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www.upmagazin.de AUSGABE: Oktober 2018 Würzburgs neuer grüner Stadtteil Hubland soll Wohnraum für 5.000 Bürger bieten Ruhestand 1 Baureferent Christian Baumgart... Ruhestand 2 ...und seine rechte Hand Nelly Rösch Vorsicht Suchtgefahr! Fahrbericht: vollelektrischer I-Pace Das Nachrichtenmagazin für Würzburg

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www.upmagazin.de AUSGABE: Oktober 2018

Würzburgs neuergrüner StadtteilHubland soll Wohnraum für 5.000 Bürger bieten

Ruhestand 1Baureferent Christian Baumgart...

Ruhestand 2...und seine rechte Hand Nelly Rösch

Vorsicht Suchtgefahr!Fahrbericht: vollelektrischer I-Pace

Das Nachrichtenmagazinfür Würzburg

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

der bekannte und leider viel zu früh verstorbene Journalist Hanns Joachim Friedrichs sagte einmal sinngemäß: Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein – auch nicht mit einer guten. Gemeint hat er wohl, dass sich Journalisten eine kritische Haltung bewah-ren und möglichst objektiv sein sollen. Etwas, was heutzutage von sehr vielen Kollegen in vielen Medien leider nicht mehr beherzigt wird.

Ich selbst bin während meiner langen Journalistenlaufbahn immer gut damit gefahren, in meiner Berichterstattung Abstand zu wahren – ob zur Politik oder zur Verwaltung. Trotz-dem findet man in seiner journalistischen Arbeit Ansprechpartner, die man respektiert und mit denen man gerne zusammenarbeitet. Zu diesen zählt der scheidende Baureferent Christian Baumgart, und es war mir eine Freude, eine Bilanz seines Berufslebens in Würz-burg zusammenzustellen.

Und weil er mit seiner rechten Hand, Nelly Rösch, fast die berufliche „Silberne Hochzeit“ geschafft hat, lag es nahe, auch einmal das Leben einer Chefsekretärin zu beleuchten. Erst Recht, wenn sie zur gleichen Zeit wie ihr Chef in den Ruhestand geht. Ihr Rückblick auf 45 Jahre im Würzburger Rathaus ist erfrischend und hat mir besonders viel Spaß gemacht, und Ihnen hoffentlich auch. Beiden wünsche ich den besten Ruhestand, den man sich vor-stellen kann – aber die machen das schon.

Ihr Rainer AdelmannRedaktion

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UP Magazin | Oktober 2018 54 UP Magazin | Oktober 2018

Zwei Festivals in einem

Das 34. Jazzfestival der Jazzinitiative Würzburg am 27. und 28. Oktober ist gleichzeitig das 3. Landes-

jazzfestival des Bayerischen Jazzverbandes.

Das 34. Würzburger Jazzfestival zeigt mit seinem ersten Programmpunkt, dass es zugleich das 3. Bayerische

Landesjazzfestival ist. Denn letzteres wird vom Bayerischen Jazzverband ausgerichtet, und der schrieb heuer für den Kemptener Jazzfrühling seinen Förderpreis aus. Die Gewin-nerband darf das herbstliche Fest eröffnen – und Gewinner ist Tiktaalik.

Die Gründer-Sängerinnen Sabine Kühlich und Anne Czi-chowsky loten mit Wort- und Wahnwitz die Höhen und Tie-fen der Oktaven aus. Ihr Programmname Lines for Ladies huldigt einer Sternstunde des Cool-Jazz („Line for Lyons“) und dreht diesen Stil doch in die Gegenwart. In dieser Ge-genwart agiert auch die Lehrerin der Kühlich, die 89-jährige Sheila Jordan, die nach wenigen Jahrzehnten Abwesenheit wieder einmal Gast beim Würzburger Jazzfestival ist.

Jahrelang musste der Trompeter Thomas Siffling ausMannheim sich im Trio bewähren – immerhin in seinemeigenen Trio. Er blies zudem in Bigbands und komponierteBallettmusik. Dann, im vergangenen Jahr, startete ermit seinem stark elektrifizierten Quintett Flow durch.

Was das Landesjazzfestival Bayern zu einem bayerischenLandesjazzfestival macht, das ist der Auftritt desBayerischen Landesjazzensembles. Denn dieses Sextettist jedes Jahr dabei – eine All-Star-Formation desgegenwärtigen zeitgenössischen Jazzes.

Ihr Groove wird von der Besetzung vorprogram-miert: zwei Bläser, nämlich Posaune und Bassklarinette bzw. Sax bilden die zent-ralen beiden Instrumente von Three Fall. Three Fall spielen abgedreht und wild genug, um einen Hauch Konventionalität von irgend-woher zu vertragen. Dieser Hauch weht gelegentlich von der deutsch-kongole-sischen Sängerin Melane Nkounkolo her, wenn die ihre erstaunliche Stimme für Anklänge an Retro-Soul benutzt.

Beim Hafensommer gastier-ten sie erstmals in Würz-burg, vier Monate später kommen sie mit einem komplett anderen Pro-gramm zurück: die Jazz-rausch Bigband um Gründer Roman Sladek. Sladeks Credo: Jazz kann populäre Musik nehmen und aufdas Niveau von Kunstmusik bringen.

Weitere Infos im Web: www.jazzini-wuerzburg.de

Links: Tiktaalik nennt sich die Combo um Saxofonist Oliver Marec, die den diesjährigen Förderpreis des Bayeri-schen Jazzverbands gewann.

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Three Fall und Sängerin Melane Nkounkolo.

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Inhalt Ausgabe Oktober 2018

11 Stadtnah mit Blick ins GrüneAus fünf ehemaligen Häusern der US-Army gestaltet die maiberg wohnbau gmbh hochmoderne Wohnbebauung im Grünen. Die ersten Wohnungen werden derzeit bezogen.

12 Es lebt sich gut in dieser StadtKaum eine Person in der Kom-munalverwaltung prägt eine Stadt mehr als der Stadtbaurat. Professor Christian Baumgart war über 24 Jahre Baureferent in Würzburg. In seine Amtszeit fielen Kulturspeicher und Hochwas-serschutz, Schulsanierung und Fußgängerzone Eichhornstraße. UP Magazin sprach mit dem Mann, der sich einen unbelehrbaren FC Nürnberg-Fan nennt und am 31. Oktober in den Ruhestand verab-schiedet.

15 So attraktiv ist Arbeit am BauTeamarbeit in einem familiär geführten Unternehmen, gute Bezahlung und Arbeit mit hochak-tueller Technik: die Firmengruppe Göbel repräsentiert, was einen modernen Arbeitgeber in der Bau-branche heute auszeichnet.

WÜRZBURG

6 Ein Stück ZukunftDie Konversion macht es möglich: Nach dem Abzug der US-Army entsteht an Stelle der Leighton-Barracks ein komplett neuer Stadtteil Hubland. Bis 2025 soll auf einer Fläche, die fast der Würzburger Innenstadt entspricht, Wohnraum für rund 5.000 Men-schen geschaffen sein.

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31 Impressum

KATHIS KRAWALL- GESCHICHTEN

31 Jesus und die Veganer

27 Autogramme im FeriencampNachdem in den Pfingstferien der Startschuss für die neue FWK-Fußballschule gefallen ist, stand das Sommerferiencamp im Mittelpunkt.

27 Die neue Saison hat es in sichAusgegebenes Ziel der Wölfe: einstelliger Tabellenplatz.

SPORT

23 Von Heimat und VertrautemDerzeit ist das Mainfranken The-ater dabei, seine eigene Heimat – nämlich seine Spielstätte – zu ver-ändern. Während die Vorarbeiten für den Umbau bereits angelaufen sind, widmet das Mainfranken Theater seine Spielzeit 2018/2019 der Kontroverse um den Begriff Heimat.

28 Eine Mango für MaoSechs Autorinnen und Autoren sind diesmal beim „Literarischen Herbst“ der Stadtbücherei zu Gast, dazu die Würzburger Lese-bühne mit Großraumdichten und Kleinstadtgeschichten.

FEUILLETON

18 Die rechte Hand vom ChefFast hätte es zur „Silberhochzeit“ gereicht: Nelly Rösch ist seit 24 Jahren die rechte Hand von Bau-referent Christian Baumgart. Jetzt geht sie gemeinsam mit ihrem Chef in den Ruhestand. UP Maga-zin sprach mit der Chefsekretärin über 45 Jahre im Rathaus.

20 Digit@le BeratungGanzheitliche Beratung zu Hause und unterwegs verspricht das neue innovative Beratungscenter Digit@l der Sparkasse Mainfran-ken. Herzstück ist das „virtuelle Besprechungszimmer“.

24 Das neue Theater ist auf dem WegDie Vorarbeiten für die Sanierung und Erweiterung des Mainfranken Theaters haben begonnen. Als erstes musste das Atrium Platz für den neuen Kopfbau des Theaters machen.

25 Vom Pelzmantel zur KuscheldeckeIm Modehaus Drescher kennt man sich mit Pelzen und Leder aus – fachkundige Beratung inklusive.en.

Das Hören nicht vergessen!Kostenfreies Hörtraining bei TRABERT.

16 Vorsicht Suchtgefahr!Atemberaubende Beschleunigung, perfekte Straßenlage, exklusives Design: Mit dem vollelektrischen I-Pace ist Jaguar ein elektrisie-rendes Modell gelungen. Die neue Raubkatze aus der automobilen britischen Edelschmiede setzt so schnell zum Sprung an wie nie zuvor.

AUTO & VERKEHR

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26 Den Kosmos des Käses erforschtKäseherstellung ist eine Kunst. Alexandra Neppe weiß alles über die Geheimnisse: Sie ist frisch-gebackene Käsesommelierin im E-Center Popp in der Nürnberger Straße.

GENUSS & FREIZEIT

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Konversion nennt man die Umwandlung von ehemaligen Militärflächen in zivile Anschlussnutzungen. Im Fall

Leighton-Barracks ist sie schon weit fortgeschritten. Als 2008 die Amerikaner die Leighton-Barracks am Hubland aufgaben, wurde der Weg frei für einen komplett neuen Stadtteil. UP Magazin sprach mit Baureferent Christian Baumgart über die Schwierigkeiten, den Reiz, einen neuen Stadtteil entwickeln zu dürfen und das Konzept, das die Konversion so erfolgreich werden ließ – denn sie verlief so schnell wie kaum eine andere in der Bundesrepublik.

