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2018/2019 Das Lernskript für den BMS Tafrali Windisch Hagen + Alle Prüfungsinhalte zu Biologie, Physik, Chemie, Mathematik + 30-/60-Tage-Lernpläne + 1000 Testfragen online auf… Lernskript.get-to-med.com

Das Lernskript für den BMS - shop.elsevier.de · Der Schlüssel zum Medizinstudium HAM-Nat 2018/19 Das Lernskript für den naturwissenschaft- lichen Auswahltest in Hamburg, Berlin

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2018/2019

Das Lernskript für den BMS

Tafrali Windisch Hagen

+ Alle Prüfungsinhalte zu Biologie, Physik, Chemie, Mathematik+ 30-/60-Tage-Lernpläne+ 1000 Testfragen online auf…

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Der Schlüssel zum Medizinstudium

HAM-Nat 2018/19Das Lernskript für den naturwissenschaft- lichen Auswahltest in Hamburg, Berlin und Magdeburg

Windisch, P., Heidelberg / Tafrali, D., Ellwangen2018. 264 S., 270 farb. Abb., SpiralbindungISBN 978-3-437-44050-2

Das bieten die Lernskripte: ▪ Die Inhalte orientieren sich am aktuellen Themen- katalog des HAM-Nat bzw. MedAT. Auch wenn man in dem einen oder anderen Fach kein Abitur oder keine Matura gemacht hat, mit diesen Skripten kann man sich optimal vorbereiten, denn sie erklären jedes Fach so, dass man es versteht.

▪ Den gesamten im HAM-Nat bzw. MedAT geforderten Stoff in leicht verständlicher Form mit vielen Tipps, Merksprüchen und Eselsbrücken.

▪ Hilfreiche Abbildungen, die den Inhalt noch einmal prägnant veranschaulichen.

▪ Lernpläne, die die Zeiteinteilung und das Lernen erleichtern. Man kann zwischen einem 30-Tage- und 60-Tage-Lernplan wählen.

▪ Geschrieben von Medizinstudenten, die genau wissen, was dran kommt.

MedAT 2018/19Das Lernskript für den BMS

Tafrali, D., Ellwangen / Windisch, P., Heidelberg / Hagen, F., Graz 2018. 458 S., 500 farb. Abb., SpiralbindungISBN 978-3-437-44060-1

Für die Vorbereitung auf den Hamburger Naturwissenschaftstest – kurz HAM-Nat – oder auf den Medizin- aufnahmetest (BMS)-Teil) in Österreich – MedAT – sind diese Lernskripte ideal, denn sie enthalten alles, was man in den Fächern Biologie, Chemie (inkl. Biochemie), Physik und Mathematik wissen muss. Zusätzlich bekommt man einen exklusiven Zugang zur Lernskript.get-to-med.com-Online-Lernplattform, auf der man sein Wissen testen und prüfen kann.

Das bietet die Online-Lernplattform: ▪ über 1000 Fragen wie im HAM-Nat bzw. MedAT zu jedem Stichwort des Themenkatalogs

▪ komplette HAM-Nat bzw. BMS-Prüfungs- simulationen

▪ Lernpläne für 30 oder 60 Tage ▪ stets aktuelle Übersichten zu Prüfungs-schwerpunkten

▪ eine statistische Auswertung, die zeigt, wo Stärken und Schwächen liegen

Lernskript.get-to-med.com

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Buchfeatures

Notizen

_44060_Tafrali.indb 12 30.01.2018 09:52:21

1.5 DAS MITOCHONDRIUM

60-TAGE-LERNPLAN Man könnte sich nun fragen:Unterscheiden sich innere und äußere Membran in ihrer Zusammensetzung?Ja! Die innere Membran enthält Cardiolipin, das sonst in den Zellen unseres Körpers nicht vorkommt. Dafür fehlt ihr das Cholesterin, das sich wiederum in allen anderen Membranen fi ndet. Der unterschiedliche Auf-bau erklärt auch, warum es für viele Stoff e nicht ganz einfach ist, die innere Membran zu passieren. Hierfür sind oft spezielle Shuttles und Transporter notwendig, wohingegen die äußere Membran dank eingebauter Porine vergleichsweise leicht passiert werden kann.

• Aber was ist mit der DNA der phagozytierten Bakterie passiert? Die gibt es immer noch! Die ist zu der am Anfang des Buchs erwähnten eigenen DNA der Mitochondrien geworden.

• Werden die Mitochondrien wie andere Organellen auch, vor der Zellteilung (Mitose) vermehrt? Die Mitochondrien können sich unabhängig vom Zellzyklus (azyklisch) vermehren.

