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Stadtgeschichten Landratswahl 2014 Freising ist auf der Suche nach einem neuen Landrat. In dieser Ausgabe stellt der FINK die vier Kandidaten vor. Stadtgespräche Moosachöffnung Nun soll es also einen Bürgerent- scheid geben. Ist also alles wieder offen bei der Moosachöffnung? Februar Ausgabe 02/2014 8. Jahrgang kostenlos 9 7 7 1 8 6 9 4 2 2 0 0 5 ISSN 1869-4225 das Magazin aus Freising unterwegs Kopenhagen Im Mai richtet Kopenhagen den Eurovision Song Contest aus. Der FINK hat sich schon mal umgesehen. Campus Gründerzentrum Inmitten von grünen Wiesen entsteht auf 3.000 Quadratmetern die Zukunft. Willkommen im Land der Ideen.

das Magazin aus Freising · 2014. 1. 30. · um die Präsidenten Stefan Olschewski und Rainer Mühlbauer die Narrhalla „Schromlachia“ aus Schrobenhausen mit ihrem Prinzenpaar

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  • StadtgeschichtenLandratswahl 2014Freising ist auf der Suche nach einem neuen Landrat. In dieser Ausgabe stellt der FINK die vier Kandidaten vor.

    StadtgesprächeMoosachöffnungNun soll es also einen Bürgerent-scheid geben. Ist also alles wieder offen bei der Moosachöffnung?

    FebruarAusgabe 02/2014

    8. Jahrgangkostenlos

    9 7 7 1 8 6 9 4 2 2 0 0 5 ISSN 1869 -4225

    das Magazin aus Freising

    unterwegsKopenhagenIm Mai richtet Kopenhagen den Eurovision Song Contest aus. Der FINK hat sich schon mal umgesehen.

    CampusGründerzentrumInmitten von grünen Wiesen entsteht auf 3.000 Quadratmetern die Zukunft. Willkommen im Land der Ideen.

  • 3Februar 2014

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    Der letzte MonatWas seit der letzten Ausgabealles passiert ist

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    Vitus geht spielen Folge 13

    Fasching in Freising: So a schöner Tag!

    Geballte Ladung Funk-RockDie Band „Kuzza“ steht für schnör-kellose schwarze Musik.

    Zeit zum Lusn“Luz amoi“ ist mit neuem Pro-gramm unterwegs

    Von Jamaika nach EuropaMusik und Ausstellung im Linden-keller

    Vitus geht spielen Folge 11

    Das alte Freising: Ein Stück Freisinger Geschichte geht verlorenDie zwei Petuel-Villen an der Münchner Straße

    Hier schreibt die Stadt: Neuer Innenstadtverein „Aktive City Freising“

    Alles wieder offen bei der Moosachöffnung?Die Innenstadtkonzeption ist seit langem beschlossene Sache, der Ar-chitekt steht fest. Die CSU will nun doch lieber einen Bürgerentscheid.

    Kandidatenquartett: Freising sucht einen neuen LandratEine Kandidatin und drei Kandidaten haben sich aufstellen lassen und für das Amt des Landrats beworben.

    Campus Weihenstephan: Willkommen im Land der Ideen: Gründerzentrum

    unterwegs. Begegnungen in der Stadt des Eurovision Song Contest

    Essen und TrinkenDer Hot Dog. Gericht mit Geschichte

    Kinofilme Und Äktschn!Das Geheimnis der BäumeDas finstere TalPhilomena

    Bücher Die Pilgerjahre des farblosen Herrn TazakiFeldpost für PaulineDie Sünden meiner Väter

    MusikThe Temperance MovementSharon Jones & Dap-Kings: Give People what they wantAdrian Raso: Devils Tale

    FINK-Terminkalender: Februar 2014Die HighlightsAusstellungstipp von E. Hoffmann Alle Termine im Februar 2014Impressum, Suchbild, Sudoku

    Themen des Monats

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    von hier

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    Termineund Service

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  • Der letzte Monat

    Von hier von dort und anderen guten Dingen 54 Von hier von dort und anderen guten Dingen fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Ende des Startbahn-ProzessesAm 20. März 2013 war der erste Verhand-lungstag über die geplante dritte Start- und Landebahn vor dem Verwaltungsgerichts-hof in München. Im Januar 2014 war der letzte Prozesstag. Wie das Urteil, das am 19. Februar um 10 Uhr gesprochen wird, ausfal-len wird, ist nach dem Schlussspurt vor dem VGH unschwer zu erraten: Nachdem das Gericht sämtliche 184 Beweisanträge (und einige weitere später noch dazu) abgelehnt hat, rechnen Prozessbeobachter und selbst die Kläger gegen die Startbahn mit einem durchweg positiven Urteil pro Startbahn. Derweil hat auch die FMG ihre Zahlen für das Jahr 2013 vorgelegt: Zwar hat man bei den Passagieren abermals um 0,8 Prozent gegenüber 2012 zulegen können (knapp 38,7 Millionen), hat aber um 4,0 Prozent

    weniger Flugbewegungen als im Jahr davor gezählt: Mit 381.951 liegt man sogar noch unter dem Wert von 2004.

    Ende der efi, Start für Active CityDa muss man sich erst einmal dran ge-wöhnen: Die Einkaufsgemeinschaft Frei-singer Innenstadt gibt es nicht mehr. Die Aktivitäten in und für die Innenstadt betreibt nun ein Management-Verein. Sein Name: „Active City Freising“. Seine Mission: Die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt als Einkaus-, Wirtschafts- und Erlebniszentrum. Mitte Januar wurde der Verein, der von der Stadt Freising und der Gesellschaft geleitet wird, gegründet. Beide entsenden je zwei Mitglieder in den Vorstand. Bis die gewählt sind (wohl am

    17. Februar), fungiert OB Tobias Eschen-bacher als kommissarischer Vorsitzender. Start für die Winter GamesNoch ist der Winter kein richtiger Winter. Trotzdem: Am 11. Januar war der Mari-enplatz mit der weißen Pracht belegt. Für die ersten „Next Level Winter Games“ in Freising hatte man jede Menge Schnee aus den umliegenden Eisstadien herangekarrt, damit über 50 Freeskier und Snowboarder dem zahlreichen Publikum eine gute Show mit Tricks an den Rampen bieten konnten. Die Begeisterung bei den Zuschauern war groß, zumal in den Pausen der verschie-denen Sessions auch noch BMX-Könner bei waghalsigen Sprüngen eine coole Air-Show boten. Am Ende war man sich einig: Again, please. (AB)

    Was seit der letzten Ausgabe passiert ist:

    Mein Monat war stressig, aufregend und auch sehr erfreulich! Da ich mich erst vor ein paar Monaten selbständig gemacht habe und von Anfang an gleich einige Aufträge bekommen hatte, hab ich gerade auch rich-tig viel zu tun. Das macht natürlich sehr viel Spaß und man freut sich als frischer Selb-ständiger auch total darüber, aber es kostet auch wahnsinnig viel Energie, alles selbst zu machen. Gerade vor Weihnachten wollte ich dann auch bis zu den Feiertagen das Meiste schon wegearbeitet haben, um dann die Weihnachtstage und Silvester richtig genießen zu können. Das hieß dann zusam-men mit den Vorbereitungen, wie sich Ge-schenke zu überlegen und die zu organisie-ren, nochmal zusätzlichen Stress! Aber Gott sei Dank waren alle Geschenke rechtzeitig

    da, denn mein Freund und ich mussten die ja auch noch vor Weihnachten an unsere Fa-milien und Freunde zu Hause im Schwarz-wald bzw. Baden Württemberg verteilen. Auf der Rückfahrt haben wir in Wertin-gen in einem großen Faschingsladen Halt gemacht, weil wir uns ja für die Silvester-mottoparty ein passendes Kostüm zulegen mussten. Dafür hatte ich bereits den Fundus meiner Mama geplündert. Aber leider war das dann nicht so, wie ich mir das vorge-stellt hatte, und ich musste mir selber eine Kreation zusammenschustern. Das hat aber zu guter Letzt auch noch geklappt und die Party konnte steigen!Im neuen Jahr freu ich mich jetzt schon to-tal auf unsere Las Vegas Reise, die uns das Christkind gebracht hat. Sowas wollte ich

    schon lange mal machen. Jetzt müssen wir uns nur noch eine interessante Tour überle-gen und dann kann die Reise Ende des Jah-res ganz schnell kommen! (SK)

    Mein Monat: Dani Tausend

    Ein Snowpark, eine Halfpipe und eine BMX-Line. Und das alles in der Mitte von Freising am Marieplatz? Fast unglaublich, und doch Anfang Januar so geschehen bei den Next Le-vel Wintergames.Foto: Lena Nieder (Crapula Colorum Photography)sellier druck GmbH · Angerstraße 54 · 85354 Freising · Tel +49 (0) 81 61/187-20 · www.appl.de

    Nahaufnahme

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 76 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgespräch

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgespräch

    Folge 13:

    Vitus geht spielen

    Theater macht der Vitus eigentlich so gut wie nie. Doch das könnte sich zukünftig ändern. Denn seit November 2013 gibt es im Alten JUZ in der Kölblstraße wieder richtige Theateraufführungen speziell für Kinder. Nachdem der „Grüffelo“, „Ed-gar, unterwegs nach Weihnachten“ sowie „Josephine & Parcival“ bereits ihren Auf-tritt hatten, stehen am 23. Februar ab 15 Uhr „Hänsel und Gretel“ auf der Bühne. Während des liebevoll aufbereiteten Mär-chentheaterstücks können die kleinen Besucherinnen und Besucher mitsingen, mittanzen und bei der Suche nach dem

    Heimweg helfen. Mit einer Spieldauer von etwa 50 Minuten ist dieses Theater-stück für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Also noch nichts für Vitus. Er kann sich aber bereits jetzt auf die „Gänsefüßchen“ am 23. März freuen. Das Figurentheater von Anke Berger ist für Kinder ab 2 Jah-ren geeignet und erzählt die Geschichte des Gänsekükens Gänsefüßchen, das un-ter der Obhut einer Gärtnerin die Welt erkundet, Schnattern, Schwimmen und Fliegen lernt. Während der 30-minütigen Vorstellung können bereits die kleinsten Zuschauer mitsingen und mitmachen,

    ohne dass Langeweile aufkommt. Im Theaterraum haben hundert kleine Zu-schauer Platz, die auf Mini-Bänken, die in ansteigenden Sitzreihen aufgestellten sind, garantiert eine gute Sicht auf die Bühnen haben. Pro Person kostet der Ein-tritt 6,00 Euro. Vor und nach den Vorstel-lungen gibt es Kaffee und kalte Getränke im Vorraum des Alten JUZ. Die Orga-nisation des Theaterprogramms liegt bei der Stadtjugendpflege, auf deren Webseite www.juz-spielbus.de alle Informationen über das Kinderbühnenprogramm abruf-bar sind. (KS)

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    Freisinger Faschingsveranstaltungen 2014:

    So a schöner Tag!