2018 ist Jubiläumsjahr: Genau vor zehn Jahren konnte da-mit begonnen werden, einen neuen Stadtteil in die Realität umzusetzen. Dass die Amerikaner abziehen würden, war absehbar, beschreibt Prof. Baumgart die damalige Situation. Nach Kosovo-Krise und Balkankrieg wurde die US-Präsenz zuerst nochmals verstärkt – ebenso während der Golf-Krise. In den Jahren 2006 und 2007 aber zeichnete sich ab: Es würde sich etwas ändern. „2008 wussten wir verbindlich Bescheid, deswegen können wir jetzt auch zehnjähriges Jubiläum Konversion feiern.“

2008 die Flagge eingeholt

Nachdem 2008 im Century-Park die amerikanische Flagge eingeholt war, ging das Areal der Leighton-Barracks – wie alle Kasernen der US-Amerikaner – zurück an den Bund, verwaltet von der BImA, der Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben. Schnell war klar, dass die Stadt und die Univer-sität sich die freiwerdende Fläche aufteilen wollten. Der Freistaat Bayern hatte eine rund 39 Hektar große Fläche im Süden im Auge, um erweiterungsfähig für die Entwick-lung des Uni-Campus am Hubland zu bleiben. Die restliche

Ein Stück Zukunft

WÜRZBURG

Die Konversion macht es möglich: Nach dem Abzug der US-Army entsteht an

Stelle der Leighton-Barracks ein komplett neuer Stadtteil Hubland. Bis 2025 soll auf einer Fläche, die fast der Würzburger In-nenstadt entspricht, Wohnraum für rund

5.000 Menschen geschaffen sein.

von Rainer Adelmann

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Fläche des insgesamt 135 Hektar großen Areals wollte die Stadt ankaufen. „Es waren damals relativ kurze kommunalpolitische Debatten“, erinnert sich Baureferent Christian Baumgart. Seinerzeit saß der heutige Oberbürgermeister Christian Schuchardt noch auf dem Sessel des Stadtkämmerers. Und obwohl klar war, dass eine aufwändige und teure Aufgabe anstand, sprach sich der Stadtrat für einen neuen Stadtteil aus. Das Ratsgremium ließ sich selbst von dreistelligen Millionensummen für die Entwicklung des Areals nicht schrecken und beschloss, die restlichen 96 Hektar anzukaufen.

Mit Freistaat und Universität war man sich einig, das Gelände gemeinsam zu entwickeln, und so lief frühzeitig ein gemeinsamer internationaler Architektenwettbewerb, um das städtebauliche Gerüst für den neuen Stadtteil zu erarbeiten. Nach dem Wettbewerb erfolgten schnell die ers-ten Weichenstellungen.

Der Freistaat kaufte seine 39 Hektar für den neuen Campus Nord – und brachte so die Stadt etwas in Schwierigkeiten. Denn nun war eine Preisvorgabe festgelegt, die die BImA auch von der Stadt Würzburg erwartete. Die Stadt aber wollte einen großen Teil des Areals als Grünflä-che ausweisen – mit einem anderen Preis als für Bauland. Es folgten „hartnäckige, aber faire Verhandlungen auf Augenhöhe“ mit dem Ergeb-

nis, dass die 96 Hektar im Jahr 2012 in die Hände der Stadt Würzburg übergingen.

In der Zwischenzeit war die Stadtverwaltung nicht untätig: 2010 hatte der Stadtrat bereits den städtebaulichen Rah-menplan verabschiedet und das übergeordnete Leitbild für die Entwicklung des Stadtteils Hublands formuliert: Eng verzahnt mit dem Landschaftsraum und den umgebenen bestehenden Strukturen soll ein neuer lebendiger Sadtteil entstehen, der vielfältigen Raum für Wohnen, Arbeiten, For-schen, Studieren und Erholen bietet.

„Die meisten Entscheidungen im Stadtrat zu diesem The-ma wurden einstimmig in großer Geschlossenheit und für unsere Verhältnisse in rasantem Tempo verabschiedet“, be-schreibt Baumgart die erste Phase. Flankiert wurden sie von etlichen Bürgerwerkstätten. Hierin sieht Baumgart auch den Schlüssel für den großen Erfolg des neuen Stadtteils:

„Die Bürger wurden bei der Planung von Anfang an mitge-nommen.“

Erste Arbeiten begannen 2012

Der Ankauf des Areals 2012 war Startschuss für die ersten Arbeiten: Kampfmittelräumung, Vorbereitung der Bauge-biete, Freimachen der Baufelder. „Wir haben Millionensum-men für die Altlastenräumung aufgewendet“, so Baumgart. Dabei kam es auch zu skurilen Funden. Unter einer ersten Deckschicht tauchte zum Beispiel jede Menge vergrabenes Kriegsmaterial wie Handgranaten auf. Doch damit nicht genug: Als die Kampfmittel geräumt waren, fand man unter

Der Rahmenplan des neuen Stadtteils Hubland mit seinen sieben Quartieren. Quelle: Stadt Würzburg (Grafikgestaltung und Layout tecton GbmH, Berlin)

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einer weiteren Deckschicht nochmals 180 Stab-granaten aus dem ersten Weltkrieg.

„Angesichts der Kompliziertheit und des Auf-wands, den wir betreiben mussten, grenzt es an ein Wunder, dass wir 2018 schon großenteils einen neuen Stadtteil erstellt haben.“ Die Bilanz des Baureferenten nach zehn Jahren Konversi-on fällt daher durchwegs positiv aus. „Am Ende werden wir mit rund 2.000 Wohneinheiten Raum für rund 5.000 Menschen geschaffen haben. Und das in den Zeiten des aktuellen Wohnraumman-gels – also punktgenau richtig.“

Doch auch Gewerbeflächen wurden ausgewiesen und die ersten Firmen haben sich inzwischen angesiedelt. Als Glücksfall betrachtet Baumgart

den Zuschlag für die Landesgartenschau am Hubland. „So wurden zeitliche Leitplanken geschaffen, an die wir uns halten mussten. Zugute kam uns auch, dass sich der Grund-stücksmarkt fast explosionsartig entwickelt hat. Deshalb konnten wir unsere Grundstücke als Stadt zügig vermark-ten.“ Zeitgleich wurde die Infrastruktur geschaffen: Läden und ein Einkaufszentrum sind bereits im Betrieb.

Attraktive Mischung

„Wir haben eine attraktive Mischung“, urteilt Prof. Baumgart. Und: „Und wir bekommen eine sozial verträgliche Mischung. Die ursprüngliche Vorgabe des Stadtrats zum sozialen Wohnungsbau haben wir übertroffen, derzeit liegt sie bei 25 bis 30 Prozent. Der neue Stadtteil wird kein „Stadtteil für Besserverdienende“ sein, sondern ein gemischter, lebendi-ger Stadttteil.“

Das Konversionsgelände am Hubland 2008. Das Konversionsgelände am Hubland 2018.

Ein Torbogen ziert den Eingang zum Stadtteil Hubland an der Rottendorfer Straße an jener Stelle, an der der Eingang zu den Leighton-Barracks war (Foto oben). Der Tower könnte zum Wahrzeichen des Stadtteils Hubland werden. In ihm befi ndet sich künftig unter anderem die Stadtteilbücherei (mittleres Foto). Wohnen mit Blick auf die Festung im neuen Stadtteil Hubland (Foto unten).Bauen mit Leidenschaft

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Und dank der Landesgartenschau wird der neue Stadtteil Hubland auch ein außergewöhnlich grünes Quartier. „Der Sieger der Landes-gartenschau ist die Bevölkerung. Sie bekommt einen 20 Hektar gro-ßen Bürgerpark, den die Stadt ohne Landesgartenschau nicht hätte leisten können.“

Einiges wird erhalten bleiben, wie der „Ort der Stille“. Die Blumenhalle wandelt sich in ein neues Sport- und Sozialzentrum, in den Tower zieht unter anderem die Stadtbücherei ein. Abgerissen wird dagegen die al-te Mall mit dem Food Court. Auf den temporären Ausstellungsflächen stehen schon bald Wohnbauten. Im Osten, im Eingangsbereich der Landesgartenschau, wird die Stadtbau eine weitere Zeile Wohnbebau-ung der bereits bestehenden hinzufügen.

Die Arbeiten für die neuen Wohngebiete werden zügig nach Ende der Landesgartenschau aufgenommen, die Wettbewerbe sind bereits in Vorbereitung. Bis 2025 wird der neue Stadtteil Hubland komplettiert sein, schätzt der Baureferent. „Ich halte das für realistisch, bis dahin werden zumindest die wesentlichen Dinge abgeschlossen sein. In 15 Jahren einen neuen Stadtteil zu bauen – das ist ein rasantes Tempo.“

Fast so groß wie die Innenstadt

Mit einer Fläche von 135 Hektar ist der neue Stadtteil Hubland fast so groß wie die komplette Würzburger Innenstadt (150 Hektar). Bei einer Einwohnerdichte von nur 5.000 Menschen wird deutlich, dass dieser Stadtteil ein grüner Stadtteil sein wird. Die entsiegelte Fläche beträgt selbst nach Vollendung des Stadtteils immer noch rund zehn Fußball-felder. Rund 50 Prozent Frei- und Grünflächen werden den Stadtteil prägen.

Die Bebauung ist bewusst nicht nur gemäßigt, sondern auch abwechs-lungsreich. In Quartier 1 im Westen entstand ein Seniorenwohnheim, auf dem Gelände des ehemaligen Offizierscasinos erhebt sich ein Hotel. Auf urbane, verdichtete Bebauung mit Wohnblocks folgen innovative Projekte - wie die viergeschossigen Holzhäuser, deren Bau ebenfalls direkt nach der Landesgartenschau beginnt. Auch Einfamili-enhäuser finden ihren Platz in den verschiedenen Quartieren, die von West nach Ost von 1 bis 7 durchnummeriert wurden. Die Bauplätze für die Häuslesbauer sind begehrt, teilweise mussten sie per Losverfahren von der Stadt vergeben werden.

Die Stadt verkaufte alle Flächen über Angebotsverfahren. Für die Quartiere 4 und 5 im Osten des Hublands laufen derzeit die Vergabe-gespräche. Zum Zuge kommen sollen hier verschiedene Wohnungs-

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Stadtnah mit Blick ins Grüne

Aus fünf ehemaligen Häusern der US-Army gestaltet die maiberg wohnbau gmbh hochmoderne Wohnbebauung

im Grünen. Die ersten Wohnungen werden derzeit bezogen.

Stadtnah mit Blick ins Grüne und auf hohe Bäume: Das ist, was sich viele Menschen für

ihr Wohnumfeld wünschen. Die maiberg wohn-bau gmbh hat sich fünf Häuser angenommen, die durch den Abzug der US-Amerikaner aus den Leighton-Barracks frei wurden.

Die Stadt Würz-burg hatte die Konversionsflä-che zunächst von der Bundesan-

stalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben und dann Teile davon weiter veräußert. Die maiberg wohnbau kaufte ein Areal von 15.500 Quadratmetern mit fünf Häusern im Jahr 2016 von der Stadt Würzburg, erläutert Geschäftsfüh-rer Udo Riedelsberger im Gespräch mit dem UP Magazin. Der Wille der Stadt war, den Bestand dieser Häuser zu erhalten, was Udo Riedelsber-ger entgegenkam, denn: „Bestandsgebäude haben oft mehr Kraft und Stärke als der Neubau.“

Das Arbeiten im Sanierungsgebiet stellen freilich auch eine besondere Herausforderung dar. Bei den Arbeiten stößt man auf Überraschungen und die Bauleitung muss schnell auf neue Situationen reagieren. Der Altbestand diente der US-Army als Mannschaftsräume, Offizierswohnungen, aber auch Büros. Oft stellte sich der Grundriss als lan-ger Flur dar, in dem die einzelnen Zimmer nach links und rechts abgingen. Das heißt: Der Grund-riss musste für die neue Nutzung verändert wer-den. „Das bedeutete für uns auch eine statische Herausforderung“, so Udo Riedelsberger.