• Gibt es noch andere Hinweise, dass Mitochondrien mal Prokaryonten waren? Wie wir schon wissen, besitzen Mitochondrien wie auch die Zelle, in der sie vorkommen, Ribosomen. Während unsere eu-karyontische Zelle in ihrem Zytoplasma sogenannte S-Ribosomen besitzen, gibt es im inneren der Mitochondrien S-Ribosomen. Wo fi ndet man ebenfalls S-Ribosomen? Richtig, in Bakterien!

MedAT-GEHEIMTIPP Eine gern gestellte Frage zur Zelle ist die nach den Organellen die eine Doppel-membran aufweisen. Erinnert euch: Neben den Mitochondrien hat auch noch der Zellkern eine doppelte Membran!

Außerdem gut zu wissen: Spermien enthalten zwar Mitochondrien, die bei der Befruchtung in der Regel jedoch nicht in die Eizelle gelangen (wenn doch, werden sie dort eliminiert). Folglich stammen alle Mito-chondrien eines Kindes ausschließlich von seiner Mutter (maternaler Erbgang). Dies wird besonders bei genetischen Defekten, die die mitochondriale DNA betreff en, wichtig.Die Hauptaufgabe des Mitochondriums ist es, durch eine Vielzahl von Stoff wechselwegen, darunter der Citratzyklus, die β-Oxidation der Fettsäuren und die Atmungskette, Energie in Form von ATP zur Ver-fügung zu stellen.Bis jetzt haben wir den Ursprung und die Synthese von Proteinen, die Modifi kationen von Stoff en nach der Translation und die Bereitstellung von Energie für all diese Prozesse behandelt. Doch was machen wir mit chemischen wie biologischen Molekülen, die entweder ihre Arbeit getan haben und nicht mehr benö-tigt werden oder von vornherein unnütz oder gar schädlich für die Zelle sind? Richtig: Diese Stoff e wer-den abgebaut.

Abb. 1.10 Struktur des Mitochondriums (und einige Stoffwechselprozesse, die aber vor allem in der Bioche-mie wichtig sind).

23.5 VITAMINE Notizen

23.5 Vitamine

DEFINITIONEN Ein Vitamin ist ein Stoff , den der Körper zum Überleben benötigt, aber nicht in ausrei-chendem Maß selbst synthetisieren kann.Das Enzym ist ein großes Protein, in Ausnahmefällen auch eine katalytisch aktive RNA bzw. ein Ribozym (› Kap. 7.2), welches als sogenannter Katalysator eine (bio-)chemische Reaktion beschleunigen kann.Als Cofaktor bezeichnet man unterschiedlichste Moleküle und Molekülgruppen, die die Gemeinsamkeit ha-ben, dass sie für die Funktion von Enzymen unbedingt notwendig sind.

Sind die essenziellen Aminosäuren also auch Vitamine?Nein, denn die Nährstoff e gehören defi nitionsgemäß nicht zu den Vitaminen. Und was ist mit Eisen-Ionen? Nein, denn bei Vitaminen handelt es sich defi nitionsgemäß um organische Verbindungen.Gemäß dieser Defi nition existieren Vitamine, die in wasser- und fettlösliche Vitamine unterteilt wer-den (› Tab. .). Ihr müsst natürlich nicht alle perfekt lernen. Die Vitamine A, D, E und K sind fettlöslich, wohingegen die B-Vitamine, Vitamin C, H sowie Fol- und Panthotensäure wasserlöslich sind.

VERSTÄNDNIS+ Mit dem Blick auf die Zukunft als Mediziner dürft ihr euch merken, dass die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine bei einer Störung der Fettverdauung beeinträchtigt ist und es dementsprechend zu Mangelerscheinungen kommen kann.

EPISCHE ESELSBRÜCKENDer obligatorische Merkspruch: ADEK? Die Vitamine A, D, E und K sind fettlöslich.Deutschen Testteilnehmern ist dieser bestimmt geläufi ger: EDeKA – Die Vitamine E, D, K und A sind fettlös-lich.

VERSTÄNDNIS+ Was ist eigentlich mit den „fehlenden“ B-Vitaminen? Die meisten fehlenden Zahlen wa-ren mal vergeben, aber man fand bei vielen dieser vermeintlichen Vitamine irgendwann heraus, dass diese entweder gar nicht lebensnotwendig sind oder doch vom Körper synthetisiert werden können.

MedAT-GEHEIMTIPP Vitamine werden beim Thema Naturstoff e am genauesten geprüft. Besonders wich-tig: Ihr solltet fettlösliche und wasserlösliche Vitamine trennen können, wissen, dass Vitamine so defi niert sind, dass man sie von außen zuführen muss und die chemischen Namen der Vitamine (z. B. Ascorbinsäure für Vitamin C) dürft ihr euch auch gleich merken.

