegie, die unter anderem auch das Kernziel beinhaltet, die Beschäfti-gungsquote der 20- bis 64-Jährigen zu erhöhen, mit dem europäischen Arbeitsumfeld vertraut gemacht werden. Weiters sollen sie auch zum lebenslangen Lernen motiviert und dazu ermuntert werden, die diesbe-züglichen Programme der Europä-ischen Union in Anspruch zu neh-men.Mit einem Haushalt von nahezu sie-ben Milliarden Euro (2007-2013) för-dert das „Programm lebenslanges Lernen“, das in die Einzelprogram-me Comenius, Erasmus, Leonardo da Vinci und Grundtvig, gegliedert ist, eine Reihe von Maßnahmen wie Austauschprogramme, Studienbe-suche und Netzwerkaktivitäten. Diese Projekte, die nicht nur einzel-nen Studierenden oder Lernenden, sondern auch Lehrkräften, Ausbild-nern sowie allen anderen Akteuren der allgemeinen und beruflichen Bildung offen stehen, bieten die Möglichkeit wertvolle berufliche Erfahrung zu sammeln, an einer Universität im Ausland zu studie-ren sowie Land und Leute kennen zu lernen, den persönlichen Hori-zont zu erweitern und festzustellen, dass man in anderen EU- Mitglied-staaten gar nicht so anders lebt und denkt wie vielleicht vermutet.Derzeit wird über die neue Förder-periode 2014-2020 für das Programm „Erasmus für alle“ verhandelt und es bleibt zu hoffen, dass das Budget der vorhergehenden Förderperiode beibehalten wird.

Daten und Fakten

Die Alpeuregio Summer School richtet sich an 30 junge Hochschul-absolventinnen und Hochschulab-

solventen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino wird zwischen dem 17. und dem 26. Juni 2012 in der ge-meinsamen Vertretung der Euro-paregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel stattfinden.

Zulassungs- und AuswahlkriterienZum Auswahlverfahren für den kostenlosen Vertiefungskurs wer-den ausschließlich EU-Bürger und EU-Bürgerinnen zugelassen, die ein Universitätsstudium abgeschlos-sen, bis zum Ende der Bewerbungs-frist das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet und im Land Tirol, in Südtirol oder dem Trentino ihren Wohnsitz haben. Zudem sollten die Bewerbenden auch über ausrei-chende Englischkenntnisse verfü-gen, um sich an den Vorlesungen aktiv beteiligen zu können.Eine wichtige Neuheit der Alpeu-regio Summer School 2013 ist die, dass erstmals auch Interessierte mit einem dreijährigen Hochschul-abschluss teilnehmen können. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt nach dem akademischen Leistungs-ausweis, die Tatsache bereits ein Praktikum in Verbindung mit den Europäischen Institutionen oder mit diesen verbundenen Organisa-tionen absolviert zu haben, ist von Vorteil.

Die Ausschreibung und das Programm

für die Alpeuregio Summer School 2013

werden voraussichtlich innerhalb von

Februar 2013 auf der Homepage der

gemeinsamen Vertretung der Europaregion

Tirol – Südtirol – Trentino in Brüssel http://

www.alpeuregio.org) veröffentlicht werden.

info

Die Teilnehmender an der summer school 2011 und 2012

Page 16: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201214

Euregio

austausch über die Grenzen

Für die heutige Jugend“, unter-streicht der für die Fachschulen

zuständige Landesrat Hans Berger, „ist es wichtig, andere Realitäten kennen zu lernen und aus den Er-fahrungen der Anderen zu lernen.“ Die land-, forst- und hauswirt-schaftliche Berufsbildung in Südti-rol kann auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Tirol zurück-blicken; Landesrat Berger äußerte seine Zufriedenheit darüber, dass diese in den letzten Jahren auch auf das benachbarte Trentino aus-gedehnt wurde.Es sei wichtig, erklärt Landesrat Berger, auch längerfristige Schüler-austausche zu organisieren, damit den Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird, die Entwicklungen in den anderen Ländern kennen zu lernen. Er begrüße daher den

Beschluss, dass die bereits erprob-te Mobilitätswoche in Tirol auf die gesamte Euregio ausgedehnt wer-den soll, betonte Berger. Um die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft zu stärken, sollen Betriebspraktika in Betrieben der Partnerregionen durchgeführt wer-den.

Gemeinsame Fortbildung

Themenschwerpunkte der Konfe-renz der Führungskräfte waren die Schulentwicklung, der länderüber-greifende Schüleraustausch sowie die gemeinsame Fortbildung der Lehrpersonen. Besondere Bedeu-tung wird seit Jahren auf die ge-meinsamen länderübergreifenden Veranstaltungen gelegt: Südtirol wird den gemeinsamen Winter-sporttag in diesem Schuljahr aus-richten, das Trentino den Kultur-tag, der Fachwettbewerb für alpine Landwirtschaft wird in Osttirol stattfinden und der Hauswirtschaft-scup in Nordtirol. Ebenfalls vertieft wurde bei der Tagung eine gemeinsame länder-übergreifende und fachspezifische Lehrerfortbildung. Birgit Oberkof-ler vom Europäischen Verbund ter-ritorialer Zusammenarbeit EVTZ weist darauf hin, dass hier bereits erste Maßnahmen gesetzt worden

sind und diese weiter ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Internationale Deutschlehrertagung 2013 in Bozen besprochen, zu der alle Deutsch-lehrpersonen der Euregio eingela-den werden.Zum Thema Schulentwicklung wurde den Führungskräften der Fachschulen für Land- und Haus-wirtschaft das vom Europäischen Sozialfond geförderte Innovations-programm der Land-, forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbil-dung „InnoPro22“ vorgestellt: Strategische Ziele dieses Projektes sind das ständige Verbessern des Bildungs- und Beratungsangebotes, des öffentlichen Erscheinungsbil-des, der Zusammenarbeit unter den Organisationseinheiten und der Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einer der Kern-punkte dieses Projektes liegt in der Umsetzung der Rahmenrichtlinien zur Oberstufenreform durch eine Anpassung der Lehrpläne und der Verbesserung der Durchlässigkeit. Vorgestellt wurde auch das Projekt zur Zusammenarbeit der Fachschu-len für Land- und Hauswirtschaft Dietenheim mit der Hotelfachschu-le in Bruneck, wodurch die Zu-sammenarbeit zwischen Landwirt-schaft und Tourismus verbessert werden soll.Die verantwortlichen Direktoren für die land- und hauswirtschaftli-che Berufsbildung Stefan Walder, Stephan Prantauer, Ivano Artuso und Michele Covi und die Gene-ralsekretärin der Europaregion Birgit Oberkofler zogen ein posi-tives Resümee der gemeinsamen Tagung: Für die Jugend der Länder Südtirol, Tirol und Trentino konn-ten gemeinsame Angebote geschaf-fen und somit die Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen, zum gemeinsamen fachlichen und kulturellen Austausch weiter ausgebaut werden. Unabdingbare Voraussetzung dafür, die Europa-region Tirol und vor allem die Ge-meinsamkeiten dieser drei Länder wieder stärker spürbar werden zu lassen. mac

An der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg tagte die Jahreskonferenz der Direktoren und Direktorinnen der land- und hauswirtschaftlichen Fachschulen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino.

LR Berger (im Zentrum) bei der Jahreskonferenz der Direktoren und Direktorinnen der land- und hauswirtschaftlichen Fachschulen aus Tirol, südtirol und dem Trentino

Page 17: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 15

Euregio

Das Euregio-Quiz

Am Euregio-Sitz in der Eurac in Bozen erwartete die Besuchen-

den ein Quiz mit Überraschungs-geschenk. „Wir wollen mit dieser Aktion die Kenntnis über die Eu-roparegion verbessern, die ge-meinsamen Wurzeln hervorheben und die Chancen und Vorteile der grenzüberschreitenden Zusam-menarbeit zwischen Tirol, Südtirol und Trentino hervorheben“, unter-streicht Birgit Oberkofler, General-sekretärin der Europaregion. „Das Euregioquiz baut darauf auf,

dass in Tirol, Südtirol und Trenti-no zwar unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, große Teile der Geschichte aber gemeinsam sind und die heutige Europaregion die logische Schlussfolgerung daraus ist – mit großen Vorteilen für die Bevölkerung“, so Oberkofler. Groß war das Interesse der For-schungsgeister: Mehrere hundert Lange-Nacht-Besuchende stelltensich der Herausforderung und beantworteten die Fragen zu Ge-schichte und Politik in der Euregio. Dafür wurden sie mit attraktiven Preisen, darunter Euregio-Kochbü-chern, Fahrradsatte-Überzügen mit der Aufschrift „Die Geschichte fährt mit“ oder Computertaschen ausge-zeichnet. „Die Europaregion ist eine große Chance für die Bevölkerung in den drei Provinzen und das spü-ren die Menschen mehr und mehr - gerade in Zeiten der Krise“, betont die Euregio-Generalsekretärin.

In der langen Forschungsnacht war ganz Europa auf den Beinen: In 284 Städten, verteilt auf 32 Stationen Länder, fand die Europäische Nacht der Forschung zeitgleich statt. In Südtirol waren 16 Standorte mit über 118 Stationen eingerichtet, an denen sich große und kleine Forschungsbegierige auf Entde-ckungsreise begeben konnten, denn - so die Promotoren - Neugier, Wiss-begierde und Lust am Grübeln sei-en der Motor der menschlichen Ge-sellschaft.

1) Welchen Herrschaften unter-stand das Gebiet nach dem Fall der Römer?

a) Langobarden, Bajuwaren, Franken

b) Hunnen, Kelten, Samen c) Griechen, Etrusker, Perser

2) Wer gilt als Schöpfer des Landes Tirol?

a) Josef Freinademetz b) Oswald von Wolkenstein c) Meinhard II

3) Welchem Königreich wurde Ti-rol im Jahr 1806 zugeteilt?

a) Königreich Sardinien b) Königreich Bayern c) Königreich Württemberg

4) Was begannen die Trentiner Ende des 19. Jahrhunderts zu fordern?

a) Mehr Zuschüsse für die Landwirtschaft

b) Mehr Autonomie c) Mehr Straßen

5) Wer wurde während des 1. Weltkrieges in Trient wegen Hochverrat zum Tode verurteilt? a) Benito Mussolini b) Cesare Battisti c) Gabriele d’Annunzio

6) Mit welchem Friedensvertrag wurde das südliche Tirol Italien zugesprochen?

a) Friedensvertrag von St. Germain b) Friedensvertrag von Antwerpen c) Friedensvertrag von Stockholm

7) Wer trieb die Italianisierung in Südtirol deutlich voran?

a) Ettore Tolomei b) Silvius Magnago c) Luis Durnwalder 8) Vor welche unwiderrufliche,

schwere Wahl stellte die Option die Südtiroler?

a) Kriegsbeteiligung oder Neutralität b) Italianisierung oder Auswanderung c) Leben auf dem Berg oder in der Stadt

9) Wann trat das 1. Autonomiestatut in Kraft? a) 1908 b) 1998 c) 1948

10) Auf welche drei Provinzen wurden die ladinischen Dolomitentäler aufgeteilt? a) Bozen, Innsbruck, Aosta b) Belluno, Treviso, Trient c) Bozen, Trient, Belluno

11) Wofür steht EVTZ? a) Europäischer Verein für Tiere und Zoologie b) Europäischer Verbund für

territoriale Zusammenarbeit c) Europäischer Verband transnationaler Zeitungen

„Kennst du deine EuREGIO(N)?“ Das war das Motto, mit dem sich die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Ende September an der Langen Nacht der Forschung beteiligt hat.

Was ist die Euregio?