Diese neue Nutzung besteht ausschließlich aus Wohnungen – Arztpraxen oder Büros sind nicht vorgesehen. Die Infrastruktur des neuen Stadt-teils Hubland hält dies an anderer Stelle bereit. Die Wohnungsgrößen liegen bei 36 bis 218 Qua-dratmetern bei einer Zimmerzahl von einem bis fünf Zimmern. Die Masse der Wohnungen liegt bei drei Zimmern und einer Durchschnittsgröße von etwa 100 Quadratmetern.

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Die Häuser sind von 36 bis 40 durch-nummeriert. Haus 36 und 37 beher-bergen jeweils zwölf Wohnung, Haus 38 und 39 derer dreizehn. Haus 40 schließlich – das größte der fünf Häu-ser – beheimatet 32 Wohnungen, so dass insgesamt 82 Wohnungen zur Verfügung stehen, die allesamt als Ei-gentumswohnungen verkauft werden.

Die Käufersuche erfolgte ausschließ-lich über vorgemerkte Kunden. Udo Riedelsberger geht davon aus, dass einige Eigentümer ihre Wohnung weitervermieten werden und sie so dem Mietwohnungsmarkt zur Verfü-gung stehen. Das Gesamtvolumen des Projekts für seine Firma beziffert er auf etwa 45 Millionen Euro.

Jede Wohnung ist nicht nur mit einem großzügigen Balkon ausgestattet, sondern verfügt zudem über einen Stellplatz. Die größeren Wohnungen besitzen sogar zwei Stellplätze auf der Anlage vor Haus 36. Die ersten Wohnungen werden derzeit bezogen, bis Mitte des nächsten Jahres soll auch das letzte Haus – Nummer 40 – bezugsfertig sein.

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genossenschaften. „Im Prinzip hat die Stadt alle Grundstücke über Ausschreibungsverfahren vergeben. Dadurch konnten wir Festlegungen treffen, die eine bestimmte Qualität garantieren.“ Dazu gehören beispielsweise Architektenwettbe-werbe oder Qualitäts- und Gestaltungshandbuch.

Auf der finanziellen Seite zeichnet sich ab, dass die Stadt ihren neuen Stadtteil Hubland mit einer schwarzen Null, womöglich sogar mit einem klei-nen Plus bekommt. Doch Zahlen sind für Chris-tian Baumgart in diesem Fall nicht erheblich. Für ihn tritt ohnehin eine Stadtrendite ein, die sich nicht in Kosten beziffern lässt: „Die Stadt gewinnt durch den Stadtteil Hubland neue Einwohner, Zukunftsfähigkeit, Prestige und Image. Wir haben einen attraktiven, lebendigen Stadtteil in Gang gebracht, der im Moment extrem angesagt ist. Jeder will hierher ziehen. Aus Sicht der Stadtent-wicklung ist der Stadtteil Hubland heute schon profitabel – und wird es in Zukunft noch mehr sein. Wir bauen ein Stück Zukunft Würzburgs.“

Fast so groß wie die Innenstadt: die Fläche des Konversionsgebietes Hubland (oben). Vor wenigen Tagen eingeweiht: die Graduate School of Sciences auf dem Hubland-Campus Nord der Universität (rechts unten).

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Es lebt sich gut in dieser Stadt

WÜRZBURG

Kaum eine Person in der Kommunalverwaltung prägt eine Stadt mehr als der Stadtbaurat. Profes-sor Christian Baumgart war über 24 Jahre Baure-

ferent in Würzburg. In seine Amtszeit fielen Kultur-speicher und Hochwasserschutz, Schulsanierung und Fußgängerzone Eichhornstraße. UP Magazin sprach mit dem Mann, der sich einen unbelehrba-ren FC Nürnberg-Fan nennt und am 31. Oktober in

den Ruhestand verabschiedet.

Prof. Christian Baumgart (3.v.l.) zusammen mit (v.l.) Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtplaner Peter Wiegand bei der offiziellen Eröffnung der neu gestalteten Kaiserstraße. Als Christian Baumgart sich vor

mehr als 24 Jahren für die Stel-le des Würzburger Baureferenten bewarb, hatte er viele Konkurrenten. Zehn Bewerber hatten es bis zur Vor-stellung vor dem Würzburger Stadtrat geschafft. „Ich hatte mir überlegt: Wie präsentiert man sich?“, erinnert sich der scheidende Baureferent heute.

Drei Dinge waren ihm damals im Stadtbild aufgefallen: „Würzburg machte viel zu wenig aus seiner Was-serlinie. Damals gab es am Main nur Parkplätze, nur Blech. Wo wir heute eine Promenade besitzen, hasteten die Menschen auf einem 50 Zentimeter breiten Streifen entlang. Mein Credo war also: Öffnen der Stadt zum Wasser hin.“

Und noch etwas missfiel dem Bewer-ber für das Amt des Stadtbaurats:

„Ich kannte keine historisch wieder aufgebaute Innenstadt, die an zwei wichtigen Stellen riesige gähnende Löcher aufweist.“ Das eine war die Parkplatzspindel vor dem Westportal der Marienkapelle, das andere die

„reingefräste Schneise“ als Zufahrt zur Marktgarage in der Eichhornstraße.

„Wenn ich die Möglichkeit habe, würde ich das gerne behe-ben“, gab sich der Bewerber seinerzeit vor dem Stadtrat selbstbewusst. Der dritte Punkt betraf Würzburgs Fußgän-gerzone. „Ich war der Meinung, dass man Fußgängerzonen durchaus besser gestalten und ausweiten könnte.“

Den Stadtratsmitgliedern und dem damaligen Oberbürger-meister Jürgen Weber gefielen diese Ideen und Christian Baumgart durfte sich daran machen, seine Vorstellungen umzusetzen. Jetzt – nach über 24 Jahren – kann der Baureferent eine Bilanz ziehen: „Wir haben in allen drei Bereichen eine Menge erreicht. Die Uferzone hat eine hohe Aufenthaltsqualität, die Löcher im Boden sind verschwun-den, denn es gibt eine andere Marktgaragenzufahrt. Und die Fußgängerzonen wurden deutlich erweitert.“

„Diese Entwicklung, wird weiter gehen“, ist sich Baumgart sicher, „denn es gibt in einer Innenstadt offenkundig Intel-ligenteres, als Blech auf der Oberfläche abzustellen.“ Was aber nicht heißt, den Autoverkehr aus der Innenstadt zu verbannen. „ Parkplätze sind für den Handel und die Funkti-on einer Innenstadt wichtig – aber nicht auf der Oberfläche, sondern in Tiefgaragen oder Parkhäusern.“

Nach seinem Architektur-Abschluss an der TU Berlin arbei-tete Prof. Baumgart zunächst in der Baubehörde Hamburg, später in Weißenburg-Gunzenhausen und als Baubürger-meister in Bad Mergentheim. Geheiratet hat er im Würzbur-ger Rathaus und so über die Familie seiner Frau bereits vor seinem Amtsantritt familiäre Bindungen in die Domstadt.1994 begann er seine Arbeit im Würzburger Rathaus. Sei-nerzeit hieß das alles beherrschende Thema: Sanierung. Im Schulbereich hatte sich ein Sanierungsstau gebildet.

Erweiterungen wie für die Franz-Oberthür-Schule standen an.Doch auch Straßen und Brücken waren sanierungsbe-dürftig. „Es schienen hohe zweistellige Millionenbeträge vor uns zu liegen, von denen man nicht genau wusste, wie man sie abarbeiten kann“, beschreibt Christian Baumgart die Si-tuation zu Beginn seiner Amtszeit. Erschwerend kam hinzu: Die Jahre um die Jahrtausendwende waren im Kommunal-bereich geprägt von klammen Kassen. Es gab sogar Jahre ohne genehmigungsfähigen Haushalt.

Über exakte Bestanderhebung, Managementprogramme und Instandsetzungskonzepte ging man die Sanierung in mehreren Stufen an. „Die schwierige finanzielle Situation hat alle im Rathaus quasi zusammengeschweißt und führte zu größerer Solidarität. So konnten wir diese Durststrecken anständig überstehen“, so Baumgart.

Sukzessive verbessert und komplettiert wurde der Hoch-wasserschutz in Würzburg. „In einem Interview hatte ich leichtfertig gesagt: Der Main müsse viel mehr zum Wohn-zimmer der Stadt gehören“, erinnert sich Baumgart. „Wor-auf mich ein wütender Bürger anrief und sagte: Wie können Sie so einen Unsinn reden. Immer wenn Hochwasser ist, habe ich den Main schon heute in meinem Wohnzimmer.“ Dies gehört der Vergangenheit an, denn der Hochwasser-schutz für die Innenstadt ist inzwischen komplett abge-

schlossen. „Heute kann Würzburg als hochwas-sergeschützt angesehen werden und die Stadt hat an zusätzlicher Qualität gewonnen.“

Zum ersten großen Hochbau-Thema in der jungen Amtszeit des Baureferenten entwickelte sich der Kulturspeicher. „Es gab schon länger Überlegungen, die städtische Galerie zu verle-gen. Mit dem Zugewinn durch die Sammlung Ruppert konnte ein entscheidender Schritt für den Kulturspeicher vollzogen werden.“ Es folgten die Sanierung des Heizkraftwerks mit der Gestal-tung der Hafentreppe und die Umwandlung des Hauptzollamts zum Bauhaus.

Immer mehr zeichnete sich nun am Horizont ab, dass die Konversion – die Umwandlung der Flächen der US-Army – kommt. Als 2008 die Amerikaner abzogen, hatten Baumgart und die Stadtverwaltung bereits Vorüberlegungen ange-stellt. „Das ist die größte und schönste Aufgabe, die man als Stadtentwickler und Stadtplaner haben kann“, so Baumgart. „Ein Stück neue Stadt entwickeln zu dürfen: Dieses Privileg hat nicht jeder.“

„Es hat riesig Spaß gemacht“, urteilt Baumgart rückblickend. „Und wir haben durchaus Maßstäbe gesetzt. Unsere Arbeit zählt zu den erfolgreichs-ten und schnellsten Konversionsmaßnahmen

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Gehört zum Geschäft eines Baureferenten: Eröffnungsreden halten.

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bundesweit. Wir hatten zudem den Glücksfall, dass eine Landesgarten-schau mit der Konversion zusammen-fällt. So konnte man die Dinge sehr gut bündeln und voranbringen.“

Er ist überzeugt: „ Das Hubland wird ein hochgradig lebendiger und akzep-tierter Stadtteil. Dies auch deswegen, weil wir von Anfang an auf eine hohe Bürgerbeteiligung gesetzt haben.“ Einen ausführlichen Bericht über die Konversion und Entwicklung des Hub-lands lesen Sie in der Titelgeschichte dieser Ausgabe.

Doch auch kleine bauliche Schmankerl können ein Architektenherz erfreuen: So der Erhalt und die Renovierung des Gebäudes „Stadt Kitzingen“ in der Pleich. „Damals im Stadtrat war es umstritten, ob man in so ein ‚altes Ge-rutsch‘ überhaupt Geld stecken solle.“

Es war nicht das einzige umstrittene Bauwerk. Baumgart erinnert sich an heiße Debatten rund um das Diöze-sanmuseum hinter dem Dom. Auch die Marktplatzgestaltung – insbesondere das Forum am Marktplatz – war ein

So attraktiv ist Arbeit am Bau

Teamarbeit in einem familiär geführ-ten Unternehmen, gute Bezahlung und

Arbeit mit hochaktueller Technik: die Firmengruppe Göbel repräsentiert, was

einen modernen Arbeitgeber in der Baubranche heute auszeichnet.