Tab. 23.2 Übersicht der Vitamine.

Vitamin Name Löslichkeit Funktion Krankheitsbild bei Mangel

A Retinol Fett Dunkelsehen Zellwachstum u. a. Nachtblindheit Xerophthalmie Infektanfälligkeit

D Cholecalciferol Fett Calciumhaushalt und Knochen-mineralisierung

Rachitis Osteomalazie

E Tocopherol Fett Antioxidans –

K Phyllochinon/Menachinon

Fett Carboxylierungen der Gerin-nungsfaktoren II, XII, IX und X sowie Protein C und S

Störung der Blutgerinnung

B1 Thiamin Wasser Decarboxylierungen Beri-Beri, Wernicke-Korsakow

B2 Riboflavin Wasser Elektronenübertragungen als prosthetische Gruppe FMN oder FAD

-

B3 Niacin Wasser Elektronenübertragungen als Cofaktor NAD oder NADP

Pellagra

B5 Pantothensäure Wasser Bestandteil von Coenzym A -

B6 Pyridoxin Wasser Transaminierung und Decarbo-xylierung v. a. im Aminosäuren-stoffwechsel als Pyridoxal-phosphat (PALP)

-

B9 Folsäure Wasser Übertragungen von Methyl- und Methylengruppen

Makrozytäre/hyperchrome Anämie Neuralrohrdefekte beim Embryo

B12 Cobalamin Wasser Isomerisierungen Perniziöse (makrozytäre/hyper-chrome) Anämie Funikuläre Myelose (ZNS-Schädigung)

C Ascorbinsäure Wasser Antioxidans Skorbut

H Biotin Wasser Carboxylierung Diverse (z. B. Hautdefekte, Depression, Haarausfall)

_44060_Tafrali.indb 309 30.01.2018 09:59:44

VERSTÄNDNIS+ Hier werden komplizierte Themen anhand grundlegender Prinzipien der Naturwissenschaften und mittels einfacher Sprache erklärt, um nachfolgend wichtiges Schlüsselwissen erschließen zu können.

EPISCHE ESELSBRÜCKEN Unsere epischen Eselsbrücken sollen durch Merksprüche, Reime, Verbildlichungen und vielem mehr schwer ein-prägsame Fakten unterhaltsam darbieten, damit man sie sich einfacher merken kann.

GEHEIMTIPP Mit diesem Kasten werden anhand von Erfahrungsberichten früherer Testteilnehmer gezielt Informationen zu Themenschwerpunkten der vergangenen Prüfungen aufgezeigt.

60-TAGE-LERNPLAN Die 60-Tage-Lernplan- Kästen arbeitet man durch, wenn man unseren 60-Tage-Lernplan anwendet. Hier findet man oftmals Detailwissen, um das Verständnis zu festigen.

DEFINITIONEN Um einen Text über einen Sachverhalt ganzheitlich verstehen zu können, muss man wissen, was die Begriffe bedeuten, die dieser Text beinhaltet. Dieser Kasten liefert an geeigneten Stellen Definitionen zu Begriffen, die selten geläufig oder kompliziert sind.

Hier ist Platz für eigene Notizen.

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Lernplattform

Hier wählt man zwischen dem 30- und 60-Tage-Lernplan aus

Übersicht über die einzelnen Unterthemen und ihre Gewichtung in der Prüfung

Innerhalb des Lernplans wählt man das Fach aus, in dem man sein Wissen vertiefen und testen will.

Nun kann man sich ent-weder für ein komplettes Themengebiet oder aber eine Testsimulation mit Fragen aus allen Themen-gebieten entscheiden.

Fragen? Hilfe gibt es auf der FAQ-Seite

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Lernplattform

In jedem Themengebiet kann man zwischen Lern- und Prüfungsmodus wählen. Der Lernmodus eignet sich für eine erste Wissensüberprüfung – man erfährt die richtige Antwort unmittelbar.

Wählt man den Prüfungsmodus, erfährt man erst am Ende, ob die Antworten richtig oder falsch waren.

Jeder Test kann beliebig oft wieder-holt werden.

Wissen unter Zeitdruck prüfen, indem man sich einen Timer setzt.

Der Tipp zeigt, wieviel Zeit man in einer Prüfung für diese Fragen hätte.

Jederzeit wissen, wo man steht! Die Statistiken zeigen nicht nur den eigenen Fort-schritt, sondern auch wie an-dere Studenten im gleichen Modul abschneiden.