    Die närrische Zeit hat in Freising wieder begonnen. Das bedeutet, dass es für Cow-boys und Indianer, für Prinzessinnen und Hexen wieder zahlreiche Möglichkeiten zum Tanzen und zum Feiern geben wird.Obwohl im Jahr des 60. Gründungsjubi-läums der Narrhalla Freising weder ein Prinzenpaar noch ein Kinderprinzenpaar zur Verfügung steht, hat es der Faschings-verein geschafft, die fünfte Jahreszeit für Jung und Alt mit einem kurzweiligen Programm zu füllen. Den Anfang macht bereits am 02. Februar der Seniorennach-mittag in der Luitpoldhalle, den traditio-

    nell die Isarbuam musikalisch gestalten. Am 08. Februar folgt dann der „Ball der Stadt“, der mit Aufführungen der Freisin-ger Kindergarde, der Kindertanzgruppe Pulling und den Showfunken Taufkir-chen auch ohne eigenem Prinzenpaar Ab-wechslung und Unterhaltung verspricht. Als Ersatz konnten die Verantwortlichen um die Präsidenten Stefan Olschewski und Rainer Mühlbauer die Narrhalla „Schromlachia“ aus Schrobenhausen mit ihrem Prinzenpaar samt Garde für einen Auftritt gewinnen. Für die musikalische Unterhaltung sorgen sowohl der Boogie

    Man alias Christian Christl wie auch die Band EM Zwo. Haben die Erwachsenen die Luitpoldhalle wieder verlassen, folgt hier am 09. Februar der größte Kinderfa-sching im Landkreis inklusive Spiel und Spaß mit Max. Bevor am Aschermitt-woch dann die Lichter aus bleiben, steht noch der Familienfasching samt Kehraus am Faschingsdienstag, 04. März auf dem Programm.Doch nicht nur in Freisings Stadthalle wird närrisch gefeiert. Im Lindenkeller warten am Sonntag, 02. März, ab 15 Uhr „Pitu Pati“ sowie die Stadtjugendpflege mit Fallschirmspielen, Ratespiel und einer Zirkusgruppe beim Familienfasching auf die kleineren Besucher.Richtig gut wird es auch in diesem Jahr in der Mehrzweckhalle in Attaching, wenn am 03. März Dolce Vita den Partygästen einheizt.Im Furtner kann der „Unsinnige Don-nerstag“ am 27. Februar mit dem „Nieder-bayerischen Stammtisch“ verbracht wer-den. Und am Faschingsdienstag wird mit dem „Kehraus“ auch hier der Fasching be-graben. Der traditionellen Veranstaltungs-praxis im Furtner entsprechend wird der Fasching – dargestellt von einem kostü-mierten Kameraden, der alle „Laster“ der vorangegangen Tage in sich vereint – in einer parodierten Bestattung mit Trauer-marschklängen und Trauerrede begraben. Zuvor darf natürlich ordentlich zu Musik getanzt und gefeiert werden. Beginn ist ab 18 Uhr.

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 98 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgespräch

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgespräch

    Unwiderstehliche Bässe, eine knackige Rhythmus-Gitarre und die Reibeisenstim-me von Frontsänger Matthias Czernik prä-gen den Sound der Funkrockband „Kuzza“. Einer Freisinger Formation, bei der man sich unweigerlich an „White Cherry“ und den Dancefloor-Hit „Play that funky mu-sic white boy“ erinnert fühlt. Will heißen: Die Jungs haben sich dem Funk und Soul verschrieben – und sie fackeln nicht lange. Wer etwa ihre Konzerte auf dem Uferlos Festival, beim Bandwettbewerb „Rock Sie“ im Lindenkeller oder beim Altstadtfest ge-hört hat, der kann ein Lied davon singen.

    „Kuzza“ das sind Timo Aichele am Bass, Felix Weber an der Gitarre, Sandro Cocuz-za am Schlagzeug und Matthias Czernik am Gesang. Nicht mehr und nicht weniger. Mal abgesehen von Elektro-Effekten, vor-programmierten Sequenzen, die man selbst produziert hat und gezielt einsetzt, als sti-listische Verstärker. Das tut dem erdigen, treibenden Klang der Band aber keinen Abbruch. Als Soundbastler hat sich Aichele hervor-getan, der gelernter Keyboarder ist und zu-sammen mit Cocuzza mal bei bei „Radio Bikini“ den Ton angab. Auch Czernik ist

    kein Unbekannter in der Freisinger Mu-sikszene. Er stand lange bei „Five leafes left“ im Rampenlicht. Weber wiederum griff geraume Zeit bei „Room No. 6“ in die Saiten. Die vier aus unterschiedlichen Richtungen stammenden Musiker hatten schon lange eine Liebe für schwarze Mu-sik, für den Groove und für die Party ge-hegt, die man damit machen kann. Nach Auszeiten bei diversen Bandprojekten hat man schließlich zusammengefunden und ein Konzept erarbeitet. Das war 2011. Es folgten ausgiebige Proben. Auf gefühlten vier Quadratmetern. Ein Glücksfall, denn „Whitebread-Funk“, wie sich das Genre von weißen Musikern, die sich dem Funk & Soul verschrieben haben nennt, wird heutzutage selten aufgetischt. Gut zwanzig Nummern umfasst das Re-pertoire. Alles Eigenkompositionen, alles selber arrangiert. Geradlinig, schnörkellos, tanzbar – so in etwa muss man sich das vor-stellen. Mit eigenen Worten beschreibt die Band ihr Profil so: Die rohe Kraft von Gi-tarre, Bass, Schlagzeug, eine starke Stimme und eingestreute Keyboard-Sounds. Das Abseits-Publikum kann sich auf eine ge-ballte Ladung Funk-Rock gefasst machen. Noch dazu hat man sich mit Loose Booty & The Hip Drops schlagkräftige Verstär-kung aus München geholt. Eine gute Ge-legenheit, um sich etwas Staub von den Schultern zu schaffen. (AF)

    Die Band „Kuzza“ steht für schnörkellose schwarze Musik

    Geballte Ladung Funk-Rock

    Samstag 8. Februar, Abseits, Freising, Herrenweg 1, Beginn 21 Uhr, Einlass 20.30 Uhr

    „Luz amoi“ ist mit neuem Programm unterwegs

    Zeit zum Lusn

    A Schleiniger, Schleiniger, Schleiniger muaßt sei, mechst du zum Konzert von Luz amoi nei! Das Wort „schleinig“ kommt aus dem bayerisch-österreichischen Sprach-raum. Übersetzt heißt es rasch, flink oder eben schleunig. Ein Schleiniger ist sowohl ein Tanz, als auch jemand, der schnell un-terwegs ist. Bislang mag der bayerische Aus-druck „schleinig“ im Gegensatz zum hoch-deutschen „schleunigst“ bei so manchem eher im passiven als im aktiven Wortschatz untergebracht sein – das könnte sich 2014 mit Luz amoi ändern. Das Freisinger Ensemble um Stefan Pell-maier stellt am Donnerstag, 13. Februar, im Lindenkeller sein fünftes Studioalbum vor. Der Titel: „schleinig“. Schlechte Nach-richten für Fans, die noch keine Karten haben: Das Konzert ist längst ausverkauft. Das war es schon, bevor die Band begonnen hat, Werbung dafür zu machen, und zeigt, wie beliebt Luz amoi sind. Die gute Nach-

    richt: Die Band gibt noch im selben Monat ein Zusatzkonzert. Am Donnerstag, 20. Februar, um 20 Uhr im Lindenkeller. Also schleinig sein und Karten organisieren. Man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass auch für dieses Konzert die Nachfrage groß sein wird. Seit 2005 sind Luz amoi unter-wegs. Unzählige Konzerte haben sie im In- und Ausland gegeben, Radio- und Fern-sehauftritte absolviert, standen mit Kult-liedermacher Konstantin Wecker auf der Bühne, gewannen unter anderem den Josef-Eberwein-Preis, erhielten den Nachwuchs-förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung, da-zwischen legten sie alle zwei Jahre ein neues Album vor, sind immer auf der Suche nach neuen Rhythmen, Instrumenten, Klang-farben und verschmelzen all das in frechen Arrangements. Da bleibt kaum Zeit zum Durchschnaufen. Beinahe ist es ein Leben auf der Überholspur: immer weiter, immer vorwärts, ja nicht stehenbleiben – schleinig

    eben. „Das neue Album bringt all das zum Ausdruck“, sagt Bandleader Pellmaier. Die Traurigkeit darüber, sich im nie zum Still-stand kommenden Rad des Lebens zu befin-den, drückt der Titelsong „schleinig“ in den Strophen mit dunklen Bluestönen aus. Im Refrain dann der krasse Gegensatz: Der Irr-sinn dieses Teufelskreises wird musikalisch mit einem rasanten Innviertler ausgedrückt, der sich beinahe zu überschlagen scheint. Eben so, wie sich das Leben manchmal an-fühlt und Hubert von Goisern 1994 mit den Worten besang: „Des Radl draht si oiwei weida, oba seltn wern ma gscheida.“Mehr sei vom neuen Album noch nicht ver-raten. Wer die Fünf kennt, weiß, dass sie mit ungewöhnlichen Stilmischungen, witzigen, aber auch nachdenklichen Texten überra-schen, dabei aber nie ihre bayerischen Wur-zeln vergessen. Schleinig geht’s im Jahr von Luz amoi wei-ter. Die beiden Konzerte im Lindenkeller sind der Auftakt zur schleinig-Tour. Im März wartet eine weitere große Auszeich-nung. Stefan Pellmaier, Johannes Czernik, Stefanie Pellmaier, Manuela Schwarz und Dominik Hogl wird der Kulturpreis der Stadt Freising verliehen. Im Juli sind die Musiker mit einem zweiten Programm auf dem Domberg zu Gast. Am 22. und 23. Juli treten sie mit Moderator und Schauspieler Enrico de Paruta im Renaissancehof des Kardinal-Döpfner-Hauses mit dem Pro-gramm „Von der Liebe und anderen Sünd-haftigkeiten“ auf. „Es ist Advent“ heißt es dann wieder im Dezember, bei einem Dop-pelkonzert im Mariendom. Schleinig – treffender hätte der Titel der neuen Luz amoi-CD nicht sein können. (SJ)

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 1110 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgespräch

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgespräch

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    Der Freisinger Verein kulturimpuls e.V. lädt in den Lindenkeller ein. Gleich zwei Soundsysteme, eine Liveband, mehrere Se-lectors und Sänger, ein Visual Artist und eine Ausstellung gestalten am 1.2.2014 unter dem Namen „Dub Impuls“ einen Tag im Lindenkeller, an dem sich alles um

    Reggae, Roots und Dub dreht.Die in den 50er Jahren auf Jamaika entstan-dene Soundsystem-Kultur ist die Wiege des Reggae, Ska, Rocksteady, Dub, Dancehall, Rap, HipHop, Jungle und Drum ń́ Bass. Mit vielen Musikbeispielen, Bildern und informativen Texten bietet „Reggae Move-

    ment Exhibition“ einen kompakten Über-blick wichtiger Entwicklungsstationen der Soundsystems und ihres Einflusses auf die Musik im Vereinigten Königreich sowie in Europa. Technologisch und künstlerisch gab die Soundsystem-Kultur der Musik einen gewaltigen Entwicklungsschub. Ebenso grundlegend sind der elementare spirituelle und kulturelle Sinngehalt und die Rolle dieser Musik als Medium, das die alltäglichen Freuden, Sehnsüchte und Nöte der Leute unverblümt zum Ausdruck bringt.„Reggae Movement Exhibition“ setzt sich auch damit auseinander, welche Message die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Texten transportieren. Obwohl viele Nicht-Jamaikaner das jamaikanische Patois - eine dem Englischen verwandte Kreol-Sprache - nur eingeschränkt verstehen, haben die mit der Musik transportierten verbalen Inhalte durchaus ihre Wirkung. Song-Texte kön-nen dazu beitragen, Klischees zu schaffen oder aber zu enttarnen. Farbige Schautafeln bereichern die Texte des Kurators, Sängers und Journalisten Ronan Lynch aka Jah Seal, der extra aus Berlin angereist ist, um seine Ausstellung in der Domstadt zu präsentieren. Die bereits international erfolgreiche Aus-

    Musik und Ausstellung im Lindenkeller:

    Von Jamaika nach Europastellung bietet einen kompakten Überblick über wichtige Entwicklungsstationen der Reggae-Musik bzw. der Soundsystemkul-tur und ihren Einfluss auf westliche Musik. Die Werke des Freisinger Malers Elmar Forster, der sich in den letzten Jahren auf Reggae-Bilder spezialisiert hat, ergänzen die Reggae Movement Exhibition, die schon in Warschau, Amsterdam, Oslo, Du-blin, Prag, Wales und Stationen in Afrika zu sehen war.