Die Baubranche boomt und die Arbeit am Bau vollzieht dank Arbeitgebern wie der Firmen-

gruppe Göbel derzeit einen Imagewandel. Die beiden Unternehmen Göbel Tiefbau Lurz und Göbel Tiefbau Storch der Firmengruppe bieten attraktive Konditionen, zukunftssichere Ausbil-dung, familiäres Betriebsklima, Zusammenarbeit in einem Team und Arbeit mit hochaktueller Technik.

Als modernes familienge-führtes Unternehmen mit rund 250 Mitarbeitern und 70 Jahren Erfahrung in der Branche setzt man in der Firmengruppe Göbel von je her auf ein gutes Betriebs-klima. Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen und das

Unternehmen als Gemeinschaft erfahren. Dazu gehören Feiern wie das große Sommerfest mit Arbeitern und Angestellten, Familien und Freun-den oder die Weihnachtsfeier mit der kompletten Belegschaft. Man spielt gemeinsam Fußball und beteiligt sich am Würzburger Firmenlauf.

Im Bauhauptgewerbe gilt eine faire und hohe Entlohnung: Bezahlung und Betriebsklima stim-men also. „Wir versuchen, die Arbeitsbedingun-gen grundsätzlich so angenehm wie möglich zu gestalten“, ergänzt Geschäftsführer Georg Göbel. Dazu gehören zum Beispiel Zusatzleistungen wie Arbeitskleidung im Fimendesign zum Wechseln. Dazu zählt aber auch der Einsatz modernster Technik, die die Arbeit am Bau erleichtert. Nach drei Jahren werden die Geräte gegen neue aus-getauscht. Neu im Fuhrpark der Göbel Firmen-gruppe: der bereits dritte Saugbagger.

Die Firma entwickelt sich stetig weiter und erfüllt die neuesten Anforderungen. Dazu gehört bei-spielsweise eine neue Deklarationshalle, in der bis

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zu 10.000 Tonnen Aushub gelagert und von einem ausgewählten Bodengutach-ter beprobt werden können.

Damit kommt die Firmengruppe Göbel als eine der wenigen Unternehmen im nahen Umkreis den verschärften Bun-desimmissionsschutzgesetzen nach. Und als eine der ersten Firmen der Region wird das Unternehmen mit der bereits geplanten Flüssigbodenanlage diese Sparte optimal vervollständigen.

Der große Vorteil der Firmengruppe Göbel: Statt Nach- oder Subunterneh-mer sind die meisten Gewerke im eige-nen Haus beheimatet – von Tiefbauern über die Asphalttruppe bis zum Rohr-leger. Die Mitarbeiter kennen sich, die Arbeitsabläufe sind eingespielt.

Wer Mitglied der Firmengruppe Göbel werden will: Derzeit sind Mitarbeiter und Fachkräfte in den Bereichen Flie-senleger, Tiefbau, Lkw-Fahrer, Bagger-fahrer und Rohrleitungsbauer gesucht. Auch kurzentschlossene Auszubildende können gerne noch Kontakt aufneh-men.

Bewerbungsunterlagen bitte zu Hän-den von Sandra Göbel:

[email protected]

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Thema, „an dem einige wenige sogar heute noch herummä-keln“.

Schwierige Phasen im Beruf des Stadtbaurats gab es immer dann, wenn es persönlich polemisch wurde. „Mir wurde von aufgebrachten Bürgern bisweilen vorgeworfen, dass ich mich mit der Gestaltung der Stadt schwer tue, weil ich nicht von hier sei.“ Dabei hielt sich Baumgart immer an seine Li-nie: „Ich denke, eine Stadt muss sich immer wieder neu defi-nieren. Natürlich gibt es ein Recht auf zeitgemäßes Bauen, und natürlich darf auch dort zeitgemäß gebaut werden, wo schon Anderes vorhanden ist. Nur konservieren ist für eine Stadt zu wenig. Wer eine Stadt konserviert, macht sie zur Konserve. Und darin möchte niemand leben – nicht einmal der Hering. Eine Stadt muss sich überformen dürfen.“

Eine andere Sicht der Dinge hat der Baureferent heute zu den einstmals geplanten Arkaden am Bahnhof. „Damals war ich der Meinung, die Arkaden könnten für Würzburg die richtige Entwicklung sein. Heute glaube ich, dass für Städte der Größenordnung Würzburgs solche Arkadenmodelle nicht mehr passend wären. Die Ablehnung der Arkaden war letztlich auch der Startschuss für die Fußgängerzonen in Eichhorn- und Spiegelstraße. Und auch die neuen großen Geschäftsbauten in der Innenstadt wurden dadurch erst möglich. Insofern war es für die Stadt eine gute Entwick-lung.“

Die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat bilanziert Baumgart als „konstruktiv und durchaus angenehm. Man kann nicht immer einer Meinung sein und ein klarer Kurs bringt zwar auch Niederlagen und Verwundungen – aber er wird hono-riert.“ Sein Blick zurück sei zwar mit Wehmut erfüllt, aber nicht mit Zorn. Und: „In all den 24 Jahren bin ich nie mit Widerwillen ins Rathaus.“

Und wie wird es im Ruhestand weitergehen? Auf jeden Fall wird Baumgart in Würzburg bleiben: „Es lebt sich sehr gut in dieser Stadt, deswegen werde ich dies auch weiterhin tun.“ Drei häusliche Aufgaben hat der scheidende Baure-ferent bereits ausprobiert: „Ich habe mich schon im Rasen-mähen, Hecke schneiden und Geschirrspüler ausräumen geübt. Alles drei waren Fehlversuche, die Anerkennung der Leitung blieb aus.“

Gottseidank bleiben ja noch die Lehrtätigkeit an der Fachhochschule und auch dem Planen und Bauen will Baumgart – unter anderem durch sein Engagement in der Bundesstiftung Baukul-tur und in Fachverbänden

– verbunden bleiben. Aber: „Aus Besserwissereien in dieser Stadt werde ich mich heraushalten. Auch in das, was ein Nachfolger macht, hat man sich nicht einzumi-schen.“

Ute WeinbernerMitarbeiterin Vorstufe

bei Schleunung

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16 UP Magazin | Oktober 2018 UP Magazin | Oktober 2018 17

Vorsicht! Dieses Auto kann süchtig machen. Ein beherz-ter Tritt aufs Gaspedal und die Passagiere werden so

tief in die Sitze gepresst wie beim Start eines Düsenjets. In – durchaus wörtlich gemeinten – atemberaubenden 4,8 Sekunden schießt man von Null auf 100 Kilometer. Und: Der Trick mit Tritt aufs Gaspedal und den Sitzen funktioniert immer noch, wenn man schon schnell unterwegs ist.

Die Leistungsreserve scheint unerschöpflich. Doch auch wenn die Beschleunigung an einen startenden Passagierjet erinnert: Abheben ist nicht. Im Gegenteil liegt der neue Ja-guar I-Pace wie eine geduckte Raubkatze unglaublich exakt und sicher auf der Straße. Kurven, Bodenwellen, egal was der Asphalt bietet, den I-Pace lässt es kalt und er läuft wie auf Schienen.

Diese Straßenlage kennt man bisher nur von reinrassigen Sportwagen. Während sie dort aber mit einem extrem harten Fahrwerk erkauft wird, glänzt der I-Pace mit einem angenehmen Federungskomfort.

Seine außergewöhnliche Straßenlage verdankt Jaguars erstes vollelektrisches Modell der Batterie im Unterboden. Sie verleiht dem 2,2 Tonnen schweren Wagen einen tiefen Schwerpunkt. Dazu kommt eine perfekte Gewichtsvertei-lung von 50:50 auf Vorder- und Hinterachse.

Für unseren Fahrbericht hatte das Autohaus Brückner & Hofmann dem UP Magazin einen I-Pace First Edition zur Verfügung gestellt – mit jeder Menge Zusatzausstattung von elektronisch geregelter Luftfederung bis zur elektri-schen Heckklappe.

Vorsicht Suchtgefahr!

AUTO & VERKEHR

Atemberaubende Beschleunigung, perfekte Straßenlage, exklusives Design: Mit dem voll-

elektrischen I-Pace ist Jaguar ein elektrisieren-des Modell gelungen. Die neue Raubkatze aus

der automobilen britischen Edelschmiede setzt so schnell zum Sprung an wie nie zuvor.

von Rainer Adelmann

Allen Ausstattungsvarianten gleich sind die technischen Daten: Zwei Elektromo-toren à 200 PS an Vorder- und Hinterachse sorgen für eine ideale Drehmoment-verteilung. Auf die Straße gebracht werden die 400 PS über einen Allradantrieb. Traditionell genießt Jaguar den Ruf, auf leisen Pfoten unterwegs zu sein. Mit dem I-Pace hat man sozusagen den Endpunkt erreicht: Betätigt man den Startknopf hört man: nichts.

Statt einer Gangschaltung oder der bei Jaguar üblichen Automatik per Drehrad hat der Fahrer im I-Pace die Wahl zwischen drei Knöpfen: D für Fahrt, R für Rück-wärtsfahrt und P für Parken. Ein Druck auf D, ein sanfter Druck auf das Gaspedal und der Wagen rollt an, und zwar lautlos. Lediglich bei der Rückwärtsfahrt ertönt ein Piepton – zur Sicherheit der Fußgänger. Geht man mit dem Fuß vom Gas, wird der I-Pace sofort langsamer und die negative Bewegungsenergie wird zu-rück in die Batterie gespeist. Im Unterschied zu einem Verbrenner kann man den I-Pace bei vorausschauender Fahrweise (fast) alleine mit dem Gaspedal fahren.

Bei seinem vollelektrischen I-Pace griff Jaguar nicht etwa auf ein bestehendes Modell zurück, sondern gestaltete den Wagen von Grund auf neu. Die Linienfüh-rung ist elegant und stromlinienförmig zugleich und verleiht dem I-Pace trotz der Größe eines SUV das Flair eines Sportwagens. Das Interieur strahlt die Jaguar eigene Exklusivität aus, zwei Displays dienen zur Information und zur Unterhal-tung. Ingesamt wirkt das Cockpit ruhig und ausgewogen – passend zur Ruhe im Fahrgastraum. Denn selbst bei heftigster Beschleunigung ist allenfalls ein sanftes Surren wahrzunehmen.

Die Sitze sind eher straff gepolstert und entsprechen somit der sportlichen Seite des I-Pace. Der Fahrgastraum ist geräumig und der Laderaum mit 656 Litern (1453 Liter bei umgeklappten Sitzen) dann doch wieder SUV-like. Angenehm fällt einem als großer Mensch auf, dass man auch bei geöffneter Heckklappe nicht den Kopf einziehen muss, um den I-Pace zu beladen. Übrigens: Sollte der Koffer-raum doch einmal nicht ausreichen, gibt’s noch etwas Platz unter der Kühlerhau-be. Einen Motor sucht man dort vergebens.