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BiologieI„Science is the poetry of reality.“

Richard Dawkins

1 Zellbiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

2 Embryologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3 Mikroskopische Anatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

4 Makroskopische Anatomie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

5 Vererbungslehre (Genetik) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

6 Molekulargenetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

7 Die Entstehungs geschichte des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209

8 Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

9 Immunbiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Biologie-Fokus-Themen

• Bei der Biologie sind die drei wichtigsten Themen Anatomie, Physiologie und Histologie (› Kap. 3 und › Kap. 4), auf die ihr euren Fokus legen solltet.

• Embryologie (› Kap. 2) und Genetik (Kap. 5) sind auch nicht zu vernachlässigen - genauso die Zellbiologie (› Kap. 1).

• Bei der Ökologie (› Kap. 8) sollte es genügen sich die MedAT-Geheimtipps genau anzuschauen und den Stoff einmal durchzulesen.

Stichwortliste Biologie; gestaffelt nach den häufigsten Prüfungsthemen

Stichpunkt Prozentsatz

Der menschliche Körper - Grundlagen der mikro- und makroskopischen Anatomie und Phyiologie (› Kap. 3 und › Kap. 4)

48 %

Grundlagen der Frühentwicklung des Menschen (› Kap. 2) 12,5 %

Genetik (› Kap. 5) 12,5 %

Die menschliche Zelle (› Kap. 1) 10 %

Molekulare Genetik (› Kap. 6) 7 %

Evolution (› Kap. 7) 5 %

Immunbiologie (› Kap. 9) 3 %

Ökologie (› Kap. 8) 2 %

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Biologie-Lernplan

• Nach dem Abschluss eines jeden Kapitels geht bitte auf https://lernskript.get-to-med.com/ und bearbei-tet die jeweils dazugehörigen Übungsaufgaben. Die Lernplattform ist zwar selbsterklärend, aber schaut sie am besten vorher einfach an.

• Am Ende jedes Faches gibt es noch zwei Übungstests über das gesamte Fach.• Vergesst nicht abzuhaken, was ihr bisher schon durchgearbeitet habt.

Lernplan Biologie

Kapitel Anzahl an Tagen Erledigt? Eigene Anmerkungen

30-Tage-Lernplan

60-Tage-Lernplan

Zellbiologie (› Kap. 1) 2 4

Embryologie (› Kap. 2) 1 3

Mikroskopische Anatomie (› Kap. 3) 1 2

Makroskopische Anatomie (› Kap. 4) 3 6

Vererbungslehre (› Kap. 5) 2 4

Molekulargenetik (› Kap. 6) 1 3

Entstehung des Lebens, Ökologie und Immunbiologie (› Kap. 7, › Kap. 8 und › Kap. 9) 2 3Biologie-Übungstests auf der Lernplatt-form

Insgesamt 12 (von 30) 25 (von 60)

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KAPITEL

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Notizen

ZellbiologieDeniz Tafrali, Paul Windisch1

1.1 Einführung

DEFINITION Die „Zelle“ ist eine kleine, dreidimensionale Struktur, die auch Grundbaustein der Lebewe-sen genannt wird. Sie ist lebendig und mit einer wässrigen Flüssigkeit voll (bio-)chemischer Stoff e befüllt, die von einer dynamisch-beweglichen Hülle umgeben wird.

Die kleinste Einheit des Lebens.So werden Zellen heutzutage von verschiedenen Lehrbüchern beschrieben. Und das nicht zu Unrecht: Alle uns bekannten Lebensformen bestehen im Grunde aus ihnen. Begonnen von den kleinsten einzelli-gen Blaualgen, bis hin zu vielzelligen Tieren wie dem Blauwal. Man darf sich von dem Begriff „Einheit“ jedoch nicht irritieren lassen: Zellen sind nämlich besonders in ihrer Form und Funktion alles andere als einheitlich (› Abb. .). Die Körperzellen von hochentwickelten Organismen wie dem Menschen sind sogar, bis auf wenige Ausnahmen, höchst spezialisiert.

Und doch haben alle Zellen bestimmte, elementare Grundbausteine, die (fast) allen gleich sind: die Zel-lorganellen. Um das Th ema Zelle ganzheitlich zu verstehen, werden wir uns zunächst allgemein mit dem Aufb au und der Funktion der Zelle befassen, um danach die Zellorganellen in den nachfolgenden Kapi-teln genauer zu untersuchen.Zunächst einmal jedoch eine (sehr) grobe Unterteilung der Zellen in zwei Sparten: Es gibt die Prokaryo-ten (auch Prokaryozyten oder Prozyten) und die Eukaryoten (auch Eukaryozyten oder Euzyten) (› Abb. .).