    Im Unterhaus kann man live erleben, was im Oberhaus auf Bildern und Schautafeln zu sehen ist: Die zwei Soundsysteme Dan-delion und Jah Chalice, die den Freisingern schon durch viele Veranstaltungen wie z.B. dem Dub Club in den Schlüterhallen be-kannt sein dürften und schon zahlreiche Auftritte in Deutschland und Europa ge-meistert haben, haben ihre eigenen Boxen mit im Gepäck. Denn gespielt wird nicht etwa über die Lindenkeller-Anlage, son-dern über die selbst gebauten und konstru-ierten Tiefbässe, Kickbässe, Mitten und Höhen, außerdem über nur einen Schall-plattenspieler, dazu kommen Effekte und Sirenen. Unterstützt werden die beiden Soundsysteme mit den tiefen Bässen durch Kedesh Soundworks und die Siren Sisters am Plattenteller. Mit Projektionen auf speziell installierte Leinwände sorgt der argentinische Architekt und Visual Artist Mariano Cuassolo mit seinem Projekt „El Movimiento“ für die visuelle Untermalung

    des Abends. Die genannten Künstler bilden zusammen den aktiven Kern von kulturim-puls e.V., einem Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Freisinger Musikszene zu beleben und neue Impulse zu setzen. Au-ßerdem am 1.2.2014 im Lindenkeller am Start sind die Sänger Jah Seal, MC Treasu-re Irie und Isayah am Mikrophon.

    Die Black Oak Roots Band ist ein Musiker-kollektiv um den Produzenten und Drum-mer aDUBta (Stepwise Records). Die Band setzt sich zusammen aus Musikern der ehemaligen 7Hills und Irie Invaders Band sowie Musikern der Soulrise Band. Bisher nur als Studioband aktiv, steht diese For-mation nun erstmals auch live gemeinsam mit den beiden Stepwise-Artists Jone C Fyah & Isayah auf der Bühne. Wer sich ein

    bisschen in der deutschen Reggae-Szene auskennt, dem werden auch die einzelnen Musiker der Black Oak Roots Band nicht fremd sein. aDUBta und Jan Geuer spie-len aktuell mit Martin Zobel & Soulrise sowie in diversen anderen Reggaebands und -projekten wie z.B. Headcornerstone, Bass Federation oder der DubTub Band.

    King HuHa, Klenk The Tank und J.W. Beck bildeten gemeinsam mit aDUBta die Rhythmsection der ehemaligen Irie Invaders und 7Hills Band und sind seit über 10 Jahren in der deutschen Reggae-musiklandschaft als Musiker aktiv. Man darf sich auf jeden Fall auf ein sehr ener-getisches und musikalisch hochwertiges Roots-Reggae-Set mit „Weltpremieren-Charakter“ freuen.

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  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 1312 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Das alte Freising

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Das alte Freising

    Joseph von UtzschneiderLeben und Wirken:

    Eine Spurensuche in Freising und Umgebung

    von Tassilo Selmayr

    Utzschneider wurde vor 250 Jah-ren auf einem Bauernhof am Staf-felsee geboren. Sein Onkel, der als Privatsekretär der Herzogin Maria Anna – einer Schwägerin des Kurfürsten Karl Theodor – schon damals Verbindungen bis in die höchsten Adelskreise hatte, erkannte frühzeitig die Begabung seines Neffen. Er und die Her-zogin förderten Utzschneiders schulische und akademische Aus-bildung, die er an der Landesuni-versität Ingolstadt mit dem Titel eines Doktors der Philosophie abschloss. Nach seinem Studium trat er in den Staatsdienst ein, wo er unter anderem die Kultivierung des Donaumooses veranlasste, die allgemeine Landvermessung zur Regulation der Grundsteuer einführte, das Salinenwesen neu ordnete und sich noch bei der Sa-nierung der bayerischen Staatsfi-nanzen auszeichnete.Auch als Unternehmer und Grün-der zahlreicher Betriebe konnte er weit über die Landesgrenzen An-

    erkennung finden. Er gehört damit an der Zeitenwende des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts zu dem kleinen Personenkreis, der in diesen turbulenten Zeiten bereits Weichen für die Entwicklung eines „modernen Bayern“ gestellt hat. Sein Andenken mag zwar in der breiten Öffentlichkeit verblasst sein, in der Fachwelt und der Stadt München, wo er fünf Jahre das Amt des 2. Bürgermeisters beklei-dete, wird es aber immer noch ge-pflegt.

    Eine historische Per-sönlichkeit der Stadt München

    Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt von München ist das Wirken von Utzschneider immer noch präsent. So entdeckt man im Glockenbachviertel in der Nähe des Viktualienmarktes sogar eine Straße, die nach ihm benannt ist. Einen Straßenzug weiter erinnern heute noch in der Müllerstraße 40

    die am ehemaligen „Optischen Institut“ in der ersten Etage angebrachten Büsten an die Gründer Utzschneider (links) und Fraunhofer (rechts). Die beiden Männer ergänzten sich in idealer Weise. Während sich der eine als Unternehmer um die Fi-nanzen und den europaweiten Vertrieb der optischen Präzisionsgeräte kümmerte, begründete der andere durch seine bahn-brechenden Entdeckungen und Erfin-dungen auf dem optischen Gebiet den Weltruhm des Institutes. Utzschneider hatte bei der Auswahl seiner Mitarbeiter und späteren Partner die seltene Gabe, sofort deren besondere Talente für ein bestimmtes Vorhaben zu erkennen. Er förderte sie gezielt, um ihre Erkenntnisse gewinnbringend für sich in der Praxis an-wenden zu können. Von seinem Institut in der Müllerstraße sind es nur wenige Gehminuten bis zu sei-nem Wohnhaus in der Blumenstraße 8, in dem er zeitweise auch eine Niederlassung für den Verkauf von Rübenzucker für die Münchner Hausfrauen eingerichtet hatte. Besucht man dann noch am Ende des Rundganges den Großen Sitzungssaal im Neuen Rathaus, dann kann man Utz-schneider auf dem Monumentalgemälde des Historienmalers Piloty in einer Schar berühmter Münchner Persönlichkeiten direkt in Augenschein nehmen, wie er sich im rechten Bildrand zur Herzogin Maria Anna vorbeugt, um einen Brief in Empfang zu nehmen. Piloty spielt hier auf seine Rolle als Geheimkurier der Herzo-gin bei der Vereitelung eines Tausches Kurbayerns gegen die Österreichischen Niederlande an. Als weiteres Erkennungs-merkmal sei hier noch auf sein herabhän-gendes linkes Augenlid – bedingt durch

    den Verlust seines linken Auges – hin-gewiesen, das er in früher Jugend beim unsachgemäßen Hantieren mit einem Gewehr verloren hatte. Beigesetzt ist er wie viele seiner anderen berühmten Zeit-genossen im Südfriedhof.

    Reformer und Bildungspolitiker

    Am Beginn seiner Beamtenlaufbahn im Oberforstkommissariat bei der Hofkam-mer erkannte Utzschneider sehr bald, dass die Nutzung der Staatswälder drin-gend verbessert werden musste. Dazu er-stellte er nicht nur eine fortschrittliche Forstordnung, sondern unterbreitete auch noch ganz konkrete Vorschläge für eine einheitliche Ausbildung an einer noch zu gründenden Försterschule. Der Lehrplan für diese Schule sollte neben der Theo-rie auch noch praxisbezogene Übungen und Exkursionen beinhalten. Für die dazu notwendige Ausarbeitung moderner Lehrbücher konnte er anerkannte Wis-senschaftler wie Georg Daezel gewinnen. Da das Oberstjägermeisteramt bei der Umsetzung seiner Vorschläge Kompe-tenzen hätte abgeben müssen, war es dazu zunächst nicht bereit. Es gründete aber kurze Zeit später 1790 in München eine Staatsforstschule, die von ihm nicht nur viele Anregungen übernommen hatte, sondern auch noch von Georg Daezel als Direktor geleitet wurde.Für Freising ist Utzschneider insofern von Bedeutung, da die von ihm initiierte Forstschule 1803 nach Weihenstephan umzog, da hier nach der Säkularisation des Benediktinerklosters die notwendi-gen Infrastruktur für forst- und landwirt-

    schaftliche Ausbildungsgänge vorhanden waren. Diese Tatsache machte sich auch Max Schönleutner zu Nutze, der dort 1804 mit seiner neu gegründeten Mu-sterlandwirtschaftsschule ebenfalls ein-zog. Beide Institutionen mussten jedoch schon nach drei Jahren wegen zu geringer Studentenzahlen wieder schließen. Georg Daezel wurde an die nach Landshut ver-legte Landesuniversität berufen, um dort die forstwissenschaftliche Ausbildung weiterzuführen. Es sollte dann noch gan-ze 185 Jahre dauern, bis die Forstwissen-schaftliche Fakultät wieder nach Weihen-stephanzurückkam. Dagegen konnte die land-wirtschaftliche Ausbildung nach einem Zwischenaufenthalt in Schleißheim schon nach einem halben Jahrhundert wieder in Weihenstephan fortgesetzt werden.Nach dem endgültigen Ausscheiden Utz-schneiders aus dem Staatsdienst widmete er sich sich als Bürgermeister und Abge-ordneter der Ständekammer weiterhin seinen Spezialgebieten Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und der Volksbildung. Es war deshalb keine Überraschung, als ihn 1827 König Ludwig I. zum Vorstand der „Polytechnischen Centralschule berief. In diese Funktion musste er schnell erkennen, dass das Ausbildungsniveau dieser Schule für die Aufnahme an einer zukünftigen Technischen Hochschule nicht ausreichen würde. Er setzte sich des-halb für eine Reform der Inhalte der „al-ten“ Centralschule ein, der die königliche Verordnung von 1833 mit der Errichtung von Gewerbe- und Polytechnischen Schu-len in Augsburg, Nürnberg und München entgegenkam.