Page 18: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201216

Europa

Regionen und Ländern sichtbar ma-chen und feiern. „Die Idee war ein Volltreffer! Die Aktion wurde über-raschend gut angenommen, denn mehr als 80 Prozent der Programme der territorialen Zusammenarbeit (Interreg) nahmen teil und europa-weit wurden Ende September über 180 verschiedene Events veranstal-tet“, erklärt Silvia Obkircher, die in der Landesabteilung Europa mit Südtirols Beteiligung betraut war. Diese lief über das Interreg-IV-Pro-gramm Italien-Österreich. Südtirol nahm mit drei Events am ECD teil und stellte bei dieser Gelegenheit die Arbeit der drei Interreg-Räte vor. Diese Räte sind am Reschen (Terra Raetica), am Brenner (Wipptal) und im Hochpustertal (DolomitiLive) angesiedelt und dienen als wichtige Plattformen und Impulsgeber für Projekte. Die dezentrale Koopera-tion in den unmittelbaren Grenz-räumen ermöglicht es, Nachteile zu überwinden, welche die Grenzlage mit sich bringt.Der Interreg Rat „Terra Raetica“ organisierte einen „Terra Raetica Tag“ im Naturparkhaus Kaunergrat (Gemeinde Fließ) mit Bauerngolf und Führungen zum bronzezeitli-chen Brandopferplatz. Gemeinsam mit den Partnern im Vinschgau (Na-tionalpark Stilfser Joch) und Enga-din (Schweizerischer Nationalpark) präsentierten Mitarbeitende des Naturparkes Kaunergrat Projekte des Naturschutz und Naturtouris-mus: darunter die „Bärenwochen Terra Raetica“, die Bemühungen zur Erhaltung der vom Aussterben

bedrohten Fledermausart „Große Hufeisennase“ und die Maßnahmen zur Rettung der dunklen „Tiroler Biene“. Unter Einbindung aller 18 Gemein-den der Interreg-Region Wipptal rief der dortige Interreg Rat zu einer „Grenzenlosen Wanderung rund um die Tribulaune“ auf. Dabei konnten die Teilnehmenden von drei verschiedenen Punkten aus starten. Als sichtbares Zeichen der grenz-überschreitenden Zusammenarbeit wurde beim Sandesjoch auf 2.599 Metern Höhe im Beisein von Dele-gation aus dem nördlichen und süd-lichen Wipptal eine Freundschafts-pyramide aufgestellt, ganz im Sinne eines Wipptals ohne Grenzen. Beim Interreg Rat „DolomitiLive“ trafen sich die vier Partnerkinder-gärten (Sillian, Heinfels, Toblach und Innichen) in Sillian zum Tag der offenen Tür, um den grenzüber-schreitenden Sprachaustausch in den Kindergärten vorzustellen. Zwei Jahren lang brachten sich die Kindergärten gegenseitig „ihre“ Sprache bei. Um die Kinder zuhause unterstützen zu können, wurden die Eltern mit einbezogen und in der Fremdsprache fit gemacht. Wie geht es weiter? Die Organisatoren analy-sieren zurzeit die „Feedbacks“ der einzelnen Programme, mit dem Ziel auch im nächsten Jahr zum zweiten Mal einen erfolgreichen Tag der eu-ropäischen Zusammenarbeit auf die beine zu stellen.

Der Tag der europäischen Zusam-menarbeit wurde heuer in ganz

Europa zum ersten Mal gefeiert. Die Kampagne wurde vom Interact-Programm und der Europäischen Kommission koordiniert und vom Ausschuss der Regionen und dem Europäischen Parlament unter-stützt. Unter dem Motto „Gemein-sam Grenzen überwinden” wollte diese Veranstaltung die Erfolge der Kooperation zwischen europäischen

1. European Cooperation Day

Auch Südtirol hat sich am ersten Tag der europäischen Zusammenarbeit beteiligt. Ziel war es, Grenzen zu überwinden. Das Geschah auf der Grundlage gemeinsamer Konzepte mit gemeinsamen Auftritten.

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Das Land Südtirol | November 2012 17

Tourismus & Landwirtschaft

100% sarntalVom Sarner Bauern gezüchtet, vom Sarner Metzger verarbeitet, im Sarner Restaurant serviert: Wenn man nach einem Musterbeispiel kleiner Kreisläufe sucht, dann drängt sich das Leader-Projekt „Sarner Fleisch“ geradezu auf.

Zugegeben: Ursprung des Pro-jekts war nicht die Idee der klei-

nen Kreisläufe, auch nicht die För-derung der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus. Vielmehr war es die Zukunft der Sarner Bergbauernhöfe, die groß-teils als Milchbetriebe geführt wer-den. „Gerade für kleine Betriebe im Berggebiet ist es wichtig, möglichst mehrere Standbeine zu haben, in diesem Fall also nicht nur von den Erträgen aus der Milchproduktion abhängig zu sein, sondern andere, weitere Einkommensquellen zu er-schließen“, erklärt Landesrat Hans Berger. Es ging demnach darum, den

Bauern Alternativen zu bieten und eine fand sich in der Rindermast. „Sie ist weniger arbeitsintensiv, was vor allem für jene Bauern wichtig ist, die einem Zu- oder Nebener-werb nachgehen, der selbst schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt“, so Berger. Diese Alternative wur-de vom Verein „Sarner Fleisch“ im Rahmen des EU-Leader-Programms forciert, indem für alle 20 teilneh-menden Betriebe Programme zur Verbesserung der Produktqualität gefahren, Möglichkeiten der Verede-lung aufgezeigt, vor allem aber eine neue Plattform zur Vermarktung des Rindfleisches geschaffen wor-den ist.In Sachen Vermarktung kommt auch die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Tourismus zum Tragen, ist eine der Hauptab-nahmesäulen doch gerade das Gast-gewerbe. Fünf Sarner Gastbetriebe führen dank des Leader-Projekts „Sarner Fleisch“ auf ihren Spei-sekarten. „Den Gästen kann so ein hochwertiges heimisches Produkt geboten werden, das anderswo nicht genossen werden kann“, so der Landesrat. „Damit sorgen wir

für ein weiteres Alleinstellungs-merkmal und für eine noch stär-kere Authentizität der Destination Südtirol.“Das Projekt „Sarner Fleisch“, hinter dem die Genossenschaft für Regio-nalentwicklung und Weiterbildung Sarntal sowie die Landesdienststel-le für Bergbauernberatung stehen, sorgt so für einen gleich mehrfachen Nutzen: „Die Bauern haben eine Nische besetzt, die höhere Erträge und damit eine Zukunft verspricht, die Gastwirte ein Produkt auf der Speisekarte, das von den Gästen geschätzt wird, das Sarntal eine Attraktion mehr und Südtirol da-mit einen weiteren Mosaikstein in einem immer stimmigeren Gesamt-bild“, resümiert Berger.Wer Näheres zum Projekt „Sar-ner Fleisch“ erfahren möchte, wird beim gleichnamigen Verein (Obmann Richard Kienzl, Tel. 349 2745435, E-Mail: [email protected]) oder in der Landes-dienststelle Bergbauernberatung (Thomas Prünster, Landhaus 6, Brennerstraße 6, Tel. 0471 415026, E-Mail: [email protected]) fündig.

Page 20: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201218

Landwirtschaft

Wein und sprachen

Unter dem Leitsatz „Wein spricht alle Sprachen“ beteiligt sich die

Fachschule Laimburg am grenz-überschreitenden EU-Projekt Vino-Lingua (Leonardo-Programm - Le-benslanges Lernen). Ziel ist es, auf Weinbauern und -bäuerinnen zuge-schnittene Sprachlernmaterialien in Deutsch, Italienisch, Spanisch und Französisch zu erarbeiten und damit Sprachbarrieren abzubauen. Unter den insgesamt neun Partne-rinstitutionen finden sich neben der Fachschule für Obst-, Wein- und

Gartenbau Laimburg auch Univer-sitäten und Schulen aus Spanien, Frankreich, Italien und Österreich. Dabei ist die Fachschule Laimburg in erster Linie mit Recherchearbei-ten und der Einbeziehung der Ziel-gruppe in Südtirol betraut. Halbjährlich finden Treffen zwi-schen den Partnerinstitutionen statt. Bei dem jüngsten Treffen vor Projektende wurden Mitte Oktober an der Fachschule Laimburg einige Ergebnisse der Arbeit der vergan-gen Jahre vorgestellt.

Weinregionen-Handbuch

Ein Etappenziel war die Erstellung einer Weinregionen-Broschüre, die in den verschiedenen Sprachen alle am Projekt beteiligten Regionen vorstellt. Das eigentliche Ziel aber ist das Erarbeiten der Lerneinhei-ten, die nunmehr fast vollständig vorliegen. Beim jüngsten Arbeits-treffen ging es darum, die erarbeite-ten Lektionen abzugleichen und da-neben einen Business-Plan für das weitere Vorgehen zu erarbeiten.

Neben der Fertigstellung der Ler-neinheiten wird die Fachschule Laimburg in den nächsten Monaten diese Einheiten in einer Zielgruppe erproben. Außerdem stehen für die Fachschule Laimburg in den nächs-ten Monaten Evaluierungsmaßnah-men an. Der zuständige Landesrat Hans Berger begrüßt die länderübergrei-fende Zusammenarbeit. „Als mehr-sprachiges Land, das sich an der Schnittstelle zweier bedeutender europäischer Kulturkreise befindet, können wir uns hier besonders gut einbringen. Südtirol ist geradezu prädestiniert, eine tragende Rolle bei der Sprachvermittlung im Be-reich des Weinbaus zu spielen. Un-sere Verwurzelung in der Tradition verbunden mit einer Offenheit für den europäischen Geist, vor allem aber die hohe Fachkompetenz un-serer Bildungs- und Forschungsein-richtungen machen uns zu einem idealen Partner bei der Umsetzung solcher Projekte auf EU-Ebene“, so Landesrat Berger.

Mit dem Projekt VinoLingua soll durch die Förderung von Fremdsprachenkenntnissen die Wettbewerbsfähigkeit der Winzer und Winzerinnen auf dem internationalen Weinmarkt gestärkt werden. Die Fachschule Laimburg beteiligt sich an diesem EU-Projekt.

Wie könnte es weitergehen?

VinoLingua Ost: VinoLingua Süd: VinoLingua Nord:

• Ungarn • Portugal • Polen• Tschechien • Griechenland • Skandinavien• Slowakei • Malta • Großbritannien • Rumänien • Zypern • Irland• Bulgarien • Kroatien• Slowenien

Einbeziehung weiterer Zielgruppen:• Sommeliers • GastronomInnen • Wein-LiebhaberInnen

Kontaktwww.vinolingua.eu

• Deutsch: [email protected]• Französisch: [email protected]• Italienisch: [email protected]• Spanisch: [email protected]

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

Wein spricht alle SprachenIl vino parla tutte le lingue

Le vin parle toutes les languesEl vino habla todos los idiomas

ProjektträgerUnter der Federführung der Universität Innsbruck Institut für Romanistik arbeiten 10 Partner in 4 Ländern

Partnerinstitutionen:• linguistics_innovation e.U., Wien, AT • Landwirtschaftliche Fachschule für Wein- und Obstbau, Krems, AT• Grafik-Design Studio Stocker, Wien, AT• Università per Stranieri di Siena, IT• Autonome Prov. Bozen - Südtirol, Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg, IT• Fundación General de la Universidad de Valladolid, ES• ToLingua Escuela de Español, Toro, ES• Université de Bourgogne, Dijon, FR• Centre de Formation Professionnelle et de Promotion Agricole de Beaune, FR • WIFI, Wirschaftsförderungsinstitut NÖ, St. Pölten, AT

Und mehr als 80 assoziierte Partner

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

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Das Land Südtirol | November 2012 19

Umwelt

308 Tonnen Regiokorn

268 Tonnen Roggen und 40 Ton-nen Dinkel haben die 40 am

Projekt Regiokorn beteiligten Landwirte mit Unterstützung der Pustertaler Saatbaugenossenschaft und des Südtiroler Maschinenrings geerntet. Dieses Getreide wird von der Meraner Mühle gemahlen und von 44 Bäckern zu Südtiroler Brot-spezialitäten verarbeitet. 46 Ton-nen des geernteten Getreides haben jedoch wegen ungünstiger Witte-rung die Qualitätsanforderungen nicht erfüllt. Neben der Beratung der Bauern in allen praktischen Fragen von der Sortenwahl über den Anbau bis zur Ernte hat das Team um Projektleiter Giovanni Peratoner 15 Roggensorten und sechs Dinkelsorten im Anbau im Pustertal getestet. „Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bilden die Grundlage für die lokal bezogene

Sortenempfehlung“, erläutert Si-mone Seling Projektmitarbeiterin am Versuchszentrum Laimburg die Ergebnisse der Sortenprüfung. Der Getreideanbau im Projekt Re-giokorn rechne sich, wie Simone Seling weiter ausführt: „Die Stu-die zu den Produktionskosten im Regiokorn-Projekt zeigt, dass sich die Anbaukosten auf höchstens ein Drittel der Einnahmen belaufen.“ Das Projekt Regiokorn war heuer beim „historischen Parcour“ am 10. Südtiroler Brot- und Strudelmarkt in Brixen mit Brotspezialitäten aus Regiokorn-Getreide vertreten so-wie im Rahmen der TIS-Expo „Let's network“ beim Innovation Festival Bozen auf dem Waltherplatz.Durch das Projekt Regiokorn soll der Getreideanbau in Südtirol wie-der belebt werden. Das lokal ange-baute Getreide wird in der Meraner Mühle verarbeitet und an Südtiro-ler Bäcker verkauft, die das Mehl zu Südtiroler Brotspezialitäten ver-arbeiten. Das TIS koordiniert das Gesamtpro-jekt, hat Anbauer mit Mühle und Bäckern zusammengebracht sowie den Abschluss der Abnahme- und Preisvereinbarungen vorbereitet. Der Südtiroler Bauernbund hat die Bauern für den Getreideanbau ge-wonnen und betreut diese, während das Versuchszentrum Laimburg die Bauern in allen Fragen vom Anbau bis zur Ernte berät.

40 Landwirte aus dem Vinschgau, Puster- und Eisacktal bauen auf 71 Hektar Fläche Roggen und Dinkel an. Das entspricht rund einem Drittel der gesamten Südtiroler Getreideanbaufläche. Die ersten Regiokorn-Ernte wurde nun eingefahren.