60-TAGE-LERNPLAN Prokaryonten besitzen keinen Zellkern und sind im Allgemeinen simpler aufgebaut als Eukaryonten. Die wichtigsten Vertreter der Prokaryonten sind die Bakterien.Eukaryonten besitzen einen Zellkern. Zu den Eukaryonten zählen unter anderem die mehrzelligen Organis-men (wie Tiere und Pfl anzen) sowie die Pilze.

Eizelle (starkverkleinert)

Epithelzelle

Flimmer-epithelzelle

Drüsenzelle

Sinneszelle

Nervenzelle

Bindegewebs-zelle

Knorpelzellen

Knochenzelle

glatteMuskelzelle

Blutzellen

Samen-zelle

Abb. 1.1 Beispiele für die Differenzierung menschlicher Zellen.

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1 ZELLBIOLOGIE

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Notizen

MedAT-GEHEIMTIPP Da seit dem MedAT 2015 das Thema Prokaryoten aus der Stichwortliste gestrichen und in den Jahren 2016 und 2017 auch keine einzige Frage mehr zu diesem Thema im BMS gestellt wurde, konzentrieren wir uns in diesem Arbeitsbuch lediglich auf die eukaryotische Zelle.

Was macht nun eine eukaryotische Zelle aus? (› Abb. .)Sie stellt einen durch eine Zellmembran begrenzten dreidimensionalen Raum dar, in welchem Stoff -wechsel betrieben wird. Dieser Raum ist nicht etwa leer, sondern mit einer wässrigen Lösung befüllt, die man Zytoplasma nennt. Das mag zwar so klingen, als wären Zellen mikroskopisch kleine Wasserballons, jedoch ist dem nicht so. Ihre Struktur und Stabilität bekommen sie von einem Stützgerüst namens Zyto-skelett, welches aus mehreren dichten Proteinnetzen mit verschiedenen Grundbausteinen besteht, die teilweise fest, teilweise locker mit den Zellorganellen und der Zellmembran verwachsen sind. Ausläufer des Zytoskeletts, die über die Zellmembran Kinozilien, Geißeln oder Mikrovilli bilden, vergrößern ei-nerseits die Zelloberfl äche, andererseits befähigen sie die Zelle dazu, verschiedenste Bewegungen durch-führen zu können. Eukaryotische Zellen besitzen außerdem einen Zellkern, welcher den Großteil der

Bakterienzelle

Euzyte

Abb. 1.2 Bakterienzelle und eukaryontische Zelle im Vergleich.

Abb. 1.3 Die Eukaryontenzelle (in zweidimensionaler Darstellung). [L253]

_44060_Tafrali.indb 4_44060_Tafrali.indb 4 30.01.2018 09:52:1430.01.2018 09:52:14

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1.2 DER ZELLKERN (NUCLEUS)

5

Notizen

Erbinformation des Organismus, auch DNA genannt, beinhaltet. Der Rest der DNA ist in den sogenann-ten Mitochondrien zu fi nden, welche als „Kraft werke der Zelle“ die notwendige Energie für den Stoff -wechsel liefern. Eng gekoppelt mit der Produktion von Stoff en und dem Organisieren der produzierten Stoff e sind das endoplasmatische Retikulum (ER) und der Golgi-Apparat. Da die produzierten Stoff e aber auch irgendwann abgebaut werden müssen, verfügt die Zelle über eine „Müllabfuhr“: den Lysoso-men, Proteasomen und Peroxisomen. Man kann also sagen, dass die Zelle die Summe ihrer Bestandteile ist. Die allgemeinen Funktionen der Zelle ergeben sich aus dem Zusammenspiel der spezifi schen Funktionen der einzelnen Zellorganellen. Die nennenswertesten dieser allgemeinen Funktionen, die die Zelle gleichzeitig auch „lebendig“ machen (› Abb. .), nennen wir die Grundeigenschaft en des Lebens (› Kap. .).Die wichtigste Fähigkeit der Zelle ist es, sich im Rahmen des Zellzyklus durch die Zellteilung zu reprodu-zieren. Des Weiteren ist sie fähig, Stoff wechsel zu betreiben und dadurch Energie und Proteine nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Zellen bereitzustellen. Eine weitere elementare Fähigkeit von Zellen ist es, Reize wahrnehmen zu können und diese gegebenenfalls auch weiterzuverarbeiten. Das au-genscheinlichste Charakteristikum ist es, sich bewegen zu können. Außerdem sind Zellen strukturiert, können sich entwickeln und wachsen und ebenso durch Zellnekrose untergehen.