Die Reichweite (laut WLPT) beträgt 470 Kilometer. Wie weit man noch mit der Batterieladung bei der bisherigen Fahrweise fahren kann, zeigt das Display bei jedem Fahrtantritt an. Den I-Pace gibt es ab 77.850 Euro. Eine Probefahrt sollte man sich nicht entgehen lassen.

Autohaus Brückner & Hofmann, Wachtelberg 33, 97273 Kürnach, Tel. 09367-9885890, E-Mail: [email protected], Web: www.brueckner-hofmann.de

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18 UP Magazin | Oktober 2018 UP Magazin | Oktober 2018 19

Die rechte Hand vom Chef

WÜRZBURG

Fast hätte es zur „Silberhochzeit“ gereicht: Nelly Rösch ist seit 24

Jahren die rechte Hand von Bau-referent Christian Baumgart. Jetzt

geht sie gemeinsam mit ihrem Chef in den Ruhestand. UP Magazin sprach mit der Chefsekretärin über

45 Jahre Berufsleben im Rathaus.

Nelly Rösch arbeitet seit 45 Jahren im Rathaus. Seit 24 Jahren ist sie die rechte Hand von Baureferent Prof. Christian Baumgart. Am 1. November gehen beide in den Ruhestand. Als Prof. Christian Baumgart am 1. November 1994 als

Baureferent der Stadt Würzburg seine Arbeit aufnahm, war Nelly Rösch schon ein „alter Hase“. Sie begann ihre Arbeit im Bauamt zu Zeiten von Stadtbaurat Paul Heinrich Otte, der 1982 von Heinz Lützelberger abgelöst wurde. Prof. Baumgart war sozusagen Nelly Röschs dritter Stadtbaurat.

1988 war sie bereits ins Vorzimmer des Baureferats ge-wechselt und war also routiniert, was die Aufgaben einer Chefsekretärin dieses Ressorts betraf. „Der erste Tag mit Professor Baumgart ist mir noch gut in Erinnerung“, so Nelly Rösch im Gespräch mit dem UP Magazin.

„Ich kannte ihn vorher nur von einem Foto, wo er eher den Eindruck eines nordischen Typs machte. Er war sehr sym-pathisch und erzählte viel von sich selbst, auch über sein Privatleben. Er sagte nur: Machen sie einfach weiter wie bisher. Wenn mir etwas nicht gefällt, melde ich mich. Das fand ich ganz pfiffig und für mich einfach – und für ihn war es wohl auch eine Erleichterung.“

In 24 Jahren lernt man sich natürlich kennen, auch Privates wurde ausgetauscht, man erlebt gegenseitig den Verlust von geliebten Familienmitgliedern. „Wir haben viele Höhen und Tiefen gemeinsam durchgemacht, es war immer ein gutes Miteinander“, fasst Nelly Roesch die Arbeit mit Christi-an Baumgart zusammen, den sie einfach nur „Chef“ nennt.

Und es war eine interessante Tätigkeit: „Sie war ganz an-ders als bei seinem Vorgänger. Während Heinz Lützelber-ger eher dem Hochbau in Würzburg verschrieben war, war

Professor Baumgart der Stadtplaner mit viel mehr Kon-takten nach außen. Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt. Und wenn man landläufig sagt, man lernt vom Chef – so war dies auch für mich eine interessante persönliche Entwicklung.“

„Zu Beginn dachten wir, womöglich ist ihm Würzburg zu provinziell“, erinnert sich Nelly Rösch an die gemeinsame Anfangszeit. „Wir waren uns nicht sicher, ob er nicht in die große Politik geht. Aber er ist geblieben und vielleicht ist das auch seiner Familie zu verdanken.“

Geändert hat sich seitdem vieles: „Damals hatten wir nur fünf Faxgeräte im ganzen Rathaus. Es war eine Revoluti-on, als wir eines beantragt hatten und das Baureferat sein eigenes Faxgerät bekam.“ Das Faxgerät beeinflusste die Ar-beitsweise grundlegend: „Gefühlt hatte man nun Arbeit oh-ne Ende. Sobald ein Fax ankam, wollte der Absender schon eine Antwort.“ Es war vorbei mit der „bodenständigen Arbeit, wie es sich für eine Behörde gehört“. Nun benötigte man eine Terminverwaltung, um Termine zu verschicken und einzutragen. „Das Kaffeekochen ist geblieben, das ist ja das übliche Klischee eines Vorzimmers. Aber Nägel lackie-ren war bei mir nicht“, schmunzelt Nelly Rösch.

Noch unter Lützelberger galt das Motto „Fräulein, zum Diktat“. „Steno fand Professor Baumgart zunächst nur amüsant. Nachdem er mitbekam, wie schnell ich mir Noti-zen machen kann, hat er dann doch hin wieder kurze Briefe oder Aktennotizen diktiert. Ich mache mir immer noch Noti-zen auf Steno, auch wenn es nicht mehr so geläufig geht.“

Für ihren Chef hat sie vier Wochen ans Berufsleben ange-hängt. Eigentlich hätte Nelly Rösch zum 1. Oktober aufhören können, so beginnt der Ruhestand von Chef und Chefsekre-tärin gemeinsam am 1. November. Gekriselt habe es zwar in den 24 Jahren „Ehe“, aber: „Ich hätte keinen besseren Chef erwischen können“, so das Lob für Stadtbaurat Christian Baumgart.

Als Nelly Rösch 1973 ihr Berufsleben begann, stand sie einer komplett anderen Arbeitswelt gegenüber. „Immer zum 1. September begann im Rathaus ein Schwung Mädels“, berichtet sie über ihre Anfangszeit. „Dieser Schwung kam bei mir damals in die so genannte Hauptkanzlei. Das muss man sich vorstellen, wie in einem alten Film: Hinter einer Glaswand saß die Vorsteherin, davor saßen sechs bis acht Mädels an ihren Schreibmaschinen.“

Nelly Rösch hatte Glück, denn sie kam in die Besoldungs-stelle. Wobei das mit dem Glück vielleicht nicht so ganz richtig ist: „Es war totlangweilig und ich sah ständig auf die Uhr. Ich musste den ganzen Tag Gehaltszettel eintüten und dachte nur: Das hältst du hier nicht aus.“

Von halbacht Uhr am Morgen bis dreiviertelfünf am Abend musste sie durchhalten. „Wir hatten einen Bürovorsteher, der zwischendrin seine Socken wechselte, das fand ich extrem merkwürdig. Um neun Uhr mussten wir gemeinsam Brotzeit machen. Um 20 vor fünf stellten wir Mädels uns

hinter dem Bürovorsteher auf, damit wir alle pünktlich um dreiviertelfünf nach Hause gingen. Stechuhren gab es damals nicht.“Noch in der Probezeit musste sie zum Chef des Personal-amts: „Er sagte, er könne meine Arbeitsweise nicht akzeptieren. Wenn das so weitergehe, über-stände ich meine Probezeit nicht. Ich wollte mei-nen direkten Chef dazu holen, doch das wollte er nicht.“ Aber: Alles ging gut aus, die Probezeit wurde überstanden.

Nach einem Abstecher ins damals neu gegrün-dete Bürgerbüro ging es 1975 ins Hochbauamt, damals noch im Hochhaus in der Augustiner-straße beheimatet. Dort war es zwar im Sommer so heiß, dass man seine Füße in kaltes Wasser stellen musste. Aber die Arbeit gefiel der jungen Verwaltungsangestellten. „Endlich machte mir die Arbeit Spaß. Man kann sagen, das Hochbauamt hat mich gerettet – so dass ich heute noch bei der Stadt bin.“

Nelly Roesch hat in ihrem Arbeitsleben im Grunde den gesamten technischen Fortschritt in der Bürowelt mit nachvollzogen. Von der mecha-nischen Schreibmaschine über die elektrische Kugelkopfschreibmaschine zum Computer.

„Junge Leute sind fixer – machen sich aber auch nicht so viele Gedanken, wenn etwas schiefläuft“, betrachtet sie ihr jetziges Arbeitsumfeld. „Zu-mindest machen sie den Eindruck, als würden sie sich keine großen Gedanken machen. Unsereins hatte manchmal schlaflose Nächte.“ Ihr Verant-wortungsgefühl zahlte sich aus: „In all den Jah-ren meiner Vorzimmertätig sind mir höchstens eine Handvoll Termine schiefgegangen. Ich finde, das ist eine sehr geringe Zahl. Ich muss mich also dann doch auch mal selbst loben.“

45 Jahre war Nelly Rösch in Vollzeit berufstätig. Und selbst als sie ihren Sohn zur Welt brachte, war sie nur 14 Wochen zuhause. So weiß sie noch nicht wirklich, wie sie auf den Ruhestand reagie-ren wird. „Ich hatte ein sehr bewegtes Leben und fast immer unter Zeitdruck. Und so freue ich mich wahnsinnig auf den Luxus, Zeit zu haben. Ob ich damit glücklich werde, weiß ich allerdings noch nicht. Ich weiß nicht, was mich erwartet.“

Natürlich hat sie Pläne: Englisch besser lernen gehört dazu, vielleicht auch italienisch. Sie treibt gerne Sport, Joggen am Main ist ihre Leiden-schaft, Schwimmen zählt ebenfalls dazu. Die beiden Enkelkinder wohnen weiter weg. „Ich bin aber ohnehin keine Oma durch und durch, das wäre nicht mein Leben.“ Im Ruhestand will sich Nelly Rösch als Schöffin melden, denn während ihres Berufslebens hatte sie keine Zeit dazu. Und:

„Es ist wichtig, einen Plan im Leben zu haben – einen Tages- und Wochenplan.“

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20 UP Magazin | Oktober 2018 UP Magazin | Oktober 2018 21

Digit@le Beratung

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Ganzheitliche Beratung zu Hause und unterwegs ver-

spricht das neue innovative Beratungscenter Digit@l

der Sparkasse Mainfranken. Herzstück ist das „virtuelle

Besprechungszimmer“.

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Das neue innovative Beratungscenter Digit@l und das telefonische Kun-denServiceCenter der Sparkasse Mainfranken in der Nürnberger Straße mit Impressionen vom Eröffnungstag.

Der Vorstand der Sparkasse Mainfranken mit Mit-arbeitern bei der Eröffnung des Beratungscenter Digit@l in der Nürnberger Straße.

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Die Sparkasse Mainfranken hat ihre persönliche Kundenberatung und das telefonische KundenServiceCenter um das neue Be-

ratungscenter Digit@l erweitert. In den Räumen in der Nürnberger Straße stehen die Beraterinnen und Berater den Kunden für eine Beratung über PC, Tablet oder Smartphone zur Verfügung.

Das neue innovative Beratungscenter Digit@l ermöglicht den Kundin-nen und Kunden eine ganzheitliche Beratung zu Hause oder unter-wegs. Und das funktioniert so: Die Beratung findet in einem „virtuellen Besprechungszimmer“ statt, bei dem per Screen-Sharing – also dem Teilen des Bildschirms – der Bildschirm des Kundenberaters auf das Gerät des Kunden gespiegelt wird. Der Kunde muss dazu kein Pro-gramm installieren. Die Zugangsdaten bekommt er vom Berater bei der Terminvereinbarung oder direkt vor dem Gespräch. Aus Sicher-heitsgründen ist die übermittelte PIN nur für eine Beratung gültig. Und: Es erfolgt auch kein Zugriff auf das Gerät des Kunden. Auf Wunsch ist auch eine Videoberatung möglich.