    Joseph von Utzschneider (1763-1840)

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 1514 Von hier von dort und anderen guten Dingen

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    Weiterentwicklung der Polytechnischen Schule Münchens

    Noch in seinem Todesjahr wurde an der Polytechnischen Schule München ein „wei-terführender Ingenieurskurs“ eingerichtet, der zur Keimzelle der späteren „Technischen Hochschule München“ werden sollte. Noch war es aber nicht so weit. Erst musste die Polytechnische Schule München von ihrem ersten Direktor Max von Bauernfeind, den Utzschneider in weiser Voraussicht schon in jungen Jahren nach München geholt und dann gefördert hatte, neu strukturiert wer-den. Dazu kam noch die Einrichtung einer eigenen landwirtschaftlichen Abteilung. Erst im Studienjahr 1877/78 wurde der Münch-ner Schule von König Ludwig II. die offizi-elle Bezeichnung „Technische Hochschule“ verliehen. Dagegen musste die eigenständige Landwirtschaftliche Centralschule in Wei-henstephan noch den Umweg über eine Aka-demie durchlaufen, bis sie endlich 1920 zur „Hochschule für Landwirtschaft und Brau-erei“ aufgestiegen war. Nach 10 Jahren der Selbstständigkeit wurde sie von der Tech-nischen Hochschule übernommen. Die bei-den landwirtschaftlichen Bereiche wurden in München zusammengeführt und erst 1947 als vereinigte Abteilung für Landwirtschaft nach Weihenstephan verlegt. Rückblickend betrachtet kann gesagt werden, dass Utz-schneider einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Entwicklung der Technischen Hochschule München geleistet hat.

    Lehrmeister und Finanzberater

    Utzschneider hatte sich im Staatsdienst wie in der „freien“ Wirtschaft den Ruf eines patenten Organisators und Un-ternehmensgründers erworben. Es war daher nicht verwunderlich, dass sich die junge Witwe des Kurfürsten Karl Theodor, Marie Leopoldine von Habs-burg-Este, bei der Anlage ihrer für da-malige Zeiten üppigen Apanage den Rat Utzschneiders einholte. Er brachte ihr Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft bei, beriet sie bei ihren zahlreichen Geld- und Immobiliengeschäften und unter-stützte sie auch bei der Verwaltung der von ihr erworbenen Güter. Sicher hat er ihr auch 1812 den Kauf des fürstbischöf-lichen Hofbräuhauses auf dem Freisinger Domberg empfohlen. Auch wenn sie für die Sanierung nochmals tief in die Rock-tasche greifen musste, hat sich dieser Kauf für sie und ihre Erben gelohnt. Die Brauerei – heute Hofbräuhaus Freising in der Mainburger Straße – kam über ihre Enkelin Sophie 1891 in den Besitz der gräflichen Familie Moy, die sie erst in jüngster Zeit verkaufte.

    Utzschneider als „Zucker-baron“: Ein missglücktes Unterfangen

    Sein letztes Projekt sollte eine f lächende-ckende Versorgung der Münchner Bevöl-

    kerung mit Rübenzucker gewährleisten. Bei seinen Erkundigungen und Vorver-suchen einen geeigneten Ersatz von Zu-ckerrohr durch einheimische Pflanzen zu finden, stellte er schon bald fest, dass wegen der guten Anbaumöglichkeiten der Runkelrübe in Bayern das Zucker-herstellungsverfahren von dem Fran-zosen Achard dafür am besten geeignet war. Er baute deshalb auf seinem Gut in Obergiesing – wo heute das Stadelheimer Gefängnis steht – eine der ersten Zu-ckerfabriken Bayerns, die damals schon mit einer Dampfmaschine und einer mo-dernen Zylinderpresse ausgerüstet war. Nachdem die bäuerlichen Betriebe in seiner Nachbarschaft nicht bereit waren, auf ihren Flächen Runkelrüben für die Zuckerherstellung anzubauen, erwarb er kurzerhand 1829 die zwischen Freising und Ismaning gelegene ehemalige fürst-bischöfliche Schwaige Erching, wo er nach Instandsetzung der verwahrlosten Gebäude und der Entwässerung der moo-rigen Böden innerhalb von 10 Jahren die Hälfte der dazugehörigen 1500 Tagwerk in nützliches Ackerland umgewandelte. Die in Erching angebauten Runkelrüben ließ er in Obergiesing in seiner Fabrik und Raffinerie weiterverarbeiten. Nach-dem er der Meinung war, dass die eigenen Rübenvorräte immer noch zu wenig für eine rentable industrielle Zuckerproduk-tion seien, schloss er einen 10-jährigen Liefervertrag mit der Staatsgüteradmini-stration in Schleißheim ab. Er verpflich-

    tete sich dort neben einer Kooperation mit der dortigen Musterlandwirtschafts-schule noch auf eigene Kosten ein Fa-brikgebäude zu errichten. Die Rüben aus Erching und Schleißheim wurden dort verarbeitet und der Rohzucker entweder unraffiniert als Industriezucker verkauft oder in Giesing für den Konsum aufbe-reitet. Am Ende seines Lebens kündigte er wegen Schwierigkeiten mit der Güter-administration in Schleißheim den Ver-trag und baute die Fabrik dort in der Ab-

    sicht ab, sie wieder in Erching in Betrieb zu nehmen. Diese überstürzte Aktion kostete ihn ein Vermögen. Erschwerend kam noch dazu, dass er wegen der 1835 erlassenen Einschränkung der Niederlas-sungsfreiheit keinen Zucker mehr im La-den seines Wohnhauses in der Blumen-straße 8 in München verkaufen durfte. Nachdem auch die Händler und Krämer nur zögernd bereit waren, seinen Zu-cker zu verkaufen, blieb er buchstäblich auf mehreren hundert Zentnern Zucker

    „sitzen“. Dieses Geld fehlte ihm dann bei der Durchset-zung seiner Lieblingspläne, in Erching eine Landwirt-schaftsschule und eine Ar-menkolonie auf den Moos-gründen anzusiedeln. 1840 verunglückte er am Giesin-ger Berg und starb an den Folgen seiner Verletzungen. Damit hatte das Leben eines genialen Mannes ein jähes Ende gefunden.

    Rückblickend war Joseph von Utzschneider auf vielen Gebieten rastlos tätig, hatte die Staatsverwaltung, den Handel, das Gewerbe und das Bil-dungswesen in Bayern versucht zu refor-mieren und neu zu organisieren. Er war bei seinen Unternehmungen der Zeit oft weit voraus und hat deshalb auch bittere Niederlagen einstecken müssen. Dies hat ihn aber nicht abgehalten, auch im hohen Alter noch unverzagt seinen Ideen und Plänen nachzugehen.

    Schloss Erching (2013). Das ehem. fürstbischöfliche Landschloss kam im 19. Jh. in den Besitz Joseph von Utzschneiders.

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 1716 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgespräch

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgespräch

    „Je stärker die Geburtswehen, umso schö-ner wird das Kind“ – mit diesen Worten beendete Moderator Christian Hörmann am 15. Januar die Gründungsversammlung des neuen Vereins für die Freisinger Innen-stadt. Zuvor hatten etwa 100 Interessierte an der Gestaltung der Satzung eifrig mit-gewirkt und diese am Ende beschlossen. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Freisinger City-Management gelungen.

    Der Blick zurück beginnt bereits im Jahr 2009 mit der Innenstadtkonzeption. Als eine daraus folgende Maßnahme wurde im Februar 2012 ein zeitlich begrenz-tes Innenstadtmanagement eingerichtet: Durch das gemeinsame Engagement pri-vater Akteure und der Stadtverwaltung konnten öffentlichkeitswirksame Projekte wie die StadtRaumBäume in den roten Übertöpfen oder die lebenden Weidenbän-ke umgesetzt werden. Daneben wurden auch im Hintergrund viel vorbereitet und

    Gespräche geführt, so dass schnell klar war: Freising braucht auch in Zukunft ein schlagkräftiges City-Management mit pro-fessionellen Strukturen. Da dies allein im Ehrenamt nicht zu leisten ist, unterstützt die Stadt auch weiterhin ein City-Manage-ment, um künftig die Stelle eines/r haupt-amtlichen Geschäftsführers/in gemeinsam mit den privaten Akteuren zu finanzieren. Bei dem Verein handelt es sich also um eine echte privat-öffentliche Kooperation zur Stärkung und besseren Vermarktung der Innenstadt Freisings. Die breite Palette der angesprochenen Akteure und die große Resonanz auf die Gründungsversammlung und die vorangegangene Informationsver-anstaltung zeigen, dass vom Innenstadtbe-wohner bis zum Einzelhändler den Freisin-gerinnen und Freisingern ihre Innenstadt am Herzen liegt. Ziel ist es, durch diesen Verein im Schulterschluss zwischen Stadt, Wirtschaft, Eigentümern und Anwoh-nern die Attraktivität der Innenstadt als

    Einkaufs-, Wirtschafts- und Erlebniszen-trum von Freising und der ganzen Region zu stärken. Dabei geht es vordergründig darum, künftig mit einer starken Stimme zu sprechen und mit geeigneten Aktionen und Initiativen die Marke der Freisinger Innenstadt voranzubringen. Das steckt auch im gewählten Namen: „Aktive City Freising“ steht für ein gemeinschaftliches Handeln, das zunächst die Freisinger In-nenstadt im Fokus hat und dabei Strahl-kraft für die ganze Stadt und das Umland entwickeln soll.

    Bis die ersten Projekte sichtbar werden, dau-ert es freilich noch ein wenig. Die nächsten Schritte sehen nun den endgültigen Stadt-ratsbeschluss zum Vereinsbeitritt und zur finanziellen Unterstützung der Personal- und Projektkosten vor, bevor dann im Februar die erste Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen stattfindet. Aufgabe des neuen Vorstands ist es dann, eine ge-

    Hier schreibt die Stadt Freising:

    Neuer Innenstadtverein„Aktive City Freising“

    eignete Person für die Geschäftsführung einzustellen, die zeitnah erste Projekte an-stößt. Hierbei kann gegebenenfalls auch auf den Projektfonds aus der Städtebauför-derung zurückgegriffen werden. Der zu erstellende Jahresplan sieht sicher auch die Fortführung der bisher erfolgreich von der efi umgesetzten Projekte vor.

    Ganz ohne Ehrenamt geht es dabei auch mit hauptamtlicher Unterstützung nicht: Der neue Verein sucht deshalb weitere Mit-glieder und auch Personen, die aktiv an der Zukunft der Freisinger Innenstadt mit-arbeiten wollen und eigene Projektideen einbringen möchten. Bis zur Übernahme der Geschäfte durch den Gesamtvorstand leistet die Stadt Freising weiterhin mit Re-

    becca Nast vom Amt für Wirtschaftsförde-rung Unterstützung und erteilt Auskünfte. Über Frau Nast können auch Beitrittser-klärungen ausgefüllt und eingereicht wer-den.