DEFINITION Der Begriff Stoff wechsel (oder auch Metabolismus) beschreibt die Gesamtheit der chemi-schen Vorgänge in der Zelle. Der Zweck des Stoff wechsels ist der Aufbau und die Erhaltung der Zellsubstanz sowie die Bereitstellung von Energie für energieverbrauchende Prozesse wie z. B. die Kontraktion von Mus-kelzellen.

Zu berücksichtigen ist aber, dass nicht jede Zelle über oben beschriebene Eigenschaft en verfügt. Es ist al-les eine Frage der Spezialisierung und der daraus resultierenden Konstellation der Zellorganellen. Eine stabile Knochenzelle muss sich zum Beispiel nicht bewegen, wohingegen Fresszellen der Immunzellen das sehr wohl müssen. 

VERSTÄNDNIS+ Um sich unbekannte Begriff e herzuleiten, ist es hilfreich, sich ein paar Wortbestandteile einzuprägen, die einem immer wieder begegnen werden:„Pro“ bedeutet so viel wie „vor“. Alles mit „kary“ hat etwas mit dem Zellkern zu tun und „zyto“ sagt uns, dass es um Zellen geht. „Prokaryozyten“ sind folglich Zellen, die „vor einem Kern“ sind, sprich keinen Kern besitzen. Prokaryonten sind passenderweise in der Evolution auch vor den Eukaryonten entstanden.

1.2 Der Zellkern (Nucleus)

Wir beginnen mit dem wichtigsten Organell der Zelle: dem Zellkern. 

DEFINITIONEN DNA steht für deoxyribonucleic acid. DNS ist Deutsch für Desoxyribonukleinsäure.Proteine (Eiweiße) sind aus unterschiedlichen Aminosäuren bestehende biologische Makromoleküle, deren Zusammensetzung von den Genen der DNA bestimmt wird.Mehr dazu im › Kap. 6.2.

Jeder Zellkern, oder auch Nucleus, beinhaltet ein Biomolekül von immenser Bedeutung: die DNA. In je-dem DNA-Molekül ist die gesamte Erbinformation des kompletten Organismus verpackt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass eine derart wichtige Struktur einen besonderen Schutz durch den Zellkern ge-nießt und nicht wie bei Prokaryoten frei im Zytoplasma herumschwimmt. Der Nucleus selbst besteht aus einer Doppelmembran (also zwei Phospholipiddoppelschichten), die das sogenannte Karyoplasma

Wachstum / Entwicklung

Erregbarkeit / Kommunikation

StoffwechselAufbau aus Zellen

Vermehrung

Merkmale vonLebewesen

Motilität

Abb. 1.4 Die Kennzeichen des Lebens.

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1 ZELLBIOLOGIE

6

Notizen

(analog zum Zytoplasma) umschließt. Der inneren Membran liegt von innen die Kernlamina an. Die äußere Doppelmembran geht nahtlos in das endoplasmatische Retikulum über (› Abb. .). Im Karyo-plasma fi ndet sich unsere Erbinformation in Form von Chromosomen. Die Substanz, aus der die Chro-mosomen bestehen, wird Chromatin genannt. Chromatin ist der Sammelbegriff für die DNA und die Proteine, die mit ihr assoziiert sind.

60-TAGE-LERNPLAN Es gibt zwei Formen von Chromatin: Euchromatin und Heterochromatin.Das Heterochromatin ist im Zellkern verpackt wie Smartphone-Kopfhörer in der Hosentasche: unordentlich, miteinander verfl ochten und dicht beieinander. Soll die DNA in bestimmten Bereichen abgelesen werden, muss man das Chromatin dort entwirren. Diese Bereiche nennt man dann Euchromatin.

Natürlich muss es auch die Möglichkeit geben, dass Stoff e vom Zytoplasma in den Kern gelangen und umgekehrt. Dafür gibt es einerseits Kernporen, andererseits auch Proteinkomplexe, die Importine ge-nannt werden, um größere Moleküle wie etwa Histone, mit denen wir uns noch befassen werden, in den Kern zu schleusen.

1.2.1 NucleolusWenn man gefärbte Zellen durchs Lichtmikroskop beobachtet, fällt einem im Zellkern eine Struktur auf, die vergleichsweise auff ällig angefärbt ist. Die gefärbte Struktur wird Kernkörperchen oder Nucleolus genannt. Der Nucleolus besteht aus speziellen Abschnitten von fünf Chromosomen und stellt die rRNA der Ribosomen her. 

60-TAGE-LERNPLAN Die besagten Abschnitte heißen Nucleolus Organizer Regions (NOR) und sind auf den Chromosomen 13, 14, 15, 21 und 22 vorzufi nden. Man nennt sie auch die akrozentrischen Chromoso-men.