Drau managen„See River“ ist der Titel eines grenz-überschreitenden Projekts, in des-sen Mittelpunkt die Drau steht. Es geht dabei um das „nachhaltige Management eines internationalen Flusskorridors in Südosteuropa“. Über die Abteilung Wasserschutz-bauten ist das Land Südtirol am Pro-jekt beteiligt. Unter der Federführung des Insti-tuts für Wasser der Republik Slowe-nien sind insgesamt 17 Partner und neun beobachtende Partner, also 26 Organisationen, am Projekt betei-ligt. Der Startschuss zum Projekt fiel im Oktober dort, wo die Drau ihren Ursprung hat, nämlich in Süd-tirol. Im Naturmuseum in Bozen kamen die Projektverantwortlichen aus Italien, Österreich, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Bosnien Herzegowina zu einem Arbeitstref-fen zusammen. Zudem wurden die Drauquelle und die Südtiroler Un-tersuchungsgebiete in Innichen und Sexten besichtigt.Finanziert wird das Projekt über das transnationale Kooperationspro-gramm „South East Europe“. Zur Verfügung steht ein Gesamtbudget von rund zwei Millionen Euro, wo-bei der Abteilung Wasserschutzbau-ten 143.000 Euro zur Verfügung ste-hen. Dieser Betrag soll vorwiegend in die Verbesserung der Risikoprä-vention von Naturgefahren fließen, vor allem was die Entscheidungsfin-dung bei der Maßnahmendefinition angeht, aber auch in Kommunikati-on und Erfahrungsaustausch.

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Das Land Südtirol | November 201220

Museen

Lange nacht in Bozens MuseenAm Freitag, 30. November, findet zum elften Mal die „Lange Nacht der Bozner Museen“ statt. Von 16 Uhr nachmittags bis 1 Uhr morgens öffnen sieben Bozner Museen kostenlos ihre Tore und bieten ein abwechslungsreiches Programm.

Workshops zum Thema „Geld und Handel im Mittelalter“

werden Schloss Runkelstein be-leben, im Stadtmuseum Bozen werden eindrucksvolle Krampus-masken gezeigt und Kinder dür-fen sich bei einem Malwettbewerb zum Thema „Krampus“ künstle-

risch betätigen, im Archäologie-museum erzählen Ötzis Beifunde ihre Geschichte mit menschlicher Stimme. Die Schulzeit wieder entdeckt werden kann im Schul-museum, beispielsweise in einer Schönschrift-Werkstatt für Kinder, im Museion gibt es Kunstgesprä-che und Führungen zu drei neuen

Kunstprojekten, der Rundgang durch die renovierten Keller des Merkantilmuseums führt in die Welt des Mittelalters, und im Na-turmuseum Südtirol schließlich dreht sich alles um die seltsamen Lebewesen, die unseren Boden be-völkern. Dies und mehr bieten insgesamt sieben Bozner Museen am 30. No-vember bei der „Langen Nacht der Bozner Museen“ von 16 Uhr nach-mittags bis in die frühen Morgen-stunden. Bis 20 Uhr sind die An-gebote speziell für Familien mit Kindern abgestimmt. Der Eintritt in die Museen ist kostenfrei. Kostenlose Shuttlebusse verbinden Schloss Runkelstein mit dem Stadt-zentrum. Die Haltestellen befinden sich vor dem Archäologiemuseum in der Sparkassenstraße und beim Parkplatz des Schlosses.

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Das Land Südtirol | November 2012 21

Museen

schloss Runkelstein, st.-anton-Weg 15Thema: Geld und Handel im MittelalterRunkelstein als Ort der Ausstellung „Simon

und Sarah“ ist mit dem einmaligen Fresko,

das Juden am Rande eines ritterlichen

Turniers zeigt, ein Denkmal jüdischer

Geschichte. Sprach- und Schriftkompetenz,

weit reichende Verbindungen, Fachwissen

im Kredit- und Geldwesen hat die Juden im

Mittelalter zu wichtigen Ansprechpartnern

gemacht. Die „Lange Nacht“ ist auf

Runkelstein dem Thema Geld und

Handel im Mittelalter gewidmet. Die

Mittelaltervereine „Niedertor mit Gefolge“

und „Ulrich von Starkenberg“ zeigen an

mehreren Stationen, wie Münzen geprägt

wurden, welche Waren damals besonders

beliebt waren, wie ein Kaufvertrag im

Mittelalter ausgesehen hat.

17 Uhr: „Der jüdische Alltag im Mittelalter“ -

Führung durch die Ausstellung „Simon und

Sarah in Bozen“.

18–24 Uhr: Burgbelebung und Workshops

zum Thema Geld und Handel durch die

Mittelaltervereine „Niedertor mit Gefolge“ und

„Ulrich von Starkenberg“

stadtmuseum Bozen, sparkassenstraße 14Thema: KrampusDas Stadtmuseum und die Stadtgalerie

am Dominikanerplatz widmen dem

furchterregenden Begleiter des Heiligen

Nikolaus eine Sonderausstellung.

Erstmals wird die gesamte Sammlung der

eindrucksvollen Masken des Stadtmuseums

gezeigt sowie historische Postkarten zum

Thema „Gruß vom Krampus“.

speziell zur ausstellung:Malwettbewerb „Male Deinen Krampus“

für alle kleinen Besucher (bis 12 Jahre) der

„Langen Nacht“, die sich von 16-20 Uhr

die exklusiven Zeichenblätter des Krampus-

Malwettbewerbs abholen können. Die

fertigen Zeichnungen können bis Dienstag,

4. Dezember, 16 Uhr, im Stadtmuseum

abgegeben werden. Die Sieger werden am

Donnerstag, 6. Dezember, bekannt gegeben,

die prämierten Zeichnungen werden

ausgestellt.

16–20 Uhr: Schatzsuche im Stadtmuseum

südtiroler archäologiemuseum, Museumstrasse 43Thema: angenehm, ich bin Ötzis rechter schuhWas würden uns wohl Ötzis Schuh, Mütze

oder Pfeile erzählen, wenn sie sprechen

könnten? In dieser Nacht werden Ötzis

Beifunde zum Leben erwachen und erhalten

eine Stimme. Verkörpert werden sie durch

die Mitglieder des Bewegungstheaters

Caracho.

17-23 Uhr: Ich erzähle euch meine

Geschichte… Folgt den Gedanken,

lauscht den Erzählungen und lernt Ötzis

Beifunde und Objekte von einer anderen,

unentdeckten Seite kennen.

23.15 Uhr: Betthupferl - Führung in

deutscher Sprache

23.30 Uhr: Betthupferl - Führung in

italienischer Sprache

schulmuseum, sparkassenstraße 24Thema: Um die schulzeit wieder zu erleben…16–19 Uhr: Schatzsuche im Schulmuseum

16–22 Uhr: Reisen mit den Gebrüdern Grimm

19–22 Uhr: „Mit Feder, Tinte und Tintenfass“:

Schönschrift-Werkstatt für Kinder

21 Uhr: „Nicht nur das ABC: das

Lernhilfsbuch 1950-1970“, Gesprächsrunde

mit Milena Cossetto

ab 22.30: Projektion von

Sammlgegenständen des Schulmuseums

Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen, Dantestraße 6„Premierenabend“ im MuseionIm Rahmen der „Langen Nacht der

Bozner Museen“ werden im Museion

drei neue Kunstprojekte vorgestellt: eine

Einzelausstellung von Gabriela Oberkofler im

„project room“, die Weihnachtsausstellung

Südtiroler Galerien (Antonella Cattani Gallery,

Goethe Galerie, Galleria Leonardo und ES

contemporary art gallery) in der Museion

Passage und die weihnachtliche Installation

„Krippe“ auf dem Baum von Marcello Jori im

Foyer. Im Rahmen der Ausstellung „The New

Public“ zeigt der aus der Schweiz stammende

Künstler San Keller eine Performance.

Zu sehen sind zudem zwei weitere

Ausstellungen: Migros Meets Museion. 20th

Century Remix und Art = Life = Art. Dada >

Fluxus. Um 1 Uhr wird die Medienfassade

„aktiviert“.

16–20 Uhr: Kinderwerkstatt

18–22 Uhr: Kunstgespräche (deutsch und

italienisch)

18–23 Uhr: Führungen (jede volle Stunde,

deutsch und italienisch)

24 Uhr: Mitternachtsführung mit der

Direktorin des Museion, Letizia Ragaglia

1 Uhr: Videoprojektion auf der Medienfassade

Merkantilmuseum, Lauben 39 / silbergasse 6Thema: Die mittelalterlichen Kellerräume 16-1 Uhr: Der neue Rundgang durch die

unterirdischen Keller des Merkantilgebäudes,

die vor kurzem restauriert wurden, führt

die Besuchenden in das Mittelalter (13.

Jahrhundert) der Stadt Bozen. Diese

verborgene Welt ist jetzt mit ihrem

geheimnisvollen Zauber für alle zugänglich.

16-20 Uhr: Interaktive Führungen speziell für

Kinder

naturmuseum südtirol, Bindergasse 1Theam: Unterirdische Welten16–24 Uhr: Beobachtung verschiedener

lebender Bodentiere

16–20 Uhr: Bunte Bodentiere basteln mit

einfachen Materialien und viel Fantasie für

6- bis 99-Jährige

17–21 Uhr: Kinder und Erwachsene können

sich Tiere, Pflanzen und unterirdische

Geschöpfe auf Gesicht und Hände malen

lassen

ab 18 Uhr: Erzähltheater (Kamishibai) rund

um das Thema Erde und Boden

20–1 Uhr: Musik von Mood Filter

Das Programm

Page 24: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201222

gibt es dann ein leckeres Früh-stück bis die Kinder um 9 Uhr von ihren Eltern abgeholt werden kön-nen.Die Aktivitäten und Spiele wer-den in deutscher und italienischer Sprache angeboten und zwar an folgenden Samstagen mit Beginn um 19.30 Uhr: 24. November, 15. De-zember, 19. Jänner 2013, 23. Febru-ar 2013, 09. März 2013.Für die Nacht im Museum ist eine Anmeldung erforderlich und ein Kostenbeitrag von 20 Euro pro Kind. Eine Gruppe besteht aus mindestens zehn und maximal siebzehn Kindern.

Naturmuseum Südtirol

Bozen, Bindergasse 1

Tel.: 0471 412964 - Fax: 0471 412979

anmeldung & Information

Eine nacht im naturmuseum

Wer neugierig und wissens-durstig ist und zwischen sie-

ben und zehn Jahren alt, für den gibt es jetzt die Möglichkeit eine Nacht mit interessanten und lusti-gen Spielen im Naturmuseum Süd-tirol zu verbringen und vor dem Aquarium zu schlafen. Ein lecke-res Frühstück am nächsten Mor-gen gehört natürlich auch dazu! Das Angebot gilt bis zum März kommenden Jahres an je einem Samstag im Monat. Unterhaltung bis zum Einschlafen bieten inter-essante und lustige Spiele im Dun-keln, beispielsweise eine Schatzsu-che mit Taschenlampe durch die Museumsräume, Basteln, Puzzles lösen und vieles andere mehr. Nach einer „Gute-Nacht-Geschich-te“ dürfen sich die Kinder vor dem Meeresaquarium zum Schla-fen begeben. Am Sonntagmorgen

Am Sonntag, den 18. November öffnet Südtirols Landesmuseum

für Tourismus „Touriseum“ auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran im Rahmen des „Tages der Offenen Tür“ kostenlos seine Tore. Die letz-te Gelegenheit in diesem Jahr das Touriseum zu besichtigen, gibt es beim „Tag der Offenen Tür“ am 18. November. Von 10 bis 17 Uhr gibt es bei kostenlosem Eintritt allerhand zu entdecken: In den historischen Räumen des Museums im zweiten Stock wird die neue Dauerausstel-lung mit dem Titel „Die Rückkehr der illustren Bewohner“ eröffnet, die die Geschichte des Schlosses an-hand der Geschichte seiner Bewoh-ner erzählt, beispielsweise Kaiserin Elisabeth, die Grafen von Trautt-mansdorff und Baron Deuster.Zum letzten Mal kann auch die Ausstellung „Vorhang auf“ besucht werden, bei der im Stiegenhaus Ka-rikaturen über Urlauber in Tusche, Bleistift und Aquarell des Meraner Künstlers Anton Frühauf gezeigt werden. Die Ausstellung „Jüdische Spuren in der Tiroler Tourismusge-

Hereinspaziert! schichte“, die den bedeutenden Ein-fluss jüdischer Tourismuspioniere in unserem Land zeigt, ist ebenfalls zum letzten Mal zu sehen.Ein Kunstwerk der ganz besonderen Art kann in den sechs Besucher-To-iletten des Museums bestaunt wer-den: Unter dem Motto „WC-ART: PostKartenIdylle im Stillen Ört-chen“ hat sie der Meraner Künst-ler Matthias Schönweger mit hun-derten Südtiroler Ansichtskarten künstlerisch gestaltet. Beim Südtirol-Spiel, dem mit zehn Metern Länge größten Tourismus-flipper der Welt, darf die Kugel, die den Touristen symbolisieren soll, mit Weichen durch das in Holz nachgebildete Ferienparadies Südtirol gesteuert werden, vorbei an beweglichen Szenen und vielen witzigen Details voller Ironie und Klischees. Musikalische Unterhal-tung bietet ab 15 Uhr der „Burg-gräfler Kinderchor vox jubilans“. Für den kleinen Hunger steht ein Würstelstand im Schlosshof bereit.Während des Tages der Offnen Tür im Touriseum bleiben die umlie-

genden Gärten von Schloss Trautt-mansdorff mit dem Restaurant „Schlossgarten“ geschlossen. Das Touriseum geht mit 15. November in die Winterpause, öffnet aber am Tag der Offenen Tür am 18. Novem-ber zum letzten Mal in diesem Jahr seine Tore. Der reguläre Betrieb be-ginnt wieder im nächsten Jahr am 29. März 2013.Das Touriseum befindet sich seit 2003 auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran, im einstigen Ferien-schloss der Kaiserin Elisabeth. Es ist das erste Museum des Alpen-raums, das sich umfassend und ausschließlich der Geschichte des Tourismus widmet. In leben-dig inszenierten Räumen werden die Besucher auf eine spannende Zeitreise eingeladen, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Reisenden wie der Bereisten er-zählt.