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    Natürlich werden auch in diesem Jahr wieder die ausgefallensten Kostüme prämiert – Hier ist Kreativität gefragt!

    Gründungsversammlung im Großen Sitzungssaal am 15.01.2014 (Rainer Lehmann)

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 1918 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgespräch

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgespräch

    Der nächste Bürgerentscheid:

    Alles wieder offen bei der Moosachöffnung?

    Eigentlich war alles klar: Die Moosach sollte im Bereich der Oberen Hauptstra-ße zumindest in Teilbereichen geöffnet werden. Der Stadtrat hatte es beschlossen. Und das auch noch einstimmig. Doch denkste! Die Freisinger CSU hat das The-ma nun für den Kommunalwahlkampf entdeckt und will einen Bürgerentscheid über das Projekt initiieren. Völlig ergeb-nisoffen, wie man von CSU-Seite nicht müde wird zu betonen.Über Jahre hinweg lief das Projekt Innen-stadtkonzeption. Unzählige Sitzungen wurden seit 2009 dazu abgehalten, es

    wurden Workshops mit den Bürgern or-ganisiert, Umfragen durchgeführt, Tref-fen einberufen, Infovorträge gehalten, Studenten durften Entwürfe zeichnen, und und und. Am Ende des gesamten Pro-zesses standen 23 Maßnahmen, mit denen man die Freisinger Innenstadt attraktiver, lebendiger machen will, die ein Veröden der Altstadt verhindern sollen. Immer mit dabei – und bei der Priorisierung auch ganz oben auf der Liste: die Umgestaltung der gesamten Hauptstraße zu einer Be-gegnungszone, der höhengleiche Ausbau der gesamten Hauptstraße und – schon

    immer so etwas wie das Herzstück des Ganzen – die seit vielen, vielen Jahren von mehreren Seiten immer wieder ins Spiel gebrachte Öffnung der Stadtmoosach. Im März 2011 hat eine große Mehrheit der Bürger in einer Bürgerversammlung im Asamsaal den Punkt „Neugestaltung der Hauptstraße inkl. Moosachöffnung“ sogar zum wichtigsten Punkt der Innen-stadtkonzeption gewählt. Im Mai 2011 wurde das gesamte Maßnahmenpaket der Innenstadtkonzeption mit 23 Einzelmaß-nahmen vom Stadtrat einstimmig verab-schiedet.

    Klar: Es gab immer wieder mal Bedenken aus der Bürgerschaft, die sich beispiels-weise davor fürchteten, man hole sich die Ratten in die Stadt. Und es ging auch da-rum, dass im Brandfall die Rettung von Anwohnern aus den oberen Stockwerken der Häuser durch die Feuerwehr gesichert sein müsse. Das alles wurde geprüft. Ein Realisierungswettbewerb wurde ausge-schrieben und im Herbst kürte eine Jury aus Fachleuten und Stadträten einen Sie-ger: Den 1. Preis der Preisgruppe „Obere und Untere Hauptstraße, Seitenstraßen, Moosachöffnung“ hat das Büro ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchi-tekten mbH aus Berlin gewonnen. Die Freude war groß, dass es demnächst los-gehen könnte mit der Umgestaltung der Hauptstraße. Doch dann stellte im Januar die CSU ihr Wahlprogramm für den 16. März vor. Und siehe da: Ein Punkt ist, dass die CSU die Bürger befragen will, ob die Moosach wirklich geöffnet werden soll. Wichtig: Nur die Moosachöffnung steht zur Dis-kussion, nicht der höhengleiche Ausbau

    der Hauptstraße. 2400 Unterschriften braucht man zunächst für ein erfolg-reiches Bürgerbegehren. Dann muss der Stadtrat entscheiden, ob das Bürgerbegeh-ren zulässig ist. Im Mai (am Sonntag der Europawahl), so die Vorstellung der CSU, sollte dann der Bürgerentscheid stattfin-den. Seitdem beherrscht das Thema die öffent-liche Diskussion. Auf Facebook, im Inter-net und in Leserbriefen werden die Mei-nungen nicht nur dazu geäußert, ob man die Moosach nun öffnen soll oder nicht, sondern auch dazu, ob ein Bürgerent-scheid zu diesem späten Zeitpunkt sinn-voll und vernünftig ist. Selbstverständlich haben sich inzwischen auch die Parteien und Gruppierungen zu Wort gemeldet: Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, Freie Wähler, Freisinger Mitte und SPD – allesamt eben Verfechter der Moosach-öffnung – haben sogleich ihren Unmut über den CSU-Vorstoß geäußert. Tenor: Wenn das Schule mache, über einstimmig gefasste Stadtratsbeschlüsse Bürgerent-scheide anzustreben, könne man einpa-

    cken und den Stadtrat abschaffen. FDP und Piraten hingegen begrüßen es, dass man zu dieser Maßnahme die Bürger be-fragt. Und selbst die CSU ist gespalten: Während Ortsvorsitzender, Fraktions-chef und MdB Erich Irlstorfer schon vor einigen Monaten aufhorchen ließ, als er im Stadtrat gegen die Moosachöffnung stimmte (bei allen anderen einstimmigen Beschlüssen des Gremiums war Irlstor-fer nicht anwesend), und während Rudi Schwaiger ebenfalls immer wieder seine Skepsis gegenüber dem Projekt durch-klingen ließ und lässt, hat Hubert Hierl öffentlich gesagt, er stehe voll und ganz hinter der Moosachöffnung. So oder so: Der Kommunalwahlkampf hat, zum Ärger mancher Kandidaten und Parteien, für die andere Dinge wichtiger und zentraler wären, offenbar sein Thema gefunden. Und wenn die Unterschriften zusammen kommen, dürfen die Freisinger im Mai, acht Monate nach dem Bürger-entscheid über die Westtangente, schon wieder über ein Projekt der Stadt abstim-men. (AB)

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  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 2120 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgeschichten

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgeschichten

    Landratswahl 2014? Das wird eine lang-weilige und gänzlich unspannende Sache. So hätten bis vor einigen Wochen wohl die meisten geantwortet, wenn man sie gefragt hätte. Denn dass Amtsinhaber Michael Schwaiger (Freie Wähler) seinen „Titel“ verteidigen werde, daran bestanden kaum Zweifel. Doch dann der Knalleffekt: Schwaiger, 41 Jahre, teilt mit, dass er aus „persönlichen gesundheitlichen Grün-den“ nicht mehr antreten und keine zweite Amtszeit als Landkreischef anstreben wird. Seitdem geht es rund auf dem Kandidaten-karussell, seitdem können sich mehrere Bewerber Hoffnungen auf einen Erfolg machen. Ein Quartett ringt darum, ab Mai auf dem Chefsessel in Bayerns schönstem Landratsamt Platz nehmen zu dürfen.

    Der Erste, der sich aus den Büschen wagte, war der Mann, der jetzt für die Freien Wäh-ler die Kastanien aus dem Feuer holen soll:

    Rainer Schneider. Seit 1996 ist Schneider Bürgermeister in Neufahrn, war eigent-lich von den Freien Wählern auch schon als neuerlicher Kandidat für das Amt des Gemeindeoberhaupts in der Südgemeinde nominiert. Doch der Rückzug Schwaigers nötigte Schneider – nach einer Woche Be-denkzeit – zum Rückzieher. Der 54-Jäh-rige, der seit 1996 Rathauschef in Neu-fahrn ist, der seit 1996 im Kreistag sitzt, der Mitglied in der Schutzgemeinschaft Nord und in der Fluglärmkommission ist und der seit 2008 auch Fraktionsvorsitzen-der der FW im oberbayerischen Bezirkstag ist, sagt selbstbewusst: „Ich traue mir das zu.“ Und auch die Freien Wähler trauen ihm das zu, denn schließlich wurde er mit 100 Prozent der Stimmen nominiert.

    Ein bisschen in der Bredouille war plötz-lich auch die CSU: Hatte man noch überlegt, ob man bei einer Bewerbung

    Schwaigers überhaupt einen Gegenkandi-daten aufstellen sollte, war man plötzlich gefordert. Der Mann, den man auserkoren hat nach 18 Jahren wieder für die CSU das höchste Amt im Landkreis zu erobern, heißt Josef Hauner (62). Hauner ist ein po-litisches Urgestein der CSU, sitzt seit 30 Jahren im Kreistag und war 18 Jahre lang (von 1990 bis 2008) zweiter Bürgermeis-ter in Freising, galt immer als Stimmen-könig bei den Kommunalwahlen. Und auch Hauners Kandidatur war bei seinen Parteifreunden unumstritten. Denn auch er wurde mit 100 Prozent der Stimmen ge-wählt, setzt nicht nur auf seine langjährige kommunalpolitische Erfahrung, sondern auch darauf, dass er als Schulamtsleiter den Landkreis kenne und bereits Erfah-rung als Chef von 850 Lehrern und Ver-waltungskräften habe.

    Dass Bündnis 90/Die Grünen einen Kan-

    didaten ins Rennen schicken würden, war schon vor Schwaigers überraschender Ent-scheidung klar. Aber man hielt sich lange bedeckt. Vor allem war unklar, ob Chris-tian Magerl neuerlich antreten würde. Doch seit November ist klar: Magerl, kurz zuvor zum fünften Mal in den Landtrag gewählt, tut sich diese Ochsentour nicht mehr an. Birgit Mooser-Niefanger (44) heißt die Frau, die für die Grünen nun ins Rennen geht: Sie ist Kreisrätin, war bis 2012 die Ortsvorsitzende der Grünen in Freising, ist als gelernte Journalistin jetzt freiberufliche Beraterin, Trainerin und Moderatorin sowie Initiatorin des Vereins SV Zukunft. Mooser-Niefanger setzt auf echtes Miteinander mit den Bürgern. Bei ihrer Nominierung erhielt sie 44 von 52 Stimmen.

    Der Vierte im Bunde kommt von der SPD, heißt Martin Bengler und ist mit 33 Jah-ren auch der Jüngste im Bunde. Der Lan-genbacher ist als Verwaltungsfachwirt bei seiner Heimatgemeinde angestellt, ist seit sechs Jahren Mitglied bei den Genossen, Kassier beim SPD-Kreisverband und hat 2013 schon für den Bezirkstag kandidiert. Politik, so sagt der gerade erst Mitte Janu-ar zum Hoffnungsträger der SPD gekürte Bengler, habe ihn schon immer interes-siert, der Bezirkstagswahlkampf sei eine interessante Erfahrung gewesen, die ihn mit vielen Menschen zusammengebracht habe. Der Mann, der sich sehr stark als Rettungssanitäter und Kreisbereitschafts-leiter beim Bayerischen Roten Kreuz enga-giert, will die Wirtschaft ankurbeln und auch stärker in den sozialen Wohnungs-bau einsteigen.