Die Funktion des Zellkerns ist es also, eine Barriere zwischen der DNA und dem Zytoplasma zu schaff en, um dadurch die wichtigen Informationen des Erbguts zu schützen.Hier fi ndet auch der erste Schritt der Proteinbiosynthese statt. Man nennt ihn Transkription. Dabei wird aus DNA, mRNA gemacht, welche entweder aus dem Zellkern über die Kernporen zu den Riboso-men des rauen endoplasmatischen Retikulums (rER) oder zu denen des Zytoplasmas gelangt. Jetzt er-gibt die räumliche Nähe zwischen dem Zellkern und dem rER auch Sinn. Der zweite Schritt wird Trans-lation genannt und spielt sich an besagten Ribosomen ab. Dabei wird die mRNA in ein Protein übersetzt.

VERSTÄNDNIS+ Was ist denn Ähm-RNA? Und Proteinbio-wie?Keine Sorge, das Thema Genetik wird in › Kap. 6.3 um einiges ausführlicher behandelt.

1.3 Das endoplasmatische Retikulum und die Ribosomen

1.3.1 Endoplasmatisches Retikulum (ER)Die Übersetzung der mRNA in ein Protein ist zwar der Löwenanteil der Aufgaben des endoplasmatischen Retikulums. Jedoch gibt es eine Vielzahl weiterer Prozesse, die in unseren Zellen ablaufen für die das ER zuständig ist. Will man zum Beispiel Substrate für Reaktionen in einer Zelle in hohen Konzentrationen anreichern, wäre es doch praktisch, wenn man die Reaktionen räumlich voneinander trennen könnte.

Abb. 1.5 Zellkern und endoplasmatisches Retikulum. [L253]

_44060_Tafrali.indb 6_44060_Tafrali.indb 6 30.01.2018 09:52:1630.01.2018 09:52:16

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1.3 DAS ENDOPLASMATISCHE RETIKULUM UND DIE RIBOSOMEN

7

Notizen

Das ER als Membransystem, welches große Teile der Zelle netzartig durchzieht und dabei Kanäle bildet, ist dafür wie geschaff en.Um die Aufgabenbereiche dieses komplexen Organells zu verstehen, unterscheidet man das ER in das elektronenmikroskopisch rau (rough) aussehende und daher mit Ribosomen besetzte ER (rER) und in das glatte (smooth) ER ohne Ribosomen (sER) (› Abb. .). Glattes und raues ER haben also jeweils unterschiedliche Aufgaben. Dabei ist interessant, dass das glatte ER durch Anlagerung von Ribosomen zu rauem ER werden kann und umgekehrt. Übrigens ist das ER auch sonst sehr dynamisch. Verarbeitete Stoff e werden in Form von Vesikeln, also mobilen Membran-bläschen, abgeschnürt und zur Weiterverarbeitung zum Golgi-Apparat gesendet, oder direkt aus der Zelle sezerniert. Andere Stoff e werden importiert und die Membranen bilden permanent neue Lumina und Zisternen.• Glattes ER: Hier ist Faktenwissen gefragt! Die wichtigsten Funktionen des glatten ER sind:

– Lipidsynthese: Dazu zählt einerseits die Synthese von Phospholipiden (die in jeder biologischen Membran gebraucht werden), andererseits auch die Synthese von Steroidhormonen wie Testoste-ron und Östrogen. Entsprechend verfügen Gewebe, deren Zellen viele Steroidhormone produzieren (Hoden, Eierstöcke, Nebennierenrinde etc.) über vergleichsweise große Mengen an glattem ER.

– Calciumspeicher: Diese Funktion ist vor allem in Muskelzellen wichtig (dort wird das endoplas-matische Retikulum auch sarkoplasmatisches Retikulum genannt). Soll eine Kontraktion ausgelöst werden, strömen Calcium-Ionen ins Zytosol, was über verschiedene Mechanismen zur Kontrak-tion führt.

– Biotransformation: Die Biotransformation ist eigentlich eine Domäne der Biochemie. Grob gesagt geht es darum, lipophile bzw. hydrophobe Stoff e wie bestimmte Medikamente durch chemische Reaktionen in eine hydrophile bzw. lipophobe Form zu bringen, um sie dann über die Niere oder Galle ausscheiden zu können (› Kap. . und › Kap. .).

– Kohlenhydratspeicher• raues ER:

– Das raue ER synthetisiert mithilfe seiner Ribosomen im Rahmen der Translation aus der mRNA Proteine (› Abb. .).