Südtiroler Landesmuseum für Tourismus

Tel. 0473 27 01 72 - www.touriseum.it.

Informationen

Museen

Page 25: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 23

Über 500 Ordner umfasst der schriftliche Nachlass von Alfons Benedikter, einem der Väter der Südtirol-Autonomie. Er ist nun im Südtiroler Landesarchiv für die zeitgeschichtliche Forschung zugänglich.

Wir sind heute stolz auf unsere Autonomie, so Landeshaupt-

mann Durnwalder bei der Nach-lass-Übergabe durch den Sohn Al-fons Benedikters, Rudi, im Bozner Palais Widmann, „dabei sind wir uns vielfach nicht mehr bewusst, dass diese Autonomie ein Ergebnis vieler einzelner Schritte ist. In un-serer schnelllebigen Zeit verblasst die Erinnerung an das, was vor 30, 40, 50 Jahren geschehen ist, nur all-zu rasch. Es ist daher notwendig, das Geschehene zu dokumentieren, Recherchen zu ermöglichen, auch um Hintergründe verstehen zu kön-nen.“Für die zuständige Kulturlandesrä-tin und Historikerin Sabina Kass-latter Mur bietet das Landesarchiv nunmehr eine breite Quellengrund-lage für eine künftig zu schreibende Geschichte der Südtiroler Autono-mie: „Der Bestand von Alfons Be-nedikter ergänzt die in den beiden letzten Jahren vom Südtiroler Lan-desarchiv übernommenen Nachläs-se von Silvius Magnago und Alcide Berloffa“, so die Landesrätin, „hin-

zu kommen die Archive von SVP, SFP, UfS und Grünen sowie Unter-lagen der Landesverwaltung.Zur Geschichte des umfassenden Bestands meinte Rudi Benedikter: „Vor über 20 Jahren sind die hun-derte Ordner im Lastwagen vom Standa-Gebäude in Bozen (Sitz des ehemaligen Ressorts Benedikter) Richtung Frangart (Wohnsitz Bene-dikters) transportiert worden, nun sind sie dahin zurückgekehrt, wo-hin sie gehören.“ Er verwies auch darauf, dass die Familie den Bestand erschlossen und geordnet habe.„Das inhaltliche Spektrum des mehr als fünfhundert Ordner um-fassenden Nachlasses ist breit gefä-chert“, so Chefarchivarin Christine Roilo, „es umfasst praktisch das gesamte ABC der Autonomie, es reicht von A wie Fragen der Abfall-wirtschaft bis Z wie Unterlagen zur Zwölferkommission.“

Raumordnung und Volkswohnbau, Umweltschutz und Transportwe-sen, Paket und Proporz, Energie-wirtschaft, Städtebau, Zwölfer- und Neunzehnerkommission sind nur einige der Schwerpunkte des Be-standes, der nun als Dauerleihgabe im Südtiroler Landesarchiv aufbe-wahrt wird und für zeitgeschichtli-che Forschung zur Verfügung steht.Alfons Benedikter (1918-2010) ge-hört zusammen mit Silvius Mag-nago (1914-2010) zur Gründergene-ration der Südtiroler Volkspartei, er nahm in den sechziger Jahren zusammen mit Friedl Volgger (1914-1997) an den Debatten zur Südtirol-Frage vor der UNO teil und war ab 1972 maßgebend an der Umsetzung der Südtiroler Autonomieregelung beteiligt.Von 1948 bis 1998 war er Mitglied des Südtiroler Landtags; von 1960 bis 1988 war er als Landesrat für die wichtigen Bereiche des geförderten Wohnbaus, die Raumordnung, die Wirtschaftsprogrammierung und zeitweise auch den Landschafts-schutz zuständig. Dem sich Ende der achtziger Jahre abzeichnenden Abschluss der Autonomieverhand-lungen stand Benedikter kritisch gegenüber. Dies führte letztlich zum Bruch mit der Volkspartei und zur Gründung der oppositionellen „Union für Südtirol“, die Benedik-ter in seinem letzten aktiven Jahr-zehnt als Politiker 1988 bis 1998 im Landtag vertrat. jw

autonomie-aBC im Landesarchiv

Die Benedikter-nachlass-Übergabe ans Landesarchiv mit v.l. LRin Kasslatter Mur, Rudi Benedikter, LH Durnwalder, Christine Roilo

Foto

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Geschichte

Page 26: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201224

Kultur

Flora-Preis an Markus Bacher

Happy End für Panorama 4

Mit diesem Preis, unterstrich Kulturlandesrätin Kasslatter

Mur bei der Preisverleihung am 1. Oktober, „wurde ein weiterer Fix-punkt in der kulturellen Zusamme-narbeit zwischen Südtirol und dem Bundesland Tirol geschaffen.“ Gemeinsam mit ihrer Tiroler Am-tskollegin Beate Palfrader hat im ORF-Landesstudio Tirol in Inn-sbruck den nach Paul Flora benan-nten Preis dem Tiroler Künstler Markus Bacher überreicht. Der aus Kirchberg bei Kitzbühel stammende Künstler Markus Ba-

cher (Jahrgang 1983) wurde in die-sem Jahr mit dem mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis ausgezeich-net. „Möge dieser Preis“, betonte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur in ihrer Laudatio, „dazu beitragen, das künstlerische Schaffen von Markus Bacher auch in Südtirol einem größeren Publikum zu er-schließen und die zeitgenössische Kunst im Allgemeinen noch mehr in den Köpfen der Menschen zu ve-rankern.“ Mit dem Paul-Flora-Preis würdigen Südtirol und das österrei-chische Bundesland Tirol seit 2010 hervorragende Leistungen in der zeitgenössischen bildenden Kunst.Der Preis wird in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora an junge Tiroler oder Südtiroler Künstler bzw. Künsterin-nen verliehen. Erster Preisträger war der Südtiro-ler Künstler Siggi Hofer (geboren 1970 in Bruneck), ihm folgte voriges Jahr die 1977 in Meran geborene So-nia Leimer.

a fortress memory

Die Festung Franzensfeste ist auf Vergangenheitssuche und ruft

die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Sie sucht vor allem Männer, die in der Franzensfeste Militärdienst ge-leistet haben. „A fortress memory“ nennt sich das Projekt, das darauf ausgerichtet ist, Alltagsgeschichten aus der Vergan-genheit der Festung zu sammeln und zu dokumentieren. Es stellt den Versuch dar, Objekte und Geschichten zu erfassen, die junge Männer während ihres militä-rischen Aufenthaltes in der Festung gelebt und erlebt haben und die ex-emplarisch für die Erinnerung an vergangene Tage stehen. Männer, die in der Festung den mi-litärischen Dienst geleistet haben, werden gebeten, Objekte, Fotos, Briefe oder schriftliche Dokumente aus ihrer Militärszeit in die Festung zu bringen. Aus dem sich daraus er-

gebenden Fundus werden mehrer Objekte ausgewählt, die in der Fes-tung ausgestellt werden sollen.Die Besuchenden haben dann im kommenden Sommer, von Juni bis September 2013, die Möglichkeit, ihr Lieblingsobjekt auszuwählen. Das Objekt, das die meisten Vor-zugsstimmen erhält, wird anläss-lich der „Langen Nacht der Muse-en“ (Ende September) zum Objekt des Jahres gekürt.Um möglichst viele Episoden aus der Geschichte der Franzensfeste sammeln zu können, ruft die Fes-tung alle auf, mit zu machen und mit zu helfen, ein Stück Vergangen-heit wieder aufleben zu lassen!

Tel. 0472- 458 698

[email protected]

www.festung-franzensfeste.it/

info

Die Kunstausstellung Panorama 4 in der Festung Franzensfeste

ist Ende September abgeschlossen worden. „Die rund 10.000 Besu-chenden belegen, dass junge Kunst in und aus Südtirol spannend ist und dass sich das Publikum dafür interessiert“, so Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Die von Lisa Trockner, Denis Isaia, Tobia Moroder und Christina Nägele ku-ratierte Ausstellung zeigte 33 Po-sitionen Neuer Kunst aus Südtirol. „Panorama 4 hat Einblick gegeben, in ein künstlerisch spannendes Land mit sehr unterschiedlichen Po-sitionen“, so Projektkoordinatorin Alexandra Pan, „die Zukunft wird zeigen, ob es einigen dieser Positio-nen auch gelingen wird, aus dem Panorama zwischen Dolomiten und Ortlergruppe hinaus zu treten und außerhalb Fuß zu fassen, mit oder ohne Verneinung der Herkunft, oder gar Besinnung darauf.“

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Das Land Südtirol | November 2012 25

Sport

COnI-Million für sterzing, Mals und LanaDie Million Euro, die das CONI

für das Jahr 2012 zur Verfügung stellt, wird in den Umbau der Eis-halle Sterzing (360.000 Euro), den Bau einer Skicross-Piste im Skige-biet Watles (360.000 Euro) und den Umbau der Leichtahletikanlage in Lana (280.000 Euro) investiert.Die Eishalle Sterzing bekommt einen hölzernen Zubau, in dem zusätzliche Umkleidekabinen, Ver-waltungsbüros und ein Fitness-Raum untergebracht werden. Skicross ist eine noch junge olym-pische Sportart des Freestyls, die auch immer mehr Zuspruch fin-det. Die neue Piste in Watles wird allen Wintersportbegeisterten und besonders den Athleten der Lan-dessportschule Mals neue Mög-lichkeiten eröffnen. Das Projekt der neuen Piste wird vom Landes-komitees des Wintersportverban-des und dem Landesamt für Sport gemeinsam vorangetrieben, damit

die Sportart in Südtirol Fuß fassen kann. In Innichen macht inzwi-schen auch der Skicross-Weltcup Halt. Was die Leichtathletikanlage in der Sportzone Lana angeht, das immer öfter auch vom Landesko-mitees des Leichtathletikverban-des für Wettkämpfe genutzt worden ist, so wird es komplett erneuert: Laufbahn sowie Sprung- und Wur-fanlagen werden umgebaut.Die Entscheidung über die Verwen-dung der CONI-Gelder traf die pa-ritätische Kommission Land-CONI getroffen im Oktober. Die Kommis-sion hat das vom Einvernehmen-sprotokoll vorgesehene gemeinsa-me Programm zur Sportförderung ausgearbeitet und die Projekte aus-gewählt, die bezuschusst werden sollen.Das Einvernehmensprotokoll, dasalle vier Jahre erneuert wird, untermauert den gemeinsamen Einsatz von Land und CONI zur

Förderung des Sports in Südtirol. Das Abkommen sieht unter ande-rem vor, dass das Land dem CONI-Landeskomitee unentgeltlich das Haus des Sports in der Bozner Ver-distraße zur Verfügung stellt und das CONI mit einer Million Euro jährlich zum Bau und zur Erneu-erung der Sportanlagen im Lande beiträgt, unter besonderer Berück-sichtigung der Sportstätten für Leistungssport und Olympiavorbe-reitung.An der entscheidenden Sitzung im Oktober haben Landeshauptmann Luis Durnwalder, der General-sekretär des nationalen Winter-sportverbands Fausto Cartasegna, der Präsident des CONI-Landes-komitees Heinz Gutweniger, der römische CONI-Funktionär Attilio Magni sowie die zwei Südtiroler Sportanlagen-Experten Ralf Deja-co und Alessandro Marzola teilge-nommen.