Im Beratungscenter Digit@l können die Kunden das komplette Bera-tungsangebot der Sparkasse Mainfranken nutzen – wie die Gestaltung der Altersvorsorge, Baufinanzierungsgespräch oder Wertpapieranlage. Die Mitarbeiter im Beratungscenter Digit@l sind von Montag bis Frei-tag von 8 bis 20 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr für die Kunden da. Der große Vorteil: Die Beraterin oder der Berater ist nach Terminver-einbarung verfügbar – wo auch immer der Kunde sich gerade befindet. Lediglich ein Internetzugang muss vorhanden sein.

Bei der Einrichtung des Beratungscenter Digit@l hat die Sparkasse Mainfranken ihre Service- und Beratungszeiten auf die Bedürfnisse ihrer Kunden angepasst. Insbesondere mit der Beratung bis 20 Uhr abends oder auch mit dem zusätzlichen Angebot am Samstag von 9 bis 14 Uhr. Dabei stand im Vordergrund, dass sich die Kunden der Spar-kasse Mainfranken in aller Ruhe zur Vermögensanlage beraten lassen können. Dank des neuen Beratungscenter Digit@l kann somit ein Beratungsgespräch auch gemütlich am Samstag nach dem Frühstück vom heimischen Sofa aus erfolgen.

Mit digital ist übrigens nur der technische Kommunikations-kanal gemeint, über den die Beratung letztlich stattfindet. Denn: Hinter jedem dieser Kanäle steckt nach wie vor eine sympathische Beraterin oder ein netter Berater aus der Region. Der Kontakt Mensch zu Mensch ist der Sparkasse Mainfranken wichtig und soll selbstverständlich erhalten bleiben. Freilich werden alle Möglichkeiten der modernen Technik genutzt, um den Kunden bei ihren Geldgeschäften noch flexibler zur Seite zu stehen.

Mit der Neugestaltung der Vertriebsstruktur hat die Spar-kasse Mainfranken die Zugangswege zu ihren Bankleistun-gen jetzt erheblich erweitert. „Die Verschmelzung der digi-talen mit der analogen Welt ist ein wesentlicher Teil unseres Alltags. Als moderner Finanzdienstleister haben wir den Anspruch, unseren Kundinnen und Kunden unterschiedli-che Wege zu ermöglichen, über die sie ihre Bankgeschäfte erledigen können“, fasst Bernd Fröhlich, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Mainfranken Würzburg das ge-samte Beratungsangebot zusammen. „Wir bieten geballte Power für die Finanzen der Menschen unserer Region.“

Die Service- und Beratungsleistungen der Sparkasse Mainfranken:

Persönliche Kundenberatung in den Beratungscentern und Filialen nach Terminvereinbarung montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr

Telefonisches KundenServiceCenter unter 0931 3820 mon-tags bis freitags von 8 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr

Beratungscenter Digit@l: Terminvereinbarungen montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr.

Weitere Informationen: www.sparkasse-mainfranken.de/beratungmitklick

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22 UP Magazin | Oktober 2018 UP Magazin | Oktober 2018 23

Das Musiktheater beginnt die Auseinandersetzung zum Begriff Hei-mat mit vier Protagonisten, die praktisch heimatlos sind: Rodolfo,

Marcello, Schaunard und Colline leben in Puccinis La Bohème (Pre-miere 13. Oktober) in Paris in einer Art selbsternannter Künstler-WG. Es ist eine Anti-Heimat, in der sie gleichsam gefangen sind. Nie anzu-kommen ist ihrem Schicksal eingeschrieben, wie es Henri Murger in seinem Roman Bohème – Szenen aus dem Pariser Leben formulierte:

„Die Bohème ist die Vorstufe des Künstlerlebens, sie ist die Vorrede zur Akademie, zum Hospital oder zum Leichenschauhaus.“

Zu einer Identifikationsfigur ist Richard Wagner in der Diskussion um die Nibelungensage als „deutscher Ilias“ avanciert. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806, in einer Zeit von

Von Heimat und Vertrautem

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Derzeit ist das Mainfranken Theater dabei, seine eigene Heimat – nämlich seine Spielstätte – zu

verändern. Während die Vorarbeiten für den Umbau bereits angelaufen sind, widmet das

Mainfranken Theater seine Spielzeit 2018/2019 der Kontroverse um den Begriff Heimat.

Vormärz und Revolution 1848 bis zur Einigung Deutschlands 1871, befeuerte das wachsende Interesse an dem Helden Siegfried und seinen als deutsch deklarierten Tugenden wie Mut und Tapferkeit den Gründungsmythos der Nation. Wagners Götterdämmerung (Premiere 26. Mai 2019) als letzter Teil seines Rings des Nibelungen ist jedoch nicht nur im programmatischen Kon-text der Saison 18/19 zu betrachten. Die Produkti-on beschließt nach Meyerbeers Hugenotten und Verdis Sizilianischer Vesper die am Mainfranken Theater über drei Spielzeiten geführte Beschäfti-gung mit der Gattung Grand Opéra.

Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame zählt zu den bekanntesten Theaterstücken des 20. Jahrhunderts. Die Tragikomödie eröffnet die Schauspielsaison im Großen Haus des Main-franken Theaters (Premiere 5. Oktober). Die Gesellschaft als Gebilde, das Heimat konstituiert, wird in der Kleinstadt Güllen – dem Schauplatz der Handlung – zum Katalysator eines Konflikts zwischen Gemeinwohl und Moral.

Im Rahmen des Leonhard-Frank-Stipendiums zur Förderung zeitgenössischer Dramatik entsteht derzeit ein Theatertext mit dem Arbeitstitel Sisyphos auf Silvaner (Uraufführung 4. April 2019). Darin setzt sich Autor Gerasimos Bekas mit Geschichten und Individuen aus Würzburg auseinander. Er stellt dabei die Frage: Für wen ist die Stadt Heimat geworden – und wem hat sie sich verwehrt? Eine weitere Uraufführung im Schauspiel verwebt auf feinsinnige Weise die Sehnsüchte von Daheimgebliebenen und Ge-flüchteten. Teresa Doplers Kammerspiel Unsere blauen Augen (Premiere 12. Oktober) verschränkt die Enge der ländlichen Idylle mit der Realität weit Gereister und lässt unterschiedliche Erfahrungen aufeinanderprallen.

Unter der Leitung der neuen Ballettdirektorin Dominique Dumais und begleitet von Kevin O’Day als Artist in Residence baut das Mainfranken Theater zur Saison 18/19 eine neue Tanzsparte auf, die sich im Unterschied zu den Vorjahren mit gleich drei Premieren im Großen Haus präsen-tiert. Mit dem Ziel, ein starkes Ensemble aus So-listen zu entwickeln und mit ihnen in Würzburg eine neue künstlerische Heimat zu erschaffen, hat Dumais zwölf Tänzerinnen und Tänzer aus Kanada, Hong Kong, Deutschland, Ungarn, Italien, Tschechien, Großbritannien, Mauritius und Spani-en für ihre Compagnie gewonnen.

In dem Abend Muttersprache (Premiere 13. Mai 2019) spüren sie dem (Er-)Finden einer gemein-samen Bewegungssprache, dem Aufbau einer neuen Gemeinschaft und dem Annehmen der Eigenheiten des jeweils anderen nach. Einem

Lebensgefühl, das unverbrüchlich mit seiner Heimat Frankreich zusammenzuhängen scheint, widmet sich der Tanzabend Chansons (Premiere 29. September). Als Liebes-erklärung an die Kunst der kleinen Dinge, an französische Lebensart und unprätentiöse Eleganz feierte Chansons bereits bei seiner Uraufführung am Nationaltheater Mann-heim Erfolge. Nun kommt die Produktion von Dominique Dumais in einer Adaption für das Große Haus des Mainfran-ken Theaters nach Würzburg.

Smetanas sechsteiliger Zyklus Mein Vaterland bildet den Höhepunkt der kompositorischen Auseinandersetzung mit der Idee von Heimat und Nation. Der zweite Teil dieses Werks, Die Moldau, avancierte gar zu einer der populärsten Tonschöpfungen der Musikgeschichte. Das Philharmonische Orchester Würzburg interpretiert Smetanas Zyklus im Rah-men seines vierten Sinfoniekonzerts im Februar 2019.

Auch für Prokofjew und Tschaikowski war Heimat ein grundlegender Teil des künstlerischen Selbstverständnisses. Die konkrete Verortung der Heimat in Russland war wesent-lich für ihre Persönlichkeit. Das Band zur russischen Seele, das sich als authentisches Moment in der Musik wiederfin-det, lässt sich beim sechsten Sinfoniekonzert im April 2019 ergründen, wenn Prokofjews drittes Klavierkonzert und Tschaikowskis fünfte Sinfonie erklingen.

Eine Produktion, die Bal-lett, Musiktheater und Schauspiel des Mainfran-ken Theaters gemeinsam erarbeiten, steht mit Henri Purcells Semi-Oper King Arthur auf dem Programm (Premiere 30. März 2019). Die Tragikomödie bietet viel Raum für Musik, Tanz sowie spektakuläre Bühnenbilder und Kostüme und hat damit das Potenzial, an erfolgrei-che spartenübergreifende Inszenierungen wie etwa Jesus Christ Superstar in der Spielzeit 16/17 oder die Csárdásfürstin in der Saison 17/18 anzuknüpfen.

Dominic Harrison und Katharina Nakui bei den Proben zu „Chansons“

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Um die Kooperationen mit den Schulen weiter auszubau-en und allen Altersschichten ein attraktives Programm zu bieten, finden sich im Spielplan der kommenden Saison zahlreiche Angebote für junge Menschen und Familien. Dazu zählen die beliebten Baby- und Familienkonzerte, die Kinderoper Siegfried, der kleine Drachentöter als Auftrags-arbeit des Mainfranken Theaters (Uraufführung 24. März 2019; ab 6 Jahren), Ronja Räubertochter in der Weihnachts-zeit (Premiere 25. November, ab 5 Jahren ) sowie die Schauspielproduktionen Patricks Trick (Premiere 2. Oktober, ab 10 Jahren) und Das Buch von allen Dingen (Premiere 14. Februar 2019, ab 12 Jahren).

Ihrem Konzept, immer wieder neue Außenspielstätten zu entdecken, bleibt die Würzburger Bühne mit der Produktion The Black Rider treu, die am 23. Mai 2019 im Efeuhof des städtischen Rathauses Premiere feiert. Auf dem Spielplan 18/19 stehen insgesamt sechs Premieren und eine Wieder-aufnahme im Musiktheater, neun Neuproduktionen und zwei Wiederaufnahmen im Schauspiel, vier Tanzpremieren, die alle Sparten umfassende Semi-Oper King Arthur, sechs Sinfonie- und sieben Kammerkonzerte sowie zahlreiche Konzertevents von der neuen Komponisten-Battle bis zu den in der vergangenen Saison eingeführten Rathauskon-zerten.

