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Das Projekt „Massenbilanz Pasterze“ der Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
Autoren: Fruhwirth, Kohlmaier; 2015
Neben den Forschungstätigkeiten des Instituts für Geographie und Raumforschung der KFU
Graz beschäftigt sich auch die ZAMG im Rahmen des Projekts „Massenbilanz Pasterze“ mit
glaziologischen Fragestellungen. Das Projekt erstreckt sich über einem Zeitraum von 2004 bis
2015, wobei Massenbilanzmessungen auch schon zuvor durchgeführt wurden.
Die Untersuchungen umfassen folgende Ziele: 1) Erfassung der jährlichen Massenbilanz 2) Modellierung der Fließdynamik 3) Erstellung einer Zukunftsprognose
Genauer wird die spezifische Massenbilanz an zahlreichen Punkten ermittelt, an denen die
Akkumulation bzw. die Ablation gemessen werden. Daraufhin werden die spezifischen
Werte über die gesamte Gletscherfläche interpoliert und man erhält eine flächenhafte
Verteilung der Massenbilanz. Dafür sind verschiedene Tätigkeiten vor Ort durchzuführen. Zur
Ermittlung der Akkumulation sind Schneetiefenmessungen mittels Georadar oder
Sondierungen im Nährgebiet notwendig. Des weiteren werden Schneeschächte gegraben
um die Schneedichte zu bestimmen. Die Ablation wird hingegen anhand von Ablationspegeln
im Zehrgebiet gemessen. Die folgende Abbildung zeigt auf der linken Seite die einzelnen
Messpunkte für die Bestimmung der Akkumulation bzw. der Ablation. Rechts dargestellt ist
die Interpolation der gemessenen Werte, welche dem Ergebnis einer Massenbilanz
entspricht (blau = Zunahme, rot = Abnahme).
Abb. 1: Messung und Massenbilanz auf der Pasterze (hydr. Jahr 2006/07, Quelle: ZAMG) http://www.zamg.ac.at/cms/de/images/klima/bild_ip-klimawandel/klimaforschung/glaziologie/1-5-2_5_pasterze
Anhand jährlich durchgeführter Messungen kann ein Anstieg der Massenverluste über den
Beobachtungszeitraum festgestellt werden, welche in folgender Abbildung verdeutlicht wird.
Hierbei sei angemerkt, dass es vor dem Jahr 2004 nur vereinzelt Messungen zur Berechnung
der Massenbilanz auf der Pasterze gab. Die restliche Datenreihe wurde mit Hilfe von
langjährigen Klimadaten des Sonnblick-Observatoriums rekonstruiert. Die Ergebnisse der
Periode 1998-2012 weisen signifikant stärkere Abnahmen der Eisdecke des Gletschers im
Gegensatz zur Periode 1969-1998 auf.
Abb. 2: Eisdicken-Abnahme Pasterze (Quelle: ZAMG)
Auf Basis der ermittelten Ergebnisse einzelner Jahre kann die Massenbilanz modelliert
werden. Dies reicht jedoch nicht für die Erstellung von Zukunftsprognosen aus. Um diese zu
ermöglichen ist, aufbauend auf der Massenbilanz-Simulation, eine Modellierung der
Fließdynamik notwendig. Erst die Kombination dieser zwei Modellierungen macht Aussagen
über die Entwicklung der Pasterze über einen längeren Zeitraum möglich.
Projekt-Link: ZAMG-WebPortal
http://www.zamg.ac.at/cms/de/forschung/klima/glaziologie/massenbilanz-pasterze