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Das Land Südtirol | November 201226 provincia autonoma | novembre 201232

Cultura Ladina

Cuntenuc de scola per nglëisc

Edith Ploner presidënta ladina

Cianté l Avënt ladin a Bulsan

Ti luesc ladins iel unì mantenì na cultura particulera de cian-

té l Avënt. L Assessorat provinziel Ladin pieta ai 14 de dezëmber l’uca-jion de audì chësta particularità ladina te n cunzert d’Avënt tl Dom de Bulsan. Dala sies da sëira inant puderan audì sies grupes ladines.Chësta scumenciadiva culturela la-dina se à nce metù l fin de pité n’al-ternativa al gran muvimënt cumer-ziel dan Nadel.

A livel naziunel iel udù dant che tla scoles autes possa vel mate-

ries nce unì nseniëdes tla rujeneda nglëija. Tla situazion particulera dl Südtirol cun la segonda rujeneda, ne lascia i regulamënc chësc mo nia pro. Ma tla scoles autes ladines se an bele metù sun la streda dl nse-niamënt de cuntenuc nce tla ruje-neda nglëija. Chëst ann vëniel per l prim iede nsenià vel argumënc tla rujeneda nglëija cun l fin de ti pité ai jëuni de miëura pruspetives per l daunì.Tla cuarta y cuinta tlasses de duta la scoles autes di luesc di ladins vë-

Le Consëi scolastich provinzial à lité sü presidën nüs por i prosci-

mi cater agn. La in iaria de presi-dënt vëgn curida a rotaziun danter i grups linguistics. L’ultimo ann sarà Edith Ploner a e de chësc majer or-gann consultif dles scores tla Pro-vinzia de Balsan. Le Consëi scolastich provinzial à cun sü 63 comëmbri na funziun consultiva por les gran dezijiuns

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che reverda les scores. Tres indô él debojëgn da se adatè ai tëmps y insciö vëgn chësc consëi cherdè a dè jö na minunga da espert sön pro-grams de scora, materies o in e sce ara se trata da mëte sö o tó jö scores. Tl plenum vëgnel tratè i gragn ar-gomën che reverda düć trëi i grups linguistics. Tratan i pröms trëi agn sarà n iade Christoph Hartung von Hartungen presidënt y spo Carlo Runcio. Le sistem de presidënt a rotaziun danter i trëi grups lingui-stics vëiga danfora che i atri dui surantoles dagnora l’inćiaria de vi-zepresidënt. La Scora ladina à indöt 8 comëmbri te chësc consëi.

niel chëst ann tratà vel argumënt per nglëisc aldò dl metodologia CLIL (Content and Language Inte-grated Learning). Tl Lizeum d’ert Cademia vëniel dantaprima nsenià argumënc de chimica urganica per nglëisc. Ti isitutc tecnics a Urtijëi y a La Ila uniral fat uniteies che reverda la geografica economica, la corispundënza, storia, sozietà y economia. L proiet de nsenië singuli argu-mënc per nglëisc à l fin de ti pité ai jëuni na miëura basa per l’ami-scions a universiteies y per l mond dl lëur.

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Das Land Südtirol | November 2012 27provincia autonoma | novembre 2012 33

Reconescënza al Comitê por l’evaluaziun: (d.m. ) Roland Verra, Silvia Demetz, Lois Ellecosta, Rosmarie Mussner, Florian Mussner, Gerda Videsott y Eveline Moroder (al man ia Theodor Rifesser); Da chësc ann inant se crüzia na

colaboradëssa dl’Intendënza, che tignarà n contat plü strënt cun i sorvisc di atri grups linguistics, dl laûr d’evaluaziun.

Le comitê che à ina ëgn acompa-gné le laûr dl Sorvisc por l’evalua-ziun, à svilupè dal 2004 inant, can-che al ê gnü metü sö, standarg por les scores. Do avëi inrescì i bojëgns dles scores tres tröpes incuntades, àn spostè le focus dl’evaluaziun sön l‘analisa dles competënzes di scolars. A chësta manira él ti ot agn de ati-vité dl comitê gnü laurè tröp sön les competënzes linguistiches, la pert sterscia dla scora paritetica ladina.

“L’evaluaziun é sciöche n zagher che va debojëgn por mostrè sö la direziun olache la scora dess jì” à dit l’assessur Florian Mussner dala presentaziun dla relaziun de contlujun a Balsan. L’evaluaziun dles scores ne dess aladô dl assessur por la scora ladi-na nia gnì odüda sciöche sistem de control, mo bëgn sciöche n sorvisc che dëida, olache al vëgn laurè fora impulsc de svilup y de programa-ziun. Tl tëmp che le comitê à lau-rè por l’evaluaziun él gnü dè fora

Por ot agn alalungia à n comitê sostignì le Sorvisc por l’evaluaziun dles scores. Les analises sön les competënzes di scolars à fat da fondamënta por les indicaziuns sön co svilupè le sistem scolastich ti paîsc ladins. Te chësc momënt éson tl laûr da analisé les competënzes d’inglesc di scolars ladins.

sües publicaziuns sön la scora ladi-na y sön le livel arjunt dai scolars. “Chëstes publicaziuns mostra sö te na manira obietiva che al é gnü fat vari inant” à dit l’intendënt Roland Verra.

La gran importanza che ti vëgn dada al plurilinguism tl monn dla scora ladina é aladô dl intendënt n spidl dl bojëgn dla comunanza. Sce an ti iara de revers al laûr fat él danterater in e da laldè i vari por presentè le sistem scolastich ladin al monn dles scores todësces y ta-lianes. Te süa relaziun finala à le presi-dënt dl comitê, Lois Ellecosta in e recordè la formaziun che é gnüda fata a na moda che al foss te vigni scora porsones de referimënt por l’evaluaziun y che al gniss analisé internamënter les perts stersces y debles dla singola scora cun le fin da portè dant propostes.

In e sce le comitê é gnü tut jö, él tres iamò na porsona che se dà jö cun l’evaluaziun dles scores la-dines tl’intendënza. Sciöche odü danfora gnaràl intensifiché la cola-

boraziun cun les atres intendënzes. Te chësc momënt é Rosmarie Mus-sner tl laûr da analisé deboriada cun esper dl’université scri de 560 scolars por i che reverda sües competënzes d’inglesc. Por n ater ann él spo odü danfora na publica-ziun di resulta dl’analisa te cater lingac.

Por le dagnì se imaginëia l’asses-sur Florian Mussner n sorvisc de evaluaziun por les scores de dütrëi i grups linguistics. Aladô de chësta vijiun dess la sco-ra ladina avëi na porsona de re-ferimënt y tl medemo tëmp in e le meso da se confrontè cun i atri sistems scolastics. Te chësta pro-spetiva ti vëgnel dè importanza ala poscibilité da se daurì y mantignì porimpò la singolarité dl sistem ti paîsc ladins. “I messun in e ester daver ai atri, ajache te nosta si-tuaziun de mendranza sunse mas-sa pici en cunt de cumpëdes” à dit Mussner. L’intendënt à anunzié, che canche an arà stlüt jö l’analisa dles competënzes ti cater lingac, gnarà l’evaluaziun slariada fora ine ala scolina.

Scora Ladina

L’evaluaziun ti à dè indicaziuns ala scora

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Page 30: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201228

Mit der spielerischen Sprach-vermittlung bei Kindern in

Kindergärten, Grund- und Mittel-schulen hat sich das Projekt „Cam-pus delle lingue“ Ende Oktober in Bozen und Meran befasst. Die Mehrsprachigkeit“, betont Lan-desrat Christian Tommasini, „ist sehr wichtig. Wir wollen, dass unsere Kinder und Jugend-lichen zu mehrsprachigen Bürgerinnen und Bürgern werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir alle zusammenarbeiten, in der Schule wie auch im außer-schulischen Bereich.“Eintauchen in die Zweit-sprache Deutsch oder in die

englische Sprache: Das hat das Pro-jekt „Campus delle lingue“ an die tausend Kindern Ende Oktober in Bozen und Meran; mit dabei waren auch die „Dinocrocs“ Hocus und

Lotus, die Deutsch und Englisch spielerisch vermitteln.Materialien zum Erlernen von Sprachen finden sich über diese Projekttage hinaus das ganze Jahr über im Multisprachzentrum in Bozen und in der Sprachenme-diathek Meran.Projektträger des „Sprachen-

Campus“ sind die italienische Landeskulturabteilung in Zu-sammenarbeit mit „alpha beta piccadilly“ in Bozen, dem Ver-ein für Kinderspielplätze und Erholung VKE, den Jugendzen-tren „Cilla“ in Meran, „Pippo“ und „Vintola“ in Bozen, Centro Don Bosco in Leifers und Acli Brixen.

Eintauchen in sprachen

„LiberaMente“ zum Dritten

Nach den Worten von Landesrat Christian Tommasini, der das

Projekt initiiert hat, ermöglicht es „LiberaMente“ den teilnehmen-den Jugendlichen, sich mit der Gestaltung der Zukunft auseinan-derzusetzen. „LiberaMente bietet ihnen Gelegenheit, Vorschläge und Wünsche zur Zukunftsgestal-tung einzubringen“, so der Lan-desat. Die Neuauflage von „LiberaMen-te“ steht bevor: Die 60 ausgewähl-ten Jugendlichen treffen sich am 12. November zum ersten Mal. Diesmal stehen die Vorstellun-gen von einer gemeinsamen Zu-

kunft Europas im Mittelpunkt. In Diskussionsrunden mit Fach-leuten werden eine Reihe von Themen bearbeiten, die für die gemeinsame europäische Zukunft von Bedeutung sind, wie etwa die demografische Entwicklung, die Arbeitsmarktprognosen, die Bedeutung des weltweiten Daten-netzes, Politik und demokrati-sche Systeme und anderes mehr. Namhafte Fachleute werden im Rahmen der dritten Auflage von „LiberaMente“ in Südtirol zu Gast sein und nicht nur mit den Jugend-lichen arbeiten, sondern auch all-gemein zugängliche Vorträge hal-ten. Es sind dies unter anderen der Politikwissenschaftler, Professor und Pro-Rektor an der Universität von Urbino, Ilvio Damiani, sowie der Wirtschaftsexperte und Boc-coni-Dozent, Tito Boeri. Damiani wird zum Projektauftakt am 12. November in Bozen zu Gast sein, Boeri am 23. November in Meran. In diesem Jahr stehen auch zwei Camps in Meran und in Brüssel auf dem Programm.

Das bereits mehrfach ausgezeichnete Jugend-bildungsprojekt des italienischen Landeskul-turressorts „LiberaMente” startet in die dritte Runde. In diesem Schuljahr stehen die Jugendlichen und die europäische Zukunftsvision im Mittelpunkt.

www.liberamente.bz.it/

info

Eurovision.

Lancia la tua idea per l’Europa 2020!

Campus fürTeilnehmer

zwischen16 und 25 Jahren

meran23-25 nov. 2012

Brüssel7-10 dez. 2012

Anmeldungen bis11. November 2012

www.liberamente.bz.itfacebook.it/liberamentebz

Was ist LiberaMente? Das Projekt LiberaMente macht sich die Grundsätze

des Youth-Led-Development zu eigen, nach denen

Veränderungen und Entwicklungen in erster Linie von

den jungen Generationen ausgehen sollen. Gefördert

wird das Projekt von Landeshauptmannstellvertreter

Christian Tommasini und wurde von jungen Menschen

für junge Menschen zwischen 16 und 25 gedacht.Die

diesjährige dritte Ausgabe besteht aus zwei Seminar-

wochenenden, eines in Meran und eines in Brüssel.

Worum geht es?Dieses Jahr ist das Europa der Zukunft das Zentrale

Projektthema. Die die Teilnehmer sollen ihre Wünsche

und Vorstellungen zu den traditionellen Schwer-

punkten des Projekts tauschen, nämlich Arbeitswelt,

nachhaltige Entwicklung und die Rolle der neuen

Technologien.

Wie wird gearbeitet?Ihr Teilnehmer seid die Hauptakteure des Projekts,

eure Ideen sind gefragt! Es werden 60 junge Menschen

ausgesucht, die an Seminaren und Diskussionen mit

Experten teilnehmen sowie Workshops besuchen, die

durch innovative Methoden jedem die aktive Beteili-

gung am Austausch mit Anderen und die Ausarbeitung

neuer Ideen ermöglichen. Die Teilnehmer lernen

eigene Visionen überzeugend darlegen.

Programm

montag 19/11/2012 um 18.30 uhrFreie Universität Bozen

Ilvo DiamantiJunge Erwachsene Europas und deren Beteiligung am politisch-wirtschaftlichen Geschehen“[Öffentliches Diskussionsforum in Zusammenarbeit mit der Initiative Bewerbung zur Kulturhaupstadt Europas 2019]

22-25/11/2012Wochenendseminar in Meran

Europa-Visionen Drei Tage lang tauschen sich die Teilnehmer in Workshops und Seminaren untereinander aus, um neue Ideen auszuarbeiten.