    Angesichts dieser „Auswahl“ darf es als si-cher gelten, dass die Landkreisbürger nicht nur am 16. März zur Landratswahl an die Urnen schreiten, sondern zwei Wochen später bei einer Stichwahl nochmals ihre Stimme abgeben dürften. Denn keiner der Bewerber dürfte beim ersten Wahlgang 50 Prozent oder mehr der abgegebenen Stim-men erreichen.Wie fast immer haben auch dieses Mal alle Kandidaten versprochen, einen fairen Wahlkampf ohne persönliche Angriffe zu führen und Argumente und Programme sprechen zu lassen. Bis jetzt haben alle Wort gehalten.

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    KandidatenquartettGesucht: der neue Landkreischef

    von Andreas Beschorner

    Freisinger Landräte

    Ludwig Schrittenloher, 1966-1996, CSUVon 1990 bis 1996 war er als Vertreter der Gemeinden Mitglied des Bayerischen Senats. Er war von 1988 bis 1996 1. Vize-präsident des Bayerischen Landkreistages und Mitglied im Präsidium des Deutschen Landkreistages.

    Manfred Pointner, 1996-2008, PFWNach dem altersbedingten Ausschei-den aus dem Landratsamt zog er für die Parteifreien Wähler bei der Land-tagswahl 2008 erstmals als Abgeord-neter über die Bezirksliste Oberbayern in den Bayerischen Landtag ein.

    Michael Schwaiger, 2008-2014, FWDer gelernte Bankfachwirt ist seit 1. Mai 2008 für die Freien Wähler Landrat des Landkreises Freising. Am 24. Oktober gab Schwaiger bekannt, dass er aus gesundheit-lichen Gründen bei der Landratswahl im März nicht mehr antreten werde.

    In eigener Sache: In Freising stehen wieder Wahlen an und das Stadtmagazin FINK berichtet darüber natürlich ausführlich. Wie Sie viel-leicht wissen, stehen auch manche von uns selber auf den Wahl-zetteln der Kommunalwahl. Trotzdem wird der FINK - wie Sie es auch aus der Vergangenheit von uns gewohnt sind - neutral und unabhängig berichten. Die Berichterstattung übernehmen unabhängige Reporter. Alle Parteien bekommen gleich viel Platz im Heft. Alle Parteien bekommen die gleichen Angebote für Werbeanzeigen. Niemand wird bevorzugt. Auch bei der Platzierung nicht: wir übernehmen die offizielle Reihenfolge.

    Und nun zum Schluß kommt doch noch eine Wahlempfehlung: „Gehen Sie wählen! Suchen Sie sich aus der Vielzahl der Kandi-datinnen und Kandidaten diejenigen aus, denen Sie zutrauen, dass sie für Freising wirklich etwas bewegen wollen und können. Das muss uns unsere schöne Stadt wert sein!“

    Ihr FINK Magazin (Reinhard Fiedler, Dr. Katrin Juling)

    Dr. Philipp Held, 1946-1966,CSUBis 1974 gehörte er dem Bayerischen Landtag an. Im Kabinett von Alfons Goppel diente er von 1966 bis 1974 als Bayerischer Justizminister und zudem von 1972 bis 1974 als stellvertretender Ministerpräsident.

  • Von hier von dort und anderen guten Dingen 2322 Von hier von dort und anderen guten Dingen

    Stadtgeschichten

    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgeschichten

    Martin BenglerPartei: SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)

    Alter: 33 Jahre

    Beruf: Verwaltungsfachwirt

    Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

    So verbringe ich meine Freizeit: Meine Familie und meine Freunde stehen bei mir an erster Stelle. Außerdem bin ich ehrenamtlich beim BRK Freising aktiv und fahre im Rettungsdienst. Und natür-lich spielt auch die Politik eine große Rolle in meinem Leben: Ich bin seit fünf Jahren Mitglied beim SPD-Orts-verband Langenbach und seit vier Jahren Kassier beim SPD-Kreisverband.

    Das sagen meine Freunde/Familie über mich:Wenn wir Ihn brauchen ist er immer für uns da. Familie und Freunde stehen bei ihm immer an erster Stelle.

    Was ich am Landkreis Freising mag (bzw. nicht mag):Der Landkreis Freising ist für mich eins: Heimat. Hier fühle ich mich wohl, hier bin ich zuhause. Ich genie-ße die perfekte Mischung zwischen ländlicher Idylle und zentraler Lage zwischen München und Landshut.

    Diese Themen sind mir als zukünftiger Landrat besonders wichtig:Mir liegt der sozial geförderte Wohnungsbau sehr am Herzen: Es sollen wieder bezahlbare Mietwohnungen angeboten werden - vor allem für schlecht bezahlte Arbeitnehmer wie etwas Erzieherinnen oder Altenpfle-gerinnen. Auch werde ich einen Schwerpunkt auf die Wirtschaftsförderung legen. Außerdem muss zum Schutz unserer Region die dritte Startbahn verhindert und das Nachtflugverbot beibehalten werden. Und im Kampf um die Realschule Hallertau in Au werde ich mich für den nördlichen Landkreis stark machen.

    Was sich nach meiner ersten Amtsperiode geändert haben wird:Die Hallertau hat ihre Realschule bekommen, der Landkreis seinen Bestand an sozial geförderten Woh-nungen erhöht und die dritte Starbahn ist kein Thema mehr. Außerdem hält die Buslinie 691 am Kino in Neufahrn.

    Partei: Christlich-Soziale Union (CSU)

    Alter: 62 Jahre

    Beruf: Schulamtsdirektor

    Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

    So verbringe ich meine Freizeit: Ich habe große Freude am samstäglichen Einkauf auf dem Freisinger Wochenmarkt, an einer Radltour entlang des Isar-Radwegs oder am Wälzen dicker Geschichtswerke. Gerne laden meine Frau und ich Gäste zu einem gemütlichen Abendessen ein (ich esse mit Vorliebe Süßes) oder zum Schafkopf mit Brotzeit. Regelmäßig skype ich mit meinen beiden Kindern. Mindestens einmal pro Woche findet man mich im Winterhalbjahr im Hallenbad, fast täglich im Sommer im Freibad.

    Das sagen meine Freunde/Familie über mich:„Du hättest Fremdenführer in Freising werden sollen!“ (meine Toch-ter Anna)„Jetzt reg’ Dich doch endlich mal auf!“ (mein Sohn Martin)„Du bist der beste Papa der Welt, fast schon hip!“ (beide Kinder)„Gott sei Dank hast Du keine Angst vor den Kröten in unserem Kel-lerschacht!“ (meine Frau)

    Was ich am Landkreis Freising mag (bzw. nicht mag):Ich mag den Domberg wegen seiner Symbolkraft für die Entwicklung der Stadt Freising und den Blick von der Aussichtsterrasse auf die Isar und die Gegend bis München, auf den Weihenstephaner Berg und die zwei Häuser in der Brunnhausgasse direkt am Fuß des Bergs, denn dort habe ich lange gewohnt. Ich schätze die Energie und Offenheit der Menschen im Landkreis, die ihre Region geprägt und weit nach vorne gebracht haben. Mich fasziniert die Vielfalt des Landkreises, der alles bietet, was man in Bayern zum Leben braucht: Die Landschaft an Isar und Amper, das Hügelland der Hallertau, schöne Dörfer und Städte, Kunst-schätze in Kirchen, gemütliche Gastwirtschaften und Biergärten, das gute Lebensgefühl.

    Diese Themen sind mir als zukünftiger Landrat besonders wichtig:Durch die zügige Umsetzung der Neu- und Umbaumaßnahmen am beruflichen Schulzentrum Wippenhauser Straße soll besonders die duale Ausbildung gefördert werden – kein Talent darf verloren gehen.Der Bau einer 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen muss verhindert werden.Das Klinikum Freising soll auch künftig in kommunaler Hand bleiben und durch zusätzliche Spezialabteilungen der Grund-versorgung zukunftssicher gemacht werden. Der demographischen Entwicklung soll durch Stärkung der Familien als Rückgrat der Gesellschaft, Schaffung von zusätzlichen Pflegeeinrichtungen, vor allem durch eine Verbesserung des Netzwerkes zur Pflege alter und kranker Menschen begegnet werden - mehr Pflege daheim als im Heim.Ich bin für gezielte Wirtschaftsförderung, und die Nutzung der innovativen Kraft unserer Wissenschaftseinrichtungen an der TUM oder Hochschule Weihenstephan. Hilfreich ist hierzu der beschleunigte Ausbau der Datenautobahn für Arbeitsplätze der Zukunft - mit der Welt vernetzt, mit der Heimat verbunden.

    Was sich nach meiner ersten Amtsperiode geändert haben wird: Die dritte Startbahn ist hoffentlich kein Thema mehr. Im öffentlichen Personennahverkehr gibt es ein auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnittenes Angebot mit ausreichend Plätzen, einer optimierten Taktfolge und flexibel nutzbaren Zusatzange-boten – eben zeitgemäße Mobilität. Ältere und behinderte Menschen freuen sich über Barrierefreiheit in ihrem Umfeld und im öffentlichen Raum. Es gibt genügend bezahlbaren Wohnraum. Die Schullandschaft ist nach wie vor vielfältig und auf höchstem Niveau.

    Josef Hauner

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    fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Stadtgeschichten

    Birgit Mooser-NiefangerPartei: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Alter: 44 Jahre

    Beruf: Selbständige Unternehmerin

    Familienstand: verheiratet

    So verbringe ich meine Freizeit:Mit Mann und Hündin. Beim Sport. Lesend. Reisend. Freunde treffend.

    Das sagen meine Freunde/Familie über mich:Ich hoffe: Wir haben sie gern.

    Was ich am Landkreis Freising mag (bzw. nicht mag):Amper. Biorind von Familie Kratzer. Christmette im Dom. Dellnhauser Volksmusikfest. Erdbeermarmelade von Fami-lie Ringenberg. Freisinger Land. Gefängnis. Hopfengärten. Isarauen. Jazzclub Hirsch. Kammerhof. Lindenkeller. Moosachöffnung. Neustifter Freitagsmarkt. Obazda. Plus-Festival. Quelle (Korbiniansbrünnlein). Roseninsel.Schafhof. Tagwerk. Uferlos-Festival. Viva Vita. Wieskirche. Xaverienthal. WaldlabYrinth. Ziegenkäse vom Kellner Hans. Und noch viel mehr.

    Diese Themen sind mir als zukünftiger Landrat besonders wichtig:Die Herausforderungen in unserem Landkreis liegen auf der Hand und wir werden sie nur meistern können, wenn unser Zusammenhalt groß ist. D.h. gemeinsames Handeln, auch über Parteigrenzen hinweg, muss unser großes Ziel sein. Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Politik werden schaffen, dass unser Landkreis lebenswert bleibt. Dass wir den Widerstand gegen die 3. Startbahn aufrecht erhalten. Dass alle sich auch in schwierigen Lebenslagen unter-stützt fühlen. Dass unsere Kinder bestmögliche Zukunftschancen und auch kurze Wege zur Schule haben. Dass ältere Menschen so lange es geht in ihren Wohnungen bleiben können. Dass unsere Wirtschaft funktioniert. Dass unsere Natur uns allen als Rückzugsraum erhalten bleibt. Ich werde mich mit voller Kraft dafür einsetzen, dass dieser Weg des Kooperativen die Zukunft unseres Landkreises ist.