Informationen und Tickets unter www.mainfrankentheater.de www.manfrankentheater.de/webshop Tel.: 0931/3908-124. Mail: [email protected]

Ein außergewöhnliches Kostümbild für den „Besuch der alten Dame“.

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Opernchormitglied Herbert Brand bei der Anprobe für „La Bohème“.

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Noch sind Dirndl und Lederhosen für die Oktoberfestzeit im Laden, da wartet bereits das „Kerngeschäft“: Im

Herbst und Winter, wenn man sich gerne in etwas Warmes kuschelt, beginnt die eigentliche Saison für das Modehaus Drescher in der Eichhornstraße, das sich auf Leder, Pelze und Lammfell spezialisiert hat. 1654 in Schweinfurt ge-gründet und seit 1982 auch in Würzburg zuhause kann der Familienbetrieb Drescher nicht nur auf eine lange Tradition, sondern auch auf eine reichhaltige Erfahrung zurückblicken.

Schon immer setzt man auf Qualität sowie auf faire Preise und fachkundige Beratung: Etwas, was man nicht im Inter-net findet, sondern nur im Fachgeschäft, wo man auch die Wertigkeit der Ware direkt erfühlen kann. Im Trend ist diese Saison beispielsweise der schwedische Hersteller Saki, der trotz klassischer Elemente, dennoch eine jugendliche Leder-mode kreiert. Inhaber Joachim Drescher weiß von jedem Lieferanten sowohl die Herkunft als auch die Verarbeitung der Ware. „Wir achten sehr genau darauf, dass die Ware aus zertifizierten Quellen stammt“, so Joachim Drescher.

Vom Pelzmantel zur KuscheldeckeIm Modehaus Drescher kennt man sich mitPelzen und Leder aus – fachkundige Beratung inklusive.

Als Fachbetrieb verkauft Drescher nicht nur Neuware, son-dern repariert und pflegt auch jene besten Stücke aus Leder oder Pelz, die den Kunden oft über Jahre ans Herz gewach-sen sind. Beliebt sind auch Umarbeitungen: So lässt sich aus einem älteren Pelzmantel ein flauschiges Innenfutter für einen Parka oder Mantel nähen – nachhaltiger kann man mit Rohstoffen nicht umgehen. Im Trend ist auch die Umge-staltung von einem oder mehreren nicht mehr getragenen Pelzmänteln zu einer wärmenden Decke, zum Beispiel für die Übergangszeit zuhause.

Modehaus Drescher, Würzburg, Eichhornstr. 15 - 17, Tel.: 54707

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Der Vorbau des Mainfranken Theaters, genannt Atrium, wurde bereits abge-rissen. An dessen Stelle wird der neue Kopfbau entstehen (großes Bild). Die Theaterkasse ist ins innere Foyer im Erdgeschoss des Mainfranken Theaters umgezogen (Bild oben). Ein Blick in die Zukunft: So soll das Foyer aussehen, wenn die Sanierung und Erweiterung des Mainfranken Theaters im Herbst 2022 beendet sein werden (Bild unten, Quelle: pfp architekten hamburg).

WÜRZBURG

Das neue Theater ist auf dem Weg

Atrium macht Platz für den neuen Kopfbau des Mainfranken Theaters

Es ist soweit: Die Vorarbeiten für die Sanierung und Erweiterung des Mainfranken Theaters (wir berichteten

in unserer vorigen Ausgabe) haben begonnen. Das Atrium wurde abgerissen, um Platz für den neuen Kopfbau zu schaffen. Eine Wand in Trockenbauweise verschließt die entstandene Lücke und die Theaterkasse wurde ins innere Foyer im Erdgeschoss verlegt – an die Stelle, an der sich bisher die Garderobe befand. Hauptgarderobe und Gastro-nomie zogen dafür in den ersten Stock des Foyers um.

Und so geht es weiter: Im Außenbereich werden weitere bauvorbereitende Maßnahmen unternommen, wie das Setzen einer Bohrpfahlwand zur Absicherung der künftigen Baugrube. Anschließend wird die vollständige Baugrube eingerichtet und der Baugrund abtransportiert. Im Früh-jahr 2019 ist der eigentliche Baubeginn mit der Errichtung des neuen Kopfbaus. Wenn der Kopfbau ein Jahr später fertiggestellt sein wird, können die Erweiterungs- und Sanie-rungsarbeiten im Bestandgebäude beginnen. Nach Stand der derzeitigen Planung sollen die Arbeiten im Herbst 2022 beendet sein.

Der Spielbetrieb des Mainfranken Theaters wird während der gesamten Bauarbeiten nicht unterbrochen. Nach Fer-tigstellung des neuen Kopfbaus gehen die Aufführungen in den dortigen Räumlichkeiten über die Bühne.

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Geschäftsinhaber Joachim Drescher mit einer Decke aus Rotfuchs-Pelz.

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SPORT

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GENUSS & FREIZEIT

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SPORT

Autogramme im Feriencamp

Nachdem in den Pfingstferien der Startschuss für die neue FWK-Fußballschule gefallen ist,

stand das Sommerferiencamp im Mittelpunkt.

Die Freude seitens der Kinder, die an den drei Feriencamps während der Sommerferien

teilgenommen hatten, war groß. 25 Kids waren jeweils dabei und erlebten eine Menge Spaß.

Die Feriencamps stellen neben dem Förder- und Individualtraining einen Hauptpunkt der FWK-Fußballschule dar. Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren trainieren am Sportpark Sieboldshöhe von Montag bis Freitag jeweils ab 9 Uhr bis 15.30 Uhr wie die Profis.

Zwischen den beiden Einheiten, die vom Leiter der Fußballschule, Dennis Schmitt, sowie den beiden FSJlern der Rothosen durchgeführt werden, gibt es zur Stärkung Nudeln und Co. Am

Ende erhalten alle eine Teilnehmerurkunde mit einem Erinnerungsfo-to. Auch das gesponserte Trainingsset dürfen die Kids freilich behalten und anschließend darin in ihrer Freizeit kicken.

„Unser größtes Ziel ist es, dass die Kinder Spaß haben und ihr größtes Hobby einfach genießen können. Darüber hinaus möchten wir natür-lich auch die wichtigsten Werte, die wir innerhalb des Vereins auch leben, vermitteln“, sagt Dennis Schmitt, Leiter der FWK-Fußballschule.

„Wir möchten den Kindern zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang miteinander ist. Und das nicht nur im Sport, son-dern in allen Lebensbereichen.“

Die Kids erleben die Rothosen dabei auch hautnah: Bei jedem Feri-encamp kommen zwei Kickers-Spieler zu einer Autogrammstunde an den Sportpark Sieboldshöhe. Den Anfang machten Florian Kohls und Nico Stephan, die den Jungs und Mädels in der ersten Woche alle Fragen beantworteten und natürlich fleißig Trikots, Turnbeutel und Co. signierten. Beim zweiten Sommerferien-camp statteten Ibrahim Hajtic und Maximilian Ahlschwede den Kids einen Besuch ab, bei Sommerferiencamp Nummer drei erfüllten Janik Bachmann und Enes Küc die zahlreichen Autogrammwünsche.

Das nächste FWK-Feriencamp findet in den Herbstferien vom 29. bis 31. Oktober 2018 statt.

Große Freude bei den Kleinen: Beim Sommerferiencamp kamen die Kickers-Stars zur Autogrammstunde.

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Den Kosmos des Käses erforscht

Käseherstellung ist eine Kunst. Alexandra Neppe weiß alles über die Geheimnisse: Sie

ist frischgebackene Käsesommelierin im E-Center Popp in der Nürnberger Straße.

GENUSS & FREIZEIT

Eigentlich ist der Chef Schuld“, sagt Alexandra Neppe, Herrin über die Käsetheke im E-Center Popp in der

Nürnberger Straße. Als sie an die Käsetheke wechselte und die Ausbildung zur Käsethekenfachkaft machte, wollte sie einfach noch mehr über die schmackhaften Käsespezialitä-ten wissen. Kurzerhand schloss sie eine Weiterbildung zur Käsesommelierin an.

Sie erfuhr, wie wichtig bereits das Tierfutter für einen per-fekten Käse ist und wie streng die Vorgaben für geschützte Sorten sind. Sie lernte viel über die Techniken der Käsezu-bereitung, wie man ihn fachmännisch schneidet und mehr. Die Ausbildung war anstrengend, aber sie hat sich gelohnt. Ihr erworbenes Fachwissen bringt sie nicht nur bei der Aus-wahl des umfangreichen Sortiments und bei der Kunden-beratung ein, sondern sie kreiert auch eigene Spezialitäten. Zum Beispiel Blauschimmelkäse, der mit Pfirsichlikör verfei-nert wird. Dazu stülpt sie eine Flasche Likör auf den Käse, sorgt mit Löchern in der Seite für ausreichende Belüftung und das Pfirsicharoma verbindet sich aufs Vortrefflichste mit der würzigen Käsenote.

Ihre Geschmacksempfehlung ist derzeit der Gewitterkäse, der – wie soll es anders sein – ursprünglich entstand, weil bei einem Gewitter aus Versehen der Fettgehalt zu hoch eingestellt wurde und der vermeintlich zu rahmige Käse im Reifekeller zunächst „vergessen“ wurde. Alexandra Neppe liebt die Salzkristalle des Käses, die auf der Zunge zergehen.

Dutzende von Sorten von Frischkäse über Weichkäse bis Hartkäse locken an der Theke des E-Centers Popp zum Genuss. Ein 40 Kilo schwerer Parmesan dominiert das Schneidbrett. Um ihn zu teilen, braucht es einen Keil, um Stücke herauszutrennen. Und er beweist, wie aufwendig die Käsezubereitung und wie wertig das Produkt ist: 500 Liter Milch waren alleine für seine Herstellung notwendig.

Herrin über die Käsetheke im E-Center Popp in der Nürnberger Straße und frischgebackene Käsesommelierin: Alexandra Neppe.

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Ob Weichkäse oder Hartkäse: Die Auswahl an Sorten im E-Center Popp ist ein reiner Augen- und Gaumenschmaus.

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Nürnberger Straße • 97076 Würzburg

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FEUILLETONFEUILLETON

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Eine Mangofür Mao

FEUILLETON

Sechs Autorinnen und Autoren sind diesmal beim „Literarischen

Herbst“ der Stadtbücherei zu Gast, dazu die Würzburger Le-sebühne mit Großraumdichten

und Kleinstadtgeschichten.

Der Herbst ist genau die richtige Jahreszeit, um abends ein gutes

Buch in die Hand zu nehmen. Lassen Sie sich von den Lesungen im „Lite-rarischen Herbst“ der Stadtbücherei inspirieren.