Und noch, während des Campus, zwei öffentlichen Diskussionsforums:

freitag 23/11/2012 um 21.00 uhrPavillon des Fleurs, Kurhaus Merano

Tito BoeriDie neuen Generationen und der europäische Arbeitsmarkt”[in Zusammenarbeit mit der Initiative Bewerbung zur Kulturhaupstadt Europas 2019]

samstag 24/11/2012 um 21.00 uhrGemeindesaal Meran„Visionen für ein gemeinsames Europa“Die Teilnehmer von LiberaMente 2012 tauschen sich mit Stadtbewohnern, Vereinen und Institutionen über ihre Vorstellung von Europa aus.

07-10/12/2012Aufenthalt in Brüssel

Europa-Visionen 2. Teil Wir stellen den europäischen Institutionen unsere Ideen vor.

Page 31: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 29

Goldener Herbst in den Gärten

Besonders farbintensiv“, erläu-tert Gärten-Kuratorin Karin

Kompatscher, „ist unser Japani-scher Garten mit vielen, feuerro-ten Fächer-Ahornen, aber auch das gesamte Gartenareal Waldgärten mit Zuckerahorn, Tulpenbaum, Roteichen, Sumpfzypressen und Silber-Ahornen erstrahlt jetzt in bezaubernden Gelb-, Orange- und Rottönen.“ „Es ist das erste Mal“, freut sich Gärten-Marketingleite-rin Heike Platter, „dass der Sep-tember sogar besucherstärker als der August war. Es zeigt sich ein deutlicher Trend zur Herbstsaison hin, dem tragen wir heuer mit ver-schiedenen Veranstaltungen und einem speziellen Herbst-Angebot auch Rechnung.“Die Farbenpracht ist eine Begleiter-scheinung wichtiger biologischer Funktionen: Mit dem Abwurf der

Blätter im Herbst schützt sich der Baum vor Austrocknung. Doch be-vor sie ihre Blätter abwerfen, ent-ziehen sommergrüne Bäume ihren Blättern das wertvolle Blattgrün (Chlorophyll). Die verbleibenden Farbstoffe verleihen den Blättern dann ihre typische Herbstfärbung: Carotinoide sorgen für gelb, Antho-cyane für rot leuchtende Blätter. Zwischen Blatt und Ast bildet sich nach und nach eine Korkschicht, die die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen unterbindet, das Blatt verhungert und fällt ab.Nicht nur die typische spätsom-merliche Blattfärbung lädt zu ei-

nem Besuch in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, auch andere Naturereignisse laden zum Entdecken und Staunen ein: In den asiatischen Reisterrassen an der Nordseite des Schlosses ist der Reis herangereift, blühende Herbstka-melien im Palmenwald verzau-bern mit ihren zarten Weiß- und Rosafarbtönen, im Seerosenteich zeigt der Spätherbst Chinaschilf und Wasserdost in Braun-Gold, und auch die Salbeisammlung aus 150 verschiedenen Salbeiwildar-ten und Kultursorten hat ihren Blühhöhepunkt erreicht. Auch verschiedene Früchte, die gerade heranreifen, verleihen den Gärten einen besonderen Charme: Feigen, Kastanien, alteingesessene Südti-roler Weinsorten, Oliven und Gra-natäpfel.Besonders attraktiv ist in diesen Tagen der Spätherbst-Vorteilsta-rif vom 3. bis zum 15. November: Erwachsene bezahlen 6 Euro pro Person; für Kinder und Jugendli-che unter 18 Jahren ist der Eintritt gratis.

Die Verfärbung der Blätter in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran hat in diesem Jahr früher als sonst begonnen. Und der Goldene Herbst wird zusätzlich von vielen Veranstaltungen und Initiativen belebt.

Herbst in den Gärten von schloss Trautmansdorff: der Japanische Garten

Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Meran, St.-Valentin-Straße

Tel. 0473 235730, Fax 0473 235731

www.trauttmansdorff.it/

Informationen

Museen

Page 32: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201230

Büchertisch

Das doppelte Autonomie-Jubi-läum, 40 Jahre neues Autono-

miestatut und 20 Jahre Streitbei-legungserklärung, war für den Landespressedienst, die Südtiroler Informatik AG Siag und die Landes-informatikabteilung Anlass, das Au-tonomiestatut als eine der ersten Pu-blikationen des Landes als eBook für eBook-Reader und in einer iPad taug-lichen Version heraus zu bringen.

Wer sich in seiner Diplomarbeit oder Dissertation mit Fragen

der Chancengleichheit oder Frau-enthemen befasst, kann sich um ei-nen Förderpreis bewerben, den der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro des Landes ver-geben. Die Vergaberichtlinien wur-den nun überarbeitet. Zu den wesent-lichen Neuerungen gehört, dass die zugelassenen Arbeiten neu definiert wurden, dass auch Arbeiten in eng-lischer Sprache abgegeben werden können und dass als jährliche Abga-befrist zukünftig der 28. Februar gilt. "Unser Hauptanliegen besteht dar-in, dass junge Studierende sich mit Themen rund um Chancengleich-heit und Frauen auseinandersetzen. Von ihren Arbeiten erhoffen wir uns neue Sichtweisen und interessan-te Ergebnisse in Bezug auf die be-

Das neueAutonomiestatut

AUTONOME PROVINZ

BOZENSÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANOALTO ADIGE

autonomiestatut als eBook

Chancengleichheit: neue Förderkriterien

Das Autonomiestatut, das handliche, vom Landespresseamt herausgegebene Büchlein, gibt es nun auch als eBook für eBook-Reader und in einer iPad tauglichen Version. Wer also Südtirols Autonomie näher kennen lernen möchte oder spezielle Inhalte sucht, kann dies nun auf digitalem Weg machen.

„Zum doppelten Autonomiejubilä-um macht auch das Autonomiesta-tut den Sprung in die digitale Welt“, so Landeshauptmann Luis Durn-walder, „Studierende, Minderhei-tenrechtler, Politiker und andere Interessierte können mit den ent-sprechenden technischen Hilfsmit-teln die Gesetze und Bestimmungen überall und jederzeit einsehen, ohne das gedruckte Büchlein bei sich ha-ben zu müssen.“Als eBook kann das Autonomiesta-tut über Kindle-Reader oder ande-re Geräte gelesen werden, die auf Epub-Standard gründen.Interaktiv und multimedial ist die iPad-Version mit einem einführen-den Video des Landeshauptmanns, Fotogalerie und Quizfragen, die als Verständnis- und Gedächtnisstüt-ze dienen sollen. Hilfreich sind die Suchfunktionen, die ein gezieltes Arbeiten mit dem Rechtstext erleich-tern. Als eBook findet das Autono-miestatut auch neue Verteilungswe-ge und Verteilungsmöglichkeiten. Beide Versionen können von der Homepage des Landespressedienstes

handelten Inhalte. Die Förderpreise dienen folglich der Motivation und sollen diese Arbeiten zugleich an-gemessen würdigen", kommentiert Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleich-heit für Frauen, die alle interessier-ten Personen einlädt, sich die neuen

www.provinz.bz.it/chancengleichheit/

finanzielle-foerderungen.asp

Frauenbüro, Bozen, Dantestraße 11

Tel. 0471 416950

eMail: [email protected].

info

(www.provinz.bz.it/lpa) herunter ge-laden werden. In Zukunft soll es auch über die Biblio24 der Landesbiblio-thek „Dr. Friedrich Teßmann" sowie über die neue digitale Bibliothek „Bi-blioWeb" verfügbar sein. jw

Kriterien durchzulesen und ihre Ar-beit einzureichen. Vizepräsidentin Franca Toffol fügt hinzu: "Diese Förderpreise sollen das Interesse der jungen Studentinnen und Studenten für Gender-Themen und die Chancengleichheit wecken, aber nicht nur um die Situation der Frau in den verschiedenen Lebens-bereichen zu analysieren, sowie die eventuell daraus resultierenden Kri-tikpunkte, sondern auch um das kul-turelle, soziale und politische Wachs-tum in unserem Land zu fördern."

www.provinz.bz.it/lpa/ebook-autonomiestatut.asp

info

Page 33: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 31

dieren, um die darin vorgesehenen Maßnahmen fristgerecht umzuset-zen. Dazu gehören die Abschaffung der Leibrente und die Kontrolle durch den Rechnungshof. Cascio wies auch darauf hin, dass die al-lermeisten Regionen die Leibrente bereits abgeschafft und die Zahl der Abgeordneten reduziert haben.„Schon bald werden auch die Prä-sidenten der Sonderautonomien über eine Strategie beraten, um das Recht auf Besonderheit zu verteidi-gen“, kündigt Präsident Minniti an, „aber nicht in Konkurrenz zu den anderen Regionen, sondern mit ih-nen.“ Wie bei der Tagung bekannt wurde, wurde im Regierungsdekret in letzter Minute ein Passus zu den autonomen Regionen und Provin-zen eingefügt: Diese sollen die ge-forderten Maßnahmen im Einklang mit ihren Statuten und den entspre-chenden Durchführungsbestim-mungen umsetzen.Bei einer weiteren Pressekonfe-renz kündigte Präsident Minniti einige konkrete Sparmaßnahmen für den Südtiroler Landtag an: „Nachdem der Regionalrat nun die Voraussetzungen für eine ef-fektive Senkung der Politikkosten

geschaffen hat, muss der Landtag nun aktiv werden.“ Er hoffe, dass bereits bei der anstehenden Geneh-migung des Landtagshaushalts die Repräsentationsausgaben deutlich gesenkt werden können. Ebenso könnte er sich vorstellen, dass die Kürzung der Funktionszulagen bereits jetzt vorgenommen wird – automatisch werden sie zusammen mit den Diäten nach den nächsten Wahlen gekürzt. Als weiteres Ziel nannte Minniti die Transparenz bei den Beiträgen an die Fraktio-nen und bei den Spesenabrechnun-gen der Abgeordneten. Die Spesen für Reisen und Aufenthalt sollten gedeckelt und belegt werden. Eben-so sollte die Verwendung der Frak-tionsgelder belegt und die Frakti-onsbilanz von unabhängiger Stelle geprüft werden. Minniti schlägt auch Maßnahmen gegen die Par-teienzersplitterung durch Frakti-onswechsel vor, der nicht nur dem Wählerwillen widerspricht, son-dern auch zu Mehrkosten führt, da jede Fraktion neben den 944 Euro pro Mitglied auch einen Sockelbe-trag von 2.088 Euro bekommt: „Ein Fraktionswechsel darf die Steuer-zahler nichts kosten.“

sparen im LandtagDie Konferenz der Regionalratspräsidenten hat in Bozen weitere Sparmaßnahmen beschlossen, gleichzeitig aber die Autonomie der Regionen unterstrichen. Minniti kündigt weitere Einsparungen für den Landtag an.

„Von Bozen geht eine klare Bot-schaft aus“, meinte Landtagsprä-

sident Mauro Minniti, Gastgeber der Tagung der Präsidenten der Regionalparlamente Italiens, „die Präsidenten sind sich einig, dass man auf dem Weg der Kostensen-kung weitergehen muss, gleich-zeitig verlangen sie von der Regie-rung, dass die Rolle der Regionen und der Sonderautonomien res-pektiert wird.“Die Konferenz der Präsidenten hat sich Mitte Oktober im Südtiroler Landtag mit dem soeben in Kraft getretenen Gesetzesdekret 174 über die Lokalkörperschaften befasst. „Wir teilen die Sorge von Präsi-dent Napolitano über bestimmte Missbräuche, aber einen Abbau des Föderalismus lehnen wir ein-hellig ab“, erklärte Francesco Cascio, Vorsitzender der Präsiden-tenkonferenz, der bei der anschlie-ßenden Pressekonferenz zusam-men mit seinen Stellvertretern Eros Brega und Clodovaldo Ruffato das Ergebnis der Beratungen vor-stellte, „man darf nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, die Regionen haben auch viel Gutes gebracht.“ Die Präsidenten haben sich darauf geeinigt, das Dekret, das in manchen Teilen als unklar bezeichnet wurde, genauer zu stu-

Minniti mit dem Präsidenten der Konferenz Cascio (Bildmitte) und mit den Vizepräsidenten Brega (links) und Ruffato (rechts)

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Page 34: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 201232

Liberalisierung für apotheken

Entwicklungshilfe

Der Landtag hat mit 28 Ja und 4 Enthaltungen das Gesetz zur

Arzneimittelversorgung genehmigt. Das Gesetz, vorgelegt von Landes-rat Richard Theiner, nimmt die notwendigen Änderungen vor, um die Bestimmungen an das jüngste staatliche Liberalisierungsdekret anzupassen. Laut dem vorliegenden Landesgesetz legt das Land die Zahl der den Gemeinden zustehenden Apotheken fest. Auch die Zwei- bzw. Dreisprachigkeit ist zu gewährleis-ten, und es werden Strafen vorge-sehen. Es bestehe die Befürchtung, dass sich mit der Liberalisierung die Apotheken in den Städten kon-zentrieren, erklärte Theiner, aber das Land habe keine Handhabe, den Verteilungsschlüssel (Apothe-ke/Einwohnerzahl) zu ändern. Die Pflicht zur Zweisprachigkeit werde

die Vermehrung der Apotheken in Grenzen halten.Pius Leitner (Freiheitliche) teilte die Sorge um die Abwanderung der Apotheken, Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) schlug als Korrektiv den Verkauf von Medikamenten durch Basisärzte vor, was aber laut Landes-rat Theiner rechtlich nicht möglich ist. Hans Heiss (Grüne) befürchtete, dass durch mehr Angebot auch der Arzneimittelverbrauch zunehmen werde.Angenommen wurde ein Än-

PdL: Unterstützung für kirchliche Jugendzentren Grüne: Entwicklungs-

zusammenarbeit soll festen Anteil am Haushalt erhalten

Pfarrheime

Mauro Minniti (PdL) forderte mit einem Gesetzentwurf eine

Unterstützung der kirchlichen Kin-der- und Jugendzentren, die heute auch unter der Säkularisierung lei-den würden. Wie Elmar Pichler Rolle (SVP) wies auch Landesrat Christian Tommasini darauf hin, dass es be-reits eine reichliche Förderung für Jugendeinrichtungen gebe, von der auch die kirchlichen Jugendzentren profitieren, und sprach sich gegen eine gesonderte Förderung aus. Die kirchlichen Jugendeinrichtungen seien derzeit in ein Netz mit anderen Jugendorganisationen eingebunden, und dieses solle man nicht zerschnei-den. Der Gesetzentwurf wurde mit 9 Ja, 18 Nein bei 1 Enthaltung abgelehnt.

apotheken: Rom drängt auf Liberalisierung

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Neues Gesetz ermöglicht Erhöhung der Anzahl

derungsantrag von Thomas Egger (F), für den sich auch Riccardo Del-lo Sbarba (Grüne) aussprach: Das Gutachten der Gemeinde zur Apo-thekenansiedlung dürfe vom Land nur mit Begründung übergangen werden. Auf Nachfrage von Eva Klotz (STF) erklärte Landesrat Thei-ner, dass man die Letztentscheidung nicht den Gemeinden überlassen wollte, da dadurch die Überlebensfä-higkeit der Apotheken noch mehr in Gefahr wäre.