    Was sich nach meiner ersten Amtsperiode geändert haben wird:Wir werden wissen, dass es eine gute Idee war, Vorreiter zu sein und im Kreis Freising - erstmalig in ganz Bayern - eine GRÜNE zur Landrätin gewählt zu haben.

    RainerSchneiderPartei: Freie Wähler

    Alter: 54 Jahre

    Beruf: 1. Bürgermeister, Diplomverwaltungswirt

    Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

    So verbringe ich meine Freizeit:Wandern, Flohmarktbesuche, Lesen

    Das sagen meine Freunde/Familie über mich:Hoffentlich viel Positives und dass ich ein guter Freund und Familienvater bin. Aber ehrlich gesagt, sollte man sie dazu selbst befragen.

    Was ich am Landkreis Freising mag (bzw. nicht mag):Ich mag: Die Menschen, die Landschaft. Er ist einfach meine Heimat.Ich mag nicht: Den Lärm und die Staus durch die hohe Verkehrsbelastung.

    Diese Themen sind mir als zukünftiger Landrat besonders wichtig:- Verhinderung der 3. Startbahn- Ausbau der Schulen- Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität im Landkreis- Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern- Ein modernes medizinisches Angebot im Klinikum und die flächendeckende ärztliche Versorgung

    Was sich nach meiner ersten Amtsperiode geändert haben wird:- Eine stärkere Ausrichtung des Landratsamtes auf den Bürger- Die Realschulen und die Berufsschule werden gebaut sein und die Erweiterungen der übrigen Bildungseinrichtungen sich in der Umsetzung befinden.- Die Gemeindebeteiligung bei Projektplanungen ist deutlich verbessert.

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    Mia san miaDie vhs-Kolumne

    Keine Sorge, es geht nicht um Fußball. Die Kolumne möchte diesmal etwas in der bayerischen Volksseele bohren, und zwar nicht unter einem weißroten, son-dern unter dem gewohnten weißblauen vhs-Logo. Und wer in der bayerischen Seele bohren will, der kommt über kurz oder lang zu dem Satz aus der Über-schrift: Mia san mia, wir sind wir. Ir-gendwie beruhigend – aber, so möchte man doch anfügen: Da san mia aber aa ned gscheiter als vorher. Glücklicherweise hat sich Hans Kratzer von der SZ im allgemeinen FC-Bayern-Triple-Taumel im vergangenen August mit fast wissenschaftlicher Akribie die-sem Satz gewidmet. Um 800 soll ein Mönch den frühesten bekannten „Mia san mia“-Anflug gekritzelt haben, wird dort der Literaturwissenschaftler Rein-hard Wittmann zitiert: „Stulti sunt Ro-

    mani, sapientes sunt Paioari.“ Also: „Die Römer sind dumm, die Bayern gescheit.“ Also: Wir müssen gar niemand anders sein als wir, so wie wir sind, sind wir schon perfekt.Verständlich, dass man sich mit einem solchen Selbstverständnis nicht nur Freunde macht. Und weil es ja mittlerwei-le Volkshochschulen gibt, muss man sich nicht mehr mit dem Kritzeln an Rändern begnügen. Stattdessen würde der Schrift-steller Arwed Vogel Sie dazu einladen, am 15. Februar in einer Schreibwerkstatt „Die ganze Wahrheit über Bayern“ zu ergründen. Wie wäre es mit Phantasie-übungen, humorvollen und satirischen Texten zu diesem manchmal unergründ-lichen Phänomen? Das ist vielleicht nicht ganz so eingängig wie eine im Stadion ge-grölte Hymne – aber viel nuancenreicher, und für Bayern wie für Zugroaste eine

    wahre Freude. Die Erfinder dieses Aus-spruchs waren ja eigentlich auch … die Österreicher. Den Nationalstolz haben die Bayern also nicht gepachtet.

    Und jetzt? Jetzt können Sie entweder das Heft zumachen, weil mia ja mia san, und uns deshalb gar nicht mehr ändern müs-sen. Und zufrieden durchschnaufen. Oder Sie nehmen sich das neue Pro-grammheft der vhs vor. Wenn Sie noch etwas Abstand von Bayern brauchen, la-den wir Sie z. B. am 21. Februar zum „Ja-panischen Abend“ in die Kammergasse 12 ein. Im nächsten Semester haben wir nämlich wieder viel Bayrisches mit Ihnen vor: Jodeln, schafkopfen, Bier brauen, fil-zen, drechseln… Schauen Sie gleich unter www.vhs-freising.org – denn „mia san angemeldet“ ist auch ein schöner Satz!(Dr. Myriam Wagner, Fachbereichsleitung Kultur)

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    An einem Herbsttag 1954 kommt in Freising die brave Leni Hörger durch ein paar Ham-merschläge auf den Kopf um ihr beschei-denes Leben. Bei der Suche nach Bargeld ist der Täter gestört worden. Die wenigen nahestehenden Verdächtigen sind schnell entlastet. Es bleibt ein Musterfall von Übel-täter übrig, der jedes Klischee eines Mörders ausfüllt: Andreas, Lenis früherer Nachbars-bub, ein muskelstarker, brutaler, immer in Geldnot steckender Gelegenheitsarbeiter.Die Kriminaler müssen Andreas jedoch lau-fen lassen, er gesteht nicht und wasserfeste Indizien gibt es keine. Doch Andreas tut Buße, so gewalttätig wie er immer gelebt hat.

    Der 6. Juni 1944 hat sich tief eingegraben in den Bewohnern der Normandie, in den Sol-daten beider Seiten und in dem bayerischen Fichtenbaum mitten im Wald. Eine Pisto-lenkugel hat sich in seine Rinde gebohrt. Aber am Fuß des Baums sickert aus der Brust des Andrè das letzte Blut. Die Pistole hat Jakob ins Farnkraut gestopft. Aber kein Walddickicht der Welt wird sein ausgeblu-tetes Opfer zudecken. Trotzdem weiß sich der Bauer hinter Egge und Pflug vor Strafe si-cher. Seine Schlachten an der Getreide- und Kartoffelfront schützen ihn. Aber er sieht es kommen, dass er hart büßen wird, wenn sich das großmächtige Reich ergeben hat.

    Über den Heiligen Korbinian - Schutzpa-tron der Stadt Freising - wurden schon viele Werke und wissenschaftliche Abhand-lungen verfasst. Doch ein wichtiges Genre wurde dabei immer unberücksichtigt gelas-sen: das Bilderbuch. Diese Lücke wird nun mit dem vorliegenden Band „Der Bischof und der Bär - Das Leben des Heiligen Kor-binian" von Thomas Goerge geschlossen. Mit den Mitteln der Collage sind die Il-lustrationen des Buches auf der Höhe der Zeit und regen zum Rätseln, Suchen und Finden an. In Anlehnung an Bischof Ar-beos „Vita Corbiniani“ wird die Legende des Heiligen neu erzählt.

    In Mayers unverwechselbarer Erzählspra-che wird hier das Leben und Arbeiten der Freisinger Scharfrichter im 17. und 18. Jahrhundert geschildert. Detailliert und dennoch erzählerisch stringent breitet sich darin der ganze Kosmos der fürstbischöf-lichen Herrschaft, insbesondere innerhalb der Residenzstadt Freising vor uns aus. Es geht um die zumeist grausigen Verpflich-tungen, die der jeweilige Scharfrichter zu erfüllen hatte: Als Schinder war er für die tagtägliche Beseitigung von Tierkadavern zuständig, als Scharfrichter wurde er bei-zeiten für die Ausführung von Todesurtei-len herangezogen.

    Der Furtnerbräu gehörte zu den traditions-reichsten Gastronomien der Stadt Freising. Bereits 1513 erstmals erwähnt entwickelten sich das Gasthaus und die Brauerei im 17. Jahrhundert zu einem bedeutenden bürger-lichen Betrieb. Ihre Besitzer waren häufig im Stadtrat oder in Bürgermeisterämtern vertreten. Ein Furtner-Sohn wurde 1705 sogar zum Abt des Benediktinerklosters Weihenstephan gewählt. Die Familie Braun, die 1833 den Furtnerbräu erworben hatte, etablierte sich zu einer „Brauer-Dynastie“. Ein Familienmitglied, Johann Braun, war es, der nach dem Brand des alten Anwesens

    1886 das bis heute bestehende repräsenta-tive Gasthaus errichten ließ. Im Buch wird nicht nur die Geschichte der Besitzer darge-stellt, sondern auch die des Furtner-Hauses in der Oberen Altstadt und des ehemaligen Furtner-Kellers in der Wippenhauser Straße. Historische Ansichten, Erinnerungsstücke, aber auch Bilder der heutigen Gastronomie führen die vielhundertjährige Geschichte des Furtners besonders vor Augen.Im Juni feierte der Furtnerbräu seine erste Erwähnung vor 500 Jahren. Im September ist nun der Schankraum vollständig ausge-brannt.

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  • Campus Campus

    Von hier von dort und anderen guten Dingen 2928 Von hier von dort und anderen guten Dingen fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie

    Willkommen im Land der IdeenRuhig ist es hier oben. Vom hektischen Treiben des westlich gelegenen Campus ist nichts zu spüren und bis auf die Glocken der Kirche Sankt Jakob in Vötting herrscht entspannte Stille. Die Aussicht reicht über die Wiesen und Äcker bis hinunter zur Thalhauser Straße und von dort weiter über den Thalhauser Forst. Nur wenige Menschen würden es für möglich halten, dass in dieser Idylle die Zukunft entsteht. Denn hier am Ende der Lise-Meitner-Straße betreiben auf insgesamt 3.000 Quadratmetern neun Unternehmen aus den Bereichen Bio-, Agrar- und Ernäh-rungswissenschaften Spitzenforschung unter einem Dach. Im „Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie“ (IZB) stehen den Firmengründern und jungen Unternehmern optimale Voraussetzungen zu günstigen Preisen zur Verfügung. Die Nachfrage nach den modernen Büroräu-

    men und technisch aufwendig ausgestat-teten Laboren ist demnach entsprechend hoch. Viele der Unternehmen sind so-genannte Spin-offs aus der Technischen Universität, also Firmengründungen, die aufbauend auf bestehenden Forschungs-tätigkeiten eines Lehrstuhls entstanden sind. Vom Biogas-Speziallabor über die funktionelle Genomanalyse bis hin zur Erforschung der verarbeitungstechnischen Eigenschaften der Getreidearten ist hier alles zu finden. Das Außergewöhnliche an diesem Standort ist die Nähe zu den Lehr- und Forschungseinrichtungen von Technischer Universität, Hochschule Wei-henstephan-Triesdorf sowie den Landes-anstalten für Landwirtschaft, Wald- und Forstwirtschaft. Diese Nähe und die damit verbundene wissenschaftliche Vernetzung hat die entscheidende Rolle gespielt, als sich die Fördergesellschaft IZB mbH 2002 ent-

    schlossen hat, den bereits seit 1995 in Plan-egg-Martinsried bestehenden Standort mit einem Gebäude in Freising-Weihenstephan zu erweitern und damit die eigene Position unter den Top Ten der weltweit bestehen-den Biotechnologiezentren zu untermau-ern. Im Rahmen der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ erhielt das IZB in Freising-Weihenstephan durch die Bundesregierung 2007 die Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“.Um näher an den Kunden im süddeut-schen Raum zu sein, gründete die aus Ber-lin stammende „Umwelt-Geräte-Technik GmbH“ (UGT) 2008 in Freising-Weihen-stephan eine Zweitniederlassung, in der sich zu Beginn Dr. Sascha Reth als einziger Mitarbeiter um alle anfallenden Arbeiten kümmerte. Heute sind in den Büro- und Laborräumen im IZB fünf Mitarbeiter im Bereich Umweltmonitoring beschäftigt.