– Nach der Translation können im ER auch so genannte posttranslationale Modifi kationen durch-geführt werden.

60-TAGE-LERNPLAN Glattes ER:In der Leber übt das glatte ER noch eine weitere wichtige Funktion aus: In seiner Membran sitzt ein Protein (Glucose-6-phosphatase). Dieses spaltet Phosphatgruppen von Glucose-6-phosphat ab. Der dadurch ent-stehende Zucker Glucose, kann in jeglicher Zelle als Energielieferant dienen. Glucose tritt von den Leberzel-len ins Blut über, wo sie dann mithilfe des Blutkreislaufs theoretisch zu jeder Zelle im Körper gebracht wer-den kann.Raues ER:Posttranslationale Modifi kationen können die Glykosylierung, also das Anhängen von Zuckerresten an das Protein, die Hydroxylierung, das Anhängen von Hydroxylgruppen an das Protein, oder das Einfügen von doppelten Schwefel-Atomen (Disulfi dbrücken) in die Aminosäuresequenz des Proteins sein.Das ER fungiert sozusagen sowohl als Reaktions-, Synthese- und Lagerraum als auch als „Spielfeld“ für die Proteinbiosynthese durch Ribosomen.

glattes ER

raues ER

ER-Lumen ER-Zisternen

Ribosomen

Kernhülle

Kernporen

Abb. 1.6 Endoplasmatisches Retikulum. [L231]

_44060_Tafrali.indb 7_44060_Tafrali.indb 7 30.01.2018 09:52:1730.01.2018 09:52:17

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1 ZELLBIOLOGIE

8

Notizen

1.3.2 RibosomenRibosomen sind aus Proteinen und einer speziellen Sorte RNA, der ribosomalen RNA (rRNA), bestehen-de Makromoleküle, die die Aufgabe haben, mRNA in Proteine zu übersetzen. Sie bestehen aus zwei Un-tereinheiten, die sich nur dann zusammenlagern, wenn ein Protein synthetisiert werden soll. Ansonsten „ruhen“ beide dissoziiert im Zytoplasma. Man unterscheidet zwischen kleiner (S) und großer (S) Untereinheit. Beide Untereinheiten zusammen bilden dann das S-Ribosom.

MedAT-GEHEIMTIPP MedAT-Altfrage: Was ist die Aufgabe der Ribosomen?

In Prokaryonten und Mitochondrien fi nden sich hingegen S-Ribosomen. Auch diese bestehen aus ei-ner kleinen (S) und einer großen (S) Untereinheit.

60-TAGE-LERNPLAN Was hat es mit dem „S“ auf sich? Das S steht für Svedberg, die Einheit der Sedi-mentationskonstante. Diese Größe ist bei der Zentrifugation eines Teilchens wichtig. Merkt euch, dass sich die Sedimentationskonstanten von großer und kleiner Untereinheit nicht zur Sedimentationskonstante des gesamten Ribosoms addieren (40 + 60 ≠ 80)!Besser: Denkt in 20er-Schritten!• Für die Ribosomen von Eukaryonten: 40, 60, 80• Für die Ribosomen von Prokaryonten und Mitochondrien: 30, 50, 70

Örtlich kann man die Ribosomen in die zytoplasmatischen Ribosomen und die Ribosomen des rER einteilen. Diese Auft eilung ist für die Produktion von unterschiedlichen Proteinen wichtig. 

60-TAGE-LERNPLAN Zwischen den beiden Formen der Ribsosomen besteht eine klare Aufgabenteilung:• Die Ribosomen des rER synthetisieren Proteine, die aus der Zelle sezerniert werden (sekretorische Protei-

ne), lysosomale Proteine, die in das Lysosom transportiert werden, um Abfallprodukte der Zelle zu ver-dauen, und Membranproteine, die in die Zellmembran eingebaut werden (› Abb. 1.7).

• Die Ribosomen des Zytosols (= Zytoplasmas) stellen Proteine her, die letztlich im Zytosol bleiben.

Kurz zur Translation im Rahmen der Proteinbiosynthese: Ribosomen müssen wissen, in welcher Reihen-folge sie Aminosäuren zu einem Protein zusammensetzen sollen. Dafür gibt es in unserer Zelle die schon erwähnten mRNAs aus dem Zellkern, die gewissermaßen das „Kochrezept“ darstellen. An einer mRNA lagern sich beide Untereinheiten des Ribosoms zusammen und die Translation, also die Synthese des Proteins, beginnt.Aber was passiert, nachdem das Protein am ER fertig synthetisiert wurde?

a

b

c

de

f

ER-Lumen

Zytosol

Abb. 1.7 Proteinsynthese am rER.

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