Für die Entwicklungszusam-menarbeit sollten 0,25 Prozent

des Landeshaushalts (ohne Son-derbuchführungen) veranschlagt werden, forderten die Grünen mit einem Gesetzentwurf. Die UNO empfehle 0,7 Prozent des BIP, das reiche Land Südtirol gebe der-zeit nur 0,01 Prozent aus, rund 2 Mio. Euro, stellte Riccardo Del-lo Sbarba fest. Wenn diese Mittel schwankten, so seien einzelne Pro-jekte in Gefahr, fügte Hans Heiss hinzu.Elmar Pichler Rolle (SVP) äu-ßerte sich positiv zum Anliegen,

zweifelte aber an der Finanzierbar-keit. Kritisch zeigte sich Sigmar Sto-cker (F), der auf die zunehmen-de Geldknappheit der Einheimi-schen verwies. Ebenso Eva Klotz (STF), die auf die zunehmende Sozialhilfe für Einwanderer ver-wies. Dafür sprach sich hingegen Andreas Pöder (BürgerUnion) aus. Landeshauptmann Luis Durn-walder sprach sich gegen einen festen Prozentsatz aus, das könne man auch nicht für Schule, Sanität oder Kultur. Er erinnerte daran, dass man über das Entwicklungshilfekapitel hi-naus auch weitere Leistungen be-zahle.Der Gesetzentwurf wurde mit 3 Ja, 25 Nein und 5 Enthaltungen abge-lehnt.

Page 35: Das Land Südtirol

Das Land Südtirol | November 2012 33

Rechnungslegung mit abstrichen

Laimers Rücktritt

Das von Finanzlandesrat Rober-to Bizzo vorgelegte Gesetz, das

Einnahmen und Ausgaben des Lan-des im Haushaltsjahr 2011 feststellt, wurde in der Landtagsdebatte vor allem wegen der vielen Zusatzar-tikel kritisiert, die nicht zu einer Rechnungslegung gehörten, wie die Opposition meinte, die aber, wie Landesrat Bizzo erwiderte, sehr wohl mit Finanzen zu tun hätten: Irap, Aufenthaltssteuer, Eintrei-bung der Pflegegebühren u.a.m. Nicht nur von Hans Heiss und Ric-cardo Dello Sbarba (Grüne), von Alessandro Urzì (FLI) und Pius Leitner (Freiheitliche) wurde ein Zusatzartikel beanstandet, der eine Rationalisierung der Verwaltung

ermöglicht – auf Antrag der SVP-Abgeordneten Julia Unterberger, Elmar Pichler Rolle, Veronika Stirner Brantsch, Arnold Schu-ler, Rosa Thaler Zelger und Hans-peter Munter wurde er gestrichen. Landesrat Bizzo kündigte an, den Artikel im Rahmen des Finanzge-setzes in geänderter Form vorzu-legen, und betonte wie Landesrat Christian Tommasini, dass damit nicht die Zusammenlegung der Schulämter angepeilt wurde, wie Urzì befürchtet hatte.Auf Anfrage mehrere Abgeordneter legte Landesrat Bizzo eine Übersicht der künftigen Ausgabenkürzungen vor, die Mailänder Abkommen und Stabilitätspakt erfordern: insgesamt 1,2 Mrd. Euro, 26 Prozent des Haus-halts, wie Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit) feststellte. Bizzo konnte die Befürchtung zumindest teilweise eingrenzen: Das Geld sei nicht weg, man dürfe es nur nicht ausgeben.Parteiübergreifende Kritik gab es auch, weil die Landesregierung eine Zahlung von 300.000 Euro an den Landtag ausgesetzt hatte, die gerade am Sitzungstag fällig gewesen wäre.

Landtag gegen Verletzung der Autonomie

anfechtung

Mit 29 Ja, 2 Nein und 1 Enthal-tung hat der Landtag den Be-

schluss der Landesregierung ratifi-ziert, zwei weitere Spardekrete der Regierung Monti anzufechten. Die darin enthaltenen Bestimmungen zum staatlichen Steuervorbehalt, zur Ausschreibung von Wasserkon-zessionen und zur Vergütung der Bezirkspräsidenten stünden im Wi-derspruch zum Autonomiestatut, begründete Landeshauptmann Luis Durnwalder die Anfechtung.Für die Verteidigung der autonomen Zuständigkeiten plädierten Eva Klotz (STF), Elmar Pichler Rolle (SVP), Thomas Egger (F) und Ric-cardo Dello Sbarba (Grüne).

Tücken des stabilitätspakts: Geld ist da, darf aber nicht ausgegeben werden

Die Debatte zur Abschlussrechnung für den Landeshaushalt 2011: Einsparungen, Rationalisierung der Verwaltung und Finanzierung des Landtags.

Dem Protest von Roland Tinkhau-ser (F) schlossen sich Sven Knoll (STF), Heiss, Leitner und Urzì, aber auch Landtagspräsident Mauro Minniti und Vizepräsidentin Ju-lia Unterberger an. Nach einer Fraktionssprechersitzung sicherte der Finanzlandesrat die umgehen-de Überweisung zu. „Der Überwei-sungsstopp hätte auch Pflichtaus-gaben gefährdet“, erklärte Minniti anschließend, „nichts gegen Spar-maßnahmen, aber darüber entschei-den wir selber – der Landtag ist kei-ne Landesabteilung.“

Nach den jüngsten Enthüllungen zur Konzessionsvergabe für

Wasserkraftwerke – die Projekte der Sel AG sollen laut Staatsanwalt-schaft vom Landesrat nach Abgabe-frist nachgebessert worden sein –, hat der ehemalige Landesrat Michl Laimer auch seinen Rücktritt als Abgeordneter erklärt.In der Septembersitzung des Land-tags hat Riccardo Dello Sbarba (Grüne) zu den Vorwürfen eine Stel-

Auf Antrag der Opposition wurde eine Untersuchungskommission zur Energiepolitik eingesetzt.

lungnahme des Landeshauptmanns gefordert, die dieser prompt liefer-te: Er sei von den Enthüllungen überrascht gewesen, erklärte Luis Durnwalder, wenn die Vorwürfe sich erhärten würden, dann seien sie schwerwiegend. Die Landesre-gierung jedenfalls habe nichts von den Vorgängen gewusst.Auf Antrag der Abgeordneten Eg-ger, Leitner, Mair, S. Stocker, Tink-hauser, Knoll, Klotz, Dello Sbarba, Heiss, Vezzali, Urzì, Artioli und Pöder wurde eine Untersuchungs-kommission eingesetzt, um die Energiepolitik des Landes, die Kon-zessionsvergabe und die Aktivitä-ten von Treuhandgesellschaften im Energiebereich aufzuarbeiten und politisch zu bewerten.

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Das Land Südtirol | November 201234

Beirat für GetrennteJulia Unterberger, Martha Sto-

cker und Rosa Thaler Zelger (SVP) forderten einen paritätisch aus Männern und Frauen besetzten Beirat für Getrennte und Geschiede-ne, um spezifische Männeranliegen solle sich eine eigene Arbeitsgruppe aus Männern kümmern. Letzterer Teil des Antrags wurde manchen Abgeordneten (Sigmar Stocker, Alessandro Urzì) als Geringschät-zung berechtigter Anliegen kriti-siert und auf Antrag von Ulli Mair gestrichen. Pius Leitner kritisierte die Vermehrung der Beiräte, Do-nato Seppi bezweifelte den Nutzen eines Beirats in Angelegenheiten, für die die Gerichte zuständig seien, und Maurizio Vezzali schlug vor, stattdessen die mit dem Thema be-fassten Organisationen zu stärken.

Andreas Pöder forderte einen Bei-rat für die Familie, Eva Klotz wollte wissen, was das anstehende Famili-engesetz in diesem Bereich vorsehe. Thomas Egger sprach sich gegen die Besetzung des Beirats mit Rich-tern aus, ein Einwand, den auch das Gericht habe, wie Landesrat Ri-chard Theiner mitteilte. Beim vorgeschlagenen Beirat gehe es um die Sonderprobleme von Ge-trennten und Geschiedenen beider Geschlechter, erklärte Julia Unter-berger. Es gehe hauptsächlich um rechtliche Fragen, und dazu brau-che es Fachleute, die Landesgesetze und Familienrecht kennen, die be-stehenden Beratungsstellen seien damit überfordert.Der Antrag wurde mit 19 Ja, 2 Nein bei 8 Enthaltungen genehmigt.

sparen mit LEDPdL-Antrag zum Einsatz von Energiesparlampen genehmigt

Anreize zur Ersetzung der her-kömmlichen Ampeln durch LED-

Ampeln forderte der Popolo della Libertà. Auch in den Landesämtern sollte die Beleuchtung durch diese

Lampen ersetzt werden, die einen geringeren CO2-Ausstoß hätten und eine Energieeinsparung bis zu 90 Prozent ermöglichten, erklärte Mauro Minniti. Elmar Pichler Rolle (SVP) begrüß-te den Ansatz, aber die Empfehlung zum Umrüsten sei bereits im Lan-desgesetz zur Lichtverschmutzung enthalten. Die Landesregierung arbeite be-reits an der Umsetzung eines ent-sprechenden Programms, berich-tete Landesrat Florian Mussner. LED-Lampen seien bei Neubauten und Instandhaltungsarbeiten be-reits vorgesehen. Derzeit seien sie relativ teuer, aber man gehe davon aus, dass sie bereits in zwei Jahren wesentlich billiger seien. Die Ener-gieeinsparung sei eine Notwendig-keit und ein ökonomischer Vorteil, eigene Anreize seien daher nicht sinnvoll. Dennoch sprach er sich für den Antrag aus, da er in die richtige Richtung ziele.Der Antrag wurde mit 23 Ja und 1 Gegenstimme genehmigt.

ManagerBürgerUnion: Gehälter neu aushandeln

Eine Neuverhandlung der Ma-nagerverträge in Landesgesell-schaften forderte Andreas Pöder; auch bestehende Verträge sollten die Deckelung einhalten müssen. Elena Artioli (Lega) sah das als machbar an, Elmar Pichler Rol-le (SVP) nicht. Landesrat Rober-to Bizzo gab zu bedenken, dass das zu hohen Schadenersatzforde-rungen führen würde, womit die Einsparung nicht mehr gegeben sei. Der Antrag wurde mit 7 Ja, 16 Nein bei 6 Enthaltungen abge-lehnt.

Legasthenie

PdL-Berlusconi: Mehr Förderung für Lehrer

Maurizio Vezzali forderte eine stärkere Förderung, nicht nur wirtschaftlicher Natur, für jene Lehrpersonen, die Fortbildungs-kurse zu Lernschwierigkeiten besuchen. Der Antrag fand Unter-stützung bei Andreas Pöder (BU), Elena Artioli (Lega) und Veroni-ka Stirner Brantsch (SVP). Die Landesräte Christian Tommasi-ni, Sabina Kasslatter Mur und Florian Mussner berichteten von den derzeitigen Maßnahmen an den Schulen und sprachen sich für den Antrag aus, der schließlich einstimmig angenommen wurde.