Donnerstag, 27.September

Karen Duve: FräuleinNettes kurzer SommerFräulein Nette ist eine Nervensäge, dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, stör-risch und vorlaut. Sie ist das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adli-gen Verwandten passen will. Während ihre Tanten brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit dem Berghammer in die Mergelgruben, um nach Mine-ralien zu suchen. Wenn die Künstler-freunde ihres Onkels über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ein. Die Männer fürchten sich vor ihrer spitzen Zunge und ihrem scharfen Verstand. Ihr Name ist Annette von Droste-Hülshoff, ein Enfant Terrible in einer Welt des Umbruchs. Dienstag, 2. Oktober

Hanns-Josef Ortheil: Reisen, Treiben, Bleiben, SchreibenEntlang so zentraler Stichworte wie „Reisen, Treiben, Bleiben, Schrei-ben“ erzählt Hanns-Josef Ortheil die Entstehungsgeschichte seiner zuletzt erschienenen Bücher „Der Typ ist da“ und „Was ich liebe und was nicht“. Vertieft werden seine kuriosen und überraschenden Erzählungen aus dem Stegreif durch Kurzlesungen aus die-sen Werken. Die exklusive Textprobe aus dem im November 2018 erschei-nenden, Buch „Die Mittelmeerreise“ bildet den Höhepunkt des Abends. Eine Lesung als kleine Führung durch eine Schriftstellerwerkstatt und die Besonderheiten ihrer Praxis Dienstag, 16. Oktober

Kirsten Fuchs: SignalstörungDa spielen ein Junge und ein Mädchen Fußball auf den Färöer Inseln und merken fast gar nicht, wie sie sich inei-nander verlieben. Ein Vater bekommt einen Herzinfarkt, während seine Tochter versucht, auf dem Balkon eine Spinne zu retten. Ein Typ wacht mit seinem Fahrradschloss um die Hüfte

auf, reimt sich die letzte Nacht zusammen und ist für immer von Kneipen kuriert. Kirsten Fuchs erzählt in ihrem ganz eigenen Ton von unserer Gegenwart und erfasst wie ne-benher das Wesentliche, was einem so im Leben geschehen kann. Es geht um die Liebe, um Abschiede, um Berlin und um die ganze Welt, die Sauperle, die uns irgendwer vor die Füße geworfen hat.

Mittwoch, 7. November

Wei Zhang: Eine Mango für Mao China 1968. Kulturrevolution. Das Leben ist geprägt von materiellem Mangel und extremer Politisierung. Das Mädchen Yingying ist fünf und lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung auf dem Areal ihrer Schule. Hier spielt sich ihr ganzes Leben ab: rivalisierende Cliquen in der Nachbarschaft, regimekritische Lehrer, der Tod des Onkels, die Mango als Kultobjekt und eine erste Liebe. Wei Zhang schaut mit den Augen eines Kindes auf den chinesischen Alltag während der Kulturrevolution. „Eine Mango für Mao“ ist eine zeitlose, kritische und persönliche Betrachtung über die Menschlichkeit in totalitären Systemen. Mittwoch, 14. November

Michael Kleeberg:Der Idiot des 21. JahrhundertsThemen. Orient und Okzident, Einwanderer, Auswande-rer, Aussteiger, Islam, Christentum, Kapitalismus und die Suche nach dem Glück. Geschichten und Schicksale in einer globalisierten Welt. Ein Kreis von Freunden versucht Utopien eines anderen Zusammenlebens zu verwirklichen. Der Freundeskreis: Hermann, Lehrer in Frankfurt. Maryam, iranische Sängerin, die auswandern musste. Younes, libane-sischer Pastor. Zygmunt, polnischer Handwerker. Bernhard, Ex-Sponti. Ulla, seine Frau und Kadmos, arabischer Lyriker.

Donnerstag, 29. November

Gianna Molinari: Hier ist noch alles möglichDie namenlose Protagonistin tritt eine Stelle als Nacht-wächterin in einer Verpackungsfabrik an, die kurz vor der Schließung steht. Als ein Wolf auf dem Gelände vermutet wird, folgt sie seiner Spur. Abend für Abend schaut sie auf

die Bilder der Überwachungskamera. Nichts regt sich. Gibt es ihn tatsächlich? Die Nachtwächterin beginnt ihr Umfeld zu erkunden, die anfängliche Gleichförmigkeit der Tage schwindet, wie auch die Gewissheiten. Denn da wo nichts geschieht, ist noch alles möglich. Die Suche nach Zugehö-rigkeit wird Teil der Geschichte.

Dienstag, 20. November

Großraumdichten & Kleinstadtgeschichten

Großraumdichten & Kleinstadtgeschichten, das ist Bühnen-Poesie und Neonlyrik, das sind poetische und satirische Kurzgeschichten, Spoken-Word-Texte und erlesene Musik, das ist die Würzburger Lesebühne in der Stadtbücherei. Die Autorinnen Pauline Füg und Ulrike Schäfer, beide Kultur-förderpreisträgerinnen der Stadt Würzburg, präsentieren zusammen mit dem Stuttgarter Bühnenpoeten Tobi Heyel ihre neuesten Werke und laden wechselnde Gäste aus der Region und dem gesamten deutschsprachigen Raum ein. Diesmal sind die vielseitige und mehrfach ausgezeichnete Konstanzer Autorin Chris Inken Soppa sowie aus München die preisgekrönten Musiker Philipp Schiepek (Gitarre) und am Schlagzeug Bastian Jütte, der auch als Dozent an der Würzburger Musikhochschule tätig ist, mit an Bord.

Die Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei (Max-Heim-Bücherei). Einlass ab 19.15 Uhr, Eintritt: 10 Euro. Kartenvorverkauf in der Stadtbücherei im Falkenhaus.

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Meine Freundin Isolde und ich bei einer unserer Lieblingsbeschäftigungen: Shoppen mit anschlie-ßendem Schoppen.

Am Eingang zur neuen Fußgängerzone Eich-hornstraße zieht mich Isolde zur Seite: „Warte mal, lass uns zu diesem Stand dort gehen.“

„Die kenne ich schon, das sind überzeugte Chris-ten, die wollen einen zu Jesus bekehren.“

„Nein, ich meine, die daneben. Die bieten vega-nes Essen an. Die möchten, dass du dich vegan ernährst.“

„Dann sind das ja zwei Stände, wo ich bekehrt werden soll. Sieht so aus, als hätten die sich abgesprochen. Links Jesus und rechts das letzte Abendmahl. Hat Jesus eigentlich vegan gelebt?“

„Keine Ahnung, die wollen einfach, dass du dich gesund ernährst.“

„War Jesus nicht das Lamm Gottes? Das heißt also, dass der liebe Gott kein Veganer ist.“

„Ich glaube, das mit dem Lamm Gottes hat damit zu tun, dass früher Lämmer geopfert wurden.“

„Dann könnte es sein, dass Gott Lämmer geopfert bekam, aber trotzdem Veganer ist?“

„Ich glaube, Gott braucht gar nichts zu essen, er ist doch Gott.“

„Das ist doch die Lösung. Wäre das nicht was für die Veganer? Dann wird kein Salatblatt mehr bei lebendigem Leib zerbissen und keine Tomate mehr grausam aufgeschnitten.“

„Ich habe verstanden. Würdest du aus deinen Essgewohnheiten eine Religion machen, wäre hier noch ein dritter Stand und du würdest die Menschen zu Schweinesteak und Zwiebelrostbra-ten missionieren.“

„Genau. Und jetzt brauche ich einen Schoppen. Willst du auch ein paar Weißwürste dazu?“

Jesus und die Veganer

Kathis Krawallgeschichten

ImpressumHerausgeber: Uta BöttcherKlinikstr. 12, 97070 Würzburg Tel.: 0931 454 60 002 E-Mail: [email protected]

Redaktionsleitung: Rainer Adelmann (V.i.S.d.P)

Anzeigenleitung: Uta Böttcher

Anzeigenannahme: Tel.: 0931 454 62 110 E-Mail: [email protected]

Kontakt Redaktion: Tel.: 0931 454 60 002 E-Mail: [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit: Bernd W. Schmitt

Beiträge in dieser Ausgabe: Bastian Krenz Niko Eichelbrönner

Auflage: 12.300 Exemplare

Schutzgebühr: kostenlos Einzelverkauf 3,20 € (zzgl. Versand)

Druck: Schleunungdruck, Marktheidenfeld

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht immer die Meinung der Re-daktion dar. Die Urheberrechte liegen beim jeweiligen Verfasser.

Die neue Saison hat

es in sichAusgegebenes Ziel der Wölfe:

einstelliger Tabellenplatz

Er ist diese Saison Kapitän der Wölfe: Patrick Schmidt.

Die neue Spielzeit hat es in sich: Tra-ditionsreiche Aufsteiger mit großen Ambitionen, starke Absteiger mit dem Drang zurück in Liga 1 und mittendrin

– in diesem „Haifischbecken“ 2. Bun-desliga – die Wölfe. Da kommt es noch erschwerend hinzu, dass in dieser Saison gleich fünf Teams den Gang in Liga 3 antreten müssen. Am Ende wird jeder Punkt zählen.

Um jene Punkte wird das Rudel erbittert kämpfen müssen, soll das ausgegebene Ziel – ein einstelliger Tabellenplatz – Verwirklichung finden. Denn jedem ist bewusst, in dieser um-kämpften 2. Bundesliga, in der so viele Teams aufgerüstet haben, ist man schneller als gewünscht dazu gezwun-gen, den Blick auch mal nach unten zu richten – das sollte tunlichst ver-

mieden werden. Helfen sollen die beiden Neuzugänge, welche sich im Sommer dem Rudel angeschlossen haben. Michael Schulz kam vom Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis ins Wolfsrevier und wird mit seinem dualen Studium ein weiteres Paradebeispiel für die Philosophie bei den Wölfen: Mit dem dualen Ansatz aus Ausbildung neben dem Leistungssport werden die Wölfe ihrer sozialen Verant-wortung den Sportlern gegenüber gerecht. Der zweite Neuzugang ist Fin Backs, seines Zeichens Juniorennationalspieler und ausgeliehen vom Bundesligisten MT Melsungen. Die beiden haben sich schnell im Rudel integrieren können und zeig-ten bereits ihr Potential auf der Platte, wenngleich sich der Saisonstart erwartet schwierig gestaltet hat. Nach der Auswärtsniederlage in Essen, musste das erste Heimspiel wegen baulichen Maßnahmen in der s.Oliver-Arena verlegt werden. So kam es nach der Zwangspause bereits im zweiten Saisonspiel zum Derby gegen Großwallstadt, bei dem die Wölfe Ihre Stärke in heißen Spielen demonstrierten. Die Heimspielpremiere gegen die alte Nemesis aus Lübeck wurde dann wieder-um vermasselt um dann wieder in Hagen zwei Punkte einzufahren. Vier Partien – zwei Siege, zwei Niederlagen – die zeigen, dass die 2. Bundesliga ein hartes Stück Arbeit ist.

Vielleicht kommt es nach bereits so vielen Märchen im Wolfsrevier, schon Mitte Oktober zu einer weiteren Handball-Sensation: Spektakulär sind die Wölfe als einziger Zweitligist in das Achtelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Wahrhaftig schon jetzt ein enormer Erfolg, welchen man noch krönen könnte. Denn auch im Pokal (17.10.) kommt es zu ei-nem weiteren Derby, wenn der Bundesligist vom HC Erlangen vor unseren Pforten steht. Die Fronten für die Begegnung sind geklärt, aber das Wolfsru-del hat in dieser Bonuspartie nichts zu verlieren und dem TVB Stuttgart auch schon gezeigt, dass Bundesligisten an einem guten Tag geschlagen werden können. Wieso nicht an diesem Abend auch?

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