    Von der einfachen Wetterstation bis hin zu hochkomplexen Bodenmessgeräten fun-giert UGT als weltweiter Zulieferer in allen umweltrelevanten Bereichen. Im Zentrum der Servicetätigkeit stehen die Analyse der Bodenqualität, die Nitratverlagerung und Möglichkeiten der Wiederaufbereitung von Böden. Als Gemeinschaftsprojekt von TUM, dem Bayerischen Umweltamt sowie den in Freising ansässigen Landesanstalten initiiert, wurde die UGT beauftragt, 100.000 Quadratmeter Forschungswald unterhalb der Baumkronen zu unterda-chen, um im darunterliegenden Boden einen Trockenstress zu simulieren. Das in diesen Tagen startende Projekt stellt die UGT der Öffentlichkeit an ihrem Tag der offenen Tür am 08. Mai 2014 ausführlich vor. Genau wie das IZB so hat auch die „Umwelt-Geräte-Technik GmbH“ für den in Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg entwickelten „Quicklyser“ – ein Messge-rät mit dessen Hilfe sich der Nitratgehalt in Böden und Gewässern durch optische Methoden messen lässt – 2012 die Aus-zeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ erhalten. Direkter Nachbar im Frei-singer Biotechnologiezentrum ist die atres Group, zu deren Portfolio die Beratungs- und Labordienstleistungen für die Energiebereit-stellung aus organischen Reststoffen, nach-wachsenden Rohstoffen und hoch belasteten Abwässern durch Vergärung zu Biogas ge-hören. 2006 von Gunther Pesta als Spin-

    off aus dem Lehrstuhl Brauwesen der TU Weihenstephan gegründet, beschäftigt das Unternehmen aktuell zehn Mitarbeiter. Inhaltlich geht es zum einen um die Ana-lyse und Betriebsoptimierung bestehender Biogasanlagen jeglicher Größe. Zum an-deren zählt auch die Bereitstellung neuer Energiequellen zum A r b e it s s p e k t r u m . Dabei geht es sowohl um die Einrichtung von Kleinstanlagen in Asien und Afri-ka für die autarke Energ ieversorg ung von einzelnen land-wirtschaftlichen Be-trieben bis hin zur Entwicklung von Anlagen, durch de-ren Energieerzeugung die tägliche Verbren-nung von über hun-dert Tonnen Müll möglich wird. Bereits im Jahr 2001 gründete Professor Dr. Arne Skerra, Ordinarius am Lehrstuhl für Bi-ologische Chemie an der TUM, gemein-sam mit Claus Schalper die Pieris AG. Im dreistöckigen IZB-Gebäude beschäftigt das biopharmazeutische Unternehmen 30 Mitarbeiter und beansprucht die Büro-räume und Labore des gesamten Oberge-schosses. Der Zweck des Unternehmens ist die Vermarktung des von Dr. Skerra entdeckten Proteins „Anticalin“. Mit an-

    tikörperartigen Eigenschaften ausgestattet eignen sich „Anticaline“ für die Thera-pie und Diagnostik lebensbedrohlicher Krankheiten beispielsweise im Bereich der Onkologie und Immunologie. Nach dem erfolgreichen Abschluss verschiedener Te-streihen befindet sich das erste von Pieris

    entwickelte Medikament mittlerweile in einer klinischen Studie.Während am Stammsitz in Planegg-Mar-tinsried eine 22.000 Quadratmeter große Fläche zur Verfügung steht, spielt das hie-sige IZB eher eine Nebenrolle. Die welt-weit bedeutenden Erfolge sprechen jedoch für sich und die Nachfrage nach zusätz-lichen Räumen sowohl durch Unterneh-mensgründer wie auch unter den Mietern ist so hoch, dass seit Längerem über einen Erweiterungsbau nachgedacht wird. (KS)

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    Menschlich, gerecht und sozialdafür steht Die Freisinger Linke

    und dafür stehe auch ich.

    Ihr amtierender Stadtrat und

    Stadtratskandidatam 16.03.2014 für DIE LINKE Kreisverband Freising

    Dr. med. Eckhardt Kaiser

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  • unterwegsunterwegs

    Von hier von dort und anderen guten Dingen 3130 Von hier von dort und anderen guten Dingen fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Der schöne ScheinBegegnungen in der Stadt des European Song Contest 2014

    von Robert B. Fishman

    Im kommenden Frühjahr richtet Kopenhagen den Eurovision Song Contest 2014 aus. Wir haben uns in der Stadt mit der an-geblich weltweit höchsten Lebensqualität schon mal umgesehen:Nach den langen grauen Wintermonaten blühen die Kopenha-gener im Sommer auf, drängen ans Licht, in ihren vielen Parks, an die Kanäle und Strände. Die Hotels sind voll, Straßen und Plätze auch. Auf den extrabreiten Radwegen stauen sich Lastenräder, Re-trobikes, Renngeschosse, Designervelos, Liegeräder und ausgefallene Eigenkreationen auf zwei Rädern. Wer stehenbleibt, wird schon mal weggeklingelt oder angebrüllt. Kopenhagen ist die Fahrradstadt. Bis 2025 will Dänemarks Metropole erste CO2 neutrale Hauptstadt der Welt sein.

    „Jetzt im Sommer leben wir draußen. Da sind wir ganz andere Men-schen,“ erzählt Kris auf einer Kajaktour durch die Kanäle Kopenha-gens. „Wir Dänen“, meint der Trainer und Tourguide, „haben eine Winter- und eine Sommerpersönlichkeit. Im Winter schließen wir uns ein, sind zuhause und schieben høge.“ Das ist der Blues der grau-en, dunklen und kalten Jahreszeit. Kaum kehrt das Licht zurück, drängt es die Kopenhagener in Scharen nach draußen. Kris trifft dann Menschen, die er das restliche Jahr über nie sieht: die „Som-merfreunde“. Überall haben Cafés und Restaurants ihre Stühle auf die kopfstein-gepflasterten Gassen und Uferkais gestellt. Viele Wirte lassen höl-zerne Pontons als schwimmende Terrassen zu Wasser, auf denen die Gäste unter großen Sonnenschirmen sitzen. Junge Leute haben

    es sich auf den Kaimauern bequem gemacht. Wenn es zu heiß wird, lässt man sich ins Wasser fallen. Vor 20 Jahren war das streng verbo-ten. Damals flossen giftige Abwässer in die Kanäle. Heute schwim-men hier wieder Fische. Kopenhagen lebt wieder am und im Wasser.

    Kris, einer der Guides des Kajakvermieters und Touranbieters Ka-jak Republic, hält das Boot fest und erklärt das Einsteigen: Mit ei-ner Hand hinten den Rand des Einstiegslochs festhalten, die andere Hand am Steg, die Beine rein und dann den Hintern. Das schmale Kajak wackelt und schwankt. Dabei schlagen hier am Börsenkai in der Altstadt von Kopenhagen nur mit Touristen beladene Ausflugs-boote Wellen.

    Die Angst vorm Umkippen nimmt Kris mit beruhigenden Worten: „Das Boot wird dich ausspucken. Außerdem“, so verspricht er, „bin ich immer neben Dir und kann Dich herausziehen.“ Auf den ersten Metern im Kanal schaukelt das Kajak bedrohlich. „Zieh das Paddel langsam und gleichmäßig auf jeder Seite durchs Wasser und versuche nicht ständig, die Schwankungen des Boots auszugleichen.“ Das hilft tatsächlich. „Stell Dir vor, Dein Hintern wiegt 200 Kilo und drückt Dich fest ins Kajak.“ Gute Idee: Der Glaube versetzt nicht nur Berge. Er kann Boote im Gleichgewicht halten.So gleiten wir dahin, passieren Schatten spendende Brücken und queren den großen Kanal, der uns noch von einem großen, grauen Kasten mit weit hervorstehendem Dach trennt. „Wir warten, bis das große Boot da vorbei ist, dann fahren wir direkt rüber“, erklärt Kris.

    Bürgermeister · Kreisrat · Bezirksrat

    SCHNEIDERRAINER Ihr Landrats-Kandidat:

    WAHLVORSCHLAG 3www.rainer-schneider.info www.facebook.com/rainer.schneider.fs

    Wir machen Politik

    für die Menschen

    im Landkreis Freising.

    KREIS FREISINGFREIE WÄHLER

    FWÄ-Kreis-AnzFink-2014-01-Landrat-v1-03.indd 1 19.01.2014 00:20

  • unterwegsunterwegs

    Von hier von dort und anderen guten Dingen 3332 Von hier von dort und anderen guten Dingen fink Das Freisinger Stadtmagazin Februar 2014

    Drüben wirft ein großer Klotz seinen Schatten auf den Kanal: Die Oper. Die Reederei Maerks hat der Stadt das neue Bauwerk spen-diert. Jetzt müsse, so Kris, die Stadt Unsummen für die Unterhal-tung bezahlen. Die Begeisterung der Kopenhagener halte sich in Grenzen. Auch Kris mag das Ding mit dem halbrunden, metallenen Vorbau nicht. Vom 27 Meter hohen Dach springen jeden Sommer junge Leute beim Wettbewerb der Klippenspringer in den Kanal. Die teils bizarren überlebensgroßen Sandskulpturen haben für das Spektakel schon einen Logenplatz. Jedes Jahr im Mai bauen Künst-ler den Sandskulpturenpark neu auf. „Auf dem Kanal hast Du den besten Blick auf die Skulpturen und sparst Dir die Eintrittskarte“, freut sich Kris.

    Der schlanke junge Sportler hat als Tourguide in Neuseeland, Aus-tralien, Kambodscha und noch ein paar anderen Ländern gelebt und gearbeitet. „Im Sommer“, sagt er, „ist Kopenhagen die beste Stadt der

    Welt: Das Wasser, die frische Luft, die hohe Lebensqualität und alles ist so nah.“ Mit dem Fahrrad sind es nur ein paar Kilometer raus in die Natur, an den Strand oder nur einen anderen Stadtteil. „Dann bist Du schon in einer anderen Welt.“

    Neue Oper, die alte, backsteinerne Börse mit ihren zu Spiralen ge-mauerten Türmchen und die bei reichen Boots- und Yachtbesitzern beliebten Kanäle und Kanälchen von Christianshavn. Zu sehen gibt nicht nur vom Wasser aus eine Menge. Immer wieder zeigt Kris die vielen Bauwunden, die Banken und andere Investoren der Stadt geschlagen haben. Alte Speicherhäuser ließen sie für moderne Glas-kästen abreißen. Doch manche der hypermod