Empfänge

Lega Nord: Kosten halbieren

Mit Verweis auf den Empfang für die Staatpräsidenten Napolitano und Fischer kritisierte Elena Ar-tioli die hohen Kosten für Buffet und Getränke bei offiziellen An-lässen und forderte deren Halbie-rung. Der Vorschlag wurde von Mehrheit wie Opposition als popu-listisch bezeichnet: Landeshaupt-mann Durnwalder: „Ich kann doch die Staatpräsidenten nicht zum Würstlstand einladen.“

ampeln:Energieeinsparung bis zu 90 Prozent

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Das Land Südtirol | November 2012 35

BettelverbotFreiheitlichen-Antrag gegen organisiertes Betteln abgelehnt

Die Freiheitlichen forderten von der Landesregierung, das Bet-

teln an öffentlichen Plätzen einzu-schränken, von den zuständigen Stellen entsprechende Kontrollen zu verlangen und in Rom auf ein Verbot des organisierten Bettelns zu drängen. Die Bürger fühlten sich durch die Bettelei belästigt, und man müsse auch die Bettler schüt-zen, die unter dem Druck organi-sierter Banden stünden erklärten

Pius Leitner, Ulli Mair, Thomas Egger und Sigmar Stocker und fanden damit auch bei Alessandro Urzì (FLI ) Zustimmung. Elena Artioli (Lega), Eva Klotz (STF) und Maria Hochgruber Ku-enzer (SVP) äußerten Zweifel, ob organisiertes Bettelns nachweisbar sei. Elmar Pichler Rolle, Julia Un-terberger und Veronika Stirner Brantsch (SVP) wiesen wie Hans Heiss und Riccardo Dello Sbar-ba (Grüne) darauf hin, dass man Betteln aus Not nicht untersagen könne und wolle. Dem schloss sich auch Landesrat Florian Mussner an.

Grenzen fürs GlückZwei parteiübergreifende Anträge und ein Gesetz zum Glücksspiel

Ein Beschlussantrag, unterschrie-ben von Julia Unterberger,

Mauro Minniti, Elmar Pichler Rolle, Martha Stocker, Roland Tinkhauser und Alessandro Urzì, sieht eine Erfassung der Spielhallen und Spielautomaten vor, insbeson-dere jene innerhalb der Bannmeile rund um Schulen, Jugend- und So-zialeinrichtungen. Man sollte auch eine Übertragung der Zuständigkeit an die Bürgermeister prüfen. Min-destens 1,5 Prozent der Einnahmen aus Glücksspielen sollten für Prä-vention und Therapie ausgegeben werden. Mit einem Begehrensantrag wer-den schärfere Bestimmungen zum Glückspiel und die Zuständigkeit des Landes für die Lizenzen gefor-dert. Der Antrag wurde von Elmar Pichler Rolle, Julia Unterberger, Martha Stocker und Roland Tink-hauser unterschrieben. Beide An-träge wurden mit breiter Mehrheit angenommen.Der Landtag hat auch eine Anpas-

sung an der Gastgewerbeordnung vorgenommen, die die Spielauto-maten in den Gastbetrieben betrifft. Mit dem Gesetz, vorgelegt von Ju-lia Unterberger und Elmar Pichler Rolle (SVP), soll die Bannzone für Spielautomaten auch auf Gastbe-triebe anwendbar werden. Bisher seien keine Strafen vorgesehen, und die Bürgermeister hätten wegen der Rechtsunsicherheit Bedenken, ge-gen Übertretungen einzuschreiten, berichtete Julia Unterberger. Der Gesetzentwurf wurde ebenfalls mit breiter Mehrheit (25 Ja, 3 Enthaltun-gen) angenommen.

STF: Förderung der Kleinkindbetreuung in der Familie.

SVP: Eigene Rentenregelung für anstrengende Arbeiten

Erziehung

schwere Berufe

Die Mütter sollten eine echte Wahl haben zwischen Betreu-

ung daheim oder in einer Ein-richtung, darum brauche es eine finanzielle Absicherung auch für Hausfrauen erklärten Eva Klotz und Sven Knoll. Der Forderung schlossen sich Pius Leitner, Tho-mas Egger) und Ulli Mair (F), Elena Artioli (Lega Nord) sowie Andreas Pöder (BU) an. Elmar Pichler Rolle und Ma-ria Hochgruber Kuenzer (SVP) warnten davor, zwei Erziehungs-formen gegeneinander auszuspie-len, Julia Unterberger unterstrich die Bedeutung eines Einkommens für die Unabhängigkeit der Frau und Veronika Stirner Brantsch betonte, dass vor allem bei höhe-rer Ausbildung der Wunsch nach beruflicher Umsetzung bestehe. Hans Heiss (Grüne) kritisierte den ideologischen Ansatz des An-trags. Der Antrag wurde mit 19 Nein und 11 Ja abgelehnt.

Elmar Pichler Rolle und Georg Pardeller (SVP) forderten mit

einem Begehrensantrag Maßnah-men für physisch bzw. psychisch anstrengende Berufe und Alters-teilzeit. Maria Hochgruber Kuen-zer, Georg Pardeller (SVP), Hans Heiss (Grüne) Andreas Pöder (BürgerUnion), Alessandro Urzì (FLI) und auch Landesrat Roberto Bizzo unterstützten den Antrag, ebenso Eva Klotz, Sven Knoll (STF), Thomas Egger und Pius Leitner (F), die aber am Willen Roms zweifelten.

spielautomaten: nun können die Bürgermeister einschreiten.

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Das Land Südtirol | November 201236

Abgeordnete fragen / Landesräte antworten

Nicolussi-Leck bei Herbsttagung der Österreichischen Kinder- und Jugendanwälte

Treffen der Jugendanwälte

Kinder- und Jugendanwältin Vera Nicolussi-Leck nahm kürzlich

an der Herbsttagung der Kinder- und Jugendanwälte Österreichs in Eisenstadt teil. Dabei tauschten sich die Kinder- und Jugendanwäl-te zu vielen kinderrechtsrelevanten

Themen aus und erarbeiteten ge-meinsame Strategien.Folgende Punkte standen im Vor-dergrund der Tagung: Ombuds-stellen für fremduntergebrachte Kinder, Qualitätskriterien für Sach-verständige im Pflegschaftsverfah-ren, radikalisiertes Verhalten ge-trennter Eltern, Hilfsangebote für Jugendliche, welche häuslicher Ge-walt ausgesetzt sind und der aktuel-le Entwurf zum Familienrechtsän-derungsgesetz.

nicolussi-Leck mit den österreichischen Jugendanwälten

Rente zurück

Viele Rentner müssten jetzt dem Inps eine irrtümlicherweise aus-bezahlte 14. Monatsrente zurück-bezahlen, erklärte Elena Artioli und fragte, wie viele Rentner in Südtirol von der Maßnahme betrof-fen seien.Insgesamt würden 2.272 Rentner eine Aufforderung zur Rückzah-lung erhalten, jeweils zwischen 22 und 48 Euro monatlich, antworte-te Landeshauptmann Luis Durn-walder. Dass das Land die zurückgefor-derten Beträge ersetzen könne, schloss er aus.

Mailänder Abkommen

In einem Rai-Interview habe der Landeshauptmann von „Ausle-gung“ des Mailänder Abkommens gesprochen, berichtete Eva Klotz und fragte, welche Bestimmungen darin auszulegen sind.Mit diesem Abkommen, das prak-tisch Verfassungsrang habe sei die Finanzierung der Autonomie klarer geregelt worden, dennoch gebe es zu manchen Aspekten noch Auslegungsschwierigkeiten, ant-wortete Landeshauptmann Luis Durnwalder. So sei der Staat der Meinung, dass er bestimmte Steuern gänzlich der Haushaltssanierung vorbehalten könne. Dagegen habe das Land rekurriert.

Anfechtung des Gesetzes durch Rom.Drei Durchführungsbestimmun-gen seien ausgearbeitet und wür-den demnächst im Amtsblatt ver-öffentlicht, antwortete Landesrat Roberto Bizzo, eine werde bald genehmigt werden. Die Gerichts-verhandlung sei für Oktober anbe-raumt, die Landesregierung warte noch auf das Urteil.

Beiträge an Schützen

Laut Medienberichten habe der Landeshauptmann die Kürzung der Beiträge an den Schützenbund mit dessen politischer Ausrich-tung begründet, bemerkte Andre-as Pöder und fragte, ob dies der Wahrheit entspreche.Die Schützen würden gleich behan-delt wie alle anderen, antwortete Landeshauptmann Luis Durn-walder. Das politische Engage-ment der Schützen sei ihr gutes Recht, aber das Land werde diesen Teil nicht finanzieren.

Pendlerzulage

Elmar Pichler Rolle und Pius Leitner fragten, ob die Landesre-gierung noch vor Jahresende neue Kriterien für die Pendlerzulage ausarbeiten werde, wie diese aus-schauen werde und wann die noch offenen Zulagen aus den vergange-nen Jahren ausbezahlt würden. Die Aussetzung sei eine Folge der Sparmaßnahmen der Regierung Monti, antwortete Landesrat Tho-mas Widmann. Das Geld dazu sei derzeit nicht da, es wäre nicht kor-rekt, jetzt weitere Ansuchen entge-genzunehmen. Bei den neuen Kri-terien werde man wahrscheinlich Einschnitte vornehmen.

Einwanderungsgesetz

Riccardo Dello Sbarba erinnerte daran, dass es noch vier Durchfüh-rungsbestimmungen braucht, da-mit das vor einem Jahr beschlosse-ne Einwanderungsgesetz wirksam werden kann, und fragte nach der Position der Landesregierung zur

schützen: Beitrag ja, aber nicht für politische Tätigkeit

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Das Land Südtirol | November 2012

info

LandesdiensteSüdtiroler landesverwaltungTel. 0471 411111 (Zentrale)www.provinz.bz.it

landesnotrufzentraleTel. 118 (Rettungsdienste)Tel. 115 (Feuerwehr)

VerkehrsmeldezentraleTel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf)[email protected]/vmz

touristische AuskünfteSüdtirol Marketing GesellschaftPfarrplatz 11 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected] | www.suedtirol.info

info Mobilität840 000471

luftwerteTel. 0471 415800www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp

Wetter- und lawinenwarndienstMendelstraße 33 | 39100 BozenTel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 [email protected]/wetter

PolleninformationsdienstTel. 0471 950431www.provinz.bz.it/pollen

Statistische informationenLandesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße39100 Bozen | Tel. 0471 [email protected]/astat

FrauenbüroDantestraße 11 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected]/arbeit/frauenbuero

dienststelle für die Zwei- und dreisprachigkeitsprü-fungenPerathonerstraße 10 | 39100 BozenTel. 0471 413900 | [email protected]

landesbeirat für KommunikationswesenCavourstr. 23/c | 39100 BozenTel. 0471 287188info@kommunikationsbeirat-bz.orgwww.kommunikationsbeirat-bz.org

Südtiroler landtagS.-Magnago-Platz 6 | 39100 BozenTel. 0471 946111 | [email protected]

VolksanwaltschaftCavourstraße 23 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected]

Außenamt BrüsselRue de Pascale, 45-47B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 [email protected]

Außenamt romVia del Gesù 5700186 RomTel. 06 69791120 [email protected]

Euregio BüroDrususallee 1 | 39100 BozenTel. 0471 402026 [email protected]

e touriseum – landesmuseum für tourismus Schloss trauttmansdorffMeran | St. Valentin Str. 51aTel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

r Südtiroler ArchäologiemuseumBozen | Museumstraße 43Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

t Südtiroler WeinmuseumKaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168www.weinmuseum.it

u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler landesmuseum für Jagd und FischereiMareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121www.wolfsthurn.it

i Schloss tirol - landesmuseum für Kultur- und landesgeschichteDorf Tirol | Schlossweg 24Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum SüdtirolBozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964www.naturmuseum.it

p Südtiroler landesmuseum für VolkskundeDietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Schaubergwerk PrettauPrettau | Hormanngasse 38aTel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it

Klimastollen PrettauPrettau | Hormanngasse 38aTel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com

s Museum ladin Ciastel de torSt. Martin in Thurn | Torstraße 65Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum ladin Ursus ladinicusSt. Kassian | Strada Micurà de Rü 26Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

a Südtiroler Bergbaumuseumwww.bergbaumuseum.it

BergbauWelt ridnaun-SchneebergRidnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364www.bergbaumuseum.it

ErlebnisBergwerk Schneeberg PasseierMoos in PasseierSchutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org

Bergbaumuseum im KornkastenSteinhaus | Steinhaus 99Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

LandesmuseenReschenpass

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Sand i.T.

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St. Martinin Thurn

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Ortler3905m

Zufallspitze3757m

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Marmolada3343m

Do l o m

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LeifersKalternan der W.

Auer

Mezzocorona

Cortinad’Ampezzo

Mt. Cristallo3221m

Hochfeiler3509m

Brenner1374m

Drei Zinnen2998m

Brixen

Sterzing

Etsch

Churburg Schlanders

Ridnaun

Mareit

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